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Marktplatz Harsewinkel 229 - 05/2020

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JOBBÖRSE<br />

gesucht &<br />

gefunden<br />

INTERVIEW<br />

DAHEIM sind Sie sicher – Pflegedienstleiter Kevin<br />

Schubert informiert über die aktuelle Situation<br />

MP: Herr Schubert, meine erste Frage<br />

gilt den Patienten: Ich kenne Ihre Einrichtung<br />

ein wenig und weiß, dass Sie<br />

viele Patienten versorgen, die an Demenz<br />

erkrankt sind. Wie geht es den Pa -<br />

tienten und wie ging es diesen in den<br />

vergangenen Wochen ohne Besuch?<br />

K.S.: Ich bin froh, Ihnen sagen zu können,<br />

dass es allen Bewohnern gut geht<br />

und das wir in all unseren Einrichtungen<br />

bisher keinen einzigen Corona-<br />

Erkrankten hatten. Tatsächlich war es<br />

so, dass die an Demenz Erkrankten in<br />

den ersten Wochen kaum etwas von<br />

den Veränderungen bemerkt haben.<br />

Das kam erst später, dass sie nach<br />

Angehörigen fragten. Außerdem hat<br />

sich unser Team auch wirklich liebevoll<br />

so gut es die Umstände zulassen um<br />

jeden einzelnen Bewohner gekümmert.<br />

MP: Das freut mich sehr. Vielleicht können<br />

Sie unseren Lesern kurz erklären,<br />

wie Sie bei DAHEIM die Herausfor de -<br />

rungen der vergangenen Wochen an -<br />

genommen und umgesetzt haben?<br />

K.S.: Zunächst einmal hat die Leitung<br />

schon sehr früh reagiert. Das heißt<br />

konkret: Als im Februar die Medien von<br />

den Fällen in Italien berichteten, haben<br />

wir uns hier bereits in einer ersten Sit -<br />

zung getroffen und sofort Schutzausrüstung<br />

eingekauft, so dass diese von<br />

Anfang an in ausreichendem Maße<br />

vorhanden war, so dass wir nicht unvorbereitet<br />

waren, als die Pandemie<br />

(M.K.) Seit Wochen bestimmt das Corona Virus weltweit einen beträchtlichen Teil unseres<br />

Lebens. Besonders gefährdet aber sind Senioren und pflegebedürftige Menschen<br />

mit einem geschwächten Immunsystem. Auch in <strong>Harsewinkel</strong> gibt es inzwischen verschiedene<br />

Pflegeeinrichtungen, die sich um eine große Anzahl an pflegebedürftigen Personen<br />

kümmern. Wir vom MARKTPLATZ HARSEWINKEL wollten gerne wissen, wie die<br />

Situation vor Ort bewältigt werden kann und wie es den Menschen und Mitarbei tern aktuell<br />

geht. Für unser kleines Interview konnten wir Herrn Kevin Schubert, den Pflege -<br />

dienstleiter von DAHEIM gewinnen, der unter anderem auch für die Einrichtung in Ma -<br />

rienfeld zuständig ist. Das Interview wurde am Donnerstag, den 14. Mai durchgeführt.<br />

immer näher rückte.<br />

MP: Welche weiteren Maßnahmen muss -<br />

ten Sie ergreifen, um die Patienten zu<br />

schützen?<br />

K.S.: Es wurde ein Krisenstab gebildet, in<br />

dem regelmäßig die ständig neuen Erlasse<br />

und deren Umsetzung besprochen<br />

wurde. Anschließend wurden die Mitarbeiter<br />

informiert und mit der Umsetzung<br />

der entsprechenden Maßnahmen beauftragt.<br />

Und ich muss sagen, dass in dieser<br />

Situation wirklich alle Mitarbeiter ausnahmslos<br />

zur Stange gehalten und ihr<br />

Möglichstes geleistet haben.Alle haben<br />

hervorragend zusammengearbeitet und<br />

sich auch privat an die erforderlichen Abstandsregelungen<br />

und Kontaktsperren<br />

gehalten. Außerdem wurden auch bereit -<br />

willig andere Aufgaben übernommen. Als<br />

zum Beispiel die Tagespflege geschlos -<br />

sen werden musste, haben die Kollegen<br />

beispielsweise das Programm der Ergotherapeuten,<br />

die ja nicht mehr kommen<br />

durften, so weit wie möglich mit den<br />

Hausbewohnern durchgeführt. Alle Mit -<br />

arbeiter haben sich wirklich aufopfe -<br />

rungsvoll um das Wohl der Bewohner<br />

gekümmert. Und wir haben natürlich<br />

auch gerade jetzt versucht, die Essens -<br />

wünsche unserer Bewohner zu erfüllen.<br />

MP: Herr Schubert, ich möchte kurz noch<br />

einmal auf die Schließung der Tages -<br />

pflege eingehen: Wie ist es möglich, von<br />

heute auf morgen die Tagespflege zu<br />

schließen? Gibt es dort keine Notfälle,<br />

die auf eine Betreuung angewiesen sind?<br />

K.S.: In der Tat, die gibt es. Sie müssen<br />

sich das so ähnlich vorstellen wie die<br />

Schließung der Kindertagesstätten. Ähnlich<br />

wie dort, gab es auch bei uns eine<br />

Notfallbetreuung, wenn Angehörige die<br />

Betreuung aus Systemrelevanten Gründen<br />

nicht gewährleisten konnten. Dies<br />

musste zunächst überprüft werden. Aus<br />

all unseren Einrichtungen im Kreis Gü -<br />

ters loh haben wir letztendlich noch 16<br />

Notfall Tagesgäste, die dann alle in unser<br />

Haus nach Wiedenbrück gebracht und<br />

dort entsprechend betreut werden. Auch<br />

das ist ein enormer logistischer Aufwand,<br />

Pflegedienstleiter Kevin Schubert.<br />

weil aufgrund der Abstandsregelung<br />

nur noch maximal zwei Personen im<br />

Fahrzeug sitzen dürfen. Ein Gast kommt<br />

übrigens aus Marienfeld.<br />

MP: Wie ist die aktuelle Situation in der<br />

Hausgemeinschaft und wie geht es mit<br />

der Tagespflege weiter?<br />

K.S.: Für unsere Hausbewohner haben<br />

wir Besucherzonen eingerichtet, so<br />

dass diese wieder von ihren Angehörigen<br />

besucht werden können. Das ist<br />

gut und sinnvoll so wie es zurzeit ge -<br />

handhabt wird; aber auch sehr auf -<br />

wendig. Und wie es mit der Tagespflege<br />

weitergehen wird, da habe ich ehrlich<br />

gesagt auch momentan keine Idee. Bis<br />

zum 25. Mai ist diese noch ge schlos -<br />

sen und wir müssen sehen, welche Anweisungen<br />

und Regelungen es dann<br />

geben wird. Niemand weiß, wie sich die<br />

Lage weiter entwickeln wird. Das Wich -<br />

tigste ist mir, dass alle gesund bleiben.<br />

MP: Da kann ich mich nur anschließen.<br />

Vielen Dank Herr Schubert für das nette<br />

und informative Gespräch mit Ihnen.<br />

Und bleiben Sie, alle Mitarbeiter und<br />

Hausbewohner weiterhin gesund.<br />

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26 Ausgabe <strong>229</strong> · Erscheinung 27./28.<strong>05</strong>.<strong>2020</strong>

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