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Ausgabe Nr. 2 / 2003 (3,6 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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Der lange Weg<br />

zum radiologischen<br />

Kompetenzzentrum:<br />

Einsatz für zukunftsträchtige<br />

Systeme und aktuelle Technologie<br />

D<br />

aß die Radiologische Klinik<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

über ein hochqualifiziertes<br />

Mitarbeiterteam sowie<br />

ein breites diagnostisches und<br />

therapeutisches Spektrum auf<br />

hohem gerätetechnischen Niveau<br />

verfügt, ist nicht zuletzt<br />

sein Verdienst: Dr. Helmut<br />

Jörg, der im Mai nach 31jähriger<br />

Tätigkeit für unser Haus in<br />

den Ruhestand ging, hat die<br />

Abteilung seit 1972 als Chefarzt<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Dezent distinguiert,<br />

aber mit dennoch vehementem<br />

Nachdruck setzte sich der gebürtige<br />

Jenaer für die Etablierung<br />

zukunftsträchtiger Behandlungssysteme<br />

und aktueller<br />

Technologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

ein. Seine wissenschaftlichen<br />

Interessen galten dabei vor allem<br />

der Nuklearmedizin, der<br />

Mammographie sowie angiographischenUntersuchungsund<br />

Therapieverfahren.<br />

So entwickelte sich die Abteilung<br />

schnell zu einem radiologischen<br />

Kompetenzzentrum.<br />

Meilensteine hierbei waren<br />

zunächst die Einführung der<br />

diagnostischen Angiographie<br />

sowie der Aufbau der gesamten<br />

nuklearmedizinischen Diagnostik<br />

und der <strong>St</strong>rahlenbehandlung<br />

bösartiger Tumore<br />

6<br />

mit einem Telekobalt-Gammatron.<br />

Hinzu gehörte eine umfassende<br />

Tumorbehandlung mit<br />

eigener <strong>St</strong>ation sowie eigener<br />

Tumorsprechstunde. 1976<br />

konnte Dr. Jörg das diagnostische<br />

Potential der Nuklearmedizin<br />

durch die Anschaffung<br />

einer Gammakamera wesentlich<br />

erweitern. Im selben Jahr<br />

wurde auch das erste Ultraschallgerät<br />

angeschafft und interdisziplinär<br />

genutzt.<br />

Lange setzte sich der Radiologe<br />

für epochale medizintechni-<br />

sche Neuerungen ein - entgegen<br />

finanzieller Probleme und<br />

restriktiver <strong>St</strong>andortvergaben<br />

des Landes gelang es ihm<br />

1991, die Computertomographie<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

einzuführen. 1992 folgten<br />

entscheidende Verbesserungen<br />

in Diagnostik und Intervention<br />

bei arteriellen und venösen Erkrankungen<br />

und Verletzungen<br />

durch die Einführung der sogenannten<br />

Digitalen Subtrakti-<br />

Dr. Helmut Jörg<br />

ons-Angiographie (DSA). Mit<br />

dieser überlagerungsfreien<br />

Röntgen-Darstellung von Blutgefäßen<br />

wurde beispielsweise<br />

bei der Erweiterung oder<br />

Eröffnung eingeengter oder<br />

verschlossener Blutgefäße mit<br />

Hilfe von Ballonkathetern oder<br />

der lokalen Auflösung von<br />

Blutgerinnseln ein schnelleres,<br />

präsziseres und nicht zuletzt<br />

patientenschonenderes Vorgehen<br />

ermöglicht - eine Errungenschaft<br />

nicht zuletzt auch im<br />

Sinne des <strong>St</strong>rahlenschutzes!<br />

Chefarzt Dr. Helmut Jörg<br />

verlässt nach 31 Jahren<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Als das Land Hessen 1994 die<br />

Mittel für die Anschaffung eines<br />

Linearbeschleunigers zur<br />

Verfügung stellte, wurde die<br />

<strong>St</strong>rahlentherapie aus dem Verbund<br />

der Radiologie gelöst:<br />

1996 gründete Prof. Dr. Ion<br />

Christian Chiricuta das Institut<br />

für <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, da sich<br />

Dr. Jörg auf die weitere Optimierung<br />

des radiologischen<br />

und nuklearmedizinischen An-<br />

gebots der Klinik konzentrieren<br />

wollte. So zählen heute neben<br />

konventioneller Röntgendiagnostik<br />

u.a. auch die Spiralcomputertomographie,minimal-invasive<br />

Eingriffe sowie<br />

die gesamte nuklearmedizinische<br />

Diagnostik einschließlich<br />

der Positronenemissionstomographie<br />

(PET) mit einer koinzidenzfähigenDoppelkopfkamera<br />

zum Spektrum der Radiologischen<br />

Klinik.<br />

Dieses außerordentliche Engagement<br />

wurde durch zwei<br />

Brände zurückgeworfen: 1976<br />

zerstörte Feuer die gesamte<br />

röntgendiagnostische Abteilung<br />

und verursachte erhebliche<br />

Schäden auch in Nuklearmedizin<br />

und <strong>St</strong>rahlentherapie, 1996<br />

verursachte ein Brand in der<br />

Bettenzentrale schwere Schäden<br />

in der darüberliegenden<br />

Röntgenabteilung. Unter größten<br />

Anstrengungen aller Beteiligten<br />

sowie mit planerischem<br />

und organisatorischen Geschick<br />

gelang es Dr. Jörg und<br />

seinem Team, den radiologischen<br />

„Betrieb“ aufrechtzuerhalten<br />

und wiederaufzubauen.<br />

Mehr als ein Grund also, warum<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />

dem langjährigen Chefarzt zu<br />

großem Dank verpflichtet ist!<br />

Dank schulden Dr. Jörg aber<br />

auch zahlreiche Mitarbeiter<br />

und ärztliche Kollegen, die bei<br />

ihm einen Teil ihrer medizinischen<br />

Ausbildung absolviert<br />

haben.<br />

Als medizinischem Lehrer<br />

ging es ihm nicht nur um die<br />

Vermittlung von Wissen und<br />

Know How. Schwerpunkt der<br />

mitunter „strengen Schule“ war<br />

die Weitergabe ärztlicher Tugenden:<br />

äußerste Sorgfalt im<br />

Umgang mit den Patienten,<br />

Härtnäckigkeit bei der Suche<br />

nach Diagnosen, Präzision bei<br />

der Formulierung ärztlicher<br />

Befunde. Daß die Dosierung<br />

von Lob und Tadel nicht immer<br />

den Vorstellungen der<br />

Schüler entsprach, befinden<br />

diese heute als Charakteristikum<br />

eines Lehrers, der an sich<br />

selbst höchste Ansprüche stellt!

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