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September 2012 Seite 31<br />
an / Manager Horst Heldt im <strong>BUER</strong>!-<strong>In</strong>terview vor dem ersten Heimspiel<br />
er sich warm anziehen... (lachend)<br />
Dabei werden wir auch<br />
versuchen, einen Termin für<br />
ein Abschiedsspiel von Raúl<br />
in der Arena zu finden.<br />
Raúl ist weg, dafür ruhen<br />
große Hoffnungen auf<br />
Klaas-Jan Huntelaar. Befürchten<br />
Sie keine Unruhe,<br />
solange Huntelaar seine Zukunftspläne<br />
nicht offenbart?<br />
Heldt: Nein. Klaas-Jan ist<br />
erfahren. Er kann sich auf<br />
die Situation einstellen. Dass<br />
in den <strong>Medien</strong> dieses Thema<br />
diskutiert wird, ist normal. Da<br />
mache ich mir keine Sorgen,<br />
dass seine Leistungen darunter<br />
leiden könnten.<br />
Aber Sie hätten schon<br />
lieber vor dem Saisonstart<br />
Klarheit gehabt?<br />
Heldt: Natürlich. Das will<br />
ich nicht leugnen. Je früher<br />
man Planungssicherheit hat,<br />
desto besser. Doch wichtig ist<br />
nur, was als Ergebnis herauskommt.<br />
Bei Farfan war es fast<br />
schon auf den letzten Drücker,<br />
bis er sich entschieden hatte.<br />
Würden Sie Huntelaar<br />
auch eine Ausstiegsklausel<br />
zugestehen?<br />
Heldt: Früher war ich kein<br />
Freund von solchen Klauseln,<br />
aber mittlerweile denke ich<br />
darüber anders. Auch solche<br />
Klauseln bringen für beide<br />
Seiten Planungssicherheit.<br />
Sich im Angriff nur auf die<br />
Fähigkeiten von Huntelaar<br />
zu verlassen, wäre sicher<br />
fahrlässig. Stehen Stürmer<br />
wie Marica, Pukki und Edu<br />
in dieser Saison unter besonderer<br />
Beobachtung?<br />
Heldt: Grundsätzlich war<br />
Zugabe<br />
!<br />
Heimspiel in der zweiten<br />
Runde des DFB-<br />
Pokals: Am 30./31. Oktober<br />
trifft Schalke 04<br />
auf den SV Sandhausen.<br />
Nachdem die Königsblauen<br />
in der ersten Runde<br />
beim Drittligisten 1. FC<br />
Saarbrücken souverän mit<br />
5:0 gewannen, scheint nun<br />
auch der Sprung ins Achtelfinale<br />
keine unlösbare<br />
Aufgabe zu sein: Gegen<br />
den Zweitliga-Aufsteiger<br />
SV Sandhausen ist Schalke<br />
klarer Favorit. Sandhausen<br />
kam durch ein 3:0<br />
gegen Energie Cottbus in<br />
die zweite Runde.<br />
Treffsicher: Bei Klaas-Jan Huntelaar würde Horst Heldt auch<br />
einen Vertrag mit Ausstiegsklausel akzeptieren.<br />
es so, dass es für jeden Stürmer<br />
schwer ist, ausreichend<br />
Einsatzzeiten zu bekommen,<br />
wenn du Spieler wie Raúl und<br />
Huntelaar in der Mannschaft<br />
hast. Jetzt werden die Karten<br />
neu gemischt. Ich erwarte<br />
von jedem Stürmer, dass er an<br />
seine Leistungsgrenze herankommt.<br />
Sie haben als Vereinsziele<br />
auch die finanzielle Konsolidierung<br />
des Clubs und den<br />
Ausbau des Vereinsgeländes<br />
proklamiert. Wie abhängig<br />
sind diese Pläne vom sportlichen<br />
Erfolg?<br />
Heldt: Es gibt klare Vereinbarungen<br />
zwischen Vorstand<br />
und Aufsichtsrat, die wir einhalten<br />
wollen und werden.<br />
Zusatzeinnahmen, wie zum<br />
Beispiel durch die Champions<br />
League, helfen uns sicherlich<br />
weiter. Aber wir dürfen uns<br />
nicht abhängig machen vom<br />
sportlichen Erfolg. Was wir<br />
vorhaben, ist ein Prozess, der<br />
einige Jahre dauern kann.<br />
Aufsichtsrats-Chef Clemens<br />
Tönnies hat schon vor<br />
Monaten angekündigt, dass<br />
Sie einen unbefristeten Vertrag<br />
unterschreiben sollen.<br />
Davon hört man gar nichts<br />
mehr.<br />
Heldt: Grundsätzlich hat<br />
sich an der Situation nichts<br />
geändert. Beide Seiten sind an<br />
einer weiteren Zusammenarbeit<br />
interessiert. Ich habe mich<br />
eindeutig zu Schalke bekannt<br />
und kann mir das gut vorstellen.<br />
Bisher hat einfach die Zeit<br />
gefehlt, das Thema weiter zu<br />
vertiefen.<br />
Zum Schluss noch eine<br />
persönliche Frage: Tönnies<br />
charakterisiert Sie als „bienenfleißig“.<br />
Wie sehr leidet<br />
das Privatleben unter Ihrem<br />
Job?<br />
Heldt: Ich habe meinen<br />
Beruf bewusst gewählt. Die<br />
Arbeit macht sehr viel Spaß,<br />
auch wenn sie sehr zeitintensiv<br />
ist und das Familienleben<br />
vor allem an den Wochenenden<br />
auf der Strecke bleibt.<br />
Ich habe aber keinen Grund<br />
zu jammern oder mich zu beklagen.<br />
Schließlich werde ich<br />
auch gut bezahlt.<br />
Baumjohann fehlte<br />
der Wille. Schade!<br />
Das Schalker 2:2 in Hannover<br />
sehe ich mit einem<br />
lachenden, aber noch mehr mit<br />
einem weinenden Auge: Denn<br />
gerade in der zweiten Halbzeit<br />
hat die Mannschaft ein richtig<br />
gutes Spiel gemacht, sich aber<br />
auch ein genauso unnötiges<br />
Gegentor wie das erste eingefangen.<br />
Es darf in einer solchen<br />
Situation gerne auch mal<br />
ein taktisches Foul sein – aber<br />
das wird Huub Stevens seinen<br />
Jungs schon sagen...<br />
Ein Spieler gehörte da<br />
schon nicht mehr zum Schalker<br />
Kader, der es nun schon<br />
zum zweiten<br />
Mal nicht auf<br />
Schalke geschafft<br />
hat.<br />
Und das finde<br />
ich richtig<br />
schade. Denn<br />
als ich AlexanderBaumjohann<br />
zum<br />
ersten Mal<br />
gesehen habe,<br />
spielte er noch<br />
in der B-Jugend – und ich war<br />
begeistert. Wenn der kein Nationalspieler<br />
wird, so dachte<br />
ich, dann schafft es kein<br />
Schalker Spieler mehr.<br />
So kann man sich irren!<br />
Ich habe die Entwicklung<br />
von Alexander Baumjohann<br />
intensiv beobachtet und muss<br />
gestehen, dass ich von dem<br />
Jungen enttäuscht bin. Denn<br />
eigentlich hatte er alle Möglichkeiten,<br />
ein richtig guter<br />
Fußballer zu werden. Auch<br />
die Bayern haben ihn damals<br />
ja verpflichtet, weil sie von<br />
seinen Fähigkeiten überzeugt<br />
waren. Aber Alex hat leider<br />
nichts draus gemacht. Es ist<br />
bezeichnend, dass Baumjohann<br />
nun auf Schalke als möglicher<br />
Raúl-Erbe gar nicht erst<br />
genannt wurde – dabei spielte<br />
der Spanier auf „Baumis“<br />
Lieblingsposition...<br />
An den vielen Trainern, die<br />
Baumjohann in seiner Karriere<br />
hatte, hat das sicher nicht<br />
gelegen. Es liegt einzig und<br />
allein an Alex selbst. Ihm<br />
fehlten ganz einfach Herz und<br />
Wille – von außen hatte man<br />
als Zuschauer bei seinen wenigenEinsätzen<br />
nie das<br />
Gefühl, als sei<br />
er wild dazu<br />
entschlossen,<br />
auch mal dagegenzuhalten,<br />
sich zu<br />
wehren. Und<br />
das musst du<br />
im Profifußball<br />
machen,<br />
sonst gehst du<br />
unter. Ich hätte gerne mal persönlich<br />
ein ernstes Wort mit<br />
Alex darüber geredet, weil ich<br />
ihm helfen wollte, leider wurde<br />
das abgelehnt.<br />
Ob Alexander Baumjohann<br />
nun in Kaiserslautern<br />
den Durchbruch schafft? Ich<br />
gönne es ihm, habe aber meine<br />
Zweifel. Denn gerade die<br />
Kombination Zweite Liga<br />
und Kaiserslautern erfordert<br />
Eigenschaften, die Alex vermissen<br />
ließ: Herz und Wille.<br />
Deshalb ist er hier auf Schalke<br />
erneut gescheitert.<br />
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