Ausgabe Nr. 2 / 2003 (3,6 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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Sie führt ein unspektakuläres Schattendasein und ist dennoch<br />
Garant für kompetentes Personal in hochsensiblen Bereichen<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>wesens: Die Weiterbildungsstätte<br />
für Anästhesie und Intensivpflege am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
die in diesem Jahr ihr 30jähriges Bestehen feiert. Als<br />
eine der ältesten Schulen Hessens in diesem Bereich bürgt<br />
die Einrichtung für differenzierte Qualifizierung in hochkomplizierten<br />
Berufsfeldern. Die Einsatzbereiche der Absolventen<br />
der berufsbegleitenden Weiterbildungsmaßnahme am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> sind die Intensivpflegestationen, die Anästhesieabteilung<br />
mit Eigenblutspende sowie die Dialyse und Endoskopieabteilung.<br />
Die im Jahr 1973 vom Chefarzt der Abteilung für<br />
Anästhesie und operative Intensivmedizin, Dr. Wolfgang<br />
Meister, ins Leben gerufene Weiterbildungsstätte etablierte<br />
sich in Zusammenarbeit mit dem damaligen Agnes-Karll-Verband<br />
und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie<br />
und Wiederbelebung (DGAW, heute DGAI) innerhalb kurzer<br />
Zeit zum Kompetenzzentrum - seit 1990 auch für Interessenten<br />
aus anderen Kliniken. Parallel zur Entwicklung im<br />
Anästhesiebereich etablierte sich die fachbezogene Weiterbildung<br />
im Bereich der Inneren Medizin und Intensivpflege, für<br />
die heute Oberarzt Dr. Klaus Nitsche verantwortlich zeichnet.<br />
Nach weit über fünfzehnjähriger Pionierarbeit des Leitenden<br />
Anästhesiepflegers Heribert Hohl ist seit 1986 Hartmut<br />
Hautzel für die Konzeption und Organisation der berufsbegleitenden<br />
Weiterbildung zuständig. Anläßlich des bevorstehenden<br />
Jubiläums sprachen wir mit dem Pflegerischen<br />
Leiter der Weiterbildungsstätte, Hartmut Hautzel, dem ehemaligen<br />
Leitenden Anästhesiepfleger Heribert Hohl , sowie<br />
den Praxisanleitern Holger Kremer und Klaus-Dieter Heep:<br />
Warum wurde die Fachweiterbildung<br />
am <strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> initiiert?<br />
Heribert Hohl: Als ich 1969<br />
zur Anästhesie wechselte, war<br />
Fachpersonal eine Ausnahme.<br />
Auch war die Besetzung von<br />
Planstellen über mehrere Jahre<br />
ohne eine Fachweiterbildung<br />
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nicht möglich. Um also Personal<br />
dauerhaft an uns zu binden,<br />
wollten wir in Form dieser<br />
Möglichkeit, sich weiter zu<br />
qualifizieren, langfristige berufliche<br />
Perspektiven schaffen.<br />
Unter welchen Bedingungen<br />
wurde die Fachweiterbildung<br />
begonnen?<br />
Der Ausbildungsjahrgang im Jubiläumsjahr: 18 Teilnehmer aus 6 Kliniken<br />
absolvieren an der Weiterbildungsstätte für Anästhesie- und Intensivpflege<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ihre Fortbildung.<br />
Heribert Hohl: Ich war der<br />
erste, der die Fachausbildung<br />
begonnen hat. Diese wurde in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Nord-West <strong>Krankenhaus</strong><br />
Frankfurt in Verbindung mit<br />
dem Agnes-Karll-Verband<br />
durchgeführt. Der gesamte<br />
theoretische Unterricht wurde<br />
von Dr. Meister gehalten. Die<br />
Zwischenprüfungen und die<br />
Abschlußprüfung wurden im<br />
Nord-West <strong>Krankenhaus</strong><br />
Frankfurt durchgeführt.<br />
Da die Anästhesieabteilung<br />
nur aus vier Pflegepersonen<br />
bestand, wurde der Unterricht<br />
größtenteils außerhalb der<br />
Dienstzeit oder an Samstagen<br />
und Sonntagen erteilt.<br />
Weiterbildungsstätte für<br />
Anästhesie und Intensivpflege<br />
- was bedeutet dies konkret,<br />
was kann man sich darunter<br />
vorstellen?<br />
Hartmut Hautzel: Gegenstand<br />
der Weiterbildung ist vor<br />
allem die Vermittlung tiefergehender<br />
Erkenntnisse und theoretischer<br />
Grundlagen für die<br />
intensive Pflege und Betreuung<br />
der Patienten auf den Intensivstationen<br />
und der Anästhesie.<br />
Absolventen unserer Weiterbildung<br />
müssen in der Lage sein,<br />
komplizierte Zusammenhänge<br />
zu erkennen, Pflegemaßnah-<br />
30 Jahre<br />
für<br />
Hochkomplizierte medizintechnische Geräte erfordern immer spezialisierteres<br />
Wissen. Immer mehr Funktionen aus dem ärztlichen Aufgabenbereich<br />
mußten im Laufe der Zeit auf weitergebildetes, speziell qua-<br />
men und -techniken dieser<br />
schwerstkranken und verletzten<br />
Patienten eigenständig zu planen,<br />
durchzuführen, zu dokumentieren<br />
und zu bewerten.<br />
Darüber hinaus werden ihnen<br />
Schlüsselqualifikationen vermittelt,<br />
um bei Maßnahmen<br />
der Diagnostik und Therapie<br />
bis hin zu Wiederbelegungsmaßnahmen<br />
und Beatmungstherapien<br />
professionell<br />
im therapeutischen Team mitwirken<br />
zu können.<br />
Warum die Focussierung auf<br />
Anästhesie und Intensivpflege?<br />
Heribert Hohl: In den 60er<br />
Jahren war die Entwicklung<br />
und Spezialisierung der Krankenpflege<br />
sehr eng mit dem rasanten<br />
Fortschritt der Medizin<br />
im Anästhesie- und Intensivbereich<br />
verbunden. In Konsequenz<br />
daraus erfolgten Überlegungen,<br />
die Schwerkranken in<br />
speziellen organisatorischen<br />
Einrichtungen zusammenzuführen.<br />
Diese zunächst als<br />
Wachstationen, später als Intensivstationen<br />
benannten Pflegeeinheiten<br />
wurden zunehmend<br />
mit hochkomplizierten<br />
medizintechnischen Geräten<br />
ausgestattet, die spezialisiertes<br />
Wissen erforderten. Gleichzeitig<br />
entwickelte sich die