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Oper – Staatsoper Unter den Linden

Um Kinder an die Oper heranzuführen,

hat die Staatsoper Unter den Linden mit

650 Mitarbeitenden inzwischen vier Kinderopernhäuser

aufgebaut. Mit Eifer und

Engagement setzt sich die Leiterin des Kinderopernhauses,

Regina Lux-Hahn, für die

Vision des Hauses ein. Wir sprachen mit

ihr und mit dem Intendanten der Staatsoper,

Matthias Schulz, über die Kraft der

Oper und wie sich diese Kultursparte in

der Pandemie behauptet.

Um eine Oper aufzuführen, braucht es

unglaublich viele Menschen – Orchester

und Chor, Bühnentechnik und Kostümmitarbeitende,

internationale Künstlerinnen

und Künstler und Gäste, um nur einige zu

nennen. Insofern ist der Opernbereich in

besonderem Ausmaß von der Pandemie

betroffen. „Wir sind froh, dass wir in Berlin

sehr schnell in Zusammenarbeit mit dem

Kultursenat eine Ausfallhonorarregelung

getroffen haben“, erzählt uns Matthias

Schulz. Auch wenn das die Probleme nicht

löst, bringt es eine kleine Entlastung. „Hinzu

kommt, dass so eine Spitzeninstitution

viele, ich sage mal, Rennpferde hat, die

endlich laufen wollen, aber quasi im Stall

stehen müssen.“ Damit schildert Matthias

Schulz das Elend aller Künstlerinnen und

Künstler, die auf den Bühnen zu Hause sind

und denen das Auftreten praktisch in den

Genen liegt.

Das Kinderopernhaus begeistert die

Jüngsten für die Oper

Das Kinderopernhaus möchte gemeinsam

mit Musikschulen, Grundschulen und Ausbildungsinstitutionen

Schülerinnen und

Schülern niedrigschwellig an die Oper

heranführen. „Diese Arbeit ist so wichtig:

ergänzend zu den Schulen etwas Einmaliges

anzubieten. Das passiert sowohl beim

Kinderopernhaus als auch beim Opernkinderorchester,

wo die Kinder im Opernhaus

auftreten können und vielleicht mit Künstlern

zusammenkommen, die sie sonst nie

erleben würden. Wir sprechen mit diesem

Angebot auch Kinder aus schwierigeren

Regionen Berlins an“, erklärt der Intendant

des Opernhauses.

Mehr als 200 Kinder sind aktuell an elf

Grundschulen in AGs und arbeiten in normalen

Zeiten aktiv jede Woche an den vier

großen Kinderopernhäusern in Marzahn,

Lichtenberg, Reinickendorf und in Mitte.

„Das letzte Jahr war schlimm“, berichtet

Regina Lux-Hahn, „weil wir zehnjähriges

Jubiläum haben. Wir hatten eine Jubiläumspremiere

mit einem aufwendigen Mozart-Stück

geplant. Das musste zweimal

abgesagt werden.“ Wo sich Kinder jede

Woche auf einen solch großen Auftritt

in Camps und zusätzlichen Workshops

vorbereiten, um die sehr hohe Qualität zu

sichern, hinterlässt die Corona-Krise große

Enttäuschung. Glücklicherweise konnte

das Kinderopernhaus einen Sponsor finden,

der die Szenen professionell gefilmt

hat: „So können wir etwas von dem Ganzen

bewahren. Denn das ist ja wie Eis, das

schmilzt, und dann ist es weg und nicht

mehr zu gebrauchen.“

Eigentlich ist momentan eine Lohengrin-

Produktion im Haus geplant. Seit Januar

finden alle Proben der Kinderopernhäuser

per Zoom statt. Regina Lux-Hahn nennt die

Lösung eine „mentale Brücke“, die hilft, am

Projekt dranzubleiben. „In gewisser Weise

sind die Kinder ja an Unterricht in dieser

Form gewöhnt“, ergänzt Matthias Schulz“,

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meinviertel – Kultur Spezial

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