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Sonepar_Report_Juni 2021

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Smart Home<br />

Auswahlkriterien<br />

für ein DALI-Gateway<br />

im Smart Home<br />

Als weniger noch mehr und<br />

schön war: das Studebaker Lark<br />

VIII Sedan Radio von 1960<br />

(Foto: sv1ambo, wikipedia.org)<br />

Foto: ©magdal3na/stock.adobe.com<br />

Die Beleuchtungssteuerung im Smart Home gewinnt immer mehr an<br />

Bedeutung. Die Zeiten von „AN“ und „AUS“ gehören so langsam der<br />

Vergangenheit an. Die Anforderungen gehen vom einfachen Dimmen über<br />

Farbsteuerungen (RGBW) bis hin zur circadianischen* Beleuchtung.<br />

Rückspiegel<br />

„Jetzt mach doch mal<br />

Ein Standard für die Steuerung solcher Systeme<br />

ist DALI (Digital Addressable Lighting<br />

Interface). Dieser herstellerübergreifende Standard<br />

wird schon seit Langem im Zweckbau<br />

eingesetzt, hält aber jetzt auch im Wohnungsbau<br />

Einzug, denn mit der Weiterentwicklung<br />

auf DALI-2 sind neben vielen neuen Funktionen<br />

auch der Device Type 8 (DT8) hinzugekommen.<br />

Mit dem DT8 lassen sich jetzt LED-Betriebsgeräte<br />

wie z. B. RGB, RGBW und Tunable White<br />

vollumfänglich steuern. DALI-Gateways gibt<br />

es für die verschiedensten drahtgebundenen<br />

und drahtlosen Smart-Home-Systeme. Sie<br />

unterscheiden sich lediglich in der Anzahl der<br />

DALI-Schnittstellen und deren Funktionalität.<br />

Pro DALI-Schnittstelle können max. 64 DALI-<br />

Teilnehmer in 16 Gruppen betrieben werden.<br />

Die max. Leitungslänge ist abhängig vom<br />

Querschnitt der Leitung.<br />

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:<br />

Heinz-Günter Hüske<br />

Akademie/Trainer/Gebäudesystemtechnik<br />

heinz-guenter.hueske@sonepar.de<br />

Es gibt drei Arten der Ansteuerung von<br />

DALI-Teilnehmern an den Schnittstellen:<br />

1. Broadcast:<br />

– Alle angeschlossenen DALI-Teilnehmer werden<br />

durch einen Broadcast-Befehl angesteuert.<br />

– Einzeladressierung entfällt, dadurch<br />

schnelle Inbetriebnahme<br />

2. Multicast:<br />

– Mehrere Leuchten werden zu Gruppen<br />

zusammengefasst.<br />

– Die max. 64 Teilnehmer werden zu max. 16<br />

Gruppen des Gateways zugeordnet.<br />

– Jede Gruppe kann separat angesteuert werden.<br />

3. Unicast (Sonderfall von Multicast)<br />

– DALI-Teilnehmer können entweder in die<br />

Einzeladressierung oder in die Gruppenadressierung<br />

integriert werden.<br />

– Eine Ansteuerung eines Teilnehmers durch<br />

beide Varianten ist nicht möglich.<br />

Bei der Auswahl eines DALI-Gateways ist<br />

immer darauf zu achten, ob Broadcast oder<br />

Multicast eingesetzt werden soll. Ein weiteres<br />

Auswahlkriterium ist die Anwendung, hier<br />

speziell Standard Dimmen, RGB, RGBW oder<br />

Tunable White (TW).<br />

Beispiel Gira eNet Funk Steuereinheit DALI<br />

1fach Mini: Schalten und Helligkeitseinstellung<br />

von DALI-Leuchten, gemeinsame Bedienung<br />

aller angeschlossenen DALI-Vorschaltgeräte<br />

über 1 x Broadcast<br />

Beispiel Hager DALI Aktor 4-fach KNX easy und<br />

Broadcast zur Einbindung von Geräten mit DALI-<br />

Schnittstelle in das easy oder KNX-System:<br />

Schalten Ein/Aus, Dimmen, RGBW-Farbsteuerung,<br />

Tunable White (TW) Farbtemperatursteuerung<br />

von warm- bis kaltweißem Licht<br />

Beispiel Eltako EnOcean Funk-DALI-Gateway:<br />

Es können 16 Gruppen angesteuert und auch<br />

der Broadcastbefehl abgesetzt werden.<br />

* Eine circadianische Beleuchtung richtet sich nach dem<br />

biologischen Tagesrhythmus des Menschen. Auch bezeichnet<br />

als Human Centric Lighting (HCL). Wird durch Tunable White<br />

Leuchten umgesetzt.<br />

Foto: KB3/stock.adobe.com<br />

laut, Vati!“<br />

Schon gehört? Das Autoradio wird 100. Na ja, so circa. Denn wie<br />

immer bei großen Erfolgen existieren mehrere potenzielle Väter und<br />

noch mehr Legenden drum herum.<br />

Erste ernsthafte Entwicklungsversuche Während das „Transitone TH1” noch aus zwei<br />

datieren jedenfalls auf die 1920er. Dabei lag Anzeige- bzw. Bedienelementen bestand,<br />

die Herausforderung, Radios in Autos zu ging die Delco Radio Corp. 1931 den nächsten<br />

Schritt und brachte erstmals automobile<br />

verbauen, neben der Größe darin, dass diese<br />

möglichst unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen<br />

und den Erschütterungen Netzbetrieb auf 6-V-Basis auf den Markt.<br />

Radios mit eingeführten Röhren für Akku- und<br />

auf löchrigen Straßen sein mussten. Doch<br />

das konnte die Bastler und Ingenieure nicht In der Sahara erprobt<br />

aufhalten. Denn die Zwanziger waren nicht Auf der anderen Seite des Atlantiks war man<br />

nur das früheste „Goldene Zeitalter“ des Automobils<br />

(auch weil viele Waffenschmieden des Telefunken 1925 mit einer lang gestreckten<br />

indes auch nicht faul. In Deutschland startete<br />

Ersten Weltkriegs jetzt auf zivile Fertigung Variante seines Heimempfängers „Telefunkon<br />

umstellten), sie waren mindestens ebenso 3“. Dieser „Sportempfänger 1925“, der speziell<br />

sehr eine radioverrückte Zeit.<br />

für den Einbau in Boote und Automobile vorgesehen<br />

war, kam gleich mit einer besonderen<br />

1922 soll es einem gewissen George Frost, Federkonstruktion für die Befestigung daher.<br />

dem Präsidenten des Chicagoer „Lane<br />

High School Radio Clubs“, gelungen sein, in Ziemlich früh dran war auch Bosch. Die Stuttgarter<br />

landeten ihren Knaller ausgerechnet im<br />

seinem Ford Model T Radio zu hören. Die<br />

offizielle Autoradiogeschichtsschreibung Weltkrisenjahr 1932 bei der Funkausstellung.<br />

aber beginnt 1927. In diesem Jahr wurde Allerdings war es die Berliner Firma Blaupunkt<br />

das erste industriell gefertigte Autoradio mit (damals noch „Ideal Radiotelefon- & Apparatefabrik”),<br />

die zusammen mit der Mutterfirma der<br />

der Modellbezeichnung „Transitone TH1”<br />

von der Automobile Radio Corp. (ARC) vorgestellt<br />

und verbaut. Später wurde ARC radio in Europa herstellte: Das „Autosuper AS<br />

Ideal, der „Robert Bosch AG“, das erste Auto-<br />

von der Philadelphia Storage Battery Company<br />

gekauft – mit der Folge, dass Philco Langwelle funktionierte. Erprobt auf einer Sa-<br />

5“ war ein Röhrengerät, das auf Mittelwelle und<br />

oft als Autoradio-Pionier Nr. 1 genannt<br />

hara-Expedition, war das AS 5 aber nicht etwa<br />

wurde und wird.<br />

in Berlin entwickelt worden, sondern durch eine<br />

Ingenieurgruppe von Bosch in Stuttgart. Eine<br />

Musterwerkstatt der angehenden Muttergesellschaft<br />

stellte dann auch die Nr. 1 bis Nr.<br />

300 davon her. 1 Kostenpunkt: 465 Reichsmark.<br />

Das entsprach damals einem Drittel vom Preis<br />

eines Autos und zeigt, wie weit man noch entfernt<br />

war von der Massenware Autoradio.<br />

Über den Brenner mit Nürburg und Blaupunkt<br />

Zum unverzichtbaren Reisebegleiter wurde<br />

das Autoradio dann auch erst, nachdem die<br />

schlimmen Kriegszeiten vorbei waren. 1948<br />

begeisterte Blaupunkt mit einem im Armaturenbrett<br />

integrierten Exemplar und 1951, zwei Jahre<br />

nach Start der Ultrakurzwelle, brachte Becker<br />

das berühmte „Nürburg“ mit Stationstasten<br />

heraus – heute ein gesuchtes Sammlerobjekt.<br />

Vollends zum Kassenschlager entwickelte sich<br />

das Autoradio in den Wirtschaftswunderjahren.<br />

Nach dem ersten Auto konnte man sich jetzt<br />

auch den ersten Auslandsurlaub leisten. Eine<br />

Tour über den Brenner ohne Autoradio war<br />

damals undenkbar. „Jetzt mach doch mal laut,<br />

Vati“, klang es da vielstimmig von der Rücksitzbank.<br />

Und das Familienoberhaupt kurbelte und<br />

kurbelte, bis kurz vor Rimini endlich das letzte<br />

Funkloch überwunden war.<br />

1 Quelle: Datenheft zur Bosch-Geschichte, 1998<br />

Erinnern Sie sich noch an Ihre<br />

frühesten Autoradiomomente?<br />

Die Redaktion freut sich auf Ihre Beiträge,<br />

gerne auch mit Foto: report@sonepar.de<br />

34<br />

<strong>Sonepar</strong> <strong>Report</strong> 223 | Wissen & Ausbildung<br />

<strong>Sonepar</strong> <strong>Report</strong> 223 | Zu guter Letzt<br />

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