audimax Wi.Wi 2-2021 - Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Skill-Check 2022: Welche Fähigkeiten wichtig werden*** Scrum dir einen: Das große Buzzword-Bingo von Work-Life-Blending bis Digital Leadership *** Clever & Smart: Einblicke in die Consultingbranche *** Alles Gutschi? Arbeiten bei Luxusmarken *** *** Master Master Me oder: soll ich’s wirklich machen? Das große Master-Special zu Entscheiden – Bewerben – Finanzieren *** Fabolous 21: wen wir 2021 feiern und warum *** plus: unsere Bucket-Lists zum Thema Hören, Sehen, Lesen, Machen*** *** Was LEA und Milky Chance gemeinsam haben: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke***
Skill-Check 2022: Welche Fähigkeiten wichtig werden*** Scrum dir einen: Das große Buzzword-Bingo von Work-Life-Blending bis Digital Leadership *** Clever & Smart: Einblicke in die Consultingbranche *** Alles Gutschi? Arbeiten bei Luxusmarken *** *** Master Master Me oder: soll ich’s wirklich machen? Das große Master-Special zu Entscheiden – Bewerben – Finanzieren *** Fabolous 21: wen wir 2021 feiern und warum *** plus: unsere Bucket-Lists zum Thema Hören, Sehen, Lesen, Machen*** *** Was LEA und Milky Chance gemeinsam haben: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke***
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Auf den Punkt<br />
ZUKUNFTSVISIONEN<br />
Welche Kompetenzen werden durch die digitale Transformation <strong>für</strong><br />
Mitarbeiter*innen immer wichtiger, um nicht ersetzbar zu werden?<br />
Zum einen sollten alle Mitarbeiter*innen ein Grundverständnis<br />
davon haben, was unter Digitalisierung zu verstehen ist. Da geht<br />
in der aktuellen Diskussion viel durcheinander, beispielsweise<br />
wird manchmal KI mit Digitalisierung gleichgesetzt. Digitalisierung<br />
meint die Umwandlung von analog vorliegender Information<br />
in ein digitales Format.<br />
Und welche Skills sind noch wesentlich?<br />
Meiner Meinung nach ist am allerwichtigsten, dass Menschen<br />
hohe fachliche Kompetenz in ihrem jeweiligen Bereich haben, um<br />
nicht ersetzbar zu sein. Auch wenn die KI-Forschung große Fortschritte<br />
macht, wird ihre Stärke weiter vor allem darin bestehen,<br />
Informationen aus hochkomplexen Datenbeständen zu extrahieren.<br />
Menschliche Expertise basiert dagegen auf Erfahrungswissen<br />
und Allgemeinwissen. Menschliche Expert*innen erkennen<br />
Auffälligkeiten sofort, sie können Problemlösungen flexibel und<br />
robust an verschiedene Kontextbedingungen anpassen. Menschliche<br />
Expertise beruht auf tiefem Verständnis und auf transferierbarem<br />
Handlungswissen. Entsprechend ist es <strong>für</strong> die Bildung der<br />
Zukunft wichtig, dass wir nicht so viel Gewicht auf Reproduktion<br />
von Auswendiggelerntem legen, sondern, dass wir Verständnis<br />
von Konzepten sowie Problemlösefähigkeiten vermitteln.<br />
Um dies am Beispiel Mathematik zu verdeutlichen: Mathematische<br />
Kompetenz baut man nicht auf, in dem man Rechenwege<br />
einpaukt, sondern in dem man Verständnis da<strong>für</strong> weckt, warum<br />
bestimmte Rechenwege zum Ziel führen, das kann man besser<br />
durch Textaufgaben und Beweise erreichen, als durch stupides<br />
Ausführen von Rechenregeln.<br />
PROF. UTE SCHMID<br />
Professorin <strong>für</strong> Angewandte Informatik an der<br />
Uni Bamberg und Psychologin; lehrt und forscht in<br />
den Bereichen Künstliche Intelligenz, maschinelles<br />
Lernen und kognitive Modellierung. Ute Schmid<br />
widmet sich intensiv der Förderung von Frauen in<br />
der Informatik.<br />
KI & DIE BRANCHEN: «Es wird kaum eine Branche geben, in der KI nicht<br />
genutzt werden kann. <strong>Wi</strong>chtig ist, dass wir uns klar machen, welche<br />
Aspekte unseres Berufs- und Privatlebens wir gerne von KI unterstützen<br />
lassen wollen und welche nicht.«<br />
KI WOFÜR? «Ich würde z.B. in einem Seniorenheim das gemeinsame<br />
Spazierengehen nicht unbedingt von intelligenten Robotern unterstützen<br />
lassen. Ich plädiere sehr da<strong>für</strong>, KI einzusetzen, um Menschen zu entlasten,<br />
damit sie dann mehr Zeit <strong>für</strong> die Dinge haben, die typisch menschlich<br />
bleiben sollten – sei es das Streicheln über die Hand oder gemeinsames<br />
Essen.«<br />
ALSO KEIN EMOTIONALER HAUSROBOTER? «Aus Sicht der Grundlagenforschung<br />
ist es interessant, an Themen wie Emotionen oder Kreativität zu<br />
arbeiten, um deren zugrundeliegende Mechanismen besser zu verstehen.<br />
Im Alltag möchte ich persönlich aber keinen emotionalen Hausroboter<br />
haben.«<br />
7 Fragen: // TRAINEEGEPLAUDER: SIMON KRETSCHMANN<br />
<strong>Wi</strong>r stellen 7 Fragen, die wirklich interessieren.<br />
Simon Kretschmann erzählt von seinem<br />
virtuellen Bewerbungsprozess bei EDEKA.<br />
Frischgebackener Trainee im Bereich Personal<br />
in der EDEKA-Zentrale in Hamburg<br />
<strong>Wi</strong>e bist du auf das EDEKA-Trainee-Programm<br />
aufmerksam geworden?<br />
Ich habe mich bei einer Mitfahrgelegenheit mit<br />
einem ehemaligen EDEKA-Trainee aus dem Bereich<br />
Einkauf über das Programm ausgetauscht.<br />
Als ich später dann die Stellenausschreibung <strong>für</strong><br />
das Traineeprogramm im HR-Bereich gesehen<br />
habe, habe ich mich sofort beworben.<br />
Welche Skills hattest du <strong>für</strong> den Start im Gepäck?<br />
Einen Bachelor in <strong>Wi</strong>rtschaftspsychologie und<br />
einen Master in Human Ressource Management.<br />
Und während meines Studiums habe ich<br />
als Werkstudent im Personalbereich gearbeitet.<br />
Bewerbungsprozess trifft Corona. <strong>Wi</strong>e lief das ab?<br />
Ich habe einen kognitiven Leistungstest absolviert<br />
und ein zeitversetztes Videointerview<br />
durchgeführt, beides online. Super fand<br />
ich, dass sich mögliche künftige Kolleg*innen<br />
aus der Zentrale in kurzen Videosequenzen<br />
vorgestellt und uns als Kandidat*innen erste<br />
Fragen gestellt haben. <strong>Wi</strong>r haben die Fragen<br />
in kurzen Videoclips beantwortet – und all<br />
das wurde aufgezeichnet. Bei mir lief's gut:<br />
Ich wurde im letzten Schritt in ein virtuelles<br />
Assessment-Center eingeladen. Das fand<br />
dann als Live-Videokonferenz mit künftigen<br />
Kolleg*innen aus dem HR-Bereich statt.<br />
<strong>Wi</strong>e hast du diesen Bewerbungsablauf empfunden?<br />
Angenehm! Ich konnte innerhalb eines gewissen<br />
Zeitrahmens selbst einen passenden<br />
Zeitpunkt <strong>für</strong> Test und Video-Interview auswählen.<br />
Obwohl virtuell, war das Assessment<br />
Center sehr persönlich gestaltet. Ich konnte<br />
einen griffigen Eindruck von meinen künftigen<br />
Kolleg*innen und EDEKA als Arbeitgeber<br />
gewinnen.<br />
Welche Nachteile hat eine virtuelle Bewerbung?<br />
Schade ist, dass man virtuell natürlich weniger<br />
vom EDEKA-Spirit mitbekommt als vor Ort<br />
in der Zentrale. Eine gute Verbindung zu den<br />
Kolleg*innen kann man allerdings trotzdem<br />
aufbauen.<br />
<strong>Wi</strong>e hast du dich <strong>für</strong> den virtuellen Bewerbungsprozess<br />
vorbereitet?<br />
Für das zeitversetzte Videointerview gab es eine<br />
Testseite, über die man sich mit allem vertraut<br />
machen konnte. Außerdem hab ich <strong>für</strong> das virtuelle<br />
Assessment Center vorab meine Technik<br />
getestet und einen ruhigen Ort mit passendem<br />
Hintergrund gesucht – beides superwichtig.<br />
Dein ultimativer Tipp <strong>für</strong> Trainee-Bewerber?<br />
Im Vorfeld intensiv mit dem Unternehmen und<br />
der Stelle auseinandersetzen. Und: unbedingt<br />
authentisch sein, nicht verstellen. Damit tut<br />
man sich keinen Gefallen. Und: Gut vorbereiten.<br />
Alle Features testen. Das macht im Bewerbungsprozess<br />
einen mega Stressfaktor weniger.<br />
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