botanischegaertenderschweiz
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Forscher in einem botanischen
Garten
ist uns so vertraut, dass wir sie kaum mehr bewusst wahrnehmen.
Schenken wir etwa der pflanzlichen Herkunft des
Papiers, von dem unsere computerisierte Gesellschaft solche
Unmengen konsumiert, noch grosse Beachtung? Und wer
denkt beim Anblick einer Jeans an Pflanzen?
Indem sie Sammlungen von lebenden und getrockneten
Pflanzen unterhalten und Saatgut sicherstellen, engagieren
sich die botanischen Gärten für die Erhaltung der pflanzlichen
Biodiversität. Sie kultivieren lokale Arten ebenso wie
solche aus benachbarten Regionen oder entlegenen Gegenden.
Botanische Gärten sind wahre Schatztruhen. Nur verbergen
sie ihre Schmuckstücke nicht an geheimen Orten,
sondern fördern sie in ihrer Entfaltung an der freien Luft.
Von hohem Wert sind auch die Kompetenzen dieser Institutionen,
denn sie beschäftigen mehr als nur einen sachverständigen
Botaniker. Kantonale Stellen zögern nicht, diese
Experten anzufragen, und zwar nicht nur, um eine möglicherweise
toxische Pflanze zu identifizieren, sondern auch
um Auskünfte in allen Belangen der Botanik zu erhalten.
Botanische Gärten bauen zudem riesige Datenbanken auf
und pflegen sie, entweder auf Papier oder in elektronischer
Form. Diese Register dokumentieren die Verbreitung oder,
was leider auch vorkommt, die Dezimierung bestimmter
Pflanzen im Laufe der Zeit.
Ja, botanische Gärten sind unbestrittenermassen die Hüter
der pflanzlichen Vielfalt. Ihr Wirkungsbereich umfasst auch
Kulturpflanzen. Viele von ihnen besitzen Obstgärten mit
alten Sorten: Apfelbäume aus früherer Zeit mit merkwürdig
geformten Früchten, fast vergessene Birn- und Pflaumen-
Die Lebenswelt beobachten
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Botanische Gärten der Schweiz