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manager review | Top Experten Special

Dies ist die erste Ausgabe für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Printausgabe setzt den Fokus weiterhin auf Nordrhein-Westfalen.

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INTERVIEW<br />

DEN PERSÖNLICHEN<br />

MIKROKOSMOS<br />

ENTDECKEN UND NUTZEN<br />

MICHAEL BÜHREN MIT UNTERNEHMERSTOLZ<br />

UND KERNWERTEN ZU MEHR ERFOLG<br />

UNTERNEHMER<br />

DES JAHRZEHNTS<br />

2010-2020<br />

Mehrwert in der<br />

Region Münsterland<br />

Der „Unternehmer des Jahrzehnts“, Michael Bühren, im<br />

Gespräch mit dem <strong>manager</strong> <strong>review</strong> über Unternehmerstolz,<br />

die innere Haltung von Führungspersönlichkeiten<br />

und die Einfluss-Sphären jedes Einzelnen.<br />

<strong>manager</strong> <strong>review</strong>: Herr Bühren, an dieser Stelle nochmals<br />

herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung als „Unternehmer<br />

des Jahrzehnts“! Unser Verlag würdigt damit<br />

Ihr Engagement für ein wertebasiertes Miteinander und<br />

den Aufbau von Business-Teams als Wertegemeinschaften.<br />

Erklären Sie uns bitte, was Sie persönlich antreibt!<br />

Ich kenne das Dasein als Unternehmer in all seinen Facetten,<br />

sowohl die höchst erfolgreichen Phasen als auch die<br />

Momente, in denen man nicht ein noch aus weiß – wenn<br />

die Firma auf der Kippe steht und man sich darum sorgt,<br />

wie man die nächsten Gehälter und die Rechnungen der<br />

Lieferanten noch zahlen kann. Daher weiß ich, wie es ist,<br />

sich alleingelassen zu fühlen und Hilfe zu benötigen.<br />

Andererseits habe ich auch Situationen erlebt, in denen<br />

mir mein Erfolg von anderen geneidet wurde. All dies hat<br />

mich über meine innere Haltung zum Unternehmertum<br />

nachdenken lassen. So habe ich mein persönliches Wertesystem<br />

ausgearbeitet. Und hierzu gehört unbedingt,<br />

anderen Menschen dabei zu helfen, erfolgreicher zu werden.<br />

Niemand verdient es, alleingelassen zu werden!<br />

<strong>manager</strong> <strong>review</strong>: Über Misserfolge sprechen Unternehmer<br />

eher ungern. Müssen wir hier umdenken?<br />

Bei mir war es so – und ich denke, dass viele andere, die<br />

Verantwortung in den Firmen tragen, ihre Position und ihre<br />

Befindlichkeit ebenfalls überdenken sollten. Wir müssen<br />

zu unseren Fehlschlägen stehen – allein schon, damit daraus<br />

neue Strategien entstehen können. Wir dürfen aber<br />

auch einen Unternehmerstolz entwickeln! Dies sollten wir<br />

als Unternehmer niemals vergessen: Die meisten von uns<br />

sind nicht nur Arbeit-, sondern auch Chancengeber. Wir<br />

ermutigen Menschen, sich selbst weiterzuentwickeln; wir<br />

ermöglichen Karrieren, sichern Existenzen und schaffen<br />

Mehrwerte – für unsere Kunden, ebenso für unsere Mitarbeiter<br />

und Lieferanten und nicht zuletzt auch für uns<br />

selbst. Unternehmerstolz beinhaltet, Neid und Missgunst<br />

nicht an sich heranzulassen. Und es fordert von uns, Vorbild<br />

zu sein und die eigene Rolle als Arbeit- und Chancengeber<br />

bewusst wahrzunehmen.<br />

<strong>manager</strong> <strong>review</strong>: Wie sieht Ihr persönliches Wertesystem<br />

aus, und wie kommt die innere Haltung, die Sie auch in<br />

Ihren Vorträgen beschreiben, in Ihrer Tätigkeit zum Tragen?<br />

In meinem persönlichen Wertesystem ist das Miteinander<br />

entscheidend: Kooperieren statt Bekämpfen, Netzwerkverbindung<br />

statt Ellenbogenmentalität – über die Grenzen<br />

von Branchen und Regionen hinweg. So kommen wir gemeinsam<br />

auf Dauer erheblich weiter, als wenn jeder nur<br />

sein persönliches Interesse im Blick hat.<br />

Viel zu oft stellen wir uns die Frage: „Was kann ich tun, um<br />

meine Position zu verbessern?“ Wir sollten uns aber häufiger<br />

fragen: „Was kann ich für den Anderen tun?“ Ich bin<br />

fest davon überzeugt: Das Motto „Wer gibt, gewinnt!“ zahlt<br />

sich für alle, die es beherzigen, durch mehr Erfolg aus.<br />

Habe ich anderen geholfen, erfolgreich zu sein, wird dies<br />

irgendwann und irgendwie auf mich positiv zurückwirken.<br />

<strong>manager</strong> <strong>review</strong>: Bedeutet dies nicht, dass Sie anderen<br />

Unternehmern einen großen Vertrauensvorschuss<br />

geben und damit auch ein Risiko eingehen?<br />

Dieses Grundvertrauen wurde bisher glücklicherweise<br />

– oder auch folgerichtig, wer weiß – selten enttäuscht.<br />

Überhaupt bin ich der Meinung: Jedem sollte zugestanden<br />

werden, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.<br />

Ich hatte selbst das Glück, aus meinen Fehlern lernen zu<br />

können. Unter anderem habe ich für mich daraus den<br />

Schluss gezogen, bei Problemen unsere Energie nicht<br />

damit zu verschwenden, den Schuldigen zu suchen, sondern<br />

dass wir uns vielmehr darauf konzentrieren sollten,<br />

die Lösung zu finden. Die Vergangenheit können wir nicht<br />

verändern. Wir können nur die Zukunft gestalten!<br />

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