Landesspiegel 02/08 herunterladen - BDB

FACHWISSEN & TECHNIK
Am Rande des Deisters
wird die Luft gereinigt
Dörken-Folie + Nelskamp-Dachsteine + Heidelberger-Cement = Klimaschutz
Neu entwickelte Betondachsteine mit einer Beschichtung aus Titandioxid sollen die Luft von Schadstoffen
befreien. In einem Pilotprojekt hat die Annington-Immobiliengruppe ihre 42 Mietshäuser in Barsinghausen am
Deister vor den Toren Hannovers mit diesen Steinen eindecken lassen.
Die Annington-Gruppe will mit ihren bislang
ungenutzten Dachflächen zum Klimaschutz
beitragen. Dabei setzt das Unternehmen auf
eine neue Technologie mit Dachsteinen der
Firma Nelskamp. Das Material Titandioxid
wandele mit Hilfe des Tageslichtes gesundheitsschädliche
Stickoxide aus der Luft in
ungefährliche Substanzen um, die schließlich
durch den Regen vom Dach gespült
werden. „Titan-dioxid ist ein Katalysator,
der sich nicht verbraucht und daher in der
Wirkung nicht nachlässt“ so Heiner Nelskamp,
Chef des Familienunternehmens. Ein
Grundstoff dieser Dachsteine ist ein Produkt
von Heidelberberg Cement, was dafür sorgt,
dass durch die Reduzierung von Luftschadstoffen
die Städte ein Stück lebenswerter
werden.
Hans-Böckler-Straße, Barsinghausen
24 BDB LANDESSPIEGEL 02/2008
Im Bereich der Bauverbundfolien gibt es
wohl nur wenige Unternehmen, die im Verlauf
ihrer Firmengeschichte so viele besondere
Akzente gesetzt haben wie die Dörken
GmbH & Co. KG. Nach dem Motto „Innovative
Entwicklungen setzen immer wieder neue
Maßstäbe“ kam bei diesem Bauvorhaben
eine hochdiffusionsoffene Trägerbahn mit
der Bezeichnung DELTA-VENT S (3-lagige
Steildachbahn aus reißfester, diffusionsoffener
PP-Spinnvlies-Folien-Kombination)
mit aufkaschierter Polypropylen-Wirrfasermatte
mit Noppenstruktur zum Einsatz. Die
8 mm hohe Wirrfasernoppenmatte sorgt für
eine permanente Luftumspülung der Unterseite
der Scharen. Die Noppenstruktur als
Dränageschicht kanalisiert die Feuchtigkeit
zuverlässig. Durch die besondere Noppen-
ordnung kann DELTA-TRELA bei Detailausbildungen
richtungsunabhängig verwendet
werden. Prasselgeräusche von Regen und
Hagel werden um bis zu 15 dB gedämpft.
In Barsinghausen wurden 42 Mehr-
familienhäuser mit dieser Kombination von
Dachsteinen und Verbundfolie neu eingedeckt.
Bei der Dachfläche von rund 10.000
Quadratmetern würden aufs Jahr gerechnet
die Schadstoffe kompensiert, die ein Auto
auf einer Strecke von 850.000 Kilometern
produzierte. Die Stadt Barsinghausen hält
es durch diese innovativen Bemühungen für
möglich, am Klimaschutzwettbewerb der
Region teilzunehmen.
Foto: Michael Voigt
Text: Karin Voigt