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Pinnow / Amt Oder-Welse, Landkreis Uckermark - Ministerium für ...

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Ländliche Entwicklung<br />

<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

Unser Dorf hat Zukunft<br />

Landeswettbewerb 2008/2009


Ländliche Entwicklung 1<br />

Inhalt<br />

• Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009....................................................................................................................... Seite<br />

Unser Dorf hat Zukunft 03<br />

Inhalte und Ziele des Wettbewerbes 2008/2009 04<br />

Teilnahmebedingungen und Durchführung der Wettbewerbe 06<br />

Kriterien - wie wird bewertet? 08<br />

Bundesentscheid 10<br />

Leitfragen <strong>für</strong> die Fachbewertungsbereiche 11<br />

Anmeldung zum 7. Landeswettbewerb 2008/2009 „Unser Dorf hat Zukunft“ 14<br />

• Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/2006...............................................................................................................<br />

Bendelin und <strong>Pinnow</strong> sind Brandenburgs aktivste Dörfer 18<br />

Kreissieger im 6. Landeswettbewerb 2005/2006 „Unser Dorf hat Zukunft“ 20<br />

Mitglieder der Landesbewertungskommission 2006 21<br />

Bendelin - <strong>Landkreis</strong> Prignitz 22<br />

<strong>Pinnow</strong> - <strong>Landkreis</strong> <strong>Uckermark</strong> 24<br />

Rohrlack - <strong>Landkreis</strong> Ostprignitz-Ruppin 26<br />

Grüneberg - <strong>Landkreis</strong> Oberhavel 28<br />

Brodowin - <strong>Landkreis</strong> Barnim 30<br />

Letschin - <strong>Landkreis</strong> Märkisch-<strong>Oder</strong>land 32<br />

Kieselwitz - <strong>Landkreis</strong> <strong>Oder</strong>-Spree 34<br />

Dissen - <strong>Landkreis</strong> Spree-Neiße 36<br />

Bischdorf - <strong>Landkreis</strong> Oberspreewald-Lausitz 38<br />

Beyern - <strong>Landkreis</strong> Elbe-Elster 40<br />

Straupitz - <strong>Landkreis</strong> Dahme-Spreewld 42<br />

Dennewitz - <strong>Landkreis</strong> Teltow-Fläming 44<br />

Ferch - <strong>Landkreis</strong> Potsdam-Mittelmark 46<br />

Grünefeld - <strong>Landkreis</strong> Havelland 48<br />

• Erfahrungen aus dem Dorfwettbewerb 2005/2006...............................................................................................<br />

Erfahrungen aus dem Wettbewerb – Bürgerschaftliches Engagement 50<br />

Was bedeutet Dorfwettbewerb <strong>für</strong> den <strong>Landkreis</strong>? 52<br />

Was macht Brandenburgs Dörfer unverwechselbar? 54<br />

Strategien <strong>für</strong> eine künftige Dorfentwicklung 56<br />

Bildnachweis 60


2 Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 3<br />

Unser Dorf hat Zukunft<br />

In den Jahren 2008 und 2009 geht der Brandenburgische<br />

Landeswettbewerb „Unser Dorf<br />

hat Zukunft“ in die siebte Runde. Das Motto<br />

soll deutlich machen, dass der Wettbewerb<br />

eine Entwicklung genommen hat. So steht<br />

heute nicht mehr allein die Dorfverschönerung,<br />

sondern vielmehr die ganzheitlichen<br />

Entwicklung des Dorfes, die geprägt ist von<br />

der Eigeninitiative und Innovation seiner Bürgerinnen<br />

und Bürger, im Mittelpunkt.<br />

Die „innere“ Schönheit eines Dorfes, der soziale<br />

Zusammenhalt und das Dorfklima sind<br />

neben der wirtschaftlichen Entwicklung und<br />

der Infrastruktur die wesentlichen Faktoren,<br />

die das Leben auf dem Dorf attraktiv machen.<br />

Genau dort setzt unsere Politik im ländlichen<br />

Raum an. Sie soll das Engagement der Bürgerinnen<br />

und Bürger bei der zukunftsorientierten<br />

Gestaltung ihrer Dörfer anregen und<br />

unterstützen.<br />

Die vorliegende Broschüre zieht Bilanz über<br />

16 Jahre Dorfwettbewerb. Es wird deutlich,<br />

dass es <strong>für</strong> eine erfolgreiche Dorfentwicklung<br />

wesentlich mehr braucht als finanzielle Mittel<br />

<strong>für</strong> investive Maßnahmen im kommunalen<br />

oder privaten Bereich.<br />

Die lebendigsten und attraktivsten Dörfer sind<br />

dort zu finden, wo die Dorfgemeinschaft sich<br />

um das Leben im Dorf sorgt und die Unterstützung<br />

durch Fördermöglichkeiten in diesem<br />

Sinne genutzt wird. Der Dorfwettbewerb kann<br />

und wird diese Entwicklung unterstützen.<br />

In der Broschüre werden die auf Landes- und<br />

Kreisebene erfolgreichen Dörfer vorgestellt.<br />

Die Gemeinden geben ihre Erfahrungen darin<br />

gern weiter, die Ansprechpartner sind benannt.<br />

Von einer Teilnahme am Wettbewerb profitieren<br />

jedoch nicht nur die Sieger. Dörfer, die<br />

wiederholt am Wettbewerb teilnehmen, bestä-<br />

tigen immer wieder, dass die Anstrengungen<br />

sich gelohnt haben, auch ohne Preis.<br />

Schon die Teilnahme am Wettbewerb weckt<br />

Initiativen zur Verbesserung der Lebens- und<br />

Wohnortqualität, stärkt dadurch die Dorfgemeinschaft<br />

und lockt Gäste an. Nicht der Preis,<br />

sondern das Mitmachen ist der Gewinn.<br />

In diesem Sinne rufe ich alle ländlichen<br />

Gemeinden Brandenburgs auf, sich am<br />

siebten Landeswettbewerb „Unser Dorf hat<br />

Zukunft“ 2008/2009 zu beteiligen.<br />

Dr. Dietmar Woidke<br />

Minister <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

des Landes Brandenburg


4 Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 5<br />

Inhalte und Ziele des Wettbewerbes 2008/2009<br />

Der Wettbewerb verdeutlicht, dass durch die<br />

Aktivitäten der Bürger im ländlichen Raum<br />

eine lebendige Dorfentwicklung erfolgen<br />

kann, die in Liebe <strong>für</strong> ihr Dorf von vielen mitgetragen<br />

und unterstützt wird. Solche Aktivitäten<br />

müssen aus dem Dorf selbst kommen,<br />

man kann dies nicht von “oben” anweisen,<br />

initiieren. Nur eine lebendige Dorfgemeinschaft<br />

ist in der Lage, viele zu begeistern,<br />

zu motivieren mitzumachen und somit den<br />

Sozialverbund -Dorf- zu erhalten. Es ist<br />

immer wieder erstaunlich, wie viele Bewohner<br />

an “ihrer” Dorfentwicklung teilhaben.<br />

Nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit<br />

hat hierin einen wesentlichen Ursprung.<br />

Die Ziele des 7. Landeswettbewerbes<br />

2008/2009 „Unser Dorf hat Zukunft“ sind<br />

wie im vergangenen Wettbewerb die Verbesserung<br />

der Zukunftsperspektiven in den<br />

Dörfern und die Steigerung der Lebensqualität<br />

im ländlichen Raum.<br />

Bei der Bewertung steht deshalb auch<br />

wieder im Vordergrund, wie die Dörfer mit<br />

ihren individuellen Ausgangsbedingungen<br />

und kulturellen Traditionen umgehen und<br />

ihre eigene Zukunft nachhaltig gestalten.<br />

Besondere Anerkennung werden dabei<br />

Aktivitäten im Sinne der nachfolgend<br />

beschriebenen Bausteine einer erfolgreichen<br />

Dorfentwicklung finden.<br />

• Kraft und Erfolg haben Dörfer,<br />

deren Bürgerinnen und Bürger<br />

sich engagieren<br />

Der Dorfwettbewerb soll dazu beitragen,<br />

das Verständnis der Dorfbevölkerung <strong>für</strong><br />

ihre eige nen Einflussmöglichkeiten zu<br />

stärken und dadurch die bürgerschaftliche<br />

Mitwirkung zu inten sivieren. So kann der<br />

Wettbewerb hervorragende Beispiele da<strong>für</strong><br />

aufzeigen, wie es motivier ten und engagierten<br />

Dorfbewohnern gelingt, sich ein<br />

lebenswertes Umfeld zu schaffen. Dabei<br />

wird gewürdigt, was die Dorfgemeinschaft<br />

ohne staatliche Förderung leistet.<br />

• Gemeinschaftliche Perspektiven<br />

entwickeln ‑<br />

Innovationspotenziale erschließen<br />

Die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer und alle in der<br />

Gemeinde Ver antwortlichen sollen durch<br />

den Wettbe werb motiviert werden, die individuellen<br />

Aus gangsbedin gungen - Stärken<br />

und Schwächen, Chancen und Risiken -<br />

ihres Ortes zu erfassen.<br />

Daraus können dann Perspektiven <strong>für</strong> die<br />

Zukunft des Dorfes gemeinschaftlich entwickelt<br />

und Innovationspotenzi ale erschlossen<br />

werden<br />

• Die vorhandenen Kräfte und<br />

Instrumente bündeln<br />

Wichtiger Erfolgsfaktor <strong>für</strong> die dörfliche<br />

Entwicklung ist, dass alle an einem Strang<br />

ziehen. Die Initiierung und Umsetzung von<br />

isolierten Einzelprojekten reicht alleine<br />

nicht aus. Ent scheidend <strong>für</strong> den Erfolg ist<br />

es, mögliche Synergieeffekte aus gemeinsamem<br />

Handeln zu nut zen.<br />

Große Bedeu tung kommt dabei der Qualität<br />

der Zusammenarbeit zwischen den<br />

verschie denen kommuna len und staatlichen<br />

Institutionen, Vereinen und sonstigen<br />

Gruppierungen im Dorf und der überörtlichen<br />

Zusammenarbeit zu.<br />

• Zukunftsfähigkeit erhalten bedeu<br />

tet, intensiv auf die verschiedenen<br />

Generationen im Dorf ein zugehen<br />

Auf die Interessen und Bedürfnisse der<br />

Menschen vor Ort zu setzen, heißt auch,<br />

sich mit den Zukunftschancen der Kinder<br />

und jungen Menschen -insbesondere auch<br />

der jungen Frauen im ländlichen Raum<br />

auseinanderzusetzen. Denn sie sind es,<br />

die die ländlichen Räume zuerst verlassen<br />

und dabei immer auch ein Stück Zukunft<br />

mitnehmen.<br />

In einer alternden Gesellschaft sind aber<br />

auch die Möglichkeiten auszuloten, ältere<br />

Bürgerin nen und Bürger in die Dorfentwicklung<br />

einzubeziehen.<br />

• Die dörfliche Identität stärken<br />

Pflege und Entwicklung des sozialen Miteinanders<br />

zwischen den Generationen,<br />

Volksgrup pen, Alt- und Neubürgern, eine<br />

neue Kommunikationskultur sowie die entsprechende<br />

“soziale Infrastruktur” lassen<br />

im Dorf Identität, soziale Geborgenheit und<br />

Vertrautheit - „Heimat” ent stehen. Sie sind<br />

wichtiger Teil der „weichen Standortfaktoren“,<br />

die zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />

Es geht aber beispielsweise auch um<br />

Maßnahmen, die Kinder und Jugendliche<br />

in ihrer Entwicklung fördern, Familien entlasten<br />

oder die Kooperation zwischen den<br />

Gene rationen mit neuen Ansätzen und Projekten<br />

stärken.<br />

• Natur und Umwelt -<br />

pflegen und erhalten<br />

Erholungsräume und Naturerlebnismöglichkeiten<br />

in unmittelbarer Nähe zu haben, sind<br />

zent rale Vorzüge ländlichen Lebens. Sie zu<br />

entwickeln und zu erhalten sowie bedrohte<br />

Pflanzen- und Tier arten und ihre Lebensräume<br />

zu schützen, erhöht die Lebensqualität<br />

des Dorfes und kann Ausgangsba sis<br />

<strong>für</strong> wirtschaftliche Aktivitäten sein. Umweltfreundliche<br />

Verfahren der Land nutzung und<br />

Akti vitäten im Sinne der Agenda 21 tragen<br />

zur nachhaltigen Dorfent wicklung bei.


6 Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 7<br />

Teilnahmebedingungen und Durchführung der Wettbewerbe<br />

• Teilnahmebedingungen<br />

Der Wettbewerb erfolgt auf:<br />

- <strong>Landkreis</strong>ebene im Jahr 2008/2009<br />

- Landesebene 2009<br />

- Bundesebene 2010.<br />

Am Landeswettbewerb können nur die aus<br />

den vorausgehenden Kreiswettbewerben<br />

als Sieger hervorgegangenen Gemeinden<br />

oder Gemeindeteile teilnehmen.<br />

- Teilnahmeberechtigt sind räumlich ge-<br />

schlossene Gemeinden oderGemeindeteile<br />

mit überwiegend dörflichem<br />

Charakter mit bis zu 3.000 Einwohnern.<br />

Die Gemeinde meldet den Gemeinde-<br />

teil <strong>für</strong> den Wettbewerb an.<br />

- Für Gemeinden oder Gemeindeteile,<br />

die zum zweiten Mal Landessieger<br />

wurden, ist die Teilnahme an dem<br />

darauf folgenden Landeswettbewerb<br />

nicht möglich.<br />

- Für den Bundeswettbewerb gilt:<br />

Für Gemeinden oder Gemeindeteile,<br />

die zum zweiten Mal mit gleicher<br />

oder niedrigerer Platzierung am Bun-<br />

desentscheid teilgenommen haben,<br />

ist die Teilnahme an dem darauf folgen<br />

den Bundesentscheid nicht möglich.<br />

Die Landessieger werden vom <strong>Ministerium</strong><br />

<strong>für</strong> Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

zur Teilnahme am Bundeswettbewerb<br />

nominiert. Voraussetzung <strong>für</strong><br />

die Meldung zum Bundesentscheid ist die<br />

erfolgreiche Teilnahme am vorangegangenen<br />

Landesentscheid.<br />

• Durchführung der Wettbewerbe<br />

1. Vorbereitung auf Gemeindeebene<br />

Den am Wettbewerb teilnehmenden<br />

Gemeinen und Gemeindeteilen wird die Bildung<br />

einer Arbeitsgruppe empfohlen, die<br />

die notwendigen Vorbereitungen koordiniert.<br />

Diesem Arbeitsgremium sollen neben<br />

Personen, die am Wettbewerb besonders<br />

interessiert sind, auch Sachkundige aus<br />

den verschiedenen Bereichen entsprechend<br />

der Bewertungskriterien angehören.<br />

2. Kreiswettbewerbe<br />

Die <strong>Landkreis</strong>e werden gebeten, die Kreiswettbewerbe<br />

bis zum 14. 03. 2009 als Vorentscheidung<br />

<strong>für</strong> den Landeswettbewerb<br />

2009 durchzuführen.<br />

Die Erfahrung der letzten Wettbewerbe<br />

hat gezeigt, dass die Durchführung der<br />

Regionalentscheide im Jahr vor dem Landesentscheid<br />

sinnvoll ist, damit sich die auf<br />

Kreisebene ausgezeichneten Gemeinden<br />

angemessen auf den Landesentscheid vorbereiten<br />

können.<br />

Den Termin <strong>für</strong> die Anmeldung zum Kreisentscheid<br />

legt der jeweilige <strong>Landkreis</strong> fest.<br />

Für die Anmeldung ist das als Anlage beigefügte<br />

Formblatt zu verwenden. Das<br />

Formblatt kann auch als pdf- bzw. Excel-<br />

Datei unter www.mluv.brandenburg.de<br />

abgerufen werden.<br />

Die Kreisbewertungskommissionen<br />

werden von den <strong>Landkreis</strong>en bestimmt. Bei<br />

der Auswahl der Mitglieder der Bewertungskommissionen<br />

soll neben der fachlichen<br />

Qualifikation im Sinne der Bewertungskrite-<br />

rien auch das ehrenamtliche Engagement<br />

besonders berücksichtigt werden.<br />

Die Kommissionen der <strong>Landkreis</strong>e sollen<br />

unter Leitung des <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung/Dorfentwicklung<br />

zuständigen <strong>Amt</strong>es<br />

mindestens ein Vertreter der zuständigen<br />

Regionalstelle des Landesamtes <strong>für</strong><br />

Verbraucherschutz, Landwirtschaft und<br />

Flurneuordnung sowie der Bereiche Naturschutz<br />

und Landschaftspflege, Bauwesen,<br />

Denkmalpflege, Heimatpflege, Gartenbau<br />

und des regionalen Tourismus angehören.<br />

Darüber hinaus sollte ein Vertreter der<br />

Kreisarbeitsgemeinschaft des Städte- und<br />

Gemeindebundes der Kommission angehören.<br />

Die Kreisbewertungskommissionen ermitteln<br />

einen Kreissieger.<br />

Die Entscheidungen der Kreisbewertungskommissionen<br />

sind endgültig. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

3. Landeswettbewerb<br />

Der Wettbewerb wird vom Minister <strong>für</strong> Ländliche<br />

Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

ausgelobt. Er steht unter der<br />

Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten.<br />

Zur Teilnahme am 7. Landeswettbewerb<br />

2009 sind nur die Kreissieger berechtigt.<br />

Die Kreissieger sind dem <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong><br />

Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

spätestens bis zum 27. 03. 2009<br />

mitzuteilen<br />

.<br />

Die <strong>Landkreis</strong>e übersenden dem <strong>Ministerium</strong><br />

<strong>für</strong> Ländliche Entwicklung, Umwelt und<br />

Verbraucherschutz spätestens zu diesem<br />

Termin die <strong>für</strong> den Landeswettbewerb<br />

notwendigen Daten und Unterlagen der<br />

Kreissieger gemäß den Anforderungen des<br />

beigefügten Anmeldeformulars. Dies gilt<br />

auch <strong>für</strong> das Protokoll über die Ermittlung<br />

der Kreissieger und eine Übersicht der am<br />

Kreiswettbewerb beteiligten Gemeinden.<br />

Die Landesbewertungskommission, deren<br />

Mitglieder vom Minister <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

berufen werden, bewertet die Teilnehmer<br />

am Landeswettbewerb. Sie wird bis zum<br />

31.07.2009 den Entscheid auf Landesebene<br />

durchführen. Die Bereisung der <strong>für</strong><br />

den Landeswettbewerb gemeldeten Dörfer<br />

erfolgt bis zum 30.06.2009.<br />

Die Entscheidungen der Landesbewertungskommission<br />

sind endgültig. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

4. Hinweise zur Präsentation des<br />

Dorfes bei der Bewertung<br />

Hinsichtlich der Bereisung der Teilnehmer-<br />

Orte durch die Bewertungskommissionen<br />

wird empfohlen, die folgenden Hinweise<br />

und Informationen zu beachten (vgl.<br />

Anlage: Leitfragen <strong>für</strong> die Fachbewertungsbereiche).<br />

Für die Präsentation sind zweieinhalb<br />

Stunden vorgesehen. Sie erfolgt in folgenden<br />

Abschnitten:<br />

- Begrüßung und Kurzdarstellung des<br />

Ortes (30 min.);<br />

- Besichtigung des Ortes, sowohl inner-<br />

örtlich als auch im Außenbereich<br />

(90 min.);<br />

- Abschlussbesprechung mit Gelegen-<br />

heit <strong>für</strong> Fragen der Mitglieder der<br />

Bewertungskommission (30 min).<br />

Die Kommission wird aus Gründen der<br />

Chancengleichheit <strong>für</strong> alle Dörfer die 2,5<br />

Besuchsstunden nicht überschreiten.<br />

Planungen und Übersichten über die<br />

Dorf- und Landschaftsentwicklung können<br />

anhand einer Ausstellung dargestellt<br />

werden, die gleichzeitig einen Überblick<br />

über die nachhaltige Arbeit im Rahmen<br />

des Dorfwettbewerbes geben soll. Sinnvoll<br />

ist auch eine Vorstellung der Aktivitäten<br />

mittels moderner Medien um die<br />

Ausgangslage, die Veränderungen und die<br />

Auseinandersetzung mit dem Anspruch<br />

des Dorfwettbewerbes zu verdeutlichen<br />

(vorher - nachher).<br />

Dienlich <strong>für</strong> die Vorstellung sind Dorfberichte/Dorfbeschreibungen<br />

(Selbstdarstellung - max. 10 Seiten):<br />

- Gegliedert nach den Leitfragen;<br />

- Entwicklung der letzten 10 bis 15<br />

Jahre;<br />

- Handlungsspielräume der Gemeinde/<br />

des Ortsteils;<br />

- Bewertung der Ziele im Vergleich zu<br />

den Ergebnissen.<br />

Die Besichtigung von Ort und Landschaft<br />

- je nach den örtlichen Gegebenheiten, erfolgt<br />

teils zu Fuß oder mit dem Fahrzeug - ist der<br />

Kernpunkt der Bewertung. Für die Besichtigung<br />

sollte die Route einen repräsentativen<br />

Überblick über Dorf und Landschaft geben.<br />

Im Rahmen des Wettbewerbes ist die Dar‑<br />

stellung der Ortsentwicklung durch die<br />

Dorfgemeinschaft erwünscht und gefragt.<br />

Der Mitwirkung der Bürgerinnen und<br />

Bürger, insbesondere der Jugend, kommt<br />

in allen Bewertungsbereichen eine große<br />

Bedeutung zu. Es wird empfohlen, Vertre-<br />

ter und Vertreterinnen der Bürgerschaft und<br />

von Vereinen in die Präsentation mit einzubeziehen<br />

und sie über ihre Leistungen vor<br />

Ort selbst berichten zu lassen.<br />

Die Kommission sollte darüber hinaus die<br />

gesamte Zeit über die Möglichkeit haben,<br />

mit den örtlich Verantwortlichen Informationen<br />

auszutauschen und Fragen zu stellen.<br />

Auch wenn der Ort ein berechtigtes Interesse<br />

hat, sich möglichst gut zu präsentieren,<br />

wird es auch als wichtig erachtet,<br />

dass auch Probleme und ihre angedachten<br />

Lösungen der Kommission aufgezeigt<br />

werden.<br />

Für das Abschlussgespräch ist genügend<br />

Zeit einzuplanen, damit die Kommission<br />

noch Gespräche mit den Dorfbewohnern,<br />

den örtlich Verantwortlichen, Planern, Beratern<br />

sowie Gästen führen kann und abschließende<br />

Fragen beantworten zu lassen.


8 Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 9<br />

Kriterien - wie wird bewertet?<br />

Die Leistungen der Dörfer werden vor dem<br />

Hintergrund ihrer jeweiligen Ausgangslage<br />

und den individuellen Möglichkeiten der<br />

Einflussnahme bewertet. Es soll deutlich<br />

werden, welche Ziele sich die Bevölkerung<br />

<strong>für</strong> ihr Dorf gesetzt hat und was getan<br />

wurde, um diese Ziele zu erreichen. Besonderer<br />

Wert dabei auf Maßnahmen und Aktivitäten<br />

der letzten Jahre gelegt<br />

• Entwicklungskonzepte - wirtschaftliche<br />

Initiativen:<br />

Was wollen wir ‑ Was haben wir<br />

erreicht?<br />

Die Entwicklung des Dorfes in der Region<br />

wird beeinflusst durch kontinuierliche und<br />

zum Teil abrupte Veränderungen des gesellschaftlichen<br />

und natürlichen Umfeldes sowie<br />

der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />

Die Dorfbewohner können und sollen den<br />

notwendigen Anpassungsprozess aktiv mitgestalten.<br />

Von den Bürgern und den Kommunen<br />

gemeinsam entwickelte Leitbilder und<br />

Entwicklungsstrategien Ideen, Konzepte<br />

und Planungen <strong>für</strong> die Zukunft des Dorfes<br />

sollen dazu beitragen, den unverwechselbaren<br />

Dorf- und Landschaftscharakter zu<br />

erhalten, die wirtschaftlichen Potenziale zu<br />

nutzen und die Lebensqualität im Dorf im<br />

Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung<br />

zu verbessern.<br />

Es gilt Initiativen der Bürger, der Dorfgemeinschaft,<br />

der örtlichen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer sowie der Gemeinde zur<br />

Nutzung der örtlichen Erwerbspotenziale<br />

anzuregen. Hier sind insbesondere solche<br />

Aktivitäten im Dorf von Bedeutung, bei<br />

denen die Bewohner selber wirtschaftliche<br />

Fragestellungen aufwerfen, und mit denen<br />

unternehmerische Eigeninitiativen gefördert<br />

werden. Die Einbindung der dörflichen<br />

Planungen in integrierte regionale Entwick-<br />

lungskonzepte spielt hier eine große Rolle<br />

(Das Dorf in der Region). Große Bedeutung<br />

kommt auch der Zusammenarbeit zwischen<br />

den Dörfern der Region und zwischen den<br />

Planungsebenen zu.<br />

• Soziale und kulturelle Aktivitäten:<br />

Was wollen wir ‑<br />

Was haben wir erreicht?<br />

Die aktive Mitwirkung der Bürger bei der<br />

Gesamtentwicklung ihres Dorfes stärkt<br />

das soziale und kulturelle Zusammenleben<br />

und verbessert die Lebensqualität im<br />

Dorf. Insbesondere Angebote und Einrichtungen<br />

im sozialen, kulturellen, ökologischen<br />

und sportlichen Bereich können das<br />

Gemeinschaftsleben und die Integration<br />

von Einzelpersonen oder Gruppen aller<br />

Altersstufen fördern. Beispielhaft stehen<br />

hier<strong>für</strong> das Vereinsleben, soziale und kirchliche<br />

Einrichtungen, Selbsthilfeleistungen,<br />

Gemeinschaftsaktionen, Initiativen, die<br />

den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft<br />

unterstützen und <strong>für</strong> jede Altersgruppe eine<br />

Perspektive <strong>für</strong> das Leben im Dorf bieten.<br />

• Baugestaltung und -entwicklung:<br />

Was wollen wir ‑<br />

Was haben wir erreicht?<br />

Baugestaltung und -entwicklung sowie<br />

raumsparendes Flächenmanagement sind<br />

wesentliche Elemente einer zukunftsorientierten<br />

Dorfentwicklung. Die Lebens- und<br />

Wohnqualität eines Dorfes, sein Charakter,<br />

werden maßgeblich durch die Erhaltung,<br />

Pflege und Entwicklung der ortsbildprägenden<br />

Bausubstanz mit bestimmt. Dabei gilt<br />

es, neue Gebäude und Baugebiete dem<br />

historischen Orts- und Landschaftscharakter<br />

anzupassen und unter Beachtung der<br />

regional- und ortstypischen Bauformen und<br />

Baumaterialien eine sinnvolle Verzahnung<br />

von traditionellen und modernen Elementen<br />

herzustellen. Die Gestaltung der privaten<br />

und öffentlichen Frei- und Verkehrsflächen<br />

prägt nachhaltig das Bild des Dorfes.<br />

Eine nachhaltige Raum- und Siedlungsentwicklung<br />

verlangt unter anderem den<br />

sparsamen und effizienten Umgang mit vorhandenen<br />

Flächen und den Einsatz umweltfreundlicher<br />

Materialien und Techniken.<br />

So trägt die Umnutzung ehemals landwirtschaftlich<br />

genutzter Gebäude zum Schutz<br />

der Ressourcen und zu einer zukunftsfähigen<br />

Entwicklung der ländlichen Räume bei.<br />

• Grüngestaltung und -entwicklung:<br />

Was wollen wir ‑ Was haben wir<br />

erreicht?<br />

Das Grün im Dorf und die dörfliche Gartenkultur<br />

haben wesentlichen Einfluss auf eine<br />

harmonische Dorfgestaltung und die Wohn-<br />

und Lebensqualität im Dorf. Die Vernetzung<br />

mit der umgebenden Landschaft und die<br />

Förderung vielfältiger naturnaher Lebensräume<br />

prägen darüber hinaus die Qualität<br />

des Naturhaushaltes. Dabei sollte die regional<br />

und dorftypische Tier- und Pflanzenwelt<br />

erhalten und entwickelt bzw. wiederhergestellt<br />

werden. Wesentliche Bedeutung <strong>für</strong><br />

die Stärkung der Belange von Natur und<br />

Umwelt kommt dabei der Information und<br />

Motivierung der Bürger, der Initiierung von<br />

Eigenverantwortung und der Anregung zur<br />

Mitwirkung zu.<br />

• Das Dorf in der Landschaft:<br />

Was wollen wir ‑ Was haben wir<br />

erreicht?<br />

Gestaltung und Erhaltung einer vielfältigen<br />

Kulturlandschaft unter Berücksichtigung<br />

einer umweltfreundlichen Landnutzung<br />

tragen zur Sicherung des Naturhaushalts<br />

bei. Dabei sind die Einbindung des Dorfes<br />

in die Landschaft, die Gestaltung des Ortsrandes<br />

sowie die Erhaltung, Pflege und<br />

Entwicklung charakteristischer Landschaftsbestandteile<br />

zu beachten. Die Steigerung<br />

der Vielfalt an naturnahen Landschaftsbestandteilen,<br />

wie Hecken, Feldgehölzen,<br />

Teichen, Feuchtbiotopen sichert die Lebensräume<br />

<strong>für</strong> Pflanzen und Tiere und kommt<br />

dem Dorf zu gute.<br />

Gesamturteil<br />

Die fünf Fachbewertungsbereiche sind gleich<br />

gewichtig und werden vor dem Hintergrund<br />

der individuellen Einflussmöglichkeiten des<br />

Dorfes auf seine künftige Entwicklung sowie<br />

der jeweiligen besonderen Ausgangslage<br />

beurteilt. In allen Bereichen sollen dabei<br />

die eigenständigen Leistungen der Dorfbewohner<br />

bei der Entwicklung ihres Dorfes im<br />

Vordergrund stehen (s.d.i. Anlage genannten<br />

Leitfragen <strong>für</strong> die Fachbewertungsbereiche).<br />

Die Bewertungsbereiche gehen jeweils mit<br />

20 v.H. in die fachliche Bewertung ein:<br />

- Entwicklungskonzepte - wirtschaftliche<br />

Initiativen<br />

- Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

- Baugestaltung und -entwicklung<br />

- Grüngestaltung und -entwicklung<br />

- Das Dorf in der Landschaft.<br />

Um zu prüfen, ob die dargestellten Einzelmaßnahmen<br />

zu einem geschlossenen<br />

Gesamtbild zusammengeführt wurden,<br />

sind die unter Nummer 1 genannten Querschnittskriterien<br />

(Ziele des Wettbewerbes)<br />

zu berücksichtigen.<br />

Auszeichnungen<br />

Im Landeswettbewerb werden die aktivsten<br />

Gemeinden des Landes prämiiert. Es ist<br />

beabsichtigt, den Siegern im Landeswettbewerb<br />

<strong>für</strong> ihre Leistungen Ehrenpreise<br />

des Ministers <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz zu übergeben.<br />

Die Auszeichnungen der Sieger des<br />

7. Landeswettbewerbes durch den Minister<br />

<strong>für</strong> Ländliche Entwicklung, Umwelt und<br />

Verbraucherschutz finden im Rahmen des<br />

6. Brandenburger Dorf- und Erntefestes im<br />

September 2009 statt.


10 Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 11<br />

Bundesentscheid 1)<br />

Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

durchgeführt. Er steht unter<br />

der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.<br />

Die Beurteilung der teilnehmenden Gemeinden<br />

und Gemeindeteilen erfolgt auf der<br />

Grundlage des unter Nr. 4 genannten Bewertungsrahmen.<br />

Bei der Durchführung des Wettbewerbs<br />

wirkt das Bundesministerium <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit<br />

den <strong>für</strong> den Wettbewerb in den Ländern<br />

zuständigen Ministerien, dem Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,<br />

dem Bundesministerium <strong>für</strong><br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie<br />

der im Bereich der dörflichen Entwicklung<br />

engagierten Organisationen und Bundesverbänden<br />

zusammen.<br />

Eine sachverständige Bewertungskommission,<br />

die vom Bundesministerium <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

berufen wird, beurteilt die Leistungen der<br />

teilnehmenden Dörfer.<br />

Die Entscheidungen der Bewertungskommission<br />

sind endgültig. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Den Teilnehmern am Bundeswettbewerb<br />

werden Gold-, Silber- und Bronzeplaketten<br />

sowie Urkunden verliehen. Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Meldung zum Bundesentscheid ist<br />

die erfolgreiche Teilnahme am vorangegangenen<br />

Landesentscheid.<br />

___<br />

1) Durch das Bundesministerium <strong>für</strong> Ernährung, Land-<br />

wirtschaft und Verbraucherschutz sind die Aus-<br />

schreibungsrichtlinien im Gemeinsamen Ministerial-<br />

blatt des Bundes (GMBl) und im Internet<br />

(www.bmelv.de) veröffentlicht.<br />

Leitfragen <strong>für</strong> die Fachbewertungsbereiche<br />

0. Vorstellung<br />

• Kurze Darstellung der Akteure und ihrer Aufgabenfelder<br />

- von wem ist die Initiative <strong>für</strong> die Teilnahme am Wettbewerb ausgegangen?“<br />

- wer macht was?<br />

• Kommunaler Handlungsspielraum des Dorfes<br />

- wie viel Planungs-/Gestaltungsspielraum hat das Dorf?<br />

- gibt es einen eigenen „Ortsrat“?<br />

- wie viele Ratsmitglieder vertreten das Dorf im Rat der Gemeinde?<br />

- wie wird das Dorf von der Gemeinde, dem <strong>Landkreis</strong> im Wettbewerb unterstützt?<br />

1. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen<br />

• Gibt es eine Zukunftsperspektive, ein Leitbild oder Ziele <strong>für</strong> das Dorf ? Wenn ja,<br />

- wie werden Bürgerinnen und Bürger einbezogen?<br />

- wie werden Vereine, Verbände, Behörden und Unternehmen einbezogen?<br />

- ist der Prozess abgeschlossen, wird er weitergeführt?<br />

• Sind die entwickelten Ansätze zukunftsfähig?<br />

- wird die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt?<br />

- wird die Entwicklung in der Region berücksichtigt?<br />

- wie sind die Überlegungen mit anderen Akteuren in der Region abgestimmt?<br />

- wie sind die Bewertungsbereiche 2 bis 5 berücksichtigt?<br />

- werden die Stärken und Schwächen von Nachbarorten berücksichtigt?<br />

- wird versucht, sich über eine Aufgabenverteilung mit Orten in der Umgebung abzustimmen?<br />

- werden Kooperationen organisiert?<br />

• Wie erfolgt die Umsetzung der Konzepte?<br />

- welchen Beitrag leisten die Akteure im Dorf (Bürger und Bürgerinnen, Vereine, Verbände,<br />

Gemeinde und Unternehmen)?<br />

- welche Vorhaben sind bereits realisiert?<br />

Wirtschaftliche Initiativen<br />

• werden Maßnahmen zur Gründung oder Unterstützung örtlicher Unternehmen ergriffen? Wenn ja welche?<br />

• welcher Beitrag wird zur Erhaltung oder Schaffung von Arbeitsplätzen, Erschließung neuer<br />

Einkommensmöglichkeiten geleistet?<br />

• was wird getan zur Verbesserung der Verkehrssituation einschl. öffentlicher Personennahverkehr<br />

• was wird getan zur Verbesserung der Telekommunikation (z.B. Realisierung von schnellen Internet-Anschlüssen)<br />

• was wird getan zur Erhaltung/Verbesserung von Naherholung, Tourismus (Wanderwegenetz,<br />

Buchungsmöglichkeiten)


12 Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Auftakt Landeswettbewerb 2008/2009 13<br />

• was wird getan zur Erhaltung etwa von Lebensmittelgeschäften, Gaststätten, Dorfgemeinschaftshaus, etc.<br />

• was wird getan zur Verbesserung einer nachhaltigen Energieversorgung (Blockheizkraftwerk,<br />

Solarkollektoren, etc.)Gibt es eine Zukunftsperspektive, ein Leitbild oder Ziele <strong>für</strong> das Dorf ?<br />

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

• Welche generationen- und geschlechtsspezifischen oder generationenübergreifenden Einrich tungen<br />

bestehen? Wie werden diese durch Initiativen des Dorfes verbessert?<br />

• Wie tragen Vereine, Jugendgruppen, Bürgerinitiativen usw. zum Dorfleben, zur Dorfentwick lung bei?<br />

Was wird getan, um Jugendliche an das Dorf zu binden?<br />

• Was wird zur Vermittlung von Dorfgeschichte und zur Förderung oder Erhaltung von Dorftra ditionen getan?<br />

• Wie sind Kinderkrippen, Kindertagesstätten, Schulen ausgerüstet?<br />

- was wird zur Verbesserung getan? Wer war aktiv?<br />

- wird mit benachbarten Einrichtungen zusammengearbeitet?<br />

• Wie werden Neubürger integriert?<br />

3. Baugestaltung und ‑entwicklung<br />

• Was wird unternommen,<br />

- um die charakteristischen Elemente des Dorfes und des Dorfbildes zu erhalten und zu gestalten?<br />

(Zusammenspiel von alter und neuer Bebauung, Wegen, Plätzen und Begrünung)<br />

- um neue Wohn und Gewerbegebiete baulich und gestalterisch als organische Weiterentwicklung des Dorfes<br />

erscheinen zu lassen?<br />

- um zu vermeiden, dass Neubauten als Fremdkörper wahrgenommen werden?<br />

- um nicht mehr dem ursprünglichen Zweck entsprechend genutzte landwirtschaftliche oder andere<br />

Bausubstanz <strong>für</strong> andere Zwecke weiterzunutzen (Umnutzung)?<br />

• Was wird zur Erhaltung, Pflege und Nutzung ortsbildprägender historischer Gebäude und Gebäudeensembles getan?<br />

- sind Baudenkmale sachgerecht saniert?<br />

- sind Neubauten harmonisch in das Ortsbild eingepasst (Ensemblesituation)?<br />

- ist bei Renovierung und Sanierung im Bestand ortstypisches, umweltfreundliches Material verwendet worden?<br />

- gibt es einen Ordnungsrahmen wie z. B. eine Ortsgestaltungssatzung oder einen Bebauungsplan?<br />

Was bewirkt dieser Rahmen?<br />

• In welchem Zustand sind gemeinschaftlich genutzte Gebäude und Anlagen? Was wird - von wem - zur<br />

Verbesserung getan? (z.B.: Schulen, Spiel- und Sportanlagen, Dorfplatz, Brunnen, Denkmale, etc.)<br />

• Wie wird mit vorhandenen Flächen umgegangen?<br />

- erfolgt die Siedlungsentwicklung flächensparend und schlüssig aus der Bauleitplanung abgeleitet?<br />

- liegt der Bebauungsplanung sowie der Straßen- und Platzgestaltung ein funktional durchdachtes und<br />

in der Materialwahl dorfgerechtes Konzept zugrunde?<br />

- Wie hat das Dorf auf den/die Bebauungsplan/-pläne Einfluss genommen?<br />

- welche Rolle spielt die Innenentwicklung des Dorfes gegenüber der Ausweisung von Neubauflächen<br />

• Wird der Straßenraum dorfgemäß gestaltet? Werden Einzäunungen, Bepflanzun gen, Pflasterungen, etc.<br />

hinsichtlich Farbe, Material und Form bewusst gewählt?<br />

4. Grüngestaltung und -entwicklung<br />

• Nach welchen Prinzipien erfolgt die Grüngestaltung der privaten und öffentlichen Flächen des Ortes?<br />

- entspricht die Freiraumgestaltung (Dorfplatz, Teich, Ruderalflächen) dem dörflichen Charakter?<br />

- nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl der Pflanzenarten und -sorten <strong>für</strong> die Gestaltung des Dorfplatz-,<br />

Friedhofs- und Straßenbegleitgrüns?<br />

- ist die Flächengestaltung und -pflege umweltorientiert?<br />

- werden herausragende Elemente der Grüngestaltung (z.B. Naturdenkmale, Friedhöfe) adäquat gepflegt?<br />

- ist die Grüngestaltung den Bürgern ein Anliegen?<br />

• Wie wird mit naturnahen Lebensräumen und ökologisch oder kulturhistorisch wertvollen Flächen im Ort umgegangen?<br />

- ist man sich der Besonderheiten der Lebensräume und Flächen bewusst?<br />

- wie werden diese in die Grüngestaltung des Ortes eingebunden?<br />

- was wird zur Erhaltung seltener Tier- und Pflanzenarten getan?<br />

- werden die ökologisch oder kulturhistorisch wertvollen Flächen (Gewässer, Trockenmauern, Hecken, etc)<br />

mit dem Ziel ihrer Erhaltung gepflegt und bewirtschaftet?<br />

• Wie werden vom öffentlichen Raum aus einsehbare Zier-, Wohn- und Nutzgärten sowie Schulgärten gestaltet,<br />

genutzt und gepflegt?<br />

- was wird unternommen um deren Eindruck zu verbessern?<br />

- passen sie in das Ortsbild (Ensemblesituation)?<br />

- werden heimische Arten gefördert oder findet sich vorwiegend das aus städtischen Vororten bekannte<br />

pflegeleichte „Abstandsgrün“?<br />

5. Das Dorf in der Landschaft<br />

• Wie fügt sich das Dorf in die Landschaft ein?<br />

- passen sich Neubauten bezüglich Baustil, Farb- und Materialwahl sowie Maßstäblichkeit der Landschaft an?<br />

- geht die Bebauung harmonisch in die Landschaft über (z. B. Eingrünung mit standortgerechten Gehölzen)?<br />

- sind landwirtschaftliche oder gewerbliche Betriebe außerhalb der Ortslage z. B. durch Bepflanzung in die<br />

Umgebung eingebunden?<br />

- was wird unternommen, um Verbesserungen zu erreichen?<br />

• Welche Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und des Biotopschutzes werden durchgeführt?<br />

- werden die Lebensbedingungen <strong>für</strong> die heimische Tierwelt (Eulen, Singvögel, Bienen, Schmetterlinge, etc.)<br />

verbessert, z. B. durch bewusste Erhaltung von Biotopen oder durch die Schaffung von Rückzugsgebieten<br />

oder neuen Lebensräumen (Hecken, Einzelbäume, Trockenmauern, Höhlen, Tümpel, etc.)?<br />

- sind die Gewässer und Teiche sowie ihre Uferbereiche naturnah gestaltet und werden sie entsprechend<br />

unterhalten?<br />

- welche Ansätze zur Biotopvernetzung gibt es?<br />

- werden die genannten Aktivitäten in wirtschaftliche Überlegungen einbezogen (Naturtourismus,<br />

Regionalvermarktung)?<br />

- werden Ausgleichsmaßnahmen <strong>für</strong> Eingriffe in Natur und Landschaft zur Steigerung der Artenvielfalt eingesetzt?


14 Anmeldung zum 7. Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Anmeldung zum 7. Landeswettbewerb 2008/2009 15<br />

An den Anmeldung<br />

<strong>Landkreis</strong> zum 7. Landeswettbewerb<br />

2008/2009<br />

“Unser Dorf hat Zukunft“<br />

Am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft “ beteiligt sich verbindlich<br />

Bitte in doppelter Fertigung einreichen!)<br />

Zutreffendes bitte ausfüllen und/oder x ankreuzen<br />

PLZ Stadt <strong>Amt</strong> PLZ Gemeinde Gemeinde-/Ortsteil<br />

Anschrift (Straße) Telefax Anschrift (Straße) Telefax<br />

E-Mail E-Mail<br />

Ober-/Bürgermeister/<strong>Amt</strong>sdirektor(in) (Orts)Bürgermeister(in)<br />

Angaben über Wettbewerbsteilnehmer<br />

1 Einwohnerzahl<br />

1950 ....................................... ......................... 1990<br />

1970 ....................................... ......................... 2004<br />

2 Größe des Gebiets<br />

......................... ha<br />

davon landwirtschaftlich genutzt ...................ha Wald ......................... ha<br />

3 Das am Wettbewerb teilnehmende Dorf ist schwerpunktmäßig ein<br />

landwirtschaftlicher Ort Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft ......................<br />

Wohnort Handwerk und Gewerbe ......................<br />

Erholungsort Dienstleistung ......................<br />

Bade-/Kurort Handel ......................<br />

Sonstiges ......................<br />

Gewerbe- und Industrieort Anzahl und Art der Betriebe<br />

.........................................................................................................<br />

4 Verkehrsanbindung (Art)<br />

5 Dorf‑ und Strukturentwicklung<br />

Fördermittel 1991 - 2007 insgesamt ........................ €<br />

Dorferneuerung ........................ €<br />

Ländlicher Wegebau ........................ €<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes ........................ €<br />

Sonstiges: ........................ €<br />

........................ €<br />

........................ €<br />

6 Bodenordnung<br />

ja nein Abgeschlossen (Jahr) ......................<br />

7 Infrastruktur<br />

Kindergarten ja nein<br />

Kirche ja nein Sportanlagen ja nein<br />

Friedhof ja nein Mehrzweckhalle ja nein<br />

Schule ja nein Sozialstation o. ä. ja nein<br />

Sonstige Gemeinschaftseinrichtungen<br />

von der Gemeinde ............................................................................<br />

von der Bürgerschaft ............................................................................<br />

8 Tourismuseinrichtungen, Natur- und Landschaftsschutzgebiete (ggf. im Erläuterungsbericht vertiefen)<br />

9 Finanzkraft der Stadt bzw. der Gemeinde<br />

Steuerkraft, Messzahl je Einwohner ........................ €<br />

Verschuldung je Einwohner Ende 2007 ........................ €


16 Anmeldung zum 7. Landeswettbewerb 2008/2009 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 17<br />

10 Gemeindliche Planungen Landschaftsplanung ja nein<br />

Bebauungsplan ja nein Gestaltungssatzung ja nein<br />

Planungsunterlagen (Landschafts-, Flächennutzungs- und Bebauungspläne,<br />

Dorfentwicklungsplanung, Sonstiges) sind bei der Besichtigung vorzulegen und kurz zu erläutern.<br />

11 Dieser Anmeldung sind beigefügt:<br />

Fotos (max. 15 Stück), die den Zustand vor und zur Zeit der Wettbewerbsteilnahme dokumentieren (sie<br />

verbleiben bei den Akten).<br />

Ein kurzer Erläuterungsbericht (max. 10 DIN A 4-Seiten) und evtl. sonstige zur Beurteilung dienliche<br />

Unterlagen. Um eine einheitliche und vergleichbare Darstellung zu gewährleisten wird gebeten, <strong>für</strong> diesen<br />

Bericht die Gliederung der Bewertungsbereiche (siehe Ausschreibung) zu übernehmen.<br />

Liste der Vereine und Gruppen mit Mitgliederzahl und der von ihnen durchgeführten Veranstaltungen innerhalb<br />

eines Jahresablaufs (In Stichworten).<br />

Liste der bürgerschaftlichen Aktivitäten und Selbsthilfeleistungen (in Stichworten).<br />

Lageplan (Ausschnitt max. DIN A 3, empfehlenswertes Original: Maßstab 1:5000 mit Aussagen zur Lage des<br />

Ortes in der Landschaft, unter anderem mit Gebäuden, Straßen, Gewässern, Wald und sonstigen wesentlichen<br />

Landschaftsstrukturen).<br />

12 Falls die Stadt bzw. Gemeinde, der Stadt- bzw. Ortsteil bei früheren, gleichnamigen Wettbewerben<br />

Auszeichnungen erhalten hat, bitte Art und Jahr angeben.<br />

Datum Unterschrift (Dienststellung)<br />

Für Rücksprachen steht zur Verfügung:<br />

Name Telefon (evtl. Durchwahl)<br />

Ergebnisse im Dorfwettbewerb 2005/2006<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“


18 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 19<br />

Bendelin und <strong>Pinnow</strong> sind Brandenburgs aktivste Dörfer<br />

Der Wettbewerb um die schönsten Dörfer<br />

hat sich verändert: Nicht mehr allein die<br />

schönsten, sondern vor allem die aktivsten<br />

Dörfer wurden beim Ende September<br />

2006 abgeschlossenen landesweiten<br />

Dorfwettbewerb gesucht. Am 7. Dezember<br />

2006 zeichnete Brandenburgs Agrar- und<br />

Umweltminister Dietmar Woidke die Sieger<br />

aus.<br />

Zu den aktivsten und attraktivsten Dörfern<br />

Brandenburgs wurden Bendelin, das zur<br />

Gemeinde Plattenburg im <strong>Landkreis</strong> Prignitz<br />

gehört, und <strong>Pinnow</strong>, <strong>Amt</strong> <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong> im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Uckermark</strong>, gekürt. Mit einem<br />

Sonderpreis wurde Rohrlack, Gemeinde<br />

Temnitztal, <strong>Landkreis</strong> Ostprignitz-Ruppin,<br />

ausgezeichnet. Alle Gemeinden erhielten<br />

neben einer Urkunde einen Gutschein <strong>für</strong><br />

einen Laubbaum, den die Baumschule<br />

Angendohr aus Märkisch-Linden/Werder<br />

gesponsert hat, sowie einen Bildband<br />

„Brandenburgs Tafelsilber“.<br />

Bei der Auswahl standen nicht nur die Dorfverschönerung<br />

und die Infrastruktur im Vordergrund,<br />

sondern Dörfer, die geprägt sind<br />

von einem aktiven Gemeindeleben, von<br />

der Eigeninitiative und Innovation seiner<br />

Bürger.<br />

Anliegen der Abschlussveranstaltung war<br />

neben der Würdigung der Ergebnisse<br />

im Wettbewerb auch der Erfahrungsaustausch<br />

zur Entwicklung der Dörfer sowie<br />

die Diskussion der Gestaltung der zukünfti-<br />

Bendelin <strong>Pinnow</strong><br />

gen Dorfentwicklung. Teilnehmer waren die<br />

Kreissieger, die <strong>Landkreis</strong>e und das Landesamt<br />

<strong>für</strong> Verbraucherschutz, Landwirtschaft<br />

und Flurneuordnung, ausgewählte<br />

Dörfer, Vertreter der AG „Historische Dorfkerne<br />

in Brandenburg“ sowie Mitglieder der<br />

Landesbewertungskommission. Die Veranstaltung<br />

fand statt in der Heimvolkshochschule<br />

am Seddiner See.<br />

Mit dem Dorfwettbewerb wird seit 1961 in<br />

Deutschland ein wichtiger Beitrag geleistet.<br />

An den Kreiswettbewerben 2006 haben<br />

insgesamt 129 Dörfer teilgenommen. In<br />

Brandenburg haben von 1991 bis heute<br />

1.071 Gemeinden und Ortsteile an den<br />

Kreiswettbewerben teilgenommen.


20 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 21<br />

Kreissieger im 6. Landeswettbewerb 2005/2006<br />

"Unser Dorf hat Zukunft"<br />

N I E D E R-<br />

S A C H S E N<br />

Kreissieger im 6. Landeswettbewerb 2005/2006 “Unser Dorf hat Zukunft<br />

S A C H S E N - A N H A L T<br />

L E G E N D E<br />

B A R N I M<br />

M E C K L E N B U R G - V O R P O M M E R N<br />

PRIGNITZ<br />

Landesgrenze/<br />

Zuständigkeitsregionen<br />

Kreisgrenze<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

Elbe Bendelin<br />

OSTPRIGNITZ-<br />

RUPPIN<br />

HAVELLAND<br />

POTSDAM-<br />

Rohrlack<br />

MITTELMARK<br />

S A C H S E N<br />

Grünefeld<br />

Ferch<br />

OBER-<br />

HAVEL<br />

Dennewitz<br />

Elbe<br />

Grüneberg<br />

B E R L I N<br />

TELTOW-<br />

FLÄMING<br />

Beyern<br />

ELBE-<br />

ELSTER<br />

UCKERMARK<br />

BARNIM<br />

Brodowin<br />

DAHME-<br />

MÄRKISCH-<br />

SPREEWALD<br />

Bischdorf<br />

LAUSITZ<br />

OBER-<br />

SPREE-<br />

ODERLAND<br />

WALD-<br />

<strong>Pinnow</strong><br />

Letschin<br />

<strong>Oder</strong><br />

ODER-SPREE<br />

Straupitz<br />

Dissen<br />

Kieselwitz<br />

SPREE-<br />

NEISSE<br />

R E P U B L I K P O L E N<br />

Neiße<br />

Mitglieder der Landesbewertungskommission 2006<br />

<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung, Umwelt<br />

und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg<br />

Herr Dr. Harald Hoppe<br />

Heinrich-Mann-Allee 103<br />

14473 Potsdam<br />

<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Infrastruktur<br />

und Raumordnung des Landes Brandenburg<br />

Herr Lutz Kriebel<br />

Henning-von-Tresckow-Str. 2 – 8<br />

14467 Potsdam<br />

Brandenburgisches Landesamt<br />

<strong>für</strong> Denkmalpflege<br />

Herr Roland Schneider<br />

Wünsdorfer Platz 4 – 5<br />

15838 Zossen (OT Wünsdorf)<br />

Städte- und Gemeindebund<br />

Brandenburg<br />

Herr Jens Graf<br />

Stephensonstr. 4<br />

14482 Potsdam<br />

Landesbauernverband Brandenburg e. V.<br />

(Kreisbauernverband Potsdam-Mittelmark e. V.)<br />

Frau Silvia Wernitz<br />

Dorfstraße 1<br />

14513 Teltow/OT Ruhlsdorf<br />

Brandenburger Landfrauenverband e. V.<br />

Frau Ulrike Weller<br />

Dorfstraße 1<br />

14513 Teltow/OT Ruhlsdorf<br />

Landstourismusverband Brandenburg e. V.<br />

Herr Dietrich Scholze<br />

Am Neuen Markt 1<br />

14467 Potsdam


22 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 23<br />

Bendelin / Gemeinde Plattenburg, <strong>Landkreis</strong> Prignitz<br />

174 Einwohner<br />

1.067 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- 2 Landwirtschaftsbetriebe<br />

im Haupterwerb und<br />

2 Landwirtschaftsbetriebe im<br />

Nebenerwerb<br />

- ein Baubetrieb und<br />

9 kleine Gewerbe und Einrichtungen<br />

- Gruppenkindergarten mit Spielplatz<br />

- Sportanlage mit Fußball- und<br />

Kinderspielplatz,<br />

Grillhütte, Wasser- und Stromanschluss,<br />

Platzbeleuchtung, Sanitäreinrichtung,<br />

Schwimmbad<br />

- Feuerwehrgerätehaus<br />

mit Schulungsraum<br />

- Dorfgemeinschaftsraum<br />

- Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeiten<br />

- Herberge mit Gruppenunterkünften<br />

sowie <strong>für</strong> Reiter mit Pferdestallungen<br />

- Ausgewiesene Radwanderwege und<br />

Reitfernwanderweg zwischen<br />

Neustadt/Dosse und Redefin.<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert<br />

- Eiche<br />

- Ehrendenkmal<br />

- Bendeliner Heimatmuseum<br />

- Landschaftspark<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Angerdorf<br />

im südlichen Teil der Prignitz gelegen<br />

- Niedermoorstandort Bendeliner Luch<br />

- Harmonische Beziehung zwischen<br />

Bebauung und Landschaft<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- Dorf- u. Heimatverein<br />

Bendelin/Zichtow e.V.<br />

- Freiwillige Feuerwehr<br />

- Frauenverein mit Theatergruppe<br />

- Jagdpächtergesellschaft<br />

- Anglerverein e.V.<br />

- Kirchengemeinschaft und Kirchenchor<br />

- Bendelin führt eine Dorfchronik, welche<br />

die Dorfgeschichte erhalten und vermit-<br />

teln soll<br />

- Feuerwehrball<br />

- Osterfeuer<br />

- Gemeindefest<br />

- Erntefest<br />

- Feuer zum „Tag der deutschen Einheit“<br />

- Baumblütenfest<br />

- Halloween<br />

- Kräuterwanderungen<br />

Planungen<br />

- Agenda 21<br />

- Dorfentwicklungsplanung<br />

(abgeschlossen)<br />

Ansprechpartner<br />

Ortsbürgermeister Hermann Wulff<br />

Bendeliner Dorfstr. 52<br />

19339 Plattenburg<br />

Tel.: 038787/81327<br />

Ortsbeschreibung<br />

Im südlichen Teil der Prignitz liegt der landwirtschaftlich<br />

geprägte Ort Bendelin. Die<br />

erste urkundliche Erwähnung datiert von<br />

1431. Im Jahr 2006 feierte Bendelin sein<br />

575-jähriges Bestehen, unter anderem mit<br />

einem großen geschichtlichen Umzug.<br />

Bendelin ist ein aufstrebender Ort, der sich<br />

seit den sechziger Jahren mit dem Bau der<br />

Dorfstraße zu einem eindrucksvollen Ort<br />

am Rande der Prignitz entwickelt hat. Wer<br />

nach Bendelin kommt, kann schon weit vor<br />

dem Ort erkennen, dass viel Wert auf ein<br />

grünes Umfeld gelegt wird. Neugebaute<br />

Landwirtschaftsbetriebe sind mit viel Grün<br />

in die Landschaft eingebunden. Durch die<br />

Landwirtschaftsbetriebe wird in der Gemarkung<br />

Bendelin viel <strong>für</strong> den Erhalt der Kulturlandschaft<br />

getan. Dazu gehören extensive<br />

Bewirtschaftung, Biotoppflege, Baumpflanzungen<br />

( Kopfweiden) und die Anlage von<br />

Schutzhecken.<br />

Zu Zeiten der DDR hat man in Bendelin<br />

schon viel Wert auf ein grünes Wohnumfeld<br />

gelegt, was die vielen Grünanlagen<br />

aus dieser Zeit beweisen. Die Maßnahmen<br />

der Dorferneuerung mit Beginn der<br />

neunziger Jahre konnten dazu noch viele<br />

Lücken schließen, so dass Bendelin heute<br />

ein modernes Dorf inmitten einer intakten<br />

Landschaft ist.<br />

Bei der Baugestaltung wird in Bendelin vorrangig<br />

versucht, die alte Bausubstanz zu<br />

erhalten und zu sanieren. Inzwischen sind<br />

75 % der Bausubstanz in Bendelin saniert<br />

(Dächer, Fassaden, Solarenergie usw.).<br />

Viele ehemalige landwirtschaftliche Bausubstanzen<br />

wurden um- und ausgebaut<br />

und damit neue Unternehmen geschaffen,<br />

wie z. B. Baubetrieb, Herberge, Gaststätte,<br />

Mediengewerbe und ein Getränkemarkt.<br />

Zum Erhalt der Kirche wurde das Dach neu<br />

eingedeckt und der Turm wurde saniert.<br />

Die dazu gehörigen Grünanlagen und die<br />

zum Gedenken gepflanzten Bäume vor<br />

der Kirche werden durch Kirchenmitglieder<br />

gepflegt.<br />

Den Hauptanteil an der Entwicklung von<br />

Bendelin tragen aber die Einwohner selbst.<br />

Eigeninitiative wurde in diesem Dorf schon<br />

immer groß geschrieben. Die in Bendelin<br />

vorhandenen Gemeinschaftsgebäude, wie<br />

die Feuerwehr, Dorfgemeinschaftsraum<br />

oder der Festplatz wurden mit sehr viel<br />

Eigenleistung geschaffen. Die Kindertagesstätte<br />

sollte 2005 aus wirtschaftlichen<br />

Gründen geschlossen werden. Durch die<br />

Initiative der Kindergärtnerin und Eltern der<br />

Kinder wurde die Einrichtung privatisiert,<br />

dieser Weg hat sich wie man heut sieht,<br />

bewährt.<br />

Dass die Bendeliner an ihrer weiteren<br />

Entwicklung interessiert sind, zeigt die<br />

Gründung des Dorf- und Heimatvereines<br />

Bendelin/Zichtow e.V. im Jahre 2004.<br />

Dort wird in Zusammenarbeit mit allen<br />

Vereinen das Dorfleben organisiert und die<br />

Zusammenarbeit mit anderen Dorfvereinen<br />

abgestimmt. Die zahlreichen Angebote<br />

und Aktionen der Ortsgemeinde und<br />

Vereine zeigen, dass Bendelin ein Ort ist,<br />

in den man nicht nur wohnt, sondern als<br />

Bürger die Möglichkeit hat, sich aktiv am<br />

Dorfgeschehen zu beteiligen. Ziel soll es<br />

immer bleiben, sich an den Wünschen<br />

und Ideen der Bürger zu orientieren.<br />

Hervorzuheben unter anderem die Theatergruppe<br />

des Frauenvereins, die die<br />

plattdeutsche Mundart pflegt und bei<br />

Veranstaltungen <strong>für</strong> gute Unterhaltung und<br />

Freude sorgt.<br />

Auf Initiative der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Bendelin wurde mit dem polnischen Dorf<br />

Piasutno (Masuren) im Jahre 2002 eine<br />

Partnerschaft ins Leben gerufen. Diese<br />

wird durch gegenseitige Hilfe und Besuche<br />

gepflegt.<br />

Unter dem Motto “Unser Dorf hat Zukunft”<br />

nahm Bendelin regelmäßig an diesen<br />

Wettbewerben teil. Dabei belegte Bendelin<br />

1999 den 3. Platz und 2005 den 1. Platz.<br />

Die Preisgelder wurden in die Schaffung<br />

einer eigenen Homepage investiert, um<br />

damit auch überregional präsent zu sein.<br />

Unter der Adresse www.bendelin.de stellt<br />

sich der Ort mit seiner Dorfchronik vor, alle<br />

Vereine und Betriebe haben die Möglichkeit<br />

sich zu präsentieren sowie aktuelles und<br />

ein Veranstaltungskalender sind dort zu<br />

finden.


24 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 25<br />

<strong>Pinnow</strong> / <strong>Amt</strong> <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong>, <strong>Landkreis</strong> <strong>Uckermark</strong><br />

973 Einwohner<br />

1.293 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- gelegen an der B2<br />

- Anbindung an das regionale Bahnnetz<br />

Richtung Schwedt/<strong>Oder</strong> und überre-<br />

gional Richtung Berlin, Stettin (Polen),<br />

- Busanbindung Richtung Schwedt/<strong>Oder</strong><br />

und Angermünde<br />

- <strong>Oder</strong>-Neiße Radrundweg, Uferradweg<br />

Nationalpark „Unteres <strong>Oder</strong>tal“, <strong>Oder</strong>-<br />

<strong>Welse</strong> Radrundweg, Schwedter Radrundweg,<br />

Gartzer Radrundweg<br />

- Verwaltungssitz des <strong>Amt</strong>es <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong>,<br />

- Schulstandort, Kindertagesstätte,<br />

Lebensmittelangebot, Wochenmarkt mit<br />

Angebot regionaler Produkte<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Gutshof mit seinen 9 historischen<br />

Gebäuden, Nutzfläche 14 ha,<br />

Gesamtfläche des Gutshofes 390 ha<br />

- Dorfanger mit Kirche und Postpfuhl,<br />

- historische Gebäude wie Schmiedecafè,<br />

Eiskeller, Landarbeiterhaus<br />

Militär- und Telefonmuseum<br />

- Historischer Reisebahnhof als Tor <strong>für</strong><br />

Besucher des Nationalparks Unteres<br />

<strong>Oder</strong>tal<br />

- Landschaftspark zwischen Haussee und<br />

Gutshof<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Nationalparkgemeinde<br />

- 1354 erste urkundliche Erwähnung<br />

(Pynnow) Zugehörigkeit zu Pommern<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- ca. 79 angemeldete Unternehmen/<br />

Gewerbe<br />

- 10 ansässige Vereine<br />

Planungen<br />

- agrarstrukturelle Vorplanung<br />

- Flächennutzungsplan<br />

- Landschaftsplan<br />

- Dorferneuerungsplan<br />

- Bebauungsplan<br />

- Schulentwicklungsplan<br />

- Kita-Entwicklungsplan<br />

- Sportstättenplan<br />

- Brandschutzkonzeption<br />

Ansprechpartner<br />

<strong>Amt</strong>sdirektor Detlef Krause<br />

Gutshof 1<br />

16278 <strong>Pinnow</strong><br />

Tel.: 033335/7190<br />

Ortsbeschreibung<br />

<strong>Pinnow</strong> befindet sich zwischen den Städten<br />

Angermünde und Schwedt sowie den<br />

beiden Großschutzgebieten „Nationalpark<br />

Unteres <strong>Oder</strong>tal“ und dem Biosphärenreservat<br />

„Schorfheide-Chorin“. Das Dorf verfügt<br />

über einen Bahnhof an der Bahnlinie Berlin-Angermünde-Schwedt.<br />

Die Gemeinde<br />

<strong>Pinnow</strong> ist eine von fünf amtsangehörigen<br />

Gemeinden des <strong>Amt</strong>es <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong>, das<br />

1992 auf Beschluss der beteiligten Gemeinden<br />

gebildet wurde.<br />

Die Landschaft ist stark geprägt durch die<br />

Eiszeit mit sanften Hügelketten, Seen und<br />

Söllen und natürlich dem Unteren <strong>Oder</strong>tal.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde<br />

unmittelbar nach der ersten freien und<br />

geheimen Kommunalwahl 1990 begonnen,<br />

einen umfassenden Prozess der Dorferneuerung<br />

in Gang zu setzen. Das Dorf wurde<br />

nach historischem Vorbild rekonstruiert<br />

und nicht mehr genutzte Gebäude wurden<br />

einer neuen Verwendung zugeführt. Es<br />

gibt eine Dorfgemeinschaft, die aktiv das<br />

gesellschaftliche Leben in der Gemeinde<br />

gestaltet, die Probleme des Dorfes angenommen<br />

hat und den „Wandel als Chance“<br />

im generationsübergreifenden Prozess<br />

begreift. Hier war die Umgestaltung des<br />

Gutshofes <strong>Pinnow</strong> zum Ortsmittelpunkt auf<br />

dem Wohnungsbau, Sport, Reiten, Konzerte,<br />

Museen und Dorffeste stattfinden,<br />

eines der zentralen Projekte im Rahmen<br />

der Dorferneuerung und nachhaltigen Dorfentwicklung.<br />

Besonders am Herzen lag der Gemeinde<br />

aber die wirtschaftliche Entwicklung des<br />

Ortes. In der Gemeinde gibt es neben<br />

der Landwirtschaft auch ein Gewerbe-<br />

und Industriegebiet mit ca. 180 ha. Auf<br />

diesem Gelände waren vor 1990 ca. 1500<br />

Menschen in vorwiegend militärischen<br />

Bereichen, wie z.B. in der Raketenproduk-<br />

tion, tätig. Viele der Mitarbeiter waren hoch<br />

spezialisierte Fachkräfte. Mit dem Wegfall<br />

dieser Arbeitsplätze und der Umstrukturierung<br />

der Landwirtschaft hatte die Gemeinde<br />

in den vergangenen Jahren einen umfassenden<br />

Strukturwandel, der alle Bereiche<br />

des gesellschaftlichen Lebens umfasste,<br />

zu gestalten. Aus heutiger Sicht kann<br />

man sagen, dass durch den begonnenen<br />

Dorferneuerungsprozess die Menschen die<br />

Geschicke wieder in die eigenen Händen<br />

genommen haben und der Gemeinde eine<br />

Zukunft eröffnet wurde. Nach anfänglichem<br />

Einwohnerrückgang hat die Gemeinde<br />

wieder eine positive Einwohnerentwicklung.<br />

Die ortsansässigen Unternehmen bieten<br />

zur Zeit etwa 650 sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse in der<br />

Landwirtschaft, in der Gärtnerei, im sozialen<br />

Bereich, im Tourismus- und Dienstleistungsbereich<br />

und in Industrieunternehmen<br />

und Handwerksbetrieben. Die<br />

Gemeinde hat sich in den vergangenen<br />

3 Jahren besonders bei der öffentlichen<br />

Erschließung des Industrie- und Gewerbegebietes<br />

engagiert, um die dort vorhandenen<br />

150 Arbeitsplätze zu sichern und die<br />

Voraussetzung da<strong>für</strong> zu schaffen, dass sich<br />

weitere Unternehmen ansiedeln.<br />

<strong>Pinnow</strong> beteiligte sich bereits seit Mitte der<br />

neunziger Jahre an Dorfwettbewerben.<br />

Dabei konnte unter anderem im Jahr 2006<br />

der Europäische Dorferneuerungspreis <strong>für</strong><br />

eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte<br />

Dorfentwicklung von herausragender<br />

Qualität von der Europäischen<br />

ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung<br />

und im Jahr 2007 eine Silberplakette<br />

im 22. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat<br />

Zukunft“ errungen werden.<br />

<strong>Pinnow</strong> ist eines der wenigen Dörfer in<br />

Brandenburg, das langfristig auf Grundlage<br />

eines Leitbildes die Entwicklung der<br />

Gemeinde umsetzt: Die erzielten Ergebnisse<br />

sind nachhaltig und umfassen alle<br />

Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Besonders<br />

hervorzuheben sind das gelungene<br />

Ankämpfen gegen Stagnation in der Dorfentwicklung,<br />

der vernetzte Projektansatz<br />

zu einem harmonischen und stimmigen<br />

Ganzen, der Aufbau standortgemäßer<br />

Erwerbsmöglichkeiten, die Revitalisierung<br />

alter Bausubstanzen, der Umgang mit benachteiligten<br />

Menschen und die vielfältigen<br />

touristischen Aktivitäten. Die Sicherung<br />

von Schulstandort und örtlichen Kinderbetreuungsangeboten<br />

trug wesentlich mit<br />

zur Attraktivitätserhöhung des Wohnstandortes<br />

bei.


26 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 27<br />

Rohrlack / <strong>Amt</strong> Temnitz, Gemeinde Temnitztal, <strong>Landkreis</strong> Ostprignitz-Ruppin<br />

172 Einwohner<br />

643 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

Betriebe:<br />

- Gesellschaft zur Förderung musischer<br />

Erziehung e.V. und<br />

- die Werkgemeinschaft Berlin- Brandenburg<br />

gGmbH (ca. 68 Arbeitsplätze)<br />

- Gestüt Lindenhof (5 Arbeitsplätze)<br />

- Bäckerei und Laden Vollkern<br />

(6 Arbeitsplätze)<br />

- Gärtnerei Lindenhof (13 Arbeitsplätze)<br />

- Gaststätte Sonak (2 Arbeitsplätze)<br />

- Kräutergarten und Hofladen<br />

Lavendelblüte (1 Arbeitsplatz)<br />

- Ökolandwirt (3 Arbeitsplätze)<br />

Die gesamte Ortslage Rohrlacks ist voll<br />

erschlossen in den Bereichen Wasser,<br />

Abwasser, Elektro, Telekom, Gas.<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

Sehenswürdig ist die gesamte Ortslage<br />

von Rohrlack, besonders die Dorfkirche,<br />

die von Herrn Schulz in Eigeninitiative<br />

instandgesetzt wurde und die Umgebung<br />

von Rohrlack mit ihren Biotopen.<br />

Gemeinschaftsleben<br />

Das Gemeinschaftsleben von Rohrlack<br />

wird bestimmt durch den Rohrlackkreis<br />

und die freiwillige Feuerwehr.<br />

Ansprechpartner<br />

Hans-Jürgen Koch<br />

Dorfstrasse 16<br />

16845 Rohrlack<br />

Tel.: 033928/70489<br />

Ortsbeschreibung<br />

Rohrlack ist Bestandteil der Gemeinde<br />

Temnitztal im Kreis Ostprignitz-Ruppin<br />

und zählt mit ihren 172 Einwohnern zu<br />

den kleinen Orten Deutschlands.<br />

Zur Teilnahme am Landeswettbewerb<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“ qualifizierte sich<br />

die Gemeinde durch den Sieg beim Kreiswettbewerb.<br />

In der Vorbereitung wurde<br />

oft gefragt, wie sich die Gemeinde auf<br />

diesen Wettbewerb vorbereitet. Die Antwort<br />

darauf ist ganz einfach, Rohrlack lebt<br />

diese Wettbewerbe.<br />

Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die Präsentation<br />

gestalteten sich zwar recht aufwendig,<br />

waren <strong>für</strong> die Bewertungskommission<br />

aber überzeugend uns einen Sonderpreis<br />

des <strong>Ministerium</strong>s zuzuerkennen.<br />

Ausschlaggebend da<strong>für</strong> waren mehrere<br />

Faktoren. Die ortstypische Bausubstanz<br />

wird in hervorragender Weise umgenutzt.<br />

In unserer Gemeinde ist das Zusammen-<br />

leben mit den behinderten Menschen<br />

zur Normalität geworden. Durch sie ist ja<br />

auch ein großer Teil der insgesamt ca. 80<br />

Arbeitsplätze in Rohrlack gesichert. Diese<br />

24 behinderten Menschen arbeiten in einer<br />

anerkannten Demetergärtnerei, in einer<br />

Hausmeisterwerkstatt und in einem Hauswirtschaftsbereich,<br />

der unter anderem <strong>für</strong><br />

das leibliche Wohl zuständig ist. Weitere<br />

Betriebe in Rohrlack sind ein Versandhandel<br />

<strong>für</strong> ökologische Produkte (anfangs 6<br />

Kunden heute bereits 1400), eine Demeterbäckerei,<br />

ein Reiterhof mit angeschlossener<br />

Pension, eine Kräutergärtnerei eine<br />

Dorfgaststätte ...<br />

Eine weitere Besonderheit ist der sogenannte<br />

Rohrlackkreis. Hier treffen sich<br />

an jedem vierten Mittwoch des Monats<br />

interessierte Bürger zu einem Meinungsaustausch.<br />

Es werden alle Probleme der<br />

Bewohner angesprochen, diskutiert und<br />

ohne Mitwirkung der Politik angegangen.<br />

Eine Abfrage erfolgt in der jeweiligen<br />

Folgesitzung. Als Erfolg des Rohrlackkreises<br />

haben wir z.B. in den vergangen<br />

Jahren in unserer Gemarkung etwa 400<br />

Bäume gepflanzt, ohne da<strong>für</strong> einen Cent<br />

aus Gemeindemitteln erhalten zu haben<br />

(es handelte sich hier ausschließlich um<br />

Spenden), eine Dorfchronik erarbeitet,<br />

viele Veranstaltungen organisiert, wie z.B.<br />

den jährlichen internationalen Wandertag<br />

u.v.m.<br />

Die kleine Gemeinde veranstaltet jährlich<br />

mehrere Konzerte in der renovierten Dorfkirche<br />

(Die Erlöse werden zur Wiedererrichtung<br />

der Kirchturmspitze verwendet),<br />

2 Lagerfeuer, mehrmals Tanz, Seniorenabende,<br />

eine Theateraufführung von Einwohnern<br />

und Gästen , jährlich ein Hoffest,<br />

bei dem in diesem Jahr etwa 1400 Besucher<br />

in Rohrlack gezählt wurden usw.<br />

Die Entwicklung von Rohrlack geht also<br />

ständig weiter und wird sich auch weiteren<br />

Herausforderungen stellen.


28 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 29<br />

Grüneberg / Gemeinde Löwenberger Land, <strong>Landkreis</strong> Oberhavel<br />

1.240 Einwohner<br />

2.090 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Bahnanschluss , ÖPNV-Haltepunkt,<br />

- Kreisstraße, Rad- und Wanderwege<br />

- B 96 ca. 3 km westlich,<br />

- B 167 ca. 2,5 km östlich<br />

- 51 Betriebe<br />

- Agrar GmbH Grüneberg sowie 7 landwirtschaftliche<br />

Wiedereinrichter,<br />

- Tischlerei, Bauunternehmen, Holz- und<br />

Bautenschutz, Malerei, Kfz-Werkstatt,<br />

Sanitär- und Heizungsinstallation,<br />

Steinmetz<br />

- Drei Gaststätten,<br />

- Poststelle, Bankfiliale, Friseur, Kosmetik,<br />

Physiotherapie, Arztpraxis.<br />

- Kita mit Krippenbereich und Hort<br />

- Grundschule (Klasse 1 bis 4) als Filiale<br />

der Gesamtschule Löwenberg<br />

- Jugendclub<br />

- Alte Schule als Dorfgemeinschaftshaus<br />

- Vereinshaus des Sportvereins<br />

- Feuerwehr<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Frühgotische Dorfkirche<br />

- Grab- und Gedenkstätte <strong>für</strong> 18 sowjetische<br />

Häftlinge des KZ Sachsenhausen<br />

(Todesmarsch April 1945) auf dem Friedhof<br />

Grüneberg<br />

- Mittelalterlicher Ortskern innerhalb der<br />

Ortslage des alten Dorfes<br />

- Standort des ehemaligen Außenlagers<br />

des Konzentrationslager Ravensbrück<br />

- Slawischer Burgwall bei Zollkrug<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Straßenangerdorf mit geschlossener<br />

Bebauung am Rande zweier Landschaftsschutzgebiete<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- 7 Vereine:<br />

Anglerverein 1949 e.V., Gemischter<br />

Chor “Eintracht“ Grüneberg 1884 e.V.,<br />

Schützen-Gilde 94 e.V., TSG Fortuna<br />

Grüneberg 21 e.V., Ballspielverein e.V.,<br />

Faschingsverein Grüneberg, FFW<br />

Kameradschaftsverband Grüneberg e.V.<br />

- 12 Gruppen:<br />

Löschgruppe Grüneberg, Frauenkreis,<br />

Evangelische Kirche, Musikgruppe,<br />

Kegelgruppe, Jagdgemeinschaft,Jugend-<br />

club, Dartgemeinschaft, Saunaclub,<br />

Gymnastikgruppe, Billardgruppe,<br />

Christliche Bürgerhilfe - Ortsgruppe<br />

Grüneberg<br />

- Feste:<br />

Dorf- und Erntefest, Traditionsfeste,<br />

Karneval, Chortreffen, Seniorenbetreu-<br />

ung, Patenschaft mit der polnischen<br />

Gemeinde Bodzentyn<br />

Planungen<br />

- Dorfentwicklungsplanung (Endber. 1994)<br />

- Bebauungsplan Wohngebiet Grüneberg<br />

- Bebauungsplan Gewerbegebiet<br />

- Innenbereich- und Ergänzungssatzung<br />

- Erweiterte Abrundungssatzung<br />

Ansprechpartner<br />

Gemeinde Löwenberger Land<br />

Bernd-Christian Schneck<br />

Alte Schulstraße 5<br />

16775 Löwenberger Land/OT Löwenberg<br />

Ortsbürgermeister Grüneberg<br />

Siegfried Tiemann<br />

Tel.: 033094/80744 (privat)<br />

Ortsbeschreibung<br />

Die erste schriftliche Erwähnung des<br />

Angerdorfes Grüneberg erfolgte 1356 als<br />

“Gruenenberg“. Der Ursprung des Ortsnamens<br />

lässt sich auf eine leichte Erhebung<br />

inmitten grüner Wiesenflächen zurückführen.<br />

Grüneberg ist ein Nord-Süd orientiertes<br />

Straßenangerdorf mit geschlossener<br />

Bebauung und traufständigen Wohnhäusern<br />

am Anger. Ställe und Nebengebäude<br />

wurden als Backsteingebäude auf Feldsteinsockeln<br />

errichtet. Auf dem Anger mit<br />

wertvollem altem Baumbestand steht die<br />

frühgotische denkmalgeschützte Kirche.<br />

Die Kirche ist das älteste Gebäude des<br />

Dorfes. Der ursprüngliche Bau (Ende 13.<br />

Jh.) wurde Mitte des 18. Jahrhunderts nach<br />

Osten erweitert und verputzt. Im Innern<br />

befindet sich die barocke Neueinrichtung<br />

von etwa 1750 mit Kanzelaltar, Gestühl,<br />

dreiseitiger Empore und Orgelprospekt. Im<br />

alten Dorfkern sind große Bauerngehöfte<br />

vorherrschend, während an den Ortsausgängen<br />

Siedlungshäuser mit Nebengebäuden<br />

aus dem 19. und 20. Jahrhundert die<br />

prägende Bebauung sind.<br />

An den östlichen Ortsrand von Grüneberg<br />

schließen sich ausgedehnte Ackerflächen<br />

an. Die westlich angrenzenden Wiesenflächen<br />

sind durch lineare Gehölzstrukturen<br />

gegliedert. Südlich, in direkter Ortsnähe,<br />

liegt der Dretzsee. Die Dorfökologie ist in<br />

Grüneberg mit der Tradition noch relativ<br />

eng verbunden, denn der ursprüngliche<br />

Dorfmantel mit der kleinteiligen Struktur<br />

der Scheunen, Gärten und Wiesen sowie<br />

mit ehemals individuell genutztem, angrenzendem,<br />

kleinteiligem Ackerland ist noch<br />

klar erkennbar. Die Ortslage Grüneberg ist<br />

vom Landschaftsschutzgebiet “Liebenberg“<br />

umgeben, das auf relativ kleinem Raum<br />

annähernd alle Landschaftsformen des<br />

Kreises Oberhavel präsentiert.<br />

Die Grünflächengestaltung hat in Grüneberg<br />

aufgrund des großen Angerbereiches<br />

eine erhebliche Bedeutung. Zum Schutz<br />

und zur Pflege der Grünflächen wurden mit<br />

natürlichen Baustoffen Barrieren (Holzpoller)<br />

geschaffen. Der Grünflächenbereich<br />

wird durch die privaten Vorgärten ergänzt.<br />

Baumaltbestände entlang der Straßen<br />

wurden durch Neuanpflanzungen ergänzt<br />

(Linden). Die Pflanzauswahl orientiert sich<br />

dabei an der Ortstypik, so dass einheimische<br />

Bäume und Pflanzen zu Anwendung<br />

kommen. Im Schul- und Kitabereich wird<br />

vermitteltes Wissen durch die praktische<br />

Arbeit im Schulgarten vertieft.<br />

Heute ist der unverwechselbare Dorfcharakter<br />

eines märkischen Angerdorfes in<br />

Grüneberg mit der großzügigen Angergestaltung<br />

und den typischen Bauerngehöften<br />

durch vielfältige private und kommunale Initiativen<br />

wieder erkennbar. Durch das Förderprogramm<br />

der Dorferneuerung wurden<br />

Anreize geschaffen, um historische Gestaltungselemente<br />

zu erhalten, die sich in den<br />

Sanierungsbeispielen widerspiegeln.<br />

Grüneberg verfügt mit 51 Betrieben über<br />

eine ausgeprägte wirtschaftliche Infrastruktur.<br />

Größter Arbeitgeber ist die VIVA-<br />

RIS Getränke GmbH & Co. KG mit 70<br />

Beschäftigten. Die Nahversorgung und der<br />

Dienstleistungsbereich werden durch drei<br />

Gaststätten, Poststelle, Bankfiliale, Friseur,<br />

Kosmetik, Physiotherapie, Arztpraxis<br />

u.a.m. abgesichert. Die Landwirtschaft ist<br />

ein wichtiger Bestandteil der weiteren Entwicklung<br />

der Gemeinde. Neben der Agrar<br />

Genossenschaft Grüneberg betreiben noch<br />

sieben Wiedereinrichter Landwirtschaft.<br />

Alle Vereine, Gruppen, Gemeinschaften<br />

beteiligen sich aktiv am Dorfleben. Sowohl<br />

einzelne organisierte Veranstaltungen wie<br />

z.B. Fußballturniere, Chortreffen, Konzerte<br />

in der Kirche als auch gemeinschaftliche<br />

Veranstaltungen (Erntedank- oder Dorffeste)<br />

tragen wesentlich zum Dorfgemeinschaftsleben<br />

bei. Die Integration und aktive<br />

Einbeziehung der “Neu-Grüneberger“ ist<br />

wichtiger Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft.<br />

Grüneberg war nach der Premiere<br />

in Jahr 2002 auch im Jahr 2007 wieder<br />

Ausrichter des Kreiserntedankfestes des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Oberhavel. Die Organisation<br />

dieser kreisübergreifenden Veranstaltung<br />

ist ein Paradebeispiel <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit<br />

aller Vereine, Gruppen, Gemeinschaften<br />

und kommunalen Vertreter.


30 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 31<br />

Brodowin / Gemeinde Chorin, <strong>Amt</strong> Britz-Chorin, <strong>Landkreis</strong> Barnim<br />

429 Einwohner<br />

1.366 ha Gesamtfläche<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Kirche im neugotischen Stil auf dem<br />

Dorfanger<br />

- Klosterruine Mariensee (Vorläufer des<br />

Klosters Chorin) auf der Halbinsel<br />

Pehlitzwerder<br />

- Aussichtspunkt auf dem kleinen<br />

Rummelsberg<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Landschaftsschutzgebiet<br />

„Choriner Endmoränenbogen“<br />

- Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“<br />

Gemeinschaftsleben<br />

Vereine:<br />

- Ökodorf Brodowin e.V.<br />

- Naturfreunde Campinggemeinschaft<br />

- Pehlitzwerder e.V.<br />

- Ländlicher Reiterverein Brodowin e.V.<br />

- Mensch Brodowin e.V.<br />

- SG Brodowin e.V.<br />

- Landwirtschafts e.V.<br />

- Verein <strong>für</strong> Naturvölker e.V.<br />

- Anglerverein Brodowin e.V.<br />

- Schützenverein Brodowin e.V.<br />

- Dorfclub Brodowin e.V. i.G.<br />

Feste:<br />

- Treffpunkt Brodowin<br />

- Hoffest des Landwirtschaftsbetriebes<br />

- Brodowiner Kirchensommer<br />

- Dorffest<br />

Ansprechpartner<br />

Wolfgang Winkelmann<br />

Weißensee 18<br />

16230 Chorin/OT Brodowin<br />

Tel. 033362/70093 (dienstl.)<br />

Ortsbeschreibung<br />

Brodowin ist seit 2003 ein Ortsteil der<br />

Gemeinde Chorin und liegt im nord-östlichen<br />

Teil des <strong>Landkreis</strong>es Barnim in einer<br />

sogenannten vorgeschichtlichen Siedlungskammer,<br />

einem hügeligen, seenreichen,<br />

eiszeitlichen Grundmoränenbecken, das<br />

vom Choriner und Lieper Endmoränenbogen<br />

von Süden aus eingerahmt wird.<br />

Dem Besucher präsentiert sich Brodowin<br />

als typisches Angerdorf mit wertvollem Altbaumbestand.<br />

Das Dorf hat vier Ortsteile:<br />

Weißensee, Dorf, Pehlitz und Zaun.<br />

Auf dem Gotteswerder, einer Insel im Brodowinsee,<br />

wurden bronzezeitliche und<br />

slawische Siedlungsreste nachgewiesen.<br />

Diese Insel gilt als Ausgangspunkt des<br />

heutigen Dorfes, das etwa um 1260 von<br />

deutschen Siedlern gegründet worden ist.<br />

Erstmalig erwähnt wird Brodowin in einer<br />

Urkunde von 1258, mit der die brandenburgischen<br />

Markgrafen Johann I. und Otto<br />

III. die Dörfer Brodowin und Pehlitz dem zu<br />

gründenden Zisterzienserkloster Mariensee<br />

auf der heutigen Halbinsel Pehlitzwerder im<br />

Parsteiner See stifteten. Bereits nach 12<br />

Jahren wurde dieser Ort aufgegeben und<br />

das Kloster an seinen heutigen Standort<br />

nach Chorin verlegt.<br />

Im 16. Jahrhundert lebten in Brodowin<br />

1 Lehnschulze, 1 Pfarrer, 10 Bauern, 12<br />

Kossäten und 7 Töpferfamilien. Nach dem<br />

Dreißigjährigen Krieg war Brodowin verwüstet<br />

und fast menschenleer. Im Rahmen<br />

des Siedlungsprogramms des Großen<br />

Kur<strong>für</strong>sten Friedrich Wilhelm ließen sich<br />

Bauern, darunter auch Hugenottenfamilien<br />

im Dorf nieder. 1848 fielen mit den Wohnhäusern<br />

fast alle Stallungen und Scheunen<br />

sowie die Kirche einem Brand zum Opfer.<br />

Bereits 4 Jahre später waren Dorf und<br />

Kirche wieder errichtet und es entstand<br />

der Ortsteil Ziegenberg. Hier wurden die<br />

Kleinbauern (Büdner) angesiedelt, die vor<br />

dem Brand auf dem Dorfanger, dem Entstehungsort<br />

des Feuers, wohnten.<br />

Der Anfang des 20. Jahrhunderts brachte<br />

Brodowin durch Landwirtschaft und Handwerk<br />

reichlichen Wohlstand. In den zwanziger<br />

Jahren kamen erste Feriengäste.<br />

1960 waren alle Brodowiner Altbauern und<br />

die Pehlitzer Neubauern als Mitglieder in<br />

einerLandwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft<br />

(LPG) vereinigt.<br />

Nach der Wende entwickelte sich in der<br />

Gemeinde Brodowin die Idee zu einem<br />

Öko-Dorf-Projekt im Herzen des Biosphärenreservats<br />

Schorfheide-Chorin.<br />

Seit Juni 1991 befindet sich der aus der<br />

ehemaligen LPG hervorgegangene und<br />

umfirmierte Nachfolgebetrieb in der Umstellung<br />

auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise<br />

nach Demeter-Richtlinien.<br />

Daneben gibt es im Ort einige kleinere<br />

Wiedereinrichter oder Landwirte im Nebenerwerb.<br />

Auch wenn letztere nicht nach den<br />

strengen Demeter-Richtlinien produzieren,<br />

so ist man im Dorf dennoch generell um<br />

artgerechte Tierhaltung, Landschaftspflege<br />

und naturnahen, umweltverträglichen Tourismus<br />

bemüht. Diese Ansprüche spiegeln<br />

sich in der Dorferneuerung und dem von<br />

der Teilnehmergemeinschaft des Dorfes<br />

durchgeführten Flurneuordnungsverfahren<br />

wieder.<br />

Auf der Halbinsel Pehlitzwerder befindet sich<br />

neben den Resten des unvollendeten Klosters<br />

Mariensee, einem Naturcampingplatz<br />

auch ein ehemaliges Bodenreformhaus von<br />

1946/47, das „Haus Pehlitzwerder“, das<br />

unter anderem auch die Ausstellung „Von<br />

der Eiszeit bis zum Ökodorf“ beherbergt, die<br />

insbesondere die Entwicklung der Landwirtschaft<br />

dokumentiert und veranschaulicht.<br />

Das Dorf hat sich im Laufe der Jahre einen<br />

Namen erarbeitet, der <strong>für</strong> einen sozial verträglichen<br />

und ökologisch nachhaltigen Entwicklungsweg<br />

steht. Es wird keine Zersiedelung der<br />

Landschaft zugelassen. Durch das Bodenneuordnungsverfahren<br />

wird Brodowin eine<br />

Chance zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur<br />

in einem strukturschwachen Gebiet<br />

gegeben. Die komplette Neueinmessung ist<br />

Grundlage dieses Verfahrens.


32 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 33<br />

Letschin / Gemeinde Letschin, <strong>Landkreis</strong> Märkisch-<strong>Oder</strong>land<br />

2.207 (Stand 2004) Einwohner<br />

3.970 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Landwirtschaft<br />

(14 Betriebe, 72 Beschäftigte),<br />

- Handwerk (22 Betriebe, 65 Beschäftigte)<br />

- Dienstleistungen<br />

(25 Betriebe, 88 Beschäftigte),<br />

- Handel (21 Betriebe, 100 Beschäftigte)<br />

- sonstige und öffentlicher Bereich<br />

(14 Betriebe, 132 Beschäftigte)<br />

Maler, Schmiede, Zimmerei, KFZ-Werkstätten,<br />

Maler- u. Tapezierer, Raumausstatter,<br />

Friseure, Fleischer, Bäcker,<br />

Müller, Taxi- und Busunternehmen,<br />

Gaststätten, Kunstgewerbe, Künstler,<br />

Fahrradgeschäft und -service,<br />

Landschulheim, Handelseinrichtungen,<br />

Ärzte, Dienstleistungsservice,<br />

Haushaltspflege, Seniorenheim u.a.m.<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Tourismuseinrichtungen<br />

- Natur- und Landschaftsschutzgebiete<br />

- Kirchturm Letschin<br />

- Heimatstube „Haus Birkenweg“<br />

- Landschulheim Wilhelmsaue<br />

- Denkmal „Alter Fritz“ und Gaststätte<br />

- Bockwindmühle<br />

- Kino „Haus Lichtblick“<br />

- Fontanepark<br />

- Eisenbahnmuseum<br />

- Anger mit Friedensdenkmal und<br />

sowjetischem Soldatenehrenfriedhof<br />

- Kriegsgräber<br />

- Naturdenkmale u.a.m.<br />

Landschaft und Dorf<br />

Das <strong>Oder</strong>bruch hat eine Ausdehnung in der<br />

Nord-Süd-Richtung von ca. 60 km und in der<br />

Ost-West Richtung von ca. 18 km.<br />

Letschin liegt im Zentrum dieser flachen,<br />

durch Landwirtschaft geprägten Kulturlandschaft.<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- 16 Bürgerinitiativen und Vereine<br />

Beispielhafte Veranstaltungen<br />

- Maifeier<br />

- Hahnenfest<br />

- Adventsmarkt<br />

Planungen<br />

Landschafts-, Flächennutzungs- und<br />

Bebauungspläne,<br />

Gestaltungsrichtlinie <strong>für</strong> die Städtebausanierung<br />

in der Ortsmitte Letschin.<br />

Ansprechpartner<br />

Bürgermeister Michael Böttcher<br />

Bahnhofstraße 30 a<br />

15324 Letschin<br />

Tel.: 033475/6059-0<br />

E-mail: info@letschin.de<br />

Internet: www.letschin.de<br />

oder www.letschin.eu<br />

Ortsbeschreibung<br />

Der Ortsteil Letschin mit den Gemeindeteilen<br />

Wilhelmsaue und Solikante befindet im<br />

<strong>Oder</strong>bruch. Er wurde 1336 erstmals urkundlich<br />

erwähnt und liegt im Zentrum dieser<br />

flachen, durch Landwirtschaft geprägten<br />

Kulturlandschaft, deren fleißige Bewohner<br />

über Jahrhunderte ein lebensnotwendiges<br />

Auskommen und viele einen bescheidenen<br />

Wohlstand besaßen.<br />

Die demografische Entwicklung veranlasste<br />

den heutigen Ortsteil Letschin, einen<br />

Prozess der Erneuerung einzuleiten, der<br />

sich insbesondere auf den Ausbau der<br />

Infrastruktur und den Erhalt von kommunalen<br />

Kinder- und Bildungseinrichtungen<br />

konzentriert. Nach den Jahren des Aufbruchs<br />

in den neunziger Jahren sind nun<br />

erste Früchte an vielen Stellen im Ortsteil<br />

erkennbar.<br />

Für diesen klaren Weg waren und sind die<br />

Entscheidungen der Gemeindevertretung<br />

und des Ortsbeirates prägend. Aber alle<br />

Entscheidungen eines Gremiums würden<br />

ins Leere laufen, wenn nicht die Einwohner,<br />

die ein Gemeinwesen tragen, mitmachen<br />

würden. Bürgerinitiativen und aktiv<br />

wirkende Vereine zeigen worauf sie Wert<br />

legen. Aus einer konstruktiven und sachlichen<br />

Diskussion erwachsen gemeinsame<br />

und von einer Mehrheit getragene Ergebnisse.<br />

Die Einwohner stehen im Mittelpunkt<br />

und deshalb wurden Ergebnisse erreicht,<br />

die heute als Meilenstein des Ortsteils Letschin<br />

gelten.<br />

Einige seien an dieser Stelle genannt:<br />

- Aufbau eines multikulturellen Zentrums<br />

„Haus Lichtblick“<br />

- Sanierung der Ortsmitte durch klugen<br />

Einsatz von Städtebaumitteln im privaten<br />

und öffentlichen Bereich,<br />

- Ausbau der Infrastruktur in den Gemein-<br />

deteilen durch Einsatz von Dorferneuer-<br />

ungsmitteln und im Flurneuordnungsverfahren,<br />

- Bereitstellung von kommunalen Objekten<br />

<strong>für</strong> ein aktives Vereinsleben, welche Kindern<br />

und Jugendlichen Halt und Entwick-<br />

lungschancen bieten,<br />

- Ausbau der kommunalen Bildungsein-<br />

richtungen zu einem in der Region noch<br />

nicht vorhandenen Bildungszentrum<br />

mit einer Konsultationskindertagesstätte<br />

des Landes Brandenburg, einer Integra-<br />

tionskindertagesstätte als Modell mit dem<br />

<strong>Landkreis</strong> Märkisch-<strong>Oder</strong>land, einer Verlässlichen<br />

Halbtagsgrundschule (VHG)<br />

und einer Ganztagsoberschule.<br />

Alle Punkte tragen dazu bei, dass das<br />

Leben im Ortsteil auch in einer wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeit lebenswert ist und<br />

eine Zukunft sichert.<br />

Der Elan der Menschen zur Zeit der Trockenlegung<br />

des <strong>Oder</strong>bruchs wurde im Ort<br />

Letschin aufgegriffen, dessen Einwohner<br />

deshalb gemeinsam <strong>für</strong> ihren Ort einstehen.<br />

Bürgerinitiativen, Kirchgemeinde, Vereine<br />

und der Ortsbeirat sehen im Ort ihre<br />

Zukunft. Sie setzen auf eine gemeinsame<br />

Arbeit, welche bei der Gestaltung großer<br />

Höhepunkte in der Region Maßstäbe setzte,<br />

z.B. beim <strong>Oder</strong>bruchfest 1998 anlässlich<br />

250 Jahre Trockenlegung des <strong>Oder</strong>bruchs<br />

oder beim 2001 stattgefundenen Landeserntefest.<br />

Alle diese Höhepunkte konnten<br />

nur durch ein gemeinsames Wirken<br />

gestaltet werden. Heute finden durch die<br />

Mitwirkung vieler Einwohner regelmäßige<br />

Veranstaltungen statt, die sich fest im Terminkalender<br />

des Ortsteils etablierten. Beispielhaft<br />

seien hier genannt die Maifeier,<br />

das Hahnenfest und der Adventsmarkt. Es<br />

zeigt deutlich, dass die Bewohner den Ort<br />

lieben und ihre Heimat ehren. Diese Tatsache<br />

spiegelt sich auch im Ortswappen<br />

wieder. Ein goldbewehrter, roter Hahn auf<br />

einem grünen Eichenstamm, umschlungen<br />

von einer Schlange, steht <strong>für</strong> Stetigkeit,<br />

Klugheit, Tapferkeit und Zuversicht und<br />

eine immerwährende Zukunft.<br />

Der Tourismus ist ein Wirtschaftszweig der<br />

in Letschin noch in den Kinderschuhen<br />

steckt. Gerade deshalb ist es dem Ortsteil<br />

wichtig, seine Bau- und Kulturdenkmale<br />

einem großen Publikum zuzuführen. Es<br />

wurden aus diesem Grund Steckbriefe in<br />

Form von Visitenkarten über diese touristischen<br />

Sehenswürdigkeiten entwickelt.<br />

Kunst und Kultur sind in allen Bereichen des<br />

Lebens integriert. Auch hierdurch schöpfen<br />

die Menschen Kraft und Zuversicht, dass<br />

dieser Ort und alle im <strong>Oder</strong>bruch eine<br />

Zukunft haben und gestalten.


34 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 35<br />

Kieselwitz / <strong>Amt</strong> Schlaubetal, Gemeinde Schlaubetal, <strong>Landkreis</strong> <strong>Oder</strong>-Spree<br />

438 Einwohner<br />

1.118 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Dorfgemeinschaftshaus mit Saal<br />

- Gemeindehaus mit Jugendklub<br />

- Feuerwehrgerätehaus<br />

- Friedhof<br />

- Kegelbahn, Billardraum, Sportplatz,<br />

- Spielplatz<br />

- ÖPNV/Bushaltestelle<br />

- Gaststätte „Schlaube Schänke“<br />

- Zimmervermietung, Forstbetrieb mit<br />

Pension „Birkenhain“,<br />

- Agrargenossenschaft mit Tier-, Milchproduktion,<br />

Jungrinder- und Schweine-<br />

aufzucht sowie eigener Fleischerei<br />

- 2 Nebenerwerbslandwirte<br />

- Fischereibetrieb seit 3 Generationen<br />

- Partyservice seit 1990<br />

- Getränkeverkauf<br />

- Zimmerei u. Maschinenhandel<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Hügelgräber als Naturdenkmäler<br />

- Teufelsstein<br />

- Denkmalgeschütztes Holzblockhaus<br />

- Wander- und Spazierwege<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Angerdorf umgeben von Wiesen und<br />

Wäldern<br />

- Naturpark Schlaubetal<br />

- FFH-Gebiet Schlaubetal<br />

in Nähe des Naturschutzgebietes<br />

Klautzkesee und Kobbelke<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- Sportverein 1990 e.V.<br />

mit Faschingsgruppe<br />

- Kieselwitzer Anglerverein 1992 e.V.<br />

- AWO-Ortsverein<br />

- Freiwillige Feuerwehr,<br />

Ortswehr Kieselwitz<br />

- Jagdpächter<br />

- Jagdgenossenschaft<br />

Jährliche Veranstaltungen<br />

- Jagdvergnügen<br />

- Fastnacht<br />

- Seniorenfasching<br />

- Osterfeuer<br />

- Dorffest<br />

- Sommerfest<br />

- Fischerfest<br />

- Herbstfeuer<br />

- Rentnerweihnachtsfeier<br />

- Weihnachtsfeiern<br />

- Silvesterfeier<br />

Eigenleistungen der Einwohner<br />

- Führen der Dorfchronik<br />

- Umbau des ehemaligen Wasserwerkes<br />

zum Feuerwehrgerätehaus<br />

- Dorfgemeinschaftshaus 1. BA vor der<br />

Wende, komplett in Eigenleistung<br />

- Pflege der genutzten Anlagen und<br />

Gebäude<br />

- Vorbereitungen von Festen<br />

- ständige Einsätze Dorfaue, Friedhof<br />

- 48-Stunden-Projekte der Jugendlichen<br />

Planungen<br />

- Regionalplan<br />

- Flächennutzungsplan<br />

- Klarstellungs-, Abrundungssatzung<br />

- Bebauungsplan<br />

- Dorferneuerungsplanung<br />

- Landschaftsplan<br />

Ansprechpartner<br />

Ehrenamtl. Bürgermeister<br />

S. Vogelsänger<br />

Tel.: 033654/4344<br />

Ehrenamtl. Ortsbürgermeister<br />

F. Dommann<br />

15890 Schlaubetal/OT Kieselwitz<br />

Tel.: 033654/4353<br />

Ortsbeschreibung<br />

Der Ort Kieselwitz wurde als Villa „Kyslicz“<br />

im Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Der altsorbische Siedlungsname geht<br />

auf Kislica bzw. Kislovica zurück (kisaly =<br />

sauer). Im Jahre 1416/26 urkundlich zu entnehmen,<br />

wurde die historische Entwicklung<br />

des Dorfes vom Klosterstift Neuzelle als<br />

Stiftsdorf geprägt. Mahlgäste der dem Kloster<br />

zinspflichtigen Kieselwitzer Wassermühle<br />

(1420) waren Kieselwitzer Bauern.<br />

Die vollständige Besiedlung war erst Anfang<br />

des 18. Jh. erreicht. Kieselwitz entwickelte<br />

sich zu einem Straßen-Anger-Dorf, das<br />

noch heute vorwiegend von Grün- und Gartenflächen<br />

geprägt ist. Der Ort Kieselwitz ist<br />

als touristischer Ziel- und Anziehungspunkt<br />

von großer Bedeutung, er ist eingebettet im<br />

Naturpark Schlaubetal und im FFH-Gebiet<br />

Schlaubetal, in dessen unmittelbarer Nähe<br />

sich das Naturschutzgebiet Klautzkesee<br />

und Kobbelke befindet.<br />

Das soziale und kulturelle Leben, aber auch<br />

die Traditionspflege nehmen in Kieselwitz<br />

einen hohen Stellenwert ein und spiegeln<br />

sich in den Vereinen und Gruppen, den<br />

vielen gemeinsamen Veranstaltungen und<br />

Feiern im Ort wieder. Große Beachtung und<br />

Sorgfalt wird auch auf die Integration der<br />

„neuen“ zugezogenen Kieselwitzer in die<br />

Dorfgemeinschaft gelegt, Nachbarschaftshilfe<br />

gilt im Ort als Selbstverständlichkeit.<br />

Ein besonderer Höhepunkt der Aktivitäten<br />

im Ort ist das jährliche Dorffest, bei dem<br />

sich Vereine und Gruppen engagiert bei<br />

der Ausrichtung mit einbringen. Auch die<br />

jährliche Fastnacht, in langer Tradition, ist<br />

ein weiterer kultureller Höhepunkt im Ort.<br />

Nach dem traditionellen Zampern ist am<br />

Abend der Auftritt der Fastnachtsgruppe<br />

im „ausverkauften“ Dorfgemeinschaftshaus<br />

der Höhepunkt.<br />

Die Erarbeitung der Dorferneuerungsplanung<br />

war <strong>für</strong> Kieselwitz von großer Bedeutung,<br />

da hier künftige Entwicklungen und<br />

Konzepte, aber auch Potentiale und Defizite<br />

aufgezeigt, ortsbildprägende Gebäude<br />

und -strukturen betrachtet wurden. Sie<br />

bildete <strong>für</strong> die zielgerichtete Förderung<br />

gemäß der Dorferneuerung und der ländlichen<br />

Entwicklung Schwerpunkte <strong>für</strong> die<br />

Sanierung. Durch diese Maßnahmen konnten<br />

das Ortsbild nachhaltig geprägt und<br />

öffentliche Einrichtungen im Ortszentrum<br />

funktionell aufgewertet und konzentriert<br />

werden. Mit dem Ausbau der Straßenbereiche,<br />

der Renaturierung des Dorfteichs<br />

und der Integrierung eines Rastplatzes<br />

sowie der Gestaltung des Ortseingangsbereiches,<br />

einschließlich der regionstypische<br />

Bepflanzung, konnte die Gestaltung des<br />

Dorfangers, wie in der Dorferneuerungsplanung<br />

beabsichtigt, mit Erfolg realisiert und<br />

die Gestaltung des Dorfzentrums abgerundet<br />

werden. In Hinblick auf nachfolgende<br />

Generationen konnte so eine nachhaltige<br />

Gestaltung <strong>für</strong> Mensch und Natur erfolgen.<br />

Erwähnenswert sei auch die Gestaltung<br />

der privaten Gärten im Ort. Hier bildete sich<br />

eine Symbiose zwischen Zier- und Nutzgärten<br />

heraus.<br />

Die Wohnbauentwicklung in Kieselwitz<br />

erfolgte flächensparsam und unter Einhaltung<br />

der dörflich gewachsenen Struktur.<br />

Nur so konnte die Zielsetzung, die harmonische<br />

Einbindung neuer kleinerer Wohnstandorte<br />

in den bestehenden Altbestand,<br />

die Schließung von Baulücken sowie eine<br />

straßenbegleitende Bebauung unter Nutzung<br />

der vorhandenen Erschließungsanlagen<br />

zur Erhaltung der dörflichen Strukturen<br />

erreicht werden.<br />

Auch <strong>für</strong> Gewerbe und Landwirtschaft wurde<br />

und wird auf die Erhaltung und Entwicklung<br />

vor Erweiterung Augenmerk gelegt. So wird<br />

der Erhalt und die Weiterführung der heutigen<br />

Agrargenossenschaft <strong>für</strong> die Kieselwitzer als<br />

ein Glücksfall empfunden, Ackerflächen in<br />

der Gemeinde Schlaubetal werden bewirtschaftet,<br />

Viehbestand gehalten und eine Fleischerei<br />

mit Hofladen betrieben, die weit über<br />

das Schlaubetal hinaus bekannt ist.<br />

Als eine wichtige Aufgabe <strong>für</strong> die Zukunft<br />

wird, auch unter Betrachtung der touristischen<br />

Ziele, das Engagement <strong>für</strong> die<br />

Errichtung eines Radweges von der B 246<br />

über Kieselwitz zur L 43 angesehen.


36 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 37<br />

Dissen/Dešno / <strong>Amt</strong> Burg (Spreewald), Gemeinde Dissen-Striesow, <strong>Landkreis</strong> Spree-Neiße<br />

670 Einwohner<br />

1.280 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Heimatmuseum<br />

- Kirche<br />

- Sportplatzanlage<br />

(zwei Fußballplätze,<br />

eine Multisportanlage,<br />

Sportterrasse,<br />

Billardzimmer und<br />

Sanitär- bzw. Umkleideräume)<br />

- Kinderspielplatz<br />

- Jugendraum<br />

- Feuerwehrgerätehaus<br />

- private Kindertagesstätte<br />

- vier Gaststätten, zwei Pensionen<br />

- zehn Kleinstbetriebe mit einem bis drei<br />

Beschäftigten.<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Mehrere den Ort erschließende<br />

Rad-und Wanderwege<br />

- Heimatmuseum<br />

- viele Storchenhorste<br />

- Feuchtbiotop<br />

- die Spreeauenlandschaft<br />

- im Ortskern sehr viele gut erhaltene<br />

bzw. restaurierte Vierseitenhöfe<br />

- Dorfanger sowie intaktes Dorfzentrum<br />

mit Kirche und Pfarrhaus, Gaststätte und<br />

ehemaliger Schule<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Spreewaldregion<br />

- viele Bäume, Sträucher und Biotope<br />

prägen das Dorf und sein Umfeld,<br />

es fügt sich harmonisch in die Land-<br />

schaft ein.<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- Sportverein<br />

- Freiwillige Feuerwehr<br />

- Dorfjugend<br />

- Förderverein Heimatmuseum sowie<br />

kleinere Gruppierungen bzw.<br />

Interessengemeinschaften.<br />

- besonders sorbische/wendische<br />

Traditionsveranstaltungen wie Zapust<br />

(Fastnacht) oder Kokot (Hahnrupfen),<br />

- aber auch Sportfest, Feuerwehrfest oder<br />

Straßenfest.<br />

Planungen<br />

- Abrundungssatzung<br />

- Entwurf Flächennutzungsplan<br />

- ein Vorhaben- und Erschließungsplan<br />

sowie zwei Bebauungspläne<br />

- Gestaltungssatzung ist in Arbeit<br />

Ansprechpartner<br />

Bürgermeister Fred Kaiser<br />

Dissen-Striesow<br />

Dorfstraße 4<br />

Tel. 035606/235<br />

bzw. 0179/5344880<br />

Ortsbeschreibung<br />

Dissen wurde von westslawischen Siedlern<br />

aus dem Stamm der Lusitzer, die seit dem<br />

6. Jh. die Lausitz besiedelten, gegründet. Im<br />

Jahr 1449 wird der Ort erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Sein Name geht zurück auf das<br />

altsorbische Wort „dech“ (Dunst, Nebel).<br />

In der Geschichte und Gegenwart des<br />

Dorfes gibt es viele Zeugnisse der wendischen<br />

Sprache. Bis zur Mitte der 1950er<br />

Jahre war Wendisch die Umgangssprache<br />

im Dorf, bis dahin wurden auch regelmäßig<br />

wendische Gottesdienste gefeiert. 1772<br />

wurde die heutige Fachwerkkirche erbaut;<br />

sie wurde 1937 mit Bibelsprüchen in wendischer<br />

Sprache und floraler Deckenmalerei<br />

ausgeschmückt. Gegenwärtig wird<br />

viel zur Revitalisierung der wendischen<br />

Sprache getan: Dissener Kinder erlernen<br />

sie im Rahmen des Witaj-Projektes bereits<br />

im Kindergarten. In der Kirche werden seit<br />

1987 auch wieder wendische Gottesdienste<br />

gehalten.<br />

Das Heimatmuseum gewährt seit 1978<br />

Einblicke in das Leben der wendischen<br />

bäuerlich geprägten Bevölkerung. Alte<br />

Arbeitsgeräte, Hausrat, Trachten, Bücher,<br />

Kinderspielzeug werden ebenso ausgestellt,<br />

wie es Darstellungen zu dörflichen<br />

Tagesabläufen gibt. Die bis zur heutigen<br />

Zeit gepflegten sorbischen/wendischen<br />

Bräuche wie Zapust (Fastnacht), Ostersingen<br />

und Kokot (Hahnrupfen) werden<br />

erläutert und in Bildern präsentiert. Auch<br />

21 Varianten der sorbischen/wendischen<br />

Tracht sind zu besichtigen.<br />

Bekannt ist Dissen auch als Storchendorf.<br />

Mit jährlich acht bis zwölf von März bis<br />

August besetzten Storchenhorsten zählt<br />

Dissen zu den zehn storchenreichsten<br />

Orten Deutschlands. Die bis 2011 laufende<br />

Umgestaltung der Spreeauenlandschaft<br />

– eines der größten Renaturierungsvorhaben<br />

im Land Brandenburg – wird <strong>für</strong> viele<br />

Kleintierarten neuen Lebensraum schaffen,<br />

womit sich auch die Futtergrundlage und<br />

somit die Population der Dissener Störche<br />

verbessern dürfte. Das ca. 400 ha große<br />

Renaturierungsgebiet ist schon heute ein<br />

interessantes Ausflugsziel <strong>für</strong> alle Naturliebhaber.<br />

In Ergänzung zum Kurort Burg (Spreewald),<br />

dem Sitz des <strong>für</strong> Dissen zuständigen<br />

<strong>Amt</strong>es, entwickelte sich Dissen seit 1990<br />

zu einem touristischen Kleinod, einem<br />

lohnenden Ausflugsziel <strong>für</strong> viele Besucher<br />

unserer Spreewaldregion. Nach wie vor ist<br />

das Dorf Dissen aber auch ein beliebter<br />

Wohnort, was besonders durch die kontinuierliche<br />

Einwohnerentwicklung (1989: 490<br />

Einwohner; 2006: 670 Einwohner) deutlich<br />

wird. Diese positive Entwicklung verdankt<br />

Dissen in erster Linie seinem ländlich<br />

geprägten und attraktiven Wohnumfeld.<br />

In den letzten 17 Jahren wurde viel <strong>für</strong> die<br />

Verbesserung der Infrastruktur getan. So<br />

wurden nahezu alle Straßen und Wege<br />

saniert und <strong>für</strong> das Dorf wichtige Gebäude<br />

oder Anlagen, wie Heimatmuseum, Gerätehaus<br />

der Feuerwehr, Sportlerheim, Multisportanlage,<br />

Jugendclub, Friedhofshalle,<br />

historischer Backofen, Kriegerdenkmal und<br />

Kinderspielplatz, renoviert bzw. neu gebaut.<br />

Animiert hierdurch haben in den letzten<br />

Jahren viele Grundstückseigentümer ihre oft<br />

mehr als einhundert Jahre alten ehemaligen<br />

Bauernhöfe liebevoll saniert und so zur Verschönerung<br />

des Ortsbildes beigetragen.<br />

Weiterhin wurden zur Aufwertung des Ortsbildes<br />

bzw. der Landschaft mehr als 200<br />

Laubbäume neu angepflanzt. Ein auf ca.<br />

4 ha Fläche angelegtes Feuchtbiotop bietet<br />

obendrein bedrohten Kleintierarten unserer<br />

Region neuen Lebensraum. Zur besseren<br />

touristischen Erschließung wurden<br />

zahlreiche überregionale und regionale<br />

Rad- und Wanderwege neu angelegt, Infotafeln<br />

und Bänke aufgestellt. Eine derzeit in<br />

Arbeit befindliche Ortsgestaltungssatzung<br />

soll mithelfen, das vorhandene dörfliche<br />

Erscheinungsbild zu erhalten bzw. den<br />

Ort bei der angestrebten Entwicklung zum<br />

Erholungsort zu unterstützen.


38 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 39<br />

Bischdorf/Wotšowc / Stadt Lübbenau/Spreewald, <strong>Landkreis</strong> Oberspreewald-Lausitz<br />

248 Einwohner<br />

1.708 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Vereinshaus im alten Schulgebäude<br />

- 18 Gewerbetreibende mit 121 Beschäftigten,<br />

darunter ein Fliesenleger, ein<br />

Nagelstudio, ein Gebrauchtwagenhänd-<br />

ler, ein Elektrounternehmen und ein<br />

touristisches Fuhrunternehmen.<br />

- 6 Landwirtschaftsbetriebe,<br />

davon 3 im Nebenerwerb,<br />

- 4 Ferienwohnungen und ein Fremdenzimmer<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Gotische Feldsteinkirche<br />

- Gestaltung als Angerdorf<br />

- Bischdorfer See<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Die Gemarkung Bischdorf liegt inmitten<br />

einer Moränenplatte, wo Trockenheit und<br />

Wasserarmut den Mangel an natürlichem<br />

Grün im Umfeld bedingen.<br />

- Bergbaufolgelandschaft<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- Traditionsverein Bischdorf<br />

- Freiwillige Feuerwehr e.V.<br />

- Bischdorfer Jugendverein e.V.<br />

- Bischdorfer Seeverein e.V.<br />

- Männerballett /Theatergruppe<br />

- Frauengruppe<br />

- Senioren-und Kindergruppe<br />

- Teichfahren<br />

- Dorf- und Sportfest<br />

- Schützenfest<br />

- Fest zum Tag der Deutschen Einheit<br />

Planungen<br />

- Gestaltungssatzung<br />

- Abschlußbetriebsplan Tagebau<br />

Seese-Ost<br />

- Bebauungspläne<br />

Ansprechpartner<br />

Christina Abt<br />

Hauptstraße 32<br />

03205 Bischdorf<br />

Tel.: 03541-2239<br />

Ortsbeschreibung<br />

Bischdorf wird in besonderer Weise durch<br />

seine Gestaltung als Angerdorf und seine<br />

gotische Feldsteinkirche geprägt. Das<br />

Dorfgebiet wird westlich vom unteren Teich<br />

und im Osten durch den oberen Teich<br />

begrenzt.<br />

Die Entwicklung des Dorfes in der heutigen<br />

Zeit wird durch den wirtschaftlichen Strukturwandel<br />

und den Veränderungen des<br />

gesellschaftlichen und natürlichen Umfeldes<br />

beeinflusst. Die Bischdorfer wirken aktiv<br />

an dem sich vollziehenden allgemeinen<br />

Strukturwandel mit und unterstützen die<br />

gemeinsam mit der Gemeindevertretung<br />

entwickelten Ideen, Konzeptionen und<br />

Planungen <strong>für</strong> die Zukunft des Dorfes, um<br />

den dörflichen und ländlichen Charakter zu<br />

erhalten und die Lebensqualität der Dorfbewohner<br />

weiter zu verbessern.<br />

Das Dorf war bis zum Jahr 1960 landwirtschaftlich<br />

geprägt. 1960 bis 1996 folgte der<br />

Braunkohlebergbau, der mit einer Teildevastierung<br />

des Ortes einherging. Der Bergbau<br />

veränderte die Lebensbedingungen<br />

des Dorfes erheblich. Der Grundwasserspiegel<br />

wurde abgesenkt und erschwerte<br />

die Arbeit in der Landwirtschaft sehr. Staubemissionen<br />

und Lärm beeinflussten die<br />

Lebensverhältnisse. Um der Abwanderung<br />

junger Menschen aus dem Dorf entgegen<br />

zu wirken und Arbeitsplätze <strong>für</strong> die Region<br />

zu schaffen, hat die Gemeindevertretung<br />

bereits vor der Einstellung des aktiven<br />

Bergbaus im Jahr 1996 in Verbindung<br />

mit der LMBV und dem <strong>Amt</strong> Lübbenau/<br />

Spreewald damit begonnen, die Tagesanlagen<br />

Seese-Ost als Gewerbestandort<br />

zu entwickeln. Heute werden die bereits<br />

stillgelegten Tagebaue Seese-Ost und<br />

Seese-West nach bergbautechnischen<br />

Gesichtspunkten saniert, wodurch bereits<br />

eine Bergbaufolgelandschaft entstanden<br />

ist, die auch dem Ort Bischdorf wieder ein<br />

attraktives Umfeld bieten wird. Einheimische<br />

Fauna und Flora haben sich wieder<br />

angesiedelt.<br />

Die Wohn- und Lebensqualität einer Kommune<br />

wird durch die Erhaltung, Pflege und<br />

Entwicklung der ortsprägenden Bauten<br />

bestimmt. Hierbei kommt es darauf an, die<br />

vornehmlich ältere Bausubstanz zu erhalten,<br />

um somit den ursprünglichen Dorfcharakter<br />

zu schützen. Mit der Einweihung<br />

der in der alten Pflasterung ausgelegten<br />

Dorfstraße setzte Bischdorf hier<strong>für</strong> ein<br />

Zeichen. Baugeschichtlich ist die auf dem<br />

Anger stehende gotische Feldsteinkirche<br />

von Bedeutung und besonders erhaltenswert.<br />

Der Ende des 19. Jahrhunderts an<br />

der Westseite errichtete quadratische neugotische<br />

Turm mit der hohen achteckigen<br />

Turmspitze bildet eine weithin sichtbare<br />

Landmarke.<br />

Durch die Gestaltungssatzung konnte<br />

der Kernbereich des Dorfangers in seiner<br />

ursprünglichen Form erhalten werden. Dies<br />

dokumentiert auch der Um- und Ausbau<br />

des alten Schulgebäudes zum Vereinshaus.<br />

Es ist ein eindrucksvolles Beispiel<br />

wie alte Bausubstanz den neuen, zeitgemäßen<br />

Ansprüchen dienen kann. Das<br />

Vereinshaus “Alte Schule” bildet heute das<br />

Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen<br />

Lebens der Gemeinde. Frauen- und<br />

Seniorengruppe, Feuerwehr-, See- und<br />

Jugendverein und auch die Einwohner<br />

selbst führen hier ihre Veranstaltungen und<br />

Feiern (Geburtstage, Silberne und Goldene<br />

Hochzeit etc.) durch. Die Jugend hat ihren<br />

eigenen Raum im Dachgeschoss des Vereinshauses.<br />

Die erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde<br />

hat die Identität und das Selbstbewusst-<br />

sein der Dorfbewohner gestärkt und dazu<br />

geführt, dass sie sich vorbehaltlos <strong>für</strong> den<br />

Erhalt und die Pflege des Geschaffenen<br />

einsetzen. Vorhandene Wohngebäude wurden<br />

in den letzten Jahren modernisiert bzw.<br />

um und ausgebaut. Die Wohnverhältnisse<br />

haben sich dadurch wesentlich verbessert.<br />

Inzwischen sind 12 neue Häuser gebaut<br />

worden davon fünf erst in den letzten zwei<br />

Jahren.


40 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 41<br />

Beyern / Stadt Falkenberg/Elster, <strong>Landkreis</strong> Elbe-Elster<br />

375 Einwohner,<br />

1.340 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur<br />

- seit 1982 eigenes Wasserwerk<br />

- seit 2001 Anschluss an das Abwassernetz<br />

- evangelische Kirche<br />

- Friedhof mit Trauerhalle<br />

- Feuerwehrhaus<br />

- Kindergarten<br />

- Kultur- und Sportzentrum mit Kegelbahn,<br />

Tennis- und Squashhalle<br />

- Sport- und Festplatz<br />

- Kinderspielplatz<br />

- Jugendclub<br />

- Bushaltestelle<br />

- 3 Gaststätten<br />

- Sportlerheim<br />

Schulen und Versorgungseinrichtungen<br />

befinden sich in der 3 km entfernten<br />

Kernstadt Falkenberg/Elster.<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

- Pfarrkirche mit Grabsteinen und Inschrif-<br />

tenkartuschen aus den Jahren 1662 und<br />

1676<br />

- Pfarrgehöft von 1738 mit Krüppelwalm-<br />

dach - ältestes Haus in Beyern<br />

- Feuerwehrhistorischer Traditionsraum<br />

mit alter Handspritze<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Waldflächen umschließen den Ort<br />

- eingebettete Acker- und Grünflächen<br />

werden von zahlreichen Gräben durchzogen<br />

- Erhaltung des Wildtierbestandes hat<br />

Priorität<br />

Gemeinschaftsleben / Vereine<br />

- größter Verein ist der Sportverein<br />

„Frieden“ Beyern<br />

- Freiwillige Feuerwehr Beyern<br />

- Kultur- und Freizeitclub Beyern e. V.<br />

- Jugendclub Beyern<br />

- Jagdgenossenschaft Beyern<br />

- Forstbetriebsgemeinschaft Beyern/<br />

Gräfendorf e.V.<br />

Traditionelle Höhepunkte<br />

- Zampern im Februar<br />

- Osterfeuer<br />

- zur Himmelfahrt Familientag an der<br />

Lößfurth am Dreiländereck<br />

- Dorf- u. Sportfest am 1. Juli-Wochenende<br />

- Erntedankgottesdienst mit Frühschoppen<br />

um einen Themenkomplex<br />

- große Treibjagd im November<br />

- Weihnachtsfeier <strong>für</strong> Alt und Jung am<br />

2. Dezemberwochenende<br />

- Sportlerball<br />

Planungen<br />

- Agrarstrukturelle Vorplanung <strong>für</strong> Beyern<br />

Innenbereichs- und Abrundungssatzung<br />

- integrierte regionale Entwicklungskon-<br />

zeption <strong>für</strong> den Bereich Tourismus im<br />

<strong>Amt</strong> Falkenberg/Uebigau<br />

- Leader-Programm <strong>für</strong> das Wald- und<br />

Heideland<br />

Ansprechpartner:<br />

Ortsbürgermeister Karsten Dauer<br />

Hauptstraße 14<br />

04895 Falkenberg/Elster/OT Beyern<br />

Tel.: 035363/4103<br />

Ortsbeschreibung<br />

Beyern liegt nordwestlich ca. 5 km von der<br />

Kernstadt Falkenberg/Elster entfernt. Der<br />

Ort wurde vermutlich im 12. Jahrhundert in<br />

dem heidebewachsenen Niederungsgebiet<br />

zwischen Elbe und Schwarzer Elster<br />

gegründet. Der ovale Anger bildet das<br />

Ortszentrum. In seiner Mitte steht weiterhin<br />

sichtbar die Kirche.<br />

Beyern ist ein sehr gepflegter Ort. Die<br />

Grundstücke sind mit viel Liebe zum Detail<br />

rekonstruiert sowie Fassaden, Einfahrten<br />

und Vorgärten neu gestalten worden.<br />

Die entlang der Hauptstraße gepflanzten<br />

Rosen werden von den Anliegern liebevoll<br />

gepflegt. Beyern ist nicht nur von Wald<br />

umgeben, sondern es befinden sich auch in<br />

der Ortslage schön gestaltete Grünanlagen<br />

und gepflegte Vor- und Hausgärten.<br />

Die ruhige Lage des Ortes sowie die<br />

Erhaltung, Pflege und Entwicklung der<br />

ortsbildprägenden Bausubstanz wirken<br />

sich sehr positiv auf die Lebens- und<br />

Wohnqualität der Bürger aus. Aufgrund<br />

der dichten Bebauung ist kaum eine<br />

Erweiterung des Baulandes vorgesehen.<br />

Vereinzelt ist eine Baulückenschließung<br />

möglich.<br />

Der größte Hauptarbeitgeber ist die<br />

Agrargenossenschaft Beyern eG. Sie<br />

bewirtschaftet 2100 ha Acker- und Grünland<br />

sowie 20 ha Wald. Anbauarten sind<br />

insbesondere Getreide, Mais und Raps, die<br />

in erster Linie zur Versorgung der eigenen<br />

Tierbestände dienen. Sie verfügt über eine<br />

Schweinemast-, Milchvieh-, Sauenzucht-<br />

und Jungrinderanlage.<br />

Aber auch weitere gewerbliche Unternehmen<br />

spielen im Ortsteil eine wesentliche<br />

Rolle und sind Arbeitgeber <strong>für</strong> einige<br />

Bürger, wie z.B. ein Planungsbüro, ein<br />

Bauunternehmen, eine häusliche Kranken-<br />

pflege oder eine Zeltvermietung. Die<br />

Jüngsten des Ortsteils und der umliegenden<br />

Ortschaften werden liebevoll in der kommunalen<br />

Kindertagesstätte „Land der Mäuse“<br />

betreut.<br />

Das Kultur- und Sportzentrum ist <strong>für</strong><br />

unterschiedlichste Sportarten und Kulturveranstaltungen<br />

(Kapazität von 600<br />

Sitzplätzen) geeignet. Die komplett modernisierte<br />

Vierbahnen-Plastekegelbahn und<br />

der Jugendclub befinden sich ebenfalls in<br />

diesem Objekt. Ein Privatinvestor baute<br />

eine Tennis- und Squashhalle, eine Gaststätte<br />

und 5 Fremdenzimmer an. Hinter<br />

dem Sportzentrum liegt ein sehr gepflegter<br />

Sportplatz mit Tribüne, die in Eigenleistung<br />

entstand, und mit Flutlichtanlage. Zu diesem<br />

Areal gehört auch ein Kinderspielplatz <strong>für</strong><br />

die Jüngsten des Ortes. Der Sportverein<br />

ist auch Eigentümer eines eigenen Sportlerheims<br />

mit Vereinsraum, Getränke-<br />

Shop und eigenen Unterkünften <strong>für</strong> Gastmannschaften.<br />

Viele Eigenleistungen der<br />

Mitglieder waren und sind notwendig, um<br />

dieses Objekt zu erhalten.<br />

Von den 375 Einwohnern sind 318 Mitglieder<br />

in den ortsansässigen Vereinen<br />

und Interessengruppen integriert. Fast<br />

alle traditionellen Höhepunkte werden<br />

gemeinsam vorbereitet und durchgeführt.<br />

Die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen<br />

in das gesellschaftliche Leben ist<br />

<strong>für</strong> die Einwohner sehr wichtig; so sind<br />

z.B. 39 Kinder und Jugendliche Mitglieder<br />

im Sportverein und 9 Mitglieder gehören<br />

der Jugendfeuerwehr an. Gemeinsame<br />

Zusammenkünfte gibt es auch zwischen<br />

Senioren, Mitgliedern des Jugendclubs und<br />

der Kinder aus der Kindertagesstätte, die<br />

von allen sehr gut angenommen werden.<br />

Auch die evangelische Kirchengemeinde ist<br />

in Beyern sehr stark integriert. Das Pfarrhaus<br />

ist gleichzeitig Sitz des Baubeauftragten <strong>für</strong><br />

den hiesigen Kirchenkreis. Auf gleichem<br />

Grundstück befindet sich das Freizeit- und<br />

Tagungsheim mit einer Kapazität von 20<br />

Plätzen, das neben den kirchlichen Kinder-<br />

und Jugendgruppen auch Schulklassen<br />

und Familienkreise beherbergt. Aber auch<br />

stark sozial ausgerichtete Gruppen werden<br />

hier aufgenommen und betreut.


42 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 43<br />

Straupitz / <strong>Amt</strong> Lieberose/Oberspreewald, <strong>Landkreis</strong> Dahme-Spreewald<br />

1.100 Einwohner<br />

2.165 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

Sichtbare Entwicklung in den letzten<br />

Jahren<br />

- umfangreiche Versorgungs-und Dienstleistungen<br />

durch ca.50 handwerkliche<br />

und gewerbliche Unternehmen<br />

- Verbesserungen im Straßen- und<br />

Wegebau<br />

- günstige Verkehrsanbindung nach<br />

Lübben,Cottbus,Berlin<br />

- Straupitz hat Status eines Kleinzentrums<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Doppeltürmige Kirche,<br />

nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel<br />

1832 erbaut,<br />

- europaweit einzige windbetriebene<br />

Dreifachmühle (Öl-,Korn- und Säge-<br />

mühle)<br />

- „Kleine Straupitzer Kahnfahrt“<br />

- Rekonstruierter Kornspeicher als Stätte<br />

der Begegnung und der Wahrung von<br />

dörflichen Traditionen und Brauchtum<br />

- in der Fassade wiedererstandenes<br />

Schloss der Straupitzer Standesherrschaft<br />

von Houwald,<br />

derzeit Grundschule,<br />

- nach historischem Vorbild rekonstruiertes<br />

Gebäude der ehemaligen Spreewald-<br />

bahn<br />

Landschaft und Dorf<br />

- „nördliches Tor“ zum Oberspreewald<br />

- von einer typischen Spreewaldauen-<br />

landschaft umgeben<br />

- ein romantisches Naturell als Umfeld<br />

mit bedeutendem Erholungswert<br />

- Begrünung des Ortes<br />

als wichtiges Element einer<br />

harmonischen Dorfgestaltung<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- 11 Vereine und 6 Vereinigungen bzw.<br />

Interessengruppen sind Träger<br />

des Dorflebens<br />

- eine ebenso aktive Kirchengemeinde<br />

- Straupitzer Fastnacht<br />

- Osterfeuer<br />

- Mühlentag<br />

- Straupitzer Freitag<br />

- Weihnachtsmarkt<br />

- Erntedankfest<br />

- Veranstaltungen im Speicher<br />

- vielfältige Vereinsfeste,<br />

Planungen<br />

- agrarstrukturelle Vorplanung<br />

- Entwurf eines Dorfentwicklungs-<br />

und Gestaltungsplanes<br />

- Landschaftsplan<br />

- Ortsentwicklungsplanung<br />

wird in Auftrag gegeben:<br />

„Straupitz auf dem Wege zum<br />

Erholungsort“<br />

Gemeinde gibt sich die Perspektive als<br />

ein Ort <strong>für</strong> Fremdenverkehr und Touris-<br />

mus.<br />

Ansprechpartner<br />

Bürgermeister Winfried Rekitt<br />

Siedlungsweg 9<br />

15913 Straupitz<br />

Tel. priv. 035475/15875,<br />

über das <strong>Amt</strong> 035475/8630<br />

Ortsbeschreibung<br />

Die Gemeinde Straupitz hat mit Erfolg an<br />

fast allen Wettbewerben „Unser Dorf soll<br />

schöner werden - unser Dorf hat Zukunft“<br />

teilgenommen. Eine Anerkennung im Bundeswettbewerb,<br />

zweimaliger Kreissieger<br />

und Teilnehmer am Landeswettbewerb sind<br />

Ergebnisse, die man <strong>für</strong> höher gesteckte<br />

Ziele einbringen kann. Ebenso die Auszeichnung<br />

„Kinder - und familienfreundliche<br />

Gemeinde“ im Land Brandenburg.<br />

Die Gemeinde Straupitz verfügt über ein<br />

beachtliches Potenzial <strong>für</strong> Fremdenverkehr<br />

und Tourismus und sieht darin ihre wirtschaftliche<br />

Perspektive. Der Ort ist attraktiver<br />

<strong>für</strong> seine Einwohner, <strong>für</strong> Besucher und<br />

Gäste geworden. Die Anzahl von 300.000<br />

Tagestouristen jährlich bestätigt diesen<br />

Qualitätszuwachs nachdrücklich.<br />

Neben vordringlich kommunalpolitischen<br />

Aufgaben in den Jahren nach der Wende<br />

waren es Vereine, Einzelpersonen und Bürgerinitiativen,<br />

die nachhaltig die Geschichte<br />

unserer Gemeinde aufbereiteten und zur<br />

Ausprägung eines Traditionsbewusstseins<br />

beitrugen, das vor allem vom Heimat- und<br />

Fremdenverkehrsverein befördert wird.<br />

Die vielschichtigen Veranstaltungen in der<br />

Gemeinde Straupitz werden überwiegend<br />

von den im Ort tätigen Vereinen initiiert.<br />

Elf Vereine und sechs Vereinigungen bzw.<br />

Interessengruppen sind die Träger des<br />

Dorflebens und leisten einen wertvollen<br />

Beitrag zur Vermittlung von Dorfgeschichte<br />

und zur Förderung und Erhaltung von Dorftraditionen.<br />

Hervorzuheben ist der relativ<br />

große Anteil von Kindern und Jugendlichen<br />

im Sportverein, bei den Anglern sowie im<br />

Förderverein der FFW.<br />

In ihrer Entwicklung ist die Gemeinde Straupitz<br />

zu einem unverwechselbaren baulichen<br />

Gesamtensemble geworden. Der histo-<br />

rische Ortskern mit Schinkelkirche, Schloss<br />

und Nebengebäuden wurde durch die gräfliche<br />

Herrschaft der von Houwalds geprägt.<br />

Dieser Grundstruktur folgen alle Entwürfe<br />

zur Dorfgestaltung und Flächennutzung. Zu<br />

echten Gütesiegeln und Kleinodien sind in<br />

den letzten Jahren ortsbildprägende historische<br />

Gebäude dank der Prioritätensetzung<br />

durch die Gemeindevertretung geworden.<br />

So wurden unter anderem die Schinkelkirche<br />

und der ehemalige Kornspeicher finanziell<br />

aufwändig und sachgerecht saniert<br />

bzw. rekonstruiert. Damit wurde einem vorhandenen<br />

historischen Gebäudekomplex<br />

die einstmals bestandene Harmonie zurückgegeben.<br />

Mit der europaweit einmaligen Holländerwindmühle,<br />

die 3 Mühlengewerke unter<br />

einem Dach vereint und mit Windkraft<br />

betrieben werden kann, gibt es ein funktionsfähiges<br />

technisches Denkmal, das<br />

die Besonderheit hat, mit herkömmlichen<br />

Maschinen und Geräten Leinöl herzustellen.<br />

Der gesundheitliche Wert dieses<br />

„oleum linum“ ist bekannt. Überdies wird<br />

das „Straupitzer Gold“ in der Spreewaldtherme<br />

Burg als Bestandteil bei Hautpflege<br />

und Massage eingesetzt.<br />

Einen Besuch wert sind ebenso der rekonstruierte<br />

Kornspeicher und das ehemalige<br />

Schloss derer von Houwalds, das die<br />

Grundschule beherbergt. Die repräsentative<br />

Aula der Grundschule ist der Veranstaltungsort<br />

<strong>für</strong> Kulturdarbietungen mit<br />

namhaften Künstlern und Interpreten; der<br />

„Straupitzer Freitag“ hat einen exponierten<br />

Platz in der Kulturszene der gesamten<br />

Region.<br />

Die Straupitzer „Kleine Kahnfahrt“ die Stätte<br />

des jährlich eindrucksvollen Kahnkorsos<br />

zum Johannismarkt, erfreut sich wachsen-<br />

der Beliebtheit. In einer zweistündigen Tour<br />

durch den Schlosspark und Fließe erleben<br />

Besucher den Spreewald in Kleinformat.<br />

Ein Ort mit Zukunft zu sein, schließt ebenso<br />

ein, stets den Blick auf Mängel im Ortsbild<br />

und das zu Verändernde zu richten. So<br />

bedarf es weiterer Anstrengungen im Straßen-<br />

und Wegebau, der steten Anhebung<br />

des Niveaus der dörflichen Infrastruktur und<br />

in den Bemühungen, noch nicht verwertete<br />

private Immobilien und Liegenschaften<br />

über Investoren einer dem wachsenden<br />

Tourismusstandort Straupitz adäquaten<br />

Nutzung zuzuführen.


44 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 45<br />

Dennewitz / Gemeinde Niedergörsdorf, <strong>Landkreis</strong> Teltow-Fläming<br />

274 Einwohner<br />

1.103 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Ortsdurchfahrt als Landesstraße LO 81<br />

tägliche Busverbindung nach Jüterbog<br />

- Bahnverbindung (RE) nach Berlin, Luth.<br />

Wittenberg, Falkenberg bzw. Jüterbog<br />

- direkt an der Fläming-Skate<br />

- am Radwanderweg R 4<br />

- KITA- Betreuung in Niedergörsdorf und<br />

Jüterbog<br />

- Grundschule in Blönsdorf und Jüterbog<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Dorfmuseum und 4 Denkmäler zur „<br />

Schlacht bei Dennewitz“ am 6. September<br />

1813 (Bülowdenkmal, Tauentzienge-<br />

denkstein, Württemberger Gedenkstein,<br />

Artilleriedenkmal am Mühlenberg)<br />

- Hochzeitsmühle Dennewitz<br />

- Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert<br />

- 14 Vierseithöfe prägen das Ortsbild<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Dennewitz liegt im „Niederen Fläming“<br />

- der Fluss „die Nuthe“ entspringt in der<br />

Gemarkung<br />

- 211 ha Waldflächen<br />

- ausgeprägter Ackerbau auf Großfeldern<br />

(Getreide, Kartoffeln)<br />

- Wiesen entlang des Nutheflussbettes<br />

- Straßendorf mit ca. 1,3 km Länge<br />

- alte dorfbildprägende Lindenallee, Ulmen<br />

- zahlreiche Neuanpflanzungen in der<br />

Ortslage und entlang der Fläming-Skate<br />

- gesamtes Dorf von Obstgärten und<br />

Ortsrandwegen eingefasst<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- SV 1813 Dennewitz<br />

(Sektion Bohlekegeln und Fußball)<br />

- Dennewitzer Flämingtrachten<br />

- Freiwillige Feuerwehr<br />

- Jugendclub<br />

- Seniorengruppe<br />

- Kirchengemeinde<br />

- Jagdpächtergemeinschaft<br />

Feste:<br />

- Januar - Jugendfastnachten<br />

- Februar - Männerfastnachten<br />

- Osterfeuer<br />

- April - Dennewitzer Bosselturnier<br />

- Familienkegeln am 1. Mai<br />

- Mühlenfest am Pfingstmontag<br />

- Juni - Sport- und Kinderfest<br />

- Juli - Fest der Jagdpächtergemeinschaft<br />

- September - Dorffest anlässlich der<br />

„Schlacht bei Dennewitz“<br />

(alle 5 Jahre Gedenkveranstaltungen<br />

mit zeitgenössischen Nachstellungen<br />

der Schlacht durch Traditionsvereine aus<br />

Deutschland und Europa )<br />

- Dezember - Adventsmarkt<br />

Krippenspiel am Heiligen Abend<br />

Planungen<br />

- Agrarstrukturelle Vorplanung 1994<br />

- Integrierter Rahmenentwicklungsplan<br />

1995<br />

- Dorferneuerungsplanung 1997<br />

- Flächennutzungsplan ab 1998<br />

Ansprechpartner<br />

Ortsbürgermeister<br />

Hans-Dieter Scheer<br />

Dorfstraße 34<br />

14913 Dennewitz<br />

Tel.: 033741/72656<br />

Ortsbeschreibung<br />

Dennewitz mit seinen knapp 300 Einwohnern<br />

ist einer von 22 Ortsteilen der<br />

Gemeinde Niedergörsdorf und steht stellvertretend<br />

<strong>für</strong> die zahlreichen kleinen Orte<br />

im Land Brandenburg.<br />

Trotz demografisch stagnierender bzw.<br />

rückläufiger Entwicklungstendenz wird<br />

die Dorfentwicklung fortgeführt, um auch<br />

zukünftig das von Tradition geprägte Dorfbild<br />

mit seiner lebendigen Dorfgemeinschaft<br />

zu wahren.<br />

Die heute vorzeigbaren Ergebnisse der<br />

Dorferneuerung in Dennewitz sind maßgeblich<br />

ein Erfolg des bereits 1997 erfolgten<br />

freiwilligen Gemeindezusammenschlusses<br />

zur Gemeinde Niedergörsdorf. Die Dennewitzer<br />

Dorfgemeinschaft hat dies stets<br />

als Chance betrachtet und sich aktiv am<br />

Gestaltungsprozess beteiligt.<br />

Die Umsetzung der Dorferneuerung er-folgte<br />

in den Jahren 2002 - 2003 und umfasste die<br />

Sanierung und Gestaltung der Infrastruktur in<br />

der Ortslage mit Straße ,Gehweg, Nebenanlagen,<br />

Straßenbeleuchtung, Grundstückszufahrten<br />

und Dorfplatzgestaltung einschließlich<br />

Restaurierung des Bülow - Denkmals.<br />

Die ILE - Förderrichtlinie nutzten auch viele<br />

private Grundstücksbesitzer, so wurden<br />

elf Wohnhäuser (darunter neun Vierseithöfe)<br />

saniert. Das neue Dorfbild, das sich<br />

dem Betrachter aus Richtung Rohrbeck<br />

jetzt bietet, ist unverkennbar und beeindruckend.<br />

Mit der Fertigstellung der Fläming-Skate<br />

und der Radweganbindung nach Jüterbog<br />

und Richtung Glücksburger Heide wurde<br />

2003 die touristische Entwicklung <strong>für</strong> Dennewitz<br />

zum Erfolgsmodell. So bieten sich<br />

ansässigen Unternehmen im Beherber-<br />

gungsgewerbe wichtige zukunftsträchtige<br />

Impulse, was bei einer verfügbaren Bettenkapazität<br />

von 37 Betten zur Sicherung<br />

von 11 Arbeitsplätzen bzw. 3 Ausbildungsplätzen<br />

führt. Der Ausbau der ehemaligen<br />

Dorfschule mit weiteren 3 Ferienzimmern<br />

wird gegenwärtig fertiggestellt.<br />

Eine überregionale Bekanntheit mit geschichtshistorischem<br />

Bezug erlangte Dennewitz<br />

mit der am 6. September 1813 im<br />

Zuge der Befreiungskriege ausgetrage-nen<br />

gleichnamigen Schlacht bei Dennewitz.<br />

Hier standen sich die beiden feindlichen<br />

Armeen der verbündeten Truppen und der<br />

Preußen mit insgesamt ca. 120.000 Mann<br />

gegenüber. Der Sieg der preußischen<br />

Armee in Dennewitz führte dann zur endgültigen<br />

Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht<br />

bei Leipzig.<br />

Seit 1817 bis heute erinnern die Dennewitzer<br />

an dieses historische Ereignis. So<br />

hat sich in den zurückliegenden Jahren ein<br />

ganz besonderes Geschichtsverständnis<br />

entwickelt, das von allen Generationen im<br />

Dorf getragen wird. Was zur Jahrhundertwende<br />

um 1900 mit der Errichtung zahlreicher<br />

Gedenksteine begann, wird seit<br />

1963 mit alle fünf Jahre wiederkehrenden<br />

Gedenkveranstaltungen fortgeführt. Alle<br />

Vereine, Gruppen und Gemeinschaften<br />

sind an der Vorbereitung und Durchführung<br />

beteiligt und bringen sich darüber hinaus<br />

mit kulturellen wie auch sportlichen Aktivitäten<br />

über das ganze Jahr mit ein.<br />

Die gewachsenen Konturen von Dennewitz,<br />

das sind die Ergebnisse der Menschen, die<br />

gestern mit Sinn <strong>für</strong> Tradition, Brauchtum<br />

und Bodenständigkeit das Dorf wirtschaftlich<br />

und gemeinschaftlich entwickelt haben<br />

und wachsen ließen und das sind die Menschen<br />

von heute, die aktiv das Leben im<br />

Dorf mit all seinen veränderten Facetten<br />

mitgestalten, alte Werte bewahren und das<br />

generationsübergreifende Gemeinschaftsleben<br />

pflegen, um den Dennewitzern von<br />

morgen wertvolle Potenziale <strong>für</strong> neue<br />

zukunftsweisende Ideen und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auf den Weg zu geben.


46 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 47<br />

Ferch / Gemeinde Schwielowsee, <strong>Landkreis</strong> Potsdam-Mittelmark<br />

1.722 Einwohner<br />

3.599 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Gewerbegebiete in den Ortsteilen Kam-<br />

merode und Lienewitz<br />

- Verwaltungssitz der Gemeinde<br />

Schwielowsee<br />

- Kita, Hort und Jugendclub<br />

- Alte Schule - heute Haus der Begegnung<br />

- Sportplatz inklusive Sozialgebäude<br />

- Seniorenresidenz mit 160 Plätzen<br />

- Feuerwehrdepot<br />

- Kirche<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Kossätenhaus, ältestes Haus von Ferch<br />

- Reetgedeckte Fischerhäuser<br />

- Wanderwege am Schwielowsee<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Ferch verfügt über einen flächenmäßig<br />

sehr großen Anteil an Forsten und über<br />

sehr schöne, naturbelassene Uferzonen<br />

am Schwielowsee<br />

- Es finden sich einige Obstanbauflächen,<br />

feuchte Wiesenflächen mit teilweisem<br />

Baumbestand, mit Eichenmischwald,<br />

bewaldeten Hangkanten und eine<br />

abwechslungsreiche Uferzone<br />

Gemeinschaftsleben<br />

Ca. jeder dritte Einwohner von Ferch<br />

ist in Vereinen und Gruppen organisiert.<br />

- Kultur-Forum Schwielowsee e.V.<br />

- Arbeitskreis Heimatgeschichte<br />

- Heimatverein Ferch<br />

- Freiwillige Feuerwehr.<br />

- Sportverein SV 1948 Ferch e.V.<br />

- Volkssolidarität<br />

- Karnevalsverein<br />

- Jugendgemeinschaft Ferch<br />

- Anglerverein<br />

- Seglerverein03 Ferch<br />

- Jagdhorngruppe Ferch<br />

- Fördervereine (Feuerwehr, Kita und<br />

Havelländische Malerkolonie)<br />

- Sicherheitspartnerschaft in Zusammenarbeit<br />

mit der Polizei zum Schutz der<br />

Bürger<br />

- Wasser- und Bungalowgemeinschaft<br />

- Freiwillige Betreuung von Senioren auf<br />

privater Basis<br />

- Seniorengruppe Sport<br />

(Wassergymnastik in Seniorenresidenz)<br />

- Vereinsfeste<br />

- Weihnachtsfeiern<br />

- Patenschaft mit der polnischen<br />

Gemeinde Bodzentyn<br />

Planungen<br />

- Grünordnungsplan<br />

- Flächennutzungsplan<br />

- Innenbereichssatzung<br />

- Sanierungssatzung<br />

- Ortsgestaltungsrichtlinien<br />

Ansprechpartner<br />

Ortsbürgermeister Roland Büchner<br />

Haus der Begegnung<br />

Burgstraße 1a<br />

14548 Schwielowsee/OT Ferch<br />

Tel.: 033209/76927<br />

Ortsbeschreibung<br />

Der Ortsteil Ferch der Gemeinde Schwielowsee<br />

liegt 15 km südlich der Landeshauptstadt<br />

Potsdam. Die Nähe zu Berlin und<br />

Potsdam sowie die reizvolle landschaftliche<br />

Lage bedingen die große Anziehungskraft<br />

als Naherholungsgebiet. Ferch ist ebenfalls<br />

als Wohnstandort interessant. Auf diesem<br />

Sektor besteht eine große Nachfrage. Um<br />

die Entwicklung der Gemeinde in geordnete<br />

Bahnen zu lenken, wurden verschiedene<br />

städtebauliche Planungen beauftragt<br />

und umgesetzt. Ziel aller Gestaltungsmaßnahmen<br />

des Ortes ist es, ein harmonisches<br />

Ortsbild zu entwickeln, dessen Besonderheiten<br />

zu bewahren und zu betonen.<br />

Entlang der Dorfstraße stehen viele erhaltenswerte<br />

Gebäude, die inzwischen durch<br />

Modernisierung bzw. Sanierung restauriert<br />

wurden. Gestalterische Mängel im Bereich<br />

der Fassaden konnten beseitigt werden.<br />

Die ältesten und in ihrem ursprünglichen<br />

Erscheinungsbild weitestgehend erhalten<br />

gebliebenen Gebäude sind die Kirche<br />

sowie die reetgedeckten Fischerhäuser in<br />

der Dorfstraße, die auch unter Denkmalschutz<br />

stehen. Sie zeichnen sich durch<br />

ihre einfache und klare Gestalt aus. Mit<br />

der Fertigstellung des Museums „Havelländische<br />

Malerkolonie“ im wahrscheinlich<br />

ältesten Haus von Ferch, dem Kossätenhaus,<br />

sind alle öffentlichen Gebäude und<br />

Einrichtungen saniert bzw. wurden neu<br />

gebaut. Dazu gehören der Verwaltungssitz<br />

der Gemeinde Schwielowsee, der Hort und<br />

der Jugendclub, die „Alte Schule“ – heute<br />

Haus der Begegnung, die Kita, der Sportplatz<br />

und die Kirche.<br />

In den letzten Jahren wurde vorrangig der<br />

Ausbau der Straßen und Wege im gesamten<br />

Ortsbereich vorangetrieben. So konnte<br />

z. B. inzwischen die Dorfstraße erneuert<br />

werden, die im Ortskernbereich mit einer der<br />

Gestaltung des Ortes angepassten Natursteinbepflasterung<br />

versehen wurde. Die<br />

Uferpromenade wurde neu angelegt und<br />

erfreut sich des besonderen Zuspruches<br />

der Fercher Urlaubs- und Erholungsgäste.<br />

Ein Spielplatz mit entsprechenden Spielgeräten<br />

ist integriert worden. In diesem<br />

Zusammenhang wurde auch der über die<br />

Grenzen von Ferch bekannte Wiesensteg<br />

erneuert. Im Rahmen des Ausbaus der Verkehrswege<br />

konnte auch endlich der Fahrradweg<br />

zwischen Ferch und Caputh sowie<br />

der Europaradweg R 1 gebaut werden.<br />

Das Ortsbild von Ferch wird entscheidend<br />

durch seine großen unterschiedlichen Grünflächen<br />

geprägt, zu deren erhaltens- und<br />

schützenswerten Bereichen die Gebiete<br />

am Schwielowsee zählen. Sie bestehen<br />

aus nassen Bereichen mit Weidenwuchs,<br />

trocken-feuchten Bereichen mit Eschen<br />

und Ulmen, einer großen Wiese am Seeufer<br />

und angrenzend daran einem ausgedehnten<br />

Feuchtgebiet. Innerhalb des Ortes<br />

selbst befindet sich südlich der Dorfstraße<br />

eine Senke mit Resten eines Erlenbruchs<br />

und einer Feuchtweide. Diese Fläche<br />

wurde erhalten und hat ihren ursprünglichen<br />

Charakter zurückbekommen. Östlich<br />

und westlich der Beelitzer Straße befinden<br />

sich Obstbaumwiesen, die durch die<br />

privaten Eigentümer zu einem großen Teil<br />

noch bewirtschaftet werden. Der Straßenverkauf<br />

der Ernteerträge vor Ort ist eine<br />

touristische Bereicherung.<br />

Die kulturellen Aktivitäten sind in Ferch<br />

sehr breit gefächert. Seit 1997 besteht „Die<br />

Fercher Obstkistenbühne“, die mit ihren<br />

Veranstaltungen weit über die Grenzen<br />

Brandenburgs bekannt ist. Durch das seit<br />

1998 bestehende Kultur-Forum Schwielowsee<br />

e.V. werden jährlich bis zu ca. 20<br />

Veranstaltungen in den Bereichen Musik,<br />

Literatur, Architektur und Malerei/Plastik<br />

durchgeführt. Große Veranstaltungen<br />

finden regelmäßig auf der Seewiese (Festwiese)<br />

statt. Organisiert werden diese<br />

Feste hauptsächlich durch die Freiwillige<br />

Feuerwehr.<br />

Der Sportplatz wurde nach Verkauf des bisherigen<br />

Sportgeländes an einen Investor,<br />

der auf dieser Fläche eine neues Wohngebiet<br />

erstellt hat, auf einer der Gemeinde<br />

gehörenden Fläche unter Berücksichtigung<br />

der sportlichen Erfordernisse neu angelegt.<br />

Der Ausbau des Sportplatz-Sozialgebäudes<br />

ist inzwischen ebenfalls abgeschlossen.<br />

Insgesamt wird die Anlage durch einen<br />

gut organisierten Sportverein betreut und<br />

von Sportlern aller Altersgruppen intensiv<br />

genutzt.


48 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 49<br />

Grünefeld / Gemeinde Schönwalde-Glien, <strong>Landkreis</strong> Havelland<br />

432 Einwohner<br />

1.650 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Teil des havelländischen und<br />

EU-Radwanderweges<br />

Im Ort ansässig:<br />

- Fleischerfachgeschäft<br />

- Gaststätte<br />

- Zimmerei<br />

- Messebauer<br />

- Fliesenlegerbetrieb<br />

- Malermeister<br />

- Trockenbauer<br />

- Ingenieurbüro<br />

- Garten- und Landschaftsbauer<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- In Eigenarbeit sanierte Dorfkirche<br />

mit restaurierter Gesellorgel<br />

- Kiessee: Badesee im Naturschutzgebiet<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Gelegen an der A 10 (Berliner Ring),<br />

nordöstlich von Berlin an der Abfahrt<br />

Falkensee<br />

Gemeinschaftsleben<br />

Vereine / Institutionen<br />

mit Veranstaltungsbeispielen:<br />

- Heimatverein: Weihnachtsmarkt,<br />

Koordination der Zusammenarbeit<br />

aller Vereine<br />

- Volkssolidarität:<br />

Seniorensommer, Karneval<br />

- Jugendclub: Fußballturnier „Fußball<br />

gegen Gewalt“, Maibaumaufstellung<br />

- Kleintierzüchter: Präsentation der Klein-<br />

tierzucht durch Kleintierschauen<br />

- Anglerverein:<br />

Turniere, Pflege des Kiessees<br />

- Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr:<br />

Tanz in den Mai, Herbstfeuer auf dem<br />

Mühlenberg<br />

- Kirchenchor: Mitgestaltung der Gottes-<br />

dienste, diverse Auftritte<br />

- Kirchengemeinde: Gemeindefest mit<br />

Goldener Konfirmation und Rocknacht<br />

Planungen<br />

- Vertreten im neuen Konzept zur<br />

integrierten ländlichen Entwicklung<br />

Ansprechpartner<br />

Ortsbürgermeister Volker Haiden<br />

Paarener Straße 4<br />

14621 Schönwalde-Glien/OT Grünefeld<br />

Tel: 033230/51258<br />

www.gruenefeld-im-havelland.de<br />

Ortsbeschreibung<br />

Der Ortsname Grünefeld ist in Deutschland<br />

einmalig, daher auch der ergänzende<br />

Schriftzug „Einmalig in Deutschland“ im<br />

Wappen. Gerne und zu Recht wollen die<br />

Bürger dies auch zweideutig verstanden<br />

wissen – verdient haben sie es alle Mal!<br />

Die erste urkundliche Erwähnung des<br />

Dorfes Grünefeld bezieht sich auf das Jahr<br />

1379. Aber schon vor 1379 existierte das<br />

Dörfchen Grünefeld. Die tatsächliche Gründung<br />

durch Deutsche Einwanderer kann<br />

bis zu 200 Jahre zuvor, auf ursprünglich<br />

wendische Ansiedlung zurückzuführen<br />

sein und in die Zeit August des Bären reichen.<br />

Der Name des Ortes leitet sich von<br />

einem Familiennamen, möglicherweise<br />

aber auch von Flurbezeichnungen ab und<br />

hat im Laufe der Jahrhunderte mindestens<br />

acht verschiedene Schreibweisen erfahren.<br />

Grünefeld kann als Übergangsform zwischen<br />

Straßen- und Angerdorf bezeichnet<br />

werden. Es weist eine Dorfstraße mit Dorfteich<br />

auf, wobei die Kirche und der Kirchhof<br />

in der Mitte der Häuserreihe liegen.<br />

Grünefeld als kleinstes Gemeindemitglied<br />

der Großgemeinde Schönwalde-Glien,<br />

ist <strong>für</strong> seine großen und kleinen Projekte,<br />

die von den engagierten und sehr aktiven<br />

Einwohnern durchgeführt werden, weithin<br />

bekannt. Hierbei ist besonders die<br />

gute Zusammenarbeit aller Altersgruppen<br />

hervorzuheben. Ein reges Vereinsleben<br />

zeichnet Grünefeld aus. Diese Interessensgemeinschaften<br />

ermöglichen mit ihrem<br />

Engagement eine Vielzahl von Projekten<br />

und Veranstaltungen, die im Einzelnen<br />

genauso vielfältig sind wie die Vereine<br />

selbst. Partnerschaftliches Miteinander ist<br />

auch <strong>für</strong> die Vereine das Rezept <strong>für</strong> den<br />

Erfolg. Hand in Hand werden größere Projekte<br />

angestoßen und realisiert. Diese Partnerschaften<br />

erstrecken sich auch über die<br />

Grenzen des Dorfes – aktive Beteiligung<br />

und Zusammenarbeit beruhen auf Gegenseitigkeit<br />

und sorgen so oftmals <strong>für</strong> das<br />

berühmte I-Tüpfelchen, das die schönen<br />

Dinge des Lebens auszeichnet. Hinter den<br />

Kulissen bildet die interne Vereinsarbeit<br />

das starke Fundament <strong>für</strong> alle Aktivitäten.<br />

Jung und Alt finden sich zusammen und<br />

erreichen so im Team die gesetzten Ziele.<br />

Eine Fülle von Veranstaltungen <strong>für</strong> alle<br />

Altersgruppen werden jährlich von den<br />

Vereinen und Bürgern realisiert – eine<br />

komplette Liste bietet der Veranstaltungskalender<br />

auf der in Eigeninitiative liebevoll<br />

gepflegten Internetseite, die allen Interessierten<br />

permanent zugänglich ist. Als Ausrichter<br />

des 4. Brandenburger Dorf- und<br />

Erntefestes am 15.09.2007 hat Grünefeld<br />

wieder einmal Leistungsfähigkeit bewiesen.<br />

Das zentrale und größte Erntefest<br />

des Landes Brandenburg zog rund 20.000<br />

Besucher in den kleinen Ort. Gemeinsam<br />

mit starken Partnern aus der Großgemeinde<br />

und über die Landesgrenzen<br />

hinaus, wurde unter der Schirmherrschaft<br />

von Ministerpräsident Matthias Platzeck ein<br />

erfolgreiches Fest realisiert.<br />

Heute war und ist es <strong>für</strong> die, die Verantwortung<br />

tragen oberstes Gebot, Wege zu<br />

finden, um alle Bürgerinnen und Bürger<br />

in jede Entscheidungsfindung mit ein zu<br />

beziehen. Für ein Dorf, in dem sich alle Einwohner<br />

und Gäste heimisch fühlen.<br />

Die Grüngestaltung steht ganz vorn in<br />

dem Bestreben, dem Namen – Grünefeld<br />

– gerecht zu werden. Positiv ist, dass die<br />

Großgemeinde Schönwalde-Glien, der<br />

Grünefeld angehört, besonderen Wert auf<br />

die Pflege der vorhandenen Grünanlagen,<br />

sowie die Neuanpflanzung legt. Damit<br />

das Dorf auch in Zukunft ein schöner Ort<br />

zum leben bleibt und die Flora und Fauna<br />

erhalten werden, ist der jährliche Umwelttag<br />

in Grünefeld eine feste Tradition. Mit<br />

hoher Beteiligung treffen sich die Bürger<br />

des Ortes um mit einer gemeinschaftlichen<br />

Säuberungsaktion die öffentlichen Flächen<br />

des Ortes zu reinigen.


50 Erfahrungen aus dem Wettbewerb Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Erfahrungen aus dem Wettbewerb 51<br />

Erfahrungen aus dem Wettbewerb ‑ Bürgerschaftliches Engagement<br />

Hermann Wulff, Ortsbürgermeister Bendelin (Landessieger im Dorfwettbewerb)<br />

Vortrag gehalten anlässlich der Abschlussveranstaltung des 6. Landeswettbewerbes 2006<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“ am 7. Dezember 2006 (gekürzt)<br />

Sehr geehrter Herr Minister,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich bedanke mich recht herzlich <strong>für</strong> die<br />

hohe Auszeichnung, die unserem Dorf im<br />

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zuteil<br />

wurde. Die Bendeliner Einwohner sind<br />

stolz und erfreut darüber, dass ihr Dorf den<br />

ersten Platz im Landeswettbewerb 2006<br />

belegt hat. Bendelin, ein Ort mit 174 Einwohnern,<br />

hat gezeigt, dass auch kleine<br />

Orte durchaus in der Lage sind bei solch<br />

einem Wettbewerb teilzunehmen und mit<br />

Erfolg abzuschneiden.<br />

Bendelin ist schon seit Jahrzehnten ein Ort<br />

mit guter Tradition <strong>für</strong> eine positive Entwicklung.<br />

An vielen Wettbewerben hat Bendelin<br />

schon teilgenommen. Das Dorf gehörte<br />

schon in den 70er und 80er Jahren zu den<br />

drei schönsten Dörfern im Bezirk Schwerin.<br />

1998 wurde in Bendelin eine Verbindungsstraße<br />

nach Damelack gebaut. Ein<br />

Projekt lag vor. Der Gemeinde Bendelin<br />

fehlten jedoch die Eigenmittel von 30.000,-<br />

DM. Gemeinsam mit dem <strong>Amt</strong> Plattenburg<br />

wurde eine Bitte an die Bürger und Betriebe<br />

in Bendelin gerichtet zwecks Spenden und<br />

Beteiligung am Bau der Straße. Diesen<br />

Briefen wurde ein Überweisungsauftrag<br />

beigelegt. Persönlich wurden diese Briefe<br />

mit Erläuterung den Einwohnern übergeben.<br />

Es gab nicht nur positive Meinungen.<br />

Jeder sollte nach seinem Ermessen die<br />

Höhe des Betrages selbst festlegen.<br />

Nach 4 Wochen waren wir überrascht:<br />

31.000 DM waren auf dieses Konto eingegangen,<br />

12.000 DM von den Betrieben und<br />

19.000 DM von Privatpersonen .<br />

Ab1990 wurde Bendelin wieder eine eigenständige<br />

Gemeinde. Die damals gewählte<br />

Gemeindevertretung war jung und sehr<br />

dynamisch. Jede Herausforderung zum<br />

Wohle der Gemeinde wurde geprüft, und<br />

wenn <strong>für</strong> richtig befunden, auch angenommen.<br />

Als Beispiel möchte ich hier den<br />

Dorferneuerungsplan der Gemeinde Bendelin<br />

nennen. Auf Grund dieses Dorferneuerungsplanes<br />

kam die Gemeinde Bendelin<br />

in ein Förderprogramm <strong>für</strong> Dorferneuerung,<br />

das <strong>für</strong> die weitere Entwicklung des Ortes<br />

von großer Bedeutung wurde. Die Dorferneuerung<br />

wurde umfassend genutzt und<br />

der aufgestellte Dorfentwicklungsplan zielgerichtet<br />

zur Verbesserung des Ortsbildes<br />

umgesetzt. Maßnahmen, die nicht gefördert<br />

werden konnten, wurden in Eigeninitiative<br />

realisiert, sodass ein maximales<br />

Ergebnis erzielt werden konnte. Das wurde<br />

auch erreicht, da viele private Initiativen<br />

zum Tragen kamen.<br />

Viele Gebäude wurden renoviert, isoliert<br />

und instand gesetzt, Straßen und Bürgersteige<br />

neu angelegt. Ein neues Feuerwehrgebäude<br />

mit Kameradschaftsraum<br />

wurde errichtet. Eine Scheune fand da<strong>für</strong><br />

gute Verwendung. Alle Wohngebäude und<br />

Gehöfte, die noch zum Teil an unbefestigten<br />

und unbefahrbaren Wegen lagen,<br />

erhielten eine Straßenanbindung sowie<br />

einen Bürgersteig.<br />

Bendelin war zum damaligen Zeitpunkt im<br />

<strong>Amt</strong> Plattenburg die einzige Gemeinde,<br />

die ein Förderprogramm hatte, dank des<br />

umsichtigen Handels des Gemeinderates<br />

und der Gemeindevertretung. Das <strong>Amt</strong> <strong>für</strong><br />

Agrarordnung Neuruppin unterstützte den<br />

Ort und die Bürger sehr gut bei den durchzuführenden<br />

Maßnahmen.<br />

2004 bekam die Gemeinde den Zuschlag<br />

<strong>für</strong> das Kreiserntefest. Wir waren erstaunt,<br />

dass der <strong>Landkreis</strong> einem so kleinen Ort<br />

diese Veranstaltung übertrug. Man hatte<br />

Vertrauen in uns. Der große Erfolg des<br />

Kreiserntefestes hat dieses Vertrauen<br />

bestätigt.<br />

Im Sommer 2005 rief der <strong>Landkreis</strong> Prignitz<br />

in Vorbereitung des Bundes- und Landeswettbewerbs<br />

zum Thema“ Unser Dorf hat<br />

Zukunft“ zur Teilnahme am 6. Kreiswettbewerb<br />

auf. Angespornt durch die vergangenen<br />

Erfolge in der Weiterentwicklung des<br />

Ortes stellte sich unser Dorf am 11. 0ktober<br />

2005 dem kritischen Blick der Bewertungskommission.<br />

Im Ergebnis der Auswertungsveranstaltung<br />

konnten wir dann hoch<br />

erfreut die Prämie <strong>für</strong> den ersten Platz entgegennehmen.<br />

Gleichzeitig qualifizierten<br />

wir uns damit <strong>für</strong> den Landeswettbewerb<br />

2006 und befassten uns nun erstmals “so<br />

richtig“ mit dem Thema und bereiteten uns<br />

dann mit viel Engagement und ehrenamtlicher<br />

Unterstützung auf die Präsentation<br />

unseres Ortes vor. Alle Bürger des Ortes<br />

erklärten sich bereit, ihr Bestes <strong>für</strong> die Vorbereitung<br />

zu tun, damit das Ergebnis des<br />

Wettbewerbs ein voller Erfolg wird.<br />

Am 11. September 2006 nahmen wir nun<br />

schließlich am Landeswettbewerb teil und<br />

hatten die Möglichkeit, unser Dorf, das<br />

Leben und die Menschen einer größeren<br />

Öffentlichkeit vorzustellen. Am 27. Septem-<br />

ber erhielten wir die erfreulich Mitteilung,<br />

dass Bendelin den 1. Platz belegt hat. Mit<br />

großer Freude und Überraschung haben wir<br />

die Entscheidung der Landeskommission<br />

entgegengenommen. Hinter diesem Erfolg<br />

steckt viel Arbeit der letzten Jahre u.a. in<br />

Form von harten Diskussionen zu überzeugenden<br />

Lösungen über die Gestaltung<br />

unseres Dorfes. Die Platzierung beweist,<br />

dass die gemeinsamen Anstrengungen<br />

sich gelohnt haben und das es richtig war,<br />

den Bendeliner Weg zu finden und ihn<br />

zugehen - selbstbewusst, aber auch voller<br />

Lebensfreude.<br />

Hier noch einige Ausführungen über Arbeit<br />

der Vereine in Bendelin:<br />

Im Dorf und Heimatverein sind alle anderen<br />

Organisationen und Vereine vertreten, wie<br />

die Freiwillige Feuerwehr, der Frauenverein,<br />

der Angelverein und die Jagdpächter.<br />

Freiwillige Feuerwehr<br />

Bei der Brandbekämpfung und im Katastropheneinsatz<br />

ist die Feuerwehr sehr<br />

aktiv. Bei der Sicherung der Deiche an der<br />

<strong>Oder</strong> sowie an der Elbe waren Bendeliner<br />

Kameraden mehrmals im Einsatz. Die<br />

Feuerwehr steht der Gemeinde jederzeit<br />

zur Verfügung. So wurden im Dorf unzähl-<br />

bare freiwillige Stunden geleistet. Bei der<br />

Vorbereitung aller im Ort stattfindenden<br />

Veranstaltungen wirkt die Feuerwehr aktiv<br />

mit. Seit 5 Jahren hat die Freiwillige Feuerwehr<br />

Bendelin eine enge Partnerschaft mit<br />

einer polnischen freiwilligen Feuerwehr in<br />

Piasutno.<br />

Frauenverein<br />

Vom Frauenverein wird jede Veranstaltung<br />

im Ort mit vorbereitet. Das Vereinsleben<br />

wird geprägt durch Theaterbesuche im<br />

Friedrichstadtpalast sowie einen Bummel<br />

auf dem Weihnachtsmarkt in Celle. Um<br />

die plattdeutsche Mundart zu erhalten hat<br />

der Frauenverein eine Theatergruppe ins<br />

Leben gerufen. Vorführungen werden bei<br />

Jubiläen der Bürger sowie bei Feiern des<br />

Ortes gezeigt. Diese Vorführungen bereiten<br />

viel Freude. In anderen Orten und in Sachsen<br />

Anhalt ist die Gruppe schon aufgetreten<br />

und das mit Erfolg.<br />

Wir wissen nicht so klar, was letztlich den<br />

Ausschlag <strong>für</strong> unseren ersten Platz im<br />

Landeswettbewerb gegeben hat. Aber wir<br />

denken unsere Eigeninitiative wurde hoch<br />

bewertet. Wir haben versucht, auch mal<br />

außergewöhnliche Wege ohne öffentliche<br />

Gelder und Fördermittel zu gehen. Viel-<br />

leicht hat das die Kommission beeindruckt.<br />

Unser Dorfgemeinschaftsraum ist aus<br />

so einer Initiative entstanden. Fast jeder<br />

Stein und jeder Balken hat seine eigene<br />

Geschichte. Alle Waldbesitzer aus Bendelin<br />

haben zusammen das Holz <strong>für</strong> den<br />

Dachstuhl gespendet. 2600 Einsatzstunden<br />

wurden von den Bendeliner Bürgern<br />

<strong>für</strong> dieses Objekt geleistet.<br />

Als wichtigen Punkt im Dorfwettbewerb<br />

erachten wir auch die Verflechtung von Vereinen,<br />

Betrieben und allen Bürgern im Ort.<br />

Die Zusammenarbeit schätzen wir als sehr<br />

gut ein. Betriebsleiter wie wir sie in Bendelin<br />

haben bräuchte jedes Dorf. Wenn alle diese<br />

Personen die wichtigen Entscheidungen im<br />

Ort mittragen, lassen sich viele Projekte viel<br />

leichter und kostengünstiger verwirklichen.<br />

Das waren einige Erfahrungen die wir in all<br />

den Jahren gemacht haben.<br />

So haben wir jetzt im Hinblick auf den Bundeswettbewerb<br />

auch gemerkt, dass wir<br />

noch Reserven haben, z.B. die Nutzung<br />

des stillgelegten Freibades. Wir sind sicher<br />

auch hier eine gute Lösung zu finden.<br />

Unser Erfolgsrezept: „Nicht nur das äußere<br />

Bild macht ein Dorf schön. Neue Straßen<br />

und vieles mehr sind ja mit Fördermitteln<br />

schnell gebaut. Aber deshalb ist ein Dorf<br />

in meinen Augen noch nicht schön. Schön<br />

wird es erst, wenn das Leben in diesem<br />

Dorf angenehm ist.<br />

Bendelin besitzt Lebensqualität durch ein<br />

hohes Verantwortungsgefühl der Bewohner<br />

<strong>für</strong> das Gemeinwesen, wirtschaftliche<br />

Vielfalt, soziale Ausgeglichenheit, einen<br />

unverwechselbaren Charakter mit und in<br />

der Natur sowie der Bereitschaft und den<br />

Fähigkeiten sich den künftigen Aufgaben<br />

nachhaltig zu stellen.<br />

Unser Dorf hat Zukunft!<br />

Ich bedanke mich <strong>für</strong> ihre Aufmerksamkeit!


52 Erfahrungen aus dem Wettbewerb Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Erfahrungen aus dem Wettbewerb 53<br />

Was bedeutet Dorfwettbewerb <strong>für</strong> den <strong>Landkreis</strong>?<br />

Peer Giesecke, Landrat des <strong>Landkreis</strong>es Teltow-Fläming<br />

Vortrag gehalten anlässlich der Abschlussveranstaltung des 6. Landeswettbewerbes 2006<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“ am 7. Dezember 2006<br />

Man muss nicht siegen, um zu gewinnen.<br />

Diese Erfahrung haben wir im <strong>Landkreis</strong><br />

Teltow-Fläming bei der Teilnahme am Wettbewerb<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“ gemacht.<br />

Wir sehen ihn nicht nur als Herausforderung,<br />

sondern immer auch als Chance.<br />

Wer sich daran beteiligt, der gewinnt - und<br />

zwar auf jeden Fall. Nicht nur an Erfahrung,<br />

wie es so schön heißt, sondern an ganz<br />

konkreten Dingen. Mal ist ein schöneres<br />

Umfeld die Folge, mal sind es Aktivitäten<br />

zur Belebung des Vereinslebens, in jedem<br />

Fall gewinnen Lebensqualität und -freude<br />

vor Ort. Die Geschichte des Dorfwettbewerbes<br />

in unserem <strong>Landkreis</strong> stellt dies<br />

eindrucksvoll unter Beweis.<br />

Seit 1994 wurden in Teltow-Fläming fünf<br />

Kreiswettbewerbe organisiert. Daran nahmen<br />

109 Dörfer teil, einige von ihnen sogar<br />

mehrfach. Damit waren bereits zwei Drittel<br />

der potenziellen Kandidaten „am Start“.<br />

Maximal könnten sich 152 Ortsteile aus<br />

den Städten und Gemeinden unseres<br />

<strong>Landkreis</strong>es können bewerben, denn die<br />

Wettbewerbsbedingungen geben Grenzen<br />

vor: Nur räumlich geschlossene Gemeinden<br />

oder Gemeindeteile mit überwiegend<br />

dörflichem Charakter mit bis zu 3000 Einwohnern<br />

sind teilnahmeberechtigt.<br />

Zwei Dörfer, nämlich Blankensee und<br />

Thyrow, konnten sich in den Jahren 1995<br />

und 2004 <strong>für</strong> die Teilnahme am Bundes-<br />

wettbewerb qualifizieren und erhielten eine<br />

Silber- bzw. eine Bronzeplakette. Außerdem<br />

wurde Thyrow mit dem Europäischen<br />

Dorferneuerungspreis <strong>für</strong> besondere Leistungen<br />

in der Dorfentwicklung ausgezeichnet.<br />

Ein weiterer Ort, Dennewitz aus<br />

der Gemeinde Niedergörsdorf, verpasste<br />

die Nominierung <strong>für</strong> den Wettbewerb auf<br />

Bundesebene im Jahr 2006 nur um Haaresbreite.<br />

Neben dem „klassischen“ Wettbewerb wird<br />

im <strong>Landkreis</strong> Teltow-Fläming seit 1996 im<br />

Rahmen des jeweiligen Kreisausscheides<br />

noch ein Sonderwettbewerb durchgeführt.<br />

Dies hat seinen guten Grund. Beim ersten<br />

Kreiswettbewerb wurde deutlich, dass<br />

einige Dörfer in der Gesamtwertung keine<br />

Chance auf eine Platzierung hatten, obwohl<br />

sie auf herausragende Einzelprojekte oder<br />

eine sehr aktive Vereinsarbeit verweisen<br />

konnten. Deshalb wurde die Idee geboren,<br />

einen Sonderwettbewerb mit verschiedenen<br />

Kategorien zu etablieren. Er eröffnete<br />

die Möglichkeit, auch einzelne herausragende<br />

Leistungen zu würdigen. Um dies mit<br />

einer finanziellen Anerkennung versehen<br />

zu können, wurden Sponsoren gewonnen,<br />

so zum Beispiel die Mittelbrandenburgische<br />

Sparkasse in Potsdam, die VR-Bank<br />

Fläming eG, die LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse<br />

AG oder die Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall.<br />

Die Kategorien des Sonderwettbewerbes<br />

wurden im Laufe der Jahre verändert und<br />

den jeweiligen Gegebenheiten angepasst.<br />

Dabei steht, wie im gesamten Dorfwettbewerb,<br />

vor allem eines im Mittelpunkt:<br />

die Zukunftsfähigkeit der Dörfer. Dahinter<br />

verbirgt sich viel mehr als hinter der „Verschönerung“,<br />

die anfangs im Fokus stand.<br />

Sie ist zwar sehr wichtig, aber nicht lebensnotwendig.<br />

Zukunftsfähigkeit hingegen<br />

sichert die Existenz und den Fortbestand<br />

der Dörfer.<br />

In jedem unserer Sonderwettbewerbe<br />

wurde die Kategorie „Hervorragende Vereinstätigkeit“<br />

ausgelobt. Geehrt wurde<br />

ein breites Spektrum an Aktivitäten - mal<br />

waren es Chöre, dann wieder Theatergruppen,<br />

Feuerwehrvereine, eine Galerie,<br />

Sport- oder Trachtenvereine. Erstmals<br />

wurde 2005 ein Schwerpunkt gesetzt. Um<br />

der Landflucht junger Menschen aus den<br />

Dörfern entgegenzuwirken, wurden Vereine<br />

geehrt, die eine erfolgreiche Arbeit mit<br />

Kindern und Jugendlichen leisten.<br />

Seit 1996 wird der „Erhalt historischer Bausubstanz“<br />

als Sonderkategorie bewertet.<br />

Sie unterstreicht und fördert erhöhte Sensibilität<br />

<strong>für</strong> ortsbildprägende Bausubstanz.<br />

In diesem Zusammenhang standen viele<br />

Gebäude, die im Rahmen der Dorferneuerung<br />

saniert wurden, im Mittelpunkt des<br />

Interesses. Geehrt wurden unter anderem<br />

Projekte zum Erhalt von Guts- und Bauernhöfen,<br />

Pfarrhäusern, alten Schulen, Wohnhäusern<br />

oder Windmühlen.<br />

Einen ähnlichen Hintergrund hat die Sonderkategorie<br />

„Umnutzung nicht mehr<br />

genutzter Gebäude“. Um dem wachsenden<br />

Leerstand von Gebäuden in den Dörfern<br />

mehr Beachtung zu schenken und gelungene<br />

Beispiele bei der Lösung dieser Problematik<br />

bekannt zu machen, wurde diese<br />

Kategorie erstmals im Jahr 2002 ausgelobt.<br />

Seinerzeit widmete sie sich noch ausschließlich<br />

ehemals landwirtschaftlichen<br />

Gebäuden. Diese spezielle Ausrichtung<br />

wurde mittlerweile abgeschafft, was den<br />

Kreis der möglichen Teilnehmer weiter vergrößerte.<br />

Da sich der ländliche Tourismus auch in<br />

Teltow-Fläming zunehmend zu einem<br />

wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt,<br />

wurde 2005 die Kategorie „Herausragende<br />

Bespiele zur Belebung des ländlichen<br />

Tourismus“ neu aufgenommen. Sie soll<br />

Unternehmen ehren, die sich auf diesem<br />

Gebiet etabliert bzw. Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

im ländlichen Raum geschaffen<br />

haben. Gute Beispiele da<strong>für</strong> gibt es<br />

vielerorts.<br />

Betrachten wir die Ergebnisse der zurückliegenden<br />

Jahre, dann kommen wir im<br />

<strong>Landkreis</strong> Teltow-Fläming zu folgendem<br />

Schluss: Kraft und Erfolg haben vor allem<br />

jene Dörfer, deren Bürgerinnen und Bürger<br />

sich engagieren, die gemeinschaftliche Perspektiven<br />

entwickeln und Innovationspotenziale<br />

erschließen. Dort, wo vorhandene<br />

Kräfte und Instrumente gebündelt werden,<br />

geht es voran. Werden die Belange unterschiedlicher<br />

Generationen berücksichtigt<br />

und neue Einwohner integriert, wird die<br />

dörfliche Identität weiter gestärkt. Nicht<br />

zuletzt haben jene Dörfer gute Entwicklungschancen,<br />

in denen Natur und Umwelt<br />

gepflegt und erhalten werden.<br />

Unserer Erfahrung nach beflügelt der Dorfwettbewerb<br />

die Bewohner zu neuen Aktionen.<br />

Er fördert das Miteinander im Dorf<br />

und verbessert die Lebensqualität auf dem<br />

Lande. Schlussendlich motiviert er dazu,<br />

Verantwortung <strong>für</strong> das Dorf zu übernehmen<br />

und es nachfolgenden Generationen zu<br />

erhalten.<br />

Deutlich wird dies alles zum Beispiel im<br />

Dorf Dennewitz in der Gemeinde Niedergörsdorf.<br />

Dennewitz war Teilnehmer am<br />

6. Landeswettbewerb und verpasste, wie<br />

eingangs bereits erwähnt, den Einzug ins<br />

„Finale“ und damit die Qualifikation <strong>für</strong> den<br />

Bundeswettbewerb nur ganz knapp. Dennoch<br />

hat die Teilnahme am Wettbewerb die<br />

beeindruckende Entwicklung des Dorfes<br />

unter Beweis gestellt und weiter forciert.<br />

So wurde zum Beispiel deutlich, dass<br />

die wirtschaftlichen Impulse durch die<br />

Flaeming-Skate - Europas Skate-Region<br />

im Süden von Berlin - besonders ideenreich<br />

und intensiv genutzt wurden. Das<br />

Dorf kann auf ein reges Vereinsleben und<br />

ein funktionierendes Miteinander von Jung<br />

und Alt verweisen. Traditionen, so zum Beispiel<br />

der Trachtentanz, werden mit Liebe<br />

und vielen Ideen gewahrt und mit Leben<br />

erfüllt.<br />

Das Beispiel Dennewitz hat uns einmal<br />

mehr vor Augen geführt, wie sehr man<br />

durch die Teilnahme am Dorfwettbewerb<br />

gewinnen kann - auch wenn man am Ende<br />

nicht unter den Siegern ist.


54 Erfahrungen aus dem Wettbewerb Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Erfahrungen aus dem Wettbewerb 55<br />

Was macht Brandenburgs Dörfer unverwechselbar?<br />

Jens Graf, Städte- und Gemeindebund Brandenburg<br />

Vortrag gehalten anlässlich der Abschlussveranstaltung des 6. Landeswettbewerbes 2006<br />

„Unser Dorf hat Zukunft“ am 7. Dezember 2006 (gekürzt)<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren konnte die<br />

Landesbewertungskommission bei ihrer<br />

Besichtigung einen landesweiten Qualitätssprung<br />

der Kreissieger feststellen. Die<br />

Präsentationen der Dörfer waren ganz<br />

überwiegend professionell vorbereitet.<br />

Die Kommission konnte sich davon überzeugen,<br />

dass sich viele Gemeinden im<br />

Land Brandenburg in den letzten Jahren<br />

aktiv dem Strukturwandel gestellt haben.<br />

Erfreulicherweise konnte ein überdurchschnittlich<br />

hohes bürgerschaftliches Engagement<br />

in dem Gemeinwesen festgestellt<br />

werden. Der Dorfwettbewerb 2005/2006<br />

dokumentiert die hohe Lebensqualität in<br />

den brandenburgischen Dörfern. Das Land<br />

Brandenburg kann stolz auf seine Dörfer<br />

sein. Die Entwicklungserfolge seit der Wiedereinführung<br />

der kommunalen Selbstverwaltung<br />

müssen nicht versteckt werden.<br />

Sowohl das Land wie auch die Gemeinden<br />

sind aufgefordert, ihre Stärken deutlicher in<br />

der Öffentlichkeit herauszustellen.<br />

In den Dörfern Brandenburgs stecken<br />

weitere Potenziale, die <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

aktiviert werden können. Dabei ist<br />

zu berücksichtigen, dass in den Zeiten<br />

der Globalisierung eine überregionale, ja<br />

internationale Betrachtungsweise geboten<br />

ist. Das Dorf kann nicht mehr nur aus sich<br />

heraus beurteilt werden. Brandenburg wird<br />

von und in der Welt als Teil der Hauptstadtregion<br />

Berlin-Brandenburg wahrgenom-<br />

men. Für die Hauptstadtregion, aber auch<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Dörfer stellt sich die Frage<br />

nach überörtlich wirksamen Alleinstellungsmerkmalen.<br />

Es ist <strong>für</strong> die lokalen Verantwortungsträger<br />

nicht immer leicht diese<br />

zu identifizieren und zu entwickeln. Für<br />

den Dorfwettbewerb ist zudem die Frage<br />

bedeutsam, ob in dem Ort ein stimmiges<br />

Leitbild existiert, welches gemeinsam mit<br />

der Bevölkerung erarbeitet wurde und<br />

umgesetzt wird.<br />

Die brandenburgischen Dörfer besitzen<br />

viele Potentiale und Alleinstellungsmerkmale:<br />

Die Landesbewertungskommission<br />

konnte sich davon überzeugen, dass Tradition<br />

und Geschichte in dem Ort aufgegriffen<br />

wird. Beispielsweise befindet sich in<br />

der Gemeinde <strong>Pinnow</strong> eines der wenigen<br />

Raketenmuseen der Welt. In Straupitz ist<br />

es gelungen, eine traditionelle Windmühle<br />

zu einem bedeutsamen touristischen Anziehungspunkt<br />

umzugestalten. Die Gemeinde<br />

Niedergörsdorf nutzt den aus den Befreiungskriegen<br />

bekannten Namen ihres Ortsteils<br />

Dennewitz in der Tourismuswerbung.<br />

Ein Aufgreifen des überlieferten Ortsbildes<br />

und der Baukultur kann auch dazu beitragen,<br />

den Dörfern Gesicht und im Vergleich<br />

zu anderen Regionen Alleinstellung zu<br />

vermitteln. Dies hat etwa die Gemeinde<br />

<strong>Pinnow</strong> durch die Rettung und Bewirtschaftung<br />

des traditionellen Gutshofes realisiert.<br />

Aber auch zunehmend gewinnt die regionale<br />

Wirtschaft an Bedeutung. Im Idealfall<br />

kann der Ortsname zum Markennamen mit<br />

Alleinstellungscharakter werden. Dies ist<br />

etwa in Brodowin <strong>für</strong> eine Reihe von Milch-<br />

und Agrarprodukten gelungen. Auch der<br />

Ort Grüneberg wird- wie auch Bad Lieben-<br />

werda - weithin mit der dortigen Mineralquelle<br />

identifiziert. Es gilt, diese Potenziale<br />

<strong>für</strong> weitere wirtschaftliche Entwicklung zu<br />

erschließen.<br />

Auch Kooperationen können die Orte stärken.<br />

Dies bezieht sich nicht nur auf die<br />

interkommunale Zusammenarbeit. Viele<br />

Orte haben auch gute Erfahrungen damit<br />

gemacht, das Wissen und die Möglichkeiten<br />

Externer <strong>für</strong> ihre Weiterentwicklung zu<br />

nutzen. So wurde in Grünefeld das Angebot<br />

namenhafter Experten angenommen,<br />

die Orgel der Dorfkirche einer internationalen<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

In Rohrlack ist es beispielhaft gelungen,<br />

durch die von außen angestoßene Ansiedlung<br />

einer Betreuungseinrichtung im Dorf<br />

Arbeitsplätze zu schaffen und vom Leerstand<br />

bedrohte Gehöfte einer neuen Nutzung<br />

zuzuführen. Mittlerweile werden aus<br />

Rohrlack mehrere hundert Haushalte in<br />

Berlin und Brandenburg mit Bioproduk-ten<br />

versorgt. Dies hat in Rohrlack neue Erwerbsmöglichkeiten<br />

geschaffen. Hier funktioniert<br />

die Kooperation zwischen Zugezogenen und<br />

Einheimischen.<br />

Welche Erwartungen können aus Sicht des<br />

Städte- und Gemeindebundes Brandenburg<br />

aus den Ergebnissen des Landeswettbewerbes<br />

abgeleitet werden?<br />

Der Landeswettbewerb hat gezeigt, dass<br />

die Gemeinden die lokalen Entwicklungsprozesse<br />

anstoßen und maßgeblich steuern<br />

müssen. Dazu benötigen sie allerdings<br />

eine auskömmliche Finanzausstattung und<br />

mehr Entscheidungsrechte. Eine Möglichkeit<br />

besteht darin, die neue Standardöffnungs-<br />

klausel des Standarderprobungsgesetzes zu<br />

nutzen. Es zeigt sich allerdings auch, dass<br />

die Neuausrichtung der Landespolitik („Stärken<br />

stärken“) nicht dazu führen darf, dass<br />

im ländlichen Raum das Gefühl entsteht,<br />

abgehängt zu werden. Dabei ist es auch<br />

besonders wichtig, dass unterhalb der Mittelzentren<br />

von kommunal verfaßten Regionalen<br />

Planungsgemeinschaften eine weitere differenzierte<br />

Ebene zentraler Orte ausgewiesen<br />

werden kann. Auch die Instrumente der<br />

ELER-Verordnung müssen möglichst dezentral<br />

umgesetzt werden. Daher muss es auch<br />

möglich sein, lokale Aktionsgruppen unterhalb<br />

der Ebene der <strong>Landkreis</strong>e zu bilden.<br />

Schließlich sollten die Ergebnisse des Landeswettbewerbs<br />

in einer breiteren Form<br />

präsentiert werden. Ich meine, auch <strong>für</strong> die<br />

übrigen Mitglieder der Landesbewertungskommission<br />

sprechen zu können, wenn ich<br />

den teilnehmenden Städten, Gemeinden<br />

und Ämtern sowie ihren Bürgerinnen und<br />

Bürgern vielen Dank <strong>für</strong> ihre engagierte<br />

Beteiligung sage.


56 Erfahrungen aus dem Wettbewerb Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Erfahrungen aus dem Wettbewerb 57<br />

Strategien <strong>für</strong> eine künftige Dorfentwicklung<br />

Georg Balzer, Diplom-Ingenieur, Büro Stadtlandprojekte<br />

Zusammenfassung eines Beitrages anlässlich der Abschlussveranstaltung des 6. Landeswettbewerbes 2006 „Unser<br />

Dorf hat Zukunft“ am 7. Dezember 2006 Ortsbildgestaltung als Ziel der Dorfentwicklung<br />

Ortsbildgestaltung als komplexer<br />

Prozess<br />

Funktionen im Dorf werden durch Handeln<br />

seiner Bewohner und weiterer Akteure<br />

erfüllt. Bauliche und landschaftliche Anlagen<br />

geben den Raum, um Aktivitäten der<br />

Bewohner stattfinden zu lassen. Aus der<br />

Vielfalt der vorhandenen Funktionen im<br />

Dorf resultiert auch eine gestalterische<br />

Vielfalt der Räume im Dorf, wobei die Qualität<br />

der Gestaltung einen maßgeblichen<br />

Einfluss auf das Ortsbild ausübt.<br />

Das durch bauliche und sonstige Anlagen<br />

bestimmte Erscheinungsbild eines Ortes<br />

wird als Ortsbild bezeichnet. Das Ortsbild<br />

schließt alle <strong>für</strong> einen Beschauer visuell<br />

wahrnehmbaren Merkmale an baulichen<br />

Anlagen (z.B. Gebäuden, Mauern, Straßen),<br />

aber auch von unbebauten Flächen<br />

und Grünanlagen mit ein (u.a. Alleen,<br />

Plätze, Freiflächen).<br />

Jede Investition in eines der Funktionsbereiche<br />

des Dorfes und der damit verbundenen<br />

Räume und baulichen Anlagen bewirkt<br />

eine Veränderung des Ortsbildes. Ortsbildgestaltung<br />

als Ziel der Dorfentwicklung<br />

meint, eine positive Wahrnehmung aller<br />

Funktionsbereiche im Dorf zu erreichen.<br />

Dabei umfasst die Ortsbildgestaltung sämtliche<br />

Facetten der dörflichen Funktionsbereiche<br />

und darf sich nicht nur auf einzelne<br />

Aspekte des Dorfes beziehen.<br />

Ortsbildgestaltung ist ein komplexer und prozesshafter<br />

Vorgang, der den sich wandelnden<br />

gesellschaftlichen Leitbildern unterliegt.<br />

Ortsbildgestaltung als Ziel der<br />

Dorfentwicklung<br />

Ortsbildgestaltung als Ziel der Dorfentwicklung<br />

wird häufig unter Verwendung verschiedener<br />

Begriffe angesprochen, z.B. als<br />

„regionaltypisches Bauen“, als „ländliches<br />

Bauen“ oder auch als „dörfliches Bauen“.<br />

Ortsbildgestaltung als Ziel der Dorfentwicklung<br />

meint die Einheit von baulich- räumlicher<br />

und funktionaler Entwicklung unter<br />

Berücksichtigung lokaler Gestaltungsmerkmale.<br />

Zielgruppen<br />

Die Ortsbildgestaltung unter Bewahrung<br />

lokaler Gestaltungsmerkmale ist ein wichtiges<br />

Ziel der Dorfentwicklung und richtet<br />

sich an 2 Zielgruppen:<br />

‑ Private Akteure vor Ort (Eigentümer oder<br />

Mieter von Hofanlagen, Wohnhäusern,<br />

Stall und Garten),<br />

‑ Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung,<br />

die den Planungsgegenstand vertreten<br />

(Planungsgegenstand ist z.B. der öffent-<br />

liche Raum eines Dorfes, Einrichtungen<br />

wie Dorfgemeinschaftshaus, Dorfschule,<br />

Straßen und Wege, die sich in Gemein-<br />

debesitz befinden).<br />

Beide Zielgruppen müssen angesprochen<br />

werden, da sie durch ihre Entscheidungen<br />

Einfluss auf die Gestaltung des Ortsbildes<br />

nehmen.<br />

Vermittlung des Themas<br />

Ortsbildgestaltung<br />

Akteure müssen mit dem Thema „Ortsbildgestaltung“<br />

konfrontiert werden. Sie sollen<br />

erfahren, dass die Ortsbildgestaltung eine<br />

Bedeutung besitzt. Merkmale des Ortsbildes<br />

müssen daher vermittelt werden,<br />

um die Akteure zu sensibilisieren. Dies<br />

geschieht innerhalb der Dorfentwicklungsplanung<br />

durch folgende Tätigkeiten, die<br />

vom Planer mit den interessierten Bewohnern<br />

durchgeführt werden:<br />

‑ Seminar Dorfentwicklung an der Heimvolkshochschule<br />

Neuseddin,<br />

‑ Ortsbegehungen mit den Bürgern des<br />

Dorfes,<br />

‑ Arbeitskreise Dorfentwicklung während<br />

der Planung,<br />

‑ Individuelle Gespräche mit Eigentümern<br />

auf deren Höfen.<br />

Ortsbildgestaltung erfordert<br />

den Dialog<br />

Ortsbildgestaltung als Ziel der Dorfentwicklung<br />

ist ein Prozess, der vom Dialog der<br />

Akteure lebt, der u.a. folgender Rahmenbedingungen<br />

bedarf:<br />

‑ Interesse und Sensibilität <strong>für</strong> Ortsbildgestaltung<br />

bei den Bewohnern muss<br />

vorhanden bzw. aktivierbar sein.<br />

Das ist Voraussetzung und Herausfor-<br />

derung zugleich.<br />

‑ Bezogen auf die Förderung- und Bewilligungspolitik<br />

des Landes sollte es ver-<br />

lässliche Vorgaben und Zusagen geben.<br />

Positiv ist ein dauerhafter und kontinuierlicher<br />

Dialog zwischen Planer und lokalen<br />

Akteuren, um gegenseitige Ansprüche und<br />

Erwartungen ausloten sowie Ziele und<br />

Qualitäten der Ortsbildgestaltung im Prozess<br />

der Dorfentwicklung beeinflussen und<br />

steuern zu können.


58 Erfahrungen aus dem Wettbewerb Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Erfahrungen aus dem Wettbewerb 59<br />

Ortsbildgestaltung im öffentlichen<br />

Bereich<br />

Im öffentlichen Raum bezieht sich die Ortsbildgestaltung<br />

auf folgende Schwerpunkte:<br />

- Freiraumgestaltung<br />

- Errichtung gemeinschaftlicher Anlagen<br />

(Dorfgemeinschaftshaus, Kulturhaus ...)<br />

- Straßen- und Wegebau<br />

Bedingungen <strong>für</strong> Erfolg<br />

Den Prozess der Ortsbildgestaltung können<br />

folgende Faktoren positiv beeinflussen:<br />

- Sensibilität und Interesse <strong>für</strong> Ortsbildge-<br />

staltung müssen vorhanden sowie enga-<br />

gierte Bewohner mit Ideen müssen prä-<br />

sent sein.<br />

- Akteure haben Interesse an Ortsbildge-<br />

staltung und verfügen über Eigenmittel<br />

zur Umsetzung von Maßnahmen.<br />

- Ein enger zeitlicher Zusammenhang<br />

zwischen Planung und Umsetzung sollte<br />

bestehen.<br />

- Kontinuität und Harmonie in Politik und<br />

Verwaltung auf lokaler und gemeindlicher<br />

Ebene fördert den Erfolg von Maßnahmen<br />

der Ortsbildgestaltung.<br />

- Rahmenbedingungen der ländlichen Entwicklung<br />

sollten Kontinuität wahren.<br />

Gründe <strong>für</strong> ausbleibenden Erfolg<br />

Nicht immer gelingt es, Ortsbildgestaltung<br />

positiv zu beeinflussen. Für wenig gelungene<br />

Ortsbildgestaltungen können folgende Gründe<br />

ausschlaggebend sein:<br />

- Sensibilität und Gespür <strong>für</strong> den Erhalt<br />

und die Bezugnahme auf lokale Gestal-<br />

tungsmerkmale sind nicht vorhanden,<br />

- Die Dominanz und die Vorbildwirkung<br />

negativ wirkender Gestaltungsbeispiele<br />

verhindert das Aufgreifen lokaler Gestal-<br />

tungsmerkmale,<br />

- Für gestalterische Maßnahmen fehlt das<br />

Geld,<br />

- Gestaltungsvorgaben existieren nicht<br />

bzw. werden nicht konsequent genug<br />

durchgesetzt,<br />

- Große zeitliche Abstände zwischen Pla-<br />

nung und Umsetzung,<br />

- Änderungen der Förderpolitik des Landes,<br />

- Unterschiedliche Zielstellungen der Ortsbildentwicklung<br />

zwischen Gemeinde/<br />

Ortsteil und <strong>Amt</strong>/Gemeindeverwaltung,<br />

- Bei Straßengestaltungen kann es daran<br />

liegen, dass keine Bereitschaft der Anlieger<br />

besteht, Straßenausbaubeiträge zu<br />

bezahlen.<br />

Ortsbildgestaltung- Erfahrungen mit<br />

privaten Auftraggebern<br />

Die Erwartungshaltung der Bürger ist<br />

zumeist hoch, bezogen auf Hinweise zur<br />

Gebäudegestaltung und zur Förderung privater<br />

Baumaßnahmen. Das Thema „Ortsbildgestaltung“<br />

stößt zumeist auf reges<br />

Interesse.<br />

- Aufzeigen ortstypischer Gestaltungsmerk<br />

male ist möglich anhand guter Beispiele<br />

aus dem Ort und schlechter Beispiele<br />

aus der Umgebung.<br />

- Bürger sind interessiert, über Gestaltungsfragen<br />

nachzudenken und werden<br />

<strong>für</strong> gestalterische Probleme an ihren<br />

Gebäuden sensibilisiert.<br />

- Nehmen die Beratungsangebote zur individuellen<br />

Gebäudegestaltung an.<br />

- Ergebnis sind viele gut gestaltete<br />

Gebäude, mithilfe von Fördermitteln des<br />

Landes Brandenburg oder durch eigene<br />

private Initiative.<br />

- Durch den Dialog wird den Bürgern klar<br />

gemacht, dass es bei der Ortsbildgestaltung<br />

um eine dauerhafte Angelegenheit<br />

geht, die nicht an Fördermittel gebunden<br />

ist.<br />

Gründe <strong>für</strong> nicht ortsbildgerechte<br />

Gestaltung privater Anlagen<br />

Dennoch gelingt es nicht immer, private<br />

Bauherren von den positiven Effekten<br />

ortsbildgerechter Baugestaltung zu überzeugen.<br />

Folgende Gründe sind hier von<br />

Bedeutung:<br />

- Die Sensibilität <strong>für</strong> ortsbildgerechte<br />

Gebäudegestaltung ist nicht vorhanden.<br />

- Negative Vorbildwirkung durch andere<br />

ähnliche Gebäude verhindert das Auf-<br />

greifen lokaler Gestaltungsmerkmale.<br />

- Beratungsangebote fehlen, Eigentümer<br />

wissen oftmals wenig über lokale Gestaltungsmerkmale.<br />

- Kostengünstiges Bauen wird bevorzugt,<br />

da Geld <strong>für</strong> Gestaltungsmaßnahmen am<br />

Gebäude fehlt.<br />

- Bewohner fühlen sich zu alt zum Bauen<br />

bzw. ist kein Hofnachfolger vorhanden,<br />

daher wird auf ortsbildgerechte Gestal-<br />

tung verzichtet.<br />

- Förderung von Privaten war nicht mehr<br />

Schwerpunkt der integrierten ländlichen<br />

Entwicklung.<br />

Was kann besser werden<br />

Dorfentwicklung und Ortsbildgestaltung bedürfen<br />

einer stärkeren Außenwirkung. Das<br />

Dorf als Lebensraum besitzt <strong>für</strong> die brandenburgische<br />

Kulturlandschaft eine wichtige<br />

Bedeutung, die jedoch wenig gewürdigt wird.<br />

Folgendes kann unternommen werden, um<br />

das Dorf als Lebensraum stärker als bisher in<br />

den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen:<br />

- Mehr <strong>für</strong> das Dorf werben! Lobby <strong>für</strong> gut<br />

gestaltete Dörfer unterstützen und fördern<br />

(z.B. Dörfer mit historischem Dorfkern,<br />

regionale Initiativen zur Ortsbildgestaltung).<br />

- Ortsbild als facettenreiches Qualitätsmerkmal<br />

ländlicher Siedlungen anerkennen.<br />

Förderpolitik auch auf Ortsbildentwicklung<br />

ausrichten.<br />

- Positive Entwicklung des Ortsbildes als<br />

ganzheitlichen Aspekt stärker in den<br />

Focus der Betrachtung stellen und künf-<br />

tig stärker unterstützen.<br />

- Gestaltungsmerkmale und -qualitäten<br />

vorgeben, die Förderung darauf ausrichten.<br />

- Ortsbildentwicklung geht nur mit den<br />

Akteuren vor Ort, sie müssen stärker<br />

angesprochen werden.<br />

- Bürger vor Ort als Adressaten der Pla-<br />

nung begreifen und ansprechen.<br />

- Dorfentwicklung und Ortsbildgestaltung<br />

mehr in die Köpfe der ländlichen Bevölkerung<br />

bringen. Mehr Informieren über<br />

Möglichkeiten der Ortsbildgestaltung.<br />

- Regelmäßige und qualifizierte Bera-<br />

tungsangebote schaffen, Verwaltung und<br />

private Planer einbeziehen. Planung und<br />

Umsetzung mit Beratungsmöglichkeiten<br />

über einen langen Zeitraum verbinden.<br />

Ausblick<br />

Das Ortsbild wird als Merkmal eines Dorfes<br />

individuell wahrgenommen (lokale Bautraditionen,<br />

Unverwechselbarkeit und Eigenständigkeit<br />

von Dorfbildern).<br />

Ortsbild ist ein Alleinstellungsmerkmal und<br />

hat eine erhebliche Anziehungskraft in Verbindung<br />

mit weiteren Merkmalen wie Landschaft,<br />

Infrastruktur, Bildungsmöglichkeiten<br />

etc. und fördert Wohnen, Wirtschaft, Kultur<br />

und Tourismus.<br />

Ziel sollte es sein, die Ortsbilder von märkischen<br />

Dörfern so aufzuwerten, dass sie<br />

als schön und anziehend wahrgenommen<br />

werden, um sie als Wohn- und Arbeitsorte<br />

zukunftsfähig zu gestalten.


60<br />

Bildnachweis<br />

Seite Name<br />

Umschlag Marlies Roschke, Grafik&Design<br />

2 Marlies Roschke, Grafik&Design<br />

3 MLUV<br />

4 Gemeindeverwaltung Niedergörsdorf<br />

Gemeinde Letschin<br />

Medienproduktion Kleis, Bendelin<br />

<strong>Amt</strong> <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong><br />

7 Gemeinde Steinhöfel<br />

8 <strong>Landkreis</strong> Potsdam-Mittelmark<br />

LVLF<br />

9 Marlies Roschke, Grafik&Design<br />

10 <strong>Landkreis</strong> Potsdam-Mittelmark<br />

Medienproduktion Kleis, Bendelin<br />

Marlies Roschke, Grafik&Design<br />

17 Christina Abt, Bischdorf<br />

Martin Nobelmann, HVHS<br />

Gemeinde Steinhöfel<br />

Pressestelle <strong>Landkreis</strong> Teltow-Fläming<br />

18 Martin Nobelmann, HVHS<br />

19 Medienproduktion Kleis, Bendelin<br />

20 MLUV<br />

<strong>Amt</strong> <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong><br />

21 Pressestelle <strong>Landkreis</strong> Teltow-Fläming<br />

22 - 23 Medienproduktion Kleis, Bendelin<br />

24 - 25 <strong>Amt</strong> <strong>Oder</strong>-<strong>Welse</strong><br />

26 - 27 Hans-Jürgen Koch, Rohrlack<br />

28 - 29 Manfred Telm, Gemeinde Löwenberger Land<br />

30 - 31 Myrna Schwartinsky<br />

32 - 33 Gemeinde Letschin<br />

34 - 35 <strong>Amt</strong> Schlaubetal und Vereinsmitglieder<br />

36 - 37 Christoph Neumann, <strong>Amt</strong> Burg (Spreewald)<br />

38 - 39 Christina Abt, Bischdorf<br />

40 - 41 Stadtverwaltung Falkenberg/Elster<br />

42 - 43 <strong>Amt</strong> Lieberose/Oberspreewald<br />

44 - 45 Pressestelle <strong>Landkreis</strong> Teltow- Fläming<br />

Gemeindeverwaltung Niedergörsdorf<br />

46 - 47 Roland Büchner, Ferch<br />

48 - 49 Gemeinde Schönwalde-Glien<br />

51 Medienproduktion Kleis, Bendelin<br />

52 - 53 <strong>Landkreis</strong> Teltow- Fläming<br />

54 - 55 Norbert Rauscher, Architektur- und Planungsbüro<br />

56 - 57 Georg Balzer, Büro Stadtlandprojekte<br />

Martin Nobelmann, HVHS<br />

58 - 59 Georg Balzer, Büro Stadtlandprojekte<br />

LVLF<br />

Ländliche Entwicklung<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

des Landes Brandenburg<br />

Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit<br />

Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam<br />

Tel.: (0331) 866 -7017<br />

Fax.: (0331) 866 -7018<br />

E-mail: pressestelle@mluv.brandenburg.de<br />

www.mluv.brandenburg.de<br />

in Verbindung mit:<br />

Brandenburgische Landwerkstatt -<br />

Forum ländlicher Raum<br />

Sitz: Heimvolkshochschule am Seddiner See<br />

Seeweg 2, 14554 Seddiner See<br />

Tel.: (033205) 46516<br />

Fax.: (033205) 46519<br />

E-mail: info@hvhs-seddinersee.de<br />

www.hvhs-seddinersee.de<br />

Gestaltung:<br />

Grafik&Design Marlies Roschke<br />

Schlunkendorfer Str. 10, 14554 Seddiner See<br />

Tel.: (033205) 46770<br />

Fax.: (033205) 46771<br />

Druck:<br />

Brandenburgische Universitätsdruckerei<br />

und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Karl-Liebknecht-Straße 24/25<br />

14476 Potsdam (OT Golm)<br />

Tel.: (0331) 5689-0<br />

Fax.: (0331) 5689-16<br />

Unterstützt durch die Europäische Union und<br />

die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />

Agrarstruktur und des Küstenschutzes“<br />

Copyright 2007<br />

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des <strong>Ministerium</strong>s <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

des Landes Brandenburg kostenlos abgegeben<br />

und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder<br />

von Parteien noch von Wahlwerbern zur Wahlwerbung verwendet<br />

werden. Dies gilt <strong>für</strong> Landtags-, Bundestags- und<br />

Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung<br />

auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen<br />

von Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben<br />

parteipolitischer Informationen und Werbemittel. Untersagt<br />

ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der<br />

Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg<br />

und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen<br />

ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer<br />

Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme<br />

der Landesregierung Brandenburgs zugunsten einzelner<br />

politischer Gruppen verstanden werden könnte.


<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

des Landes Brandenburg<br />

Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Verbindung mit:<br />

Brandenburgische Landwerkstatt ‑<br />

Forum Ländlicher Raum<br />

Heimvolkshochschule am Seddiner See

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