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Büchereiperspektiven 1/21: Bibliotheken bleiben. Aus der Krise in die Zukunft

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

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FÖRDERUNGEN I PROJEKT- UND MEDIENFÖRDERUNG<br />

Vergabe <strong>der</strong><br />

Büchereiför<strong>der</strong>ung<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr gibt es im Bereich <strong>der</strong> vom Büchereiverband Österreichs adm<strong>in</strong>istrierten Büchereiför<strong>der</strong>ung des<br />

Bundes e<strong>in</strong>ige Neuerungen. <br />

Von Markus Feigl<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 1/<strong>21</strong><br />

46<br />

Die bisherige För<strong>der</strong>ung von Netzwerken und regionalen<br />

bibliothekarischen Servicee<strong>in</strong>richtungen wurde<br />

zur Projektför<strong>der</strong>ung „Wir lesen – digital & analog!“<br />

weiterentwickelt. Die För<strong>der</strong>kriterien für <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nför<strong>der</strong>ung<br />

wurden <strong>in</strong> Reaktion auf <strong>die</strong> Büchereischließungen 2020<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Punkten herabgesetzt. In beiden Schienen wurde<br />

<strong>die</strong> För<strong>der</strong>summe merklich erhöht.<br />

Projektför<strong>der</strong>ung „Wir lesen – digital & analog!“<br />

Die <strong>in</strong>haltliche Neugestaltung <strong>der</strong> bis 2020 existierenden För<strong>der</strong>ung<br />

von Netzwerken und regionalen bibliothekarischen<br />

Servicee<strong>in</strong>richtungen beabsichtigt e<strong>in</strong>e Unterstützung <strong>der</strong><br />

analogen und explizit auch <strong>der</strong> digitalen Leseför<strong>der</strong>ung. Sie<br />

reagiert darüber h<strong>in</strong>aus auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Evaluierung des bisherigen<br />

Modells, wo nur e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung von Personalkosten<br />

möglich war, was e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung von Netzwerken ehrenamtlich<br />

organisierter Büchereien erschwerte. Für „Wir lesen –<br />

digital & analog!“ kann nunmehr <strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung sowohl für<br />

Personal- als auch für Sachkosten beantragt werden.<br />

Durch <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> neuen För<strong>der</strong>schiene<br />

vorgeschriebene Kooperation mit regionalen Kultur- und Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

wird zudem <strong>die</strong> lokale Vernetzung <strong>der</strong><br />

Büchereien geför<strong>der</strong>t.<br />

Das Interesse <strong>der</strong> Büchereien an <strong>der</strong> neuen För<strong>der</strong>schiene<br />

war sehr hoch und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergabesitzung am 22. März 20<strong>21</strong><br />

konnten vom Büchereibeirat 17 Büchereiprojekte mit e<strong>in</strong>jähriger<br />

Laufzeit und 16 Projekte mit e<strong>in</strong>er Laufzeit über <strong>die</strong><br />

För<strong>der</strong>periode von zwei Jahren bewilligt werden.<br />

Die gesamte für 20<strong>21</strong> zugesprochene För<strong>der</strong>summe<br />

beträgt 107.488,54 Euro.<br />

Der überwiegende Teil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>reichungen hatte bewährte<br />

Leseför<strong>der</strong>ungs-Aktivitäten zum Inhalt, <strong>die</strong> oftmals s<strong>in</strong>nvoll<br />

um digitale Elemente erweitert wurden. Unter den E<strong>in</strong>reichungen<br />

waren bemerkenswert <strong>in</strong>novative Projekte. Als<br />

beson<strong>der</strong>s positiv wurden jene beurteilt, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e aktive E<strong>in</strong>beziehung<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen vorsehen.<br />

För<strong>der</strong>ung von Me<strong>die</strong>n<br />

Die außergewöhnlichen Umstände des vergangenen Jahres<br />

hatten konkrete <strong>Aus</strong>wirkungen auf <strong>die</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

Büchereiför<strong>der</strong>ung des Bundes vergebene Me<strong>die</strong>nför<strong>der</strong>ung.<br />

Bereits nach den im Frühjahr 2020 angeordneten ersten<br />

pandemiebed<strong>in</strong>gten Büchereischließungen wurde seitens<br />

des BMKÖS und des BVÖ e<strong>in</strong>e temporäre Herabsetzung <strong>der</strong><br />

Erfor<strong>der</strong>nisse für <strong>die</strong> Erreichung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>kriterien „Umsatz “<br />

und „Me<strong>die</strong>nerneuerung“ um 50 Prozent beschlossen.<br />

Von <strong>die</strong>ser Maßnahme profitierten <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>e jene<br />

Büchereien, denen e<strong>in</strong>e Zustellung von Me<strong>die</strong>n während<br />

<strong>der</strong> Schließzeit nicht möglich war o<strong>der</strong> seitens des Trägers<br />

untersagt wurde.<br />

Insgesamt erhielten 73 Büchereien, verteilt auf alle<br />

sechs von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degröße abhängigen Kategorien,<br />

über <strong>die</strong>se <strong>Aus</strong>nahmeregelung e<strong>in</strong>e Me<strong>die</strong>nför<strong>der</strong>ung. Von<br />

<strong>die</strong>sen erfüllten <strong>in</strong>sgesamt 65 Büchereien <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren auch zu regulären Bed<strong>in</strong>gungen <strong>die</strong> För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien,<br />

42 Büchereien sogar jedes Jahr. Diese Zahlen belegen zweifellos<br />

<strong>die</strong> S<strong>in</strong>nhaftigkeit <strong>die</strong>ser Vorgehensweise, da <strong>die</strong> <strong>Aus</strong>nahmeregelung<br />

<strong>in</strong> überwiegendem <strong>Aus</strong>maß grundsätzlich<br />

för<strong>der</strong>würdigen Büchereien zugutegekommen ist.<br />

Unbee<strong>in</strong>flusst von <strong>der</strong> Corona-<strong>Aus</strong>nahmeregelung gab es<br />

wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit, bei Nichterreichen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien<br />

e<strong>in</strong>en Antrag auf Impulsför<strong>der</strong>ung zu stellen.<br />

In <strong>der</strong> Vergabesitzung am <strong>21</strong>. April 20<strong>21</strong> zur Me<strong>die</strong>nför<strong>der</strong>ung<br />

befasste sich <strong>der</strong> Büchereibeirat mit 31 Ansuchen<br />

auf Impulsför<strong>der</strong>ung, von denen allerd<strong>in</strong>gs nur neun<br />

Anträge e<strong>in</strong>e ausreichend nachvollziehbare Begründung für<br />

das Nichterreichen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien enthielten.<br />

In Summe erhalten heuer 374 Büchereien e<strong>in</strong>e Me<strong>die</strong>nför<strong>der</strong>ung<br />

aus Bundesmitteln, was e<strong>in</strong>e neuerliche Steigerung<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> för<strong>der</strong>würdigen Büchereien gegenüber dem<br />

Vorjahr bedeutet.

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