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Pinnow / Amt Oder-Welse, Landkreis Uckermark - Ministerium für ...

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36 Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 Ländliche Entwicklung<br />

Ländliche Entwicklung Ergebnisse Dorfwettbewerb 2005/06 37<br />

Dissen/Dešno / <strong>Amt</strong> Burg (Spreewald), Gemeinde Dissen-Striesow, <strong>Landkreis</strong> Spree-Neiße<br />

670 Einwohner<br />

1.280 ha Gesamtfläche<br />

Infrastruktur:<br />

- Heimatmuseum<br />

- Kirche<br />

- Sportplatzanlage<br />

(zwei Fußballplätze,<br />

eine Multisportanlage,<br />

Sportterrasse,<br />

Billardzimmer und<br />

Sanitär- bzw. Umkleideräume)<br />

- Kinderspielplatz<br />

- Jugendraum<br />

- Feuerwehrgerätehaus<br />

- private Kindertagesstätte<br />

- vier Gaststätten, zwei Pensionen<br />

- zehn Kleinstbetriebe mit einem bis drei<br />

Beschäftigten.<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

- Mehrere den Ort erschließende<br />

Rad-und Wanderwege<br />

- Heimatmuseum<br />

- viele Storchenhorste<br />

- Feuchtbiotop<br />

- die Spreeauenlandschaft<br />

- im Ortskern sehr viele gut erhaltene<br />

bzw. restaurierte Vierseitenhöfe<br />

- Dorfanger sowie intaktes Dorfzentrum<br />

mit Kirche und Pfarrhaus, Gaststätte und<br />

ehemaliger Schule<br />

Landschaft und Dorf<br />

- Spreewaldregion<br />

- viele Bäume, Sträucher und Biotope<br />

prägen das Dorf und sein Umfeld,<br />

es fügt sich harmonisch in die Land-<br />

schaft ein.<br />

Gemeinschaftsleben<br />

- Sportverein<br />

- Freiwillige Feuerwehr<br />

- Dorfjugend<br />

- Förderverein Heimatmuseum sowie<br />

kleinere Gruppierungen bzw.<br />

Interessengemeinschaften.<br />

- besonders sorbische/wendische<br />

Traditionsveranstaltungen wie Zapust<br />

(Fastnacht) oder Kokot (Hahnrupfen),<br />

- aber auch Sportfest, Feuerwehrfest oder<br />

Straßenfest.<br />

Planungen<br />

- Abrundungssatzung<br />

- Entwurf Flächennutzungsplan<br />

- ein Vorhaben- und Erschließungsplan<br />

sowie zwei Bebauungspläne<br />

- Gestaltungssatzung ist in Arbeit<br />

Ansprechpartner<br />

Bürgermeister Fred Kaiser<br />

Dissen-Striesow<br />

Dorfstraße 4<br />

Tel. 035606/235<br />

bzw. 0179/5344880<br />

Ortsbeschreibung<br />

Dissen wurde von westslawischen Siedlern<br />

aus dem Stamm der Lusitzer, die seit dem<br />

6. Jh. die Lausitz besiedelten, gegründet. Im<br />

Jahr 1449 wird der Ort erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Sein Name geht zurück auf das<br />

altsorbische Wort „dech“ (Dunst, Nebel).<br />

In der Geschichte und Gegenwart des<br />

Dorfes gibt es viele Zeugnisse der wendischen<br />

Sprache. Bis zur Mitte der 1950er<br />

Jahre war Wendisch die Umgangssprache<br />

im Dorf, bis dahin wurden auch regelmäßig<br />

wendische Gottesdienste gefeiert. 1772<br />

wurde die heutige Fachwerkkirche erbaut;<br />

sie wurde 1937 mit Bibelsprüchen in wendischer<br />

Sprache und floraler Deckenmalerei<br />

ausgeschmückt. Gegenwärtig wird<br />

viel zur Revitalisierung der wendischen<br />

Sprache getan: Dissener Kinder erlernen<br />

sie im Rahmen des Witaj-Projektes bereits<br />

im Kindergarten. In der Kirche werden seit<br />

1987 auch wieder wendische Gottesdienste<br />

gehalten.<br />

Das Heimatmuseum gewährt seit 1978<br />

Einblicke in das Leben der wendischen<br />

bäuerlich geprägten Bevölkerung. Alte<br />

Arbeitsgeräte, Hausrat, Trachten, Bücher,<br />

Kinderspielzeug werden ebenso ausgestellt,<br />

wie es Darstellungen zu dörflichen<br />

Tagesabläufen gibt. Die bis zur heutigen<br />

Zeit gepflegten sorbischen/wendischen<br />

Bräuche wie Zapust (Fastnacht), Ostersingen<br />

und Kokot (Hahnrupfen) werden<br />

erläutert und in Bildern präsentiert. Auch<br />

21 Varianten der sorbischen/wendischen<br />

Tracht sind zu besichtigen.<br />

Bekannt ist Dissen auch als Storchendorf.<br />

Mit jährlich acht bis zwölf von März bis<br />

August besetzten Storchenhorsten zählt<br />

Dissen zu den zehn storchenreichsten<br />

Orten Deutschlands. Die bis 2011 laufende<br />

Umgestaltung der Spreeauenlandschaft<br />

– eines der größten Renaturierungsvorhaben<br />

im Land Brandenburg – wird <strong>für</strong> viele<br />

Kleintierarten neuen Lebensraum schaffen,<br />

womit sich auch die Futtergrundlage und<br />

somit die Population der Dissener Störche<br />

verbessern dürfte. Das ca. 400 ha große<br />

Renaturierungsgebiet ist schon heute ein<br />

interessantes Ausflugsziel <strong>für</strong> alle Naturliebhaber.<br />

In Ergänzung zum Kurort Burg (Spreewald),<br />

dem Sitz des <strong>für</strong> Dissen zuständigen<br />

<strong>Amt</strong>es, entwickelte sich Dissen seit 1990<br />

zu einem touristischen Kleinod, einem<br />

lohnenden Ausflugsziel <strong>für</strong> viele Besucher<br />

unserer Spreewaldregion. Nach wie vor ist<br />

das Dorf Dissen aber auch ein beliebter<br />

Wohnort, was besonders durch die kontinuierliche<br />

Einwohnerentwicklung (1989: 490<br />

Einwohner; 2006: 670 Einwohner) deutlich<br />

wird. Diese positive Entwicklung verdankt<br />

Dissen in erster Linie seinem ländlich<br />

geprägten und attraktiven Wohnumfeld.<br />

In den letzten 17 Jahren wurde viel <strong>für</strong> die<br />

Verbesserung der Infrastruktur getan. So<br />

wurden nahezu alle Straßen und Wege<br />

saniert und <strong>für</strong> das Dorf wichtige Gebäude<br />

oder Anlagen, wie Heimatmuseum, Gerätehaus<br />

der Feuerwehr, Sportlerheim, Multisportanlage,<br />

Jugendclub, Friedhofshalle,<br />

historischer Backofen, Kriegerdenkmal und<br />

Kinderspielplatz, renoviert bzw. neu gebaut.<br />

Animiert hierdurch haben in den letzten<br />

Jahren viele Grundstückseigentümer ihre oft<br />

mehr als einhundert Jahre alten ehemaligen<br />

Bauernhöfe liebevoll saniert und so zur Verschönerung<br />

des Ortsbildes beigetragen.<br />

Weiterhin wurden zur Aufwertung des Ortsbildes<br />

bzw. der Landschaft mehr als 200<br />

Laubbäume neu angepflanzt. Ein auf ca.<br />

4 ha Fläche angelegtes Feuchtbiotop bietet<br />

obendrein bedrohten Kleintierarten unserer<br />

Region neuen Lebensraum. Zur besseren<br />

touristischen Erschließung wurden<br />

zahlreiche überregionale und regionale<br />

Rad- und Wanderwege neu angelegt, Infotafeln<br />

und Bänke aufgestellt. Eine derzeit in<br />

Arbeit befindliche Ortsgestaltungssatzung<br />

soll mithelfen, das vorhandene dörfliche<br />

Erscheinungsbild zu erhalten bzw. den<br />

Ort bei der angestrebten Entwicklung zum<br />

Erholungsort zu unterstützen.

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