Pinnow / Amt Oder-Welse, Landkreis Uckermark - Ministerium für ...

28 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung
Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 29
Grüneberg / Gemeinde Löwenberger Land, Landkreis Oberhavel
1.240 Einwohner
2.090 ha Gesamtfläche
Infrastruktur:
- Bahnanschluss , ÖPNV-Haltepunkt,
- Kreisstraße, Rad- und Wanderwege
- B 96 ca. 3 km westlich,
- B 167 ca. 2,5 km östlich
- 51 Betriebe
- Agrar GmbH Grüneberg sowie 7 landwirtschaftliche
Wiedereinrichter,
- Tischlerei, Bauunternehmen, Holz- und
Bautenschutz, Malerei, Kfz-Werkstatt,
Sanitär- und Heizungsinstallation,
Steinmetz
- Drei Gaststätten,
- Poststelle, Bankfiliale, Friseur, Kosmetik,
Physiotherapie, Arztpraxis.
- Kita mit Krippenbereich und Hort
- Grundschule (Klasse 1 bis 4) als Filiale
der Gesamtschule Löwenberg
- Jugendclub
- Alte Schule als Dorfgemeinschaftshaus
- Vereinshaus des Sportvereins
- Feuerwehr
Sehenswürdigkeiten:
- Frühgotische Dorfkirche
- Grab- und Gedenkstätte für 18 sowjetische
Häftlinge des KZ Sachsenhausen
(Todesmarsch April 1945) auf dem Friedhof
Grüneberg
- Mittelalterlicher Ortskern innerhalb der
Ortslage des alten Dorfes
- Standort des ehemaligen Außenlagers
des Konzentrationslager Ravensbrück
- Slawischer Burgwall bei Zollkrug
Landschaft und Dorf
- Straßenangerdorf mit geschlossener
Bebauung am Rande zweier Landschaftsschutzgebiete
Gemeinschaftsleben
- 7 Vereine:
Anglerverein 1949 e.V., Gemischter
Chor “Eintracht“ Grüneberg 1884 e.V.,
Schützen-Gilde 94 e.V., TSG Fortuna
Grüneberg 21 e.V., Ballspielverein e.V.,
Faschingsverein Grüneberg, FFW
Kameradschaftsverband Grüneberg e.V.
- 12 Gruppen:
Löschgruppe Grüneberg, Frauenkreis,
Evangelische Kirche, Musikgruppe,
Kegelgruppe, Jagdgemeinschaft,Jugend-
club, Dartgemeinschaft, Saunaclub,
Gymnastikgruppe, Billardgruppe,
Christliche Bürgerhilfe - Ortsgruppe
Grüneberg
- Feste:
Dorf- und Erntefest, Traditionsfeste,
Karneval, Chortreffen, Seniorenbetreu-
ung, Patenschaft mit der polnischen
Gemeinde Bodzentyn
Planungen
- Dorfentwicklungsplanung (Endber. 1994)
- Bebauungsplan Wohngebiet Grüneberg
- Bebauungsplan Gewerbegebiet
- Innenbereich- und Ergänzungssatzung
- Erweiterte Abrundungssatzung
Ansprechpartner
Gemeinde Löwenberger Land
Bernd-Christian Schneck
Alte Schulstraße 5
16775 Löwenberger Land/OT Löwenberg
Ortsbürgermeister Grüneberg
Siegfried Tiemann
Tel.: 033094/80744 (privat)
Ortsbeschreibung
Die erste schriftliche Erwähnung des
Angerdorfes Grüneberg erfolgte 1356 als
“Gruenenberg“. Der Ursprung des Ortsnamens
lässt sich auf eine leichte Erhebung
inmitten grüner Wiesenflächen zurückführen.
Grüneberg ist ein Nord-Süd orientiertes
Straßenangerdorf mit geschlossener
Bebauung und traufständigen Wohnhäusern
am Anger. Ställe und Nebengebäude
wurden als Backsteingebäude auf Feldsteinsockeln
errichtet. Auf dem Anger mit
wertvollem altem Baumbestand steht die
frühgotische denkmalgeschützte Kirche.
Die Kirche ist das älteste Gebäude des
Dorfes. Der ursprüngliche Bau (Ende 13.
Jh.) wurde Mitte des 18. Jahrhunderts nach
Osten erweitert und verputzt. Im Innern
befindet sich die barocke Neueinrichtung
von etwa 1750 mit Kanzelaltar, Gestühl,
dreiseitiger Empore und Orgelprospekt. Im
alten Dorfkern sind große Bauerngehöfte
vorherrschend, während an den Ortsausgängen
Siedlungshäuser mit Nebengebäuden
aus dem 19. und 20. Jahrhundert die
prägende Bebauung sind.
An den östlichen Ortsrand von Grüneberg
schließen sich ausgedehnte Ackerflächen
an. Die westlich angrenzenden Wiesenflächen
sind durch lineare Gehölzstrukturen
gegliedert. Südlich, in direkter Ortsnähe,
liegt der Dretzsee. Die Dorfökologie ist in
Grüneberg mit der Tradition noch relativ
eng verbunden, denn der ursprüngliche
Dorfmantel mit der kleinteiligen Struktur
der Scheunen, Gärten und Wiesen sowie
mit ehemals individuell genutztem, angrenzendem,
kleinteiligem Ackerland ist noch
klar erkennbar. Die Ortslage Grüneberg ist
vom Landschaftsschutzgebiet “Liebenberg“
umgeben, das auf relativ kleinem Raum
annähernd alle Landschaftsformen des
Kreises Oberhavel präsentiert.
Die Grünflächengestaltung hat in Grüneberg
aufgrund des großen Angerbereiches
eine erhebliche Bedeutung. Zum Schutz
und zur Pflege der Grünflächen wurden mit
natürlichen Baustoffen Barrieren (Holzpoller)
geschaffen. Der Grünflächenbereich
wird durch die privaten Vorgärten ergänzt.
Baumaltbestände entlang der Straßen
wurden durch Neuanpflanzungen ergänzt
(Linden). Die Pflanzauswahl orientiert sich
dabei an der Ortstypik, so dass einheimische
Bäume und Pflanzen zu Anwendung
kommen. Im Schul- und Kitabereich wird
vermitteltes Wissen durch die praktische
Arbeit im Schulgarten vertieft.
Heute ist der unverwechselbare Dorfcharakter
eines märkischen Angerdorfes in
Grüneberg mit der großzügigen Angergestaltung
und den typischen Bauerngehöften
durch vielfältige private und kommunale Initiativen
wieder erkennbar. Durch das Förderprogramm
der Dorferneuerung wurden
Anreize geschaffen, um historische Gestaltungselemente
zu erhalten, die sich in den
Sanierungsbeispielen widerspiegeln.
Grüneberg verfügt mit 51 Betrieben über
eine ausgeprägte wirtschaftliche Infrastruktur.
Größter Arbeitgeber ist die VIVA-
RIS Getränke GmbH & Co. KG mit 70
Beschäftigten. Die Nahversorgung und der
Dienstleistungsbereich werden durch drei
Gaststätten, Poststelle, Bankfiliale, Friseur,
Kosmetik, Physiotherapie, Arztpraxis
u.a.m. abgesichert. Die Landwirtschaft ist
ein wichtiger Bestandteil der weiteren Entwicklung
der Gemeinde. Neben der Agrar
Genossenschaft Grüneberg betreiben noch
sieben Wiedereinrichter Landwirtschaft.
Alle Vereine, Gruppen, Gemeinschaften
beteiligen sich aktiv am Dorfleben. Sowohl
einzelne organisierte Veranstaltungen wie
z.B. Fußballturniere, Chortreffen, Konzerte
in der Kirche als auch gemeinschaftliche
Veranstaltungen (Erntedank- oder Dorffeste)
tragen wesentlich zum Dorfgemeinschaftsleben
bei. Die Integration und aktive
Einbeziehung der “Neu-Grüneberger“ ist
wichtiger Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft.
Grüneberg war nach der Premiere
in Jahr 2002 auch im Jahr 2007 wieder
Ausrichter des Kreiserntedankfestes des
Landkreises Oberhavel. Die Organisation
dieser kreisübergreifenden Veranstaltung
ist ein Paradebeispiel für die gute Zusammenarbeit
aller Vereine, Gruppen, Gemeinschaften
und kommunalen Vertreter.