23.12.2012 Aufrufe

Landesspiegel 02/08 herunterladen - BDB

Landesspiegel 02/08 herunterladen - BDB

Landesspiegel 02/08 herunterladen - BDB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HANNOVER/HILDESHEIM<br />

Die „Stille Station“<br />

Ein Höhepunkt im Rahmen der Architekturzeit 20<strong>08</strong><br />

Weit mehr als 600 Personen pro Tag wollten<br />

sie sehen – die „Stille Station“ unter der U-<br />

Bahnstation Hauptbahnhof in der Hannover-<br />

City am Raschplatz. „Wir mussten sehr viele<br />

Interessierte leider wieder nach Hause schicken,<br />

da aus Sicherheitsgründen nicht mehr<br />

als 30 Personen gleichzeitig in die stillgelegte<br />

Station eingelassen werden durften “, so Irmgard<br />

Schwarz (<strong>BDB</strong> Bezirksgruppe Hannover)<br />

anlässlich eines Interviews mit der Redaktion.<br />

„Die Wartelisten füllten sich, der Andrang war<br />

gewaltig“ so Schwarz weiter. „Für den <strong>BDB</strong><br />

(Bezirksgruppe Hannover) in Kooperation mit<br />

dem BDIA Niedersachen und Unterstützung<br />

der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover<br />

GmbH ein unvorhergesehener Erfolg. Nicht nur<br />

die Film- und Bildprojektionen, die Farb- und<br />

Lichtinstallationen, – besonders die Klang-<br />

und Performance-Art zogen das Publikum in<br />

Trauben an und nicht zuletzt die Neugier auf<br />

die nie fertiggestellte U-Bahnstation.“<br />

Ganz besonderen Dank der BG Hannover an<br />

die Künstler, die wesentlich zum Erfolg dieser<br />

Veranstaltung beigetragen haben:<br />

· Peter Struck verwandelte den Innenraum<br />

in eine Kathedrale<br />

· Michael Jülke entführte die Besucher in<br />

eine blaue mystische Unterwelt<br />

· MS Projekteinheit legte mit ihrem Flaggschiff<br />

und der Crew Alexander Tripitsis,<br />

Dorte Strehlow, Rüdiger Klose, Christiane<br />

Obermayr im Hafen an und verzauberte<br />

die Station in einen stillen Ozean und<br />

tosende Meere<br />

· INDIZ (Dominik Hänsel, Daniel Ringwelski)<br />

unterstützte die Inszenierungen durch<br />

faszinierende Collagen aus einmaligen<br />

Klängen<br />

16 <strong>BDB</strong> LANDESSPIEGEL <strong>02</strong>/20<strong>08</strong><br />

Fakten zur Station<br />

In den 70er Jahren, vorsorglich unter dem<br />

Hauptbahnhof/Raschplatz errichtete U-Bahnhaltestelle,<br />

für eine geplante Linie D.<br />

Die Haltestelle ist bis heute nicht in Betrieb,<br />

Schienen existieren nicht. Es gibt keine Verbindung<br />

zum Liniennetz. Die „Stille Station“ ist<br />

im Rohbauzustand (Sichtbeton). Der Zugang<br />

erfolgt über eine schmale provisorische Holztreppe.<br />

Als die Linien A, B und C 1993 fertiggestellt<br />

wurden, war der Ausbau der Linie D finanziell<br />

und politisch nicht mehr vorgesehen.<br />

Ursprünglich war Folgendes geplant:<br />

Abtauchen der Linie D ab Goetheplatz unter<br />

der Ihme hindurch in Richtung Steintor. Mögliches<br />

Auftauchen bei Marienstraße/Aegidientorplatz<br />

oder auch mögliche Haltestellen in der<br />

Königstraße oder Sallstraße.<br />

Zur „Expo 2000“ war die Fortführung des<br />

Ausbaus erneut im Gespräch; letzten Endes<br />

fehlten wieder Zeit und Geld.<br />

Besonderheiten<br />

Die „Stille Station“ ist seit ca. 30 Jahren der<br />

Öffentlichkeit nicht dauerhaft zugänglich. Es<br />

sind zahlreiche Auflagen baulicher und betrieblicher<br />

Art zu berücksichtigen. Ungefähr<br />

zwei- bis dreimal pro Jahr finden dort Führungen<br />

statt. Gelegentlich werden kurzfristige<br />

Sonderveranstaltungen (wie z.B. Designausstellungen<br />

oder Kunstaktionen) zugelassen.<br />

Veranstaltungsgenehmigungen jeglicher Art<br />

können deshalb nur nach Einzelfallprüfung<br />

durch den Bauherrn erteilt werden.<br />

Da keine ausgebauten Fluchtwege vorhanden<br />

sind, dürfen sich, baurechtlich gesehen,<br />

nicht mehr als 30 Personen dort gleichzeitig<br />

aufhalten.<br />

Technische Daten<br />

Die „Stille Station“ ist im Rohbauzustand,<br />

unten im Gleisbett ca. 85,00 m lang, 17,50 m<br />

breit, 6,00 m hoch und befindet sich ungefähr<br />

15,50 m unter der Erde zum Niveau Raschplatz.<br />

Text: Andrea Gerke/Irmgard Schwarz/Karin Voigt<br />

Fotos: Florian Scharlowsky/Karin Voigt<br />

Unser „Reiseleiter“ durch die Stille Station: Heiner Lippe Peter Struck verwandelte den Innenraum in eine Kathedrale<br />

Der Andrang war riesengroß<br />

<strong>BDB</strong> LANDESSPIEGEL <strong>02</strong>/20<strong>08</strong> 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!