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VORWORT

Lieber Berlinerinnen, liebe Berliner,

Kultur ist nicht alles in Berlin, aber ohne Kultur wäre Berlin nichts (Besonderes).

Von der weltberühmten Clubkultur bis zu den exzellenten Opern und Orchestern,

von den zahllosen Galerien und Museen bis zum Varieté: Kunst und Kultur prägen

das Lebensgefühl unserer Stadt, ihren Rhythmus, ihre Entwicklung. Künstlerinnen

und Künstler sowie Kreative haben einen enormen Anteil an der Attraktivität

Berlins. Unsere Stadt hat ihren Kulturschaffenden und Kulturbetrieben viel zu

verdanken. Daraus erwächst eine Verantwortung, die der Senat mit Ausbruch

der Pandemie angenommen hat: Berlin hat seine Kunst- und Kulturlandschaft

nicht alleingelassen.

Mit einem Bündel Hilfsprogrammen hat Berlin reagiert, um Künstlerinnen

und Künstler, Kulturschaffende und Kulturinstitutionen vor existenziellen

Notlagen zu bewahren. Die geförderten Institutionen wurden weiterfinanziert,

Zuwendungen für modifizierte Projekte ausgereicht und insbesondere auch

private Kulturangebote mit den Soforthilfeprogrammen unterstützt. Gereicht

hat es wahrscheinlich nicht immer, denn reicher ist Berlin nicht geworden,

und die Bundesprogramme sind ein Kapitel für sich. Heute weiß ich natürlich

auch, was vor einem Jahr alles nicht geklappt hat. Künstlerische Existenzen

sind extrem gefährdet, und ich ahne, dass wir auch manches verloren haben.

Mutig sind wir im März 2020 mit „Kultur trotz(t) Corona“ in die Krise gestartet,

haben über den Sommer einiges möglich gemacht, waren digital weltweit

unterwegs, mit Maske und Abstand in Kino, Theater und Konzert, zum Rave

auf der Industriebrache, haben Festivals und Ausstellungen im Lifestream

eröffnet – und dabei manchmal mehr gesehen als sonst vor Ort. Aber nichts

ersetzt das Liveerlebnis.

Fragen bleiben: Kann Kultur auch unter den Umständen eines besonderen

Gesundheitsschutzes angeboten werden? Können wir künftig die existenzbedrohende

Situation überwinden, ohne dass es zu einem Kahlschlag kommt?

Die Situation war und ist für uns alle neu – oft haben wir in den vergangenen

Monaten gesagt: „Wir fahren auf Sicht.“ Ja, wir fahren … wenn auch umsichtig,

vorsichtig und angemessen. Es darf am Ende nicht heißen, wir haben zwar

den Virus besiegt – dieser aber vorher unsere bunte und vielfältige Kulturlandschaft.

Davon habe ich mich leiten lassen bei dem, was wir bisher getan

haben, und so werde ich es auch künftig halten.

Der Senatsverwaltung für Kultur und Europa haben die Situationsanalysen,

Hinweise und Vorschläge der Verbände, Initiativen und Künstlerinnen

und Künstlern geholfen, sich ein konkretes Bild der Lage zu machen. Allen,

die hierzu beigetragen haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt! Es ist bestärkend

zu sehen, wie solidarisch sich Verbände, Kultureinrichtungen und

Kulturschaffende in dieser Krise gemeinsam um das Wohl unserer Stadt und

ihrer Kunstszene bemühen. Diese Sonderveröffentlichung in Mein/4 gehört

unbedingt dazu. Wir brauchen weiter viele Impulse und Ideen, um das Berliner

Kulturangebot in und vor allem nach der Pandemie im Bewusstsein zu halten.

Der Neustart muss und wird gelingen. Berlin bleibt Kulturhauptstadt. Sie lesen

in diesem Heft über die Mühen der letzten Monate, über Kampf, Traurigkeit

und Zuversicht. Sie erfahren, wie schwer die Pandemie die Kunst getroffen

hat und wie mutig Künstlerinnen und Künstler um ihre Sache kämpfen.

Ich bin sicher: Wir sehen uns wieder

– im Theater, im Kino, im Club, auf

großen und kleinen Bühnen, mit Weltstars

und bei Kinder- und Jugendkulturprojekten,

in der großen Oper und

auf den Plätzen unserer Stadt.

Herzlich

Dr. Klaus Lederer

Bürgermeister von Berlin und

Senator für Kultur und Europa

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