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Sonepar_Report_Juni 2021

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Dr. Georg C. Schmidt ist Projektleiter<br />

am Institut für Print- und Medientechnik<br />

der TU Chemnitz und hat den<br />

Druck von Papierlautsprechern<br />

auf ein neues Level gehoben. (Foto:<br />

Jacob Müller, TU Chemnitz)<br />

Corona-News:<br />

Diskussion um Rechtsanspruch<br />

auf Homeoff‌ice nimmt Fahrt auf<br />

Forschungs-Podcasts<br />

und Papierlautsprecher<br />

Wer junge, talentierte Technikfans erreichen<br />

will, muss sich nach der Decke strecken.<br />

Das heißt heute: Multimedia auch in den Hochschulen<br />

einsetzen. Das dachten sich auch die<br />

Verantwortlichen der TU Chemnitz. Deshalb<br />

präsentieren sie in ihrer neuen Podcast-Reihe<br />

„TUCscicast“ aktuelle Forschung aus dem<br />

eigenen Haus. Die Themen sind dabei ebenso<br />

vielfältig wie die Wissensgebiete der Interviewten.<br />

Der neueste Podcast beschäftigt sich mit<br />

der Funktionsweise von Elektronik auf Papier<br />

und der Frage, ob wir schon bald Papierlautsprecher<br />

in unseren Haushalten haben werden.<br />

(Der <strong>Report</strong> berichtete bereits in seiner<br />

Märzausgabe über diese Forschungen.)<br />

Die Reihe soll über mehrere Kanäle erreichbar<br />

sein und ist gedacht für alle, die es interessiert –<br />

unabhängig von Beruf und Alter. So können<br />

die Beiträge derzeit im Web-Player der TU<br />

Chemnitz, in jeder Podcast-App über deren<br />

RSS-Feed, auf Spotify, Deezer und im Apple<br />

Podcast gehört werden.<br />

Die Pandemie hat mobiler Arbeit, vor allem Regelungen aussehen könnten und was<br />

im Homeoffice, enormen Auftrieb gegeben. insbesondere in Sachen Arbeitsschutz und<br />

Und deren zahlreiche Vorteile deutlich Datenschutz dabei beachtet werden muss.<br />

gemacht. Dazu zählen die bessere Verein- Erstellt wurde sie von Forscherinnen des<br />

barkeit von Beruf und Familie, weniger Zeitverlust<br />

und CO 2 -Ausstoß durch Fahrten Instituts (WSI) und des Hugo Sinzheimer<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

zum Arbeitsplatz und eine Überwindung Instituts (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung.<br />

regionaler Fachkräfteengpässe, wenn Beschäftigte<br />

nicht am Arbeitsort wohnen müs-<br />

halten ein Recht auf mobiles Arbeiten in Zu-<br />

Die Rechts- und Sozialwissenschaftlerinnen<br />

sen. Allerdings fehlen immer noch gesetzliche<br />

Regelungen und Rahmenbedingungen, und zeigen, wie entsprechende Gesetze auskunft<br />

für notwendig, erläutern die Gründe<br />

um sicherzustellen, dass auch nach der gestaltet sein müssten. Die Studie steht<br />

Sondersituation die positiven Potenziale ab sofort kostenfrei zum Download bereit:<br />

mobiler Arbeit ausgeschöpft werden können. https://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_<br />

Eine neue Studie zeigt auf, wie solche pb_55_<strong>2021</strong>_.pdf<br />

Je oller, je doller?<br />

Weil der Nachbar<br />

auch eine hat …<br />

Hätten Sie es gedacht? Ob sich jemand in<br />

einer dafür geeigneten Region und Lage ein<br />

Solarpanel aufs Dach setzt, ist abhängig davon,<br />

ob er eines von seinem Fenster aus sehen<br />

kann. Kein Scherz, sondern Fazit einer Studie,<br />

die diverse Einflussfaktoren für einen Kaufentscheid<br />

verglichen hat. Ergebnis: Einkommen,<br />

Bildungshintergrund oder die Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda innerhalb des gleichen sozialen<br />

Netzwerks stellten sich als weniger wichtig<br />

heraus. Entscheidend ist die geografische Entfernung<br />

zur nächsten PV-Anlage.<br />

Ermittelt wurde all dies vom Potsdam-Institut<br />

für Klimafolgenforschung (PIK), und zwar in<br />

der US-Stadt Fresno. Der Schluss, den das<br />

deutsch-amerikanische Team daraus zieht,<br />

fasst Anders Levermann vom PIK und der<br />

Columbia University in New York zusammen:<br />

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein<br />

Säen von Solarpanels in Gegenden, in denen<br />

es nur wenige gibt, ein Stadtviertel und letztlich<br />

die Region überzeugen kann.“ Anders<br />

gesagt: Es muss halt einer anfangen, dann<br />

erledigt der natürliche Nachbarschaftsneid<br />

den Rest – in diesem Falle zum Positiven.<br />

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse auf<br />

Englisch und eine Downloadmöglichkeit findet<br />

sich unter: https://www.nature.com/articles/<br />

s41598-021-87714-w<br />

„Das will ich auch ...“ Dass die<br />

Anschaffung von PV-Anlagen in Nachbarschaften<br />

ansteckend ist, wurde<br />

jetzt wissenschaftlich bewiesen.<br />

(Foto: Foto: Eberhard Spaeth/stock.<br />

adobe.com)<br />

Forscher der TU Graz haben eine interessante Entdeckung gemacht, die ein ganz neues<br />

Licht auf Altbatterien wirft. Die Experten für Fahrzeugsicherheit konnten zeigen: je älter eine<br />

E-Auto-Batterie, desto geringer die Gefahr, die von ihr ausgeht.<br />

Das Team, das über vier Jahre hinweg das<br />

Crash-Verhalten Lithium-basierter Batterien<br />

von Elektroautos untersuchte, stellte fest,<br />

dass durch das reduzierte Energiepotenzial<br />

von gealterten Batterien die Wahrscheinlichkeit<br />

von unfallverursachten Batteriebränden<br />

sinkt. Hierzu verwendeten sie neben Crashtests<br />

auch eigens für die „Oldies“ entwickelte<br />

Simulationsmodelle und Berechnungsverfahren.<br />

„Die Performance neuer Batteriezellen ist weitgehend<br />

bekannt, daher beschäftigten wir uns<br />

mit dem gesamten Lebenszyklus“, erklärt Projektleiter<br />

Christian Ellersdorfer vom Institut für<br />

Fahrzeugsicherheit. Gemeinsam mit Industrie-<br />

Projektleiter Christian Ellersdorfer<br />

(links) mit Kollege Christian Trummer<br />

in der Batterien-Crashanlage des<br />

Battery Safety Center Graz.<br />

(Foto: Lunghammer, TU Graz)<br />

partnern wie AVL, Audi oder Daimler wurden<br />

Szenarien analysiert, die eine Batterie im<br />

Laufe ihres „Lebens“ durchlaufen kann: etwa<br />

Vibrationen und starke Beschleunigungen<br />

durch Parkrempler, schwere Unfälle und das<br />

ständige Laden und Entladen der Batterien.<br />

Ihre Resultate stellen die Grazer jetzt E-Auto-<br />

Herstellern zur Verfügung, die damit viel<br />

anfangen können. Denn dank der Forschungsergebnisse<br />

wissen sie nun, was sie einer<br />

Batteriezelle zutrauen können. Das ermöglicht<br />

materialsparende Designs und mehr Effizienz,<br />

wie Ellersdorfer erläutert: „Bislang wurde die<br />

Batterie so verbaut, dass Deformationen bei<br />

jedem erdenklichen Szenario ausgeschlossen<br />

werden konnten. Jetzt können die Hersteller<br />

den Bauraum besser nutzen. Und Sicherheits-<br />

Checks einer neuen Zelle besitzen Gültigkeit<br />

für die gesamte Lebensdauer der Batterie.“<br />

Wissenschaftlicher Ansprechpartner: Ass. Prof.<br />

Dipl.-Ing. Dr. techn. Christian Ellersdorfer,<br />

christian.ellersdorfer@tugraz.at<br />

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<strong>Sonepar</strong> <strong>Report</strong> 223 | News & Infos <strong>Sonepar</strong> <strong>Report</strong> 223 | News & Infos<br />

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