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AUS DEM

BUNDESTAG:

Soziale Bewegungen

ins Parlament bringen!

Am 11. Februar 2020 wurde der Münsteraner Bundestagsabgeordnete

Hubertus Zdebel in den Vorstand der Bundestagsfraktion

DIE LINKE gewählt. In dieser Funktion ist er auch

der neue Beauftragte für soziale Bewegungen. In diesem Sinne

nimmt er ab sofort die Scharnierfunktion zwischen den

verschiedenen sozialen Bewegungen und den Abgeordneten

ein, so dass Proteste und parlamentarische Arbeit verbunden

werden können. Die Anliegen sozialer Bewegungen sollen in

den Bundestag gebracht werden, wie zum Beispiel die der

Klimabewegung, der antifaschistischen Bewegung, von Mieter_inneninitiativen

und natürlich Kämpfe gegen Niedriglöhne

und Hartz IV. Die soziale Frage stellt sich für LINKE in

vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Doch wenn auf der

Straße nichts passiert, bewegen sich im Bundestag höchstens

die Gardinen: Regierungsparteien und Lobbyisten können

dann ungestört ihre Gesetzesvorhaben ausmauscheln

und über Mehrheiten durchstimmen. Für eine wirkungsvolle

Oppositionsarbeit im Bundestag brauchen wir den Schwung

der sozialen Bewegungen und die Proteste in der Öffentlichkeit.

So lässt sich insgesamt der notwendige, öffentliche

Druck erzeugen, politische Entscheidungen beispielsweise

sozialer, klimagerechter, arbeitnehmer_innen oder mieter_

innenfreundlicher werden zu lassen. ■

Masterplan für

soziale Klimapolitik

Im Januar hat die Linksfraktion im Bundestag einen Aktionsplan,

der sozial gerechten Klimaschutz detailliert beschreibt,

beschlossen. Ein Gegenentwurf zum Klimapaket der Bundesregierung.

Sowohl die Gewerkschaften wie die Klimabewegung

können sich in diesem linken Klimakonsens wiederfinden.

Der „Aktionsplan Klimagerechtigkeit“ beschreibt einen

sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft, den es angesichts

der Klimakrise dringend braucht, und zeigt, dass in

Deutschland deutlich ambitioniertere Klimaschutzziele bis

zum Jahr 2030 umgesetzt werden können. Im Mittelpunkt

steht frei nach dem Motto der Klimabewegung „Systemwandel

statt Klimawandel“ nicht die Rettung des Kapitalismus,

sondern die des Klimas. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit

zusammengeführt ist Klimagerechtigkeit. Es sind die

Verursacher der Klimakrise, die großen Konzerne und die

Industrie, die zur Verantwortung gezogen werden müssen.

Die Kosten des Klimaschutzes dürfen nicht weiter privatisiert

werden. Statt auf den Markt, der neue Ungerechtigkeiten

schafft, setzen wir auf ein Umsteuern in allen gesellschaftlichen

Bereichen, auf klare verbindliche gesetzliche Standards

und Regeln. massive öffentliche Investitionen und eine neue

öffentliche Förderpolitik sowie den Abbau ökologisch schädlicher

Subventionen und Steuerbefreiungen. Jedes Jahr, das

wir verschlafen, macht den notwendigen Umbau teurer. Wir

müssen den Raubbau beenden und mit dem Umbau beginnen.

Gerechtigkeit und Ökologie müssen dabei Hand in Hand

gehen. ■

HUBERTUS

ZDEBEL

ist Mitglied des Bundestags für

den Wahlkreis Münster

Danke Antifa! -

AfD bleibt isoliert

Aus der LINKEN

Seit Jahren provoziert die Münsteraner AfD die Stadtgesellschaft

damit, ihre Parteiveranstaltungen ausgerechnet im

Rathaus abzuhalten. Der eklatante Widerspruch zwischen

der Bedeutung dieses Ortes und der weitestgehenden Bedeutungslosigkeit

der AfD in Münster ist kein Zufall sondern

Absicht. Martin Schiller und seine Gurkentruppe wollen provozieren.

Die alljährliche Inszenierung des Neujahrsempfangs soll der

Münsteraner AfD Glanz verleihen und den Anschein erwecken, dass

die AfD angekommen ist. Angekommen in Münster, angekommen

in der Mitte der Gesellschaft. Aber auch in diesem Jahr ist dieses

zynische Kalkül nicht aufgegangen. Der Neujahrsempfang am 07.

Februar geriet abermals zum Fiasko für die Rechtsextremisten. Wieder

stellten sich laut dem „Keinen Meter den Nazis“ Bündnis bis zu

10.000 Münsteranerinnen und Münsteraner der Normalisierung der

AfD mit einem bunten und lauten Protest entgegen. Wir als LINKE

Münster sind seit der Gründung Teil des Bündnisses und arbeiten

sehr gerne mit anderen Parteien, Bürger*innen-Initiativen und Antifa-Gruppen

zusammen, um zu verhindern dass die AfD oder andere

rechtsextreme Gruppierungen in Münster Fuß fassen können.

Der Erfolg spricht für Münster – in kaum einer anderen Stadt ist

der Antifaschismus so breit aufgestellt und gut organisiert. Auch

deshalb erzielt die rassistische, frauenfeindliche und tief im Spendensumpf

steckende AfD bei uns ihre deutschlandweit schlechtesten

Ergebnisse. Ein guter Grund einmal „Danke Antifa!“ zu sagen.

Leider wurde der erfolgreiche Protest dieses Jahr von zahlreichen

unverhältnismäßigen Übergriffen der Polizei auf die Protestierenden

überschattet, woraufhin sich mehrere Teilnehmer*innen der

Proteste in ärztliche Behandlung begeben mussten. Wir als LINKE

Münster kritisieren diese Vorgänge scharf und treiben derzeit die

notwendige Aufarbeitung im Polizeibeirat voran. Gerade in Zeiten,

in denen rechter Terror wie in Hanau in schockierendem Maße zunimmt

und die geistigen Brandstifter in den Parlamenten wie in Thüringen

versuchen mit Hilfe der AfD ihre Macht zu sichern, darf es

keine Kriminalisierung von antifaschistischem Engagement geben.

Der Fall Kemmerich hat gezeigt, dass die Machtgier und Geschichtsvergessenheit

der bürgerlichen Parteien nicht unterschätzt werden

darf. Aus der Erfahrung wissen wir, dass Demokratie mit demokratischen

Mitteln abgeschafft werden kann. Vor genau 90 Jahren war es

auch eine Landesregierung - auch in Thüringen - in der die NSDAP

erstmals in Regierungsverantwortung kam. Und auch damals brach

der Damm durch ein Bündnis von konservativen und faschistischen

Kräften. Im Kampf gegen Rechts können wir daher nicht alleine auf

die Parlamente setzen. Der Kampf muss auch auf der Straße und

in den Betrieben gewonnen werden. Gewaltfrei aber entschlossen.

Wir als LINKE Münster werden weiterhin konsequent gegen Faschismus,

Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit kämpfen

und der Normalisierung der AfD entgegenwirken. Mit Faschisten

kann es keinen Frieden geben. ■

ANDRE GROß

ist Kreissprecher

der LINKEN in Münster

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