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Landesspiegel 02/08 herunterladen - BDB

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ARCHITEKTENKAMMER<br />

Know-how vom Architekten auf<br />

dem Infa-Planerdeck<br />

Verbände und Kammer zeigen sich gemeinsam auf Baumesse<br />

Bereits seit 2005 setzt die Architektenkammer<br />

verstärkt auf die direkte Ansprache von<br />

privaten Bauherren mit dem Ziel, für Architektenleistungen<br />

zu werben und das Image<br />

des Berufsstandes zu verbessern. Ein Baustein<br />

dieser zielgruppenorientierten Ansprache<br />

ist die Teilnahme an regionalen Baumessen.<br />

Immer wieder zeigen sich Besucher auf<br />

Immobilien- und Baumessen überrascht über<br />

einen Messestand von Architekten. Dass sie<br />

nicht einmal erwarten, auf einer Baumesse<br />

Architekten anzutreffen, macht den Stellenwert<br />

des Berufsstandes für private Bauherren<br />

sehr deutlich. Von einigen Architekten<br />

als unwirtschaftliche Bauaufgabe betrachtet,<br />

ist der private Auftraggeber von vielen Mitgliedern<br />

doch begehrt.<br />

Für diese Mitglieder neue Auftraggeber zu<br />

erschließen, insgesamt das Interesse an guter<br />

Architektur zu verstärken und ein Verständnis<br />

für den Beruf zu schaffen, ist die Absicht<br />

der Bauherrenansprache. Es zeigt sich, dass<br />

hierfür ein kontinuierlicher Prozess notwendig<br />

ist. Die Architektenschaft als feste Größe<br />

zu platzieren, sollte das Ziel sein.<br />

Berufsstand darstellen<br />

Auf kleineren Messen sind Architekturbüros<br />

vielfach mit einem eigenen Messeauftritt vertreten.<br />

Dies ist eine wertvolle Ergänzung zur<br />

Arbeit auf dem Stand der Architektenkammer,<br />

die den Berufsstand insgesamt präsentiert.<br />

Größere Messen hingegen sind für viele<br />

Büros nicht zu bewältigen, da die Standmieten<br />

zu hoch und der Messezeitraum zu lang<br />

ist. Auch die Kammer war aufgrund dieser<br />

Faktoren bislang nicht auf ganz großen Baumessen<br />

vertreten. In diesem Jahr bietet sich<br />

nun erstmalig die Gelegenheit, auf der Messe<br />

„Bauen“ im Rahmen der „Infa“ vom 18.<br />

bis 26. Oktober auszustellen. Die Heckmann<br />

GmbH stellt der Architektenkammer eine<br />

Fläche zu Verfügung, die von der Größe weit<br />

über die des kammereigenen Messestandes<br />

hinausgeht. Nicht nur deshalb haben sich<br />

Kammer und Verbände zusammengeschlossen.<br />

So wird die Kammer gemeinsam mit<br />

<strong>BDB</strong>, BDIA und BDLA den Stand mit einem<br />

Das Planerdeck: Der Messestand auf der „infa“ ist mit über 300 m 2 die bislang größte<br />

„Gemeinschaftsproduktion“ zur Darstellung des Berufsstandes.<br />

bunten Programm bespielen und sich als<br />

eine Gemeinschaft darstellen. Der Berufsstand<br />

kann so in all seinen Facetten dargestellt<br />

werden. Seitens der Kammer werden<br />

neben einem zentralen Infostand die Themen<br />

„Energieberatung“ und „Gesund bauen und<br />

wohnen“ in den Vordergrund gestellt. Der<br />

<strong>BDB</strong> wird mit vielen Praxisbeispielen auf die<br />

Potentiale von Bestandsgebäuden und die<br />

Möglichkeiten von Sanierungen eingehen.<br />

Der BDIA widmet sich den Themen „Barrierefreies<br />

Bauen“ und „Badgestaltung“, und<br />

der BDLA stellt die Themen „Der ganzjährig<br />

blühende Garten“ und „Gartengestaltung von<br />

A – Z“ vor. Neben dem Vortragsprogramm<br />

können Interessierte Sprechstunden von<br />

Architekten wahrnehmen, die Ausstellung<br />

„Low-Budget-Häuser“ besichtigen oder<br />

aber sich bei einer Massage in einer kleinen<br />

Ruheoase vom Messetrubel erholen.<br />

Das umfangreiche Programm kann unter<br />

www.aknds.de eingesehen werden.<br />

Helfer gesucht<br />

Alle Mitglieder, die Interesse haben, sich am<br />

Standdienst zu beteiligen, werden herzlich<br />

gebeten, sich in der Geschäftsstelle zu melden,<br />

Tel. (05119 28096-73, meike.kubiak@<br />

aknds.de. Aber auch für die anderen beiden<br />

Messen werden noch Mitstreiter gesucht.<br />

Meike Kubiak<br />

Messen im Überblick:<br />

04.09. – 07.09.20<strong>08</strong><br />

Soltec, Hameln<br />

Weserberglandzentrum<br />

Hameln, Rathausplatz,<br />

31785 Hameln,<br />

Öffnungszeiten:<br />

10 – 18 Uhr<br />

18.10. – 26.10.20<strong>08</strong><br />

bauen, infa Hannover<br />

Messegelände,<br />

30521 Hannover<br />

Öffnungszeiten:<br />

9.30 – 18 Uhr<br />

14.11.-16.11.20<strong>08</strong><br />

Energiespartage,<br />

Hannover<br />

Hannover Congress-Centrum<br />

Theodor-Heuss-Platz 1 – 3<br />

30175 Hannover<br />

Öffnungszeiten:<br />

10 – 18 Uhr<br />

Die Idee der Architekturmeile ist, dem Architekturinteressierten<br />

die unterschiedlichsten<br />

Baustile und Werke renommierter Architekten<br />

wie an einer Perlenschnur aufgereiht zu präsentieren<br />

und auf die vielfältigen Architekturstile<br />

aufmerksam zu machen. Die interessierten<br />

Teilnehmer erwartete die Besichtigung<br />

von Bauten aus der Zeit des Barocks bis zur<br />

Gegenwart mit zum Teil fließenden Übergängen<br />

oder An- und Umbauten aus 430 Jahren<br />

Architekturgeschichte in Celle, welche exemplarisch<br />

sind für zeitgemäßes aber auch sehr<br />

qualitätsbewusstes Bauen.<br />

Dietrich Klatt begann die Führung an der<br />

Stadtbibliothek. Diese wurde 1843 als Schulneubau<br />

auf der Preußischen Wiese am Stadtgraben<br />

vom Landbaukondukteur H.-L. Krüger<br />

als streng axial ausgerichteter Putzbau entworfen.<br />

Der Weg führte weiter die Magnusstraße<br />

entlang zum Direktorenwohnhaus. Die<br />

Stadt Celle ließ es 1930 vom Architekten Otto<br />

Haesler für den preußischen Gymnasialdirektor<br />

des Ernestinums errichten. Das glatt verputzte<br />

Haus ohne Bauornamentik mit seinen<br />

rechtwinklig íneinander geschobenen Kuben,<br />

die ihre Form allein der Funktion verdanken,<br />

ist Prototyp des „Neuen Bauens“ der zwanziger<br />

Jahre. Die zwischen 1835 – 1838 von<br />

Stadtbaumeister Johann Anton David Spetz-<br />

ler erbaute St. Ludwigskirche zeigt enge<br />

Verwandtschaft zu Gestaltungen des klassi-<br />

zistischen Architekten C. F. Schinkel. Der Innenraum<br />

der Hallenkirche im Rundbogenstil<br />

wird beherrscht von zwei Reihen dorischer<br />

Säulen, die eine kassettierte Halbtonne tragen.<br />

1955 wurde eine Vorhalle mit zwei Eingängen<br />

im Osten angebaut, 1976 erfolgte der<br />

Anbau von Kapelle sowie Gruppenräumen im<br />

Südwesten. Das zwischen 1912 und 1914 gebaute<br />

königliche Gymnasium erhielt 1928 den<br />

Namen „Gymnasium Ernestinum“ nach Herzog<br />

Ernst dem Bekenner (1497 – 1546). Seit<br />

1978 befindet sich hier das Kaiserin-Auguste-<br />

Viktoria-Gymnasium II. Die Architektur des<br />

Gebäudes steht beispielhaft für eine Reformbaukunst<br />

vor dem 1. Weltkrieg. Bezeichnend<br />

hierfür sind eine Vereinfachung der Formen<br />

und eine Ausrichtung der Raumdispositionen<br />

nach funktionalen Gesichtspunkten. Die Reliefs<br />

der Fassade zeigen Herzog Ernst sowie<br />

eine antike Lehrsituation. Bemerkenswert sind<br />

die Vielfalt und die Originalität der Jugendstilornamente<br />

am Haus Lodders. Das Haus wurde<br />

1905 von Regimentsschneidermeister August<br />

Lodders nach dem Entwurf von Baumeister<br />

W. Laue, Celle, errichtet und verbindet die um<br />

die Jahrhundertwende vorherrschenden Architekturströmungen<br />

„Heimatschutz-Stil“ und<br />

„Jugendstil“. Die 1901 vom Preußischen Staat<br />

im neo-romanischen Stil gebaute Garnisonkirche<br />

zeigt die für den späten „malerischen“<br />

Historismus typische Asymmetrie bei der Anordnung<br />

der Bauglieder. Gegenüber das Haus<br />

CELLE/UELZEN<br />

Die Stadtbibliothek Relief einer antiken Lehrsituation am KAV II als Textilhaus genutztes Marstallgebäude<br />

Architekturmeile 20<strong>08</strong> in Celle<br />

Die Führungen über die Architekturmeile fanden im Rahmen der Architekturzeit unter der Federführung der<br />

<strong>BDB</strong>-BG Celle/Uelzen statt. Architekt Werner Kuhls stellvertretend für den <strong>BDB</strong> und Dietrich Klatt,<br />

Kulturpreisträger der Stadt Celle und Initiator der Architekturmeile, begrüßten die<br />

interessierten Teilnehmer am Treffpunkt „Thaer’s Wirtshaus“.<br />

Jessen, ein weiteres ehemaliges Hofbeamtenhaus,<br />

das von Major Timon v. Rauchhaupt 1681<br />

erbaut wurde. Dr. med. W. Jessen bezog das<br />

Haus 1917. Für die Celler Stadtgeschichte ist<br />

dieses Gebäude das prägende Beispiel eines<br />

Hof-beamtenhauses. Der Wechsel von betont<br />

waagerechten Architekturelementen bei Sockel,<br />

Vorkragung des 1. Obergeschosses, Gesimsen<br />

und Traufen zu den senkrecht verlaufenden<br />

Quaderbändern der Lisenen bestimmt<br />

die Struktur der Schaufassade. Das Wallmodenschlösschen<br />

wurde 1678 vom Hoftrompeter<br />

H.-J. Bodeck erbaut. 1759 erfolgte der<br />

Umbau durch den Oberappellationsgerichtspräsidenten<br />

Thedel-Friedrich von Wallmoden.<br />

Bis 1918 bewohnten ausnahmslos adelige,<br />

hohe Justizbeamte und Militärs das Anwesen.<br />

Das schlichte, streng axialsymmetrisch aufgebaute<br />

Haupthaus beherrscht die für Celle<br />

einmalige architektonische Situation mit Ehrenhof.<br />

Der zweite Spaziergang wurde durch die Planungsgemeinschaft<br />

Simon & Simon durchgeführt<br />

und führte auf der Ost-West-Route durch<br />

die Stadt vorbei am Direktorenwohnhaus,<br />

Magnusstr., über das Gebäude der Fa. Dettmer<br />

& Müller, Westcellertorstr. 6, vorbei am Marstall<br />

bis zum Heiligen Kreuz, einem Baudenkmal<br />

aus dem Jahre 1526.<br />

Text: Werner Kuhls, Fotos: Frauke Hagen<br />

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