UMWELT JOURNAL, 1/2021
UMWELT JOURNAL Nr. 1/2021 mit den Themen: Energie, Wassertechnik, Wirtschaft, Klima, Recycling, Green Logistics, Mobilität, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
UMWELT JOURNAL Nr. 1/2021 mit den Themen:
Energie, Wassertechnik, Wirtschaft, Klima, Recycling, Green Logistics, Mobilität, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />
Heft 1/<strong>2021</strong><br />
Zurück<br />
zum Start<br />
Neubeginn für die Wirtschaft?<br />
Sauberes Grundwasserr<br />
Klimawandel verstehenr<br />
Belohnsysteme für Recyclingr<br />
E-Commerce ist nicht böser<br />
Nachhaltige Logistikr<br />
Green Financer
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S2<br />
INHALT<br />
1/<strong>2021</strong><br />
02 Inhalte<br />
03 Editorial, Stories<br />
04 Aktuelles<br />
06 Wassertechnik Wassergefährdende Flüssigkeiten<br />
10 Wassertechnik Vom Schadstoff zum Wertstoff<br />
12 COVER Zurück an den Start<br />
16 Klima Intelligente Technologien gegen Klimawandel<br />
18 Recycling Belohnsysteme sind beliebt<br />
20 Green Logistics Onlinehandel emissionsfrei<br />
23 Green Logistics 6. eCommerce Logistik Day<br />
24 Green Logistics Gegenwind für Mercosur-Abkommen<br />
26 Green Logistics Nachhaltige Mobilität in der Logistik<br />
28 Mobilität Investitionsprämie für E-Autos beantragen<br />
29 Mobilität Siemens Mobility gewinnt Preis<br />
32 Mobilität BMW Group sagt „Ja“ zu Salzburg<br />
34 Standards Living Standards Awards <strong>2021</strong><br />
36 Green Finance Nachhaltigkeit im Bankensektor<br />
38 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />
39 Seminare Top-Anbieter 2020<br />
40 Ausblick <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />
41 <strong>UMWELT</strong>+MOBILITÄT Sonderausgaben für <strong>2021</strong><br />
06<br />
Wassertechnik<br />
Überall, wo wassergefährdende<br />
Medien<br />
Gewässer und Böden<br />
verunreinigen können,<br />
gelten strenge<br />
Anforderungen durch<br />
Gesetz, Verordnung<br />
und Regelwerke. Eine<br />
wichtige Funktion<br />
dabei haben Auffangeinrichtungen,<br />
die risikobehaftete<br />
Flüssigkeiten<br />
in geeigneter<br />
Weise zurückhalten.
12<br />
Zurück an den Start<br />
Die Pandemie hat Chancen für<br />
einen umfassenden Neubeginn<br />
eröffnet - für die Menschen und<br />
vor allem für die Umwelt.<br />
20<br />
Green Logistics<br />
Viele halten die momentane,<br />
durch den Lockdown bedingte<br />
Paketflut für einen ökologischen<br />
Supergau. Studien zeigen aber:<br />
Im Vergleich zum stationären<br />
Einkauf entstehen beim Onlineshopping<br />
sogar weniger CO2-<br />
Emissionen.<br />
36<br />
Green Finance<br />
Das Thema Nachhaltigkeit ist<br />
nicht erst seit gestern präsent.<br />
Doch in Zeiten von zunehmender<br />
Unsicherheit, Klimawandel und<br />
gesellschaftlichen Veränderungen<br />
gewinnt es noch einmal mehr an<br />
Bedeutung – auch für Banken.<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />
Werte Kunden!<br />
Das neue Jahr <strong>2021</strong> hat so gestartet, wie das<br />
vergangene Jahr verlaufen ist: Die Pandemie<br />
hält Wirtschaft und Gesellschaft in Atem und in vielen<br />
Bereichen weitgehend unter Verschluss. Darin liegt<br />
erhebliche Sprengkraft - für die Psyche, die Finanzen und<br />
die Gesellschaft an sich. Für uns alle kann das aber auch<br />
eine Chance sein - sowohl für uns persönlich, aber auch<br />
für die Wirtschaft.<br />
Denn die herrschende Krise hat eine Reihe von Mängeln<br />
in unserem Wirtschaften aufgezeigt: Es gibt zu viel Verschwendung,<br />
zu große Abhängigkeiten, zu viel Verkehr,<br />
aber zu wenig Nachhaltigkeit. Ein Umbau unserer Gesellschaft<br />
und des in der „westlichen Welt“ gängigen Wirtschaftsmodells<br />
ist dringend notwendig!<br />
In der vorliegenden Ausgabe wollen wir Best-Practice-<br />
Beispiele aus mehreren Bereichen der Umwelttechnik<br />
und der Wirtschaft geben: Wassertechnik, Recycling,<br />
Green Logistics, Mobilität und Green Finance.<br />
Viele Ziele lassen sich mit einer besseren Ausbildung<br />
erreichen. Wie immer zeigen wir auch hier Möglichkeiten<br />
auf zur Aus- und Weiterbildung und wo Sie diese am<br />
besten absolvieren sollten.<br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />
der Nachhaltigkeit – wir zeigen regelmäßig auf, wer<br />
nachhaltig arbeitet, welche Modelle angewendet werden<br />
und welche Arbeitsweisen sinnvoll sind.<br />
Weiterhin viel Lesevergnügen,<br />
Ihr Peter R. Nestler<br />
Herausgeber
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S4<br />
Informationen zu Energieeffizienz und Klimaschutz im Unternehmen<br />
Das Energieinstitut der Wirtschaft<br />
GmbH in Wien hat eine<br />
Reihe von Broschüren zum<br />
Thema Energieeffizienz und<br />
Klimaschutz in Unternehmen<br />
herausgebracht. Diese können<br />
dort kostenfrei angefordert<br />
werden. Neben anschaulichen<br />
Praxisbeispielen und nützlichen<br />
Tipps finden Sie auch<br />
eine Auswahl wichtiger Links<br />
– von den derzeit besonders<br />
attraktiven Förderangeboten<br />
für Beratungen und Investitionen<br />
bis hin zu Weiterbildungsangeboten.<br />
Energieeffizienz für Betriebe.<br />
Praktische Maßnahmen,<br />
Beratung, Förderungen, Kostenvorteile.<br />
Hier können sich<br />
Unternehmen einen schnellen<br />
Überblick verschaffen zu Maßnahmen,<br />
mit denen Energie<br />
und Geld gespart werden kann<br />
– vielfach auch ohne nennenswerte<br />
Investitionen. Unterschiedliche<br />
erprobte Technologien<br />
werden ebenso vorgestellt<br />
wie die Möglichkeiten, Ihre Belegschaft<br />
in Energieeffizienz-<br />
Vorhaben einzubinden.<br />
E-Mobilität. Wirtschaftliche<br />
Vorteile für Betriebe. Unternehmen<br />
setzen auf E-Mobilität.<br />
Gründe dafür werden<br />
anschaulich dargelegt: Günstigere<br />
Treibstoffkosten, erhebliche<br />
Steuerersparnisse,<br />
weniger Wartungs- und Reparaturaufwand.<br />
Neben großzügigen<br />
Förderungen profitieren<br />
Unternehmen bei Elektro-Pkw<br />
auch vom Vorsteuerabzug.<br />
Kühlen mit Sonnenenergie<br />
und Abwärme. Eine Option für<br />
Ihr Unternehmen? Bewährte<br />
nachhaltige Lösungen, wie Sonnenkraft<br />
oder betriebseigene<br />
Abwärme zur Kälteerzeugung.<br />
Eine lohnenswerte Investition,<br />
wegen häufigerer Hitzetage<br />
steigt der Bedarf nach Kühlung<br />
und Klimatisierung.<br />
PV-Anlagen und Speicherlösungen<br />
für Unternehmen.<br />
Die Kraft der Sonne zur Stromerzeugung<br />
zu nutzen hat sich<br />
bei Unternehmen auch wirtschaftlich<br />
bewährt: Photovoltaik-Anlagen<br />
zeichnen sich<br />
durch geringe Wartungs- und<br />
Instandhaltungskosten aus.<br />
Nachhaltiges Licht für Stadt,<br />
Straße und Sternenhimmel<br />
1Unsere Welt wird heller. Die<br />
Beleuchtung im Außenbereich<br />
nimmt zu. Ein Trend, der durch<br />
Wirtschaft, Urbanisierung und<br />
Tourismus verstärkt wird. Im<br />
Spannungsfeld Mensch und<br />
Natur müssen Lichtimmissionen<br />
sorgfältig abgewogen werden.<br />
Denn sie beeinflussen Ökosysteme,<br />
stören nachtaktive Tiere<br />
und Menschen.<br />
Der beste Schutz gegen Lichtimmission<br />
sind Leuchten, die ihr<br />
Licht gezielt dorthin lenken, wo<br />
es gebraucht wird: zu definierten<br />
Zeiten auf Straßen, Wege<br />
und Treppen. Dazu tragen energieeffiziente<br />
LED-Leuchten<br />
mit präziser Lichtlenkung und<br />
digitales Lichtmanagement bei.<br />
Eine intelligente Steuerung<br />
regelt die Beleuchtung nach<br />
dem vorhandenen Lichtlevel,<br />
der Präsenz von Menschen und<br />
einem Dimmkalender. Die Wahl<br />
geeigneter Lichtspektren mindert<br />
zudem den Insektenanflug.<br />
Hintergründe und Techniken<br />
stellt die Brancheninitiative<br />
licht.de in ihrer neuen Schrift<br />
licht.forum 58 „Nachhaltigkeit<br />
und Ökologie in der Außenbeleuchtung“<br />
vor. Sie zeigt<br />
Praxisbeispiele und das große<br />
Potenzial für die Energieeinsparung<br />
durch LED-Beleuchtung<br />
auf.<br />
Das Heftformat „licht.forum”<br />
behandelt aktuelle Themen<br />
und wendet sich an private<br />
Verbraucher, gewerbliche Anwender<br />
und kommunale Entscheider.<br />
Die Publikationen aus der<br />
Schriftenreihe licht.wissen – Heft<br />
03 „Straßen, Wege und Plätze“<br />
sowie Heft 20 „Nachhaltige<br />
Beleuchtung“ – vermitteln die<br />
lichttechnischen Grundlagen.
Erster Wasserstoff-ETF<br />
in Österreich von LGIM<br />
Ab sofort können Anleger in<br />
den “L&G Hydrogen Economy<br />
UCITS ETF” investieren. Der ETF<br />
bietet Anlegern langfristige Anlagemöglichkeiten,<br />
die aus dem<br />
Übergang zu einer kohlenstoffarmen<br />
Wasserstoffwirtschaft entstehen.<br />
Dazu gehören die Technologien<br />
und Unternehmen, die<br />
die Produktion von günstigerem<br />
und sauberem Wasserstoff ermöglichen,<br />
sowie Unternehmen,<br />
die voraussichtlich eine wesentliche<br />
Rolle in der Wasserstoffwirtschaft<br />
spielen werden. Der<br />
ETF ist in Österreich registriert.<br />
Der ETF wird LGIMs nachhaltige<br />
Produktpalette der Themen-ETF<br />
ergänzen. Dazu gehören auch<br />
der “L&G Clean Energy UCITS<br />
ETF” und der “L&G Battery Value-Chain<br />
UCITS ETF”. Politik und<br />
Wirtschaft haben begonnen, sich<br />
auf eine Wirtschaft auszurichten,<br />
die auf nachhaltiger Energie<br />
basiert. LGIM hat die ETF-Strategie<br />
aufgelegt, damit Anleger ihre<br />
Investitionen in saubere Energie<br />
durch ein Engagement in die gesamte<br />
Wertschöpfungskette der<br />
Wasserstoffwirtschaft ergänzen<br />
können.<br />
Dabei verfolgt LGIM ein regelbasiertes<br />
dynamisches Anlagekonzept<br />
auf Grundlage<br />
von aktivem Research. Die Investmentgesellschaft<br />
nutzt die<br />
Expertise von GlobalData und<br />
deren Wasserstoff-Datenbank,<br />
die das zugrundeliegende<br />
Universum bestimmt. In der<br />
Datenbank sind Unternehmen<br />
erfasst, die in der Wasserstoffbranche<br />
tätig sind. Der ETF<br />
zielt darauf ab, die gesamte<br />
Wasserstoff-Wertschöpfungskette<br />
abzudecken. Das umfasst<br />
Unternehmen entlang<br />
der kompletten Lieferkette mit<br />
einer Marktkapitalisierung von<br />
mindestens 200 Millionen US-<br />
Dollar: Elektrolyseur-Hersteller,<br />
Wasserstoffproduzenten,<br />
Brennstoffzellenhersteller, spezialisierte<br />
Mobilitätsanbieter,<br />
Lieferanten von Brennstoffzellenkomponenten<br />
sowie wichtige<br />
Industrie- und Energieversorgungsunternehmen.<br />
Die globalen Bestrebungen zur<br />
Senkung der Kohlenstoffemissionen<br />
machen Fortschritte.<br />
In Europa ermutigen die politischen<br />
Entscheidungsträger die<br />
Industrie aus dem Wasserstoffsektor,<br />
auf „grünen“ Wasserstoff<br />
umzusteigen, der ohne fossile<br />
Brennstoffe hergestellt wird. Ein<br />
Umstieg auf grünen Wasserstoff<br />
könnte laut International Energy<br />
Agency bis zu 830 Millionen<br />
Tonnen der globalen CO2-Emissionen<br />
reduzieren.<br />
Die Entwicklung dieses Wasserstoff-ETFs<br />
ist Ergebnis der<br />
steigenden Nachfrage von Investoren<br />
in den vergangenen Jahren.<br />
Es sind drei Faktoren, von<br />
denen der ETF profitiert:<br />
1. von einer klimafreundlichen<br />
Politik, die die CO2-Emissionen<br />
reduzieren möchte;<br />
2. von Kostensenkungen bei der<br />
Elektrolyse;<br />
3. von sinkenden Kosten von<br />
sauberer Energie zur Erzeugung<br />
von Wasserstoff. Experten<br />
gehen davon aus, dass die<br />
Wasserstoffwirtschaft bis 2050<br />
ein Umsatzvolumen von 2,5<br />
Billionen US-Dollar und ein Infrastrukturpotenzial<br />
von 11 Billionen<br />
US-Dollar haben soll.<br />
Howie Li, Head of ETFs bei<br />
LGIM: „Der Zugang zu sauberem<br />
Wasserstoff wird der Schlüssel<br />
zur Senkung der Emissionen in<br />
Branchen sein, in denen der Einsatz<br />
von Elektrobatterien allein<br />
nicht ausreicht.”<br />
bezahlte Anzeige<br />
| AT12-19G |<br />
: Schwebend,<br />
kontaktlos, intelligent!<br />
Freie 2D-Produktbewegung<br />
mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />
kg<br />
360°<br />
Schwebende<br />
Planarmover<br />
Skalierbare<br />
Nutzlast<br />
360°<br />
Rotation<br />
12. – 16.04.<strong>2021</strong><br />
Wir sind dabei!<br />
www.beckhoff.com/hm-digital<br />
www.beckhoff.com/xplanar<br />
Kippen<br />
um bis zu 5°<br />
Heben<br />
um bis zu 5 mm<br />
Dynamisch<br />
mit bis zu 2 m/s<br />
XPlanar eröffnet neue Freiheitsgrade im Produkthandling: Frei schwebende<br />
Planarmover bewegen sich über individuell angeordneten Planarkacheln<br />
auf beliebig programmierbaren Fahrwegen.<br />
Individueller 2D-Transport mit bis zu 2 m/s<br />
Bearbeitung mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />
Transport und Bearbeitung in einem System<br />
Verschleißfrei, hygienisch und leicht zu reinigen<br />
Beliebiger Systemaufbau durch freie Anordnung der Planarkacheln<br />
Multi-Mover-Control für paralleles und individuelles Produkthandling<br />
Voll integriert in das leistungsfähige PC-basierte Beckhoff-Steuerungssystem<br />
(TwinCAT, PLC IEC 61131, Motion, Measurement,<br />
Machine Learning, Vision, Communication, HMI)<br />
Branchenübergreifend einsetzbar: Montage, Lebensmittel, Pharma, Labor,<br />
Entertainment, …<br />
5°
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S6<br />
Schutz von Boden und Grundwasser<br />
Wassergefährdende Flüssigkeiten sicher handhaben<br />
Überall, wo wassergefährdende Medien Gewässer und Böden verunreinigen können,<br />
gelten strenge Anforderungen durch Gesetz, Verordnung und Regelwerke. Sie legen<br />
Art und Umfang erforderlicher Schutzmaßnahmen fest. Eine wichtige Funktion dabei<br />
haben Auffangeinrichtungen, die risikobehaftete Flüssigkeiten in geeigneter Weise<br />
zurückhalten. Text: Tom Kionka<br />
Beim Umgang mit wassergefährdenden<br />
Flüssigkeiten ist der lückenlose Schutz von<br />
Gewässern sicherzustellen. Ein umfangreiches<br />
Regelwerk normiert diesen Aufgabenbereich<br />
in all seinen Eventualitäten. Betroffen ist jeglicher<br />
Betrieb von Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen<br />
(LAU-Anlagen) sowie zum Herstellen, Behandeln<br />
und Verwenden (HBV-Anlagen) wassergefährdender<br />
Stoffe – in der gewerblichen Wirtschaft<br />
gleichermaßen wie in öffentlichen Einrichtungen.<br />
Insbesondere die Anlagenverordnung wassergefährdender<br />
Stoffe (AwSV) sowie die technischen<br />
Regeln wassergefährdender Stoffe (TRwS)<br />
legen fest, mittels welcher Vorkehrungen die<br />
Schutzziele erreicht werden. Gegebenenfalls erforderliche<br />
Maßnahmen erstrecken sich von der<br />
flüssigkeitsdichten Gestaltung entsprechender<br />
Flächen bis hin zu Umlenk- und Rückhalteeinrichtungen<br />
mit ausreichend dimensionierten Auffangvolumina.<br />
Die hierbei eingesetzten Bauteile<br />
Rückhaltung, wenn etwas daneben geht. Im Umgang mit wassergefährdenden<br />
Flüssigkeiten ein absolutes Muss.<br />
Vom Lkw in die Baugrube: Sicherheitsauffangbecken bilden<br />
die Schutzkulisse rund um Böblingens BHKW.
Vom Lkw in die<br />
Baugrube: Sicherheitsauffangbecken<br />
bilden die Schutzkulisse<br />
rund um Böblingens<br />
BHKW.<br />
müssen den hohen Sicherheitsanforderungen des<br />
Regelwerks entsprechen.<br />
Ein Produkt für die Rückhaltung wassergefährdender<br />
Flüssigkeiten in LAU-Anlagen ist das Sicherheitsauffangbecken<br />
NeutraSab. Es besteht<br />
aus einem erdversetzten Stahlbetonbehälter, der je<br />
nach wassergefährdender Flüssigkeit eine hierzu<br />
passende Konfiguration der verwendeten Bauteile<br />
erhält, um die chemische Beständigkeit zu gewährleisten.<br />
Integriert sind eine Durchverrohrung mit<br />
Überlaufstutzen sowie eine Absperrklappe mit<br />
Schwenkantrieb. Sie verschließt vor einem Abfülloder<br />
Umschlag-Vorgang das Durchlaufrohr, damit<br />
die wassergefährdende Flüssigkeit im Havariefall<br />
via Überlaufstutzen in das Auffangbecken fließt. Im<br />
Regelbetrieb dagegen – bei offener Absperrklappe<br />
– fließt Regenwasser, soweit es auf der Lager-, Abfüll-<br />
oder Umschlagfläche anfällt, ungehindert in<br />
den Schmutzwasserkanal.<br />
Für die Abdichtung der inneren Oberfläche von<br />
NeutraSab stehen je nach Anforderung seitens der<br />
wassergefährdenden Flüssigkeit drei Varianten zur<br />
Verfügung: neben einer ableitfähigen Beschichtung<br />
gemäß WHG System 2 auch die Innenabdichtung<br />
mit PE oder nichtrostendem Stahl. Die<br />
Rohrleitung besteht dann in entsprechender Weise<br />
aus PE, PP oder rostfreiem Stahl. Damit bietet das<br />
LINK-TIPP:<br />
Diese und weitere Informationen sind erhältlich<br />
bei Mall GmbH Austria bzw. hier: https://www.<br />
mall-umweltsysteme.at
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S8<br />
Sicherheitsauffangbecken NeutraSab chemische<br />
Beständigkeit gegen eine Vielzahl wasserkritischer<br />
Medien wie beispielsweise mineralische Leichtflüssigkeiten,<br />
alternative Kraftstoffe, AdBlue, verschiedene<br />
Lösungsmittel, verdünnte organische<br />
und anorganische Säuren und Laugen oder auch<br />
kontaminiertes Löschwasser. Die Absperrklappe<br />
kann mit elektrischer oder pneumatischer Automatikschaltung<br />
ausgestattet werden, und ein<br />
Schwimmschalter dient der Flüssigkeitserkennung.<br />
Für alle elektrischen Betriebsmittel liegen ATEX-<br />
Prüfbescheinigungen vor. Bedarfsweise ist eine<br />
EINSATZORT KLÄRANLAGE<br />
Fällmittel spielen im Prozess der biologischen<br />
Abwasserreinigung eine wichtige Rolle. Jedes<br />
Klärwerk nutzt diese Hilfsmittel. Die Verwendung<br />
erfolgt vornehmlich, um Phosphat<br />
zu eliminieren sowie zur Konditionierung des<br />
Klärschlamms. Als Klassiker sind auf Kläranlagen<br />
Kalkmilch und Eisenchlorid in Gebrauch.<br />
Aber auch Substanzen wie Eisenchloridsulfat,<br />
Grünsalz, Aluminiumsulfat oder Natriumaluminate<br />
werden als Fällmittel verwendet.<br />
Sie alle gelten als wassergefährdende Flüssigkeiten.<br />
Zur Lagerung und während eines<br />
Abfüllvorgangs benötigen sie daher eine geeignete<br />
Rückhalteeinrichtung. Ein Einsatzort für<br />
das Sicherheitsauffangbecken NeutraSab.<br />
komplett ableitfähige Ausführung der Einbauteile<br />
möglich. Die Steuerung kommt in einem spritzwassergeschützten<br />
Schaltschrank unter.<br />
Ein besonderes Plus für den Anwender ergibt sich<br />
durch die allgemeine Bauartgenehmigung (aBG)<br />
für NeutraSab. Weil die Erteilung der aBG neben<br />
der Bauart auch die wasserrechtlichen Anforderungen<br />
berücksichtigt, liegt damit zugleich die<br />
Eignungsfeststellung nach § 63 WHG vor. Für den<br />
Bauherrn verkürzt diese Vereinfachung den Weg<br />
zur Inbetriebnahme.<br />
EINSATZORT BHKW<br />
Die Stadtwerke Böblingen hatten zwei Blockheizkraftwerke<br />
gebaut. Platziert an unterschiedlichen<br />
Orten im Stadtgebiet und betrieben mit<br />
Erdgas war den beiden 2-MW-Anlagen die<br />
Absicherung der Versorgungslage zugedacht.<br />
Weil bei Betrieb und Wartung solcher Anlagen<br />
auch wassergefährdende Flüssigkeiten im Spiel<br />
sind, mussten hierfür Auffangmöglichkeiten<br />
geschaffen werden. Diese Absicherung der<br />
betroffenen Betriebsflächen erfolgte in beiden<br />
Fällen durch das Sicherheitsauffangbecken NeutraSab.<br />
Es gewährleistet, dass im Normalbetrieb<br />
unverschmutztes Regenwasser zur Kanalisation<br />
abfließt und bei Havarien anfallende Schadflüssigkeiten<br />
sicher zurückgehalten werden.
DAS WAR DAS <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> 2020<br />
KLIMA<br />
ENERGIE<br />
MOBILITÄT<br />
ABWASSER<br />
<strong>UMWELT</strong>TECHNIK<br />
ABFALLWIRTSCHAFT<br />
<strong>UMWELT</strong>RECHT<br />
GREEN FINANCE<br />
Bleiben Sie mit uns auch <strong>2021</strong> gut informiert!
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S10<br />
Vom Schadstoff zum Wertstoff<br />
Ein junges Unternehmen aus Leoben hat ein Verfahren entwickelt, das aus kontaminierten<br />
Wässern schwermetallhaltige Schadstoffe als Wertstoffe ressourcenschonend zurückgewinnen<br />
kann. Das Verfahren eignet sich insbesondere für große Volumenströme mit Schadstoffkonzentrationen<br />
im unteren mg/L-Bereich. Text: Peter Müller<br />
Gründer der ferroDECONT GmbH und Geschäftsführer<br />
Peter Müller sagt im Gespräch<br />
mit dem <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong>: „Es<br />
ist schön, die Entwicklung unserer Firma zu sehen<br />
und dass es sich bezahlt macht, an seine Ideen zu<br />
glauben. Ich konnte im Zuge meiner wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit an der Montanuniversität Leoben<br />
dieses Verfahren gemeinsam mit meinem Mitgründer<br />
Robert Mischitz entwickeln und zur Marktreife<br />
führen. Die universitäre Arbeit bildete also<br />
die Grundlage zu unserer Firma. Ohne die nachfolgende<br />
Unterstützung durch das Zentrum für<br />
angewandte Technologie in Leoben, das unsere<br />
Firmengründung begleitet hat, hätten wir das Verfahren<br />
nicht zur Marktreife bringen können.“<br />
Müller ergänzt: „In Summe stehen so viele Faktoren<br />
und Personen hinter einer solchen Entwicklung,<br />
dass es rückblickend betrachtet immer gut war, Wissen<br />
mit anderen zu teilen und nicht im stillen Forschungskämmerchen<br />
sitzen zu bleiben. Engagierte<br />
F&E und die Einführung eines neuen Produktes auf<br />
dem Markt sind zwei vollkommen unterschiedliche<br />
Tätigkeitsfelder und ich lerne immer noch stetig<br />
dazu, mich vom praktischen Forscher zu einem forschungsaffinen<br />
Unternehmer zu entwickeln.“<br />
Chemikalien vermeiden<br />
Die Methodik der ferroDECONT GmbH besteht<br />
darin, schwermetallhaltige Wässer (Grundwasser,<br />
Prozess- und Spülwässer) gänzlich ohne konventionelle<br />
Reduktionschemikalien mit dem entwickelten<br />
ferrodecont®-Verfahren abzureinigen.<br />
Gerade bei geringeren Schadstoffkonzentrationen<br />
ist ein Chemikalieneinsatz mit Säuren/Laugen<br />
und Reduktionsmitteln in großen Abwasserströmen<br />
und der damit verbundenen Aufsalzung<br />
der gereinigten Wässer nicht immer optimal.<br />
Durch die Art der Behandlung mit nullwertigen<br />
fluidisierten Eisenpartikeln in den Reaktionsmodulen<br />
der Anlage (siehe Abb. 1) wird das abgereinigte<br />
Abwasser nicht mit weiteren Salzen beladen.<br />
Dies begünstigt eine Wiederaufbereitung<br />
und Kreislaufführung des Wassers oder eine Direkteinleitung<br />
in einen Vorfluter.<br />
Die aus diesen Wässern abgeschieden Schwermetalle<br />
in Form eines metallhaltigen Schlammes<br />
müssen nicht entsorgt, sondern können einem<br />
sinnvollen Recycling zugeführt werden. Der ursprüngliche<br />
Schadstoff wird hier sprichwörtlich<br />
zum wiederverwertbaren Wertstoff gemacht. Da-<br />
Abbildung 1: Reinigungsmodule, installiert in einem 20 Fuß HC-Container
Abbildung 2: mara40-Einheit zur Grundwasserreinigung mit vorgeschaltetem Pufferbehälter<br />
Fotos (3): © ferroDECONT<br />
mit wird auch bei einem Einsatz von erneuerbarer<br />
elektrischer Energie für die Pumpleistung der Anlage<br />
und Rückgewinnung von Metallen aus dem<br />
kompakten Schlamm ein großer Schritt Richtung<br />
„Zero Waste“ in der Abwasserreinigung gemacht.<br />
Für das toxische sechswertige Chrom sanieren<br />
die Verfahrensentwickler aktuell das Grundwasser<br />
einer Altlast an einem ehemaligen Gerbereistandort<br />
im Süden Österreichs. Müller: „Das Verfahren<br />
bewährt sich hervorragend. Wir reinigen<br />
mittlerweile seit knapp zwei Jahren mit unserer<br />
mara40-Anlage das kontaminierte Grundwasser<br />
im 24/7-Modus ab und haben bei einer nahezu<br />
100-prozentigen Anlagenverfügbarkeit bisher<br />
rund 600.000 m³ Grundwasser abgereinigt.<br />
Mobil und automatisiert<br />
Das mara40 CRVI-3 System der ferroDECONT<br />
GmbH (siehe Abb. 2) ist ein mobiles und automatisiertes<br />
Fließbettsystem in zwei Containern.<br />
Fernzugriff und -überwachung ermöglichen eine<br />
einfache Kontrolle vom Schreibtisch aus und sparen<br />
somit Zeit und Kosten ein.<br />
Auch Schwermetalle wie etwa Kupfer, Vanadium,<br />
Niob, Molybdän, Kobalt, Indium und Nickel wurden<br />
mit diesem Abwasserbehandlungsverfahren<br />
bereits im Technikumsmaßstab getestet und erfolgreich<br />
abgeschieden.<br />
Die innovative Firma hat sich mittlerweile vielfältiges<br />
Know-how angeeignet, beginnend bei der<br />
Konzeptplanung mit dem Kunden, deren Umsetzung<br />
im hauseigenen Anlagenbau im Technikum<br />
bis zur Montage, CE-Kennzeichnung und der Inbetriebnahme.<br />
Auch bauen die ferroDECONT-Ingenieure<br />
kleine Versuchsanlagen für Kunden und<br />
bieten individuelle Automatisierungslösungen für<br />
Pilotanlagen an.<br />
Visionen bis 2050<br />
Die Vision des Unternehmens besteht darin, die<br />
ambitionierten europäischen Umweltziele für das<br />
Jahr 2050 zu unterstützen und Müller möchten<br />
mit seiner gegenwärtigen und künftigen Entwicklung<br />
einen Beitrag zu einer ressourcenschonenden<br />
Wirtschaft leisten.<br />
Die Firma weist heute ein gesundes und projektorientiertes<br />
Wachstum auf und ist derzeit noch als<br />
Kleinstunternehmen eingestuft. Für einen Wachstumsschub<br />
können sie sich einen starken Partner<br />
an ihrer Seite vorstellen.<br />
Weitere Informationen auf der Website:<br />
▶ https://www.ferrodecont.at/<br />
ZUR PERSON<br />
DI Peter Müller hat an der Montanuniversität<br />
Leoben das Studium „Industrieller Umweltschutz,<br />
Entsorgungstechnik und Recycling“ absolviert<br />
und war danach einige Jahre als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für nachhaltige<br />
Abfallwirtschaft unter Prof. Lorber tätig, wo<br />
er ausschlaggebend für die Entwicklung des<br />
ferrodecont®-Verfahrens war. Seit der Gründung<br />
der ferroDECONT GmbH im Jahr 2013 teilt er<br />
sich die handelsrechtlichen Agenden mit seinem<br />
Firmenpartner Robert Mischitz und führt die<br />
Bereiche Gewerbe und Abfallrecht.<br />
Privat ist der Firmengründer verheiratet, lebt in Leoben und Linz und ist von der<br />
Neugierde seiner beiden Kleinkinder fasziniert.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | | S12<br />
Zurück an den Start<br />
Wirtschaft und Gesellschaft sind durch die Pandemie deutlich angeschlagen.<br />
Das eröffnet vielfach Chancen für einen Neubeginn. In der gewohnten Manier<br />
wird es aber bald wieder in die nächste Krise führen. Text: Peter R. Nestler<br />
Wer hätte gedacht, dass so ein kleiner<br />
Virus die Wirtschaften der meisten<br />
Länder innerhalb kurzer Zeit in die<br />
Knie zwingen kann? Es bedurfte nur ein paar<br />
Wochen Aussetzer, schon versagten die ersten<br />
Strukturen dieser Wirtschaft. Ohne staatliche Hilfen<br />
hätten weite Teile davon nicht überlebt. Völliges<br />
Chaos wäre das Ergebnis gewesen.<br />
Nun, das Schlimmste ist fürs Erste verhindert<br />
worden. Allerdings würden dafür Kosten angehäuft,<br />
deren Abtragen noch nicht so recht geplant<br />
worden ist. Allein aus dem ersten Jahr der<br />
aktuellen Pandemie entstehen Folgekosten für<br />
die nächsten zehn bis zwanzig Jahre. Das wird<br />
gesellschaftlich noch einiges auslösen.<br />
Globalität gescheitert?<br />
Was wir in der Krise gesehen haben: Offenbar ist<br />
unsere Wirtschaft nur dann stabil, wenn alle Teilbereiche<br />
überall auf der Welt weitgehend stabil<br />
sind. Die erreichte Globalität hat gerade jetzt ihre<br />
Schattenseiten aufgeworfen: Ist es tatsächlich<br />
optimal, alle Teile aus allen Teilen der Welt herzuholen?<br />
Das gilt für die Produktion genauso wie<br />
für den Handel, die Landwirtschaft und selbst für<br />
Dienstleistungen.<br />
Es darf also mit Fug und Recht das derzeit angewendete<br />
Modell der Globalität hinterfragt<br />
werden. Gerade, wenn es um lebensnotwendige<br />
Güter geht, sollte jeder Staat über geeignete<br />
Produktionsressourcen verfügen. Denn vielleicht<br />
wollen oder können andere Länder solche<br />
Produkte nicht ins Ausland verkaufen. Gesundheit<br />
gehört dazu, vor allem wenn es nicht um<br />
hochspezifische Güter geht.<br />
Zu viel von allem<br />
Was die gegenwärtige Krise ganz klar gezeigt<br />
hat: Es gibt zu viel von allem. Beginnen wir beim<br />
Verkehr. Die meisten Güter und sehr viele Dienstleistungen<br />
sind mit einem Überhang an Verkehr<br />
verbunden, der alles andere als nachhaltig ist.<br />
Das gilt für die Bestellung in einem Onlineshop<br />
samt Lieferung aus Chinas sehr stark. Es gilt aber<br />
auch für den Import von Arbeitskräften, die tourlich<br />
von einem Ort zum anderen pendeln, teils<br />
hunderte bis tausende Kilometer. Und es gilt auch<br />
für viele Reisen in die Büros und Arbeitsplätze.<br />
Home Office ist in Ordnung, wenn es gut angelegt<br />
wird - und ganz sicher nachhaltiger als unzählige<br />
Fahrten und Dienstreisen.<br />
Vielfach klagen Händler nach einem Jahr Pandemie<br />
über volle Lager mit Produkten, die nun<br />
niemand mehr will. Aber hat sie dann jemals<br />
irgendjemand gebraucht? Es wird zu viel konsumiert<br />
und in der Folge auch produziert - zu Lasten<br />
der Umwelt, das steht außer Zweifel.<br />
Die Temperaturen steigen weltweit an. Die Folge: Wetterkapriolen und Zerstörung.<br />
Unter welchen Produktionsbedingungen viele<br />
bei uns konsumierten Produkte weltweit stehen,<br />
taucht immer nur sporadisch in manchen Medien<br />
auf. Die Medienmacher wollen ja nicht die heile<br />
Welt trüben. Oder geht es da auch um den Schutz<br />
der eigenen Werbetöpfe?
Klimakrise ist ein Fakt<br />
Während wir zurzeit noch von der Pandemie in<br />
Atem gehalten werden, gräbt sich ein weiteres<br />
Thema weiter in die Menschheitsgeschichte ein:<br />
die Klimakrise. Denn der Klimawandel hat keine<br />
Pause eingelegt, nur weil wir gerade ein wenig<br />
abgelenkt sind.<br />
Ich möchte hier gar nicht über die Ursachen des<br />
Klimawandels sprechen. Ich will nur Klarheit herstellen,<br />
dass der Wandel faktisch ist und nicht fiktiv.<br />
Schon längst geht es um die Maßnahmen und<br />
auch um die Vorbereitungen als Reaktion für jene<br />
Folgen, die bereits zu spüren sind und jene, die<br />
noch kommen werden.<br />
In den vergangenen Jahren hat es kaum<br />
Veränderungen bei den Emissionen gegeben<br />
- sie wurden sogar global betrachtet eher mehr<br />
als weniger. Das ist ein großes Problem, denn<br />
die Erwärmung des Planeten Erde wird Krisen<br />
auslösen, gegen die uns Corona tatsächlich wie<br />
ein harmloser Schnupfen vorkommen wird. Eine<br />
Tonne CO 2<br />
wird ausgestoßen, wenn wir:<br />
• 3.500 km mit dem Flugzeug fliegen,<br />
• 4.400 km mit dem Auto fahren,<br />
• 228.000 km mit der Bahn fahren.<br />
(alle Angaben im Durchschnitt)<br />
Aber keine Sorge: Ein durchschnittliches Kohlekraftwerk<br />
emittiert eine Tonne Kohlendioxid in nur<br />
einer Sekunde.<br />
Der typische Mitteleuropäer verursacht im Durchschnitt<br />
CO 2<br />
-Emissionen von 9,6 Tonnen pro Jahr<br />
direkt und unmittelbar. Der gesamten Menschheit<br />
werden derzeit rund 42 Milliarden Tonnen CO 2<br />
-<br />
Emissionen pro Jahr angerechnet - Tendenz:<br />
steigend. Im Jahr 1750 kamen gerade einmal 280<br />
CO 2<br />
-Moleküle auf eine Million Luftmoleküle, heute<br />
sind es bereits 407.<br />
Fazit: Wann, wenn nicht jetzt?<br />
Gerade jetzt in der Krise besteht die Chance,<br />
viele Prozesse zu überdenken, die Weichen für<br />
eine gesicherte Zukunft zu stellen. Mit einem<br />
“Zurück zur Normalität” kann das allerdings nicht<br />
funktionieren. Es müssen viele Dinge anders gedacht<br />
werden, anders umgesetzt.<br />
Beispiele dazu gibt es.<br />
ENERGIE: Die Erneuerbare Energie schreitet<br />
voran, wie Projekte in Österreich zeigen. Vor allem<br />
die großen Energieversorger wie VERBUND<br />
oder EVN sind Vorreiter. Stark ist in Österreich<br />
gebietsweise auch die Windkraft vertreten. Und<br />
auch Photovoltaik spielt eine zunehmende Rolle.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> 1/<strong>2021</strong> | S14 | S14<br />
ABFALLWIRTSCHAFT: Beim Müll ist vor einiger<br />
Zeit eine Diskussion zwischen Recycling und<br />
Pfandsystemen im Bereich Plastikmüll entstanden.<br />
Der Handel wehrt sich noch gegen die Einführung<br />
eines solchen wegen der vermuteten<br />
Mehrkosten. Was feststeht ist, dass viel zu viel<br />
Müll anfällt, vor allem bei Verpackungen.<br />
MOBILITÄT: Ein großes Thema, da der Verkehr für<br />
einen Gutteil der Emissionen sowie für den Ressourcenverbrauch<br />
verantwortlich ist. Bei diesem<br />
Thema gibt es eine Reihe von Schauplätzen für<br />
Auseinandersetzungen. In den Ballungszentren<br />
wird versucht, den Verkehr einzudämmen.<br />
Gerade hier orte ich eine Schieflage in der Diskussion:<br />
Ein Stück des Weges zum Ziel kann<br />
durchwegs mit einer Veränderung von Antriebsformen<br />
erreicht werden - Stichwort: weniger<br />
Emissionen. Allerdings bleibt die Kernfrage, die<br />
es zu lösen gilt: Wie kann Verkehr insgesamt<br />
reduziert werden? Auch dazu hat die Pandemie<br />
aufgezeigt, dass es Lösungsansätze gibt. Wer<br />
heute “nur” ins Büro fährt und dort etwas arbeitet,<br />
was in der Sache ortsunabhängig geschehen<br />
könnte, muss nicht unbedingt ins Büro fahren ...<br />
Kreislaufwirtschaft allüberall<br />
Wohin die Gesellschaft gelangen muss, ist eine<br />
umfassende Kreislaufwirtschaft in möglichst<br />
vielen Bereichen. Da gehört die Industrie dazu:<br />
Produkte müssen langlebig gedacht und gemacht<br />
werden, um Ressourcen - Rohstoffe, Energie, Verwertung<br />
- zu schonen. Dazu gehört aber auch das<br />
Individuum Mensch: Wir müssen Verantwortung<br />
übernehmen und unser Handeln an den Ideen<br />
der Kreislaufwirtschaft orientieren. Da gehören<br />
natürlich Einkaufsgewohnheiten dazu - sowohl<br />
was die Quantität betrifft als auch bei der Qualität.<br />
Da gehört ebenso das Verhalten im Alltag dazu -<br />
Müllsammlung, Mülltrennung, Umweltschonung.<br />
In Anbetracht der Lage sollte klar sein, dass uns<br />
nicht viel Zeit bleibt gegenzulenken. Denn wenn<br />
wir es nicht tun, wird uns die Natur die Grenzen<br />
der Menschheit aufzeigen. Fangen wir jetzt an!<br />
Erneuerbare Energien wie etwa Windkraft sorgen für „grüne Energie“. Damit entstehen weniger Emissionen - die Umwelt wird geschont.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S16<br />
Klimawandel verstehen mit<br />
intelligenten Technologien<br />
Gut bedienbare Steuerelemente sind bei der Windkraft das Um und Auf. Das deutsche<br />
Unternehmen Beckhoff stellt ein dezentrales Servoantriebssystem für die Gondelverstellung<br />
bei Windenergieanlagen her. Text: Constantin Gonzalez<br />
Gletschersterben, Muren-Abgänge, Tropennächte,<br />
Austrocknung der Böden<br />
sowie ein vermehrtes Aufkommen von<br />
Schädlingen wie dem Borkenkäfer oder subtropischen<br />
und tropischen Stechmücken als Krankheitsüberträger<br />
– die ökologischen Auswirkungen<br />
des Klimawandels sind auch in Österreich<br />
deutlich spürbar. Das spiegelt sich auch in den<br />
Zahlen wider, wie der Klimaschutzbericht 2020<br />
des Umweltbundesamtes zeigt: 2019 war das<br />
drittwärmste Jahr in Österreich seit Beginn der<br />
252-jährigen Messgeschichte.<br />
Unter Forschern herrscht heute weitgehend Einigkeit<br />
darüber, dass beunruhigende Wettermuster<br />
und die von ihnen verursachten Naturkatastrophen<br />
auf grundlegende Veränderungen des Erdklimas<br />
zurückzuführen sind. Jedoch ist es nach wie<br />
vor schwierig, Zusammenhänge zwischen dem<br />
Klimawandel und bestimmten Wetterereignissen<br />
kausal zu verfolgen. Diese spezifischen Zusammenhänge<br />
zu ermitteln wird jedoch immer wichtiger,<br />
da schließlich Hitzewellen, starke Regenfälle,<br />
Waldbrände und weitere Witterungsereignisse<br />
das Leben der Bevölkerung stark beeinflussen<br />
können.<br />
Leistungsfähige Möglichkeiten in der Cloud<br />
Um diese Zusammenhänge ausfindig zu machen<br />
und das Gesamtbild des Klimawandels besser<br />
zu verstehen, haben sich Forscher bisher weitgehend<br />
auf kostspielige und zeitaufwändige<br />
Computersimulationen verlassen. Doch angesichts<br />
der wachsenden Menge an umfangreichen<br />
Klimadaten und den Möglichkeiten der Cloud,<br />
diese Daten zu sammeln und mit maschinellem<br />
Lernen (ML) auszuwerten, verfügt die Wissenschaft<br />
nun über neue und leistungsfähige Möglichkeiten,<br />
Wettervorhersagen zu verbessern und<br />
Extremereignisse vorherzusagen. Das Maschinelle<br />
Lernen ermöglicht es den Wissenschaftlern,<br />
Klimadaten skalierbar und flexibel zu betrachten<br />
und ihre Analyse von Daten, die auf vergangenen<br />
Ereignissen basieren, anzupassen, um die Zukunft<br />
genauer zu modellieren. Das wiederum kann<br />
Forschern helfen, die enorme Komplexität von Klimasystemen<br />
zu bändigen und zu verstehen, was<br />
auf normale Wettervariabilität zurückzuführen ist<br />
und was durch größere Veränderungen verursacht<br />
wird.<br />
Um diese Forschung zu ermöglichen, sponserte<br />
Amazon Web Services (AWS) letztes Jahr den<br />
Causality for Climate (C4C)-Wettbewerb auf der<br />
NeurIPS-Konferenz 2019 (Neural Information Processing<br />
Systems). Der Wettbewerb konzentrierte<br />
sich auf die kausale Entdeckung und Entwicklung<br />
neuer Wege zum Verständnis und zur Nutzung von<br />
Klimadaten und hatte zum Ziel, neue Maßstäbe zu<br />
entwickeln und neue Methoden zur Erforschung
© AWS<br />
des Klimas zu finden, die auf reale Herausforderungen<br />
angewendet werden können. Dafür wurden<br />
den Teilnehmern Zeitreihendatensätze mit<br />
Klimadaten (wie Niederschlag, Feuchtigkeit und<br />
Temperatur) sowie Credits für die Nutzung der<br />
AWS-Cloud zur Verfügung gestellt.<br />
Unterschiedliche Ansätze, neue Erkenntnisse<br />
Der Hauptpreis ging an ein Team von Doktoranden<br />
und Postdoktoranden des Copenhagen Causality<br />
Lab von der Abteilung für mathematische Wissenschaften<br />
an der Universität Kopenhagen, welches<br />
sich mit 34 verschiedenen Datensätzen beschäftigte,<br />
um die kausalen Zusammenhänge zwischen<br />
diesen Datensätzen zu verstehen. Das Team begann<br />
mit einfachen Ausgangslagen und führte<br />
dann jeweils Variationen ein, um die Methoden<br />
zu identifizieren, welche während des gesamten<br />
Wettbewerbes am besten funktionierten.<br />
Mit der nichtlinearen Natur der Klimawechselwirkungen<br />
beschäftigte sich ein zweites Team,<br />
bestehend aus Professoren und Doktoranden der<br />
Universität Gent (Belgien), der Universität Palermo<br />
(Italien), der Universität Bari (Italien) und der Universität<br />
Rom La Sapienza (Italien). Ihre Herangehensweise<br />
wurde von der Chaostheorie inspiriert:<br />
Das Wetter ist ein chaotisches System, weshalb<br />
es schwierig ist, es länger als drei oder vier Tage<br />
im Voraus genau vorherzusagen. Das Team verwendete<br />
einen Ansatz, der dabei hilft Ordnung im<br />
Chaos zu erkennen, und konnte sich damit in der<br />
Constantin Gonzalez, AWS<br />
Principal Solutions Architect<br />
Kategorie der chaotischen nichtlinearen Datensätze<br />
durchsetzen.<br />
Die mehr als 6.500 eingereichten Ergebnisse aller<br />
Teams können dazu beitragen, die Lücke im<br />
Verständnis der Wechselwirkungen und Kausalität<br />
des Klimas zu schließen und das Bewusstsein<br />
in einer Vielzahl von Gemeinschaften – von der<br />
Physik über maschinelles Lernen bis hin zur Statistik<br />
– zu schärfen, um neue Innovationen anzustoßen<br />
und unser Verständnis des globalen Klimas<br />
zu verbessern.<br />
Werden Sie Umweltmanager*in!<br />
Investieren Sie in Ihren<br />
persönlichen Karriereweg!<br />
www.qualityaustria.com/umwelt<br />
Umweltjournal_Inserat_180x90 - Jänner <strong>2021</strong>.indd 1 23.12.2020 14:08:03
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S18<br />
Recycling-Studie:<br />
Belohnsysteme sind beliebt!<br />
In Österreich herrscht derzeit eine rege Diskussion über die Einführung von Einwegpfand<br />
auf Verpackungen. Eine aktuelle »Observer«-Studie zeigt jetzt mögliche Alternativen auf, um<br />
die EU-Vorgaben bei PET-Sammelquoten zu erreichen: Neben Pfandsystemen und der Erhöhung<br />
der Sammelstellendichte bevorzugen die befragten WienerInnen Belohnsysteme für<br />
das Sammeln von Getränkeverpackungen. Hoch im Kurs sind Gutscheine oder Kaufvorteile.<br />
Eine korrekte Entsorgung von PET-Flaschen<br />
ist essenziell, um diese als Wertstoff dem<br />
Recycling-Kreislauf zuzuführen. Derzeit<br />
werden österreichweit rund drei von vier PET-Getränkeverpackungen<br />
richtig gesammelt. Geht es<br />
nach den Vorgaben der EU, muss diese Quote<br />
bis 2029 auf 90 Prozent erhöht werden. Während<br />
Bundesländer wie Tirol, Vorarlberg und das<br />
Burgenland die geforderte Quote bereits erfüllen,<br />
hinkt der urbane Raum und besonders Wien bei<br />
den Sammelquoten hinterher. Diese liegen noch<br />
deutlich unter dem Österreichschnitt.<br />
„Das Thema Plastik generell und die Diskussion<br />
um Einwegpfand war in den vergangenen Monaten<br />
in den österreichischen Medien sehr präsent:<br />
Die medial geführten Diskussionen mit durchwegs<br />
konträren Positionen waren Anlass für uns,<br />
die Einstellungen der Bevölkerung dazu am Beispiel<br />
Wien zu untersuchen“, so Florian Laszlo, Geschäftsführer<br />
des »Observer«.<br />
Die aktuelle Umfrage unter 500 WienerInnen bescheinigt<br />
den HauptstadtbewohnerInnen, dass<br />
sie Recycling und Mülltrennung zwar durchaus<br />
ernst nehmen, sich aber Anreize und zusätzliche<br />
Optionen wünschen, die das Sammeln belohnen<br />
und erleichtern.<br />
82 Prozent der WienerInnen erachten Recycling<br />
von Verpackungen und Müll als sehr wichtig bzw.<br />
wichtig. Als Störfaktoren für korrektes Sammeln<br />
empfinden viele Befragte das Lagern zu Hause<br />
(42 Prozent), die Suche nach der richtigen<br />
Sammelbox (35 Prozent), den damit verbundenen<br />
Zeitaufwand (15 Prozent) oder bestehendes<br />
Pfand (11 Prozent).<br />
Mehr Sammelstellen und Belohnsysteme erwünscht<br />
Um das Sammeln einfacher zu gestalten, wünschen<br />
sich 57 Prozent der Befragten einen Ausbau<br />
der Sammelstellen. Derzeit gibt es diese in<br />
Wien für Plastik und Alu nicht in allen Wohnhäusern,<br />
sondern vorrangig auf den öffentlichen Müllinseln.<br />
Auch die Einführung eines Pfandsystems<br />
würde für 40 Prozent der Befragten das Sammeln<br />
erleichtern.
Foto/Grafiken: © Observer<br />
Aufgeschlossen zeigt man sich gegenüber anderen<br />
Optionen wie etwa Belohnsystemen (Geld,<br />
Gutscheine und Kaufvorteile). Gleich 63 Prozent<br />
der WienerInnen würden damit mehr Bereitschaft<br />
für das korrekte Sammeln von Verpackungen<br />
zeigen.<br />
„Während sich die älteren Bevölkerungsgruppen<br />
vor allem mehr Sammelstellen wünschen, präferieren<br />
junge Menschen bis 30 Jahre vorrangig<br />
Belohnsysteme und Geld bzw. Gutscheine als<br />
Sammelanreiz. Letztere werden in dieser Altersgruppe<br />
sogar noch positiver wahrgenommen als<br />
ein Pfandsystem“, analysiert Florian Laszlo die<br />
unterschiedliche Bereitschaft der WienerInnen.<br />
Führungsrolle liegt bei Produzenten und Handel<br />
Die Hauptstadtbevölkerung sieht mehrheitlich<br />
die Verantwortung für das korrekte Sammeln<br />
eher bei den Produzenten sowie beim Handel<br />
selber und weniger bei den KonsumentInnen.<br />
Zugleich schätzen letztere mit 47 Prozent ihren<br />
Einsatz für das richtige Sammeln und Recycling<br />
höher ein als beim Handel (36 Prozent) und bei<br />
den Produzenten (29 Prozent).<br />
„Die Verantwortung für die Organisation des<br />
Sammelns wird hier klar den Produzenten und<br />
dem Handel zugesprochen“, fasst Laszlo die Umfrageergebnisse<br />
zusammen.<br />
Ein besonders gutes Zeugnis wird den Produzenten<br />
vor allem bei der Mineralwasserproduktion<br />
ausgestellt. Diese leisten mit nachhaltigen Verpackungen<br />
wie Mehrweg-Glasflaschen und recycelten<br />
PET-Flaschen einen großen Beitrag.<br />
Observer CEO Florian Laszlo
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S20<br />
Wer hätte das gedacht?<br />
E-Commerce ist doch nicht so böse<br />
Viele halten die momentane, durch den Lockdown bedingte Paketflut für einen ökologischen<br />
Supergau – schließlich müssen all die Pakete auch irgendwie zugestellt werden.<br />
Studien zeigen jedoch: Im Vergleich zum stationären Einkauf entstehen beim Onlineshopping<br />
sogar weniger CO 2 -Emissionen. Text: Angelika Gabor<br />
Im Übereinkommen von Paris beschlossen<br />
knapp 190 Länder, durch eine Reduktion ihrer<br />
Treibhausgasemissionen so stark zu reduzieren,<br />
dass der Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur<br />
auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber<br />
vorindustriellen Werten begrenzt wird. Sieht<br />
man sich die aktuellen Werte an, sieht die Prognose<br />
eher düster aus. Umso wichtiger und richtiger<br />
ist es, dass Unternehmen sich selbst ambitionierte<br />
Ziele stecken, die Zukunft zu sichern.<br />
Die Unito-Gruppe – hierzu zählen beispielsweise<br />
die Marken Otto Österreich, Universal, Quelle<br />
und Lascana – hat es sich zum Ziel gesetzt, bis<br />
2030 vollständige Klimaneutralität zu erreichen.<br />
Möglich macht dies unter anderem die Partnerschaft<br />
mit den Logistikdienstleistern Österreichische<br />
Post und Gebrüder Weiss.<br />
mir persönlich ein großes Anliegen. Wir haben<br />
keinen Planeten B“, so Gutschi. „Die Welt ist in<br />
Bewegung, und auch die Kunden wünschen sich<br />
Regionalität und Klimaschutz und langsam steigt<br />
auch die Bereitschaft, dafür zu bezahlen.“ Darum<br />
werden alle Bestellungen der Gruppe seit 1. Jänner<br />
<strong>2021</strong> CO 2 -neutral zugestellt.<br />
Stationär vs. Onlinehandel<br />
Für die Studie „Klimafreundlich einkaufen – eine<br />
vergleichende Betrachtung von Onlinehandel und<br />
stationärem Einzelhandel“ beleuchtete das DCTI<br />
Kunden fühlen sich online wohl<br />
Im Kalenderjahr 2020 wurden in Österreich,<br />
Deutschland und der Schweiz 6,5 Millionen Sendungen<br />
für Unito bewegt, das entspricht rund<br />
1.500 Tonnen CO 2 . Alleine zu Weihnachten stieg<br />
das Sendungsvolumen um mehr als 30 Prozent.<br />
Die Bestellmengen werden auch nach Ende der<br />
Corona-Pandemie hoch bleiben, erwartet Harald<br />
Gutschi Sprecher der Geschäftsführung Unito-<br />
Gruppe/Otto Group: „Die Menschen fühlen sich<br />
wohl beim Onlineshopping. Sie bestellen mehr<br />
und vor allem bewusster, so konnten wir im letzten<br />
Jahr 20 Prozent weniger Retouren verzeichnen.“<br />
Einen Grund hierfür sieht er auch in der<br />
Qualität des Onlineshops: Gute Bilder, ausführliche<br />
Beschreibungen und auch die Bewertung<br />
andere Kunden würden einen aussagekräftigen<br />
Gesamteindruck vom Produkt vermitteln und so<br />
die Kaufentscheidung erleichtern.<br />
Bei diesen Mengen ist der ökologische Fußabdruck<br />
natürlich gewaltig. „Unserem Vorstand<br />
(insbesondere Aufsichtsratsvorsitzender Michael<br />
Otto, Anm.) ist Nachhaltigkeit sehr wichtig, und<br />
Deutsches CleanTech Institut die Transportwege<br />
verschiedener Produkte vom Zentrallager zum<br />
Kunden unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />
Käufertypen, die bestimmte Lebens- und Einkommenssituationen<br />
haben und sich unterschiedlich<br />
verhalten.<br />
Das überraschende Ergebnis: durch den verdichteten<br />
Transport der Sendungen durch Paketdienstleister<br />
entstehen pro Sendung weniger CO 2 -
Emissionen als beim individuellen Einkauf im<br />
stationären Handel – schließlich wird je nach Region<br />
ein überwiegender Teil der Einkaufsfahrten<br />
mit dem Auto getätigt. Sieht man sich als Beispiel<br />
den Kleinartikel Handy an, entstehen beim Kauf<br />
im Geschäft zumindest 450 Gramm CO 2 , wohingegen<br />
durch die Bündelung bei der Lieferung<br />
aus dem Onlineshop maximal 310 Gramm CO 2<br />
freigesetzt werden. Auch bei Großartikeln, wie<br />
beispielsweise einem Sofa, fällt die Bilanz mit<br />
8,4 zu 8 Kilogramm CO 2 weniger deutlich, aber<br />
dennoch positiv für den Versandhandel aus. In<br />
Summe gesehen sind die Einsparungen enorm,<br />
denn die Österreichische Post stellt derzeit mehr<br />
als 700.000 Pakete pro Tag für Unito zu und im<br />
vergangenen Jahr lieferte Gebrüder Weiss rund<br />
540.000 Großartikel wie Kühlschränke oder Möbel<br />
an Haushalte in Österreich.<br />
Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen<br />
Post AG. Derzeit läuft ein massiver Umbau,<br />
um dem steigenden Paketaufkommen Herr<br />
zu werden: dezentrale Logistikstandorte, eigene<br />
Photovoltaikanlagen und die Zusammenführung<br />
der Brief- und Paketinfrastruktur helfen, die gesetzten<br />
Klimaziele zu erreichen. „Durch den Einsatz<br />
von Elektromobilität konnten wir zwischen<br />
2014 und 2019 bereits 4.396 Tonnen CO 2 einsparen,<br />
und unser E-Fuhrpark wächst weiter an.“<br />
Starke Partner<br />
Vermeiden, reduzieren und kompensieren – so<br />
die Strategie der Unito. Bei einem Onlinehändler<br />
spielt aber auch die Wahl der Logistikpartner eine<br />
wesentliche Rolle in der Gesamtbilanz. In Österreich<br />
setzt das Unternehmen daher auf zwei<br />
Partner, die sich selbst schon lange der Nachhaltigkeit<br />
verschrieben haben. So stellt etwa die<br />
Österreichische Post AG bereits seit 2011 sämtliche<br />
Briefe, Pakete, Zeitschriften und Werbesendungen<br />
CO 2 -neutral zu.<br />
„Wir waren weltweit der Vorreiter bei der CO 2 -<br />
neutralen Zustellung, und bis 2030 wollen wir auf<br />
der letzten Meile sogar CO 2 - frei sein“, bestätigt<br />
Graz mit 100% emissionsfreier Zustellung<br />
So wird Graz <strong>2021</strong> als erste Stadt in Österreich<br />
mit 100 Prozent emissionsfreier Zustellung zum<br />
neuen Vorreiter in puncto Klimaschutz bei der<br />
Post. Mit Elektrofahrzeugen hat die Österreichische<br />
Post schließlich Erfahrung, denn schon im<br />
Jahr 1913 wurde mit dem Daimler-Tudor Elektro-<br />
Paketwagen elektrisch zugestellt. Heute umfasst<br />
die E-Flotte bereits mehr als 2.100 moderne<br />
Fahrzeuge, die mit Strom aus den fünf hauseigenen<br />
PVAnlagen betrieben werden. „Aktuell<br />
nicht vermeidbare Emissionen kompensieren<br />
wir durch Zertifikate 72 nationaler und 75 internationaler<br />
Klimaschutzprojekte - geprüft und<br />
bestätigt vom TÜV Austria“, führt Pölzl aus.<br />
Für die Auslieferung größerer Artikel vertraut<br />
Unito auf Gebrüder Weiss – das älteste Transportunternehmen<br />
der Welt mit mehr als 500jähriger<br />
Firmengeschichte. „Gerade im Lockdown<br />
konnte man den Stellenwert der Logistiker bei<br />
der Versorgungsleistung der Bevölkerung erkennen.<br />
Die Fahrer wurden quasi zu den Krank-
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S22<br />
enschwestern der Logistik“, meint Jürgen Bauer,<br />
Mitglied der Geschäftsführung der Gebrüder<br />
Weiss Gesellschaft m.b.H. „Seit jeher ist unsere<br />
Kernkompetenz, Transporte effizient zu bündeln,<br />
wodurch der Einfluss auf die Umwelt minimiert<br />
wird.“ Gezielte Maßnahmen im Rahmen der GWcares<br />
Initiative zielen gleichermaßen auf soziale,<br />
ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit ab.<br />
„Unser Ziel ist es, unseren CO 2 -Ausstoß jährlich<br />
um 10 Prozent zu reduzieren und bis 2030 komplett<br />
CO 2 -neutral zu agieren“, verkündet Bauer.<br />
E-Fahrzeuge und Gas-Lkw<br />
Während in der letzten Meile bereits E-Fahrzeuge<br />
zum Einsatz kommen, setzt das Unternehmen für<br />
die europaweite Hauptlaufüberwindung auf Gas-<br />
Lkw als Brückentechnologie. „Gemeinsam mit<br />
Kunden planen wir, Konzepte für angrenzende<br />
Länder mit Elektrofahrzeugen zu erstellen. Momentan<br />
scheitert es Großteils an der mangelnden<br />
Ladeinfrastruktur.<br />
In der Schweiz machen wir mit Wasserstoff-Lkw<br />
sehr gute Erfahrungen, aber für Österreich ist<br />
das aktuell nicht umsetzbar“, bedauert Bauer.<br />
Auch hier fehle es an der Ladeinfrastruktur, rund<br />
15 Wasserstoff-Tankstellen mit ausreichendem<br />
Ladedruck für die Betankung eines Lkw seien<br />
nötig für einen flächendeckenden Einsatz in Österreich.<br />
Bis dahin helfen Photovoltaik-Anlagen<br />
auf Logistik-Terminals, ein eigener Windpark,<br />
Pool-Fahrzeuge und E-Bikes für Mitarbeiter und<br />
klimafreundliche Schienentransportlösungen wie<br />
der Ganzzug Orange Combi Cargo für die Verringerung<br />
des CO 2 -Ausstoßes. Auch hier wird<br />
der Rest kompensiert, im Falle der Unito unterstützt<br />
Gebrüder Weiss ein zertifiziertes Energieeffizienz-<br />
Projekt in Ruanda. Das langfristige Ziel:<br />
bis ins Jahr 2030 auch ohne Kompensation 100<br />
Prozent Klimaneutralität zu erreichen.<br />
Fazit<br />
Auch wenn die Corona-Pandemie momentan die<br />
Medien und den Alltag als Thema Nr. 1 beherrscht,<br />
so darf trotzdem nicht auf das Klima und<br />
die Nachhaltigkeit im unternehmerischen Tun<br />
vergessen werden. Die Unito-Gruppe, Post und<br />
Gebrüder Weiss zeigen, dass mit Innovation und<br />
Wille ökologische Lösungen umsetzbar sind, die<br />
nicht im Widerspruch zum unternehmerischen Erfolg<br />
stehen.<br />
Weitere News zu Green Logistics auf der Website:<br />
▶ https://www.logistik-express.at/
6. eCommerce<br />
Logistik- Day<br />
09. September <strong>2021</strong>, Wien<br />
Hybrid Event<br />
Österreichischer Handelsverband<br />
Bleiben Sie gut informiert. Sichern Sie<br />
sich Ihren Informationsvorsprung.<br />
Mehr auf www.logistik-express.com/<br />
ecommerce-logistik-day/<br />
Medienpartner:
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S24<br />
Starker Gegenwind für Mercosur<br />
Neben Umweltschützern und europäischen Landwirtschaftsverbänden stellt sich nach<br />
Österreich und den Benelux-Staaten jetzt auch Frankreich gegen das Mercosur-Abkommen.<br />
Mehr Wettbewerb im Landwirtschaftsbereich ist nicht erwünscht. Text: Ursula Schmeling<br />
Nach 20 Jahren Verhandlungen hatten sich<br />
die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien,<br />
Argentinien, Uruguay und Paraguay<br />
2019 auf ein umfassendes Assoziierungsabkommen<br />
verständigt. Bevor der Vertrag in Kraft treten<br />
kann, muss er jedoch von allen EU-Mitgliedstaaten<br />
ratifiziert werden. Die Parlamente Österreichs,<br />
der Niederlande sowie der französischsprachigen<br />
Region Belgiens haben den Text in seiner jetzigen<br />
Form bereits abgelehnt. Auch die deutsche<br />
Regierung, die den Abschluss des Abkommens<br />
jahrelang forciert hatte, zeigt sich skeptisch. Nun<br />
verlangt Frankreich Garantien zur Einhaltung von<br />
Umweltstandards. Politische Absichtserklärungen<br />
seien nicht ausreichend. Frankreich will ein<br />
Abkommen verhindern, das mehr Fleisch- und<br />
Agrarexporte aus Lateinamerika in die EU ermöglicht<br />
und zu mehr Abholzung und Waldbränden<br />
im Amazonasgebiet führt.<br />
Worum es geht<br />
Das Mercosur-Abkommen ist analog den neuen<br />
EU-Abkommen mit Kanada und Japan breit und<br />
umfassend angelegt. Es deckt nicht nur tarifäre<br />
Fragen (Zoll, Exportsubventionen), sondern auch<br />
den Handel mit Dienstleistungen und andere<br />
handelsrelevante Aspekte wie Investitionen,<br />
Gründung von Niederlassungen, Zugang zu öffentlichen<br />
Ausschreibungen, Arbeitnehmerrechte<br />
und Wettbewerbsfragen ab. Ein wichtiger Teil<br />
ist der Abbau nicht-tarifärer Handelsschranken,<br />
insbesondere unterschiedliche technischer Normen<br />
und Vorschriften.<br />
Derzeit erheben die Länder des Mercosur relativ<br />
hohe Zollabgaben, die für Kraftfahrzeuge, Textilien,<br />
Bekleidung, Schuhe, Spirituosen und Softdrinks<br />
bei bis zu 35 % liegen, für Wein bei 27%,<br />
für Kraftfahrzeugteile, Chemikalien und Kekse bei<br />
bis zu 18 %, für Maschinen bei 14 - 20 % und für<br />
Arzneimittel bei bis zu 14 %. Mit dem Abkommen<br />
sollen Zölle auf 91 % der EU-Exporte nach und<br />
nach reduziert oder ganz beseitigt werden. Die<br />
EU-Einfuhrzölle auf 92 % der Mercosur-Waren sollen<br />
ebenfalls gesenkt oder abgeschafft werden.<br />
Zahlreiche Schutzklauseln<br />
Das Abkommen ist mit verschiedenen Schutzklauseln<br />
ausgestattet. Beispielsweise sollte es<br />
aufgrund der Zollsenkungen zu einem unerwarteten,<br />
erheblichen Anstieg der Einfuhren kommen,<br />
der die inländische Industrie schwer zu schädigen<br />
droht, ist die Einführung vorübergehender<br />
Schutzmaßnahmen erlaubt.<br />
Für Importe in die EU sollen weiterhin die bestehenden,<br />
hohen Standards der Lebensmittelsicherheit,<br />
Tier- und Pflanzengesundheit gelten. Im<br />
Abkommen wird ausdrücklich das „Vorsorgeprinzip“<br />
beibehalten, wonach Behörden das Recht<br />
haben, zum Schutz menschlichen, tierischen oder<br />
pflanzlichen Lebens oder der Umwelt zu handeln,<br />
wenn nach ihrer Einschätzung ein Risiko besteht.<br />
Dies gilt selbst dann, wenn keine eindeutigen einschlägigen<br />
wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen.<br />
Corona lässt grüssen.<br />
Das Abkommen enthält detaillierte Bestimmungen<br />
in Bezug auf Urheberrechte, Marken, gewerbliche<br />
Muster, geografische Angaben und<br />
Pflanzensorten. Der Abschnitt über die Rechte<br />
des geistigen Eigentums regelt auch den Schutz<br />
von Geschäftsgeheimnissen. Die EU und die<br />
Länder des Mercosur verpflichten sich außerdem<br />
das Pariser Klimaschutzübereinkommen,<br />
das Übereinkommen über den internationalen<br />
Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere<br />
und Pflanzen (CITES) sowie UN-Abkommen<br />
über die biologische Vielfalt und Fischereibewirtschaftungsmaßnahmen<br />
wirksam umzusetzen.<br />
Organisationen der Zivilgesellschaft erhalten die<br />
Möglichkeit, die Umsetzung des Abkommens –<br />
auch in Umweltbelangen – aktiv zu überwachen.<br />
Ferner sieht das Abkommen ein neues Forum für<br />
eine engere Zusammenarbeit für einen nachhaltigeren<br />
Ansatz in der Landwirtschaft vor.<br />
Interessanter Wachstumsmarkt<br />
Der Mercosur zählt rund 260 Millionen Verbraucher.<br />
Das sind nur halb so viele wie in der<br />
EU (512 Millionen), aber das jährliche bilaterale
Handelsvolumen der EU mit dem Mercosur belief<br />
sich vor der Pandemie auf rund 88 Mrd. EUR<br />
(Waren) bzw. 34 Mrd. EUR (Dienstleistungen).<br />
Der Wirtschaftsblock wird durch Brasilien dominiert,<br />
auf das 80% der Wirtschaftskraft und der<br />
Bevölkerung entfällt.<br />
Die EU führt pro Jahr Waren im Wert von 45 Mrd.<br />
EUR in die Mercosur-Länder aus und importiert<br />
von dort Waren von ähnlichem Wert (43 Mrd. EUR).<br />
Bei den Dienstleistungen sind die EU-Ausfuhren<br />
mehr als doppelt so hoch wie die Einfuhren (23<br />
Mrd. EUR versus 11 Mrd. EUR). Durch Zollsenkungen<br />
könnten Exporteure in der EU laut EU-Angaben<br />
jährlich über 4 Mrd. EUR an Kosten sparen.<br />
EFTA zieht nach<br />
Am 23. August konnten auch die EFTA- (Schweiz,<br />
Norwegen, Island, Liechtenstein) und die Mercosur-Staaten<br />
ihre Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen<br />
in der Substanz abschließen.<br />
Es befreit mittelfristig rund 95 Prozent der<br />
EFTA-Ausfuhren in die Mercosur-Staaten von<br />
Zollabgaben. Zudem werden technische Handelshemmnisse<br />
abgebaut, der Marktzugang für<br />
EFTA Dienstleistungserbringer erleichtert und<br />
die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen generell<br />
gestärkt. Das FHA verhindert eine Schlechterstellung<br />
der Unternehmen im EFTA-Raum gegenüber<br />
denen in der EU. Beide FHA sind sich inhaltlich<br />
sehr ähnlich.<br />
Zu den zentralen Punkten des<br />
Abkommens zählen ein weitgehend<br />
freier Zugang für EFTA-<br />
Industrieprodukte, Quoten für<br />
ausgewählte Mercosur-Agrarexporte<br />
und ein Patentschutz für<br />
Schweizer Pharmakonzerne. Im<br />
Agrarbereich gewährt beispielsweise<br />
die Schweiz für ausgewählte<br />
Produkte erstmals auch<br />
bilaterale Kontingente außerhalb<br />
ihrer WTO-Verpflichtungen.<br />
Diese Konzessionen wurden so<br />
ausgestaltet, dass sie die Ziele<br />
der Schweizer Agrarpolitik nicht<br />
in Frage stellen.<br />
Fazit<br />
Mit neuen Freihandelsabkommen hatten Europas<br />
Politiker gehofft, dem Vormarsch Chinas in<br />
Südamerika Einhalt gebieten zu können. Doch<br />
sie haben wohl einmal mehr die Lobby der Landwirtschaft<br />
und extremen Umweltschützer unterschätzt.<br />
Die große Mehrheit der Unternehmen in<br />
der Europäischen Union und im Handelsgebiet<br />
Mercosur sind KMU, die auch den Großteil der<br />
Arbeitsstellen in Ihren Ländern stellen. Einigen<br />
eröffnet das Mercosur-Abkommen interessante<br />
Exportmöglichkeiten. Nur wer wagt, gewinnt.<br />
Doch die Veränderungsresistenten werden<br />
wohl siegen und die Abkommen in EU und EFTA<br />
scheitern lassen.<br />
© Botschaft der Republik Paraguay<br />
Das Abkommen soll noch in<br />
diesem Jahr ratifiziert werden.<br />
Es bleibt abzuwarten, ob es bis<br />
dahin die Referendum-Hürde in<br />
der Schweiz genommen hat.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S26<br />
In der Logistik hält langsam die<br />
nachhaltige Mobilität Einzug<br />
Batterien bleiben Hauptantriebsenergieträger für die Elektromobilität. Die Brennstoffzelle<br />
wird Alternative im Schwerlast- und Fernverkehr.<br />
Im Fahrzeugbereich werden die aktuell dominierenden<br />
Kraftstoffe Benzin und Diesel<br />
in den Hintergrund treten und Platz für alternative<br />
Antriebe machen. Die zwei dominanten<br />
Konzepte sind dabei die Batterie sowie die<br />
Brennstoffzelle mit verschiedenen Anwendungsszenarien<br />
im Antriebsportfolio der Zukunft.<br />
Der Wandel hin zur Elektromobilität in der Mobilitäts-<br />
und Logistik-Branche betrifft jedoch<br />
nicht nur die zugrunde liegende Antriebstechnik,<br />
sondern auch die Energiewirtschaft.<br />
Welche Entwicklungen bis 2030 möglich sind,<br />
untersucht die Technologieorganisation VDE in<br />
ihrer neuen Metastudie „Logistik, Energie und<br />
Mobilität 2030“. „Die bisherigen teilweise anderweitig<br />
etablierten Akteure wie Mineralölkonzerne<br />
und Stromerzeuger müssen sich auf die neuen<br />
Rahmenbedingungen einstellen. Eine Anpassung<br />
bisheriger Konzepte wird nicht zu vermeiden<br />
sein, um dem veränderten Bedarf an Antriebsenergie<br />
gerecht zu werden und gegenüber neuen<br />
Akteuren auf dem Markt zu bestehen können.<br />
Die Logistik und Mobilität der Zukunft wird von<br />
erneuerbarer Energie angetrieben. In der Studie<br />
beschreiben wir deshalb auch unterschiedliche,<br />
teils konkurrierende Logistikszenarien für den urbanen<br />
Raum, um zu zeigen, wie die Zukunft ganz<br />
praktisch für den Nutzer gestaltet werden kann“,<br />
erklärt Nora Dörr, Projektleiterin der Metastudie.<br />
Ergänzend untersuchten die Experten Brennstoffzellenanwendungen<br />
als Alternative im Fernverkehr<br />
sowie das Potenzial weiterer alternativer<br />
Kraftstoffe.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie aus dem<br />
Bereich Energie:<br />
Der Bedeutung der Elektromobilität wird weiter<br />
steigen. 2019 betrug die Zahl der Elektrofahrzeuge<br />
(BEV, PHEV, FCEV, etc.) weltweit 4,79 Millionen.<br />
Bis zum Jahr 2030 kann sich diese Zahl bis<br />
auf 150 Millionen Fahrzeuge verdreißigfachen.<br />
Batterien sind für den Einsatz in den Bereichen<br />
Mobilität und Logistik bereits hinreichend gut<br />
entwickelt. Weitere Optimierungen im Bereich<br />
der Herstellungs- und Materialkosten sind u.a.<br />
durch optimierte und automatisierte Produktionsabläufe<br />
sowie durch neue Materialinnovationen,<br />
welche oftmals auch eine Energiesteigerung mit<br />
sich bringen, zu erwarten.<br />
Brennstoffzellen stellen vor allem für den Schwerlast-<br />
und Fernverkehr bis 2030 eine flexible und<br />
technisch ausgereifte Antriebsenergie dar. Die<br />
Durchdringung des Marktes mit Wasserstofffahrzeugen<br />
erfolgt voraussichtlich ab 2030 bis 2050.<br />
Auch 2030 werden noch Fahrzeuge mit fossilen<br />
Brennstoffen betrieben, denn weitere alternative<br />
Kraftstoffe stehen bis 2030 noch nicht in ausreichendem<br />
Maße zur Verfügung, um Verbrennerfahrzeugen<br />
zu ersetzen.<br />
Der Energiemarkt wird in Zukunft heterogener. Unterschiedliche<br />
Antriebsenergien existieren 2030<br />
nebeneinander. Ein grundlegender Transformationsprozess<br />
hin zur Batterie- und Brennstoffzellennutzung<br />
sollte aber erfolgt sein.<br />
Auf die veränderten Rahmenbedingungen hin<br />
muss auch die Infrastruktur ausgerichtet werden.<br />
So werden Ladetechnologien und -infrastruktur<br />
sowohl für batterieelektrische Fahrzeuge als auch<br />
für Brennstoffzellenfahrzeuge ausgebaut werden<br />
müssen, um den steigenden Bedarfen gerecht zu<br />
werden. Für das Stromnetz 2030 stellt die stetige<br />
Zunahme an Elektrofahrzeugen eine anspruchsvolle,<br />
aber bewältigbare Herausforderung dar.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie aus den<br />
Bereichen Mobilität und Logistik:<br />
Die Verkehrsleistung wird bis 2030 stetig zunehmen.<br />
Angesichts der steigenden Transportleistung<br />
ist unabhängig vom Verkehrsträger eine bessere<br />
Auslastung anzustreben. So werden die wichtigsten<br />
Straßen- und Schienenwege, insbesondere<br />
rund um Ballungsräume, zunehmend überbelegt.<br />
Da kein unbegrenzter Ausbau möglich ist, muss<br />
an einer Optimierung der Auslastung bestehender
Netze gearbeitet werden. Konzepte und Technologien<br />
zur dichteren Belegung sind erforderlich. Andernfalls<br />
wird das Transportvolumen aufgrund von<br />
Staus auf Autobahnen, stehender Güterzüge und<br />
festsitzender Binnenschiffe nicht mehr wachsen<br />
können. Um bei gleichbleibenden Verteilnetzen<br />
und infrastrukturellen Voraussetzung Mobilität und<br />
Logistik zu ermöglichen, müssen die vorhandenen<br />
Verkehrsträger besser ausgelastet werden.<br />
Die Anzahl und Gestalt von Logistikakteuren und<br />
Mobilitätsdienstleistern wird 2030 vielfältiger. Die<br />
Angebote werden zukünftig maßgeblich von der<br />
Digitalisierung bestimmt. Insgesamt ermöglicht<br />
diese eine noch bessere Abstimmung von Angebot<br />
und Nachfrage des Personenverkehrs. Angesichts<br />
der zu erwartenden Bevölkerungszunahme<br />
insbesondere in den deutschen Metropolregionen<br />
von aktuell rund 16 Prozent auf 19 Prozent der<br />
Gesamtbevölkerung bis 2030 müssen innovative<br />
Lösungen für die weiter steigende Verkehrsnachfrage<br />
gefunden werden.<br />
Über die Studie:<br />
Die Metastudie „Logistik, Energie und Mobilität<br />
2030“ ist im Rahmen der Begleitforschung des<br />
Technologieprogramms IKT für Elektromobilität<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />
(BMWi) entstanden. Ziel des Programms ist<br />
die Förderung von intelligenten Anwendungen<br />
für Mobilität, Logistik und Energie. Das Programm<br />
besteht (in leicht veränderter Form) seit 2010 und<br />
hat in dieser Zeit zahlreiche Projekte im gesamten<br />
Bundesgebiet gefördert.<br />
Der VDE, eine der größten Technologie-Organisationen<br />
Europas, steht seit mehr als 125 Jahren<br />
für Innovation und technologischen Fortschritt. Als<br />
einzige Organisation weltweit vereint der VDE dabei<br />
Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung<br />
und Anwendungsberatung unter einem<br />
Dach. Das VDE Zeichen gilt seit 100 Jahren als<br />
Synonym für höchste Sicherheitsstandards und<br />
Verbraucherschutz. Wir setzen uns ein für die Forschungs-<br />
und Nachwuchsförderung und für das<br />
lebenslange Lernen mit Weiterbildungsangeboten<br />
„on the job“.<br />
2.000 Mitarbeiter an über 60 Standorten weltweit,<br />
mehr als 100.000 ehrenamtliche Experten und<br />
rund 1.500 Unternehmen gestalten im Netzwerk<br />
VDE eine lebenswerte Zukunft: vernetzt, digital,<br />
elektrisch. Wir gestalten die e-diale Zukunft.<br />
Mehr Informationen auf der Wesbite:<br />
▶ https://www.vde.com/
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S28<br />
Noch jetzt die Investitionsprämie für<br />
den Ankauf von E-Autos beantragen<br />
Noch bis 28. Februar kann in Österreich die steuerfreie Investitionsprämie in der Höhe von<br />
14 Prozent für den Ankauf von Elektro-Fahrzeugen genützt werden. Die Frist für den Ankauf<br />
selbst wurde noch bis zum 31. Mai verlängert.<br />
Zusammen mit dem Vorsteuerabzug und<br />
der E-Mobilitätsförderung ergibt sich so<br />
eine deutliche Einsparung zwischen dem<br />
Brutto-Listenpreis und den tatsächlichen Anschaffungskosten<br />
– mehr als 14.000 Euro bei<br />
einem Mittelklasse-E-Fahrzeug. Dazu kommt: Für<br />
reine Elektro-Fahrzeuge entfallen die Normverbrauchsabgabe<br />
(NoVA) und die motorbezogene<br />
Versicherungssteuer.<br />
„Betriebliche Elektromobilität verbessert nicht<br />
nur den ökologischen Fußabdruck, reine Elektroautos<br />
haben auch eine Reihe von steuerlichen<br />
Vorteilen“, sagt Birgit Würth, Expertin des Steuerberatungsunternehmens<br />
Mazars Austria.<br />
Weitere Informationen und Rechnenbeispiele<br />
gibt es auf der Website: www.mazars.at
Siemens Mobility gewinnt den<br />
deutschen Mobilitätspreis 2020<br />
▶ Der Rhein-Rhur-Express: innovativ, wartungsfreundlich & energieoptimiert<br />
▶ Reduktion der Lebenszykluskosten durch Digitalisierung in der Instandhaltung<br />
▶ Intelligente Fahrwerke aus Graz werden von künstlicher Intelligenz überwacht<br />
Mit dem Rhein Ruhr Expresses (RRX) hat<br />
Siemens Mobility ein Fahrzeug entwickelt,<br />
und zum Einsatz gebracht, das<br />
durch Digitalisierungslösungen besonders innovativ,<br />
wartungsfreundlich und energieoptimiert<br />
ist. Dem Bahnbetreiber, der Umwelt und auch<br />
den Fahrgästen entstehen dadurch eine Reihe<br />
von Vorteilen, wie etwa die mit 99 Prozent garantierte<br />
Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Dies wird<br />
mit einer gezielten digitalen Vernetzung der einzelnen<br />
Systeme sowie dem Konzept zur vorausschauenden<br />
Wartung im Siemens Mobility Datencenter<br />
erreicht. Dadurch können schon während<br />
der Fahrt Erkenntnisse zum Zustand von Komponenten<br />
erlangt und somit die Wartung und Verfügbarkeiten<br />
optimal genutzt werden.<br />
Konstruktionsseitige Innovationen wie die angewendete<br />
Leichtbauweise und eine stark verbesserte<br />
Aerodynamik führen zu einem besonders<br />
niedrigen Energieverbrauch. Ein wesentlicher<br />
Beitrag zum Gesamtprojekt wurde im Drehgestell-Kompetenzzentrum<br />
in Graz geleistet: Die intelligenten<br />
Fahrwerke werden von einem künstliche<br />
Intelligenz- Diagnosesystem überwacht.<br />
Siemens Mobility hat mit diesem Gesamtkonzept<br />
vor kurzem den Deutschen Mobilitätspreis gewonnen.<br />
Die eingesetzten 84 RRX-Züge verfügen dafür<br />
über eine Reihe von Sensoren, die kontinuierlich<br />
Zustandsdaten an das Wartungsdepot senden.<br />
Bereits im Vorhinein können auf diese Weise<br />
Maßnahmen ergriffen und Ersatzteile bereitgestellt<br />
werden, um beim Eintreffen des Zuges sofort<br />
für eine schnelle und reibungslose Behebung<br />
zu sorgen. Kalkuliert anhand der Menge der zu<br />
erledigenden Arbeiten werden zudem Fachkräfte<br />
bereitgestellt, sodass die Züge am nächsten Tag<br />
wieder pünktlich für die Fahrgäste zur Verfügung<br />
stehen. So stellt Siemens Mobility eine Verfügbarkeit<br />
von 99 Prozent her und konnte zudem<br />
eine deutliche Verbesserung der Pünktlichkeit<br />
erreichen.<br />
Intelligente Fahrwerke aus dem Siemens Mobility<br />
Kompetenzzentrum Graz<br />
Die intelligenten Fahrwerke aus Graz sind im Betrieb<br />
für den sicheren Lauf des Zuges auf der<br />
Schiene, den Fahrkomfort im Wagenkasten und<br />
das Antreiben und Bremsen des Zuges eine<br />
maßgebliche Komponente eines Schienenfahrzeuges.<br />
In der Entwicklung der Fahrwerke wurde<br />
besonderes Augenmerk auf die Instandhaltung<br />
und Nachhaltigkeit gelegt. Durch ein Diagnosesystem,<br />
welches neben klassischen Analyseverfahren<br />
auch Künstliche Intelligenz implementiert<br />
wurde, weiß jedes Fahrwerk wann Komponenten<br />
kaputt gehen werden und diese Teile können<br />
planmäßig getauscht werden, ohne den laufenden<br />
Betrieb zu stören.<br />
Die Intelligenz des Fahrwerks-Diagnosesystems<br />
muss in der Lage sein zu unterscheiden, ob festgestellte<br />
Anomalien durch verschlechterte oder<br />
beschädigte Fahrzeugkomponenten oder Gleisfehler<br />
in der Schiene, verursacht werden. Es geht<br />
also immer darum, die Wechselwirkung zwischen<br />
Fahrzeug und Schiene zu bewerten und gleichzeitig<br />
Anomalien zu erkennen. Genau aus diesem<br />
Grund gibt es sowohl für das Bahngleis als auch<br />
für das Drehgestell für den Zug Algorithmen, die<br />
den Einfluss des Gleises auf die Diagnosesignale<br />
des Drehgestells herausfiltern können. Ziel der<br />
Fahrwerksdiagnose ist es, relevante Veränderungen<br />
im dynamischen Verhalten des Fahrwerks zu<br />
erkennen.<br />
Digitale Zustands- und Fahrwerkdiagnose<br />
Als Konsequenz der Digitalisierung müssen die<br />
Züge weniger für Kontrollen ins Depot kommen<br />
und die Verfügbarkeit der Züge konnte erhöht<br />
werden. In der klassischen fristengesteuerten Instandhaltung<br />
haben die Fahrwerke einen beachtlichen<br />
Anteil der Kosten. Durch die Implementierung<br />
eines Digitalen Zwillings der Fahrwerke ist<br />
es gelungen zu jedem Zeitpunkt Aussagen über<br />
den „Gesundheitszustand“ der Fahrwerke und<br />
deren Komponenten im Betrieb zu treffen und
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S30<br />
dadurch müssen die Fahrzeuge weniger oft ins<br />
Depot zu Kontrolle kommen.<br />
Bei den „intelligenten Fahrwerken“ im RRX werden<br />
Diagnosedaten (ca. 1.500 Kennwerte je Fahrwerk),<br />
Daten aus dem Betrieb (wie wurde das<br />
Fahrwerk betrieben?), Daten der Instandhaltung<br />
(wurden Komponenten instandgehalten?), Daten<br />
aus dem Konfigurationsmanagement (welche Teile<br />
sind im Fahrwerk verbaut?) und empirischen<br />
Prognosemodellen für jede Komponente mittels<br />
modernen Cloud Computing Methoden in einem<br />
landseitigen Verarbeitungssystem miteinander<br />
verknüpft und daraus Aussagen generiert.<br />
Es ist möglich zu jedem Zeitpunkt den Zustand<br />
der Fahrwerke und deren Komponenten im Betrieb<br />
zu ermitteln und eine Abschätzung für Resteinsatzdauer<br />
zu machen, um hier von einer fristengesteuerten<br />
Instandhaltung wegzukommen<br />
und die Komponenten dann zu tauschen, wenn<br />
sie am Ende Ihrer Lebensdauer sind.<br />
Durch die konsequente Digitalisierung werden<br />
die Instandhaltungskosten maßgeblich reduziert,<br />
es kommt zu keinen Ausfällen im Betrieb, Instandhaltungsmaßnahmen<br />
sind planbar, Teile werden<br />
zu geringen Kosten getauscht, die Verfügbarkeit<br />
der Züge wird erhöht und die Sicherheit der Fahr-
© Siemens Mobility<br />
zeuge maximiert, da Auffälligkeiten sofort ins Depot<br />
gemeldet werden.<br />
Das „System Bahn“ erfordert laut den Experten<br />
bei Siemens Mobility eine effiziente, zustandsorientierte<br />
und vorausschauende Instandhaltung,<br />
um die Verfügbarkeit von Eisenbahninfrastruktur<br />
und rollendem Material zu maximieren. Neue<br />
Sensor- und Übertragungstechnologien sowie innovative<br />
Analysemethoden gekoppelt mit Cloud<br />
Computing und Methoden der Künstlichen Intelligenz<br />
ermöglichen eine neue ganzheitliche Art<br />
der Zustandsdiagnose und eine Optimierung von<br />
Instandhaltungsprozessen. (IG)<br />
ÜBER SIEMENS MOBILITY:<br />
Siemens Mobility ist seit über 160 Jahren Anbieter<br />
im Bereich Transportlösungen weiter. Zum<br />
Kerngeschäft gehören Schienenfahrzeuge,<br />
Bahnautomatisierungs- und Elektrifizierungslösungen,<br />
schlüsselfertige Systeme, intelligente<br />
Straßenverkehrstechnik samt zugehöriger<br />
Serviceleistungen. Siemens Mobility<br />
hilft Mobilitätsbetreibern ihre Infrastruktur<br />
intelligent zu machen, eine nachhaltige Wertsteigerung<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
sicherzustellen, den Fahrgastkomfort zu verbessern<br />
sowie Verfügbarkeit zu garantieren.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S32<br />
BMW Group eröffnet neuen Campus<br />
Die Investitionssumme beträgt mehr als 28 Millionen Euro. Die Fertigstellung des<br />
12.000 m 2 großen Neubaus ist ein weiteres klares Bekenntnis der BMW Group zum<br />
Wirtschaftsstandort Salzburg. Neue, hochmoderne Arbeitswelten für 450 Mitarbeiter<br />
aus 16 Nationen bilden ein modernes Trainingszentrum für insgesamt 12 Länder. CEO<br />
Neil Fiorentinos dazu: „Der neue Campus ist ein weiteres wichtiges Kapitel in der Erfolgsgeschichte<br />
der BMW Group am Standort Salzburg“.<br />
Group für Salzburg. Aufgrund der Covid-19 Pandemie<br />
überbrachten der Landeshauptmann Dr.<br />
Wilfried Haslauer und der Bürgermeister von<br />
Salzburg, Harald Preuner, ihre Glückwünsche als<br />
digitale Grußbotschaft. „Wir sind sehr froh, dass<br />
wir starke und innovative Leitbetriebe wie die<br />
BMW Group in Salzburg haben, die sich seit Jahrzehnten<br />
ganz bewusst zur Region bekennen. Die<br />
Eröffnung des neuen Campus Salzburg mitten in<br />
der Corona Pandemie stimmt mich hoffnungsvoll,<br />
dass wir die augenblicklich angespannte<br />
Situation gemeinsam meistern werden und der<br />
Wirtschaftsstandort Salzburg nachhaltig gestärkt<br />
wird,“ erklärte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer<br />
anlässlich der Eröffnung.<br />
Neil Fiorentinos,<br />
Geschäftsführer der<br />
BMW Vertriebs GmbH<br />
Anfang Februar wurde der neue BMW<br />
Group Campus Salzburg offiziell eröffnet.<br />
Der Campus Salzburg wurde<br />
trotz der Corona Pandemie innerhalb<br />
des vorgesehenen Zeitplans eröffnet.<br />
Über 28 Mio. Euro wurden in den 12.000 m2<br />
großen Neubau investiert, der ab sofort für insgesamt<br />
450 Mitarbeitern aus 16 Nationen hochattraktive<br />
und moderne Arbeitsplätze bietet.<br />
Unter einem gemeinsamen Dach sind am BMW<br />
Group Standort Salzburg die vier Geschäftseinheiten<br />
BMW Austria GmbH, BMW Financial Services,<br />
Alphabet Austria Fuhrparkmanagement<br />
GmbH und die BMW Vertriebs GmbH vertreten.<br />
Zudem wir von Salzburg aus die Region Zentralund<br />
Südosteuropa, die von der Ostsee bis ins<br />
östliche Mittelmeer reicht, gesteuert.<br />
Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer betont<br />
das bemerkenswerte Engagement der BMW<br />
Neil Fiorentinos, Geschäftsführer der BMW Vertriebs<br />
GmbH, sagte: „Der BMW Group Standort<br />
Salzburg ist eine feste Größe in der Region. Mit<br />
dem Neubau schlagen wir das nächste Kapitel<br />
der Erfolgsgeschichte auf. Der Campus Salzburg<br />
ist eine logische Folge aus der herausragenden<br />
Arbeit der vergangenen Jahrzehnte. 1977 haben<br />
wir ausgehend von Salzburg knapp über 6.000<br />
BMW in Österreich verkauft. Im vergangenen Jahr<br />
haben wir von hier aus über 73.500 Automobile<br />
in 12 Ländern abgesetzt und dabei über 3,2 Milliarden<br />
Euro Umsatz generiert. Mit dem Neubau<br />
bieten wir unseren Mitarbeitern moderne und<br />
hochattraktive Arbeitsplätze. Damit werden wir<br />
Innovationen weiter fördern und die Zukunftsfähigkeit<br />
des Standortes weiter sichern.“<br />
Hochmoderne Arbeitswelten am neuen BMW<br />
Group Campus Salzburg<br />
Die neuen, innovativen Arbeitswelten im Campus<br />
Salzburg mit einer Gesamtfläche von über 12.000<br />
m2 bieten mit lichtdurchfluteten Büroräumen auf<br />
einer Fläche von 4.774 m2 über 20 Prozent mehr<br />
Platz als zuvor. Die Anzahl der Meetingräume<br />
wurde mit 26 mehr als verdoppelt. Auch die Kantine<br />
ist mit 814 m2 doppelt so groß wie bislang. Ein
Highlight ist der Zugang zu einer<br />
weitläufigen Dachterrasse.<br />
Ein begrünter Innenhof dient<br />
als zentrale Begegnungsstätte.<br />
Gleich neben dem neuen Bürogebäude<br />
entsteht ein Parkhaus<br />
mit großzügig dimensionierten<br />
Parkplätzen.<br />
Fotos (2) © BMW Group Austria<br />
Modernes Trainingszentrum<br />
für 12 Länder der Region Zentral-<br />
und Südosteuropa nach<br />
neuesten BMW Standards<br />
Mit einer Fläche von 2.675 m2<br />
ist das neue Trainingszentrum<br />
mehr als sechsmal so groß<br />
als der bisherige Schulungsbereich.<br />
Dadurch wächst auch<br />
seine Kapazität: statt bisher<br />
40 Personen können nun bis<br />
zu 150 Teilnehmer pro Tag<br />
geschult werden. Die Ausstattung<br />
entspricht dem neuesten<br />
Stand der Technik. Neben dem<br />
klassischen Training vor Ort nimmt digitales Lernen<br />
einen immer größeren Stellenwert ein. Beim<br />
‚blended learning‘ ergänzen sich persönliches<br />
Training vor Ort und virtuelle Kursinhalte und<br />
sorgen so für einen optimalen Lernerfolg. Von<br />
den neuen Möglichkeiten profitieren neben den<br />
Beschäftigten der BMW Group auch Techniker,<br />
Servicemitarbeiter, Verkäufer und Manager der<br />
Händlerpartner aus allen zwölf Märkten der Region<br />
Zentral- und Südosteuropa.<br />
Investitionen in die Nachhaltigkeit des<br />
Standortes<br />
Mit über 500.000 elektrifizierten Fahrzeugen gehört<br />
die BMW Group zu den führenden Anbietern<br />
im Bereich Elektromobilität weltweit. In Europa<br />
werden 2030 schätzungsweise die Hälfte aller<br />
verkauften BMW Fahrzeuge elektrifiziert sein.<br />
Folglich wird es auch am neuen BMW Group Campus<br />
Salzburg 150 E-Lademöglichkeiten geben.<br />
Ein Drittel der Energie kommt vom Dach! Dafür<br />
wurde am neuen Campus eine Photovoltaikanlage<br />
installiert. Diese deckt gut ein Drittel des<br />
Gesamtstromverbrauches des Campus. Die<br />
CO2-Einsparungen, die sich hieraus realisieren<br />
lassen, betragen 232 Tonnen im Jahr. Außerdem<br />
wurde im Rahmen des Umbaus der hausinternen<br />
Waschanlage eine Wasserrückgewinnungsanlage<br />
eingebaut. Für eine Fahrzeugwäsche wurden<br />
bislang 180 Liter Trinkwasser benötigt – mit<br />
der Wasseraufbereitungsanlage sind pro neuem<br />
Waschvorgang nun nur noch 20-30 Liter Trinkwasser<br />
erforderlich – das ist eine Ersparnis von<br />
sage und schreibe 85%. Ermöglicht wird dies<br />
durch eine innovative Lösung, mit der das gesamte<br />
Abwasser beim Autowaschen wiederverwendet<br />
werden kann.<br />
Das Engagement der BMW Group –<br />
Gut für Österreich.<br />
Mit dieser bedeutenden Investition unterstreicht<br />
die BMW Group ihr nachhaltiges, langfristiges<br />
und gesellschaftliches Engagement in Österreich.<br />
Das Unternehmen engagiert sich bereits<br />
seit über 40 Jahren massiv in und für den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich. Seit dem Jahr 1979<br />
wurden hierzulande rund 7,5 Milliarden Euro investiert<br />
– das sind umgerechnet 500.000 Euro<br />
Tag für Tag – und das seit über 40 Jahren. Das<br />
Unternehmen beschäftigt rund 5.200 Mitarbeiter<br />
in Österreich, davon 4.500 Mitarbeiter im BMW<br />
Group Motorenwerk Steyr. Im Jahr 2019 erwirtschaftete<br />
man in Österreich einen konsolidierten<br />
Gesamtumsatz von rund 7 Milliarden Euro, tätigte<br />
Investitionen von 374 Millionen Euro und leistete<br />
einen Netto-Beitrag in Höhe von 1,8 Milliarden<br />
Euro zur österreichischen Handelsbilanz. Damit<br />
zählt die BMW Group in Österreich zu den bedeutendsten<br />
Unternehmen des Landes. (red)
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S34<br />
Zwischen Quantenmechanik, Ethernet,<br />
Plastikvermeidung und Chirurgie<br />
Am 21. Jänner wurde der 7. Living Standards Award in Wien verliehen. Die bedeutende<br />
Auszeichnung für Standardisierung und Innovationen ging diesmal an Projekte zu den<br />
Themen Quantenmechanik, Plastikvermeidung, schnelles Ethernet und zielsichereres<br />
Arbeiten für Chirurgen. Österreichische Preisträger: AQT (Alpine Quantum Technologies),<br />
BHS Technologies, cortEXplore, Purency GmbH und TTTech Group.<br />
Rund 300 Teilnehmer aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik waren am 21.<br />
Jänner bei der virtuellen Verleihung<br />
des Living Standards Award anwesend.<br />
Seit 2015 verfolgt der Preis das Ziel, den oft<br />
versteckten Erfolgsgeschichten rund um die Entwicklung<br />
und Anwendung von Standards Sichtbarkeit<br />
zu verleihen. 15 Einreichungen waren am<br />
Ende auf der Shortlist nominiert – fünf durften die<br />
Trophäe mit nach Hause nehmen.<br />
Von der Idee zum Weltmarkt: Standards wirken<br />
im Alltag oft im Hintergrund, um die Qualität und<br />
Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen<br />
zu gewährleisten. Es sind es aber gerade diese<br />
praxisnahen Empfehlungen, die aus innovativen<br />
Ideen exportfähige Lösungen und funktionierende<br />
Zukunftstechnologien machen. Rund 4.500<br />
Fachleute vernetzen sich gegenwärtig in Österreich<br />
themenbezogen in der Standardisierung.<br />
Der Living Standards Award richtet sich an Unternehmen,<br />
Organisationen, Forschungseinrichtungen<br />
und Start-ups, die Standards dazu verwenden,<br />
neue Lösungen zur Verbesserung unserer<br />
Arbeits- und Lebensqualität zu ermöglichen (Enabling<br />
Solutions), internationale Märkte zu erschließen<br />
(Reaching International Markets), neue<br />
Technologien zu entwickeln (Developing Future<br />
Technologies) oder innovative Elektrotechnik-<br />
Standards einzusetzen (IEEE-Standards).<br />
Living Standards Award: Preisträger <strong>2021</strong><br />
KATEGORIE „ENABLING SOLUTIONS“:<br />
3D-SIMULATIONEN FÜR HEIKLE EINGRIFFE IN<br />
DER NEUROCHIRURGIE<br />
cortEXplore wurde 2018 gegründet und entwickelt<br />
neurochirurgische Navigationssysteme, um<br />
Eingriffe am Gehirn präzise planen, simulieren<br />
und durchführen zu können. Das Start-up wird<br />
ausgezeichnet für die Entwicklung eines speziellen<br />
Ortungssystems, um Areale im Gehirn besonders<br />
präzise zu erreichen.<br />
Der Nutzen: Der Zugang zum Ziel bei Operationen<br />
kann besser geplant, das Risiko für Patientinnen<br />
und Patienten verringert und klinische Ergebnisse<br />
verbessert werden. Standards spielten<br />
dabei in puncto Qualitätspolitik (EN ISO 13485)<br />
und beim Risikomanagement in der Produktentwicklung<br />
(EN ISO 14971) eine Rolle.<br />
Weitere Infos unter: www.cortexplore.com<br />
KAT. „REACHING INTERNATIONAL MARKETS“:<br />
MIT DEM ROBOTERARM IM OP<br />
Ein Instrument im OP-Saal, das ohne Hände benutzt<br />
werden kann? Das RoboticScope® von BHS<br />
Technologies ist das erste Operationsmikroskop,<br />
das Chirurginnen und Chirurgen vom statischen<br />
Mikroskop entkoppelt und mehr Bewegungsfreiheit<br />
bringt. Mit Hilfe eines Roboterarms passt sich<br />
das Mikroskop automatisch den Kopfbewegungen<br />
der Chirurginnen und Chirurgen an. Werkzeuge<br />
müssen nicht mehr abgelegt und das Mikroskop<br />
neu ausgerichtet werden.<br />
Der Nutzen: sichere Eingriffe durch optimierte<br />
Ergonomie für Chirurginnen und Chirurgen und<br />
mehr Überblick während der Operation. Damit<br />
die Patientensicherheit dabei nicht leidet, spielen<br />
Standards eine entscheidende Rolle. Sie stellen<br />
sicher, dass „alle nach den gleichen Regeln spielen“<br />
und sowohl bei Design und Herstellung von<br />
Medizinprodukten (ISO 13485) als auch beim Risikomanagement<br />
(ISO 1471) und dem Umgang mit<br />
medizinischem bzw. elektrischem Equipment keine<br />
unliebsamen Überraschungen auftreten.<br />
Weitere Infos unter: www.bhs-technologies.com
KATEGORIE „DEVELOPING FUTURE TECHNO-<br />
LOGIES“: QUANTENCOMPUTER GOES WASSER-<br />
KOCHER<br />
Standards spielen für das Start-up AQT besonders<br />
dann eine Rolle, wenn es mit IT-Partnern<br />
in technischer Hinsicht „eine gemeinsame Sprache“<br />
finden will (ISO/IEC WD 4879 „Information<br />
technology – Quantum computing“). AQT hat<br />
sich darauf spezialisiert, Ionenfallen-Quantencomputer<br />
zu entwickeln, und ist das erste Startup<br />
in Europa, das einen Quantencomputer in die<br />
Cloud bringt. Aufbauend auf mehr als 20 Jahre<br />
Forschung an der Universität Innsbruck und der<br />
Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
konnte AQT einen auf Industriestandards basierenden<br />
Quantencomputer realisieren.<br />
Der Nutzen: Der Computer benötigt keine Laborbedingungen,<br />
passt in einen Wandschrank und<br />
hat den Stromverbrauch eines Wasserkochers.<br />
Die Technologie kann dank hoher Rechenleistung<br />
die Entwicklung von neuen Medikamenten<br />
oder von Materialien mit geplanten Eigenschaften<br />
unterstützen.<br />
Weitere Infos unter: www.aqt.eu<br />
KATEGORIE „DEVELOPING FUTURE TECHNO-<br />
LOGIES“:<br />
MIKROPLASTIK SCHNELL FINDEN<br />
Die Purency GmbH macht Mikroplastik sichtbar.<br />
Die Lösungen des Wiener Unternehmens ermöglichen<br />
Laboratorien eine skalierbare Analyse von<br />
Mikroplastik. Die Ergebnisse sind von hoher Qualität<br />
und minimieren manuelle Nachbearbeitungen.<br />
Der Zeitaufwand für die Datenanalyse wird<br />
dadurch von Stunden auf etwa zehn Minuten reduziert.<br />
Die Purency GmbH schafft so die Basis,<br />
um Mikroplastik zu reduzieren.<br />
Der Nutzen: Forscherinnen und Forscher können<br />
Aussagen über die Gefahren für Gesundheit und<br />
Umwelt besser treffen und Unternehmen ihre Risikobewertungen<br />
und Qualitätskontrollen besser<br />
durchführen. Seit 2019 sind Mitarbeiter von Purency<br />
GmbH in der internationalen Standardisierung<br />
dabei – im ISO/TC 61/SC 14/WG 4 „Characterization<br />
of plastics leaked into the environment<br />
(including microplastics) and quality control criteria<br />
of respective methods“.<br />
Weitere Infos unter: www.purency.ai<br />
KATEGORIE „IEEE-STANDARDS“:<br />
FORSCHUNG IM ZEICHEN VON ETHERNET UND<br />
UNABHÄNGIGEN STANDARDS<br />
Die TTTech Group ist Technologieführer für Sicherheitssteuerungen<br />
und Echtzeit-Netzwerke<br />
für Industrial IoT, mobile Maschinen, autonomes<br />
Fahren sowie für Luft- und Raumfahrtapplikationen.<br />
Seit 2003 ist das High-Tech-Unternehmen<br />
an Standardisierungsaktivitäten beteiligt, seit<br />
2012 ist es Mitglied der IEEE 802.1-Arbeitsgruppe,<br />
die Automobil- und Industrienetzwerken ermöglicht,<br />
schnelle Ethernet-Technologie zu verwenden.<br />
Der Nutzen: Mit dem TTTech-Know-how wurden<br />
interoperable und herstellerunabhängige Technologiestandards<br />
entwickelt. TTTech ist bei IEEE-<br />
Standardisierungsaktivitäten stärker denn je und<br />
trägt zu Schlüsselprojekten bei (IEEE P802.1Qcw,<br />
IEEE / IEC 60802, IEEE802.1DG).<br />
Weitere Infos unter: www.tttech.com
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S36<br />
Nachhaltigkeit im Bankensektor: Kein<br />
Nice-to-have, sondern Notwendigkeit<br />
Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht erst seit gestern präsent. Doch in Zeiten von zunehmender<br />
Unsicherheit, Klimawandel und gesellschaftlichen Veränderungen gewinnt es noch einmal<br />
mehr an Bedeutung – auch für Banken. Text: Gerald Fleischmann, Generaldirektor Volksbank Wien<br />
Nacht. Eine Bank muss für sich entscheiden: Ist<br />
sie in der ganzen Welt daheim oder in Österreich<br />
verwurzelt? Setzt sie auf gewachsene, persönliche<br />
Kontakte und regionale Finanzierungen oder<br />
auf exotische Finanzderivate und die Finanzierung<br />
von Uran-Minen in Afrika?<br />
© Robert Polster<br />
Wenn ich dabei von Nachhaltigkeit rede,<br />
dann meine ich damit kein Schlagwort.<br />
Nachhaltigkeit muss in die DNA einer<br />
Bank – ins Kerngeschäft. Nur dann ist sie authentisch<br />
und glaubwürdig. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit<br />
Verantwortung und Zukunftsfähigkeit.<br />
Wir müssen zeitgemäße Antworten auf die großen<br />
Herausforderungen finden und uns schon<br />
heute auf maßgebliche gesellschaftliche, ökologische<br />
und wirtschaftliche Trends einstellen.<br />
Wie sieht eine nachhaltige Wohnbaufinanzierung<br />
aus? Welche Geschäftsmodelle finanzieren wir?<br />
Welche sozialen Projekte fördern wir? Wenn wir<br />
dafür Lösungen anbieten, dann wird nachhaltiges<br />
Handeln auch wirtschaftlichen Erfolg bringen.<br />
Der Mensch mit seiner unmittelbaren Umgebung<br />
steht im Fokus<br />
Für Banken und Finanzinstitute muss wieder<br />
der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht der<br />
schnelle Gewinn. Der Mensch als Mitarbeiter, als<br />
Kunde, als Einwohner oder Wirtschaftstreibender<br />
in der Region. Natürlich denken wir als Bank unternehmerisch<br />
– aber eben im Sinne einer nachhaltigen<br />
Partnerschaft und nicht des Profits über<br />
Wir als Volksbank haben uns schon vor Corona<br />
klar positioniert – 150 Jahre vorher. Wir sind die<br />
Hausbank der Kunden in der Region, weil wir<br />
uns bewusst dafür entschieden haben. Und wir<br />
bleiben das auch. Unsere Mitarbeiter leben größtenteils<br />
in der Region und kennen ihre Kunden<br />
zum Teil seit vielen Jahren. Das hat es möglich<br />
gemacht, in der Covid-Pandemie schnell auf die<br />
für unsere Kunden sehr ungewohnte Situation<br />
einzugehen und gezielte Hilfestellung zu leisten.<br />
98 Prozent unserer Finanzierungen sind regionale<br />
Finanzierungen.<br />
Ich sehe eine gute Zukunft in Nachhaltigkeit und<br />
Regionalität. Das macht uns aus. Vor wenigen<br />
Wochen haben wir die Plattform bewusstessen21<br />
vorgestellt, auf der wir für einen bewussteren<br />
Umgang mit Lebensmitteln eintreten und Partnern<br />
die Möglichkeit geben, ihre Nachhaltigkeits-<br />
Ideen vorzustellen. 20 Prozent mehr regionaler<br />
Einkauf bringen 46.000 zusätzliche Arbeitsplätze<br />
in Österreich. Auch solche Initiativen gehören für<br />
uns „zum Geschäft“.<br />
ÜBER DEN VOLKSBANKEN-VERBUND:<br />
Der Volksbanken-Verbund ist eine österreichweit<br />
tätige Bankengruppe, zu der die acht<br />
regionalen Volksbanken, die Marke SPARDA-<br />
BANK sowie die Ärzte- und Apothekerbank<br />
zählen. Die Zentralorganisation des Verbundes<br />
ist seit Juli 2015 die VOLKSBANK WIEN AG. Der<br />
Volksbanken-Verbund verfügt über eine Bilanzsumme<br />
von 28,9 Mrd. Euro und betreut mit<br />
rund 3.400 Mitarbeitern in 264 Vertriebsstellen<br />
rund 1,1 Mio. Kunden in ganz Österreich.
Investoren suchen nach Alpha,<br />
Nachhaltigkeit kann da helfen<br />
Das Thema Nachhaltigkeit kommt bei Investoren in Mode. J.P. Morgan Asset Management<br />
im „Global Alternatives Outlook“ für <strong>2021</strong>: Alternative Anlageklassen sind für Investoren auf<br />
der Suche nach Alpha, regelmäßigen Erträgen und Diversifikation heute unverzichtbar.<br />
Die Auswirkungen von Covid-19 auf die globalen<br />
Kapitalmärkte lassen sich täglich am<br />
Auf und Ab von Börsenkursen sowie den<br />
Renditen der Staatsanleihen beobachten. Dank<br />
ihrer geringeren Volatilität konnten alternative Anlageklassen<br />
im pandemiegeprägten Umfeld zur<br />
Stabilisierung der Portfolios beitragen. Und ihre<br />
Bedeutung wird weiter zunehmen, ist sich Jens<br />
Schmitt, Leiter des institutionellen Geschäfts in<br />
Deutschland und Österreich bei J.P. Morgan Asset<br />
Management, sicher. „Angesichts des zementierten<br />
Niedrigzinsumfelds, ausgereizter Aktienbewertungen<br />
sowie sinkenden Korrelationsvorteilen<br />
klassischer Anlageklassen bieten alternative Anlagen<br />
nach wie vor Alpha, regelmäßige Erträge<br />
sowie eine effektive Diversifizierung“, erläutert<br />
Schmitt. „In diesem Umfeld sind alternative Anlagen,<br />
die von vielen Investoren bislang vielleicht<br />
nur optional genutzt wurden, für die Portfoliokonstruktion<br />
tatsächlich unverzichtbar geworden.“<br />
Vor diesem Hintergrund hat J.P. Morgan Asset<br />
Management bereits zum dritten Mal die Chancen<br />
alternativer Anlagen untersucht und den Global Alternatives<br />
Outlook für <strong>2021</strong> erstellt. Neben einem<br />
Ausblick für die wichtigsten alternativen Anlageklassen<br />
umfasst der Report Einschätzungen der<br />
CEOs, CIOs und Strategen für 14 alternative Anlagesegmente.<br />
„Auf Basis unserer mehr als 50 Jahre<br />
Investmenterfahrung in ‚Alternatives‘ und verwalteten<br />
Assets in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar<br />
möchten wir Anlegern nuancierte Erkenntnisse<br />
vermitteln, die ihnen helfen, ihre Portfolios besser<br />
für die aktuellen Herausforderungen zu wappnen“,<br />
so Jens Schmitt weiter. Dafür gibt der Global<br />
Alternatives Outlook <strong>2021</strong> einen strukturellen,<br />
ergebnisorientierten Rahmen für alle relevanten<br />
Anlagesegmente vor, mittels dem Investoren ihre<br />
Allokation evaluieren können.<br />
wenn die Bewertungen generell erhöht sind, ist<br />
das makroökonomische Umfeld dank der anhaltenden<br />
fiskalischen Anreize, der Liquidität der<br />
Zentralbanken, und des im Jahresverlauf wahrscheinlich<br />
über dem Trend liegenden Wachstums<br />
im Zuge der wirtschaftlichen Erholung günstig.<br />
Im Mittelpunkt der Investmenttätigkeit werden<br />
dabei globale Megatrends wie Nachhaltigkeit,<br />
Konsum in Schwellenländern sowie Technologie<br />
(einschließlich Gesundheitstechnologie wie Telemedizin)<br />
stehen. „Die Adaption von Verbraucherund<br />
Unternehmenstechnologien steht unserer<br />
Ansicht nach an einem Wendepunkt und schafft<br />
Chancen in Bereichen wie Cloud Computing,<br />
Software, Cybersicherheit, Zahlungen, Halbleiter<br />
und Biotechnologie“, betont Pil. Insgesamt sollten<br />
nachhaltige Investments nach der Pandemie stärker<br />
im Fokus stehen: „Die eklatanten Unterschiede<br />
bei den Auswirkungen von Covid-19 auf die<br />
Gesellschaft – sei es in Bezug auf Gesundheit,<br />
Einkommen oder Bildungszugang<br />
– verbunden mit der<br />
wiederbelebten Bürgerrechtsbewegung<br />
in den USA rücken<br />
den Themenkomplex ‚ESG‘<br />
stärker in den Fokus“, so Pil.<br />
LINK-TIPP:<br />
Diese und weitere Informationen sind erhältlich<br />
bei JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l.<br />
bzw. hier: www.jpmorganassetmanagement.de<br />
Anton Pil, Global Head of Alternatives bei J.P. Morgan<br />
Asset Management, sieht bei Hedgefonds<br />
vor allem Potenzial im Growth-Segment: „Auch
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S38<br />
Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />
<strong>2021</strong> TITEL ORT* ANBIETER<br />
Anmeldung bis<br />
31. März <strong>2021</strong><br />
Anmeldung bis<br />
31. März <strong>2021</strong><br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Energie- und Umweltmanagement<br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Gebäudetechnik und Gebäudeautomation<br />
Pinkafeld<br />
Pinkafeld<br />
FH Burgenland<br />
FH Burgenland<br />
16.03. Zertifizierung zum Umweltmanagement-Beauftragten Linz WIFI Oberösterreich<br />
19.04. – 31.05.<br />
01.03. – 02.03.<br />
08.03. – 10.03.<br />
22.03. – 24.03.<br />
19.05.<br />
Die/Der Abfallbeauftragte<br />
Ausbildung zur/zum abfallrechtlichen GeschäftsführerIn<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Integriertes Managementsystem – Anforderungen<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />
Prüfung Systembeauftragter Umwelt<br />
Wien<br />
online/virtuell<br />
online/virtuell<br />
online/virtuell<br />
Wien<br />
WIFI Wien<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
06.04. – 07.04.<br />
Lehrgangsreihe Energiemanagement UMEM<br />
Energiemanagement<br />
Wien<br />
Quality Austria<br />
06.05.<strong>2021</strong> NEU: E-Mobilität für Betriebe – Faktencheck statt Fake News Linz Quality Austria<br />
Im E-Paper/PDF klicken Sie für weitere Informationen einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter.<br />
Bitte fragen Sie Ihren Seminarveranstalter, ob die Kurse online oder als Präsenzkurse abgehalten werden!<br />
Anbieterverzeichnis<br />
Ausbildung<br />
Das Umwelt Journal bietet Ihnen<br />
den idealen Ort, um auf<br />
Ihr Unternehmen, Ihre Organisation<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Im Anbieterverzeichnis können<br />
Sie Ihr Logo präsentieren. Dazu<br />
wird das Logo mit einer URL<br />
Ihrer Wahl verlinkt.<br />
Sie wollen Ihren Auftritt noch<br />
verstärken? Dann fragen Sie<br />
nach unserem Online-Anbieterverzeichnis.<br />
Dieses finden<br />
Sie hier (klicken). Gehören<br />
auch Sie künftig zu den Topanbietern<br />
im Umwelt Journal,<br />
als verlässlicher Partner in der<br />
Umweltbranche. Sie erhalten<br />
dazu eine persönlich gestaltete<br />
Microsite im Rahmen der<br />
Website des Fachmagazins<br />
Umwelt Journal.<br />
Als Package Print + E-Paper<br />
+ Online ist Ihre Präsenz übrigens<br />
nicht nur am höchsten,<br />
sondern besonders günstig!<br />
Fragen Sie uns einfach:<br />
p.nestler@umwelt-journal.at.<br />
<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Partnermedien
Platz 2 für Quality Austria beim Ranking<br />
der österreichischen Seminaranbieter<br />
Die besten heimischen Seminaranbieter Österreichs im Jahr 2020 wurden gekürt: Quality Austria<br />
wurde zum Spitzenanbieter gewählt und erreichte in der Kategorie „Gesamtanbieter“ den 2. Platz.<br />
Die Freude über dieses ausgezeichnete Ergebnis teilt das Zertifizierungs- und Schulungsinstitut mit<br />
all seinen Mitarbeiter*innen sowie Netzwerkpartner*innen und möchte sich bei allen Teilnehmer*innen<br />
herzlich für ihr Vertrauen und die Top-Bewertung bedanken.<br />
Die Quality Austria ist eines der führenden<br />
Zertifizierungsinstitute in Österreich, bietet<br />
aber auch eine Reihe von Ausbildungen<br />
an. In dieser Rolle gehört Quality Austria zu<br />
den bei Teilnehmern beliebtesten Anbietern.<br />
Mag. Melanie Scheiber, Head of Marketing, PR,<br />
Quality Austria:<br />
„Das tolle Ergebnis bestärkt<br />
uns in unserer<br />
Dienstleistungsqualität,<br />
Aktualität und Professionalität<br />
und spricht für das<br />
umfangreiche, qualitativ<br />
hochwertige Leistungsangebot<br />
der Quality Austria.<br />
„Für uns sind viele<br />
unterschiedliche Faktoren<br />
wichtig, die uns als<br />
akkreditierten Ausbildungsanbieter<br />
von anderen<br />
unterscheiden.“<br />
Wir fokussieren uns<br />
auf einen langfristigen<br />
Kompetenzaufbau aller<br />
Teilnehmer*innen und<br />
auf eine klare Praxis- und<br />
Nutzenorientierung – aufgebaut<br />
auf jahrelanger Erfahrung und erprobtem<br />
Wissen.<br />
Topaktualität und Qualität sicherstellen: Wir investieren<br />
sehr viel in Forschung und Normungsarbeit,<br />
arbeiten selbst dabei aktiv mit. Davon<br />
profitieren unsere Teilnehmer*innen. Wir stellen<br />
durch ständige Updates sicher, dass unsere Trainingsinhalte<br />
topaktuell sind. Unsere Trainer*innen<br />
sind Expert*innen auf ihren Gebieten, verfügen<br />
über ein fundiertes Fach-, Branchen- und<br />
Normenwissen und vermitteln die Inhalte hochkompetent<br />
und praxisnah.<br />
Praxisbezug und Nutzen vermitteln: Unser Trainingsdesign<br />
fördert die Umsetzungskompetenz,<br />
das gemeinsame Erarbeiten von Anwendungsfällen<br />
und Aufgabenstellungen direkt aus dem betrieblichen<br />
Umfeld sowie Fachdiskussionen. Dadurch<br />
können die Teilnehmer*innen das Erlernte nutzenstiftend<br />
direkt in ihren Arbeitsalltag integrieren.<br />
Ausbildungsvielfalt bieten: Um auf individuelle<br />
Bedürfnisse eingehen zu können und auch in<br />
Krisenzeiten das optimale Angebot für unsere<br />
Kund*innen zu schnüren, bieten wir eine breite<br />
Palette an Trainingsformaten an: von Webinaren,<br />
zu ein- oder mehrtägigen Seminaren und Refreshings,<br />
bis hin zu modular aufgebauten, mehrtägigen<br />
Lehrgängen und Lehrgangsreihen inkl.<br />
Prüfungen. Darüber hinaus ist es bei uns möglich,<br />
durch das Buchen von Inhousetrainings direkt<br />
im eigenen Unternehmen, mit den eigenen<br />
Kolleg*innen, Ausbildungen zu absolvieren. Kompakt<br />
oder umfangreich – online, blended oder vor<br />
Ort – Deutsch oder Englisch<br />
– unser Angebotsmix ist auf<br />
die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen<br />
angepasst.“<br />
qualityaustria Personenzertifikate<br />
sind staatlich akkreditiert<br />
und weltweit anerkannt,<br />
um den Teilnehmer*innen<br />
auch eine internationale Karriere<br />
mit Qualität zu ermöglichen.<br />
Als nationaler Repräsentant<br />
der EOQ (European<br />
Organization for Quality) ist<br />
Quality Austria berechtigt,<br />
die international geschätzten<br />
EOQ Zertifikate auszustellen.<br />
Die vom Industriemagazin<br />
beauftragte Marktstudie bezieht<br />
sich auf ein Sample aus<br />
300 Personalentscheider*innen<br />
und 300 Arbeitnehmer*innen<br />
mit Seminarerfahrung.<br />
Die Teilnehmer*innen<br />
wurden angehalten, ihre<br />
Seminarerfahrungen im Jahr<br />
2020 mit rund 94 Aus- und<br />
Weiterbildungsinstituten zu<br />
teilen. Neben den Qualitätsparametern<br />
und wahrgenommenen<br />
Image der<br />
Anbieter*innen wurde auch<br />
erhoben, inwiefern der coronabedingte<br />
digitale Umstieg<br />
wahrgenommen wurde.<br />
LINK-TIPP:<br />
Alle Seminare von Quality<br />
Austria finden Sie auf der<br />
Website des Unternehmens.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S40<br />
THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />
Ausblick: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />
Ausgabe 2/<strong>2021</strong> erscheint im April<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Unterlagenschluss<br />
Erscheinungstermin<br />
• Aus-, Weiterbildung Freitag Montag<br />
• Abfallbehandlung, -verwertung 15. Jänner 25. Jänner<br />
• Erneuerbare Energie<br />
• Special: E-World energy&water<br />
• Special: Energiesparmesse<br />
• Special: Bauen und Wohnen<br />
• Special: Tiroler Hausbau & Energie Messe<br />
• Wasser-, Abwasserbehandlung Freitag Montag<br />
• Messtechnik 2. April 12. April<br />
• Energietechnik und -netze<br />
• Bau-, Gebäudetechnik<br />
• Special: Light + Building<br />
• Special: IFAT<br />
• Special: RENEXPO<br />
• Green Logistics Freitag Montag<br />
• Kommunale Infrastruktur 21. Mai 31. Mai<br />
• Abluftreinigung | Filtertechnik<br />
• Grüne Industrietechnologie<br />
• Special: OÖ Umwelttage<br />
• Special: BatteryExperts Forum<br />
• Special: Smart Automation Austria<br />
• Recycling, Entsorgung Freitag Montag<br />
• Nachhaltiges Bauen, Sanieren 5. November 15. November<br />
• Kanal-, Rohrleitungstechnik<br />
• Deponietechnik, Rohstoffrückgewinnung<br />
• Special: Recy & DepoTech<br />
• Special: Ecomondo<br />
• Special: Pollutec<br />
In jedem Heft:<br />
Spezialthema • Branchennews • Internationale Entwicklungen • Technische Innovationen •<br />
Best Practices und Anwenderberichte • Serviceteil • Umweltrechtliche Fragen • Förderungen •<br />
Karriere und Ausbildung • Veranstaltungen • Pressestimmen • Rezensionen
<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Sonderausgaben <strong>2021</strong><br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> erscheint seit Jahren mit jeweils sechs gedruckten Ausgaben<br />
pro Jahr. Sie vereinen insbesondere Best-Practice-Beispiele, Anwenderberichte,<br />
Kommentare und Meinungen sowie Hintergrundberichte und Serviceinhalte.<br />
Den ganzen Newsflow aus den Themenwelten Klima, Umwelttechnik,<br />
Abfallwirtschaft, Energie, Green Finance und Mobilität gibt es laufend auf unserer<br />
Website umwelt-journal.at sowie begleitend in den Newslettern und auf unseren<br />
Social-Media-Kanälen.<br />
Im Jahr <strong>2021</strong> trennen wir zwei Ausgaben vom Erschinungszyklus ab und veröffentlichen<br />
diese als Sonderausgaben: Special Nr. 1 wird sich ausschließlich dem<br />
Thema MOBILITÄT widmen - von Alternativen Antrieben bis hin zu Mobilitäts- und<br />
Verkehrskonzepten. Special Nr. 2 wird sich zur Gänze einem bestimmten Umweltthema<br />
widmen. Details dazu im Laufe des Jahres.<br />
THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />
Wir wollen mit dieser Aufteilung für unsere Leser aber auch für unsere Kunden<br />
den Fokus noch weiter verschärfen und die Ausgaben des Fachmagazins stärker<br />
themenorientiert orientieren. Schon jetzt freuen wir uns auf das Jahr <strong>2021</strong>, denn<br />
Umweltthemen haben definitiv einen längeren Atem als jede Pandemie und werden<br />
uns alle daher weiterhin begleiten!<br />
Special 1 • MOBILITÄT<br />
Unterlagenschluss<br />
Freitag<br />
11. Juni<br />
Erscheinungstermin<br />
Montag<br />
21. Juni<br />
Special 2 • <strong>UMWELT</strong><br />
Freitag<br />
10. September<br />
Montag<br />
20. September<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: Markus Jaklitsch<br />
Wir Herausgeber: produzieren Peter Nestler und vermarkten weitere SPECIALS und Sonderpublikationen zu anderen<br />
Redaktion: Christian Vavra<br />
Themen<br />
Grafik: nes2web<br />
gerne jederzeit und auf Ihren Wunsch! Wenden Sie sich dazu an unseren Vertrieb:<br />
peter.nestler@umwelt-journal.at.<br />
Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />
E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at<br />
https://umwelt-journal.at
Die Welt der<br />
nachhaltigen<br />
Logistik<br />
• logistik-express.com<br />
• umwelt-journal.at<br />
• binnenschiff-journal.at<br />
• mobilitaet.business