Ausgabe Nr. 2 / 2003 (3,6 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Ausgabe Nr. 2 / 2003 (3,6 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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Eine interne Zeitschrift<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>Limburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2003</strong><br />
Internationaler Kongreß<br />
im Kampf gegen der Krebs:<br />
Seiten 4 und 5<br />
Generationswechsel<br />
in der Radiologischen Klinik<br />
Seiten 6 und 7<br />
Neue OP-Methode:<br />
Dünndarm-Pouch<br />
als Enddarmersatz<br />
Seiten 20 bis 22<br />
Spannende Karriere vom<br />
Gift zum Therapeutikum:<br />
Botulinum-Toxin-Behandlung<br />
in der Neurologie<br />
Seite 23<br />
unser<br />
Haus
Editorial:<br />
Redaktion<br />
Nicola v. Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann,<br />
Frank Mellein<br />
V.i.S.d.P.: Horst Schneider<br />
Telefon-<strong>Nr</strong>. Redaktion und Anzeigenaquisition:<br />
N. v. Spee 0 64 31 / 292-4103, Fax 292-4118<br />
Gestaltung<br />
klein-druck steeden, Nicola von Spee<br />
Druck<br />
klein-druck steeden<br />
Herausgeber<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Auf dem Schafsberg<br />
65549 <strong>Limburg</strong><br />
Internet: http://www.st-vincenz.de<br />
Auflage<br />
3.500<br />
Die Beiträge geben die Meinungen der<br />
jeweiligen Verfasser wieder<br />
2<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wieder halten Sie ein umfangreiches <strong>Vincenz</strong>-Heft in den Händen, das<br />
sie in vielen thematischen Facetten über die Aktivitäten in unserem<br />
Haus informiert. Allerdings gibt es auf den Seiten zwei und drei eine<br />
Ausnahme: Hier liegt der Focus nicht allein auf dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, sondern<br />
auf der Gesamtproblematik, mit welchem bundesdeutsche Krankenhäuser<br />
konfrontiert sind. Die Hessische <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
gibt Interessierten hier viele Zahlen und Daten an die Hand - Fakten,<br />
die sehr anschaulich die Schwierigkeiten verdeutlichen, mit denen<br />
natürlich auch das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> zu kämpfen hat.<br />
Zudem gilt es, von einem Abschied und einem - baldigen - Neuanfang<br />
zu berichten: Generationswechsel in der Radiologischen Klinik des<br />
Hauses auf den Seiten sechs und sieben. Zwei bedeutende Jubiläen<br />
galt es in dieser <strong>Ausgabe</strong> zu würdigen: die stellvertretende Vorsitzende<br />
des Verwaltungsrates der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, Irmgard Busch, ist<br />
30 Jahre im wichtigsten Gremien des Hauses tätig (Seite 11), so lange<br />
bürgt auch die Weiterbildungsstätte für Anästhesie- und Intensivpflege<br />
für kompetente Fortbildung in hochsensiblen Bereichen des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
(Seiten 8 und 9).<br />
Highlight des Frühjahres war der Tag der offenen Tür: Zufällig, aber<br />
zeitgleich hatten sich sowohl die Weltgesundheitsorganisation, als auch<br />
eine Arbeitsgruppe im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> für ein gleichlautendes Motto entschieden:<br />
Gesunde Kinder, gesunde Umwelt war sowohl Slogan des<br />
diesjährigen Weltgesundheitstages, als auch Leitmotiv des Tages der<br />
offenen Tür (Seiten 16, 17 und 18).<br />
Medizinischen Hintergrund bekommen Sie ab der Seite 20: Chefarzt<br />
Dr. Udo A. Heuschen informiert über die Entwicklung eines neuen<br />
Operationsverfahrens in der Viszeralchirurgie, mit welchem in den letzen<br />
zehn Jahren der entscheidende Durchbruch in der operativen Behandlung<br />
von Patienten mit einer Colitis ulcerosa und einer Familiären<br />
Polyposis erreicht werden konnte. Dr. Heuschen war selbst an der Entwicklung<br />
dieser Methode beteiligt! Der Chefarzt der Neurologischen<br />
Abteilung, Dr. Christoph Oberwittler, berichtet über die spannende<br />
Karriere des Botulinum Toxins zum nützlichen Therapeutikum. Dr.<br />
Oberwittler hat lange Jahre an der Universitätsklinik Münster eine Ambulanz<br />
für diese Behandlungsmethode geleitet, durch eine KV-Ermächtigung<br />
können nun auch Patienten in der Region ambulant in seiner<br />
Abteilung behandelt werden! Auf frühere Erfahrungen kann auch der<br />
Oberarzt der Radiologischen Klinik, Dr. Sebastian Eichinger zurückgreifen,<br />
der aufgrund seiner Zusammenarbeit mit den Rectumchirurgen<br />
am <strong>Krankenhaus</strong> München-Neuperlach nun in <strong>Limburg</strong> mit der Einführung<br />
einer neuen Untersuchungsmethode auf aktuelle Anforderungen<br />
der Allgemeinchirurgischen Klinik antworten konnte.<br />
Die neue Chefin der Cafeteria am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, Birgit Wiesner, stellt<br />
auf den Seiten 12 und 13 das Angebot in der lichtdurchfluteten Cafeteria<br />
für Patienten, Mitarbeiter und Besucher vor. Wir vom Redaktionsteam<br />
finden: So ein Angebot kann sich sehen lassen. Den traumhaften<br />
Ausblick bekommt man garantiert gratis....<br />
Und last but not least: Das Anna-Special, die Informationen aus unserem<br />
Partnerkrankenhaus <strong>St</strong>. Anna in Hadamar auf den Seiten 14 und<br />
15!<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Ihr Redaktionsteam!<br />
Impressum:<br />
Medizinische<br />
auch in der<br />
Die hessischen Krankenhäuser sind nicht nur hochqualifizierte<br />
und unverzichtbare Einrichtungen für die medizinische<br />
Versorgung der Bevölkerung, sondern mit einem jährlichen<br />
Gesamtumsatz von rund 3,7 Milliarden Euro und über<br />
72.000 Beschäftigten - immerhin 3,3 Prozent der Gesamtbeschäftigten<br />
in Hessen - ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />
und Arbeitgeber. Die rund 180 hessischen Kliniken versorgen<br />
Jahr für Jahr über 1,1 Millionen Patienten und leisten<br />
damit einen entscheidenden Beitrag zur Behandlung von<br />
kranken Menschen - keine Frage, daß diese Kliniken unverzichtbarer<br />
Faktor des Gesundheitswesens sind. Dennoch<br />
bläst den Krankenhäusern finanziell der Wind ins Gesicht,<br />
die Zeichen in der Branche stehen auf <strong>St</strong>urm. Grund genug<br />
für die Hessische <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft (HKG), im Rahmen<br />
einer Öffentlichkeitsinitiative Fakten und Hintergründe<br />
zu liefern, massiv auf Finanzierungs- und Personalprobleme<br />
aufmerksam zu machen. Vor allem Politiker sollen in die<br />
Pflicht genommen werden: „Damit die gute medizinische<br />
Versorgung der hessischen Bevölkerung durch ihre Krankenhäuser<br />
auch in Zukunft gesichert ist“, meint HKG-Geschäftsführerin<br />
Karin Lübberstedt und mahnt schnelles politisches<br />
Handeln an: „Ansonsten werden die anhaltende Unterfinanzierung<br />
und die damit einhergehenden Personalprobleme<br />
der Krankenhäuser zwangsläufig zu einer Verschlechterung<br />
der Versorgungsqualität führen.“<br />
I<br />
n hessischen Krankenhäusern<br />
werden immer mehr<br />
Patienten in immer kürzerer<br />
Zeit und in immer weniger<br />
<strong>Krankenhaus</strong>betten behandelt.<br />
Gleichzeitig steigen die Ansprüche<br />
an die Qualität in der<br />
medizinischen Behandlung und<br />
der Pflege. Wurden 1996 insgesamt<br />
noch 1,104 Millionen<br />
Patienten stationär behandelt,<br />
so ist die Zahl der behandelten<br />
Menschen innerhalb eines Zeitraums<br />
von fünf Jahren um<br />
rund 4,9 Prozent auf den<br />
Höchststand von 1,158 Millionen<br />
Patienten im Jahr 2001 gestiegen.<br />
<strong>St</strong>eigende Behandlungszahlen<br />
sind in Hessen mit<br />
Ausnahme des Jahres 2000 bereits<br />
seit Anfang der neunziger<br />
Jahre stetiger Trend. Die<br />
durchschnittliche Verweildauer<br />
reduzierte sich im Betrachtungszeitraum<br />
dagegen von elf<br />
Tagen in 1996 auf 9,6 Tage in<br />
2001. Damit liegt die <strong>Krankenhaus</strong>verweildauer<br />
in Hessen<br />
wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren erneut unter dem Bundesdurchschnitt,<br />
der 2001 bei<br />
9,8 Tagen lag. Zudem hat sich<br />
trotz steigender Patientenzahlen<br />
die Anzahl der <strong>Krankenhaus</strong>betten<br />
in Hessen gegenüber<br />
den Vorjahren weiter reduziert:<br />
Gab es 1996 noch 40.921<br />
Planbetten, so waren es 2001<br />
nur noch 37.092.<br />
Dieser permanent steigenden<br />
Belastung für medizinisches<br />
und pflegerisches Personal<br />
steht seit mehr als zehn Jahren<br />
eine Festschreibung<br />
(Deckelung) der <strong>Krankenhaus</strong>budgets<br />
gegenüber (das Budget<br />
ist der Gesamtbetrag der Erstattung<br />
für Behandlungsleistungen<br />
der Kliniken durch die<br />
Krankenkassen). Die Anstrengungen<br />
der Kliniken finden bei<br />
der Budgetierung keinerlei<br />
Berücksichtigung. Im Gegenteil:<br />
Politisch verordnet sinken<br />
die Budgets bundesweit real<br />
seit 1994. Lediglich um die so-
Versorgung<br />
Zukunft sicherstellen<br />
genannte Einnahmeveränderungsrate<br />
dürfen die <strong>Krankenhaus</strong>budgets<br />
steigen - dies ist<br />
vereinfacht ausgedrückt der<br />
Prozentsatz, um den sich die<br />
Beitragseinnahmen bei den<br />
Krankenkassen verändern.<br />
Aber auch diese Einnahmeveränderungsrate<br />
muß jede einzelne<br />
Klinik mühsam mit den<br />
Krankenkassen aushandeln,<br />
keinesfalls immer mit Erfolg.<br />
Dem stehen unvermeidbar steigende<br />
<strong>Ausgabe</strong>n der Krankenhäuser<br />
gegenüber. Neben steigenden<br />
Kosten für Energie,<br />
Lebensmittel und Verbrauchsgüter<br />
gilt dies insbesondere für<br />
den Bereich der Personalkosten.<br />
Hier entstehen Kostensteigerungen,<br />
die von den Krankenhäusern<br />
nicht beeinflußt<br />
werden können, da sie tarifvertraglich<br />
oder politisch indiziert<br />
sind. Dies ist umso schwerwiegender,<br />
als die Personalkosten<br />
rund 70 Prozent der Gesamtkosten<br />
im <strong>Krankenhaus</strong> ausmachen.<br />
Allein die tarifvertraglichen<br />
Abschlüsse sowie die sozialversicherungsrechtlichen<br />
Veränderungen für das laufende<br />
Jahr werden die Krankenhäuser<br />
mit Personalmehrkosten<br />
von rund fünf Prozent belastet.<br />
Dies entspricht Mehrkosten<br />
von rund 129 Millionen Euro.<br />
Die maximale <strong>St</strong>eigerung der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>budgets für dieses<br />
Jahr beläuft sich dagegen auf<br />
lediglich 0,8 Prozent!<br />
Keine Frage: Der Mitarbeiter<br />
ist die wichtigste Ressource im<br />
<strong>Krankenhaus</strong>. Mit hoher fachlicher<br />
Qualifikation und dem<br />
willen, zu helfen, trägt er maß-<br />
Öffentlichkeitsinitiative der HKG<br />
macht Finanzierungs- und<br />
Personalprobleme transparent<br />
Die Spardiskussionen im Gesundheitswesen gleichen einer Notoperation. Über das passende OP-Besteck gehen<br />
die Meinungen seit Jahren gravierend auseinander. Derweil sinken die Budgets politisch verordnet seit<br />
1994 - bundesdeutche Kliniken wirtschaften während dessen so effizient, daß sie sich im internationalen Vergleich<br />
im Mittelfeld bewegen.<br />
geblich zum guten Ruf der stationären<br />
Versorgung bei. Dies<br />
wissen auch die <strong>Krankenhaus</strong>leitungen,<br />
welche - absolut im<br />
Sinne und Interesse des Patienten<br />
- der ausreichenden personellen<br />
Ausstattung nach wie<br />
vor höchste Priorität beimessen.<br />
Von daher kommt es zwangsläufig<br />
zu einer fortschreitenden<br />
Unterfinanzierung der Betriebsausgaben,<br />
die in erheblichem<br />
Umfang durch die unzureichende<br />
Refinanzierung der<br />
Personalkosten bzw. ihrer <strong>St</strong>eigerungen<br />
verursacht wird. Da<br />
die angeblichen Rationalisierungspotentiale<br />
mehr als ausgeschöpft<br />
sind, ist es schwer für<br />
die Häuser, hierauf zu reagieren.<br />
Erschwerend kommt noch<br />
hinzu, daß infolge anhängiger<br />
Gerichtsverfahren zu erwarten<br />
ist, daß der Bereitschaftsdienst<br />
von <strong>Krankenhaus</strong>mitarbeitern<br />
künftig als Arbeitszeit zu bewerten<br />
ist. Bislang versteht<br />
sich der Bereitschaftsdienst als<br />
Ruhezeit mit der Verpflichtung,<br />
erreichbar zu sein und im Bedarfsfall<br />
Arbeitsleistungen zu<br />
erbringen. Wird dieser Dienst<br />
aber als Arbeitszeit bewertet,<br />
so hat das erhebliche Konse-<br />
Der Mitarbeiter ist die wichtigste<br />
Ressource im <strong>Krankenhaus</strong> - im<br />
Zuge der Verhandlungen mit den<br />
Kostenträgern wird seiner Position<br />
großes Gewicht beigemessen. In<br />
diesem Sinne machen sich hessische<br />
Kliniken stark für die Patienten<br />
quenzen für die Arbeitsorganisation<br />
und Arbeitszeitgestaltung<br />
in den Krankenhäusern.<br />
Damit verbunden sind Personalmehrbedarf<br />
und höhere Personalkosten.<br />
Einer Umfrage<br />
und Hochrechnung der Hessischen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
„In einer alternden<br />
Wohlstandgesellsch<br />
aft sind steigende<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für<br />
Gesundheitsleistungen<br />
nicht<br />
grundsätzlich etwas<br />
Schlechtes“.<br />
Jahresgutachten der<br />
fünf Wirtschaftsweisen<br />
aus dem Jahre 2002<br />
zufolge ist hierfür mit einem<br />
Mehrbedarf von insgesamt<br />
annähernd 2.500 <strong>St</strong>ellen und<br />
Mehrkosten von rund 110 Millionen<br />
Euro zu rechnen. Von<br />
dem Personalbedarf entfallen<br />
ca. 1.500 <strong>St</strong>ellen auf Ärzte, die<br />
in Hessen zusätzlich eingestellt<br />
werden müßten. So viele Ärzte<br />
sind auf dem Arbeitsmarkt<br />
aber nicht verfügbar, zumal die<br />
übrigen Bundesländer das gleiche<br />
Problem haben.<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
3
4<br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
Daß die bundesdeutschen<br />
Krankenhäuser insbesondere<br />
beim Personal äußerst effizient<br />
arbeiten, zeigt sich im internationalen<br />
Vergleich: Mit 14,9<br />
stationär und ambulant im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> tätigen Personen<br />
je 1000 Einwohner liegt die<br />
Personalausstattung in Deutschland<br />
unter dem durchschnitt<br />
der betrachteten Gesundheitssysteme.<br />
Diese vergleichsweise geringe<br />
Personalausstattung trägt dazu<br />
bei, daß sich die <strong>Krankenhaus</strong>ausgaben<br />
in Deutschland nur<br />
im Mittelfeld bewegen.<br />
di/sp<br />
Forderungen an die Politik<br />
Auszüge aus dem Forderungskatalog<br />
der Hessischen <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
Krankenhäuser fordern eine nachhaltige und angemesse Mittelbereitstellung<br />
für die Verbesserung der Arbeitszeitbedingungen<br />
im <strong>Krankenhaus</strong> sowie die Refinanzierung aller Kostensteigerungen<br />
im Personalbereich, die aus tarifvertraglichen<br />
Regelungen und gesetzgeberischen Vorgaben resultieren.<br />
die Krankenhäuser fordern, die zunehmend ausufernden gesetzlichen<br />
Vorgaben auf den Prüfstand zu stellen, zu harmonisieren<br />
und insgesamt zurück zu fahren.<br />
Die unzureichende Personalausstattung, extreme Arbeitsbelastung,<br />
Demotivation und Abwanderung sowie ausbleibender<br />
Personalnachwuchs sind Ausfluß einer völlig unzureichenden<br />
Refinanzierung der Krankenhäuser. Das Auseinanderklaffen<br />
zwischen tarifbedingten Personalkostensteigerungen einerseits<br />
und der dahinter zurückbleibenden Budgetentwicklung andererseits<br />
muß ein Ende haben. Die Krankenhäuser fordern eine<br />
vollständige Refinanzierung der linearen BAT-Erhöhungen...<br />
Eine stärkere Vernetzung von stationärer und ambulanter Medizin<br />
ist dringend anzustreben...<br />
Die zuständigen Ministerien werden aufgefordert, auf nationaler<br />
und euroäischer Ebene für eine baldige Klärung hinsichtlich<br />
der Geltung des EuGH-Urteils zum ärztlichen Bereitschaftsdienst<br />
zu sorgen. Die Krankenhäuser dürfen mit diesem<br />
Problem von der Politik und den Kostenträgern nicht allein<br />
gelassen werden. ... Es besteht dringender Handlungsbedarf<br />
bezüglich der Rahmenbedingungen des stationären Sektors,<br />
um einen Personalkollaps im <strong>Krankenhaus</strong> zu<br />
verhindern.<br />
Prof. Dr. Chiricuta mit einigen Referenten: Susanne Estourgie M.D. vom Department of Surgical Oncology<br />
des Netherlands Cancer Instituts am Antoni van Leeuwenhoek Hospital Amsterdam, und den beiden japanischen<br />
Kapazitäten im Kampf gegen den Krebs, Prof. Dr. K.Suga, M.D. vom Department of Radiology der Yamaguchi<br />
University School of Medicine in Ube und Prof. Dr. G. Murakami M.D., Ph.D. vom Department of<br />
Anatomy der Sapporo Medical University, Hokkaido.<br />
Die größte Neuigkeit auf dem Gebiet der Krebsforschung,<br />
die sogenannte „Sentinel Node Procedure“,<br />
war zentrales Thema des dritten internationalen Anti-<br />
Krebs-Symposiums, das vom Leiter des Instituts für<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie und Radioonkologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>, Prof. Dr. Ion-Christian Chiricuta, Ende<br />
Mai in <strong>Limburg</strong> organisiert wurde. Dies war der erste<br />
Weltkongreß für <strong>St</strong>rahlentherapeuten und Radioonkolo-<br />
T<br />
rotz der bedrückenden<br />
wirtschaftlichen Lage<br />
konnte Prof. Dr. Chiricuta<br />
weltweit anerkannte Kapazitäten<br />
der verschiedensten Forschungseinrichtungen<br />
auf dem<br />
Gebiet der Krebsbekämpfung<br />
begrüßen, darunter u.a. auch<br />
Prof. Dr. E. Robert Mansel<br />
vom College of Medicine der<br />
University of Wales in Cardiff,<br />
den Leiter der landesweiten<br />
ALMANAC-Mamma-Carzinom-<strong>St</strong>udie,<br />
die unter der<br />
Führung des britischen Medical<br />
Researche Council durchgeführt<br />
wird.. Nachdem sich<br />
die letzten beiden vom <strong>Limburg</strong>er<br />
Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
organisierten Symposien<br />
vornehmlich mit der Konkretisierung<br />
des Zielvolumens bei<br />
der Bestrahlung befassten,<br />
stand in diesem Jahr der Sentinel<br />
Node, der sogenannte<br />
Wächterlymphknoten (WLK),<br />
im Mittelpunkt der Diskussion.<br />
Entdecker einer<br />
wegweisenden<br />
Methode<br />
Die Eröffnungsrede des Symposiums<br />
hielt der New Yorker<br />
Professor Dr. Ramon M. Cabanas,<br />
der Entdecker dieser wegweisenden<br />
Methode, die nun -<br />
so versprechen es sich die Organisatoren<br />
- nach langen Jahren<br />
der Ignoranz seitens wissenschaftlicher<br />
Fachkreise auch<br />
durch den <strong>Limburg</strong>er Kongreß<br />
ihren weiteren Weg in die klinische<br />
Routine in der <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
finden wird.<br />
<strong>Limburg</strong>er Team<br />
entwickelte neue<br />
<strong>St</strong>rategien<br />
Der <strong>St</strong>rahlentherapie kommt<br />
eine immer wichtigere Rolle in<br />
der Behandlung von Patienten
Internationaler<br />
mit Befall des Wächterlymphknoten<br />
zu. Entsprechende Bestrahlungstechniken<br />
wurden<br />
am Institut für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
und Radioonkologie am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> entwickelt<br />
und im Rahmen des<br />
Kongresses zum ersten Mal<br />
der wissenschaftlichen Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Die neu<br />
entwickelten, an neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen<br />
ausgerichteten Bestrahlungstechniken<br />
sind Routine am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Fachkreise<br />
würdigten die Anstrengungen<br />
des <strong>Limburg</strong>er Teams<br />
als Ausgangspunkt für sowohl<br />
Kongreß<br />
im Kampf<br />
gegen<br />
den Krebs<br />
gen, der dieses wegweisende Therapiekonzept aufgriff<br />
und interdisziplinär diskutierte. Internationale Experten<br />
stellten zukunftsweisende Behandlungskonzepte und<br />
neue medizinische <strong>St</strong>andarts im Kampf gegen den Tumor<br />
vor. Fachkreise rechnen mit gravierenden Konsequenzen<br />
für die tägliche Routine und einer erheblichen<br />
Reduzierung der Nebenwirkungen für die betroffenen<br />
Patienten.<br />
wissenschaftlich abgesicherte,<br />
als auch praxisorientiert-bewährte<br />
Entscheidungshilfen.<br />
Onkologische Spezialisten versprechen<br />
sich von den Ergebnissen<br />
des Symposiums eine<br />
entscheidende Reduzierung der<br />
Nebenwirkungen, deutlich<br />
höhere Heilungschancen und<br />
letztlich größere Überlebenschancen<br />
für den Krebs-Patienten.<br />
Der WLK ist der erstmöglich<br />
befallene Lymphknoten in der<br />
Umgebung eines Primärtumors.<br />
Er kann durch Markierungssubstanzen<br />
geortet, in ei-<br />
Prof. Dr.Dr. Ion-Christian Chiricuta, Leiter des Instituts für <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> in <strong>Limburg</strong> und Organisator des Internationalen Symposiums,<br />
im Bild mit dem „Vater“ der Sentinel Node Procedure, Prof. Dr. Ramon M.<br />
Cabanas vom Department of Surgery am Victory Hospital New York.<br />
nem kleinen Eingriff gezielt<br />
entnommen und genauestens<br />
untersucht werden. Diese „Sentinel<br />
Node Procedure“ ist eine<br />
neue <strong>St</strong>rategie in der nuklearmedizinischen<br />
Diagnostik und<br />
Forschung. Mithilfe nuklearmedizinischer<br />
Methoden (der<br />
sogenannten Lymphoszintigraphie)<br />
wird in einem bildgebenden<br />
Verfahren bereits vor der<br />
Operation der Lymphabfluß eines<br />
Tumors dargestellt, was<br />
wiederum eine gezieltere Untersuchung<br />
des Feingewebes<br />
auf bösartige Zellen ermöglicht.<br />
Rund 100 Wissenschaftler aus aller Welt<br />
diskutierten in <strong>Limburg</strong><br />
zukunftsweisende Behandlungsstrategien<br />
Nach den Erkenntnissen der<br />
neuen Methode müssen künftig<br />
nur bei einem Befall dieses<br />
Wächterlymphknotens mit Tumorzellen<br />
nach wie vor die<br />
Lymphknoten im direkten Umfeld<br />
entfernt werden. Ist der<br />
WKL dagegen frei von Tumorzellen,<br />
kann den Patienten<br />
möglicherweise die Lymphknotenentfernung<br />
erspart blei-<br />
ben. In einem solchen Fall<br />
kann es ausreichen, den<br />
primären Tumor zu entfernen.<br />
Die Fehlerquote im Rahmen<br />
dieser Untersuchungsmethode<br />
liegt bei unter fünf Prozent.<br />
Vielen Patienten<br />
kann die<br />
Totaloperation<br />
erspart bleiben<br />
Von der Verbreitung dieser Behandlungsstrategie<br />
würden<br />
letztlich alle Patienten profitieren,<br />
insbesondere Betroffene in<br />
frühen Tumorstadien.<br />
Bei rund 60 Prozent der Patienten<br />
ist der Wächterlymphknoten<br />
frei von bösartigen Zellen<br />
- diesen Patienten würde<br />
die derzeit noch vielfach praktizierte<br />
und wegen ihrer Nebenwirkungen<br />
kontrovers diskutierte<br />
„Totaloperation“, die<br />
sogenannte elektive Lymphknotendissektion<br />
ELKD, (die<br />
operative Entfernung der gesamten<br />
nächstgelegenen Lymphknotenstation),<br />
erspart bleiben.<br />
Bei den übrigen 40 Prozent<br />
ist die Untersuchung<br />
äußerst hilfreich, um befallene<br />
Lymphbahnen für eine Operation<br />
zu lokalisieren.<br />
5
Der lange Weg<br />
zum radiologischen<br />
Kompetenzzentrum:<br />
Einsatz für zukunftsträchtige<br />
Systeme und aktuelle Technologie<br />
D<br />
aß die Radiologische Klinik<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
über ein hochqualifiziertes<br />
Mitarbeiterteam sowie<br />
ein breites diagnostisches und<br />
therapeutisches Spektrum auf<br />
hohem gerätetechnischen Niveau<br />
verfügt, ist nicht zuletzt<br />
sein Verdienst: Dr. Helmut<br />
Jörg, der im Mai nach 31jähriger<br />
Tätigkeit für unser Haus in<br />
den Ruhestand ging, hat die<br />
Abteilung seit 1972 als Chefarzt<br />
kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Dezent distinguiert,<br />
aber mit dennoch vehementem<br />
Nachdruck setzte sich der gebürtige<br />
Jenaer für die Etablierung<br />
zukunftsträchtiger Behandlungssysteme<br />
und aktueller<br />
Technologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
ein. Seine wissenschaftlichen<br />
Interessen galten dabei vor allem<br />
der Nuklearmedizin, der<br />
Mammographie sowie angiographischenUntersuchungsund<br />
Therapieverfahren.<br />
So entwickelte sich die Abteilung<br />
schnell zu einem radiologischen<br />
Kompetenzzentrum.<br />
Meilensteine hierbei waren<br />
zunächst die Einführung der<br />
diagnostischen Angiographie<br />
sowie der Aufbau der gesamten<br />
nuklearmedizinischen Diagnostik<br />
und der <strong>St</strong>rahlenbehandlung<br />
bösartiger Tumore<br />
6<br />
mit einem Telekobalt-Gammatron.<br />
Hinzu gehörte eine umfassende<br />
Tumorbehandlung mit<br />
eigener <strong>St</strong>ation sowie eigener<br />
Tumorsprechstunde. 1976<br />
konnte Dr. Jörg das diagnostische<br />
Potential der Nuklearmedizin<br />
durch die Anschaffung<br />
einer Gammakamera wesentlich<br />
erweitern. Im selben Jahr<br />
wurde auch das erste Ultraschallgerät<br />
angeschafft und interdisziplinär<br />
genutzt.<br />
Lange setzte sich der Radiologe<br />
für epochale medizintechni-<br />
sche Neuerungen ein - entgegen<br />
finanzieller Probleme und<br />
restriktiver <strong>St</strong>andortvergaben<br />
des Landes gelang es ihm<br />
1991, die Computertomographie<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
einzuführen. 1992 folgten<br />
entscheidende Verbesserungen<br />
in Diagnostik und Intervention<br />
bei arteriellen und venösen Erkrankungen<br />
und Verletzungen<br />
durch die Einführung der sogenannten<br />
Digitalen Subtrakti-<br />
Dr. Helmut Jörg<br />
ons-Angiographie (DSA). Mit<br />
dieser überlagerungsfreien<br />
Röntgen-Darstellung von Blutgefäßen<br />
wurde beispielsweise<br />
bei der Erweiterung oder<br />
Eröffnung eingeengter oder<br />
verschlossener Blutgefäße mit<br />
Hilfe von Ballonkathetern oder<br />
der lokalen Auflösung von<br />
Blutgerinnseln ein schnelleres,<br />
präsziseres und nicht zuletzt<br />
patientenschonenderes Vorgehen<br />
ermöglicht - eine Errungenschaft<br />
nicht zuletzt auch im<br />
Sinne des <strong>St</strong>rahlenschutzes!<br />
Chefarzt Dr. Helmut Jörg<br />
verlässt nach 31 Jahren<br />
das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Als das Land Hessen 1994 die<br />
Mittel für die Anschaffung eines<br />
Linearbeschleunigers zur<br />
Verfügung stellte, wurde die<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie aus dem Verbund<br />
der Radiologie gelöst:<br />
1996 gründete Prof. Dr. Ion<br />
Christian Chiricuta das Institut<br />
für <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, da sich<br />
Dr. Jörg auf die weitere Optimierung<br />
des radiologischen<br />
und nuklearmedizinischen An-<br />
gebots der Klinik konzentrieren<br />
wollte. So zählen heute neben<br />
konventioneller Röntgendiagnostik<br />
u.a. auch die Spiralcomputertomographie,minimal-invasive<br />
Eingriffe sowie<br />
die gesamte nuklearmedizinische<br />
Diagnostik einschließlich<br />
der Positronenemissionstomographie<br />
(PET) mit einer koinzidenzfähigenDoppelkopfkamera<br />
zum Spektrum der Radiologischen<br />
Klinik.<br />
Dieses außerordentliche Engagement<br />
wurde durch zwei<br />
Brände zurückgeworfen: 1976<br />
zerstörte Feuer die gesamte<br />
röntgendiagnostische Abteilung<br />
und verursachte erhebliche<br />
Schäden auch in Nuklearmedizin<br />
und <strong>St</strong>rahlentherapie, 1996<br />
verursachte ein Brand in der<br />
Bettenzentrale schwere Schäden<br />
in der darüberliegenden<br />
Röntgenabteilung. Unter größten<br />
Anstrengungen aller Beteiligten<br />
sowie mit planerischem<br />
und organisatorischen Geschick<br />
gelang es Dr. Jörg und<br />
seinem Team, den radiologischen<br />
„Betrieb“ aufrechtzuerhalten<br />
und wiederaufzubauen.<br />
Mehr als ein Grund also, warum<br />
die <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
dem langjährigen Chefarzt zu<br />
großem Dank verpflichtet ist!<br />
Dank schulden Dr. Jörg aber<br />
auch zahlreiche Mitarbeiter<br />
und ärztliche Kollegen, die bei<br />
ihm einen Teil ihrer medizinischen<br />
Ausbildung absolviert<br />
haben.<br />
Als medizinischem Lehrer<br />
ging es ihm nicht nur um die<br />
Vermittlung von Wissen und<br />
Know How. Schwerpunkt der<br />
mitunter „strengen Schule“ war<br />
die Weitergabe ärztlicher Tugenden:<br />
äußerste Sorgfalt im<br />
Umgang mit den Patienten,<br />
Härtnäckigkeit bei der Suche<br />
nach Diagnosen, Präzision bei<br />
der Formulierung ärztlicher<br />
Befunde. Daß die Dosierung<br />
von Lob und Tadel nicht immer<br />
den Vorstellungen der<br />
Schüler entsprach, befinden<br />
diese heute als Charakteristikum<br />
eines Lehrers, der an sich<br />
selbst höchste Ansprüche stellt!
Chefarztwechsel an der<br />
Radiologischen Klinik:<br />
E<br />
rneut Fachkompetenz von<br />
der renommierten Universitätsklinik<br />
Heidelberg für das<br />
<strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />
Dr. Thomas Heß,<br />
Oberarzt in der Radiologischen<br />
Klinik der Universität, wurde<br />
zum neuen Chefarzt der Abteilung<br />
für Diagnostische und Interventionelle<br />
Radiologie berufen.<br />
Er wird Nachfolger von<br />
Dr. Helmut Jörg, der nach<br />
31jähriger Tätigkeit auf dem<br />
Schafsberg in den Ruhestand<br />
geht. Dr. Heß, derzeit in der<br />
Abteilung für Radiodiagnostik<br />
der Universitätsklinik tätig,<br />
wird seine langjährige Erfahrung<br />
ab 1. August an der <strong>Limburg</strong>er<br />
Klinik einbringen. Seine<br />
Tätigkeit im Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
Heidelberg<br />
sowie seine Zusammenarbeit<br />
mit Gefäßchirurgen und Angiologen<br />
der Universitätsklinik<br />
optimieren das Leistungsangebot<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sowohl in<br />
seiner Bedeutung als onkologischemSchwerpunktkrankenhaus<br />
als auch im Blick auf den<br />
weiteren Ausbau der Gefäßchirurgie.<br />
In Zusammenarbeit<br />
mit dem 40jährigen Radiologen<br />
wurde bereits ein Konzept<br />
zur Neuorientierung der<br />
radiologischen Klinik am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> entwickelt - so ist beispielsweise<br />
die Anschaffung<br />
modernster Geräte sowie radiologischer<br />
Informations- und<br />
Bildverarbeitungssysteme vorgesehen.<br />
Die ganz persönliche Spezialität<br />
des Dr. Heß ist die Magnet-Resonanz-Tomographie<br />
(MRT), welche zu den derzeit<br />
modernsten diagnostischen<br />
Geräten der Radiologie zählt.<br />
Die MRT erlaubt moderne<br />
Diagnostik bei Fragestellungen<br />
nahezu aller <strong>Limburg</strong>er Fachdisziplinen<br />
am <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Moderne Untersuchungsmethoden<br />
auch mit der Computertomographie<br />
z.B. des Magen-<br />
Darmtraktes erlauben zeitgemäße<br />
Diagnostik und Nachsorgeuntersuchungen<br />
von Tumoren<br />
und entzündlichen Darmerkrankungen.<br />
Die interventionelle Radiologie<br />
ist ein weiterer wesentlicher<br />
Schwerpunkt des gebürtigen<br />
Amorbachers. Auch hier kann<br />
Dr.Heß breit angelegte Erfahrungen<br />
vorweisen: minimal invasive<br />
Gefäßeingriffe, Therapie<br />
bösartiger Tumoren der Leber<br />
mit verschiedenen Verfahren<br />
sowie schnittbildgesteuerte Gewebeentnahmen<br />
und therapeutische<br />
Punktionen zählen in<br />
Heidelberg zum Leistungsspektrum<br />
des künftigen Chefarztes.<br />
Besonders intensiv beschäftigte<br />
sich Dr. Heß ferner mit der<br />
Rheumatologie, hier arbeitete<br />
er sowohl mit den klassischen,<br />
als auch den zukunftsweisenden<br />
Verfahren (wie beispielsweise<br />
MRT). Zudem verfügt er<br />
über große Erfahrungen in der<br />
Traumatologie (auch mit moderner<br />
Gelenkdiagnostik mittels<br />
MRT), der Neurologie<br />
(Schlaganfalldiagnostik) sowie<br />
der radiologischen Diagnostik<br />
in der Hämatologie., zudem<br />
kann Dr.Heß auch auf Sachkenntnis<br />
im Bereich der Kardiologie<br />
zurückgreifen (MRT<br />
und CT des Herzens).<br />
Vor dem Hintergrund dieses<br />
vielseitigen Einsatzspektrums<br />
ist interdisziplinäre Zusammen-<br />
arbeit selbstverständliches Element<br />
seiner Tätigkeit: „Radiologie<br />
funktioniert nur interdisziplinär“,<br />
meint der künftige<br />
Chefarzt, der seine Kompetenzen<br />
den Bedürfnissen des Hauses<br />
anpassen, diese aber auch<br />
unter dem Tenor „zeitgemäß<br />
adaptierte Diagnostik“ konstruktiv<br />
ergänzen will.<br />
Angebot der Radiologie auch in der<br />
Interimphase unverändert gewährleistet<br />
Bis zum Dienstantritt des bereits berufenen neuen Chefarztes<br />
der Abteilung wird die Radiologische Klinik nun von den<br />
bisherigen Oberärzten im kollegialen System geleitet. Oberarzt<br />
Jürgen Bomert ist seit nunmehr 21 Jahren in dieser Abteilung<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es tätig. Er übernimmt<br />
neben seinen bisherigen Aufgabenschwerpunkten wie der<br />
vorwiegenden Betreuung der Allgemein- sowie der Unfallchirurgischen<br />
Kliniken nun federführend die Leitung der nuklearmedizinischen<br />
Klinik. Oberarzt Dr. Sebastian Eichinger<br />
ist vielen PatientInnen seit seinem Eintritt ins <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> im Jahre 2001 als leidenschaftlich interventionell<br />
tätiger Radiologe bekannt - nicht zuletzt durch seine<br />
Vorträge u.a. bei den <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen. Hausintern<br />
betreut er zudem schwerpunktmäßig die internistische<br />
und neurologische Klinik. Das umfangreiche Leistungsspektrum<br />
der Röntgenabteilung wird unter der Leitung der beiden<br />
Oberärzte in unveränderter Form weiterhin angeboten<br />
und gewährleistet sein (siehe auch Seite 25).<br />
Dr. Thomas Heß<br />
Optimierung des Leistungsspektrums:<br />
Weitere Fachkompetenz von der<br />
Heidelberger Universitätsklinik<br />
Wer solchermaßen spezialisiert<br />
ist, muß über gewisse Fingerfertigkeit<br />
verfügen: Klavierspielen<br />
ist ein Hobby von Dr.<br />
Thomas Heß, Segeln ein weiteres.<br />
Besondere Virtuosität<br />
wird jedoch noch von anderer<br />
Seite verlangt: Zwei Söhne im<br />
Alter von 11 und drei Jahren,<br />
sowie eine Tochter von einem<br />
Jahr stellen Anforderungen<br />
ganz anderer Art an ihren Vater<br />
- ein Kontrapunkt, der bei aller<br />
Beschäftigung mit zukunftsträchtiger<br />
Technologie für die<br />
nötige Bodenhaftung sorgt...<br />
Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
erwartet Dr. Heß ein hochqualifiziertes<br />
Mitarbeiterteam sowie<br />
ein breites diagnostisches<br />
und therapeutisches Spektrum<br />
auf hohem gerätetechnischen<br />
Niveau - das Erbe seines Vorgängers<br />
Dr. Helmut Jörg, der<br />
die Abteilung seit 1972 als<br />
Chefarzt kontinuierlich weiterentwickelte<br />
(siehe linke Seite).<br />
7
Sie führt ein unspektakuläres Schattendasein und ist dennoch<br />
Garant für kompetentes Personal in hochsensiblen Bereichen<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>wesens: Die Weiterbildungsstätte<br />
für Anästhesie und Intensivpflege am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
die in diesem Jahr ihr 30jähriges Bestehen feiert. Als<br />
eine der ältesten Schulen Hessens in diesem Bereich bürgt<br />
die Einrichtung für differenzierte Qualifizierung in hochkomplizierten<br />
Berufsfeldern. Die Einsatzbereiche der Absolventen<br />
der berufsbegleitenden Weiterbildungsmaßnahme am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> sind die Intensivpflegestationen, die Anästhesieabteilung<br />
mit Eigenblutspende sowie die Dialyse und Endoskopieabteilung.<br />
Die im Jahr 1973 vom Chefarzt der Abteilung für<br />
Anästhesie und operative Intensivmedizin, Dr. Wolfgang<br />
Meister, ins Leben gerufene Weiterbildungsstätte etablierte<br />
sich in Zusammenarbeit mit dem damaligen Agnes-Karll-Verband<br />
und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie<br />
und Wiederbelebung (DGAW, heute DGAI) innerhalb kurzer<br />
Zeit zum Kompetenzzentrum - seit 1990 auch für Interessenten<br />
aus anderen Kliniken. Parallel zur Entwicklung im<br />
Anästhesiebereich etablierte sich die fachbezogene Weiterbildung<br />
im Bereich der Inneren Medizin und Intensivpflege, für<br />
die heute Oberarzt Dr. Klaus Nitsche verantwortlich zeichnet.<br />
Nach weit über fünfzehnjähriger Pionierarbeit des Leitenden<br />
Anästhesiepflegers Heribert Hohl ist seit 1986 Hartmut<br />
Hautzel für die Konzeption und Organisation der berufsbegleitenden<br />
Weiterbildung zuständig. Anläßlich des bevorstehenden<br />
Jubiläums sprachen wir mit dem Pflegerischen<br />
Leiter der Weiterbildungsstätte, Hartmut Hautzel, dem ehemaligen<br />
Leitenden Anästhesiepfleger Heribert Hohl , sowie<br />
den Praxisanleitern Holger Kremer und Klaus-Dieter Heep:<br />
Warum wurde die Fachweiterbildung<br />
am <strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> initiiert?<br />
Heribert Hohl: Als ich 1969<br />
zur Anästhesie wechselte, war<br />
Fachpersonal eine Ausnahme.<br />
Auch war die Besetzung von<br />
Planstellen über mehrere Jahre<br />
ohne eine Fachweiterbildung<br />
8<br />
nicht möglich. Um also Personal<br />
dauerhaft an uns zu binden,<br />
wollten wir in Form dieser<br />
Möglichkeit, sich weiter zu<br />
qualifizieren, langfristige berufliche<br />
Perspektiven schaffen.<br />
Unter welchen Bedingungen<br />
wurde die Fachweiterbildung<br />
begonnen?<br />
Der Ausbildungsjahrgang im Jubiläumsjahr: 18 Teilnehmer aus 6 Kliniken<br />
absolvieren an der Weiterbildungsstätte für Anästhesie- und Intensivpflege<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ihre Fortbildung.<br />
Heribert Hohl: Ich war der<br />
erste, der die Fachausbildung<br />
begonnen hat. Diese wurde in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Nord-West <strong>Krankenhaus</strong><br />
Frankfurt in Verbindung mit<br />
dem Agnes-Karll-Verband<br />
durchgeführt. Der gesamte<br />
theoretische Unterricht wurde<br />
von Dr. Meister gehalten. Die<br />
Zwischenprüfungen und die<br />
Abschlußprüfung wurden im<br />
Nord-West <strong>Krankenhaus</strong><br />
Frankfurt durchgeführt.<br />
Da die Anästhesieabteilung<br />
nur aus vier Pflegepersonen<br />
bestand, wurde der Unterricht<br />
größtenteils außerhalb der<br />
Dienstzeit oder an Samstagen<br />
und Sonntagen erteilt.<br />
Weiterbildungsstätte für<br />
Anästhesie und Intensivpflege<br />
- was bedeutet dies konkret,<br />
was kann man sich darunter<br />
vorstellen?<br />
Hartmut Hautzel: Gegenstand<br />
der Weiterbildung ist vor<br />
allem die Vermittlung tiefergehender<br />
Erkenntnisse und theoretischer<br />
Grundlagen für die<br />
intensive Pflege und Betreuung<br />
der Patienten auf den Intensivstationen<br />
und der Anästhesie.<br />
Absolventen unserer Weiterbildung<br />
müssen in der Lage sein,<br />
komplizierte Zusammenhänge<br />
zu erkennen, Pflegemaßnah-<br />
30 Jahre<br />
für<br />
Hochkomplizierte medizintechnische Geräte erfordern immer spezialisierteres<br />
Wissen. Immer mehr Funktionen aus dem ärztlichen Aufgabenbereich<br />
mußten im Laufe der Zeit auf weitergebildetes, speziell qua-<br />
men und -techniken dieser<br />
schwerstkranken und verletzten<br />
Patienten eigenständig zu planen,<br />
durchzuführen, zu dokumentieren<br />
und zu bewerten.<br />
Darüber hinaus werden ihnen<br />
Schlüsselqualifikationen vermittelt,<br />
um bei Maßnahmen<br />
der Diagnostik und Therapie<br />
bis hin zu Wiederbelegungsmaßnahmen<br />
und Beatmungstherapien<br />
professionell<br />
im therapeutischen Team mitwirken<br />
zu können.<br />
Warum die Focussierung auf<br />
Anästhesie und Intensivpflege?<br />
Heribert Hohl: In den 60er<br />
Jahren war die Entwicklung<br />
und Spezialisierung der Krankenpflege<br />
sehr eng mit dem rasanten<br />
Fortschritt der Medizin<br />
im Anästhesie- und Intensivbereich<br />
verbunden. In Konsequenz<br />
daraus erfolgten Überlegungen,<br />
die Schwerkranken in<br />
speziellen organisatorischen<br />
Einrichtungen zusammenzuführen.<br />
Diese zunächst als<br />
Wachstationen, später als Intensivstationen<br />
benannten Pflegeeinheiten<br />
wurden zunehmend<br />
mit hochkomplizierten<br />
medizintechnischen Geräten<br />
ausgestattet, die spezialisiertes<br />
Wissen erforderten. Gleichzeitig<br />
entwickelte sich die
Weiterbildungsstätte<br />
Anästhesie- und Intensivpflege<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
lifiziertes Pflegepersonal übertragen werden - der Hintergrund für die<br />
Entstehung der Weiterbildungsstätte.<br />
Anästhesiologie damals zu einem<br />
eigenständigen medizinischen<br />
Bereich, bei gleichzeitig<br />
enormen Mangel an Anästhesiefachärzten.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
forderten Mediziner,<br />
Funktionen aus dem ärztlichen<br />
Aufgabenbereich auf weitergebildetes<br />
und damit qualifiziertes<br />
Pflegepersonal zu übertragen.<br />
Geht es hier nur noch um<br />
Technik und deren Funktionen<br />
oder auch um den Menschen?<br />
Hartmut Hautzel: Die<br />
Anästhesie- und Intensivpflege<br />
ist zwar ein hochtechnisierter,<br />
aber auch hochsensibler Bereich.<br />
Hier sind ganz entscheidend<br />
auch soziale Kompetenzen<br />
gefragt: Kommunikationsund<br />
Teamfähigkeit, vernetztes<br />
Denken, Konflikt-, aber auch<br />
Entscheidungsfähigkeit. Das<br />
entsprechende Fachwissen ermöglicht<br />
angemessenes Handeln<br />
im Erfassen des Pflegebedarfs,<br />
der Beurteilung, Planung<br />
und Durchführung der Pflege.<br />
Nicht zuletzt werden psychosoziale<br />
Fähigkeiten geschult,<br />
beispielsweise im Umgang mit<br />
den existentiellen Erfahrungen<br />
des Lebens, denen man gerade<br />
in diesen Bereichen hautnah<br />
ausgesetzt ist. Dies alles sind<br />
Kompetenzen, die ohne eine<br />
zentrale Orientierung am Menschen<br />
gar nicht denkbar sind.<br />
Welche Themenbereiche beinhaltet<br />
diese Ausbildung?<br />
Holger Kremer: Hier werden<br />
verschiedene medizinische<br />
fächerübergreifende Bereiche<br />
tangiert, zudem werden die<br />
Sparten Recht, Betriebswirtschaft,<br />
Psychologie, Soziologie,<br />
Pädagogik, Hygiene und<br />
Pharmakologie gelehrt. In den<br />
meisten Bereichen können wir<br />
auf die Fachkompetenz der<br />
pflegerischen Lehrkräfte,<br />
Garant für<br />
Kompetenz<br />
und<br />
Know-How<br />
Fachärzte sowie Fachdozenten<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
zurückgreifen. Neben dem<br />
theoretischen Part besitzt der<br />
Wissenstransfer zur Praxis<br />
durch Praxisanleiter und Fachkrankenpflegekräfte<br />
einen hohen<br />
<strong>St</strong>ellenwert.<br />
Welchen <strong>St</strong>ellenwert besitzt<br />
der praktische Ausbildungsteil?<br />
Holger Kremer: In diesem<br />
Teil der Ausbildung erfolgt der<br />
Transfer der im theoretischen<br />
Unterricht vermittelten Erkenntnisse.<br />
Die Vernetzung<br />
von Theorie und Praxis als Basis<br />
einer komplexen intensivpflegerischen<br />
Betreuung erhöht<br />
die Qualität pflegerischen<br />
Handelns.Lernförderung, Lernbegleitung<br />
und individuelle Betreuung<br />
der WeiterbildungsteilnehmerInnen<br />
sind unsere zentralen<br />
Aufgaben. Im Vordergrund<br />
steht hierbei nicht nur<br />
das Erlernen pflegerischer<br />
Techniken , sondern auch der<br />
Aspekt, den Menschen als<br />
Ganzes in den Mittelpunkt unseres<br />
Handelns zu stellen.<br />
Fortsetzung Seite 24<br />
In den meisten Fachbereichen kann die Weiterbildungsstätte auf die Fachkompetenz der<br />
pflegerischen Lehrkräfte, Fachärzte sowie Fachdozenten der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
zurückgreifen.<br />
9
„Geistliche Freiheit befähigt zur<br />
Entscheidung für das Leben“<br />
Verstärkung für die evangelische <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge: Diakon Gunther Wetzel im Gespräch mit Pfarrerin<br />
Gabriele Göbel.<br />
G<br />
esundheit ist nicht nur<br />
das Fehlen von Krankheit,<br />
Gesundheit ist die Kraft<br />
zu leben“ - dieses Zitat des<br />
Theologen Karl Barth deutet<br />
auf die Chancen von <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
in Zeiten der<br />
High-Tech-Medizin. Neben<br />
dem Wunsch der Menschen<br />
nach körperlicher Unversehrheit<br />
gibt es viel Versehrtheit,<br />
deren Heilung über die rein<br />
medizinischen Aspekte hinausgeht:<br />
Die Seele kommt oft<br />
nicht mit bei aller Machbarkeit<br />
der modernen Medizin. So bietet<br />
Seelsorge ein ganz eigenes<br />
Angebot zum Prozeß des Gesundens<br />
- ein elementarer Baustein<br />
in einem Behandlungsund<br />
Heilungsprozeß, der auf<br />
Ganzheitlichkeit basiert. Im<br />
<strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
wurde jetzt Diakon<br />
Gunter Wetzel in sein Amt als<br />
evangelischer <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger<br />
eingeführt - gemeinsam<br />
mit Pfarrerin Gabriele Göbel<br />
wird er in Kooperation mit<br />
der katholischen <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
das Angebot der See-<br />
10<br />
lsorge für die Patienten wahrnehmen.<br />
Geboren in Dresden<br />
als „sozialistisches Kind in einer<br />
sozialistischen Gesellschaft“<br />
lernte Wetzel im Alter<br />
von 16 Jahren christlich motivierte<br />
Lebensinhalte kennen,<br />
die seinen Lebensweg künftig<br />
entscheidend bestimmen soll-<br />
ten. Nach einer beruflichen<br />
Ausbildung zum Mechaniker<br />
für Datenverarbeitung folgte<br />
eine religionspädagogische<br />
Ausbildung. Nach der Einsegnung<br />
zum Diakon 1982 war<br />
Gunter Wetzel als Gemeindepädagoge<br />
in Klingenthal<br />
(Vogtland) tätig. 1989 wurde er<br />
seitens der Kirche für „aktive<br />
politische Wendearbeit“ freigestellt.<br />
Im Rahmen einer Bürgerinitiative<br />
organisierte er Demonstrationen<br />
und war bei-<br />
spielsweise an der Ortung und<br />
Demontage von <strong>St</strong>asi-Abhöranlagen<br />
beteiligt. Von 1990<br />
bis 1994 fungierte Wetzel als<br />
Präsident der <strong>St</strong>adtverordnetenversammlung<br />
von Klingenthal,<br />
eine Position vergleichbar der<br />
eines Bürgermeisters.<br />
Doch die Verwaltung war nicht<br />
Seelsorge bietet ein eigenes Angebot<br />
zum Prozeß des Gesundens -<br />
Diakon Gunther Wetzel verstärkt die<br />
evangelische <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
seine Welt: 1996 trat er wieder<br />
in den kirchlichen Dienst.<br />
Nach diversen Fortbildungen<br />
entschied sich der Vater dreier<br />
Kinder für eine Position als Jugendreferent<br />
der evangelischreformierten<br />
Gemeinde im<br />
westfälischen Krombach - ganz<br />
bewusst auch eine Entscheidung<br />
für „den Westen“. Denn<br />
mit Menschen, die der alten<br />
DDR nachweinten, konnte und<br />
wollte er nicht mehr zusammenarbeiten:<br />
„Sie konnten eine<br />
emotionale Denkfreiheit nicht<br />
leben - sie hatten es einfach<br />
nicht gelernt!“ Damit konnte<br />
sich Wetzel nicht arrangieren.<br />
Ihm ging es darum, geistliche<br />
Freiheit zu vermitteln, Demokratie<br />
erfahr- und erlebbar zu<br />
machen.<br />
Nach vier Jahren in der Jugendarbeit<br />
erschien dem Diakon,<br />
mittlerweile 47jährig, die<br />
<strong>Krankenhaus</strong>seelsorge als geeigneter<br />
„Umstieg“. Was ihn<br />
besonders gereizt habe? „Meine<br />
Lebenserfahrung, aber auch<br />
meine geistliche Erfahrung den<br />
Patienten und auch dem Personal<br />
zur Verfügung zu stellen.“<br />
Schließlich habe er selbst das<br />
Erleben geistlicher Freiheit als<br />
Befähigung zu einer Entscheidung<br />
für das Leben erfahren -<br />
diese Möglichkeit wolle er nun<br />
auch den Patienten erschließen:<br />
„Durch mein `Für-sie-Da-Sein`<br />
will ich ihnen in einer kritischen<br />
Lebenssituation Wertschätzung<br />
und Angenommensein<br />
übermitteln.“ Seine Einschätzung<br />
nach den ersten Wochen<br />
in der Klinikseelsorge:<br />
„Es nehmen sehr viel mehr<br />
Menschen unser Angebot an,<br />
als ich gedacht hatte - auch,<br />
wenn sie mit Kirche eigentlich<br />
nichts mehr zu tun haben wollen...“<br />
Seitens der <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
findet er volle Unterstützung.<br />
Schließlich ist Seelsorge nicht<br />
nur für die Patienten, sondern<br />
auch für die Mitarbeiter da:<br />
„Ein nicht zu unterschätzendes<br />
Potential gerade in diesen<br />
schwierigen Zeiten des Gesundheitswesens,“<br />
so Pflegedirektor<br />
Helmut Petri anlässlich<br />
der Einführung von Gunter<br />
Wetzel. „<strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
gehört als integrierter Bestandteil<br />
der Pflege und Betreuung<br />
unserer Patienten zum <strong>Krankenhaus</strong>.“<br />
Ganz im Sinne der<br />
Konzeption eines modernen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es, in welchem<br />
die verschiedensten Berufsstände<br />
und Personen die verschiedensten<br />
Aspekte bearbeiten:<br />
„Ein Zusammenwirken aller<br />
Professionen im Sinne und<br />
zum Wohle des Patienten“. sp
S<br />
ie hat Emanzipation gelebt,<br />
als diese noch in den<br />
Kinderschuhen steckte - nicht<br />
ideologisch, sondern aus natürlichem<br />
Selbstverständnis heraus.<br />
Und dass die Küche ihr<br />
„Arbeitszimmer2 sei, wie sie<br />
bei einem Rundgang durch die<br />
altehrwürdigen Räume ihrer<br />
Familie im Vorbeigehen bemerkt,<br />
das mag ihr so recht<br />
keiner abnehmen: Irmgard<br />
Busch gehört seit nunmehr 30<br />
Jahren dem Verwaltungsrat des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es an<br />
- eben jenem Gremium, das<br />
die medizinische und weltanschauliche<br />
Ausrichtung des<br />
Schwerpunktkrankenhauses der<br />
Region vorgibt und die entscheidenden<br />
Weichenstellungen<br />
für die Entwicklung des Hauses<br />
bestimmt.<br />
Immer noch ist es ungewöhnlich,<br />
dass eine Frau einem<br />
solch wichtigen Entscheidungsträger<br />
angehört, derzeit gar als<br />
stellvertretende Vorsitzende.<br />
Etwaige Gedankenspiele, dies<br />
sei bei der 68jährigen gebürtigen<br />
Schwäbin nur aus Familientradition<br />
der Fall - immerhin<br />
zählt der Vorfahre ihres Mannes,<br />
Dr. Anton Busch, zu den<br />
Gründern des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es -, erübrigen<br />
sich bei näheren Recherchen<br />
schnell. Denn wer sie kennt,<br />
bescheinigt Irmgard Busch eine<br />
Persönlichkeit, an der man<br />
so schnell nicht vorbei kann.<br />
Mit zwar charmanter, aber<br />
hartnäckiger Beharrlichkeit<br />
verfolgt sie unbeirrbar das, was<br />
sie auch aus christlicher Tradition<br />
heraus für unverzichtbar<br />
hält: Respekt vor dem Menschen.<br />
Dabei ist ihr allerdings<br />
die historische Verbindung ihrer<br />
Familie mit dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
eine besondere Verpflichtung.<br />
Was die Zusammenarbeit<br />
mit ihr besonders prägt? Ernst,<br />
exakt und kritisch habe sie mitgedacht,<br />
meint der Vorsitzende<br />
des Verwaltungsrates, Rechtsanwalt<br />
Erwin Reuhl. Entscheidende<br />
Impulse für die Arbeit<br />
des Gremiums seien Irmgard<br />
Busch zu verdanken.<br />
Als die Mutter von vier Kindern<br />
1973 als erste Frau die<br />
Reihen der Männer im Verwaltungsrat<br />
der <strong>St</strong>iftung <strong>St</strong>. Vin-<br />
Offenes Ohr für die Sorgen<br />
und Nöte der Mitarbeiter<br />
Zuerst den<br />
cenz durchbrach, war sie auch<br />
die erste evangelische Vertreterin.<br />
Erst in einer später modifizierten<br />
Satzung wurde die Berufung<br />
eines evangelischen<br />
Pfarrers kraft Amtes verpflichtend.<br />
Doch der damalige Landrat<br />
Wolf, auf dessen Anregung<br />
Irmgard Busch in das Gremium<br />
berufen wurde, hatte sicher<br />
weniger die Konfession, als eine<br />
natürliche Eigenschaft der<br />
Betriebswirtin im Blick: ein in-<br />
Irmgard Busch<br />
ist 30 Jahre Mitglied<br />
des Verwaltungsrates<br />
Die erste Frau, die erste evangelische Vertreterin und die erste Schwäbin im Verwaltungsrat des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es: Irmgard Busch.<br />
Menschen im Blick<br />
tuitives Bewusstsein dafür, daß<br />
die Bereitschaft, sich zu engagieren<br />
und für das Gemeinwohl<br />
einzusetzen, tragendes<br />
<strong>St</strong>rukturprinzip einer Gesellschaft<br />
ist. Eine Überzeugung,<br />
die Irmgard Busch ohne viel<br />
Aufhebens praktisch lebt -<br />
auch in ihrem langjährigen Engagement<br />
für die Arbeitsgemeinschaft<br />
christlicher Kirchen<br />
in <strong>Limburg</strong> und das evangelische<br />
Dekanat Runkel, dem sie<br />
ebenfalls seit 30 Jahren im<br />
Vorstand der Dekanatssynode<br />
angehört, seit sechs Jahren gar<br />
als Präses.<br />
An ihrer Tätigkeit für die <strong>Limburg</strong>er<br />
Klinik fasziniert sie vor<br />
allem das Spannungsfeld zwischen<br />
der Technik und dem<br />
menschlichen Element. „Schon<br />
bei meinem Eintritt in denVerwaltungsrat<br />
war das <strong>Vincenz</strong><br />
ein modernes Haus“, erinnert<br />
sich Irmgard Busch. Seither<br />
hat sie eine rasante Entwicklung<br />
im medizinischen Bereich<br />
begleitet. Heutzutage gelte<br />
mehr denn je: „Man muß einfach<br />
am Ball bleiben im <strong>Krankenhaus</strong>wesen<br />
- sich nicht allein<br />
politisch vorgegebenen<br />
Bedingungen anpassen, sondern<br />
vorrausschauend planen.“<br />
Doch auch wenn ihre Profession<br />
betriebswirtschaftlicher Natur<br />
ist: Wichtig sind für Irmgard<br />
Busch die Menschen, die<br />
hinter dem Zahlenwerk stehen<br />
- Patienten wie Mitarbeiter<br />
gleichermaßen. Wenn die<br />
langjährige stellvertretende<br />
Vorsitzende des Personalausschusses<br />
bei <strong>St</strong>ellenbesetzungen<br />
Entscheidungen zu treffen<br />
hat, dann zählen für sie neben<br />
fachlicher Kompetenz vor allem<br />
auch Empathie und<br />
menschliche Ausstrahlung. Bei<br />
solchen Beschlüssen sei ihr immer<br />
bewusst gewesen, mit<br />
ihrem Votum auch Weichen für<br />
Menschenleben zu stellen:<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
11
Fortsetzung von Seite 11 ir sind in einer neuen<br />
W Zeit angekommen“,<br />
meinte der Vorsitzende des<br />
Verwaltungsrates der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
mbH, Rechtsanwalt Erwin<br />
Reuhl, anlässlich der<br />
Lichtblick...<br />
Einweihung des jüngsten<br />
Bauprojekts am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>, der Cafeteria<br />
für Patienten, Mitarbeiter<br />
und Besucher. Man habe den<br />
Umbruch gewagt und Raum<br />
geschaffen für Begegnung.<br />
Dies allerdings unter nicht zu<br />
unterschätzenden schwierigen<br />
baulichen Bedingungen:<br />
Auch wenn das Bauvorhaben<br />
mit 1400 cbm umbautem<br />
Raum und einer Fläche von<br />
270 qm nicht unbedingt groß<br />
sei, habe es in technischer<br />
Hinsicht alle Beteiligten gefordert,<br />
meinte Architekt<br />
Willi Hamm.<br />
So wurde beispielsweise der<br />
gesamte Erweiterungsbau über<br />
vier freistehende Säulen im<br />
stark zerklüfteten Felsrelief des<br />
Schafsberges mit Hilfe von<br />
Einzelfundamenten gegründet.<br />
Auch in der Außenanlage wurden<br />
umfangreiche Baumaßnah- ... und neuer<br />
men nötig, um die Durchfahrt wunderbare Ausblicke über Die neue Wohlfühlatmosphäre<br />
als Feuerwehrzufahrt zu erhal- <strong>St</strong>adt, Dom und Landschaft. für Patienten, Mitarbeiter und<br />
ten, zudem sind über den neu- „Ungewöhnliche Situationen Besucher war der Krankenhen<br />
Glasaufzug zwei behinder- verlangen ungewöhnliche Löausgesellschaft 1,3 Millionen<br />
tengerechte Besucherparkplätze sungen“, meinte Hamm und Euro wert - eine Investition,<br />
mit dem Erdgeschoß des <strong>St</strong>. bezeichnete die neugestaltete die nicht nur optisch mit zahl-<br />
<strong>Vincenz</strong> verbunden. Raumhohe Cafeteria als „neuen Mittelreichen Vorteilen einhergeht:<br />
Verglasungen ermöglichen punkt des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>“. Es gibt mit rund 150 Sitzplät-<br />
„Ein Lebensweg wird hier<br />
durch mich mit beeinflusst -<br />
dies nehme ich sehr ernst.“<br />
Für die Sorgen und Nöte der<br />
Mitarbeiter hat Irmgard Busch<br />
immer ein offenes Ohr - dies<br />
kam vor allem in der Zeit vor<br />
der Fusion mit dem Nachbarkrankenhaus<br />
<strong>St</strong>. Anna in Hadamar<br />
zum Tragen, als viele Mitarbeiter<br />
der neuen Entwicklung<br />
zunächst verunsichert und<br />
skeptisch gegenüberstanden.<br />
Die Fusion zur <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
trug sie damals ausdrücklich<br />
mit und wertet sie heute als<br />
wichtige Weichenstellung für<br />
die Zukunft des Hauses.<br />
Für Irmgard Busch sind gut<br />
geschulte und einsatzfreudige<br />
Mitarbeiter zumindest ebenso<br />
wichtig wie der neueste <strong>St</strong>and<br />
der Technik. Die Arbeit in der<br />
Pflege sieht Irmgard Busch als<br />
eine der wichtigsten Säulen im<br />
<strong>Krankenhaus</strong>betrieb. So war es<br />
nur folgerichtig, daß sie sich<br />
stark für den Umzug der Krankenpflegeschule<br />
in großzügigere<br />
Räumlichkeiten engagiert<br />
hat. Und es freut sie besonders,<br />
daß sie während ihrer langen<br />
Tätigkeit für die Klinik die<br />
Emanzipation dieses Berufsstandes<br />
hin zu einem differenzierten<br />
Selbstbewusstsein erleben<br />
konnte.<br />
Nichtsdestotrotz verweist sie<br />
dann und wann bei Ansprachen<br />
für die Mitarbeiter der<br />
Klinik darauf, wie wichtig es<br />
sei, Patienten nicht als Galle,<br />
Knöchelfraktur oder gar als<br />
„Krankengut“ zu betrachten.<br />
Und wenn sie als Vertreterin<br />
des wichtigsten Gremiums im<br />
Hause für lange Betriebszugehörigkeiten<br />
dankt, dann vor<br />
allem dafür, daß Mitarbeiter<br />
den Patienten als Menschen sehen.<br />
Und manchmal empfiehlt<br />
sie dann ein Rezept, das auch<br />
sie selbst virtuos einzusetzen<br />
weiß und welches selbst in<br />
schwierigen Zeiten zumindest<br />
gutes Klima garantiert: Ein<br />
Lächeln.... sp<br />
12<br />
Von Birgit Wiesner<br />
Die Cafeteria soll Mitarbeitern, Patienten und<br />
Gästen die Möglichkeit zu Pausen in gepflegter<br />
Atmosphäre bieten. Zugegeben, am Anfang hat<br />
alles ein wenig geholpert, und das Cafeteriateam<br />
dankt allen Kollegen die mit sehr viel Verständnis<br />
darauf reagiert haben.<br />
Wir sind bestrebt ein Gästeversprechen einzuhalten,<br />
nämlich den Aufenthalt in der Cafeteria<br />
so angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
Die Preisgestaltung war für alle Beteiligten eine<br />
schmale Gratwanderung. Das Bestreben moderate<br />
Preise für Mitarbeiter zu erhalten hatte Priorität,<br />
jedoch musste auch die Wirtschaftlichkeit<br />
der Cafeteria berücksichtigt werden. Die momentanen<br />
Preise wurden exakt kaufmännisch<br />
kalkuliert. Der Betriebsrat war in alle Überlegungen<br />
einbezogen und hat den Preisen zugestimmt.<br />
Wenn man bedenkt, dass die Preise seit<br />
1999 nicht angepasst wurden, meine ich sagen<br />
zu können, dass eine durchaus akzeptable Lösung<br />
verwirklicht wurde.<br />
Preislisten für Mitarbeiter werden in den nächsten<br />
Tagen in der Cafeteria ausliegen. Sobald<br />
Grundgedanke,<br />
Konzept und<br />
Angebot<br />
der Innenausstatter die Schienen für die Preisauszeichnung<br />
geliefert hat, werden bei den für<br />
Mitarbeiter verbilligten Waren Symbole angebracht.<br />
In Abstimmung mit dem Betriebsrat wurde festgelegt,<br />
dass Mittagessen nicht mit auf die <strong>St</strong>ationen<br />
genommen werden soll. Grundgedanke<br />
hierbei war, allen Kollegen eine ruhige Pause<br />
abseits von Ihrem Arbeitsplatz zu ermöglichen.<br />
Speisen und Getränkeangebot<br />
<strong>St</strong>andardangebot von 07:00 - 19:00 Uhr:<br />
Belegte Brötchen Baguette, Laugenstangen,<br />
Sandwich Amerikanische Art mit Thunfisch,<br />
Schinken und Käse, Teller mit gemischtem<br />
Aufschnitt.
Mittelpunkt<br />
zen (80 im Erdgeschoß, 50 im<br />
als Galerie gestalteten Obergeschoß<br />
und 20 auf der Terasse)<br />
ein wesentlich besseres Platzangebot,<br />
auch die Öffnungszeiten<br />
wurden deutlich erweitert:<br />
werktags von 7 bis 19 Uhr,<br />
sonn- und feiertags von 8 bis<br />
Bockwurst, Fleischwurst, Pfefferbeißer, ofenfrischer<br />
Fleischkäse<br />
Kuchen, Torten, Croissant, Schokocroissant,<br />
Plunderteilchen, pikantes Gebäck, verschiedene<br />
Eisbecher<br />
Suppen<br />
Zusatzangebot von 14:00-19:00 Uhr:<br />
Zusätzlich zum <strong>St</strong>andardangebot wechselndes<br />
Angebot verschiedener Finger Food Produkte,<br />
Nudelgerichte sowie von Gerichten aus dem<br />
Wok. Das Zusatzangebot wird Schritt für<br />
Schritt erweitert.<br />
Frühstücksangebot von 07:00 - 10:30 Uhr:<br />
Verschiedene Brot und Brötchensorten, Butter,<br />
Diätmargarine, verschiedene Marmeladesorten,<br />
Honig, Nutella, Aufschnittplatte mit<br />
Schinken roh und gekocht, Salami, Putenbrust,<br />
Käse, Briekäse.<br />
Vollwertmüsli mit Körnern aus biol. Anbau,<br />
Früchtequark, Kräuterquark, Naturquark, verschiedene<br />
Frühstücksflocken, ,Vollmilch,<br />
Früchtekorb.<br />
18 Uhr. Innovationen gibt es<br />
auch im Warensortiment: Free<br />
Flow und Front Cooking wurden<br />
mit der neuen Cafeteria im<br />
<strong>Vincenz</strong> eingeführt. Free Flow<br />
bedeutet Selbstbedienung, wie<br />
man es bereits aus Kaufhäusern<br />
kennt. Dies gilt für Fla-<br />
schen, Getränke aus Zapfanlagen,<br />
Salate, Eis, Kaffee, Zeitschriften<br />
und Kioskbedarf bis<br />
hin zu warmen und kalten Gerichten.<br />
Front-Cooking bedeutet,<br />
daß frische Speisen auf einer<br />
Grillstation oder in einem<br />
Wok vor den Augen der Gäste<br />
zubereitet werden. Daß eine<br />
solche Einrichtung in einem<br />
Gesundheitszentrum als<br />
„rauchfreie Zone“ eingerichtet<br />
wird, verstand sich für die<br />
<strong>Krankenhaus</strong>leitung von selbst.<br />
Geschäftsführer Horst Schneider<br />
dankte den Architekten,<br />
Fachingenieuren und Handwerkern<br />
für engagierte und termingerechte<br />
Arbeit. Dank galt aber<br />
auch den Mitarbeitern der<br />
Pforte, die lange Wochen nur<br />
unter großen Beeinträchtigungen<br />
ihrer Arbeit nachgehen<br />
konnten, sowie der technischen<br />
Leitung des Hauses, Ulrich<br />
Hassler und seinem <strong>St</strong>ellvertreter<br />
Wilhelm Huth. „Gut Ding<br />
will Weile haben“, meinte<br />
Schneider und verwies auf die<br />
lange Entstehungsgeschichte<br />
des Projekts. Schon 1993 habe<br />
es erste Überlegungen zur Op-<br />
timierung der Angebote des<br />
Hauses für Patienten und Besucher,<br />
aber auch Mitarbeiter<br />
gegeben. Im Rahmen einer damals<br />
erstellten Prioritätenliste<br />
seien zunächst den Verbesserungen<br />
im stationären Bereich<br />
sowie der Arbeitsbedingungen<br />
Vorrang eingeräumt worden.<br />
Doch zur Zufriedenheit von<br />
Patienten und Mitarbeitern<br />
Cafeteria für Patienten,<br />
Mitarbeiter und Besucher im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> eröffnet<br />
Rühreier natur, Rühreier mit Schinken, gekochte<br />
Eier.<br />
Mittagsmenüs 11:30 - 13:30/14:00 Uhr:<br />
Zwei verschiedene Menüs, ein vegetarisches<br />
Menü (Zwei Menüs werden zum Sachbezugswert<br />
von derzeit 2,55 EURO kalkuliert, ein<br />
Menü und ein Aktionsmenü werden nach Wareneinsatz<br />
kalkuliert).<br />
In der Kernzeit zwischen 11:30 - 13:30 stehen<br />
alle Menüs zur Verfügung. In der Nachlaufzeit<br />
zwischen 13:30 - 14:00 Uhr stehen mindestens<br />
zwei Menüs zur Verfügung. Menüreservierungen<br />
aus wichtigem Grund sind am gleichen Tag bis<br />
11:30 Uhr möglich.<br />
Die Menüs bestehen immer aus Suppe, Hauptgericht<br />
sowie Dessert. Nahrungsmittel die nicht<br />
Bestandteil des Menüs sind werden extra berechnet.<br />
Die Gemüsebeilage kann gegen einen<br />
kleinen Salat vom Buffet ausgetauscht werden.<br />
Am Salatbuffet werden überwiegend Blattsalate<br />
sowie Rohkostsalate angeboten.<br />
gehöre ein gutes Verpflegungsangebot<br />
in angenehmem Ambiente:<br />
„Dies war bereits 1993<br />
unser Ziel“, betonte Schneider.<br />
Nach Besichtigung verschiedener<br />
<strong>Krankenhaus</strong>cafeterien habe<br />
man erkannt, daß nur eine<br />
gemeinsame Cafeteria für Mitarbeiter<br />
und Patienten Sinn<br />
mache. Nach einjähriger Planungsphase,<br />
Baubeginn im August<br />
2002 und Fertigstellung<br />
und Inbetriebnahme innerhalb<br />
des terminlich vorgesehenen<br />
Rahmens habe man nun die<br />
Vorraussetzungen für bessere<br />
Wirtschaftlichkeit und Refinanzierung<br />
der Investition geschaffen.<br />
Zudem gewinnt das Haus<br />
im Bereich der ehemaligen<br />
Personalcafeteria neue Räumlichkeiten<br />
für Fortbildungen<br />
und Veranstaltungen.<br />
Daß die neue Cafeteria nicht<br />
nur wirtschaftlich, sondern vor<br />
allem auch in Blick auf Angebot<br />
und Ambiente ein absoluter<br />
Gewinn für das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> ist, davon konnten<br />
sich zahlreiche Ehrengäste,<br />
darunter auch in Vertretung des<br />
Bürgermeisters der erste <strong>St</strong>adtrat<br />
Dr. Heinrich Richard („ein<br />
schönes Erlebnis von Kreativität<br />
und Gestaltung“), auf Einladung<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
persönlich überzeugen.<br />
Die Patienten wurden in einer<br />
Life-Übertragung von TeleRadio<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> über die Eröffnungsfeierlichkeiten<br />
informiert.<br />
13
EXTRA EXTRA EXTRA<br />
I<br />
n der Krankengymnastikpraxis von Olaf Jung im Untergeschoss<br />
des <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong>es fand jetzt ein kleiner, aber<br />
sehr notwendiger Umbau statt: Der Behandlungs- und Empfangsraum<br />
der Praxis wurde durch eine Brandschutzwand und einen ca.<br />
1,50 Meter breiten Technikraum mit dem angrenzenden Gymnastikraum<br />
verbunden. Die Arbeiten gestalteten sich ziemlich schwierig<br />
da durchgehende Betonwände durchgeschnitten werden und Heizungs-<br />
und Sanitärrohre im Technikraum sowie ein Schaltkasten<br />
versetzt werden mussten und dies im laufenden Patientenbetrieb.<br />
Nach Abschluß der Arbeiten sind nun die Praxisräume durch einen<br />
kleinen Sichtflur miteinander verbunden. Die Baumaßnahme wurde<br />
aus Gründen der Arbeitssicherheit und des Brandschutzes notwendig.<br />
Auf diesem Weg bedanken wir uns herzlich bei Olaf Jung<br />
und seinen Mitarbeitern sowie den Patienten für die Kooperation<br />
und die erlittenen Beeinträchtigungen durch den Baulärm und Baustaub.<br />
14<br />
Umbau<br />
in der<br />
Krankengymnastik<br />
Neues aus<br />
Integration<br />
Die Teilnahme an der<br />
siebten nationalen Konferenz<br />
des Deutschen Netzesgesundheitsfördernder<br />
Krankenhäuser war<br />
für das <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />
in Hadamar äußerst<br />
erfolgreich: Das dort vorgestellte<br />
Projekt „Betreuung<br />
Schwerstkranker /<br />
<strong>St</strong>erbebegleitung“ bekam<br />
unter 15 weiteren Mitbewerbern<br />
den zweiten<br />
Platz. Ziel des Projektes<br />
ist Integration statt Isolation<br />
Schwerstkranker und<br />
<strong>St</strong>erbender sowie deren<br />
Angehöriger. Die Verantwortung<br />
für das Projekt<br />
trägt Sr. Elisabeth vom<br />
Orden der Pallottinerinnen,<br />
die im seelsorgerischen<br />
Bereich des Hauses<br />
rund um die Uhr tätig ist.<br />
Ehrenamtliche Helferinnen<br />
des Malteser Hilfsdienstes<br />
unterstützen sie<br />
in dieser schweren Aufgabe.<br />
Die Initiatorin des<br />
Projektes, Renate Sietzke,<br />
berichtet über die humanistische<br />
Initiative unseresPartner-<strong>Krankenhaus</strong>es:<br />
F<br />
rüher war es üblich, Geburt<br />
und <strong>St</strong>erben in der<br />
Familie zu erleben. Beides war<br />
akzeptiert als Teil eines großen<br />
Lebenskreislaufes. In der heutigen<br />
Gesellschaft begegnet der<br />
moderne Mensch dem Tod in<br />
Einsamkeit und Anonymität,<br />
fern seiner Familie und der Öf-<br />
fentlichkeit entzogen. Der sterbende<br />
Mensch wünscht sich jedoch<br />
einen Abschied in Würde<br />
und Geborgenheit - in seinen<br />
letzten <strong>St</strong>unden möchte er<br />
nicht alleine sein.<br />
Der bevorstehende Abschied<br />
eines nahen Menschen stellt<br />
besonders Angehörige, aber<br />
auch die Mitarbeiter des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
vor eine komplizierte,<br />
angespannte situation.<br />
In vielen Fällen besteht für<br />
Schwerstkranke und sterbende<br />
Patienten nicht die Möglichkeit,<br />
von ihren Angehörigen im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> oder zu Hause<br />
betreut zu werden. Die Heilung<br />
und Linderung von Krankheiten<br />
und Leiden bringt neben<br />
wichtiger Diagnostik und Therapie<br />
auch die Aufgabe mit<br />
sich, <strong>St</strong>erbenden ihr Leiden zu<br />
lindern und sie medizinisch sowie<br />
insbesondere pflegerisch in<br />
ihrem Kranksein und ihrem<br />
<strong>St</strong>erben zu begleiten.<br />
Eine Aufgabe, die für alle Beteiligten<br />
viele Grenzerfahrungen<br />
mit sich bringt: Grenzen<br />
vom Leben und <strong>St</strong>erben, von<br />
Geben und Nehmen, von Aushalten,<br />
von Begleiten und Begleiten<br />
lassen.<br />
Das <strong>St</strong>erben und Trauern um<br />
den Menschen wieder in den<br />
Mittelpunkt des <strong>Krankenhaus</strong>geschehens<br />
zu bringen und<br />
durch humanistisches Handeln<br />
auf Tod und Leid zu reagieren<br />
war unser Ziel. Hierzu war es<br />
notwendig, die Begleiter in die<br />
Lage zu versetzen, PatientInnen<br />
in der <strong>St</strong>erbephase und die
<strong>St</strong>. Anna<br />
statt Isolation<br />
Angehörigen in ihrer Trauerphase<br />
entsprechend zu unterstützen<br />
und zu begleiten.<br />
Im November 1999 wurde eine<br />
Projektgruppe gegründet, die<br />
sich dieser Thematik annahm.<br />
In Gesprächen mit den <strong>St</strong>ationsmitarbeiterInnen,<br />
dem Hospizdienst<br />
<strong>Limburg</strong> sowie den<br />
am <strong>St</strong>. Anna-krankenhaus tätigen<br />
Ärzten für Anästhesiologie<br />
Projekt zur Betreuung<br />
Schwerstkranker/<br />
<strong>St</strong>erbebegleitung - ein<br />
Schritt zur<br />
Enttabuisierung des<br />
<strong>St</strong>erbens<br />
und Schmerztherapie wurde<br />
das Projekt ausgearbeitet. Auch<br />
die ambulante Versorgung der<br />
PatientInnen wurde gewährleistet.<br />
Durch die Integration des <strong>St</strong>erbens<br />
in den <strong>Krankenhaus</strong>ablauf<br />
und der Möglichkeit der Über-<br />
Rund um die Uhr im seelsorgerischen Einsatz: Projektleiterin Sr. Elisabeth vom Orden der Pallottinerinnen.<br />
nachtung für betreuende Personen/Angehörige<br />
haben wir im<br />
<strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> einen<br />
Schritt zur Enttabuisierung des<br />
Themas „<strong>St</strong>erben“ getan. Unsere<br />
Ordensschwestern, die<br />
rund um die Uhr im seelsorgerischen<br />
Bereich tätig sind, be-<br />
suchen täglich alle PatientInnen<br />
auf den <strong>St</strong>ationen. Durch<br />
Gespräche mit den <strong>St</strong>ationsmitarbeiterInnen<br />
sind sie frühzeitig<br />
über den jeweiligen Gesundheitszustand<br />
informiert und<br />
können sich mit den Angehörigen<br />
in Verbindung setzen.<br />
Die ehrenamtlichen Helferinnen des Malteser Besuchsdienstes, die Sr. Elisabeth im Projekt „Integration<br />
statt Isolation“ unterstützen. Sie kümmern sich um die Belange der PatientInnen und auch ihrer Angehörigen<br />
auch außerhalb des <strong>Krankenhaus</strong>es!<br />
Wir versuchen jeden Wunsch<br />
des <strong>St</strong>erbenden oder der Angehörigen<br />
zu erfüllen. Hierfür<br />
einige Beispiele:<br />
Krankensalbung / Waschungen<br />
Gebete<br />
Buchlesungen<br />
Musikwünsche<br />
Wunschmahlzeiten<br />
und vieles mehr.<br />
In einem separaten Raum können<br />
die Trauernden Abschied<br />
nehmen, wann und wie lange<br />
sie es möchten. Durch die Kooperation<br />
mit dem Hospizdienst<br />
<strong>Limburg</strong> werden die Ordensschwestern<br />
in ihrer Arbeit<br />
unterstützt. Darüber hinaus<br />
kümmern sich ehrenamtliche<br />
Helferinnen des Malteserbesuchsdienstes<br />
um die Belange<br />
der PatientInnen bzw. deren<br />
Angehöriger auch außerhalb<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
15
Tag der offenen T<br />
Hätten Sie`s gewußt?<br />
Das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> verbrauchte<br />
im Jahre 2001<br />
5.088.800 kwh - ein Haushalt für<br />
vier Personen verbraucht pro Jahr<br />
durchschnittlich 4000 kwh. <strong>Limburg</strong><br />
hat 16.600 Haushalte. Mit<br />
dem Verbrauch unserer Klinik<br />
könnte man 1272, also ein Drittel<br />
der <strong>Limburg</strong>er Haushalte pro<br />
Jahr versorgen...<br />
Man braucht 13.440.000 Rollen<br />
Toilettenpapier, um die Erde zu<br />
umwickeln. Im Jahr 2001 wurden<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> 42,424 Rollen Toilettenpapier<br />
verbraucht - dies entspricht<br />
132.575 Kilometern...<br />
Unser Haus verbraucht pro Jahr<br />
8060 Liter Diesel - damit kann<br />
ein Opel Vectra GTS DTI 124.000<br />
Kilometer fahren. Die <strong>St</strong>recke<br />
Hamburg-München könnte man<br />
damit 157 Mal fahren...<br />
Wußten Sie, daß täglich 80 Kilo<br />
Fleisch und 80 Kilo Kartoffeln im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> verarbeitet werden?<br />
Eine vierköpfige Familie könnte<br />
66 Jahre vom täglichen Kartoffelverbrauch<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> leben...<br />
16<br />
um Kind<br />
Es war der Versuch, für Themenbereiche<br />
den ersten Blick zusammengehören. Der<br />
Umweltmanagement des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, dem<br />
und der Integrativen Wochenbettpflege, de<br />
Mutter und Kind, erschließt sich nicht sofo<br />
geht das eine nicht ohne das andere. Den<br />
welt können gesunde Kinder heranwachsen<br />
nen Tür im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zum Thema „Gesu<br />
eine gelungene Symbiose verschiedener Arb<br />
D<br />
enn negative Umweltfaktoren<br />
wie Luft-, Wasserund<br />
bodenverschmutzung können<br />
die Gesundheit vor allem<br />
von Kindern erheblich beeinträchtigen.<br />
Kinder sind unfreiwillige<br />
Seismographen für<br />
Umweltrisiken - sind sie diesen<br />
mit all ihren negativen gesundheitlichen<br />
Auswirkungen<br />
doch wesentlich stärker ausgesetzt<br />
als Erwachsene: Kinder<br />
haben eine größere Hautoberfläche<br />
im Verhältnis zu<br />
ihrem Gewicht und ein<br />
höheres Atemminutenvolu-
ür rund<br />
er und Umwelt<br />
zu sensibilisieren, die nicht auf<br />
Zusammenhang zwischen dem<br />
Angebot des Kreissaal-Teams<br />
m neuen Betreuungskonzept für<br />
rt. Bei näherem Hinsehen aber<br />
n: Nur in einer gesunden Um-<br />
. Und so war der Tag der offende<br />
Umwelt - gesunde Kinder“<br />
eitsbereiche.<br />
men pro Kilogramm Körpergewicht.<br />
Sie zeigen eine erhöhte<br />
<strong>St</strong>offwechselrate und nehmen<br />
Schadstoffe aus dem Magen-<br />
Darmtrakt (z.b. Blei) viel stärker<br />
auf. Ihre Nervenzellen sind<br />
schlechter abgeschirmt und das<br />
Immunsystem funktioniert<br />
noch nicht so gut wie bei Erwachsenen...<br />
Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sollen sich<br />
Kinder besonders behütet<br />
fühlen. Deshalb war es nur logisch,<br />
zentrale Bemühungen<br />
des Hauses im Engagement<br />
für den Menschen thematisch<br />
zusammenzufassen: das Umweltmanagement<br />
- mit dem<br />
signalisiert werden soll, daß<br />
Umweltschutz nicht halbherzig<br />
betrieben wird, sondern zum<br />
zentralen Postulat der Klinik<br />
als Gesundheitszentrum gehört<br />
- , die Präsentation der speziellen<br />
Angebote des Kreißsaalteams<br />
und der Angebote der<br />
Geburtshilfe ...<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
17
Um auf die vielfältige Nutzung<br />
des Wassers aufmerksam<br />
zu machen, hatten sich<br />
die Krankenpflegeschüler des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> eine knifflige Frage<br />
ausgedacht: Wieviel 0,7 Liter-<br />
Flaschen kann man mit dem<br />
Jahresverbrauch an Wasser in<br />
der Physikalischen Therapie<br />
unseres Hauses füllen? Die<br />
richtige Antwort lautet: Dort<br />
werden ca. 300.000 Liter<br />
Die Sieger<br />
des Umwelt-<br />
Gewinnspiels!<br />
Wasser pro Jahr verbraucht,<br />
diese füllen rund 428.570 Flaschen<br />
der gefragten Größe.<br />
Hans Gattinger aus Weilrod<br />
kam mit seiner Antwort der<br />
Lösung am nächsten: Er gewann<br />
zwölf Kästen Mineralwasser,<br />
Lieferung frei Haus<br />
vom Hol- und Bringedienst<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es! Den<br />
zweiten Preis, kostenlose<br />
Massage und Fango in der<br />
Physikalischen Therapie gewann<br />
Bernhard <strong>St</strong>öffler aus<br />
Runkel, dies bekommen auch<br />
die folgenden Gewinner, Tamara<br />
Simoni aus Elz und<br />
Thorsten Schneider aus <strong>Limburg</strong>.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
18<br />
Fortsetzung von Seite 17<br />
... sowie die Präsentation eines<br />
weiteren Meilensteins im<br />
Bemühen um Mutter und<br />
Kind, die Einrichtung der sogenannten<br />
integrativen Wochenbettpflege<br />
auf der <strong>St</strong>ation<br />
3/1-2.<br />
“Wir fügen zusammen, was<br />
zusammengehört”, betonte Geschäftsführer<br />
Horst Schneider<br />
bei der Eröffnung des Tages<br />
der offenen Tür vor zahlreichen<br />
Ehrengästen. Und brachte<br />
damit das neue Betreuungskonzept<br />
auf den Punkt: bisher<br />
getrennte Einheiten, das Neugeborenenzimmer<br />
für die Babys<br />
und die <strong>St</strong>ation für Wöchnerinnen,<br />
sind nun in einer <strong>St</strong>ation<br />
zusammengefaßt. Früher<br />
mußten Mütter über mehrere<br />
Flure zum Babyzimmer laufen,<br />
heute hat jedes Zimmer eigene<br />
Wickelgelegenheit, alle Zimmer<br />
sind als Zwei-Bett-Zimmer<br />
konzipiert - die Mütter<br />
sollen in ausreichend dimensionierten<br />
Zimmern ihr Baby von<br />
Geburt an selbst betreuen können.<br />
Schneider stellte zudem das<br />
Ein guter Zweck...<br />
...muß sein, dachten sich die Krankenpflegeschüler bei der Vorbereitung<br />
des Tages der offenen Tür in Sachen Umwelt und initierten<br />
eine Spendenaktion für den Bund für Umwelt und Naturschutz.<br />
Schwein Berta als Sammelbox half ihnen bei der Umsetzung<br />
ihres Vorhabens: rund 53 Euro für den BUND-Kreisverband<br />
kamen zusammen. Immerhin!<br />
Engagement des Hebammen-<br />
Teams unter Leitung von Barbara<br />
Martin vor. Daß dieses<br />
Bemühen von den Menschen<br />
der Region akzeptiert werde,<br />
zeige u.a. auch die stolze Zahl<br />
der Geburten. Besonders erwähnte<br />
Schneider die Leitprämisse<br />
der Kreißsaal-Crew: sicherheit<br />
rund um die Geburt<br />
werde großgeschrieben. So seien<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> Tag und<br />
Nacht Hebammen vor Ort, immer<br />
seien auch ein Gynäkologe<br />
und ein Anästhesist im<br />
Haus. Dies dokumentiere ein<br />
Bemühen um größtmögliche<br />
Sicherheitskriterien, lobte der<br />
Geschäftsführer.<br />
Sein Dank galt allen an der<br />
Vorbereitung Beteiligten, nicht<br />
zuletzt auch den Umweltpartner<br />
des Hauses, ohne deren<br />
Mitwirken dieser Tag der offenen<br />
Tür nicht möglich gewesen<br />
wäre. Was der Geschäftsführer<br />
in wohlgesetzten Worten<br />
formulierte, leisteten die Bürger<br />
der Region mit den Füßen:<br />
Denn der außerordentlich gute<br />
Besuch zeigte, daß die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
sich nicht umsonst engagiert<br />
hatten: Rund 800 Besucher<br />
nutzten die Gelegenheit, sich<br />
zu informieren und besichtigten<br />
<strong>St</strong>ation und Kreißsaal... sp<br />
Fünf <strong>St</strong>unden<br />
Life-Übertragung<br />
Ein besonderes Highlight zum Tag der offenen Tür<br />
setzte das Team des hauseigenen Klinik-Kanals Tele-<br />
Radio <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Aus einem mobilen <strong>St</strong>udio in der<br />
Frühstücksecke der Frauenklinik im dritten <strong>St</strong>ock wurde<br />
fünf <strong>St</strong>unden live gesendet: Impressionen vom<br />
Tag der offenen Tür, Interviews mit Krankenschwestern,<br />
Ärzten und prominenten Besuchern (hier im<br />
Bild <strong>Limburg</strong>s alter und neuer Bürgermeister Martin<br />
Richard). <strong>St</strong>udioleiter Walter Hennecken und fünf<br />
Mitglieder seines ehrenamtlichen Teams übertrugen<br />
diese Impressionen life in die Patientenzimmer.<br />
Gern ließen sich die Hobby-Redakteure dabei von<br />
Patienten und Besuchern über die Schulter sehen...
*<br />
Mitte Juni ist das gesamte<br />
zentrale Schreibzimmer<br />
aus dem 1. Untergeschoß<br />
in das 3. Obergeschoß<br />
(ehemalige Milchküche<br />
Neugeborenen-Abtl.) umgezogen.<br />
Der Umzug<br />
wurde dadurch notwendig,<br />
dass im Untergeschoß<br />
noch weitere Nutzfläche<br />
für die Textilversorgung<br />
benötigt wurde, die<br />
nach einigen Umbauten<br />
im Laufe des Monats Juli<br />
in ihre neuen Räumlichkeiten<br />
im 1. UG umziehen<br />
wird.<br />
*<br />
Im Rahmen der Baumaßnahme<br />
„Errichtung einer<br />
neuen Intensiv- und Aufwachstation<br />
und Ambulanz<br />
Neurologie“ musste<br />
der interimsweise eingerichteteEDV-Schulungsraum<br />
verlegt werden. Der<br />
neue Raum mit zehn<br />
Schulungsplätzen befindet<br />
sich im kleinen Konferenzraum<br />
Mittelbau Erdgeschoß.<br />
*<br />
Ein neuer Papier-Presscontainer<br />
wurde jetzt im<br />
Rahmen einer „Ersatzbeschaffung“<br />
installiert. Das<br />
Volumen des neuen Containers<br />
ist mit 20 Kubikmetern<br />
nahezu doppelt<br />
so hoch - so werden erhebliche<br />
Kosten in Anund<br />
Abfahrten eingespart.<br />
Denn im Jahr 2002 entstanden<br />
rund 275 Tonnen<br />
Restmüll, die mit Kosten<br />
von rund 40.000 Euro<br />
entsorgt werden mussten.<br />
Gleichzeitig konnten nur<br />
65 Tonnen Papier und<br />
Pappe im gleichen Zeitraum<br />
gesammelt werden,<br />
die in der Abfuhr jedoch<br />
nur 1.000 Euro Kosten<br />
verursachten. Ein konsequenteres<br />
Sammeln und<br />
Trennen zwischen Restmüll<br />
und Papier/Pappe<br />
würde die Umwelt schonen<br />
und wesentlich zur<br />
Kosteneinsparung beitragen.<br />
u.h.<br />
Kurz notiert *<br />
„Eine Bereicherung, daß wir Künstler uns hier einbringen dürfen“ - Künstlerin Ilse Voigt dankte für die Möglichkeit<br />
der Präsentation ihrer Werke im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Auf unserem Foto interpretiert sie eines ihrer<br />
Bilder.V.r.n.l.: die Leiterin des Zentrallabors am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>,m Hanna Kujawska, Pfarrer Franz Gölzenleuchter,<br />
Anne Rether, links im Bild Pflegedirektor Helmut Petri und Hans Joachim Krämer vom Förderverein Bildende<br />
Kunst.<br />
Emotionen<br />
aus der Tiefe<br />
S<br />
chritte auf einem langen<br />
Werdegang, Ergebnisse eines<br />
langen künstlerischen Reifeprozesses<br />
- so wertete die<br />
Graphikerin Anne Rether die<br />
Exponate einer Ausstellung der<br />
Künstlerin Ilse Voigt, die jetzt<br />
im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es in Zusammenarbeit<br />
der Klinik mit dem Förderverein<br />
Bildende Kunst <strong>Limburg</strong><br />
zu sehen ist.<br />
Die Farbe sei bei Ilse Voigt<br />
zum Medium geworden, Hilfsmittel<br />
im Ausdruck der eigenen<br />
Empfindungen: „Ich<br />
möchte so weit gehen, daß die<br />
reinen Gefühle auf dem Blatt<br />
zu sehen sind“, zitierte Rether<br />
die Künstlerin. Die Farbe helfe<br />
Ilse Voigt dabei, Emotionen<br />
aus der Tiefe an die Oberfläche<br />
zu holen, Probleme zu überwinden<br />
und so ein frohes Bild<br />
entstehen zu lassen.<br />
Positive Ausstrahlung bescheinigte<br />
auch Pfarrer Franz Gölzenleuchter<br />
der Künstlerin aus<br />
Netzbach. Er dankte im Namen<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
für das Bemühen des Fördervereins,<br />
die Sinne von Patienten,<br />
Mitarbeitern und Besu-<br />
Warme Farben in Öl und Acryl:<br />
Ilse Voigt stellt im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> aus<br />
chern des Hauses mit den jeweils<br />
ausgestellten Arbeiten<br />
anzuregen, den Genesungsprozeß<br />
positiv zu beeinflussen.<br />
Die Künstlerin selbst dankte<br />
für die Möglichkeit, ihre Werke<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zu präsentieren:<br />
„Es ist für uns Künstler eine<br />
unheimliche Bereicherung,<br />
daß wir uns hier einbringen<br />
dürfen.“<br />
Ilse Voigt zeigt im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
sowohl eher gegenständliche,<br />
als auch abstrahierte Werke in<br />
durchweg warmen, erdigen<br />
Farben. Sie verwendet teils<br />
Acryl-, teils Ölfarben, arbeitet<br />
teils monochrom, teils strukturiert.<br />
Für den weiteren künstlerischen<br />
Weg wünschte ihr Anne<br />
Rether den Entschluß, auch<br />
Schatten in ihren Bildern zuzulassen:<br />
„Dann bekäme die Lebendigkeit<br />
der Bilder im Kontrast<br />
von Licht und Schatten,<br />
von Hell und Dunkel eine<br />
noch größere Intensität.“<br />
Ein Vorhaben, welches der<br />
Künstlerin vielleicht gerade<br />
nach den Besuchen im <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
vielleicht im Kontakt<br />
und der Auseinandersetzung<br />
mit Patienten und Besuchern in<br />
besonderem Maße gelingen<br />
könnte! sp<br />
19
Der Dünndarm-Pouch als Enddarmersatz<br />
Künstlicher Darmausgang - heute meist vermeidbar<br />
Von Dr. Udo A. Heuschen, Chefarzt Abteilung Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie<br />
Mit der Entwicklung eines neuen Operationsverfahrens<br />
gelang in der Visceralchirugie<br />
(Chirurgie der Bauchorgane) in den letzten<br />
zehn Jahren der entscheidende Durchbruch<br />
in der operativen Behandlung von Patienten<br />
mit einer Colitis ulcerosa und einer Familiären<br />
Polyposis. Diesen beiden Erkrankungen<br />
ist gemeinsam, dass sie nur durch die<br />
komplette Entfernung des erkrankten Dickund<br />
Enddarmes geheilt werden können. Um<br />
auf einen dann notwendigen künstlichen<br />
Darmausgang verzichten zu können, wurde<br />
ein Beutel aus Dünndarm, der sogenannte<br />
„Pouch“ (englisch: Beutel) entwickelt. Dieser<br />
Pouch fungiert als Ersatzreservoir für<br />
den <strong>St</strong>uhl. Dem Patienten bleibt dauerhaft<br />
die Schliessmuskel-Funktion und Lebensqualität<br />
trotz Dick- und Enddarmentfernung<br />
erhalten. Der neue Chefarzt der Abteilung<br />
Colitis ulcerosa - chronisch<br />
entzündliche<br />
Darmerkrankung mit<br />
schlechter Lebensqualität<br />
Die Colitis ulcerosa (CU) ist<br />
eine chronisch entzündliche<br />
Dickdarmerkrankung, die am<br />
Schließmuskel beginnt und<br />
über die Jahre aufsteigend den<br />
ganzen Dickdarm befällt. Die<br />
Erkrankung verläuft schubweise<br />
mit teils blutigen Durchfällen,<br />
Bauchkrämpfen und einer<br />
Verschlechterung des Allgemeinzustandes.<br />
Zunächst werden<br />
die Patienten medikamentös-antientzündlichbehandelt.<br />
Lässt sich hierdurch keine<br />
Besserung erzielen oder treten<br />
schwerwiegende Komplikationen,<br />
wie z.B. schwere Kortisonnebenwirkungen,Darmblutungen,<br />
Dickdarmperforationen<br />
oder die Entwicklung von<br />
Dickdarmkrebs auf, so muss<br />
operiert werden. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass operiert<br />
werden muss liegt für Patienten<br />
mit Colitis ulcerosa nach 5jähriger<br />
Erkrankungsdauer bei<br />
40 Prozent, nach 20 Jahren bei<br />
60Prozent.<br />
20<br />
Familiäre Polyposis -<br />
100 prozentiges Risiko für<br />
Darmkrebs auch beim<br />
jungen Menschen<br />
Die Familiäre Polyposis, kurz<br />
FAP genannt, ist eine erbliche<br />
Dickdarmerkrankung, die auch<br />
schon bei jungen Menschen<br />
zur Ausbildung von vielen<br />
Dickdarmpolypen führt. Diese<br />
werden nach nur wenigen Jahren<br />
in allen Fällen bösartig, sodass<br />
diese Patienten alle an<br />
Dick- und Enddarmkrebs erkranken.<br />
Die Patienten sind<br />
für Allgemeine-, Gefäß- und Visceralchirugie<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, Dr. Udo Heuschen,<br />
hat während seiner langjährigen<br />
Tätigkeit an der Chirurgischen Universitätsklinik<br />
in Heidelberg dieses spezielle Operationsverfahren<br />
mitentwickelt und gilt als internationaler<br />
Spezialist für diesen operativen<br />
Eingriff, der mit seinem Kommen im Dezember<br />
2002 jetzt auch in <strong>Limburg</strong> durchgeführt<br />
wird. Als Spezialist für chronisch<br />
entzündliche Darmerkrankungen (Morbus<br />
Crohn und Colitis ulcerosa) ist Dr. Heuschen<br />
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat<br />
der Patientenselbsthilfevereinigung DCCV<br />
(Deutsche Crohn und Colitis Vereinigung).<br />
Über diese Patientenselbsthilfevereinigung<br />
finden zunehmend Patienten aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet den Weg nach <strong>Limburg</strong>.<br />
nur heilbar, wenn sofort nach<br />
Diagnose einer FAP, die durch<br />
eine Koloskopie gestellt wird,<br />
der gesamte Dick- und Enddarm<br />
entfernt wird.<br />
Heute ist kein künstlicher<br />
Darmausgang mehr nötig<br />
Bis Ende der 80iger Jahre war<br />
für Patienten mit einer CU und<br />
einer FAP die komplette Entfernung<br />
des Dick- und Enddarmes<br />
mit Anlage eines lebenslangen<br />
künstlichen Darmausganges<br />
die einzige heilende<br />
Empfehlung für das diagnostische Vorgehen bei Patienten mit Colitis<br />
ulcerosa, die Risikofaktoren für Darmkrebs aufweisen. Regelmäßige<br />
koloskopische Überwachungen nach achtjähriger Colitisdauer oder<br />
sonstigen Risikofaktoren. Alle ein bis zwei Jahre sollten <strong>St</strong>ufenbiopsien<br />
mit zwei bis vier Biopsaten alle zehn cm, sowie zusatzlich aus allen<br />
makroskopisch auffälligen Läsionen erfolgen. Werden Dysplasien<br />
diagnostiziert, sollte rechtzeitig, d.h. vor Entwicklung von Darmkrebs<br />
operiert werden.<br />
operative Therapie. Aus diesem<br />
Grunde wurde früher eine<br />
Operation in der Regel hinausgezögert,<br />
mit z.T. schwerwiegenden<br />
Folgen für die Patienten.<br />
Wann soll<br />
operiert werden?<br />
Diese Frage ist für die FAP<br />
einfach zu beantworten: Möglichst<br />
schnell nach der Diagnosestellung,<br />
um die Entwicklung<br />
von Darmkrebs sicher zu vermeiden.<br />
In der Regel werden<br />
Patienten mit FAP im Alter<br />
zwischen dem 20. und dem 35.<br />
Lebensjahr operiert, in Einzelfälle<br />
ist die Operation schon im<br />
Kindesalter erforderlich.<br />
Darmkrebs bei Colitis ulcerosa<br />
kann sich im gesamten Dick- und<br />
Enddarm, auch an mehreren <strong>St</strong>ellen<br />
gleichzeitig entwickeln und<br />
kündigt sich durch Krebsvorstufen<br />
(Dysplasien) an. Durch regelmäßige<br />
Überwachung mit Dickdarmspiegelung<br />
(Koloskopie) und<br />
Probenentnahme lassen sich diese<br />
Veränderungen rechtzeitig erkennen.<br />
Patienten mit einer Colitis ulcerosa<br />
werden in rund 70 Prozent<br />
wegen Versagen der medikamentösen<br />
Behandlung oder<br />
wegen schwerer Medikamentennebenwirkungen<br />
operiert. In<br />
diesen Fällen ist die Lebensqualität<br />
der Patienten durch<br />
häufige Durchfälle mit Krämp-
fen und allgemeiner Schwäche<br />
oft drastisch reduziert. Eine<br />
Teilnahme am beruflichen und<br />
gesellschaftlichen Leben ist<br />
dann kaum mehr möglich.<br />
Dies ist um so schwerwiegender,<br />
da es sich bei CU-Patienten<br />
in der Regel um junge Patienten<br />
handelt.<br />
Rund 30 Prozent der CU-Patienten,<br />
die operiert werden<br />
müssen, leiden an Dickdarmkrebs<br />
oder Krebsvorstufen (sogen.<br />
Dysplasien). Man weiß<br />
heute, dass nach ca. acht Jahre<br />
dauernder Dickdarmentzündung<br />
das Krebsrisiko jährlich<br />
um ein Prozent ansteigt, und<br />
dass sich der Darmkrebs bei<br />
der CU über eine Entzündungs-Dysplasie-KarzinomSequenz<br />
entwickelt. Patienten mit<br />
CU müssen deshalb nach achtjährigem<br />
Krankheitsverlauf alle<br />
zwei Jahre koloskopiert und<br />
überwacht werden. Bei der<br />
Diagnose von Krebsvorstufen<br />
(Dysplasien) muß rechtzeitig,<br />
d.h. vor der Entwicklung von<br />
Krebs, der Dick- und Enddarm<br />
entfernt werden.<br />
Optimale Voraussetzung zur<br />
Operation von Kindern im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Schon im Kindesalter ist in<br />
Einzelfällen die komplette Entfernung<br />
des Dick- und Enddarmes<br />
erforderlich. Der neue<br />
Chefarzt der Viszeralchirurgie<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
Dr. Heuschen bringt eine<br />
langjährige Erfahrung solcher<br />
Eingriffe auch bei Kindern von<br />
der Chirurgischen Universitätsklinik<br />
Heidelberg mit. Am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> findet er<br />
durch die moderne Kinderstation<br />
optimale Bedingungen vor.<br />
Bereits mehrere Kinder konnten<br />
in den letzten Monaten erfolgreich<br />
wegen einer CU oder<br />
einer FAP operiert werden. Die<br />
Familien nehmen hierfür oft-<br />
Abbildung 3a: Entfernung des Dick- und Enddarmes vor Bildung eines<br />
Dünndarmpouches. Der vollständige Dickdarm- und der Enddarm werden<br />
herausgelöst. Das Ende des Dünndarmes wird abgesetzt unter Erhalt<br />
der versorgenden Blutgefäße (siehe auch Abbildungen nächste Sei-<br />
Die zehnjährige Lisa aus Bonn wurde jetzt wegen Colitis ulcerosa von Dr. Heuschen erfolgreich operiert. Lisas<br />
Mutter konnte durch das moderne Rooming-in Konzept der Kinderstation Tag und Nacht bei ihrer Tochter<br />
bleiben und sie mitbetreuen.<br />
mals weite Anfahrtswege in<br />
Kauf.<br />
Die Dick- und<br />
Enddarmentfernung mit<br />
Bildung eines Dünndarm-<br />
Pouches<br />
Nach Eröffnen des Bauchraumes<br />
wird das große Netz erhalten<br />
und vom Querkolon abgelöst.<br />
Die Kolektomie (Entfernung<br />
des Dickdarmes) erfolgt<br />
dickdarmnah. Sehr wichtig<br />
hierbei ist die sichere Schonung<br />
der versorgenden<br />
Blutgefäße zum Dünndarm<br />
(ileocolischen Gefäße), da sie<br />
später den neu gebildeten<br />
Dünndarmbeutel versorgen<br />
müssen.<br />
Hat der Patient bereits einen<br />
Dickdarmkrebs entwickelt,<br />
werden das große Netz und die<br />
im Bereich des Tumors versorgenden<br />
Blut- und Lymphgefäße<br />
mit allen Lymphknoten<br />
entfernt, damit sich hier später<br />
kein Tumorrezidiv ausbilden<br />
kann.<br />
Haben die Patienten vor der<br />
Operation hochdosiert Kortison<br />
oder andere, die Abwehrschwächende<br />
Medikamente zur<br />
Behandlung der CU erhalten,<br />
so wird in der ersten Operation<br />
nur der erkrankte Dickdarm<br />
entfernt. Wenige Monate später,<br />
wenn nach dieser ersten<br />
Operation alle Medikamente<br />
abgesetzt werden konnten und<br />
sich der Körper von der Wirkung<br />
der Medikamente erholt<br />
hat, erfolgt dann die Entfernung<br />
des Enddarms mit Bildung<br />
des Dünndarmbeutels.<br />
Dieses Vorgehen hat sich in<br />
den letzten Jahren sehr bewährt,<br />
da die abwehrschwächendenMedikamente<br />
zu vermehrten Entzündungen<br />
und Komplikationen<br />
am neu angelegten Dünndarmpouch<br />
führen können.<br />
Wurden keine die Abwehr<br />
schwächenden Medikamente<br />
eingenommen, so wird gleich<br />
bei der ersten Operation auch<br />
der Enddarm vom Bauchraum<br />
her herausgelöst. Ganz wichtig<br />
bei diesem Schritt ist die Schonung<br />
der Nerven im kleinen<br />
Becken, die für die Schliessmuskelfunktion,<br />
die Harnblasenfunktion<br />
und beim Mann<br />
für die erektile Funktion verantwortlich<br />
sind.<br />
te). Fortsetzung nächste Seite<br />
21
Die Präparation erfolgt bis in<br />
die Ebene des Beckenbodens.<br />
Danach wird vom Anus her die<br />
erkrankte Enddarmschleimhaut<br />
herausgelöst und der Enddarm<br />
in einer Höhe von ca. zwei bis<br />
drei cm durchtrennt (Abbildung<br />
3). Wichtig bei diesem<br />
Schritt ist zum einen die sichere<br />
Schonung des Schließmuskels,<br />
damit der Patient auch<br />
nach der Operation noch stuhlkontinent<br />
ist. Zum anderen ist<br />
darauf zu achten, dass keine<br />
erkrankte Schleimhaut übrig<br />
bleibt, da bei Patienten mit ei-<br />
22<br />
Fortsetzung von Seite 21<br />
ner Colitis ulcerosa in diesem<br />
Bereich eine Entzündung erneut<br />
auftreten kann und insbesondere<br />
bei Patienten mit einer<br />
FAP sich in belassener<br />
Schleimhaut Krebs bilden<br />
kann.<br />
Der Dick- und Enddarm ist mit<br />
diesem letzten Schritt vollständig<br />
herausgelöst. Nun beginnt<br />
die Phase der Bildung des<br />
Dünndarmbeutels.<br />
Der Dünndarm wird etwa 15<br />
cm vor seinem Ende angeschlungen<br />
und versuchsweise<br />
in das kleine Becken gezogen.<br />
Zeigt sich hierbei, dass das gefäßtragende<br />
Bindegewebe zu<br />
Abbildung 4a: Bildung des Dünndarm-Pouches in Form eines „J“: Das<br />
Ende des Dünndarms wird J-förmig aneinandergelegt und mit Hilfe eines<br />
Klammernahtapparates zusammengenäht, so dass ein Beutel resultiert.<br />
Das obere Ende wird seitlich in die zuführende Dünndarmschlinge<br />
eingenäht.<br />
Abbildung 3b und c: Im Bereich des Enddarmes bleibt nur ein kurzer<br />
Muskelstumpf über dem Schließmuskel erhalten, in den später der<br />
Dünndarmpouch eingesetzt wird. Wichtig ist die Ablösung und vollständige<br />
Entfernung der erkrankten Schleimhaut im Bereich des Enddarmstumpfes.<br />
kurz ist und so der spätere<br />
Pouch nicht spannungsfrei bis<br />
an den Schließmuskel reichen<br />
würde, muss über spezielle<br />
Präparationsschritte zunächst<br />
das gefäßtragende Bindegewebe<br />
verlängert werden. Auch bei<br />
diesem Operationsschritt bedarf<br />
es einem sorgfältigen und<br />
vorsichtigen Operieren, da die<br />
<strong>St</strong>udie der Universitätsklinik Heidelberg:<br />
Lebensqualität nach „Pouch-OP“ meist derjenigen<br />
gesunder Mitmenschen vergleichbar<br />
Blutgefäße zum Dünndarm auf<br />
keinen Fall verletzt werden<br />
dürfen.<br />
Die Dünndarm-Pouchbildung<br />
im Sinne eines „J“ (Abbildung<br />
4) erfolgt durch Aneinanderlegen<br />
der letzten 15 cm des<br />
Dünndarmes, die mit einem<br />
Klammernahtapparat zusammengenäht<br />
werden. Es resultiert<br />
ein Beutel, dessen Ende<br />
seitlich in die zuführende<br />
Dünndarmschlinge eingenäht<br />
wird. Der Pouch wird dann<br />
über das kleine Becken bis an<br />
den Schließmuskel heruntergeführt<br />
und die untere Öffnung<br />
des Pouches über den Anus<br />
von Hand angenäht.<br />
Durch die vollständige Entfernung<br />
des erkrankten Dick- und<br />
Enddarmes können Patienten<br />
mit FAP und CU von ihrer Erkrankung<br />
geheilt werden. Nach<br />
Einheilen des Dünndarm-Pouches<br />
haben die Patienten in der<br />
Regel eine gute Funktion bei<br />
guter Kontinenz. Sie können<br />
Sport treiben und wieder an<br />
ihrem normalen beruflichen<br />
und gesellschaftlichen Leben<br />
teilnehmen. Das Risiko an<br />
Darmkrebs zu erkranken besteht<br />
nicht mehr.<br />
In einer großen Untersuchung<br />
an der Chirurgischen Universitätsklinik<br />
Heidelberg konnte<br />
Dr. Heuschen feststellen, dass<br />
insbesondere Patienten mit einer<br />
CU nach dieser großen<br />
Operation eine Lebensqualität<br />
zurückgewinnen, die der gesunder<br />
Mitmenschen entspricht.<br />
Voraussetzung hierfür<br />
ist, dass sich die Patienten einem<br />
Operateur anvertrauen<br />
können, der eine große Erfahrung<br />
auf diesem Gebiet besitzt<br />
und auch bei eventuell auftretenden<br />
Problemen diese zu behandeln<br />
weiß.<br />
Abbildung 4b: Die untere Öffnung wird nach Herunterreichen des Pouches<br />
in das kleine Becken von Hand eingenäht. Hierbei darf der<br />
Schließmuskel nicht verletzt werden, da der Patient sonst inkontinent<br />
wird.
Die spannende Karriere des Botulinumtoxin<br />
Von Dr. Christoph Oberwittler,<br />
Chefarzt Neurologische Abteilung<br />
Kaum ein in der Natur vorkommender<br />
Giftstoff ist wegen<br />
seiner Wirkstärke so gefürchtet<br />
wie das Botulinum<br />
Toxin. Die Lähmungswirkung<br />
dieses von einem Bakterium<br />
(Clostridium botulinum) gebildeten<br />
Toxins ist stärker als<br />
die aller anderen bekannten<br />
Toxine. Gerade wegen seiner<br />
spezifischen Wirkung auf die<br />
Impulsübertragung in Nervenendigungen<br />
wurde es in<br />
die Therapie neurologischer<br />
Erkrankungen eingeführt. Für<br />
viele neurologische Patienten<br />
war dies ein wesentlicher<br />
Fortschritt. In der neurologischen<br />
Abteilung des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
wird Botulinum<br />
Toxin schon seit längerem<br />
angewandt. Mit der<br />
Einrichtung der KV-Ambulanz<br />
für Kassenpatienten in der<br />
Neurologischen Abteilung unter<br />
Chefarzt Dr. Christoph<br />
Oberwittler können nun alle<br />
Patienten der Region ambulant<br />
behandelt werden.<br />
Wie wirkt Botulinumtoxin?<br />
Die Wirkungsweise wurde erst<br />
1996 aufgeklärt. Botulinumtoxin<br />
ist wie das Tetanustoxin<br />
ein Eiweißmolekül, das durch<br />
einen spezifischen Mechanismus<br />
in die Endigungen von<br />
solchen Nervenfasern eingeschleust<br />
wird, die als Botenstoff<br />
das Acetylcholin benutzen.<br />
Im inneren der Nervenendigung<br />
entfaltet das Toxin die<br />
Wirkung eines Enzyms und<br />
spaltet Eiweißkörper, die für<br />
die Abgabe des Botenstoffes<br />
unverzichtbar sind. Daduch<br />
blockiert Botulinumtoxin die<br />
Übertragung von Nervensignalen<br />
auf die Muskulatur oder<br />
andere Zellen, wie die<br />
Schweißdrüsen. Die Nervenendigung<br />
erholt sich nach Wochen<br />
bis Monaten von dieser<br />
chemischen Blockade. Nachdem<br />
das Toxin seine Enzymwirkung<br />
ausgeübt hat, wird es<br />
rasch abgebaut und unschädlich.<br />
Deswegen hat Botulinumtoxin<br />
keine negativen Wirkungen<br />
auf andere Organe, wenn<br />
es gezielt in die Muskulatur<br />
oder an die Schweißdrüsen<br />
injiziert wird. Die von Botulinumtoxin<br />
blockierten Muskeln<br />
werden schwächer und nehmen<br />
an Größe ab (Atrophie).<br />
Diese klinische Wirkung hält<br />
bei Muskeln ca. 3 Monate an,<br />
Botulinum Toxin Vergiftungen (Botulismus) sind<br />
seit Jahrhunderten bekannt und kommen auch<br />
heute leider immer noch vor. Das Bakterium<br />
Clostridium botulinum kann Lebensmittelvergiftungen<br />
verursachen, wenn eiweißhaltige Nahrungsmittel<br />
unter Luftabschluss mit dem Bakterium<br />
verunreinigt sind. Zu Beginn des 19. Jahr-<br />
hunderts hat der Württembergische Arzt Justinus<br />
Kerner, der auch als romantischer Dichter<br />
und Namensgeber des Kerner-Weins bekannt<br />
ist, sehr genaue Untersuchungen über Vergiftungsfälle<br />
angestellt.<br />
Er identifizierte die nur unzureichend gekochten<br />
und geräucherten Würste (lateinisch Botulus) als<br />
Ursache der Vergiftungen mit Todesfolge. Er vermutete<br />
ein Abbauprodukt des Wurstfettes als<br />
Ursache. Er experimentierte mit dem „Fettgift“<br />
an Hühnern und anderen Tieren und sah sogar<br />
die Wirkung auf Schweißdrüsen<br />
und Speicheldrüsen ist wesentlich<br />
länger.<br />
Welche Krankheiten können<br />
mit Botulinumtoxin<br />
behandelt werden?<br />
Alle Erkrankungen mit überaktiver,<br />
sich verkrampfender<br />
Muskulatur können mit lokalen<br />
Botulinumtoxininjektionen be-<br />
Vom gefürchteten Gift<br />
zum nützlichen<br />
Therapeutikum<br />
der Neurologie<br />
Geschichte des Botulinumtoxins<br />
handelt werden. Die Ursache<br />
der unwillkürlichen Bewegungen<br />
wird dadurch nicht beseitigt,<br />
sondern lediglich das für<br />
den Patienten störende Symptom.<br />
Trotzdem hat die Injektionsbehandlung<br />
mit Botulinumtoxin<br />
einen wesentlichen Fortschritt<br />
für die folgenden Erkrankungen<br />
gebracht:<br />
Fortsetzung Seite 25<br />
die Anwendung am Menschen voraus, die etwa<br />
150 Jahre später Wirklichkeit werden sollte.<br />
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden<br />
die Bakterien als Krankheitserreger entdeckt.<br />
Aus einem Schinken, der zur Vergiftung einer<br />
Hochzeitsgesellschaft geführt hatte, isolierte der<br />
belgische Mikrobiologe van Ermengen das Bak-<br />
terium Clostridium botulinum. Ende der 70er<br />
Jahre des 20. Jahrhunderts wandte der amerikanische<br />
Augenarzt Allan Scott Botulinum Toxin<br />
erstmals bei Kindern zur Korrektur des Schielens<br />
am Menschen an. Wegen der lähmenden Wirkung<br />
auf die Muskulatur wird Botulinum Toxin<br />
seitdem bei zahlreichen neurologischen Bewegungsstörungen<br />
angewandt. Seit Anfang der<br />
90erjahre ist Botulinumtoxin als Medikament zugelassen<br />
und hat seinen Schrecken als gefährliche<br />
Substanz verloren.<br />
23
Klaus-Dieter Heep: Im<br />
Anästhesiebereich gestaltet sich<br />
die praktische Ausbildungssituation<br />
ähnlich wie in der Intensivpflege.<br />
Die fachspezifischen<br />
Ausbildungsziele orientieren<br />
sich am Erlernen spezieller<br />
Narkosetechniken, moderner<br />
Narkoseführung, der Mitbehandlung<br />
der Notfallpatienten<br />
im Schockraum sowie<br />
der Betreuung unserer Patienten<br />
im Aufwachbereich und<br />
der Eigenblutspende mit dem<br />
dazu notwendigen technischen<br />
Equipment.<br />
Da die sich uns anvertrauten<br />
Patienten oft in emotionalen<br />
Ausnahmezuständen befinden,<br />
ist neben der medizinisch-pflegerischen<br />
Qualifizierung eine<br />
hohe soziale Kompetenz erforderlich.<br />
Die Ressourcen im Gesundheitswesen<br />
heute sind knapp<br />
- hat dies Auswirkungen auf<br />
Ihre Schule?<br />
Hartmut Hautzel: Solide<br />
Weiterbildung ist unerläßlich -<br />
dies haben nicht nur die Erfahrungswerte<br />
der vergangenen<br />
30 Jahre gezeigt, sondern auch<br />
die permanent wachsenden<br />
Qualitätsansprüche im Gesundheitswesen<br />
erfordern dies.<br />
Nicht zuletzt aus diesem<br />
Grund haben sich die Bundesländer<br />
für länderspezifisch gesetzliche<br />
Regelungen dieser<br />
Ausbildung entschieden.<br />
In diesem Kontext sind wir<br />
eben seit 1973 als eine der ersten<br />
Weiterbildungsstätten in<br />
Hessen Garant dafür, daß das<br />
Fachkrankenpflegepersonal der<br />
Region in den sich schnell entwickelnden<br />
Spezialbereichen<br />
der Anästhesie und der operativen<br />
wie konservativen<br />
Intensivmedizin jeweils nach<br />
dem neuesten <strong>St</strong>and des medizinischen<br />
und pflegerischen<br />
Wissens weitergebildet wird.<br />
Die konstant hohe Nachfrage<br />
und die Teilnehmerzahl der sieben<br />
kooperierenden Kliniken<br />
bestätigt die hohe Akzeptanz<br />
der „<strong>Limburg</strong>er Schule“.<br />
24<br />
Fortsetzung von Seite 9<br />
Eine späte Nikolausüberraschung ...<br />
... gab es jetzt für die kleinen Patienten der Kinderfachabteilung des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es: 500 Euro<br />
waren der Erlös des Getränkeverkaufs im Rahmen einer Nikolausfeier in Hofen bei Runkel, den jetzt Dirk<br />
Kalheber und Uwe Nöller in der <strong>Limburg</strong>er Klinik persönlich überreichten - Mitorganisator Markus<br />
Schmidt konnte bei der Übergabe aus terminlichen Gründen nicht dabei sein. Die Freude auf der Kinderstation<br />
war groß, gibt es doch hohen Verschleiß des vielgenutzten Spielzeugs zu verzeichnen. Denn genau<br />
dafür sollte die großherzige Spende verwandt werden - schließlich sind die drei Hofener selbst Väter: Sie<br />
wissen also, was insbesondere kranken Kindern gut tut und können ermessen, welche psychologische Bedeutung<br />
die neue Philosophie der Abteilung für die kleinen Patienten hat. Warme Farben und pädagogisch<br />
wertvolles Spielzeug hatten im Herbst 2001 Einzug auf der <strong>St</strong>ation gehalten - die stolze Summe aus<br />
Hofen wird nun helfen, das Angebot auf dem pädagogisch neuesten <strong>St</strong>and zu halten! Unser Bild zeigt<br />
v.l.n.r.: die stellvertretende Pflegedirektorin Petra Hoffmann, Uwe Nöller, Dirk Kalheber und die stellvertretende<br />
<strong>St</strong>ationsleiterin Christel Höhre.<br />
Info-Box * Info-Box * Info-Box * Info-Box * Info-Box * Info-Box<br />
Die staatlich anerkannte Weiterbildung zur/zum<br />
“Fachkrankenschwester / -pfleger in der Intensivpflege”<br />
findet in berufsbegleitender Form<br />
statt und dauert zwei Jahre. Sie umfaßt 800<br />
<strong>St</strong>unden fachtheoretischen und fachpraktischen<br />
Unterrichts in den Bereichen Intensivmedizin,<br />
Anästhesiologie, Intensiv- und Anästhesiepflege,<br />
Medizintechnik, sowie die soziologischen,<br />
pädagogischen und psychologischen als auch<br />
die rechtlichen und betriebswirtschaftlichen<br />
Grundlagen der Intensivmedizin. Die praktische<br />
Weiterbildung erfolgt in den Fachabteilungen<br />
Anästhesie und Eigenblutspende, Intensivbehandlungsstationen(Anästhesiologisch-operative<br />
Intensivstation, Medizinisch-konservative Intensivstation).<br />
Fakultative Einsatzgebiete sind in<br />
der Endoskopie, der Dialyse und im Notarzt-<br />
Rettungsdienst möglich. Die Zielvorgaben der<br />
Weiterbildung lauten:<br />
Durchführung einer umfassenden, geplanten<br />
Intensivpflege nach dem Pflegeprozeßgedanken<br />
Erlernen und Weiterentwicklung von speziellen<br />
Pflege- und Arbeitstechniken in der Intensivpflege<br />
durch praxisnahe Weiterbildung<br />
Professioneller Umgang mit vital gefährde-<br />
ten und Notfallpatienten, Mitwirkung bei<br />
Wiederbelebungsmaßnahmen und Beatmungstherapie<br />
Sicherung und Kooperation in der Zusammenarbeit<br />
mit relevanten Berufsgruppen im<br />
therapeutischen Team<br />
Qualitätssicherung in der Intensivpflege.<br />
Im Jahr 1990 konnte mit den Dill Kliniken Dillenburg<br />
als erster externer Klinik ein Weiterbildungsvertrag<br />
abgeschlossen werden. In den folgenden<br />
Jahren erweiterte sich die Kooperation<br />
um weitere fünf Kliniken der Region: das Klinikum<br />
Wetzlar, die Hessenklinik Weilburg, das<br />
Klinikum Weilmünster, das <strong>Krankenhaus</strong> der<br />
Barmherzigen Brüder Montabaur und das<br />
DRK-<strong>Krankenhaus</strong> Diez. Bis heute wurden an<br />
der <strong>Limburg</strong>er Weiterbildungsstätte über 180<br />
Fachkrankenschwestern und Fachkrankenpfleger<br />
weitergebildet. Zur Zeit stehen 18 Weiterbildungsplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Nähere Informationen unter folgender Adresse:<br />
Weiterbildungsstätte für Anästhesie und<br />
Intensivpflege,<br />
Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong>,<br />
E-Mail: h.hautzel@st-vincenz.de<br />
Tel.: 0 64 31/292 4201, Fax: 0 64 31/292 4206
Kosmetische<br />
Injektion nicht<br />
im Angebot...<br />
Fortsetzung von Seite 23<br />
Fokale Dystonien (Lidkrampf,<br />
muskulärer Schiefhals,<br />
Schreibkrampf, <strong>St</strong>immlippenkrampf)<br />
oder Erkrankungen<br />
mit Spastik (z.B. nach Schlaganfall<br />
oder infolge Sauerstoffmangels<br />
während der Geburt).<br />
Weitere Einsatzgebiete sind das<br />
pathologische Schwitzen, das<br />
durch axilläre oder Injektionen<br />
der Handflächen behandelt<br />
werden kann. Die Wirkung<br />
hält meistens länger als ein<br />
halbes Jahr an. Diese Indikation<br />
ist in Deutschland noch<br />
nicht zugelassen und kann daher<br />
nicht ohne Antrag auf Kosten<br />
der Krankenkassen behandelt<br />
werden.<br />
Weitere noch experimentelle<br />
Anwendungen betreffen Verkrampfungen<br />
der Muskulatur<br />
innerer Organe, wie z.B. den<br />
unteren Speiseröhrenkrampf<br />
(Achalasie des Ösophagus), die<br />
Verkrampfung im Bereich des<br />
Magenausgangs (Pylorusstenose),<br />
<strong>St</strong>örungen der Blasenentleerung<br />
oder die vermehrte<br />
Speichelproduktion.<br />
Die erschlaffende Wirkung auf<br />
die Gesichtsmuskulatur wurde<br />
auch von Prominenten aus<br />
Film und Fernsehen in Amerika<br />
zur Faltenbehandlung entdeckt.<br />
Diese kosmetische Injektion<br />
hat auch in Deutschland<br />
viel Furore gemacht, was<br />
dem Ansehen von Botulinum<br />
Toxin als medizinischem Therapieprinzip<br />
nicht gerade<br />
genützt hat. Eine kosmetische<br />
Anwendung wird in der neurologischen<br />
Abteilung des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es nicht<br />
angeboten.<br />
Botulinum Toxin hat bis heute<br />
eine spannende Karriere vom<br />
gefürchteten Gift zum nützlichen<br />
Therapeutikum hinter<br />
sich und wird auch in Zukunft<br />
noch viele interessante Einsatzgebiete<br />
finden.<br />
Kann bei der Durchführung der Defäkographie auf langjährige Erfahrung in Zusammenarbeit<br />
mit den Rectumchirurgen am <strong>Krankenhaus</strong> München Neuperlach zurückgreifen: Dr.<br />
Sebastian Eichinger, Oberarzt der Radiologischen Klinik.<br />
Neue Methodik in der<br />
Radiologischen Klinik<br />
E<br />
ine neue Untersuchungsmethode<br />
wurde in den<br />
letzten Monaten in der Radiologischen<br />
Klinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>eseingeführt.<br />
Der Bedarf nach der sogenannten<br />
Defäkographie hatte<br />
sich durch aktuelle Aktivitäten<br />
der Klinik für Allgemein-, Viszeral-<br />
und Gefäßchirurgie ergeben.<br />
Relevant ist die neue Methodik<br />
vor allem bei <strong>St</strong>uhlproblemen<br />
wie z.B. Obstipation oder analer<br />
Inkontinenz. Diese wiederum<br />
können verschiedene Ursachen<br />
haben - beispielsweise<br />
Schädigungen des Schließmuskels,<br />
des Beckenbodens, des<br />
Darmes oder des Rückenmarkes.<br />
Die Defäkographie dient<br />
hierbei der morphologischen<br />
und funktionellen Diagnostik<br />
des Enddarmes und des<br />
Beckenbodens.<br />
Hierbei handelt es sich um eine<br />
radiologische Untersuchungsmethode,<br />
bei der die<br />
Entleerung des End-Darmes<br />
unter Durchleuchtung erfolgt<br />
und in Einzelbildern sowie<br />
Bildserien dokumentiert wird.<br />
Dr. Sebastian Eichinger, Oberarzt<br />
der Radiologischen Klinik,<br />
konnte bei der Einführung der<br />
Methode auf seine langjährigen<br />
Münchener Erfahrungen<br />
zurückgreifen, die er in dieser<br />
Technik durch die Zusammenarbeit<br />
mit den Rectumchirurgen<br />
am <strong>Krankenhaus</strong> München-Neuperlach<br />
erworben hatte.<br />
So verlor die Untersuchung<br />
für Patienten und Assistenzpersonal<br />
dann auch den anfänglich<br />
aufgebauten Schrecken<br />
und stellte sich als rasch durchführbar,<br />
sauber und schmerzfrei<br />
heraus. Auch der Chefarzt<br />
der allgemeinchirurgischen Klinik,<br />
Dr. Udo A. Heuschen,<br />
zeigte sich als Nutzer der Un-<br />
tersuchungsergebnissezufrieden. Neben dieser neue eingeführtenUntersuchungsmodalität<br />
hatte Dr. Sebastian Eichinger<br />
in den letzten zwei Jahren<br />
bereits die etwas in Vergessenheit<br />
geratene computertomographisch<br />
gesteuerte Schmerz-<br />
Defäkographie:<br />
Schnell, sauber und schmerzfrei<br />
therapie „wiederbelebt“ und<br />
vielen Patienten mit chronischen<br />
Rückenschmerzen zu<br />
schmerzfreien oder zumindest<br />
schmerzarmen Zeiten verholfen.<br />
Zudem hatte Eichinger die<br />
Implantation von Miniports<br />
eingeführt. Diese sind zum<br />
Beispiel für Tumorpatienten<br />
zur Chemo- oder<br />
Ernährungstherapie zu nutzen<br />
und werden von den Patienten<br />
aufgrund ihrer Lokalisation am<br />
Unter- oder Oberarm oft besser<br />
akzeptiert als die Ports im Bereich<br />
des Brustkorbs.<br />
25
Der Ausbau des EDV-Netzes ist - bestärkt durch die <strong>Krankenhaus</strong>vergütungsreform<br />
- eine Entscheidung von strategischer Tragweite. Der beginnende<br />
Dokumentationsdruck auf allen Ebenen wird ohne vollständige<br />
elektronische Datenverarbeitung nicht mehr zu bewältigen sein. Im Bild<br />
oben Frank Hesse, Mitarbeiter in der EDV-Abteilung, unten ein Einblick<br />
in das Innere eines Rechners...<br />
26<br />
Ausbau des<br />
EDV-Netzes<br />
beschlossen:<br />
a das zur Zeit eingesetzte<br />
EDV-System diesen Anforderungen<br />
so nicht mehr<br />
genügte, wurde im Herbst<br />
2001 eine Arbeitsgruppe gegründet,<br />
die die Produkte der<br />
führenden <strong>Krankenhaus</strong>-informationsanbieter<br />
auf deren Vollständigkeit<br />
und Qualität überprüfen<br />
soll. Zur Erfüllung der<br />
vorgegebenen Aufgaben wurde<br />
die folgende Vorgehensweise<br />
gewählt:<br />
Einholung von Informationen<br />
bei Kollegen, Messen<br />
und sonstigen Veranstaltungen<br />
Auswahl mehrerer potentieller<br />
Anbieter<br />
Vorstellung der Produkte in<br />
unserem Haus und Durchführungen<br />
von Informati-<br />
Von Frank Mellein<br />
Vollständige<br />
elektronische<br />
bald auch im<br />
In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Verwaltungsrats<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es den Ausbau des<br />
bestehenden <strong>Krankenhaus</strong>informationssystems mit einer Investitionssumme<br />
von rund 875.000 Euro genehmigt. Hintergrund<br />
sind die tiefgreifende Veränderungen für die EDV-<br />
<strong>St</strong>rukturen der Krankenhäuser, welche die Einführung des<br />
neuen DRG-Abrechnungssystems zum 1. Januar 2004 mit<br />
sich bringen wird. Die Notwendigkeit aller am Patienten er-<br />
D<br />
onsbesuchen bei Referenzkunden<br />
der Anbieter<br />
Durchführung eines detaillierten<br />
Preisvergleiches<br />
Nach Abwägung aller Faktoren<br />
wurde in der EDV-Arbeitsgruppe<br />
beschlossen, eine Empfehlung<br />
an die <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
auszusprechen, die die<br />
Firma Siemens als weiteren<br />
EDV-Partner nennt. Hierfür<br />
waren folgende Gründe maßgebend:<br />
Vertrauter und zuverlässiger<br />
Partner seit 1995<br />
Hervorragende Weiterentwicklung<br />
der Software in<br />
den letzten Monaten<br />
<strong>St</strong>ärkung der medizinisch/pflegerischen<br />
EDV<br />
Weiterentwicklung zum<br />
hausweiten Informationssystem
Patientenakte<br />
<strong>Vincenz</strong><br />
brachten Leistungen mit Fallpauschalen abzurechnen erfordert<br />
eine Datenlage, die zum einen die Abrechnung der<br />
DRGs ermöglicht und zum anderen die Kalkulation der Ist-<br />
Kosten unterstützt. Des weiteren muß eine intensive Unterstützung<br />
der medizinischen und pflegerischen Bereiche erfolgen.<br />
Auch die Belange des Qualitätsmanagements müssen<br />
erfüllt werden und die Festlegung und Unterstützungen von<br />
standardisierten Arbeitsabläufen ermöglicht werden. Ebenso<br />
gewinnt auch die regelmäßige Information der verantwortlichen<br />
Mitarbeiter zunehmend an Bedeutung.<br />
Gutes Kosten-/Nutzenverhältnis<br />
Die <strong>Krankenhaus</strong>leitung bestätigte<br />
den Vorschlag der<br />
EDV-Arbeitsgruppe und der<br />
Verwaltungsrat genehmigte<br />
nun den Ausbau des bestehen-<br />
den<strong>Krankenhaus</strong>informationssystems. Was aber steckt nun hinter der<br />
geplanten Erweiterung?<br />
Ziel aller Anstrengungen ist es<br />
bis zum 31. Dezember 2004<br />
eine vollständige elektronische<br />
Patientenakte zu führen, in der<br />
alle Daten des Patienten<br />
einschließlich aller bildgebenden<br />
Verfahren beinhaltet sind.<br />
Des weiteren ist die Einführung<br />
eines elektronischen<br />
Ambulanzsystems, die Umsetzung<br />
der elektronischen Anfor-<br />
Optimierung der Ablaufplanung<br />
und Reduzierung der<br />
Wartezeiten für die Patienten<br />
derungen von Apotheken und<br />
Medikalartikeln von der <strong>St</strong>ation<br />
und der Ausbau des OP-<br />
Programmes zu einem vollwertigen<br />
Managementsystem, geplant.<br />
Nach Umsetzung aller Schritte<br />
wird es möglich sein, alle Da-<br />
<strong>St</strong>eht mit seinem Team vor gravierenden technischen Umstrukturierungen<br />
in seiner Abteilung: Der Herr der (Mikro-) Prozessoren, EDV-Chef<br />
Josef Pötz.<br />
ten des Patienten, beginnend<br />
von dem Erstkontakt in der<br />
Ambulanz bis hin zur Dokumentation<br />
aller erbrachten Leistungen<br />
während des stationären<br />
Aufenthaltes, in einer<br />
zentralen Patientenakte abzuspeichern<br />
und somit die Möglichkeit<br />
zu geben, daß jeder berechtigte<br />
Anwender an allen<br />
Terminals des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
rund um die Uhr die entsprechenden<br />
für ihn notwendigen<br />
Informationen abfragen kann.<br />
Dies hat enorme Vorteile, denn<br />
allein das Vorhandensein aller<br />
Röntgenaufnahmen in der<br />
elektronischen Patientenakte<br />
wird zu einer deutlichen Entspannung<br />
der Arbeitsabläufe<br />
führen.<br />
Aber auch die Terminierung<br />
der Funktionsleistungen soll<br />
dazu beitragen, daß Wartezeiten<br />
für den Patienten deutlich<br />
reduziert werden und auch die<br />
Ablaufplanung für das Personal<br />
optimiert werden kann.<br />
Die Einführung von Managementtools,<br />
die zur Auswertung<br />
aller Daten rund um den Patienten<br />
eingesetzt werden können,<br />
rundet das Investitionspaket<br />
ab und wird die <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
und die beauftragten<br />
Fachkräfte in die Lage versetzen,<br />
die Kosten- und Leistungsströme<br />
innerhalb des<br />
Hauses zu beobachten und entsprechende<br />
Verbesserung im<br />
Klinikalltag zu erreichen.<br />
Wir wünschen allen betroffenen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
viel Erfolg bei der<br />
Umsetzung der einzelnen Programmschritte<br />
und bitten Sie<br />
alle um ihre Unterstützung, damit<br />
das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
auch im EDV-Bereich gut<br />
für die Anforderungen der Zukunft<br />
gerüstet ist.<br />
Verknüpfung aller Ebenen: besonders in der EDV ist gutes Rüstzeug<br />
vonnöten, um für die Anforderungen der Zukunft gewappnet zu<br />
sein...<br />
27
personalnachrichten:<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab 17.03.<strong>2003</strong>:<br />
NAME: EINSATZORT: EINTRITT:<br />
Schmitz, Solveig Sekretariat Geschäftsführer 17.03.<strong>2003</strong><br />
Graß-Schmitt, Regina Anästhesie 01.04.<strong>2003</strong><br />
Krämer, Peter Anästhesieabt./OP 01.04.<strong>2003</strong><br />
Richter, Ulrike Med. Klinik 01.04.<strong>2003</strong><br />
Rothhardt, Sabine Labor 01.04.<strong>2003</strong><br />
Wiesner, Brigitte Cafeteria 01.04.<strong>2003</strong><br />
Zimmermann, Peter Allgemeinchirurgie 01.04.<strong>2003</strong><br />
Blome, Karsten Nephrologie 01.05.<strong>2003</strong><br />
Bode, Alexander Allgemienchirurgie 01.05.<strong>2003</strong><br />
Göbel, Marcus OP 01.05.<strong>2003</strong><br />
Mitze, Jörg-Eric Neurologie 01.05.<strong>2003</strong><br />
Siegel, Franziska Apotheke 01.05.<strong>2003</strong><br />
Belz, Marius Zivildienstleistender 05.05.<strong>2003</strong><br />
Schäfer-Schirrschmidt, Kati <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.06.<strong>2003</strong><br />
Schmidt, Katja Med. Klinik 01.06.<strong>2003</strong><br />
Spranger, Sabine <strong>St</strong>rahlentherapie 01.06.<strong>2003</strong><br />
Wenzel, Maria Anästhesie 01.06.<strong>2003</strong><br />
Jubiläen April bis Juni <strong>2003</strong>:<br />
NAME: ABTEILUNG: DATUM: JAHRE:<br />
Frink, Annette Anästhesieabt./OP 01.04.1993 10<br />
Becher, Katja Krankenpflegeschule 01.04.1993 10<br />
Pötz, Eveline Radiologie 01.04.1993 10<br />
Reichelt, Ursula <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.05.1993 10<br />
Weller, Michaela <strong>St</strong>ation 2/3-4 01.05.1993 10<br />
Sayn, Annerose Küche 15.06.1993 10<br />
Hehseler, Bernd <strong>St</strong>ation 2/1-2 01.04.1993 20<br />
Otolski, Dariusz <strong>St</strong>ation 1/1 01.04.1993 20<br />
Leber, Brunhilde Med. Klinik 01.04.1993 20<br />
Dillmann, Ralf <strong>St</strong>ation 1/1 01.04.1993 20<br />
De Marco, Simone <strong>St</strong>ation 3/3-4 01.04.1993 20<br />
Rösler, Sabine OP 01.04.1993 20<br />
Huber, Eberhard Amb. Unfallchirurgie 01.04.1978 25<br />
Schmitt, Gertrud Küche 01.04.1978 25<br />
Kollang, Ursula <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.05.1978 25<br />
Leimpek, Petra EEG 01.05.1978 25<br />
Becht, Sonja Wäscherei 16.05.1978 25<br />
Schardt, Georg Einkauf 01.04.1973 30<br />
Schmidtkunz, Udo <strong>St</strong>ation 2/3-4 01.04.1973 30<br />
Will, Helga Med. Klinik 01.05.1973 30<br />
Diefenbach, Margret Unfallchirurgie 03.05.1973 30<br />
Ruhestand:<br />
NAME: ABTEILUNG: AUSTRITT<br />
Müller, Klaus Technik 31.03.<strong>2003</strong><br />
Sievers, Christel Nukleardiag. 31.03.<strong>2003</strong><br />
Dr. Jörg. Helmut Radiologie 31.05.<strong>2003</strong><br />
Lange,Gertrud <strong>St</strong>ation 7/1-2 31.05.<strong>2003</strong><br />
Schick, Georg OP 31.05.<strong>2003</strong><br />
Verstorbene:<br />
NAME: ABTEILUNG: STERBEDATUM:<br />
Heun, Zenzi <strong>St</strong>ation 3/1-2 08.03.<strong>2003</strong><br />
Voss, Agnes Klinischer Hausdienst 30.03.<strong>2003</strong><br />
Tropp, Karl-Hermann Warenwirtschaft 03.05.<strong>2003</strong><br />
Schwester Consolata <strong>St</strong>ation 1/3-4 26.05.<strong>2003</strong><br />
28<br />
Herzliche Glückwünsche von der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>leitung des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es!<br />
Max-Ethan, der Sohn von Doreen Schmolke von der <strong>St</strong>ation<br />
U/1 eröffnete den Reigen der <strong>Vincenz</strong>-Kinder am 15. April<br />
um 23.49 Uhr. Er maß 52 cm und wog 3300 gr. Ihm folgte<br />
am 25. April Neele Schäfer-Kämmerer - Mutter Pia arbeitet<br />
auf der <strong>St</strong>ation E/3-<br />
4. Neele brachte<br />
3770 Gramm auf <strong>Vincenz</strong>-Kinder<br />
die Waage und maß<br />
53 Centimeter! Carina,<br />
Tochter von Petra Wohnbach, Sekretärin des Geschäftsführers,<br />
wurde am 20. Mai um 15.09 Uhr geboren. Sie wog<br />
3640 Gramm. Mit ihren 51 Centimetern Länge übertraf sie<br />
knapp Lilly Marlene Brink, die 50 Centimeter lang und 3065<br />
Gramm schwer am 21. Mai geboren wurde. Ihre Mutter<br />
Kathleen ist auf der <strong>St</strong>ation E/1-2 beschäftigt. Tags darauf<br />
wurde um 7.20 Uhr die kleine Lena geboren, Tochter von<br />
Jutta Schewe-Zimmermann, Mitarbeiterin der Frauenklinik.<br />
Sie wog stolze 3380 Gramm! Der kleine Niklas, Sohn von Jana<br />
Zufall von der <strong>St</strong>ation 5/3-4 wurde am 28. Mai geboren.<br />
Seine Maße: 3825 Gramm und 55 Centimeter!<br />
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