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Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 78

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Diesen Frühling haben wir alle herbeigesehnt, die warme Sonne und die sprießende Natur lassen uns wieder lächeln und bald schon lädt uns die Meierei ein, Kaffee auf der Terrasse zu trinken, Kuchen zu essen oder einfach nur endlich mal wieder ein frisch gezapftes Bier zu bestellen. Wir schauen nach vorne. Was tatsächlich in der Mode en Vouge ist, wird wieder von Lars Besecke vorgestellt, der sich wie alle Inhaber eines Geschäfts, über die Möglichkeit von Click&Collect freut, um damit Kunden eine Freude zu machen. Künstler arbeiten für die Gesellschaft wie andere auch, aber sie haben im Moment keine Bühne. Ein wenig Kunst können wir Ihnen in diesem Magazin aber doch vorstellen: In der Kunsthalle geht es haarig zu und die Malerin Sybille Springer führt uns auf spannenden Pfaden durch ihre Kunstwelt. Peter Strotmann, der es so wunderbar anschaulich versteht, uns die Welt Bremens aus historischer Sicht zu zeigen, berichtet über die Kurfürstenallee und hat in diesem Zuge ein „Interview“ mit Franz Schütte geführt. Viel Spaß beim Lesen! Bleiben Sie gesund!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Diesen Frühling haben wir alle herbeigesehnt, die warme Sonne und die sprießende Natur lassen uns wieder lächeln und bald schon lädt uns die Meierei ein, Kaffee auf der Terrasse zu trinken, Kuchen zu essen oder einfach nur endlich mal wieder ein frisch gezapftes Bier zu bestellen. Wir schauen nach vorne.

Was tatsächlich in der Mode en Vouge ist, wird wieder von Lars Besecke vorgestellt, der sich wie alle Inhaber eines Geschäfts, über die Möglichkeit von Click&Collect freut, um damit Kunden eine Freude zu machen.

Künstler arbeiten für die Gesellschaft wie andere auch, aber sie haben im Moment keine Bühne. Ein wenig Kunst können wir Ihnen in diesem Magazin aber doch vorstellen: In der Kunsthalle geht es haarig zu und die Malerin Sybille Springer führt uns auf spannenden Pfaden durch ihre Kunstwelt.

Peter Strotmann, der es so wunderbar anschaulich versteht, uns die Welt Bremens aus historischer Sicht zu zeigen, berichtet über die Kurfürstenallee und hat in diesem Zuge ein „Interview“ mit Franz Schütte geführt.

Viel Spaß beim Lesen! Bleiben Sie gesund!

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Kunst<br />

Sibylle Springer<br />

Mode<br />

Trends 2021<br />

Shopping<br />

Empfehlungen<br />

Historie<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

Kultur<br />

Ausstellungen<br />

Theater<br />

4,50 €<br />

April / Mai 2021<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>78</strong><br />

1


Die Kunst<br />

diskret aufzufallen.<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße <strong>78</strong>a<br />

28209 <strong>Bremen</strong> · 0421/34 17 18<br />

Mo - Fr<br />

Sa<br />

9.00 - 18.30 Uhr<br />

8.00 - 15.00 Uhr<br />

2<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

bald schon lädt uns die Meierei ein, Kaffee auf der<br />

Terrasse zu trinken, Kuchen zu essen oder einfach nur<br />

endlich mal wieder ein frisch gezapftes Bier zu bestellen.<br />

Herrlich nach so einer Ruderei! Oder nach einem<br />

ausgedehnten Spaziergang, wo Spazierengehen<br />

wieder en Vogue ist und die Parkbänke nicht nur mit<br />

Pärchen besetzt sind. Diesen Frühling haben wir alle<br />

herbeigesehnt, die warme Sonne und die sprießende<br />

Natur lassen uns wieder lächeln.<br />

D A S B E S T E F Ü R I H R E A U G E N<br />

BRAND & SILLER<br />

AUGENOPTIK<br />

Was tatsächlich in der Mode en Vouge ist, wird wieder<br />

von Lars Besecke vorgestellt, der sich wie alle Inhaber<br />

eines Geschäfts, über die Möglichkeit von Click&Collect<br />

freut, um damit Kunden eine Freude zu machen.<br />

Künstler arbeiten <strong>für</strong> die Gesellschaft wie andere auch,<br />

aber sie haben im Moment keine Bühne. Ein wenig<br />

Kunst können wir Ihnen in diesem <strong>Magazin</strong> aber doch<br />

vorstellen: In der Kunsthalle geht es haarig zu und die<br />

Malerin Sybille Springer führt uns auf spannenden<br />

Pfaden durch ihre Kunstwelt.<br />

Peter Strotmann, der es<br />

so wunderbar anschaulich<br />

versteht, uns die Welt <strong>Bremen</strong>s<br />

aus historischer Sicht<br />

zu zeigen, berichtet über die<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee und hat in<br />

diesem Zuge ein „Interview“<br />

mit Franz Schütte geführt.<br />

Und sollten Sie dieses <strong>Magazin</strong><br />

in einer Arztpraxis<br />

gefunden haben, bitte nicht<br />

mitnehmen! Rufen Sie mich<br />

stattdessen gerne an und ich<br />

sage Ihnen persönlich, wo an<br />

den 1420 Verteilstellen sie es<br />

mitnehmen dürfen.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Ihre Susanne Lolk<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 194 · 28213 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 04 21 / 21 04 19 · info@augenoptik-brand-siller.de<br />

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3


<strong>78</strong><br />

Inhalt<br />

Mode<br />

06 Trends 2021<br />

10<br />

KUNST<br />

Sibylle Springer 32<br />

HISTORIE<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee Teil 1<br />

30<br />

Frühjahrsshopping<br />

Empfehlungen<br />

Bremer Geschäfte<br />

4


Immobilienverkauf?<br />

Da<strong>für</strong> hab ich<br />

jemanden!<br />

18<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

platzhirsch<br />

Zimbella<br />

Mariani<br />

62<br />

UNTERHALTUNG<br />

Buchvorstellung<br />

Kreuzworträtsel<br />

Cartoon<br />

Kolumne<br />

56<br />

KULTUR<br />

Ausstellung<br />

Theater<br />

Verkauf<br />

Vermietung<br />

Bewertung<br />

Kompetent. Effektiv. Gut.<br />

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5


KUNST<br />

Eine Künstlerin legt schimmernd Fährten<br />

über fast unergründlich tiefen Grund<br />

6


Sibylle Springer<br />

body-count, 2021, Acryl, Tusche und Tempera auf Leinwand, 70 x 80cm<br />

Die in <strong>Bremen</strong> und Berlin lebende Künstlerin Sibylle<br />

Springer war, wie sie selbst bemerkte, in der glücklichen<br />

Situation zwischen den zwei Lockdowns im<br />

September letzten Jahres einen Vortrag mit dem<br />

Titel „Was mir neulich in der Mythologie auffiel“ in<br />

der Weserburg Museum <strong>für</strong> Moderne Kunst halten<br />

zu können. Vor zahlenmäßig begrenztem, aber nicht<br />

weniger interessierten Publikum sprach sie nicht nur<br />

über die Mythologie im Allgemeinen, sondern über<br />

die Mythologie in ihrer eigenen künstlerischen Arbeit<br />

im Besonderen und wie sie umgeht mit den Kunstwerken<br />

anderer Künstlerinnen und Künstler, die sich<br />

ihrerseits mit der Mythologie befasst haben.<br />

1975 in Münster geboren, ist Sibylle Springer in einer<br />

familiären Umgebung aufgewachsen, in der die<br />

Epoche des Barock sehr geschätzt wurde. Gian Lorenzo<br />

Bernini, einer der bedeutendsten italienischen<br />

Bildhauer und Architekten dieser Zeit, war ihr schon<br />

früh ein Begriff und die deutschen Komponisten Johann<br />

Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel<br />

begleiteten sie. Dies habe sich auf ihr künstlerisches<br />

Schaffen insofern ausgewirkt, als sie in ihren Bildern<br />

ein barockähnliches Konzept verfolgt. „Die barocke<br />

Oper, die mit Überschwenglichkeit und Ornamentik<br />

eine Geschichte zum Leben erweckt, unterliegt einem<br />

überaus streng gehaltenen Kompositionssystem.<br />

Meine Bilder sind überwuchert von Strukturen und<br />

splittern sich in Einzelteile, Details und Bildebenen auf.<br />

Dem Betrachter werden Fährten gelegt, denen er folgen<br />

kann und die nach und nach die dahinterliegende<br />

Geschichte – eine Verbindung zur realen Welt – zu<br />

erkennen geben.“<br />

Da<strong>für</strong> bedient sich die Künstlerin als Grundlage an<br />

Bildern dieser und anderer epochaler Zeiten, zieht sie<br />

heran als Hilfe zur Interpretation, bewertet sie neu<br />

entsprechend unserer Moderne oder nutzt sie als Vorlage.<br />

So etwa die Gemälde „Urteil des Paris“ von Lucas<br />

Cranach dem Älteren aus 1528 und „Drei Grazien“<br />

von Raffael aus 1505, deren Interpretation sie <strong>für</strong> das<br />

7


C20H25N3O (LSD), 2020, Acryl, Aquarell, Öl, Tempera und Tusche auf Leinwand, 60 x 50 cm<br />

Gemälde „The Women of Franklin Street“ von John<br />

Currin aus 2009 heranzog, welches ihr wiederum als<br />

Vorlage <strong>für</strong> ihr Gemälde „Chat“ aus 2015 diente. Den<br />

Bildern gemein ist eine berühmte Episode der griechischen<br />

Mythologie. Der Jüngling Paris<br />

muss das Urteil fällen, welche von drei<br />

Göttinnen die schönste ist: Aphrodite,<br />

Hera oder Athene. Die Darstellung der<br />

drei bezaubernden Göttinnen, die in einem<br />

Schönheitswettbewerb der Antike<br />

um die Gunst von Paris ringen, enthält<br />

in dem Gemälde von Cranach wie auch<br />

dem Gemälde von Raffael Spannung allein<br />

schon durch die Thematik der Rivalität<br />

der Frauen. Außerdem sind schöne<br />

Frauen immer schon ein gern gesehenes<br />

Motiv <strong>für</strong> das Auge des damals vor<br />

allem männlichen Betrachters. Die Künstlerin Sibylle<br />

Springer als Frau bewertet die Szene neu und lässt<br />

die drei Frauen in ihrem neu interpretierten Bild „Chat“<br />

sich mit sich selbst beschäftigen. Keine Spur von Rivalität<br />

also, die zentrale Frauenfigur blickt distanziert aus<br />

dem Bild und nicht mehr auffordernd oder um Bewunderung<br />

heischend wie noch bei Currin. Auf diese<br />

Sibylle Springer<br />

Foto: Nanine Renninger<br />

Weise setzt die Künstlerin im Umgang mit der Kunst<br />

aus der Vergangenheit andere Schwerpunkte. Oder<br />

sie verändert durch einen grauen Schleier die Lesbarkeit<br />

des Bildes und abstrahiert es so in ihre eigene<br />

Thematik. Sie „navigiert sozusagen in<br />

den Werken anderer Künstler mit ihrem<br />

eigenen geschulten Blick ohne den<br />

Kunsthistoriker zu Rate zu ziehen“, immer<br />

voran die Frage, was sie „ermuntert<br />

in ihrer Arbeit voranzugehen“.<br />

Sibylle Springer arbeitet in Serien, deren<br />

Umfang sie nicht von Anfang an festlegt,<br />

aber meist, je nach ausbaufähigem<br />

Potenzial, schon recht früh erkennt. Das<br />

einzelne Bild bleibt eigener Aspekt des<br />

ihn beherrschenden Themas, manch<br />

eines wirkt <strong>für</strong> sich, andere veranschaulichen es deutlicher<br />

im Zusammenhang mit anderen Bildern.<br />

Ein einzelnes Bild daraus kann schnell erledigt sein<br />

oder es entwickelt sich zu einem Bild, das langwieriger<br />

angelegt ist. Die Diskussion um ein Thema ist erst<br />

abgeschlossen, wenn eine Lösung in Sicht ist, was<br />

oft einen Disput über Wochen und Monate hinweg<br />

8


Thinking Circles, 2019, Acryl, Aquarell, Öl und Tempera auf Leinwand<br />

making<br />

places<br />

balanced<br />

Form Vertriebs GmbH<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 1, 28203 <strong>Bremen</strong><br />

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9


Into The Blue, 2020, Acryl, Aquarell, Tempera und Tusche auf Leinwand, 140 x 230 cm<br />

bedeutet. Nicht selten ergibt sich eine Art Dominoeffekt,<br />

wenn ein Bild zu einem Thema ein nächstes<br />

Bild und noch weitere geradezu nach sich ziehen. Auf<br />

diese Weise folgt Sibylle Springer ihrem ganz eigenen<br />

künstlerischen mit Fragen bepflasterten Pfad, dessen<br />

Ziel ihr in weiter Ferne oder doch ganz nah erscheinen<br />

mag, sie jedenfalls ruht nicht ehe nicht alle diese Fragen<br />

beantwortet sind.<br />

Für eine Überraschung ist sie immer zu haben etwa<br />

dann, wenn sich nicht Vorhersehbares auf der Leinwand<br />

entwickelt, auch wenn der Ausgang eines Bildes<br />

dadurch zu einer gewissen Zitterpartie werden kann<br />

begleitet von der Frage: Trägt sich die Grundidee trotz<br />

der Überraschung, die unterwegs aufgetaucht ist?<br />

Ambivalenzen werden in ihren Arbeiten überall sichtbar<br />

und bescheren ihren Bildern und Objekten einen<br />

Gehalt, der jeglicher Trivialität entbehrt. Nichts ist klar,<br />

nirgends die Botschaft eindeutig, verschlüsselt ist sie<br />

dargestellt und mit einem Sinn, den es zu entziffern<br />

gilt. Gemeint ist nicht nur, dass alles seine zwei Seiten<br />

haben kann, sondern dass durch den Gegensatz dieser<br />

zwei Seiten gerade Spannung entsteht. Eine solche<br />

Spannung ist es, die Sibylle Springer aufgreift und<br />

in ihrer Kunst erzeugt.<br />

In der Serie Serial Killers etwa, die 2017 in einer Ausstellung<br />

in der Weserburg zu sehen war, hat sie sich<br />

mit Frauen aus unterschiedlichen Jahrhunderten<br />

beschäftigt, die zu Serienmörderinnen geworden<br />

waren. Die Biografien der Frauen wurden das verbindende<br />

Element in der Konzeption der Serie. Schicht<br />

um Schicht verschleierte die Künstlerin deren Gesichter<br />

bis hin zu „ungegenständlichen“ Bildern, um ihr<br />

Motiv höchstens bei vollendet günstigem Licht zum<br />

Vorschein kommen zu lassen oder es vollständig zu<br />

verbergen. Zwischen diesem Offenbaren und Verbergen<br />

ist der Betrachter seltsam ergriffen von der<br />

Schönheit der Antlitze und dem Schrecken, den ihre<br />

bloße Existenz in Verbindung mit ihren Geschichten<br />

beinhaltet. „Allesamt Frauen, die das Schlimmste getan<br />

haben und im Gegensatz dazu so jung, schön und<br />

unschuldig aussehen.“ Die Künstlerin fordert die Sinne<br />

der Betrachter, aber auch deren Verstand, der mit all<br />

seiner Phantasie die dunklen Stellen der Bilder erhellt.<br />

Nicht selten schimmern die Oberflächen ihrer Objekte<br />

und ziehen in den Bann, darunter aber oder darin lauert<br />

Schlimmeres. Wie etwa in einem antiken herrlich<br />

schönen Flakon, elegant präsentiert auf schwarzem<br />

Samt unter einer Glasglocke, der Giftiges enthalten<br />

könnte.<br />

10


Wirkung variabel, 2020, Acryl, Aquarell, Tempera und Tusche auf Leinwand, 140 x 230 cm<br />

Die nächste Ausstellung in <strong>Bremen</strong> in der Galerie K‘<br />

ist betitelt mit Pharma Phlora und soll bewusst den<br />

harmlosen Gedanken an die Natur, an Flora und Fauna<br />

hervorrufen. In großformatigen Bildern beschäftigt<br />

sich die Künstlerin mit der Ambivalenz giftiger Pflanzen,<br />

die in der entsprechenden Dosierung heilend<br />

wirken oder Rauschzustände hervorrufen. Die Natur<br />

als Apotheke und Giftschrank zugleich.<br />

Sybille Springer scheut sich nicht Fäden aus Leinwänden<br />

zu ziehen und so einerseits die Bildoberfläche,<br />

das Bildgesicht, zu verletzen. Sie rückt so andererseits<br />

das Objekt, die Bildunterlage, stärker in den Vordergrund<br />

und bereichert es um eine Art Schmuck, wie sie<br />

es nennt. Leinwände werden also geöffnet, damit die<br />

Bilder Schatten werfen können, und eigentlich harte<br />

Männer dürfen weinen. Denn die Künstlerin widmet<br />

sich außerdem dem Thema der Männertränen, die<br />

ganz anders als die Frauentränen in der Kunst wenig<br />

zu finden sind. Kunstvoll versieht sie ihre Männerportraits<br />

mit Tränen aus Edelblattmetallen, malt sie kostbar<br />

in Gold und Silber.<br />

Aber auch Unauffälliges arbeitet sie in ihre Bilder.<br />

Sätze als Notizen oder Gegenstände, die etwas zu tun<br />

haben mit dem Kontext, in dem sie entstehen. Das<br />

funktioniere aber nur, wenn das Bild ein Geflecht hat,<br />

11


Coffee and Cigarettes, 2020, Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm<br />

in dem man solches verstecken kann. Die Möglichkeit<br />

vielfältige Informationen in ein Bild einzufügen oder<br />

gar „einzuschmuggeln“ sei ihr lieber als ein Bild, das<br />

sich auf Anhieb offenlegt.<br />

In einem Interview mit dem Kunsthistoriker Wolfgang<br />

Ullrich äußerte sich die Künstlerin in Anlehnung an<br />

Schillers anspruchsvolle Idee einer ästhetischen Erziehung<br />

des Menschen zu dem Gedanken, dass die<br />

Betrachtung von Kunst kein „folgenloses Vergnügen<br />

sein soll, sondern auch verändern – läutern, bilden,<br />

erheben, besser machen“.<br />

„Erst einmal möchte ich niemandem etwas aufzwingen<br />

oder abnötigen. Daher ist <strong>für</strong> mich die Form des<br />

Bildes ideal – es lässt die Wahl, ob man hinschaut<br />

oder lieber nicht. Meine Bilder entstehen aus einer<br />

Erfahrung und Beobachtung, die ich gemacht habe,<br />

und diesen erlebten Zustand, diese Atmosphäre versuche<br />

ich zu malen, damit ein Funke davon auf den<br />

Betrachter überspringen und er daran teilhaben kann.<br />

Ich verstehe Kunst als Angebot <strong>für</strong> einen Dialog mit<br />

dem Werk, so wie man ein Buch liest, in die Oper geht<br />

oder auch einen Kinofilm ansieht. Eine gute Unterhaltung<br />

kann im Idealfall die ganze Aufmerksamkeit des<br />

Rezipienten binden, kann ihn bereichern, bilden, sensibilisieren<br />

und verändern.“<br />

Ein solcher Dialog sei gerade in Zeiten wie diesen<br />

nötig. Die politische Situation fördere eine unheimliche<br />

Polarisierung zutage, denen eine Ambivalenz<br />

abgesprochen werden müsse, solange sich feindliche<br />

Lager ohne Dialog gegenüber stünden. Wichtig sind<br />

laut der Künstlerin aber gerade die Zwischentöne oder<br />

in der Kunst die Zwischenwelten, die durch ihre Spannung<br />

zur Ambivalenz verbinden und hervorgearbeitet<br />

werden müssen. All dies sei auf abstrakter Ebene in<br />

der Kunst auf ganz eigene Weise darstellbar. Erst im<br />

Dialog komme Versöhnliches zutage. Kein Wunder ist<br />

es Sibylle Springer erklärtermaßen ein Anliegen, die<br />

Lust zu wecken, ihre Kunst genauer zu betrachten,<br />

und das am besten im Original.<br />

Text: Anja E. Brinckmann<br />

Die nächste Ausstellung<br />

von Sibylle Springer mit<br />

dem Titel Pharma Phlora<br />

vom 08.04. -14.06.2021<br />

in der Galerie K‘ <strong>Bremen</strong>.<br />

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12


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16


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17


MODE<br />

TREN<br />

Der Trend ist wohl keine Überraschung: In den Zeiten von<br />

Homeoffice hat sich so mancher an bequeme Outfits gewöhnt.<br />

Entsprechend hat die Corona-Saison 2020/21 auch in der<br />

Modewelt einen Wandel ausgelöst: Tragekomfort wird zum<br />

großen Thema, alltagstaugliche Pyjama- und Sweatsuit-Looks,<br />

Homewear sind im Kommen.<br />

Der Dauerklassiker Trench Ton in Ton mit farbigen Hinguckern, Foto: Sand<br />

18


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Beim Pariser Mode-Event Premiére Vision wird<br />

von „nonchalanter Leichtigkeit“ gesprochen und<br />

eine große modische Bandbreite gezeigt: von<br />

Casualwear über ultrafeminin bis hin zu knabenhaft<br />

– mal figurbetont, mal weit den Körper<br />

umspielend.<br />

19


Spannende Kontraste entstehen durch die Kombination<br />

aus Athflow und romantisch-weiblichen Kleidern<br />

mit Blumenmuster, Rüschen und fließendem<br />

Chiffon. Das Ergebnis: entspannte Loungewear und<br />

„Hang Loose“-Fashion. So trifft der coole „Lady<br />

Suit“ im Oversize-Design aus fließendem Material<br />

– am besten ganz schlicht in Weiß – auf geblümte<br />

Weiblichkeit im sackigen XL-Midikleid. Dazu kommen<br />

weite Boyfriend-Hemden im Unisex-Style,<br />

sportliche Oversized-Hoodies und XL-Chinos. An<br />

den Füßen trägt man Sneaker, ersatzweise extrem<br />

klobig-hässliche Schuhe.<br />

20<br />

Oversize-Design mit klobigem Schuhwerk<br />

Foto groß und klein: Sand


ATHFLOW STATT ATHLEISURE<br />

Mit dem Arbeiten im Homeoffice rückt bequeme<br />

Kleidung in den Vordergrund. Dieser Trend hat natürlich<br />

einen Namen: „Athflow“, der Nachfolger des<br />

„Athleisure“-Stils. Athflow zeichnet sich aus durch<br />

weite Schnitte sowie fließende und weiche Stoffe.<br />

Sozusagen schicke Gemütlichkeit – das Richtige <strong>für</strong><br />

Stilbewusste, die nach der vielen Zeit zu Hause doch<br />

etwas „angezogener“ erscheinen, aber nicht auf Bequemlichkeit<br />

verzichten wollen.<br />

War Athleisure – eine Wortschöpfung aus „Athletic“<br />

und „Leisure Wear“, was „sportliche Freizeitbekleidung“<br />

bedeutet –, eher Sportbekleidung, die in der<br />

Freizeit und im Beruf getragen wurde, so ist Athflow<br />

eher eine Mischung aus Athleisure und Eleganz. Typisch<br />

da<strong>für</strong> sind Oversize-Teile, lässige Overalls, Hosenröcke,<br />

Hauskleider und weiche, weite Hosen aus<br />

fließenden Stoffen, die zwar nicht mehr an Couch-Potatoes<br />

erinnern, sich aber immer noch so tragen: Viel<br />

eleganter als Sportswear also, aber trotzdem bequem<br />

und luftig. Naturstoffe wie Baumwolle und Leinen<br />

stehen im Vordergrund.<br />

Spannende Kontraste entstehen durch die Kombination<br />

aus Athflow und romantisch-weiblichen Kleidern<br />

mit Blumenmuster, Rüschen und fließendem<br />

Chiffon. Das Ergebnis: entspannte Loungewear und<br />

„Hang Loose“-Fashion. So trifft der coole „Lady Suit“<br />

im Oversize-Design aus fließendem Material – am<br />

besten ganz schlicht in Weiß – auf geblümte Weiblichkeit<br />

im sackigen XL-Midikleid. Dazu kommen weite<br />

Boyfriend-Hemden im Unisex-Style, sportliche Oversized-Hoodies<br />

und XL-Chinos. An den Füßen trägt<br />

man Sneaker, ersatzweise extrem klobig-hässliche<br />

Schuhe.<br />

Angestrebt wird die Quadratur des Kreises: Alles soll<br />

gemütlich und unkompliziert erscheinen, aber doch<br />

ein gewisses Stilgefühl ausstrahlen. Wer das beherrscht<br />

und dabei noch gut aussieht, dem gratuliere<br />

ich schon jetzt. Letztendlich ist es eine logische Konsequenz<br />

der vergangenen Pandemiesaison, in der<br />

man mehr Zeit als geplant zuhause verbringen und<br />

auf Urlaubsreisen verzichten musste. So gesehen<br />

spiegelt Athflow perfekt den aktuellen Zeitgeist wider.<br />

Doch auch in der Pandemie ist ein Minimalbedürfnis<br />

nach Glamour nicht totzukriegen. Und so schleichen<br />

sich trotz widriger Umstände wieder Spaß und eine<br />

gewisse Leichtigkeit in die Mode ein – zum Beispiel<br />

in Form von ungewöhnlich eingesetztem Volumen,<br />

schmalen Taillen, Puffärmeln und Schleifen.<br />

Lars Besecke<br />

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21


22<br />

Spaß, Gemütlichkeit und stylisch – und alles beim Einzelhändler in der Nähe, Foto: Maria Orlova


Neben dem Lebensgefühl von Entschleunigung und<br />

Sich-relaxed-Fühlen werden vor allem Nachhaltigkeit<br />

und die entsprechende Qualität wichtig. Gehört<br />

Nachhaltigkeit zur Ihren Vorsätzen <strong>für</strong> 2021? Dann<br />

fangen Sie doch gleich ganz praktisch mit umweltbewusstem<br />

Shopping an: Ihr erster Schritt führt da<br />

zum Einzelhändler in Ihrer Nähe – denn der sorgt <strong>für</strong><br />

gepflegte und attraktive Einkaufsstraßen, bezahlt den<br />

städtischen Weihnachtsschmuck und hat seinen gemeldeten<br />

Firmensitz – im Gegensatz zu den großen<br />

Online-Händlern – nicht ins steuerbefreite Luxemburg<br />

verlegt.<br />

Leider ist vielen Einzelhändlern die Freude an ihrem<br />

Beruf durch die Lockdown-Politik zunehmend verleidet<br />

worden: Sie saßen über Monate mit ihren im<br />

letzten Jahr vorbestellten Frühjahrs- und Sommerkollektionen<br />

im Geschäft, durften aber die Türen nicht<br />

öffnen. Die Rechnungen der Lieferanten waren trotzdem<br />

fällig.<br />

Daher sind kleine, inhabergeführte Einzelhändler<br />

mehr denn je auf die Unterstützung ihrer Stammkundschaft<br />

angewiesen. Die Devise „Support your<br />

local dealer“ gilt heute mehr denn je: Lassen Sie Ihre<br />

Einzelhändler nicht im Stich, sonst haben Sie bald keine<br />

mehr – und können Ihre Einkaufs-Euros nur noch<br />

bei wenigen globalen Handelskonzernen lassen, die<br />

alle zusammen einer Handvoll Superreicher gehören.<br />

Ihre Einzelhändler vor Ort machen es Ihnen einfach:<br />

Präsentationen wurden ins Netz verlegt und das<br />

Shoppen vor Ort bestmöglich erleichtert. Ob das dann<br />

„Call and Collect“ heißt, „Click and Meet“ oder „Pick<br />

and Collect“ – letztlich ermöglichen alle Angebote<br />

authentisches Shoppen vor Ort. Schauen Sie einfach<br />

mal unter dem Hashtag #kleinegeschäfteöffnen oder<br />

#kleinegeschäfteunterstützen.<br />

Das wird der Trend in diesem Sommer: Lieber eine<br />

gute persönliche Beratung, Waren anfassen und probieren,<br />

keine Pakete packen und zurücksenden, kein<br />

anonymes Einkaufen bei einem Großkonzern, der<br />

womöglich keine Steuern bezahlt und Mitarbeiter unter<br />

üblen Bedingungen beschäftigt. Schauen Sie doch<br />

einfach mal, wer im Umkreis von 5 km so da ist. Ich<br />

garantiere Ihnen: Was die Modesaison 2021 bringt,<br />

finden Sie alles in ihrer Nähe.<br />

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23


Neben viel Weiß und Grau-Nuancen sorgen „Marigold“,<br />

„Orange Ochre“ (ein leuchtendes Orange) und<br />

„Burnt Coral“ – angesiedelt irgendwo zwischen Rot,<br />

Orange und Rosa – <strong>für</strong> Knalleffekte. Softe Fliedertöne<br />

wie „Purple Rose“, „Pink Rose“ und satte Rosatöne<br />

wie „Pink Candy“ und das kräftige „Amethyst<br />

Orchid“ sorgen hoffentlich auch in Corona-Zeiten<br />

<strong>für</strong> gute Stimmung – zeigen sie doch, wie Farben<br />

unsere Gemütslage beeinflussen können.<br />

Farbe und Muster, je nach Gemütslage, Foto: Tiger of Sweden, klein: Sound on by Pexels<br />

24


IST WEISS ÜBERHAUPT EINE FARBE?<br />

Die erste Frage zu den Trends der neuen Saison<br />

heißt fast immer: Welche Farben sind angesagt? Das<br />

US-amerikanische Pantone Color Institute setzt mit<br />

seinen Farbtönen weltweit Trends in Textilien, Mode,<br />

Kosmetik, Architektur und Design. Es präsentiert jedes<br />

Jahr die neuesten Farbtrends im „FASHION COLOR<br />

TREND REPORT“.<br />

Dazu zählen in dieser Saison Rosa, Flieder sowie<br />

zarte Violett- und sanfte Pastelltöne. Dazu kommen<br />

auffällige grafische Muster, florale Prints, bei denen<br />

es vor allem auf ausdrucksstarke Designs ankommt,<br />

die richtig krachen dürfen. Besonderer Kult sind mediterrane<br />

Prints aus dem Versace-Archiv und Muster<br />

im Comicstyle. Diese im Mustermix mit Streifen, Karo,<br />

Hahnentritt oder Blumen zu kombinieren, ist eine<br />

Herausforderung <strong>für</strong> das Styling-Geschick. Mein Rat:<br />

einfach mal ausprobieren!<br />

In aufmunterndem Kontrast zu Corona und seinen<br />

Folgen steht die Farbkombination „Illuminating“ – ein<br />

helles Sonnengelb, das <strong>für</strong> Hoffnung, Vitalität und<br />

Lebensfreude stehen soll. Die Trendfarbe „Ultimate<br />

Gray“, ein mittlerer Grauton, soll hingegen Ruhe, Stärke<br />

und Beständigkeit widerspiegeln.<br />

Die Designer bieten viele neue Farben mit kreativen<br />

Namen auf. Eine meiner neuen Lieblingsfarben ist<br />

„Pirouette“, deren Beschreibung geradezu poetisch<br />

klingt: „Der sehr helle, ätherische, dezente rosa Farbton<br />

erinnert an die Leichtigkeit und Schwerelosigkeit<br />

von Eiskunstläufern und Ballerinas auf den Gemälden<br />

von Edgar Degas. Pirouette ist ein Hauch von Rose<br />

und wirkt je nach Lichtverhältnis ganz verschieden,<br />

aber stets luftig und zurückhaltend.“<br />

Neben viel Weiß und Grau-Nuancen sorgen „Marigold“,<br />

„Orange Ochre“ (ein leuchtendes Orange) und<br />

„Burnt Coral“ – angesiedelt irgendwo zwischen Rot,<br />

Orange und Rosa – <strong>für</strong> Knalleffekte. Softe Fliedertöne<br />

wie „Purple Rose“, „Pink Rose“ und satte Rosatöne<br />

wie „Pink Candy“ und das kräftige „Amethyst Orchid“<br />

sorgen hoffentlich auch in Corona-Zeiten <strong>für</strong> gute<br />

Stimmung – zeigen sie doch, wie Farben unsere Gemütslage<br />

beeinflussen können.<br />

Aktions-<br />

ANGEBOT<br />

Als beständig angesagt zeigt sich die Trendfarbe „Natural<br />

Beige“, am besten als monochromer Look, Ton in<br />

Ton. In dieser Saison eigentlich mit jeder Farbe sensationell.<br />

Wer Beige noch <strong>für</strong> irgendwie „altbacken“ hält,<br />

sollte sich bekehren lassen: Man muss nur wissen<br />

wie! Ob lässig im Oversize Look oder elegant – Beige<br />

hat immer etwas Zeitloses.<br />

25


26<br />

Monochrome in weiß oder sand, Foto: Sand


Blau wird zum neuen Beige – der Klassiker erscheint<br />

in zahlreichen Schattierungen: mit türkisem Unterton<br />

als „Blue Atoll“, als Aquamarin-Ton „Beach Glass“, als<br />

luftig zartes Türkis „Green Ash“, zartes Hellblau „Faded<br />

Blue“ oder aber als intensives „Indogo Bunting“,<br />

benannt nach dem südamerikanischen Singvogel<br />

„Blue Bunting“. Als Klassiker unter den Klassikern –<br />

und besonders in unseren Gefilden hoch beliebt – gilt<br />

das tiefe Schwarzblau, auch als „Inkwell“ bekannt.<br />

Außerdem im Trend: ein erdiges Braungrün namens<br />

„Willow“, dann „Pickled Pepper“ (ein helles Grün mit<br />

leicht braun-gelbem Unterton), „Desert Mist“ (Braun,<br />

das an Wüstensand erinnern soll) und das weiche<br />

Off-White „Buttercream“.<br />

MONOCHROME ...WAS?<br />

„Lady Suits“ waren schon 2020 präsent. Jetzt werden<br />

sie noch cooler, besonders als weißer Anzug. Das<br />

erfordert zwar etwas mehr Sorgfalt und Vorsicht im<br />

Alltag (Fleckengefahr!), aber was soll`s: Es sieht einfach<br />

verdammt gut aus. Das entsprechende Schlagwort<br />

heißt MONOCHROME: alles in einem Ton. Klingt<br />

erstmal langweilig, kann aber zum echten Hingucker<br />

werden. Soll keiner sagen, einfarbig sei einfältig. „Monochrome“<br />

kommt aus dem Griechischen und heißt<br />

„EINE Farbe“. Die Idee – Bilder in Abstufungen nur einer<br />

Farbe, womöglich nur in Schwarzweiß – hat Maler<br />

und Fotografen häufig fasziniert. Unter anderem stellte<br />

der berühmte Modefotograf Richard Avedon ihre<br />

Ästhetik in den 1950ern unter Beweis. Gemeint ist ein<br />

Look, der Ton-in-Ton gehalten oder auf eine Farbe<br />

reduziert wird. Er funktioniert in jeder Farbe. Weiß ist<br />

jedoch wie eine unbeschriebene, frische Leinwand,<br />

die man frei gestalten kann.<br />

Der „Oversize All-Over Look“ in Weiß, gedecktem Cremeweiß,<br />

Off-White, Camel oder Natural Beige ist der<br />

ultimative Sommerlook 2021.<br />

Zu bewundern gab es ihn bei Vereidigung von Präsident<br />

Joseph Biden im Januar, als Jlo im „All Over<br />

Look“ von Chanel mit weiter Hose und XXL-Mantel<br />

<strong>für</strong> Aufsehen sorgte. Ähnlich Michelle Obama, die monochrom<br />

im fließenden Mantel mit weiter Hose des<br />

afroamerikanischen Designers Sergio Hudson auftrat.<br />

Beide Frauen lieferten damit einen Vorgeschmack auf<br />

die kommende Saison.<br />

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27


Das „Naked Theme“ in Form von Bralettes setzt<br />

allem die Krone auf: ob Ton in Ton oder in Knallfarben,<br />

ob als Top oder „on Top“, also über dem Oberteil<br />

getragen. Auch wenn verführerische Lingerie<br />

auf einem Blütenkleid zunächst gewöhnungsbedürftig<br />

erscheinen mag: Aufmerksamkeit ist dadurch<br />

garantiert. In jedem Fall werden Sport-Bras,<br />

Bralettes, Bustiers und Crop-Tops im Bralette Stil<br />

ausgehfein. Transparente Röcke und Kleider sorgen<br />

<strong>für</strong> einen aufregenden Look, geben den Blick auf<br />

das Darunterliegende frei und werden über Body,<br />

Radlerhose oder Lingerie getragen.<br />

28<br />

See through oder on Top, beide Trends sind auf jeden Fall ein Hingucker<br />

Foto: Oleg Mani, klein: Alan Franca Carmo, beide Pexels


Das gedämpfte Weiß sorgt <strong>für</strong> Frühlingsstimmung<br />

und „positive Vibes“, die wir dringend nötig haben.<br />

Wem das zu brav ist, der kann sie mit schwarzen, klobigen<br />

Boots oder Bralettes „downstylen“. Oder auch<br />

nicht, denn Weiß fällt immer auf. Schon Coco Chanel<br />

riet: „Tragen Sie ein weißes oder schwarzes Kleid, und<br />

Sie werden die einzige sein, die in der Masse auffällt.“<br />

Kombinieren Sie einen weißen oder beigen „Lady<br />

Suit“ im XXL-Schnitt am besten mit außergewöhnlichen<br />

Details – zum Beispiel als Dreiteiler mit Weste<br />

zum „edgy Dreiteiler“ im „Total Look.“<br />

Das zweite Top-Outfit <strong>für</strong> den Sommer ist das weiße<br />

Sommerkleid, egal in welcher Form. Daneben schafft<br />

es die sogenannte „Home Office Loungewear“ auf die<br />

Straße und ins Büro. Die extraweiten, kastigen Schnitte<br />

mit Schulterpolster werden durch kuschelig-weiche<br />

Materialen komfortabel: Sweat-Stoffe, Seide und Satin.<br />

Auch das wirkt im monochromen Look besonders<br />

edel.<br />

Wer das Motto „No risk no fun“ bevorzugt, kann auf<br />

transparente Kleidung setzen, auch wenn die Bürotauglichkeit<br />

darunter leidet – zum Beispiel auf transparente<br />

Blusen aus Baumwollgaze, darunter oder<br />

darüber ein Bralette,<br />

Das „Naked Theme“ in Form von Bralettes setzt allem<br />

die Krone auf: ob Ton in Ton oder in Knallfarben, ob<br />

als Top oder „on Top“, also über dem Oberteil getragen.<br />

Auch wenn verführerische Lingerie auf einem<br />

Blütenkleid zunächst gewöhnungsbedürftig erscheinen<br />

mag: Aufmerksamkeit ist dadurch garantiert. In<br />

jedem Fall werden Sport-Bras, Bralettes, Bustiers und<br />

Crop-Tops im Bralette Stil ausgehfein. Transparente<br />

Röcke und Kleider sorgen <strong>für</strong> einen aufregenden Look,<br />

geben den Blick auf das Darunterliegende frei und<br />

werden über Body, Radlerhose oder Lingerie getragen.<br />

BACK TO THE 1980`s<br />

Als Kind der 1970/80er Jahre kommen Frau oder<br />

Mann aus dem Staunen nicht heraus, denn: Der Pullunder<br />

ist zurück! Der ärmellose Pullover ist nicht nur<br />

der perfekte Begleiter <strong>für</strong> die Übergangszeit, sondern<br />

wird mit einer weißen Oversize-Bluse zum absoluten<br />

„Must Have“ der Saison 2021. Mit Hemdkleid oder<br />

Hemd im Oversize Look und Crossbody-Bag ist er<br />

ein klarer Modetrend <strong>für</strong> Frau und Mann. Dabei kann<br />

die Crossbody-Bag gar nicht groß genug sein. Praktisch:<br />

In die XXL Bag passt wirklich alles rein. Ob aus<br />

29


30<br />

Marlene Style<br />

Foto: Sand


Stoff, Leder oder Vinyl, ob schlicht oder in knalligen<br />

Farben – Hauptsache groß! Auch das ist übrigens<br />

nicht nur den Frauen vorbehalten. Vorbei die Zeit der<br />

Mini-Bags, in denen gerade mal Platz <strong>für</strong> Geld, Lippenstift<br />

und Kondome war. Einziger Minuspunkt: Man<br />

kann ganz schön lange nach dem Schlüssel suchen!<br />

Diese leichte Panik, wenn man verzweifelt die ganze<br />

Tasche schüttelt und den Schlüsselbund zwar beruhigend<br />

klimpern hört, aber bei allem Gewühle einfach<br />

nicht finden kann – das lässt die 1980er Jahre wieder<br />

quicklebendig werden … ähnlich wie Bauchtaschen,<br />

Hosenanzüge und Knallfarben.<br />

Sogar auf die 1970er wird mit den breit ausgestellten<br />

„High Flare Jeans“ zurückgegriffen: Hier präsentiert<br />

so manches Jeanslabel frühere Modelle im neuen<br />

Glanz.<br />

MARLENE DIETRICH<br />

UND DAS GENDER-FLUID<br />

Übrigens hat sogar Marlene Dietrich die Jeanshose<br />

<strong>für</strong> sich entdeckt (wenn auch erst ziemlich spät). Was<br />

aber erst jetzt so richtig durchstartet, ist ihre Stil-<br />

Hinterlassenschaft: Weite Hose a la „Marlene Dietrich“<br />

– nicht als Oversize Design, sondern gut sitzend,<br />

mit weitem, geraden Bein und einem hohen Bund,<br />

der eine tolle Taille zaubert. Auch hier spielt der Stoff<br />

eine wichtige Rolle, weil erst sein guter Fall die gute<br />

Passform ermöglicht. Nicht umsonst reiste Marlene<br />

immer nach Wien, um sich vom Herrenschneider<br />

„KNIZE“ ihre weite Hose auf den Leib schneidern zu<br />

lassen – und wählte, wie es sich <strong>für</strong> eine weite Herrenhose<br />

gehört, stets flache Schuhe dazu.<br />

Die glanzvolle Geschichte von Knize (sprich: Knische)<br />

geht auf das Jahr 1858 zurück, als der aus Böhmen<br />

stammende Schneidermeister Josef Knize das Geschäft<br />

im ersten Wiener Bezirk gründete. Schon bald<br />

nahmen der Kaiser und die Erzherzöge des Hauses<br />

Habsburg seine Dienste in Anspruch und verliehen<br />

Knize 1888 den Titel des kaiserlichen und königlichen<br />

Hof-Schneiders. Das Geschäft besteht bis heute.<br />

Marlene Dietrich brach als erste das Tabu, dass man<br />

als Frau keine Hosen tragen dürfe. Sie trug sogar vollständige<br />

Anzüge – zwar wesentlich schmaler und auf<br />

ihre Figur zugeschnitten, aber dennoch Anzüge aus<br />

einem Material, das bis dahin nur in der Herrenmode<br />

Verwendung gefunden hatte. Als sie damit das erste<br />

Mal auf die Straße ging, rief das einen Skandal hervor<br />

und sollte zunächst tatsächlich verboten werden.<br />

31


Schon vor fast 100 Jahren haben Marlene Dietrich<br />

und Knize also bewiesen, dass Mode „geschlechtsflexibel“<br />

sein kann. Mittlerweile kommt die Gender-Fluidität<br />

auch im Mode-Mainstream an. Woher kommt<br />

eigentlich die Vorstellung, dass Frauen keine Hosen<br />

und Männer keine Kleider tragen dürfen – und warum<br />

eigentlich interessiert das immer noch?<br />

Längst zeigen sich Männer auch in Röcken – was<br />

sie übrigens schon immer taten: So trugen die Kelten<br />

Röcke mit Beinbinden. Zum mittelalterlichen Ritter<br />

gehörte eine Tunika, ein Waffenrock und im Winter<br />

ein gefütterter Unterrock.<br />

Durch neue Webtechniken wurden die Menschen in<br />

der Renaissance noch viel modebewusster. Der Rock<br />

war damals dem Mann vorbehalten – auch, weil das<br />

männliche Bein als vorzeigbarer galt als das weibliche.<br />

So trugen Frauen in dieser Zeit nur lange Röcke oder<br />

Kleider. Erst später ersetzten die Pluderhose und die<br />

Heerpauke den Männerrock – und es dauerte noch<br />

viel länger, bis Frauen kurze Röcke trugen. Die letzten<br />

Männerröcke verschwanden erst im Barock in Folge<br />

der Französischen Revolution. Erst danach wurde getrennt<br />

zwischen der Hose <strong>für</strong> den Mann und den Rock<br />

<strong>für</strong> die Frau. Vielleicht ist es nur eine logische Entwicklung,<br />

sich auch modisch von alten Zöpfen zu verabschieden.<br />

So gesehen ist auch der aktuelle (und gar<br />

nicht so neue) Trend zur Unisex-Kleidung ein Ausdruck<br />

von Emanzipation und Geschlechterflexibilität.<br />

Da passiert es schon mal, dass Stars wie Harry Styles<br />

den männlichen Stil neu definieren: weg vom<br />

immer gleichen dunklen Anzug, während das Tabu<br />

<strong>für</strong> Kleider und Röcke fällt. Diese Entwicklung lässt<br />

sich bei GUCCI und anderswo gut nachvollziehen. So<br />

trägt Harry Styles auf dem Cover der amerikanischen<br />

VOGUE ein langes GUCCI-Kleid aus blassblauer Spitze<br />

mit schwarzen Bordüren. Die Botschaft: Hab Spaß<br />

an der Mode, experimentiere dabei und sei nicht so<br />

verkniffen! Damit war Harry Styles übrigens der erste<br />

Cover-Boy in der 127jährigen Geschichte des Modemagazins.<br />

Er selbst meint: „Wenn ich in Läden bin,<br />

passiert es einfach, dass ich mir Frauenkleider anschaue<br />

und sie toll finde. Es ist wie sonst auch: Wenn<br />

du in deinem Leben Grenzen ziehst, schränkst du<br />

dich bloß selber ein.“ Richtig: Alte Zöpfe müssen von<br />

Zeit zu Zeit abgeschnitten werden und Tabus sind<br />

da, um sie zu brechen. Zwar gibt es Dinge, die nicht<br />

unbedingt überzeugen. Aber letztendlich ist alles eine<br />

Geschmacks- und Gewöhnungssache.<br />

beeinflusst ... Dazu gesellen sich jetzt noch Flip Flops<br />

mit Plateau, High Heels mit Zehentrennern und – ich<br />

gestehe, ich tue mich kindheitsbedingt schwer damit –<br />

Holzsandalen und Clocs. Die 1980er haben aber noch<br />

einiges mehr zu bieten. So kann man sich schon mal<br />

die Bundfaltenhosen und Paperbag-Hosen vormerken;<br />

am besten ganz weit im androgynen Look – egal,<br />

ob <strong>für</strong> Frauen oder Männer.<br />

TRENCH – DER EWIGE KLASSIKER<br />

Dank Burberry kommt der klassische Trenchcoat nie<br />

aus der Mode. Diesen Sommer erscheint er in den<br />

unterschiedlichsten Kombinationen; im Oversize-Look<br />

kastig geschnitten, aber trotzdem leicht, luftig und<br />

feminin – außer, eine maskulinere Silhouette ist gewünscht.<br />

So wird der Trenchcoat immer wieder neu interpretiert.<br />

Einst <strong>für</strong> die britische Armee erfunden, war der<br />

zeitlose Regenmantel eigentlich nie out. Doch in der<br />

letzten Zeit entsteht um ihn geradezu ein Hype. Nun<br />

erscheint der Trench dekonstruiert als XL-Version<br />

– ein echtes Unisex-Kleidungsstück, das <strong>für</strong> alle Geschlechter<br />

tragbar ist. Eigentlich waren Trenchcoats<br />

schon immer unisex. Wie wär´s – werfen Sie sich als<br />

Einstieg in die Unisex-Mode doch einfach mal den<br />

Trench Ihres Mannes im Oversize-Look über!<br />

Doch was wäre ein Trend ohne Gegentrend? Genau<br />

...langweilig! Darum geht es in dieser Saison auch<br />

extrakurz und eng. Zum Oversize Look kommen daher<br />

bauchfreie Tops, hautenge T-Shirts und Miniröcke.<br />

Fast alles ist erlaubt, wenn die Temperaturen steigen…<br />

Denn letztlich ist Mode, was gefällt. Aber Achtung:<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Mann nicht das ein oder<br />

andere Unisex-Teil vor der Nase wegschnappen!<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Ihr Lars Besecke von LARS WOMEN<br />

aus dem Ostertor<br />

Auch die Schuhmode hat sich den heutigen Bedürfnissen<br />

angepasst – wobei das ständige Tragen von<br />

Retro-Sneakern das Straßenbild nicht nur positiv<br />

Lars Besecke<br />

32


Mit Gespür<br />

<strong>für</strong>´s Detail<br />

MODE<br />

Marion und Carsten Meyer bieten in ihrem Modegeschäft<br />

an der Hauptstraße mitten im Herzen von<br />

Lilienthal viele bekannte Marken. ,,Unsere Kundinnen<br />

fühlen sich einfach wohl und nehmen unsere Beratung<br />

gerne an”, sagt Marion Meyer. Keine Hektik,<br />

kein genervter Tonfall — sie und ihre 9 langjährigen<br />

Mitarbeiterinnen hätten einfach viel Freude an ihren<br />

Aufgaben und an einem harmonischen Miteinander,<br />

das spüren auch die Kunden. Sie kommen nicht nur<br />

aus Lilienthal und Worpswede sondern auch aus<br />

Schwachhausen, Oberneuland, Horn und Borgfeld.<br />

,,Wir wählen unsere Marken mit Bedacht aus — nicht<br />

zu viel, nicht zu wenig, <strong>für</strong> jeden Geschmack und jeden<br />

Anlass ist etwas dabei”, erzählt Marion Meyer.<br />

Seit mehr als einem Jahr gilt hier zwar wegen Corona<br />

auch der Ausnahmezustand, doch das Unternehmer-<br />

Ehepaar ist seit über 40 Jahren im Modeeinzelhandel<br />

unterwegs und hat bisher noch jede Herausforderung<br />

gemeistert. So auch jetzt: in Zeiten der diversen<br />

von behördlicher Seite verordneten wochenlangen<br />

Schließungen ist Kreativität gefragt! Mit Click & Collect,<br />

Click & Meet, dem Window-Shopping oder der<br />

„Wundertüten“-Aktion hat das gesamte „platzhirsch“<br />

Team die vielen Stammkunden immer wieder überrascht<br />

und zum Shopping animiert.<br />

Auch im Click & Collect Store auf der „platzhirsch“<br />

Homepage kann der Kunde in Ruhe nach Herzenslust<br />

außerhalb der Öffnungszeiten stöbern, seine<br />

Lieblingsteile reservieren und nach vorheriger Terminvereinbarung<br />

dann „corona-gerecht“ im „platzhirsch“<br />

abholen.<br />

Das Modegeschäft feiert im August 2021 30-jähriges<br />

Bestehen. Einige Mitarbeiterinnen sind fast seit<br />

der ersten Stunde dabei. Den Namen „platzhirsch”<br />

haben Carsten und Marion Meyer gemeinsam mit<br />

ihrem Team ausgesucht und mögen nach wie vor die<br />

Assoziationen mit dem Begriff. Darum auch der Jagdschein:<br />

Eine Karte, auf der es pro 20 € Einkaufswert<br />

einen Stempel gibt - natürlich in Hirsch-Form. lst die<br />

Karte voll, winkt ein Warengutschein als Jagdtrophäe.<br />

PLATZHIRSCH LILIENTHAL<br />

Hauptstr. 68<br />

28865 Lilienthal<br />

T 04298 916610<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Fr 9:30-18:30<br />

Sa 10:00-14:00<br />

platzhirsch-fashion.de<br />

33


Die Must-haves<br />

der Saison<br />

MODE<br />

ZIMBELLA hat sie<br />

Nicht nur modebewusste <strong>Schwachhauser</strong>innen<br />

legen am Schaufenster von Zimbella, Wachmannstraße<br />

44, gern eine Pause ein. Die Pracht sorgfältig<br />

ausgewählter hocheleganter Schuhe und Taschen<br />

und die Farbenfreude der Accessoires locken in das<br />

kleine Geschäft. Seit 2004 ist Kathrin Müller dessen<br />

engagierte Inhaberin.<br />

Inhaberin Kathrin Müller<br />

präsentiert die Frühlingssaison<br />

Längst hat sie <strong>für</strong> die Frühjahrssaison dekoriert, sich<br />

wirkungsvolle Duette aus Schuhen und passenden<br />

Taschen ausgedacht und Winterware preisgünstig<br />

auf ihrer Homepage angeboten. Was kommt mit den<br />

ersten wärmeren Sonnenstrahlen? „Sneaker, Sneaker,<br />

Sneaker sind das große Thema“, sagt die versierte Geschäftsfrau.<br />

Sie zeigt auf ein Regal, aus dem es frisch<br />

und weiß leuchtet. Auf der gegenüberliegenden Seite<br />

sind Loafer, Mokassins und Pumps in zahlreichen<br />

Farben und Formen wie Kunstwerke drapiert. Welches<br />

Frauenherz schlüge da nicht höher! Flach ist die<br />

neue Schuhmode, spitz und edel. Must-haves in dieser<br />

Saison sind Mules – fersenfreie Pantoletten zum<br />

schnellen Hineinschlüpfen. Aus weichem Nappaleder<br />

gefertigt und mit raffinierten Details versehen sind sie<br />

luxuriöse Hingucker.<br />

„Ich verkaufe italienische und spanische Schuhe in<br />

den Größen 36 bis 42“, sagt Kathrin Müller. Finden<br />

coronabedingt auch keine Messen statt, so fährt sie<br />

doch <strong>für</strong> ihre Einkäufe nach Düsseldorf in die Showrooms<br />

der Hersteller. „Ich muss einen Schuh in die<br />

Hand nehmen und die Qualität persönlich prüfen.“<br />

Termine vergibt die Geschäftsfrau so niedrigschwellig<br />

wie möglich: per Telefon, per Mail oder einfach auf<br />

Nachfrage an der offenen Ladentür. „Die Frequenz<br />

der Käuferinnen, die ich sonst habe, erreiche ich derzeit<br />

nicht“, gesteht sie, „aber es bleibt ein sehr nettes<br />

Miteinander mit meinen Kundinnen.“<br />

Präsentation<br />

Zimbella<br />

T 0421 34 66 99 63<br />

info@zimbella.de<br />

zimbella.de<br />

34


Überraschende<br />

Frühlingskleider<br />

MODE<br />

NEU bei Mariani<br />

Christiane Plüschke freut sich über die neuen Frühlingskleider<br />

Wer MARIANI Design am Benqueplatz betritt, den<br />

empfängt eine herzliche Atmosphäre. Christiane<br />

Plüschke, Tochter der Inhaberin Ursula Nauck, berät<br />

ihre Kundinnen gern. Mariani ist eine bekannte Boutique<br />

in Schwachhausen. Vor sechs Jahren kam das<br />

Unternehmen aus Oberneuland an diesen Platz und<br />

bietet Damenmode und passende Accessoires an.<br />

„Unsere Zielgruppe reicht von 30 bis 70 Jahren,<br />

doch wir wollen auch noch jüngere Kundinnen ansprechen<br />

und sind deshalb auf Instagram aktiv“, sagt<br />

Christiane Plüschke. Was die wünschen? „Sie haben<br />

es gern sportlicher“, weiß die Fachfrau. „Sie sind mit<br />

dem Fahrrad oder dem Hund unterwegs, die Kleidung<br />

muss praktisch sein.“ Dass sich dieser Anspruch<br />

durchaus mit Pep und Eleganz kombinieren lässt, zeigen<br />

Regale und Kleiderständer.<br />

Die aktuellen Farben sind Grün und Oliv, kombiniert<br />

mit Weiß, Gelb oder Hellblau. „Das harmoniert<br />

sehr gut“, weiß Christiane Plüschke. Kleidung, so ihr<br />

Statement, müsse unkompliziert und nachhaltig sein.<br />

Wie kommt die Boutique durch den Lockdown? „Ich<br />

muss ein Loblied auf unsere Kunden singen“, lächelt<br />

die junge Frau. „Ich weiß nicht, wo wir sonst wären.“<br />

Bevor direkte Besuche auf Voranmeldung möglich<br />

waren, ist Christiane Plüschke mit einer Auswahl gewünschter<br />

Kleidung „on tour“ gewesen.<br />

Viel frühlingshafte Auswahl bei Mariani<br />

Jetzt ist es schon etwas komfortabler. Mit einem guten<br />

Hygienekonzept sind Einzelbesuche wieder möglich.<br />

Dabei können Neugierige gleich mal die überraschenden<br />

Frühlingskleider ansehen: kunterbunte Blumen<br />

und gerüschte Stufen. Eine kleine Schneiderei ist<br />

MARIANIS Clou. Elke Brunssen kreiert im Atelier alles<br />

auf Wunsch: Blazer, Rock, Hose oder Mantel.<br />

Mariani<br />

Benquestraße 49<br />

Termin: T 0421-33 87 800<br />

oder direkt kontaktlos an der Ladentür<br />

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35


SAVOIR VIVRE<br />

Sofa und Sessel SAPARELLA<br />

Design: Michel Ducaroy 1965, SAPARELLA ist die Neuauflage als Outdoor-Modell eines wegweisenden Vollschaumsitzmöbels,<br />

das Ligne Roset in den Sechzigern herausgebracht hatte. Das modulare Konzept umfasst einen Sessel, einen Diabolo-Sessel und<br />

einen Hocker. Abmessungsbeispiel Sessel: Breite <strong>78</strong> cm, Tiefe 100 cm, Höhe 68 cm, Sitzhöhe 34 cm.<br />

Couchtisch ELISABETH<br />

Design: Nathan Yong, dieser wunderschöne Couchtisch aus massivem Teakholz (nicht geölt) in Naturausführung<br />

Teakholz, 80 x 80 x 37 cm.<br />

Indoor-/Outdoor-Teppich ROPE<br />

Kordelgeflecht aus recyceltem PET mit Docht aus Polyester, 7 Farben, Maße nach Wahl<br />

Armlehnstuhl LAPEL<br />

Design: Busetti, Garuti, Radaelli<br />

Synthetikrattan geflochten, Sitzkissen Polyester beige<br />

B 63 x T 60 x H 74 x SH 50 cm<br />

Esstisch LAPEL<br />

Design: Busetti, Garuti, Radaelli<br />

Gestell Alu Lack kohlefarben, Latten Teak natur,<br />

L 200 x B 90 x H 75 cm<br />

Handleuchte PASEO<br />

Teak natur/Aluminium schwarz, mit USB-Port und Solarpaneel<br />

B 18 x T 18 x H 40 cm inkl. Griff<br />

LED-Streifen Leuchte FESTON<br />

Design: Patrick Zulauf<br />

8 m LED Band mit Gestell und Wandbefestigung,<br />

Gestell: D 42 cm, H 193 cm,<br />

Streifenbreite 20mm, 5 m Kabel


Outdoor Sofa OTTOMAN<br />

Design: Noé Duchaufour-Lawrance<br />

Sessel, 2-Sitzer, Sessel und Hocker in 4 Stoffqualitäten<br />

Outdoor-Couchtisch GARDEN PACK<br />

Design: Lucidi Pevere<br />

Aluminium kohlefarben lackiert, D 80 x H 30 cm,<br />

auch als Beistelltisch in D 60 x H 45 cm<br />

Gießkanne/Blumentopf DEVON<br />

Steingut emailliert, Farbe terracotta matt, frostfest<br />

B 28 x T 15 x H 13 cm<br />

Die Übergänge zwischen Indoor- und Outdoormöbeln<br />

werden fließender. Neue Möbel <strong>für</strong> den Garten, Terrassen,<br />

Balkons, Patios oder Veranden, von Designern entworfen<br />

und aus hochwertigen Materialien gefertigt, setzen sich<br />

in Szene und bieten einen naturnahen Rückzugsort <strong>für</strong><br />

Entspannung und Muße. Genießen Sie die Zeit im grünen<br />

Wohnzimmer unter freiem Himmel und träumen Sie vom<br />

französischen „savoir-vivre“.<br />

Modernes Design, feine Materialien - Gartenmöbel werden<br />

immer wohnlicher. Entdecken Sie die Outdoor-Kollektion<br />

von Ligne Roset und holen Sie sich im Sommer das Wohnzimmer<br />

nach draußen. www.ligne-roset.com<br />

VOM 17.04. – 03.05.2021<br />

1790 EUR<br />

Ligne Roset | Am Wall 168 | 28195 <strong>Bremen</strong> | Tel. 0421 32 39 32*<br />

* Roset Möbel GmbH I Industriestraße 51 I 79194 Gundelfingen


ERNEUERUNG<br />

Ein neuer Strand <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Lankenauer Höft<br />

Am Lankenauer Höft passiert was! Das einst beliebte Ausflugsziel<br />

an der äußersten Spitze Woltmershausens lag einige<br />

Jahre brach, wird aber nun von Grund auf neu gestaltet. Mitte<br />

März rollten die Bagger zum Abriss des alten Gebäudes an,<br />

wobei der Radarturm stehen blieb.<br />

Mit voller Kraft und innovativen Ideen entstand im<br />

Anschluss der neue Strand. Umgeben von Wasser,<br />

alter Hafenindustrie und frischem Wind wird hier im<br />

Mai eine Strandbar eröffnen. Geboten werden dann<br />

gemütliche Lounge-Ecken, <strong>für</strong> die Kinder lockt ein<br />

Abenteuerspielplatz. Selbstverständlich ist auch <strong>für</strong><br />

das leibliche Wohl mit einer reichhaltigen Speise- und<br />

Getränkekarte gesorgt. Direkt am Ufer der Weser<br />

sind entspannte Events geplant. Der gastronomisch<br />

genutzte Strandbereich ist zunächst als Zwischennutzung<br />

gedacht.<br />

38


Visualisierungen der Pläne. Verteilt werden 1000t Sand auf rund 4000<br />

qm in zwei Bereichen. Auf der einen Seite soll eine <strong>für</strong> Veranstaltungen<br />

nutzbare Fläche mit Beachvolleyballfeld und Platz <strong>für</strong> Sitzgelegenheiten<br />

entstehen, auf der zweiten Fläche will die BCS (Bremer Catering<br />

Service Gruppe) einen Abenteuerspielplatz mit Piratenschiff errichten.<br />

Im Anschluss an den kommenden Sommer wird das<br />

neue Restaurantgebäude errichtet, das im Herbst<br />

2022 fertig sein soll. Dann darf man sich nicht nur auf<br />

ein attraktives A-la-carte-Restaurant, sondern auch<br />

auf großzügige Räumlichkeiten <strong>für</strong> Firmen- und private<br />

Events freuen. Für Gäste von außerhalb locken<br />

Hausboote und Tiny Houses als Hotelzimmer. Es<br />

passiert also viel dort draußen am Lankenauer Höft an<br />

der äußersten Ecke Woltmershausens.<br />

Die Neugestaltung in Woltmershausen hat bereits begonnen.<br />

39


Kur<strong>für</strong>stenallee Teil1<br />

HISTORIE<br />

Die Kaiser-Statue an der Vorderfassade des Bremer Rathauses,<br />

der von den sieben Kur<strong>für</strong>sten gewählt wurde<br />

Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

Vorgedanken<br />

Sie werden sich vielleicht wundern. Auf dem Titelblatt<br />

und im Inhaltsverzeichnis war eine Straßenchronik der<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee in zwei Teilen angekündigt. Und nun<br />

sehen Sie hier als Aufmacher das Foto der Statue eines<br />

Kaisers. Wie passt das zusammen?<br />

Es passt zusammen – wie ein Interview ergab.<br />

Acta der Senats-Registratur<br />

Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

40


Kurzportrait Franz Schütte<br />

Franz Schütte (1836-1911) und sein jüngerer Bruder Carl Schütte (1839-1917)<br />

traten nach ihrer Ausbildung in die väterliche Tabakfirma ein. Die beiden<br />

verlegten ihr Geschäft jedoch immer mehr auf den Handel mit Erdöl. Dabei<br />

arbeiteten sie mit dem Spediteur W. A. Riedemann zusammen. Seit 1890<br />

erfolgte ein Zusammenschluss mit Rockefellers Standard Oil Company,<br />

die 1904 sämtliche Aktien übernahm. Die beiden Brüder waren so zu<br />

bedeutendem Reichtum gekommen, der ihnen, jeder auf seine Weise auf den<br />

unterschiedlichsten Gebieten, ein großzügiges Mäzenatentum ermöglichte.<br />

Interview<br />

mit Herrn Franz Schütte (Franz. S.) und unserem Redakteur Peter Strotmann (Peter S.) am<br />

10. März 1909<br />

Peter S.: Sehr geehrter Herr Schütte, Sie als großen Mäzen <strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> zu bezeichnen, das hören<br />

Sie nicht so gerne. Aber kann es sein, dass sich bei Ihnen alles um den Kaiser dreht?<br />

Franz S.: Nun gut, ich setze meine Finanzmittel gezielt ein. Es dreht sich vor allem darum, die<br />

Stadt zu verschönern. Wenn Sie es so sehen, kann ich da nur zustimmen. Wir Bremer müssen<br />

unsere Treue zum Reich bezeugen. Das geht am besten durch Bauten. Sie sehen das Bismarck-<br />

Denkmal (wird 1910 aufgestellt) und das Denkmal Friedrich des Dritten (1905 eingeweiht durch<br />

Kaiser Wilhelm II.). Den Wiederaufbau und die Restauration des Bremer Doms (1888-1901) hielt<br />

ich genauso <strong>für</strong> notwendig. Da ist der Kaiser beim Kölner Dom schon von 1823 bis 1880 vorangegangen.<br />

Peter S.: Meinen Sie, dass der Kaiser es bei seinen Besuchen sieht?<br />

Franz S.: Oh, doch. Der Kaiser kommt regelmäßig nach <strong>Bremen</strong>, insbesondere um den Bau von<br />

Marineschiffen auf der AG Weser zu verfolgen*. Anschließend gibt der Bremer Senat einen Empfang<br />

im Ratskeller. Ich bin ihm auch schon vorgestellt worden und er hat mir sehr gedankt.<br />

Peter S.: Wie redet der gemeine Bürger den Kaiser bei einem Gesuch an?<br />

Franz S.: Allerdurchlauchtester, Großmächtigster Kaiser und König, Allergnädigster Kaiser, König<br />

und Herr!<br />

Fortsetzung folgt.<br />

*Den 21. Besuch in <strong>Bremen</strong> am 8. März 1912 hat der Redakteur Peter S. bei WK-Geschichte unter den Titeln „Der<br />

Kaiser ließ den Blick schweifen“ sowie „Ein Wartesaal <strong>für</strong> <strong>für</strong>stlich Reisende“ ausführlich beschrieben.<br />

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41


Übersichtsskizze vom 23. Juli 1907, Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Ihr neues Projekt ist die neu zu schaffende Verkehrsstraße von der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße nach Oberneuland. Sie nennen sie Kur<strong>für</strong>stenallee.<br />

Franz S.: Einen König oder Kaiser gibt es in Deutschland seit über tausend Jahren. Bis 1806<br />

wurde er von den Kur<strong>für</strong>sten gewählt. Mit der Straße wird das Ganze als das historische König/Kaisertum<br />

des Heiligen Römischen Reiches gewürdigt. Damit kommen wir wieder auf das<br />

Eingangsbild des Kaisers zurück, der mit den Kur<strong>für</strong>sten das Bremer Rathaus schmückt.<br />

Peter S.: Meistens haben Sie ein Prinzip, um ...<br />

Franz S.: … ein Projekt anzuschieben, indem ich entweder der Stadt eine Schenkung machte<br />

oder großzügig das Grundkapital gab und den Rest einwarb.<br />

Peter S: Nun erklären Sie bitte unseren Lesern, was die Worte „Kur“ und „Fürsten“ bedeuten.<br />

Franz S.: Das Wortteil „Kur“ geht auf das mitteldeutsche Wort kur oder kure <strong>für</strong> Wahl zurück,<br />

aus der das neuhochdeutsche küren entstanden ist. Das Wort „Fürst“ stammt vom althochdeutschen<br />

furisto „der Erste, der Vorderste, der Führende“. Ab dem Mittelalter war es eine<br />

Bezeichnung <strong>für</strong> die höchste Adelsschicht, seit dem 12. Jahrhundert Stand von weltlichen und<br />

geistlichen Fürsten.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

42


Im Jahre 1910 geplanter Straßenquerschnitt der Kur<strong>für</strong>stenallee, Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

Entwicklung der Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

Nach einigen Jahren Vorlauf genehmigt die Bürgerschaft<br />

am 17. Mai 1911 den mit der Bremer Terrain-Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung abgeschlossenen<br />

Vertrag zur Anlegung einer Straße nach Oberneuland.<br />

Das ist die Verbindung zwischen der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße und der Rockwinkler Landstraße. Solch<br />

eine „Kunststraße“, mit einer Länge von 6.850 Metern,<br />

durch bereits parzelliertes Gebiet zu bauen, erfordert<br />

viel Zeit und Geld.<br />

Der Weg dahin erfordert einen „langen Atem“. Meist<br />

gibt es ab der ersten Idee einige informelle Gespräche<br />

zwischen der Politik, der Verwaltung und den Bauinteressenten.<br />

So sollen sich die Beteiligten Anfang des<br />

letzten Jahrhunderts in Restauranthinterstuben bei<br />

einem guten Glas Wein und dicken Zigarren getroffen<br />

haben, um die Chancen eines Projektes auszuloten.<br />

Den ersten offiziellen Anlauf machte der Notar Dr. jur.<br />

Hermann Meiners am 23.07.1907, als er eine Bauanfrage<br />

im Namen der Terrain-Gesellschaft „An einen<br />

Hohen Senat“ richtete. Beigefügt war eine Übersichtsskizze<br />

zur Baugenehmigung der projektierten Straße<br />

in einer Breite von 10 Metern.<br />

Die Straße führt nach dieser Skizze zwischen Vahrer<br />

Straße (2021: Bürgermeister-Spitta-Allee/In der Vahr)<br />

und Achterdieck auf das Terrain von Franz Schütte,<br />

der sich zur Anlegung der Straße bereit erklärt hat.<br />

Von Achterdieck bis Oberneuland, wo sie gegenüber<br />

dem Bahnhof auf die Landstraße Rockwinkel-Ellen<br />

stößt, führt die Straße am Grundstück des Landmanns<br />

Hermann Schulte entlang, welchen wir zum Ankauf<br />

an der Hand haben.<br />

Die Kur<strong>für</strong>stenallee wird von der Stadt als Allee geplant.<br />

Und wer es noch nicht erkannt hat: Hinter der<br />

Terrain Gesellschaft steckte Franz Schütte persönlich.<br />

Der Antrag auf Genehmigung einer Straße zwischen<br />

Kirchbachstraße und Vahrer Straße wurde mit<br />

Schreiben vom 18.01.1908 von der Polizeidirektion<br />

Reinthalerstraße 17A . D-28213 <strong>Bremen</strong><br />

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43


Das Bremer Rathaus, Quelle: Peter Strotmann<br />

abgelehnt, da man an eigenen Plänen arbeite, die<br />

demnächst vorgestellt würden. Diese Pläne sahen so<br />

aus, dass es eine Allee mit einer Breite von 30 Metern,<br />

gemessen zwischen den Grundstücken, werden<br />

sollte. Vorgesehen waren beidseitig Fußwege, eine<br />

einseitige Fahrbahn von 8 Metern Breite, ein Reitweg<br />

und eine Nebenfahrbahn <strong>für</strong> Radfahrer. Als besonders<br />

fortschrittlich ist jedoch eine Straßenbahntrasse zu<br />

nennen, die mittig in der Allee verlaufen sollte.<br />

Die Bebauung der Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

Parallel zum Straßenbau ging die Bebauung mit Häusern<br />

voran. Nach dem Bremer Adressbuch war die<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 1910 noch ein Bauplatz. 1912 waren<br />

bereits die Häuser Nummer 4, 7, 8 fertig gestellt, zwei<br />

Häuser bezogen und zwei Häuser im Bau. 1912 waren<br />

die Häuser 3, 4, 7, 9 bezogen und fünf Häuser im<br />

Bau, 1913 waren die Häuser Nummer 3, 4, 9, 11, 12, 14,<br />

19 bezogen und drei Häuser im Bau.<br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Sie sind der beste Kenner des Bremer Rathauses. Bitte<br />

erzählen Sie uns etwas darüber!<br />

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Mo-Fr 9.00-13.00 u. 14.30-18.30 Uhr<br />

Sa 10.00-13.30 Uhr<br />

Franz S.: Das mache ich doch gerne. Am anschaulichsten wird<br />

die Sache mit den Kur<strong>für</strong>sten, wenn wir uns zum Bremer Marktplatz<br />

begeben. 1405-1410 wurde dieses seinerzeit Neue, heute<br />

Alte Rathaus, als gotischer Saalgeschossbau erbaut. Knapp zwei<br />

Jahrhunderte später war der Bau dem Bremer Senat nicht mehr<br />

repräsentativ genug. Man beauftragte den Baumeister Lüder von<br />

Bentheim das Rathaus, insbesondere die Fassade der Marktplatzseite,<br />

umzugestalten und um 1600 begannen die Arbeiten.<br />

Das Ergebnis war eine Fassade im Stil der Weserrenaissance, die<br />

reichhaltig mit Figuren, Reliefs, Körpern, Köpfen, Engeln und Fabeltieren<br />

geschmückt ist. Das Alte Bremer Rathaus hat die Jahrhunderte<br />

überstanden und es entsteht zusammen seit diesem<br />

Jahr das Neue Rathaus. Das ist auch ein Projekt von mir.<br />

44


Oben: Logenhaus „Zum Oelzweig“, erbaut<br />

1911 als Villa Mundhenke, Foto 2013<br />

Quelle: Wikicommons<br />

Rechts:<br />

Gustav Louis Mundhenke<br />

Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 8: Villa Mundhenke<br />

Die Villa an der Kur<strong>für</strong>stenallee 8 wurde 1911 <strong>für</strong> Gustav<br />

Louis Mundhenke errichtet und ist seit 1956 das<br />

„Oelzweig-Haus“. Im Jahre 1911 ließ sich der vermögende<br />

Fassfabrikant Gustav Louis Mundhenke (1869-<br />

1930) von den Architekten Hans und Heinrich Lassen<br />

eine stattliche großbürgerliche Villa errichten. Das<br />

Landesamt <strong>für</strong> Denkmalschutz schreibt, dass die Villa<br />

ein gelungenes und zeittypisches Beispiel <strong>für</strong> die Architekturauffassung<br />

der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg<br />

ist. Es steht seit 2013 unter Denkmalschutz.<br />

Die Fassfabrik Mundhenke lag an der Neuenlander<br />

Straße/Ecke Meterstraße (heute: Langemarckstraße),<br />

die seinerzeit noch eine schmale Landstraße war. Seine<br />

Fabrik fertigte nicht nur Bier- und Heringsfässer,<br />

sondern auch große Lagerfässer <strong>für</strong> Essig.<br />

Briefkopf der Firma Aug. Mundhenke,<br />

Fass-Fabrik, <strong>Bremen</strong>.<br />

Die Zeichnung ist typisch <strong>für</strong> die<br />

Darstellung einer Fabrikanlage in der<br />

Kaiserzeit. Sie wirkt riesig und vor<br />

allem muss ein Schornstein ordentlich<br />

qualmen. Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

Seine erste Ehefrau starb 1915 mit 41 Jahren, seine<br />

zweite Ehefrau starb 1926 mit 50 Jahren. 1930, mit 61<br />

Jahren, starb Gustav Louis Mundhenke in seiner Villa<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 8. Zu seinem Nachfolger hatte er noch<br />

zu Lebzeiten seinen ältesten Sohn August Ludwig<br />

(1902-1972) ernannt. Nach dessen Erkrankung wurde<br />

die Fassfabrik aufgegeben und somit erlosch nach<br />

drei Generationen im Jahre 1960 die Firma.<br />

Die Johannis-Loge „Zum Oelzweig“<br />

Die 1<strong>78</strong>8 gestiftete Johannisloge ist heute die älteste,<br />

fortwährend existierende Freimaurerloge <strong>Bremen</strong>s.<br />

Sie ist aber auch eine der ältesten Logen Deutschlands.<br />

1899 bezog die Oelzweig-Loge ihr Logenhaus<br />

am Philosophenweg, welches nach Plänen und unter<br />

Leitung des Architekten Albert Dunkel 1898/1899<br />

entstand. Länge der Baufront 33,20 Meter.<br />

45


Das Buch ‚<strong>Bremen</strong> und seine Bauten‘ nach 1900<br />

schreibt: Die Fassade zeigt einen monumentalen Aufbau<br />

in moderner Renaissance. Das Logengebäude<br />

wurde durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg vollkommen<br />

zerstört.<br />

46<br />

Seit 1956 wird die Geschichte der Villa Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

8 von der Freimaurer-Johannis-Loge „Zum Oelzweig“<br />

geschrieben. Die als Wohnhaus entworfene Villa genügte<br />

jedoch nicht den Erfordernissen eines Logenhauses.<br />

Deshalb erhielt das Haus im Jahre 1971 einen<br />

Anbau, der auch einen großen Festsaal einschließt.<br />

Die Villa, mit den Erinnerungsstücken und Dokumenten,<br />

zeugt davon, welch bedeutende Rolle die<br />

Johannis-Loge „Zum Oelzweig“ in den vergangenen<br />

Jahrhunderten in der Bremer Geschichte gespielt hat,<br />

auch wenn sie sich traditionsgemäß eher im Hintergrund<br />

hält.<br />

Die Villa Kur<strong>für</strong>stenallee 8 dient noch weiteren Vereinigungen<br />

als Logenhaus, unter anderem den Schlaraffen.<br />

Fensterbild im linken Erdgeschossfenster der Kur<strong>für</strong>stenallee 8<br />

Glasmalerei in Bleiverglasung, Foto: Marcel Schäfer, 2013<br />

Auf dem Fensterbild ist eine Anzahl von Freimaurer-<br />

Zeichen vereint. Das bekannteste Symbol sind Zirkel<br />

und Winkelmaß. Allerdings gibt es keine einzig richtige<br />

Deutung der Symbole. Der Zirkel wird gedeutet als<br />

Kreislauf des Lebens, Unendlichkeit, Unsterblichkeit,<br />

Gemeinschaft. Der Zirkel mit seinem rechten Winkel<br />

steht <strong>für</strong> das Führen eines aufrechten Lebens, <strong>für</strong><br />

Geradlinigkeit und Ehrlichkeit. An der Entwicklung der<br />

eigenen Persönlichkeit zu arbeiten ist ein zentrales<br />

Thema der Freimaurer. Der raue Stein symbolisiert<br />

den unvollkommenen Menschen, der viereckig würfelförmige<br />

Stein steht <strong>für</strong> das Idealbild des Menschen.<br />

Der Codex Balduineus (um 1340) enthält die erste bekannte bildliche<br />

Darstellung des Kur<strong>für</strong>stenkollegiums: Die Kur<strong>für</strong>sten wählen Heinrich<br />

von Luxemburg zum König. Quelle: Wikipedia<br />

Fortsetzung des Interviews mit<br />

Franz Schütte<br />

Peter S.: Was bedeuten der Kaiser und die sieben Kur<strong>für</strong>sten<br />

am Rathaus zu <strong>Bremen</strong>?<br />

Franz S.: Auch hierzu habe ich eine Geschichte. Mitten<br />

auf dem Marktplatz stehend, geht unser Blick nunmehr<br />

an die Fassade des Bremer Rathauses. Auffällig<br />

ist der sogenannte Mittelrisalit. Das ist der aus der<br />

Fassade in ganzer Höhe hervorspringende Gebäudeteil,<br />

in den sechs große Fenster eingebaut sind und<br />

der mit einem Prachtgiebel ausgestattet ist. Rechts<br />

und links des Mittelrisalits sind je vier Fenster mit einem<br />

waagerechten oberen Abschluss. Zwischen den<br />

Fenstern sind unter Baldachinen und auf Konsolen<br />

acht Figuren zu sehen, die von der alten gotischen<br />

Fassade übernommen wurden. Von links nach rechts<br />

gesehen beginnt es mit dem Kaiser, gefolgt von den<br />

sieben Kur<strong>für</strong>sten des Reiches: drei geistliche Kur<strong>für</strong>sten<br />

von Mainz, Trier und Köln sowie vier weltliche<br />

Kur<strong>für</strong>sten von Böhmen, Pfalz, Sachsen und Brandenburg.*<br />

Mit dem Kaiser und den sieben Kur<strong>für</strong>sten hat <strong>Bremen</strong><br />

die ranghöchsten geistlichen und weltlichen Persönlichkeiten<br />

des Heiligen Römischen Reiches geehrt. Die<br />

Kur<strong>für</strong>sten hatten seit dem 13. Jahrhundert das alleinige<br />

Recht den König des Heiligen Römischen Reiches<br />

zu wählen.<br />

Wir wollen uns hier auf die sieben Kur<strong>für</strong>sten beschränken,<br />

so wie sie am Rathaus von <strong>Bremen</strong> stehen.<br />

Deshalb sei es hier nicht weiter vertieft, dass die freie<br />

Königswahl bereits seit 911 praktiziert wurde. Kaiser<br />

Karl IV legte 1356 die genauen Rechte und Pflichten<br />

der Kur<strong>für</strong>sten und das Verfahren der deutschen Königswahl<br />

in der Goldenden Bulle fest. Später waren es<br />

neun Kur<strong>für</strong>sten und zuletzt zehn der ranghöchsten<br />

Fürsten des Reiches, die die Königswahl durchführten.<br />

1806, mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches<br />

Deutscher Nation, hörte das Kur<strong>für</strong>stenamt auf zu<br />

existieren.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

*An der Fassade wurden die Figuren 1961 durch Kopien ersetzt,<br />

die verwitterten Originale sind im Focke-Museum ausgestellt.


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Die Anbindung der Kur<strong>für</strong>stenallee (gelb markiert) von der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße zur Lothringer Straße (gelb markiert), Luftaufnahme 1938<br />

Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong>/Peter Strotmann<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee: Ausbau von der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße zur Lothringer Straße<br />

Diese verhältnismäßig kurze Strecke wurde vermutlich<br />

relativ schnell als Allee ausgebaut. Der Abzweig von<br />

der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße zur Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

wurde schon im <strong>Schwachhauser</strong> Nr. 76 beschrieben.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 3: Villa Gruner<br />

Erster Eigentümer und Erbauer der freistehenden<br />

Villa war der Kaufmann John Mason Gruner, geboren<br />

am 11.11.1866 in der Stadt Rangoon in Britisch<br />

Birma (heute: Rangun, Myanmar). Sein Vater Georg<br />

Justus Gruner (1829-1900) war mit Pepita Corchado<br />

(1843-1884) verheiratet. Am 11.11.1902 heiratete John<br />

Mason Margret Alexandra Gerrard aus Liverpool, geboren<br />

am 18.09.1883. Diese besuchte in <strong>Bremen</strong> die<br />

Schule von Fräulein Petri am Dobben. Der jüngste<br />

Sohn Alexander Georg Gruner (1911-1959), Kaufmann<br />

in <strong>Bremen</strong>, war verheiratet mit Rita Marwede (1908-<br />

1959), Tochter des Hermann Marwede und der Kitty<br />

Müller-Schall. Kitty Müller-Schall war Tochter von<br />

Friedrich Johann Müller-Schall (Hollerallee 75). Hermann<br />

Marwede war ab 1909 Leiter der Kaiserbrauerei<br />

Beck & Co.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 3: Winfried Freudenberg<br />

Der zweite Eigentümer<br />

John Mason Gruner veräußerte das Grundstück<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 3 mitsamt der stattlichen Villa an<br />

den Kaufmann Winfried Freudenberg (1879-1959),<br />

wohnhaft Lothringer Straße 35, <strong>Bremen</strong>, am 11. Juni<br />

1927 <strong>für</strong> 130.000 FGM (Feingoldmark). Winfried<br />

Freudenberg war ein Sohn der 1873 von Philipp Freudenberg<br />

gegründeten Firma Freudenburg Co., die sich<br />

im Handel mit Ceylon (2021: Sri Lanka) betätigte. Der<br />

1.Weltkrieg beendete die Geschäftstätigkeit dort. Unter<br />

neuem Firmennamen gründeten Winfried und sein<br />

Bruder Siegmund (1881-1965) eine neue Firma, die<br />

wieder in Asien und Ceylon tätig wurde. Nach schwierigen<br />

Bedingungen im Zweiten Weltkrieg und der<br />

Nachkriegszeit wurde 1953 wieder eine Niederlassung<br />

auf Ceylon gegründet. Ende der 1980er Jahre kam<br />

das Ende des Firmennamens Freudenberg.<br />

Winfried Freudenberg hat allerdings nur von etwa<br />

1927 bis 1931 in der Villa Kur<strong>für</strong>stenallee 3 gewohnt.<br />

Die Jahre danach war sie vermietet. Heute (2021) ist<br />

das Haus in Eigentumswohnungen aufgeteilt.<br />

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Dem Leben<br />

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Abschied geben<br />

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48


Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Jetzt kommen Sie nicht umhin, die Statue des Kaisers zu beschreiben.<br />

Franz S.: Dazu habe ich etwas vorbereitet.<br />

Beschreibung<br />

Er trägt Krone, Zepter und Reichsapfel.<br />

Ein Riemengürtel in den Hüften<br />

hält seinen Rock und Mantel.<br />

Um den Leib trägt er einen tief sitzenden<br />

Plattengürtel. Im Gegensatz<br />

zu den Kur<strong>für</strong>sten ist er waffenlos<br />

und trägt keine Handschuhe.<br />

Aufgabe<br />

Durch Wahl der sieben ranghöchsten<br />

Fürsten des Heiligen Römischen<br />

Reiches, denen seit dem 13.<br />

Jahrhundert das alleinige Recht<br />

zur Königswahl zustand, war dieser<br />

römisch-deutscher König. Mit<br />

diesem Königstitel war traditionell<br />

der Anspruch auf die Krönung zum<br />

römisch-deutschen Kaiser durch den<br />

Papst verbunden.<br />

Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 11: Villa Halle<br />

Die Villa Halle wurde 1912 <strong>für</strong> den Kaufmann Alf Halle<br />

erbaut. Das Gebäude steht seit 1998 unter Denkmalschutz.<br />

Die zweigeschossige verputzte, fast quadratische<br />

Villa mit Satteldach und einem gartenseitig<br />

großen Erker und Terrasse im zweiten Obergeschoss,<br />

wurde in der Epoche der Jahrhundertwende in sehr<br />

klarer Formensprache nach Plänen von Ernst Rentsch<br />

erbaut.<br />

Alf Halle wurde 1865 in Drammen (Norwegen) geboren,<br />

seine Frau Anna, geborene Mohn, 1874 in Bergen<br />

(Norwegen). Alf Halle verstarb 1930 in <strong>Bremen</strong>, seine<br />

Frau Anna folgte ihm 1955.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 23: Villa Ritter<br />

Bauherr der 1928 erbauten zweigeschossigen, großen,<br />

verklinkerten Villa war der Kaufmann, Industrielle<br />

und Senator Hermann Ritter, geboren am 18. Juli<br />

18<strong>78</strong> in <strong>Bremen</strong>. Nach seiner Schulzeit und Ausbildung<br />

zum Tabakkaufmann arbeitete er in einer<br />

Rohtabakhandlung. Nach Zahlung einer Anteilsumme<br />

gelangte er durch den Tod der Firmeninhaberin<br />

in den Alleinbesitz der Firma Martin Brinkmann in<br />

Burgdamm, die 16 Mitarbeiter hatte. 1910 wurde die<br />

Rauchtabakfabrikation nach Woltmershausen verlegt.<br />

Durch sein Können und Weitsicht brachte er die Firma<br />

zur größten Rauchtabakfabrik Europas mit über 4000<br />

Mitarbeitern (1933).<br />

Ritter war unter den Nationalsozialisten bis zum 30.<br />

September 1933 Bremer Senator. Anschließend vertrat<br />

er als Staatsrat bis 1945 die Interessen der Tabakindustrie.<br />

Die Verwaltung von Martin Brinkmann<br />

wurde 1936/37 nach Berlin verlegt und sein Sohn<br />

Wolfgang (1905-1993) wurde Gesamtbetriebsführer.<br />

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Kur<strong>für</strong>stenallee 11, Quelle: Peter Strotmann, 2021<br />

49


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Hermann Ritter, Foto 1928, Quelle: Das Große <strong>Bremen</strong>-Lexikon, Herbert Schwarzwälder<br />

Edition Temmen<br />

Die Firma wurde 1945 enteignet. Wolfgang Ritter übernahm nach seiner<br />

Entnazifizierung seit Anfang 1948 den Neubeginn. Es wurden Zigarettenmarken<br />

wie Texas, Lux, Peer Export und Lord Extra produziert. Hermann<br />

Ritter starb 1949 in <strong>Bremen</strong>. Laut einem Senatsbeschluss von 1963<br />

wurde die Straße vor dem ehemaligen Martin Brinkmann-Werk nach ihm<br />

benannt: Hermann-Ritter-Straße. Die Villa Ritter steht seit 1994 unter<br />

Denkmalschutz.<br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Jetzt kommen Sie nicht umhin, uns die Statue des Erzbischofs<br />

von Mainz zu beschreiben.<br />

Franz S.: Das ist auch schon fertig<br />

Beschreibung<br />

An dem Wappen auf<br />

seinem Turnierschilde<br />

ist er zu erkennen,<br />

dem sechsspeichigen<br />

Rad. Er ist mit einem<br />

Schwert bewaffnet und<br />

trägt ein Schwertband.<br />

Bekleidet ist er mit einem<br />

faltigen Rock und<br />

einem eng anliegenden<br />

Wams.<br />

Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

Aufgabe<br />

Einer der drei geistlichen<br />

Kur<strong>für</strong>sten ist der<br />

Erzbischof von Mainz<br />

als Reichserzkanzler <strong>für</strong><br />

Deutschland. Er war der<br />

Vornehmste und hatte<br />

bei der Königswahl das<br />

Recht, der Reihe nach<br />

die beiden Erzbischöfe<br />

und die vier weltlichen<br />

Kur<strong>für</strong>sten nach ihrer<br />

Stimme zu befragen.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee: Metzer Straße 30<br />

An der noch als Planstraße angeführten späteren Kur<strong>für</strong>stenallee erwarb<br />

der Rechtsanwalt Dr. Philipp Eduard Meyer im Jahre 1909 das Grundstück<br />

Metzerstraße 30 von einer Gärtnerei, um dort ein Haus <strong>für</strong> seine<br />

Familie zu bauen. Die ersten und zweiten Entwürfe des Architekten<br />

Richard Streller missfielen der Sachverständigen-Kommission unter Leitung<br />

des Architekten Högg. Am 10.12.1909 schrieben sie: ...wegen eines<br />

im malerischen Heimatstil überregionaler Unverbindlichkeit entworfenen<br />

Gebäudes, überdies stark zergliedert, auch erscheint die perspektivische<br />

50


Zweiter Entwurf, Juli 1909 von der Sachverständigen-Kommission<br />

abgelehnt, Eckansicht<br />

zur Kur<strong>für</strong>stenallee, Quelle: Bauakte-10<br />

Dritter und ausgeführter Entwurf, November<br />

1910, Ansicht Metzer Straße, Quelle: Bauakte-<br />

1-Seite 93<br />

Wirkung auf dem dreiansichtigen Eckgrundstück zu unruhig. Mit dem<br />

dritten Entwurf vom 17. November 1911 geriet die Villa nun deutlich moderner<br />

und zeittypischer unter dem Einfluss reformerischer Bestrebungen<br />

im Sinne des Werkbundes. Im Januar 1911 wurde nach vielem Hin<br />

und Her endlich die Bauerlaubnis erteilt, die Rohbauabnahme erfolgte<br />

schon im Mai 1911. 1912 im Frühjahr zog die Familie Meyer ein.<br />

1921-22 ging das Haus in den Besitz der Familie Thiel über, der Vater war<br />

Bankdirektor der Deutsch-Peruanischen Bank, die Mutter Peruanerin.<br />

Sie hatten 6 Kinder. Im hinteren Teil des Grundstücks wurde 1924 eine<br />

Garage mit darüber liegender Wohnung <strong>für</strong> den Chauffeur errichtet und<br />

eigener Zapfsäule. Die Familie zog 1941-42 nach Bayern. Das Haus wurde<br />

dann an die Stadt <strong>Bremen</strong> verkauft.<br />

In der Villa Metzer Straße 30 entstand ein sozialpädagogisches Kinderwohnheim,<br />

das die Erzieherin und Sozialpädagogin Gerda Becker seit Mai<br />

1948 einrichtete und leitete. Die Stadt und ihr Jugendamt wurden auch<br />

vorbildlich <strong>für</strong> eine Entwicklung in der Heim-Erziehung, die sich von den<br />

großen Anstalten wie bisher löste. Gerda Becker leitete das Heim bis 1971,<br />

1985 wurde es geschlossen.<br />

Anstelle der Garage wurde offenbar schon im Krieg links von Nummer<br />

30 eine Holz-Wohnbaracke errichtet, die im Krieg unbeschädigt blieb. In<br />

dieser Baracke war von 1950 bis 1960 nicht nur eine Erziehungsberatungsstelle<br />

im Lande <strong>Bremen</strong>, sondern es wurden die an der Psychoanalytischen<br />

Ausbildung interessierten Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen<br />

untergebracht. 2008/09 entstand auf dem Grundstück 30A der<br />

Neubau eines Stadthauses mit drei großen Wohnungen.<br />

Aus dem Kapital der Geschwister-Eicke-Stiftung konnte 1999 die Villa<br />

an der Metzerstrasse 30 erworben werden, die zuvor seit 1986 von der<br />

Waldorf-Schule als Schule und Hort genutzt worden war. Die Villa ist anschließend<br />

umsichtig und bei voller Erhaltung der ursprünglich seit 1912<br />

erhaltenen Räumlichkeiten renoviert worden und wird seit dem 15. Februar<br />

2000 als Ausbildungsstätte. Kur<strong>für</strong>stenallee 21c: Tankstelle Wilke<br />

Im Mai 1945 wurde die Tankstelle von Werner Wilke an der Wachmann-<br />

51


Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Jetzt kommen Sie nicht umhin, die Statue des Erzbischofs von Trier zu beschreiben.<br />

Franz S.: Auch dazu ist meine Geschichte fertig.<br />

Beschreibung<br />

Er trägt einen weiten Mantel, einen<br />

kurzen Rock und keinen Gürtel, aber<br />

eine um den Nacken geschlagene<br />

Kette. Bewaffnet ist er mit Schwert<br />

und Dolch. Das Kreuz auf seinem<br />

Schild ist rot bei weißem Grund.<br />

Aufgabe<br />

Einer der drei geistlichen Kur<strong>für</strong>sten<br />

ist der Erzbischof von Trier als<br />

Reichserzkanzler <strong>für</strong> Burgund.<br />

Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

straße 132 von der amerikanischen Militärregierung<br />

beschlagnahmt. Deshalb beantragte er am 6. März<br />

1946 die Errichtung einer öffentlichen Tankstelle an<br />

der Kur<strong>für</strong>stenallee/Ecke Metzer Straße. Die Lage zur<br />

Autobahn nach Hamburg war günstig und es gab<br />

keine weitere Tankstelle an der Autobahn <strong>Bremen</strong>-<br />

Hamburg. Seitens der umliegenden Bewohner gab es<br />

Einwände gegen die Errichtung einer Tankstelle, die<br />

aber später alle wieder zurückgezogen wurden.<br />

Die Tankstelle musste 1965 zum Ausbau der Kur<strong>für</strong>stenallee<br />

weichen und wurde überbaut. Heute (2021)<br />

ist es die Straßenecke Kur<strong>für</strong>stenallee/Verdunstraße/<br />

Colmarer Straße.<br />

Perspektivische Skizze der Tankstelle. Heute durch den Sockel der<br />

Fußgängerbrücke überbaut, Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />

Fortsetzung des Interviews mit Franz Schütte<br />

Peter S.: Jetzt kommen Sie nicht umhin, die Statue des Kur<strong>für</strong>sten von Köln zu beschreiben.<br />

Franz S.: Das mach ich doch gerne.<br />

Beschreibung<br />

Die Tracht ähnelt dem des Trierers.<br />

Er hat keine Brustkette und keinen<br />

Dolch, da<strong>für</strong> die runde Mütze, die<br />

dem Trierer fehlt. Er trägt einen<br />

Prunkgürtel um den Leib und hält<br />

ein Schwert. Das Kreuz im Wappen<br />

ist schwarz.<br />

Aufgabe<br />

Einer der drei geistlichen Kur<strong>für</strong>sten<br />

ist der Erzbischof von Köln als<br />

Reichserzkanzler <strong>für</strong> Italien.<br />

Foto: Peter Strotmann, 2021<br />

52


Wirtz Immobilien Investment GmbH ist Lizenznehmer der Firma VON POLL IMMOBILIEN GmbH<br />

Als Teil des VON POLL Netzwerks schöpft VON POLL COM-<br />

MERCIAL Partner aus einem Immobilienpool von mehr als<br />

1.500 Kollegen an über 350 Standorten europaweit – ein<br />

großer Vorteil <strong>für</strong> Kunden.<br />

Da Anlageimmobilien wie Mietshäuser,<br />

Wohn- und Geschäftshäuser sowie<br />

Wohnanlagen so individuell sind,<br />

wie die wirtschaftlichen Anforderungen,<br />

die sie erfüllen müssen, ist eine<br />

gesonderte Ausbildung notwendig um<br />

kompetent, effizient, diskret und verlässlich<br />

arbeiten zu können.<br />

Christian Wirtz, geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei VON POLL COM-<br />

MERCIAL <strong>Bremen</strong> verfügt über langjährige<br />

Erfahrung, die er in multinationalen Firmen mit<br />

Immobilienbezug an Standorten wie Berlin, Frankreich,<br />

Spanien und Portugal 10 Jahre lang sammelte. Mit der Gelegenheit<br />

VON POLL COMMERCIAL <strong>Bremen</strong> als Büroleiter<br />

zu übernehmen und den damit verbundenen Herausforderungen<br />

in der Immobilienwirtschaftkehrte er zur VON POLL<br />

Familie zurück.<br />

Christian Wirtz, geschäftsführender Gesellschafter<br />

bei VON POLL COMERCIAL <strong>Bremen</strong><br />

Leidenschaftlich und mit viel Engagement geht der integre,<br />

smarte und zuverlässige Profi, Familienvater und Wahlbremer<br />

in seinem Beruf auf. Als geschulter Sachverständiger<br />

und Gutachter <strong>für</strong> Immobilienbewertungen ist Wirtz top<br />

spezialisiert auf Potenzialanalysen, der Realisierung von<br />

Mietsteigerungspotenzialen, dem Erstellen von Analysen<br />

des Bedarfs, des Standorts, der Marktpreisentwicklung sowie<br />

auf alles, was sich um Anlageimmobilien wie Gewerbeimmobilien,<br />

Wohn-, Miets- und Geschäftshäuser sowie<br />

Büro-, Handels- und Industrieflächen dreht.<br />

Mit nunmehr 20 Jahren Branchenerfahrung<br />

pflegt Wirtz über 2000<br />

Suchmandate von deutschlandweiten<br />

Investoren. Durch lange und ausgeprägte<br />

Kundenbindung kann Wirtz<br />

stolz auf höchst vertrauensvolle, belastbare<br />

und intensive Kundenbeziehungen<br />

sein. Aufträge werden innerhalb<br />

von wenigen Wochen abgewickelt.<br />

Höchstpreise werden erzielt. Und<br />

wie Christian Wirtz sagt: „Wir wickeln<br />

unsere Geschäfte unter dem Radar<br />

ab, was Verkäufer und Käufer sehr zu<br />

schätzen wissen.“ Die Anlageimmobilie liegt heute in unsicheren<br />

Bankenlandschaften und in Zeiten von Negativzinsen<br />

bei Investoren auf Platz 1. Die durchschnittlichen Renditen<br />

bei Mehrfamilienhäusern erzielen 5 bis 7 Prozent.<br />

Herr Wirtz versteht sich als Ansprechpartner <strong>für</strong> Eigentümer<br />

wie Erbengemeinschaften, Privatverkäufer, mittelständische<br />

Firmen die von 4 Parteienhäuser bis zu Wohn- und<br />

Geschäftsanlagen.<br />

VON POLL COMMERCIAL <strong>Bremen</strong><br />

Christian Wirtz I T 0421 16 69 84 00<br />

Baumwollbörse | Wachtstraße 17-24 | 28195 <strong>Bremen</strong><br />

von-poll.com/de/location/bremen-commercial<br />

53


Kur<strong>für</strong>stenallee 15, Quelle: Peter Strotmann 2021<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 15: Villa Dowald<br />

Die zweigeschossige, rotsteinsichtige, siebenachsige<br />

Villa mit einem Walmdach entstand als Wohnhaus<br />

von 1920 bis 1922 nach Plänen von Regierungsbaumeister<br />

a. D. und Architekt Carl Krahn <strong>für</strong> den<br />

Kaufmann Gustav Adolf Dowald (1869–1930). Das<br />

Gebäude steht seit 1993 unter Denkmalschutz. Seit<br />

1948 stellte seine Witwe die Villa allen Bremer Logen<br />

mit Vorkaufsrecht zur Verfügung. Die Logen kauften<br />

das Haus. Von 1973 bis 1975 erfolgten umfangreiche<br />

Sanierungen sowie ein Erweiterungsbau als zweigeschossiges<br />

Tempelgebäude mit Walmdach. Es ist seit<br />

1948 das Bremer Logenhaus.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 16, Foto 1930, Quelle: Staatsarchiv, <strong>Bremen</strong><br />

Kur<strong>für</strong>stenallee 16: Villa Klencke<br />

Ein verhältnismäßig schlichtes Wohnhaus entstand<br />

an der Kur<strong>für</strong>stenallee 16 in den Jahren 1922/23. Erbauer<br />

und erster Bewohner war der Fabrikant Johann<br />

Heinrich jun. Klencke. Er war zusammen mit seinem<br />

Bruder Martin Teilhaber der Firma Gebrüder Klencke<br />

in Hemelingen. Die Firma wurde 1846 von Friedrich<br />

Wilhelm Osenbrück als Osenbrück‘sche Eisengießerei<br />

gegründet. 1871 kam sie in den Besitz der Brüder<br />

Johann Heinrich und Martin Klencke und zog im gleichen<br />

Jahr nach Hemelingen. Sie stellte Eisen- und<br />

Metallguss her. Im September 1961 geriet sie in die<br />

Schlagzeilen, weil sie, zum Borgward-Konzern gehörig,<br />

in dessen Konkurs geriet. Vier Monate später wurde<br />

sie von der Hamburger Firma Jeserich aufgekauft.<br />

19<strong>78</strong> wechselte erneut der Besitzer, denn sie wurde<br />

an die Eisengießerei Ahlmann in Rendsburg veräußert.<br />

Gleich zu Anfang wurden große Betriebsteile dorthin<br />

verlegt. Das bedeutete letztlich das Aus.<br />

Kur<strong>für</strong>stenallee: zwischen <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße<br />

und Kirchbachstraße<br />

Aus den Akten zum Bau der Kur<strong>für</strong>stenallee kann man<br />

entnehmen, dass es in den Jahren zwischen 1912 und<br />

1914 auch Schwierigkeiten gegeben hat, die Planung<br />

umzusetzen. So mussten bei den Strecken zwischen<br />

der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße und der Lothtringer<br />

Straße, sowie der Orleansstraße und der Kirchbachstraße,<br />

Enteignungverfahren eingeleitet werden, da<br />

die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern<br />

zum Ankauf von Flächen <strong>für</strong> den Straßenbau gescheitert<br />

waren.<br />

Durch eine geänderte Straßenführung zwischen der<br />

Orleansstraße und der Kirchbachstraße brauchten nur<br />

13 statt 14 Grundstücke erworben werden. Auch die<br />

Kosten waren gestiegen. 1912 mussten <strong>für</strong> den staatsseitigen<br />

Ausbau der Strecke zwischen der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße und der Lothringer Straße, sowie<br />

dem von privater Seite geplanten Ausbau von der<br />

Metzerstraße zur Orleanssstraße, 15.000 Mark im<br />

Staatshaushalt nachbewilligt werden.<br />

Text: Peter Strotmann<br />

Im nächsten <strong>Schwachhauser</strong> MAGAZIN:<br />

Von der Kirchbachstraße zur Vahrerstraße<br />

54


hat und tausende Auto-, Fahrrad- und Straßenbahnfahrer<br />

täglich darauf aufmerksam werden. Heute<br />

arbeite ich dort mit einem spezialisierten Team aus<br />

acht Immobilien-Experten, das auf eine jahrzehntelang<br />

gewachsene Kauf- und Mietinteressenten-Datei<br />

zurückgreifen kann. Wir haben bereits hunderte von<br />

Immobilien vermittelt, verkauft und vermietet.“<br />

IMMOBILIEN<br />

Die Abbildung des Segelschiffs im Entrée des Firmengebäudes erinnert<br />

an alte Zeiten, als Heinrich Behrmann als Kapitän die Welt bereiste.<br />

Der Inhaber von HB HB Immobilien, Kapitän Heinrich<br />

Behrmann, erklärt uns, warum gerade in jetzigen<br />

Zeiten die richtige Auswahl des Immobilienmaklers<br />

besonders wichtig ist.<br />

Herr Kapitän Behrmann, Sie haben früher auf Schiffen<br />

die weite Welt bereist und werden heute noch<br />

von vielen als „Kapitän“ angesprochen. Als Immobilienmakler<br />

sind Sie seit 32 Jahren in <strong>Bremen</strong> aktiv.<br />

Haben Sie so eine durch die Corona-Pandemie hervorgerufene<br />

Zeit schon einmal erlebt?<br />

Kapitän Behrmann: „Nein, das ist auch <strong>für</strong> mich und<br />

mein Team eine absolut außergewöhnliche Zeit. Aber<br />

die neuen Prozesse im Verkauf und in der Beratung,<br />

die alle wichtigen Sicherheitsmaßnahmen beinhalten,<br />

haben sich mittlerweile bei uns perfekt eingespielt.<br />

Auch in solchen Zeiten wollen Menschen Immobilien<br />

kaufen und verkaufen, z. B. weil sie geerbt haben. Und<br />

brauchen einen Makler, der weiß, worauf er achten<br />

muss und sein Handwerk versteht. Der alle Unterlagen<br />

vernünftig sichtet und darauf achtet, dass wichtige<br />

Dokumente wie z. B. Pfandbriefe in die Planung<br />

eingeschlossen werden.<br />

Seit wann sitzen Sie in dem heutigen Firmengebäude<br />

mit den <strong>Bremen</strong>-Flaggen an der <strong>Schwachhauser</strong><br />

Heerstraße, an dem so viele Menschen täglich vorbeifahren?<br />

Ich habe die weiße Villa 1999 gekauft und später aufwendig<br />

renoviert und modernisiert. Die Lage ist <strong>für</strong><br />

mich und mein Team ideal, da es eine Top-Anbindung<br />

Hat sich der Immobilienmarkt durch Corona denn<br />

verändert?<br />

Kapitän Behrmann: „Ein Trend zu günstigeren Preisen<br />

ist noch nicht abzusehen. Ich denke, das Preisniveau<br />

zum Vorjahr ist eher ähnlich, allerdings steigen die<br />

Immobilienpreise nicht mehr ganz so stark.“<br />

Der Immobilienmarkt in <strong>Bremen</strong> ist heiß umkämpft.<br />

Warum sollte man HB HB Immobilien als Partner<br />

wählen?<br />

Jetzt erst recht<br />

Auf den richtigen Immobilienmakler setzen<br />

Kapitän Behrmann: „Erst recht in schwierigen Zeiten<br />

sollte man auf Nummer Sicher gehen und auf Zuverlässigkeit<br />

und Verlässlichkeit setzen! Das bieten wir<br />

seit 32 Jahren. In dieser Zeit habe ich in <strong>Bremen</strong> viele<br />

Makler kommen und gehen sehen. Es sind Franchise-<br />

Makler wie Pilze aus dem Boden geschossen. Deren<br />

Mitarbeiter kennen teilweise den regionalen Markt nur<br />

bruchstückhaft und können einen Erfahrungsschatz,<br />

der über Jahrzehnte gewachsen ist, nicht ersetzen.<br />

Meine Mitarbeiter und ich kennen <strong>Bremen</strong> und umzu<br />

wie unsere Westentaschen. Wir sind Bremer und leben<br />

<strong>Bremen</strong>. Andere Maklerbüros wollen nur schnell<br />

vom Bremer Immobilienmarkt profitieren, agieren in<br />

gemieteten Büros und bauen ihre Zelte dann auch<br />

oftmals wieder ab. Für mich war von Anfang an klar,<br />

in <strong>Bremen</strong> zu arbeiten und zu bleiben. Daher habe ich<br />

schon vor vielen Jahren als Firmensitz das Haus in<br />

Schwachhausen gekauft.“<br />

Welchen ersten Schritt raten Sie unseren Lesern, die<br />

eine Immobilie veräußern wollen?<br />

Kapitän Behrmann: „Zuallererst sollte eine Immobilien-Bewertung<br />

vollzogen werden. Diese bieten wir kostenlos<br />

auch online an unter www.hb-hb-immobilien.<br />

de/bewerten. Weitere Leistungen wie kostenlose Beratung,<br />

Überprüfung von potenziellen Interessenten,<br />

Energiepassberatung etc. sind <strong>für</strong> uns selbstverständlich.<br />

Wir freuen uns über ein persönliches Gespräch in<br />

unserem Hause. Natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen!<br />

Oder gerne auch telefonisch.“<br />

Infos: hb-hb-immobilien.de, T 0421 165060<br />

55


Haarige<br />

Geschichten<br />

Bilder vom Menschen Teil II<br />

AUSSTELLUNG<br />

TERMIN<br />

Haarige Geschichten.<br />

Bilder vom Menschen Teil II<br />

22. Mai 2021<br />

bis 19. September 2021<br />

(Änderungen vorbehalten,<br />

Stand März 03/21)<br />

Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 207, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

kunsthalle-bremen.de<br />

Blonde Füße, Fotoserie 2021, Foto: Ninya Lehrheuer<br />

56


Gemessen an gängigen Schönheitsidealen hat jeder Mensch irgendwo am Körper zu viele<br />

oder zu wenige Haare. So wundert es nicht, dass Umfragen zufolge immer mehr Menschen<br />

ihren Körperhaaren den Kampf ansagen und sich rasieren, epilieren, zupfen, wachsen und<br />

sugarn. Auch in der Kunst findet eine Auseinandersetzung mit Schönheitsvorstellungen statt.<br />

Allerdings oder gerade deshalb werden Körperhaare an gewissen Stellen nur selten dargestellt.<br />

Die Kunstwerke aus der Sammlung der Kunsthalle <strong>Bremen</strong> sind da keine Ausnahme.<br />

In der Ausstellung „Die Picasso-Connection“ (nach<br />

aktuellem Stand: 16. März-18. Juli 2021) sind Körperhaare<br />

allerdings doch zu finden: in jenen Bildern von<br />

Körperhaaren, die heutzutage vielfach mit Gefühlen<br />

von Scham, Unwohlsein oder Peinlichkeit besetzt sind.<br />

Diese Darstellungen hat die Kunsthalle zum Anlass <strong>für</strong><br />

einen Call for Photos zum Thema „Haarige Geschichten“<br />

genommen. Auf den Aufruf hin, Fotos von Körperbehaarungen<br />

in all ihren Facetten und damit verbundene<br />

Erinnerungen, Gedanken oder Erfahrungen<br />

einzureichen, sind mehr als 1.000 Fotos eingegangen.<br />

Die Fotos machen in ihrer überwältigenden Anzahl<br />

nicht nur die Relevanz des Themas <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Generationen, Geschlechter und Identitäten deutlich.<br />

Sie zeigen zugleich auch die Vielfalt des Themas:<br />

Die Geschichten umfassen humorvolle, nachdenkliche<br />

und traurige Erfahrungen mit vorhandenen oder fehlenden<br />

Haaren auf dem Bauch, unter den Achseln, an<br />

den Beinen, im Gesicht oder auf dem Kopf.<br />

Eine Auswahl der eingereichten Fotografien und ihrer<br />

Geschichten wird demnächst in der Dauerausstellung<br />

präsentiert und hierbei mit Skulpturen von menschlichen<br />

Körpern aus der Kunsthallen-Sammlung im<br />

Raum „Bilder vom Menschen“ in einen Dialog gesetzt.<br />

Denn die ausgestellten Skulpturen weisen zwar Haare<br />

auf dem Kopf auf, jedoch ist sonstige Körperbehaarung<br />

ausgespart. Die Fotografien vervollständigen<br />

somit das Bild vom Menschen und verleihen Körperbehaarung<br />

eine Sichtbarkeit. Das Museum möchte mit<br />

„Haarige Geschichten. Bilder vom Menschen Teil II“<br />

die Hinterfragung von Körper-, Gender- und Schönheitsnormen<br />

anregen.<br />

Text: Jasmin Mickein<br />

Musik seit über 30 Jahren<br />

„Ein Blick hinunter an meinem Körper, nicht viel von dem<br />

zu finden, wonach ich suche. Rasiert, gewachst, blond.<br />

Und dennoch ist klar, dass in dieser Erkenntnis die Relevanz<br />

des Themas liegt. Es jedoch viel verlangt ist, sich des<br />

tief verinnerlichten Schönheitsideals meiner Sozialisation<br />

entgegen zu handeln. Zu vergessen, wie mich eine etwas<br />

ältere Freundin mit 12 Jahren angeekelt darauf hinwies,<br />

dass eine Frau kein Haar an ihrem Körper haben dürfe. Ein<br />

Blick in den Spiegel verrät jedoch, ich habe Haare, viele,<br />

lange, blonde auf dem Kopf. Und dazu gibt es fast so viele<br />

Geschichten wie Strähnen. Von Vorurteilen, Unterschätzung,<br />

Reduktion, Projektion, Sexismus, Faszination und<br />

sexueller Anziehung. Nie vergessen werde ich zum Beispiel<br />

den Abend an dem mich ein Mann, bekennender Fuß<br />

Liebhaber, vor einer Bar einlud, die ersten “blonden Füße”<br />

in seinem Bett zu sein. Und wieder der Blick hinab. Unverändert.<br />

Nicht viel.“<br />

(Ninya Lehrheuer)<br />

Wir sind <strong>für</strong> Sie da!<br />

Die drei von der Klangstelle<br />

57


THEATER<br />

Carmen<br />

Karolin<br />

ICH BIN CARMEN<br />

und das ist kein Liebeslied<br />

Im Iran war ihr verboten zu singen, ihren Geigenkasten<br />

versteckte sie in der Öffentlichkeit in einer<br />

blauen Mülltüte, mit siebzehn Jahren verließ sie ihre<br />

Heimat, um ihren Traum zu leben: als Opernsängerin.<br />

Im Zentrum des von den Theatern <strong>Bremen</strong> und Bielefeld<br />

koproduzierten Musiktheaterprojekts ICH BIN<br />

CARMEN steht die im Iran geborene und in Deutschland<br />

ausgebildete Mezzosopranistin Hasti Molavian.<br />

Ihre autobiographischen Erlebnisstränge werden<br />

assoziativ mit den Themen und Motiven aus Georges<br />

Bizets Oper Carmen verbunden: Träume, Freiheitsdrang<br />

und Ängste vernarbter Vergangenheit.<br />

Molavian, Regisseur Paul-Georg Dittrich und das<br />

Komponistenduo Scheuer/Schwencke befragen die<br />

Narrative beider Welten nach Gesellschafts- und Geschlechterbildern<br />

und entwerfen mittels neuartiger<br />

Bild-Klang-Kompositionen eine utopische Gegenwelt:<br />

zwischen Bizet und persischem Sprechgesang „Naghali“,<br />

Teheraner Originalschauplätzen und einem poetischen<br />

Erinnerungsraum.<br />

Karoline und Kasimir<br />

„I can‘t pay no doctor bill, but Whitey‘s on the moon.<br />

Ten years from now I‘ll be payin‘ still, while Whitey‘s<br />

on the moon.“ (Gil Scott-Heron)<br />

Karoline möchte sich auf dem Oktoberfest amüsieren.<br />

Die Menschen ringsum schauen hoch zum Zeppelin.<br />

Und der abgebaute Kasimir schimpft: „Da fliegen<br />

droben zwanzig Wirtschaftskapitäne und herunten<br />

verhungern derweil einige Millionen.“<br />

Ödön von Horváth schrieb „Kasimir und Karoline“<br />

als Volksstück „in unserer Zeit“ und meinte die Massenarbeitslosigkeit<br />

nach der Weltwirtschaftskrise.<br />

Knapp hundert Jahre später befragt Alize Zandwijk<br />

den Stoff auf seine Aktualität in der Weltvirenkrise.<br />

Oktoberfest und Freimarkt bleiben geschlossen,<br />

58


und Kasimir<br />

Kleinunternehmer*innen gehen bankrott und Multimilliardäre<br />

schießen Raketen Richtung Mars.<br />

Welche Chance hat der Mensch im Kapitalismus? Und<br />

welche hat die Liebe? Karoline und Kasimir versuchen<br />

ihr Glück, aber scheinen zu schwer <strong>für</strong>einander. Und<br />

doch: „Man hat halt so eine Sehnsucht in sich …“<br />

Die Premieren finden nach dem Lockdown<br />

im Theater <strong>Bremen</strong> am Goetheplatz statt. Die<br />

Spieldaten werden auf der Homepage des<br />

Theater <strong>Bremen</strong>s veröffentlicht:<br />

theaterbremen.de<br />

Das Badetuch „Pauli“ mit Kapuze von Feiler ist seit über<br />

50 Jahren ein Klassiker <strong>für</strong> die Babypflege. Die Chenillebordüre<br />

mit „Pauli“ dem Marienkäfer sowie das Tuch ist<br />

aus 100% Baumwolle gefertigt. Damit können Sie Ihr<br />

Baby nach dem Bad kuschelig einwickeln. Außerdem<br />

erhältlich Waschhandschuh, Handtuch, Badetuch und<br />

Lätzchen in verschiedenen Farben. Sowie unser umfangreiches<br />

Angebot an individuellen Wohlfühl-Bettdecken,<br />

die wir nach Bedarf <strong>für</strong> den Kunden anfertigen.<br />

Gerhard Wührmann Junior<br />

Ostertorsteinweg 72 / Tel. 75920<br />

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59


VERANSTALTUNGEN<br />

Die Seebühne an der Waterfront <strong>Bremen</strong><br />

Seebühne <strong>Bremen</strong><br />

Das Metropol Theater <strong>Bremen</strong> wird in diesem Sommer die Seebühne <strong>Bremen</strong> an der „Waterfront“<br />

wieder zum Leben erwecken. „Wir werden dort im Juli 2021 erstmals einen ganzen Monat lang<br />

Veranstaltungen anbieten“, sagt Jörn Meyer, der Geschäftsführer des Metropol Theaters. Dies soll<br />

keineswegs eine einmalige Aktion bleiben: Auch <strong>für</strong> die Folgejahre sind jeweils Veranstaltungen auf<br />

der Seebühne geplant. „Unser Plan ist es, die Seebühne langfristig zu etablieren“, so Meyer. Das<br />

Projekt ist einzigartig in Norddeutschland, sodass sich die Veranstalter davon auch eine überregionale<br />

Strahlkraft versprechen.<br />

60


Geplant sind in diesem Sommer mehr als 40 Veranstaltungen.<br />

Die Spielstätte soll langfristig 3.000<br />

Besuchern pro Veranstaltung Platz bieten. Wegen der<br />

Corona-Pandemie und der entsprechenden Hygieneund<br />

Infektionsschutzmaßnahmen wird die Kapazität<br />

allerdings deutlich reduziert. Die Verantwortlichen<br />

haben ein Corona-konformes Veranstaltungskonzept<br />

ausgearbeitet, sodass <strong>für</strong> alle Beteiligten und auch<br />

<strong>für</strong> die Zuschauer Planungssicherheit gegeben ist.<br />

Die Bühne befindet sich direkt am Wasser. Sie hat die<br />

Maße 17 mal 11 Meter und wird um zwei Seitenbühnen<br />

ergänzt, sodass auch ein großes Orchester problemlos<br />

untergebracht werden kann.<br />

Inhaltlich werde ein bunter Strauß geboten, verspricht<br />

Jörn Meyer: Im Programm befinden sich Veranstaltungen<br />

aller Genres von Comedy über Pop/Rock und<br />

Tribute Shows bis hin zur Klassik, auch <strong>für</strong> Kinder<br />

ist etwas dabei. Klassische Konzerte und Opern wie<br />

„Aida“ nehmen eine sehr wichtige Rolle im Gesamtkonzept<br />

ein, hier arbeitet das Metropol Theater mit<br />

dem Veranstalter „Kulturgipfel“ zusammen. Aber auch<br />

im Bereich Rock, Pop und Jazz haben einige hochkarätige<br />

Künstler zugesagt, darunter nationale Größen<br />

wie Max Raabe und Till Brönner. Zur Eröffnung spielt<br />

Element of Crime mit ihrem aus <strong>Bremen</strong> stammenden<br />

Sänger Sven Regener. Neu dabei sind in der ersten<br />

August-Woche die Comedians Atze Schröder und<br />

Till Hoheneder, Arnd Zeigler mit seiner wunderbaren<br />

Welt des Fußballs sowie die Udo Jürgens- und<br />

die Woodstock-Story als Revival-Shows. Auch die<br />

Hannoveraner Rockband Fury in the Slaughterhouse<br />

treten auf.<br />

Die Verantwortlichen haben ein Corona-konformes<br />

Veranstaltungskonzept ausgearbeitet, sodass <strong>für</strong> alle<br />

Beteiligten und auch <strong>für</strong> die Zuschauer Planungssicherheit<br />

gegeben ist.<br />

TERMIN<br />

Seebühne <strong>Bremen</strong><br />

02. Juli bis 07. August 2021<br />

(Änderungen vorbehalten,<br />

Stand März 21)<br />

Waterfront<br />

AG-Weser-Straße<br />

28237 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 9888 50 55<br />

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Manufakturen der Werkstatt <strong>Bremen</strong>/Martinshof wie zum Beispiel<br />

den Nistkasten <strong>für</strong> Meisen oder die Mülltonnenboxen, zum Verschönern<br />

Ihres Grundstücks.<br />

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des Martinshofes gefertigt und sind durch die ausschließliche<br />

Verwendung von nachwachsenden, nordeuropäischen Nadelhölzern<br />

ökologisch nachhaltig produziert. Mit einer witterungsbeständigen<br />

Oberfläche halten die Mülltonnenboxen auch rauen Wetterbedingungen<br />

stand.<br />

Mit den Erzeugnissen aus unserer Eigenfertigung erhalten Sie nicht<br />

nur Qualität, Geschmack und hochwertiges Design. Mit Ihrem Kauf<br />

unterstützen Sie aktiv Werkstatt <strong>Bremen</strong>/Martinshof und damit die<br />

angemessene Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen.<br />

Insgesamt arbeiten in unseren Manufakturen rund 200 Menschen<br />

mit Handicap in den Bereichen Textil, Weben, Metall, Holz, Kerzen<br />

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<strong>Bremen</strong> Mitte: Buntentorsteinweg 94<br />

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Telefon: 0421/ 361-7 94 30<br />

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Veranstaltungsprogramm:<br />

seebuehne-bremen.de<br />

61


Mrs Palfrey im Claremont<br />

BUCHEMPFEHLUNG<br />

Foto: Andrea Piacquadio, Pexels<br />

Das fehlende Bindeglied zwischen<br />

Jane Austen und John Updike<br />

Elizabeth Taylor? Nein, nicht die Schauspielerin, sondern<br />

die Schriftstellerin (1912-1975)! Vielleicht ist die<br />

Namensgleichheit der Grund da<strong>für</strong>, dass diese Autorin<br />

zu Lebzeiten in Deutschland fast unbekannt war. Es<br />

ist dem Dörlemann Verlag zu verdanken, dass er diesen<br />

literarischen Schatz wieder neu aufgelegt hat.<br />

Es ist ein regnerischer Tag in London, als Mrs Palfey<br />

ins Hotel Claremont zieht. Ihr Mann ist kürzlich verstorben<br />

und sie ist nun allein. Sie hat zwar eine Tochter,<br />

die in Schottland lebt, aber das Verhältnis der beiden<br />

Frauen ist nicht so, dass Mrs Palfrey die Nähe zu ihrer<br />

Tochter suchen würde. Und so landet sie im Claremont.<br />

Das Hotel, das schon bessere Zeiten erlebt hat, wird<br />

nicht nur <strong>für</strong> Sie zum Alterssitz. Das Hotelmanagement<br />

und die Angestellten hätten lieber Touristen zu Gast<br />

und lassen es die Alten auch spüren, dass sie nur Gäste<br />

zweiter Klasse sind und dass sie ihre Launen und spärlichen<br />

Trinkgelder nur widerwillig ertragen.<br />

Als Neuankömmling steht Mrs Palfrey im Mittelpunkt<br />

der Neugierde dieser Gemeinschaft, die notgedrungen<br />

miteinander auskommen muss. Nach und nach lernen<br />

wir als Leser*innen sie und die anderen skurrilen Mitbewohner<br />

und Mitbewohnerinnen kennen. Alle standen<br />

„fest im Leben“ und nun sind <strong>für</strong> sie der wöchentliche<br />

Menuplan oder die täglichen Mahlzeiten fast die<br />

wichtigsten Ereignisse. Noch wichtiger allerdings sind<br />

Besuche von Verwandten. Ist dies doch ein Gradmesser<br />

da<strong>für</strong>, wie einsam man wirklich ist, was natürlich<br />

ansonsten tunlichst verschwiegen wird.<br />

Mrs Palfreys Enkel lebt zwar in London, aber er sieht<br />

keinen Grund seine Großmutterzu besuchen. Zufällig<br />

lernt sie den jungen erfolglosen Schriftsteller Ludo kennen,<br />

als sie stürzt und er ihr Hilfe leistet. Sie lädt ihn als<br />

Dank zum Abendessen ins Hotel ein und gibt ihn dort<br />

als ihren Enkel aus, obwohl sie eigentlich keine Lügen<br />

mag. Luno gefällt dieses Spiel und er nutzt Mrs. Palfrey<br />

als sein „Beobachtungsobjekt“ <strong>für</strong> seinen neuen Roman.<br />

Mrs Palfrey im Claremont ist ein Buch der „leisen<br />

Töne“. Taylor beschreibt gekonnt die Gemütsverfassung<br />

ihrer Figuren. Die Geschichte ist traurig und<br />

gleichzeitig komisch. Ein Roman über die Schwierigkeiten<br />

des Alters und der Sehnsucht nach Leben.<br />

Elizabeth Taylor<br />

Mrs Palfrey im Claremont<br />

gebunden 25,00 €<br />

Dörlemann Verlag<br />

Buchhandlung Sattler<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 13<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 72228<br />

buchhandlungsattler.de<br />

62


63<br />

Lenkriemen<br />

<strong>für</strong><br />

Pferde<br />

Tierlippe<br />

bestimmter<br />

Artikel<br />

Vorname<br />

des Topmodels<br />

Agdal<br />

Verbindungsbolzen<br />

ungereinigter<br />

fossiler<br />

Brennstoff<br />

Versehen,<br />

Fehlschluss<br />

US-Starzwillinge<br />

(Mary-Kate<br />

u. Ashley)<br />

bevor<br />

Ausdruck<br />

der Multiplikation<br />

Lesestoff<br />

Träger v.<br />

Duft- u.<br />

Aromastoffen<br />

Körperhülle<br />

Beginn<br />

poetisch:<br />

Frühling<br />

Seemannsruf<br />

Teil des<br />

Jahres<br />

Vorname<br />

des Topmodels<br />

Refaeli<br />

Volltreffer<br />

b. Kegeln<br />

(alle ...)<br />

Weite,<br />

Fremde<br />

Siegesfreude,<br />

-jubel<br />

Anstrengung<br />

dt. Topmodel<br />

(Tatjana)<br />

mattgelb<br />

Tochter<br />

von<br />

Prinz<br />

Andrew<br />

Wohnsiedlung<br />

schmalste<br />

Stelle des<br />

Rumpfes<br />

Reitstock<br />

Ältestenrat<br />

Kochgerät<br />

Klebstoff<br />

Vortragender<br />

Backmasse<br />

anders<br />

als<br />

bisher<br />

Bindfaden<br />

Heilbehandlung<br />

bei<br />

Rheuma<br />

weibl.<br />

Haustier<br />

erster<br />

Mensch<br />

(A. T.)<br />

Gewässerrand<br />

frisch,<br />

lebhaft<br />

Termindruck<br />

großer<br />

Greifvogel<br />

schirmlose<br />

Mütze<br />

bitterkalt<br />

Getreideart<br />

warme<br />

Quelle<br />

Geliebte<br />

des<br />

Leander<br />

Temperatureinheit<br />

Stange,<br />

Stecken<br />

Schaumwein<br />

Pensionär<br />

Deckschicht<br />

Gerät zum<br />

Zusammenrechen<br />

(Garten)<br />

Auf- oder<br />

Umschlag<br />

an der<br />

Kleidung<br />

Geflügelteil<br />

skand.<br />

Münze<br />

franz.<br />

Modehauptstadt<br />

lebhaftes<br />

Treiben<br />

Vorratsverwalter<br />

Vorname<br />

der Modejournalistin<br />

Wintour<br />

beiliegend,<br />

in der<br />

Anlage<br />

Ölfrucht<br />

kirchl.<br />

Signalinstrumente<br />

Untersagung<br />

Vorsilbe:<br />

naturnah<br />

Radmittelstück<br />

Tatkraft<br />

Beingelenk<br />

gelbroter<br />

Natur-,<br />

Pflanzenfarbstoff<br />

Wand-,<br />

Bodenkachel<br />

Gesamtheit<br />

der<br />

Zähne<br />

Auf-,<br />

Zusammenbau<br />

einer<br />

der Hl.<br />

Drei<br />

Könige<br />

Aktienmarkt<br />

Südfrucht<br />

Tasteninstrument<br />

brit.<br />

Topmodel<br />

(Lily)<br />

vorspringende<br />

Spitze<br />

23<br />

22<br />

21<br />

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12<br />

9<br />

5<br />

2<br />

16<br />

20<br />

svd1719-6<br />

®<br />

23


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITERIN: Dr. Karin Mathes<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das BürgerServiceCenter,<br />

Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Aslan, Songül, SPD<br />

Benz, Miriam, CDU<br />

Dumas, Hela, CDU<br />

Faethe, Anna, SPD<br />

Feuerhake, Wiebke, GRÜNE<br />

Dr. Fillié, Michael, CDU<br />

Gonther, Maria-Katharina, GRÜNE<br />

Gonther, Markus, GRÜNE<br />

Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />

Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />

Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />

Linnertz, Jörn, CDU<br />

Middendorf, Kay, CDU<br />

Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />

Schmidt, Maria, FDP<br />

Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />

Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />

Die nächsten öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen:<br />

Donnerstag, 22. April 2021 und Donnerstag 27. Mai 2021, 19:30 Uhr<br />

als Video-Konferenzen: Die Zugangsmöglichkeiten zu den Beiratssitzungen<br />

werden auf der Internetseite des Ortsamtes bekannt gegeben.<br />

ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de<br />

Impressum <strong>78</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

Weserstr. 65A I 28757 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Anja E. Brinckmann<br />

Karla Götz<br />

Peter Strotmann<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 79<br />

Juni 2021<br />

Anzeigenschluss: 15. Mai 2021<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen<br />

in und um Schwachhausen, zusätzlich<br />

an über 1420 Auslegestellen zum Lesen<br />

in Arztpraxen, bei Friseuren, in der Gastronomie,<br />

in Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Bürgerpark mit Meierei<br />

Foto: Martin Rospek<br />

64


Cartoon von Til Mette<br />

65


Foto: Inga Seliverstova, Pexels<br />

FEINGESPONNENES<br />

Unter Pinguinen<br />

von Anja E. Brinckmann<br />

Nicht wenige Menschen tun das seit einiger Zeit: den<br />

Tagtraum leben von Dingen, die in weite Ferne gerückt<br />

sind. Was bleibt einem anderes übrig, wo ehemals<br />

Selbstverständliches zur Seltenheit verkommen ist oder<br />

gleich ganz zur Unmöglichkeit. Ich zum Beispiel träume<br />

gerne von einem vollendet schönen Abend unter Menschen<br />

- vielen Menschen. Gekleidet in ein elegantes Outfit,<br />

besuche ich ein bis zu den letzten Rängen ausverkauftes<br />

Theater und das voll bepackte Restaurant danach und befinde<br />

mich selbstverständlich in der ausgelassenen charmanten<br />

Gesellschaft vieler Haushalte gleichzeitig. Die<br />

Hoffnung stirbt zuletzt. Keinen Ausgang haben ist außerdem<br />

nicht das Ende aller Tage, sondern nur eine weitere<br />

Herausforderung unserer Zeit. Überall Neuheiten, die<br />

sich in unserem Denken und Handeln niederschlagen, in<br />

unserer Sprache und nicht zuletzt in unserer Mode. Alles<br />

ist immer schon einmal da gewesen. Vor mehr als hundert<br />

Jahren folgten der Spanischen Grippe die wilden 20er und<br />

das Leben wurde mit viel Ausgehen zum rauschenden Fest,<br />

vor allem in der Mode.<br />

Wie also sähe mein traumhaft elegantes Outfit heute aus?<br />

So wie damals pompös und ausgefallen oder doch eher<br />

schlicht und altbewährt, weil alte Werte eben wieder neue<br />

Werte bedeuten? Und überhaupt schaffen wir es raus aus<br />

dem Casual Look mit Oversize Pulli und Jogginghose? Die<br />

bequeme weiche Sporthose boomt und das ist kein Wunder,<br />

wo etliche Berufstätige Zuhause arbeiten und es darum<br />

geht sich wohl zu fühlen und nicht darum sich zu repräsentieren.<br />

Mit seinem Ausspruch „Wer Jogginghose trägt,<br />

hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, dachte Karl<br />

Lagerfeld nie an ein Leben wie dieses. Und jetzt kann man<br />

den Worten eines Mannes, der sein Gesamtvermögen von<br />

um die 500 Millionen seiner Katze Choupette hinterlassen<br />

wollte, sogar einen tieferen Sinn entnehmen. Er hätte auf<br />

die Fragen unserer Zeit in Sachen Mode sicher eine passende<br />

Antwort gehabt. So viel steht fest, der dunkle Anzug<br />

mit weißem Hemd, schützende Rüstung in einem harten<br />

Arbeitsalltag, hat erst einmal ausgedient. Auf den Modeschauen<br />

im letzten Herbst wurden <strong>für</strong> die Rückkehr ins<br />

Büro, das muss man sich einmal vorstellen, Kettenhemden<br />

präsentiert. Abendroben schienen aus Stahl gewoben oder<br />

waren sogar aus zahllosen schimmernden Panzerplättchen<br />

zusammengefügt. Ist das nun schlicht oder pompös oder<br />

total durchgeknallt? Müssen wir uns jetzt auch noch Sorgen<br />

um die Entwicklung unserer Mode machen? Oder einfach<br />

daran gewöhnen, aufgeschlossen zu sein und mehr zu<br />

wagen?<br />

Der 15 -jährige Sohn meiner lieben Freundin hat, zur<br />

Untermalung eines Vortrages über den Polarkreis, einen<br />

Pinguin-Anzug im Internet bestellt. Aber nicht etwa einen<br />

Morphsuit, in den er geschlüpft wäre, um pinguingerecht<br />

von Kopf bis Fuß von einer schwarz-weißen gummiartigen<br />

Pelle umhüllt zu sein. Damit hätte er einen unschlagbaren<br />

Auftritt gehabt und hochmodisch gewesen wäre er sowieso.<br />

Schließlich zwängen sich alle Superheldinnen und -helden<br />

in Morphsuits. Zoe Kravitz wird darin demnächst als<br />

Catwoman in einer Batman-Verfilmung durch die Lüfte<br />

fliegen. Total hip also. Es ging aber nicht um einen Morph-,<br />

sondern um einen aufblasbaren Airsuit, Sorte Mega Gummipinguin,<br />

dessen gigantische Pelle elektrisch aufzupumpen<br />

ist. „Und wie kommst du durch die Tür?“ Die Frage<br />

meiner Freundin war nicht mehr zu klären, die Lehrerin<br />

hat der ganzen Sache einen Strich durch die Rechnung gemacht:<br />

„Zur Rettung der Pinguine braucht es derzeit noch<br />

keinen Superhelden.“<br />

Schade eigentlich! Tagträumereien, Einfallsreichtum und<br />

Spaß müssen sein! Gerade in Tagen wie diesen! Im langweiligen<br />

Kettenhemd kann schließlich jeder.<br />

66


DER EINFACHSTE<br />

WEG ZUM<br />

NEUEN BAD<br />

DIE BADAUSSTELLUNG IN IHRER NÄHE.<br />

BREMEN<br />

STUHR-SECKENHAUSEN<br />

BREMERHAVEN<br />

OLDENBURG<br />

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