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Brockenwirtzeitung_Ausgabe 57_I

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<strong>57</strong>. <strong>Ausgabe</strong> | 01_2020<br />

Gratis<br />

Der Brockenwirt<br />

Großer Tag für den Harzklub:<br />

Die Feier zum Tag der<br />

Deutschen Einheit am 3. Oktober


Der Brockenwirt<br />

Das »Höchste« im Norden<br />

Die Geschenkidee!<br />

»GUTSCHEINE«<br />

für Übernachtungen<br />

im Brockenhotel<br />

Brockenwirt & Sohn<br />

GmbH & CO KG<br />

HOTEL BROCKENSCHEIDECK · Tel.: 03 94 55 / 268 · www.hotel-brockenscheideck.de<br />

CAFÉ & RESTAURANT WINKLER · Tel.: 03 94 55 / 235<br />

Brockenwirt & Sohn<br />

GmbH & CO KG<br />

Brockenhotel · 38879 Schierke<br />

Telefon: 03 94 55 / 1 20<br />

E-Mail: info@brockenhotel.de<br />

Internet: www.brockenhotel.de


Liebe Brockenfreunde,<br />

Vorwort<br />

die Corona-Pandemie hat auch vor uns<br />

nicht halt gemacht: Zwölf Wochen lang<br />

konnte das Team des Brockenwirts<br />

keine Gäste in Schierke und auf dem<br />

höchsten Harzgipfel bewirten. Die Feier<br />

zu „30 Jahre Brockenwirt“ fiel ebenso<br />

aus, wie unsere beliebten Brockenstammtische,<br />

die Aufführungen des<br />

neuen „Faust“ und die 20-Jahr-Feier des<br />

„Brockenhotels“.<br />

Eine Zeit des Hoffens und Bangens, in<br />

der wir mit weiteren Partnern auch<br />

eine Aktion gestartet haben, um auf die<br />

existenzbedrohende Situation der Gastronomen<br />

und Veranstalter im Harz<br />

aufmerksam zu machen. Der Brocken<br />

erstrahlte in rotem Licht. Im Gegensatz<br />

zu vielen Kollegen hatten wir Glück und<br />

konnten Mitte Mai wieder die ersten<br />

Wanderer zur Rast bei uns begrüßen.<br />

Und wir haben gemeinsam mit unseren<br />

Partnern rund um die Brockenkuppe<br />

viel Aufwand betrieben, um trotz<br />

der schwierigen Rahmenbedingungen<br />

allen den Aufenthalt so angenehm wie<br />

möglich zu machen. Doch das geht immer<br />

nur Hand und Hand mit unseren<br />

Gästen. Deshalb helfen Sie uns dabei,<br />

alle die uns auferlegten Hygiene- und<br />

Abstandsregeln einzuhalten. Nutzen<br />

Sie den Brockenbesuch dazu, einfach<br />

mal durchzuatmen und innezuhalten.<br />

Genießen Sie die frische Luft und wenn<br />

möglich die fantastische Aussicht. Genießen<br />

Sie die Freiheit auf dem Berg,<br />

die fast auf den Tag genau vor 31 Jahren<br />

von mehreren hundert Harzfreunden<br />

vehement erstritten wurde. Aber folgen<br />

Sie bitte Hinweisen unserer Mitarbeiter<br />

und der Anzeige unserer „Corona-Ampel“<br />

vor dem Touristensaal. Oder um es<br />

mit dem Schweizer Ernst Reinhardt zu<br />

sagen: „Gelassenheit nimmt das Leben<br />

ernst, aber nicht schwer.“<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen,<br />

liebe Brockenfreunde, einen angenehmen<br />

Aufenthalt auf dem Berg und in<br />

unserem schönen Harz. Und bleiben<br />

sie gesund!<br />

Ihre Familie Steinhoff<br />

4–7 30 Jahre Brockenwirt – Teil I<br />

8 20 Jahre Brockenhotel<br />

9 – 10 Eine Ära geht weiter: 100. Brockenstammtisch<br />

11 – 13 30 Jahre Deutsche Einheit auf dem Brocken<br />

15 – 16 „Faust“ mit Corona-Zwangspause<br />

17 Schierke hat ein neues Feuerwehr-Gerätehaus<br />

18 – 19 Baustart für neue Rennrodel-Bahn<br />

20 HSB schränkt Ticketverkauf ein<br />

21 Land sichert Erhalt der HSB-Gleise<br />

22 Trauer um Andreas Glenk<br />

23 Das Brockenwörterbuch<br />

Inhalt<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Harzdruckerei GmbH<br />

im Auftrag des Brockenwirts –<br />

Familie Steinhoff, www.brockenwirt.de<br />

Layout & Druck:<br />

Harzdruckerei GmbH, Wernigerode<br />

www.harzdruckerei.de, Tel. 03943 5424-0<br />

Anzeigenberatung:<br />

Ralf Harms, Tel. 03943 5424-27<br />

E-Mail: r.harms@harzdruckerei.de<br />

Escheinungsweise: vierteljährlich<br />

Foto Titelseite: Matthias Bein<br />

Nachdruck und Verwendung in anderen Medien,<br />

auch auszugsweise, nicht gestattet.<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

3


30 Jahre Brockenwirt – Teil I<br />

Eine Corona-Ampel für den<br />

Touristensaal<br />

Brocken. Keine Feiern, geschlossene<br />

Hotels und Gastronomien: Ausgerechnet<br />

zum 30jährigen Firmenjubiläum<br />

hat die Corona-Pandemie dem<br />

Brockenwirt die wohl schwersten<br />

Wochen und Monate der Firmengeschichte<br />

beschert.<br />

Eine „Corona-Ampel“ am Eingang zum<br />

Touristensaal steuert den Zugang.<br />

„Zwölf Wochen hatten wir geschlossen“,<br />

blickt Daniel Steinhoff an die kritische<br />

Situation im Frühjahr zurück. Denn für<br />

die 24 Mitarbeiter im Brockenhotel, die<br />

zwölf Kollegen im Brockenbahnhof sowie<br />

die 15 Beschäftigten im Hotel Brockenscheideck,<br />

im Café Winkler und<br />

die 4 Kollegen im Schierker Bahnhof<br />

hatten von einem Tag auf den anderen<br />

keine Arbeit mehr. Zum Glück half das<br />

Kurzarbeitergeld über diese schwierige<br />

Phase hinweg. „Keiner unserer Mitarbeiter<br />

hat seinen Arbeitsplatz verloren“,<br />

ist Daniel Steinhoff froh, dass mit<br />

den Lockerungen in Sachsen-Anhalt ab<br />

Mitte Mai der Betrieb – wenn auch mit<br />

starken Einschränkungen – wieder aufgenommen<br />

werden konnte.<br />

Mit dem 15. Mai konnte unter Auflagen<br />

der Außenbereich am Brockenhotel<br />

wieder geöffnet werden. Seit 22. Mai<br />

ist auch der Touristensaal wieder zugänglich.<br />

Um die Abstandsregelungen<br />

im Innern einhalten zu können, wurde<br />

Tische und Stühle vom Saal durch die<br />

Flure bis hinauf an den Andenkenladen<br />

aufgestellt. Für einen kontrollierten<br />

Zugang sorgt zudem eine „Corona-Ampel“:<br />

„Wir haben uns eine handelsübliche<br />

Fußgängerampel besorgt. Zeigt sie<br />

grün, ist Platz im Saal. Bei rot müssen<br />

die Gäste draußen warten“, erläutert<br />

Daniel Steinhoff und ist froh, dass sich<br />

die meisten Besucher auch daran halten.<br />

„Es funktioniert zu großen Teilen“,<br />

sagt er.<br />

Die Terrasse im Brockenhotel steht seit<br />

Wiedereröffnung nur noch den Hotelgästen<br />

zur Verfügung. Im Goethesaal<br />

ist maximal für 100 Personen Platz. Im<br />

Brockenbahnhof hatte das Brockenwirt-Team<br />

bereits früh Trennwände<br />

aufgestellt und die kleine Hexenklause<br />

für Gäste geschlossen. Die Tische vor<br />

dem Imbiss stehen seit jeher ohnehin<br />

in gebührendem Abstand voneinander.<br />

„Das Einhalten der Hygiene-Bestimmungen<br />

wird auch regelmäßig kontrolliert.<br />

Die Behörden haben uns auch<br />

wichtige Hinweise gegeben, es noch<br />

besser zu machen“, so Daniel Steinhoff,<br />

der erleichtert ist, dass die Corona-Einschränkungen<br />

doch schnell gelockert<br />

wurden und wieder Gäste auf dem Brocken<br />

bewirtet werden konnten. „Das<br />

Wetter war natürlich ein Geschenk des<br />

Himmels“, so Steinhoff, der an manchen<br />

Tagen die Massen kaum bewältigen<br />

konnte.<br />

Schade ist, so der Brockenwirt, dass<br />

die geplanten Brockenstammtische in<br />

diesem Jahr nicht stattfinden konnten.<br />

Denn bei dieser Gelegenheit hätte<br />

er gern mit seinen Brockenfreunden<br />

auf zwei bedeutende Jubiläen angestoßen:<br />

30 Jahre Brockenwirt und 20 Jahre<br />

Brockenhotel. Zu diesen Anlässen hätte<br />

er gern auch an seinen viel zu früh<br />

verstorbenen Vater Hans Steinhoff erinnert,<br />

dessen Leben und Wirken untrennbar<br />

mit dem Brocken verbunden<br />

ist.<br />

Fortsetzung folgt<br />

4 Der Brockenwirt 01 | 2020


Der erste Brockenzug nach der Wiedervereinigung am 15. September 1991<br />

bei der Einfahrt in den Schierker Bahnhof.<br />

Zuvor hatte das Team vom Brockenwirt viel Arbeit<br />

beim Umbau des Bahnhofs zu einem Imbiss.<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

5


Platz war damals in der kleinsten Ecke.<br />

So bleibt er immer in Erinnerung:<br />

Brockenwirt Hans Steinhoff an seiner Gulaschkanone am Brockenbahnhof.<br />

6 Der Brockenwirt 01 | 2020


Der einstige Brockenbahnhof<br />

bei den Umbauarbeiten zum Imbiss<br />

mit Gaststube, Küche, Toiletten<br />

und der gemütlichen Hexenklause.<br />

Bis eröffnet werden konnte,<br />

wurden hungrige Wanderer im<br />

Außenbereich versorgt.<br />

Fotos: Brockenwirt<br />

WAS UNS VEREINT.<br />

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Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

7


„Herausfordernd wird die Investition in den Brandschutz“<br />

20 Jahre Brockenhotel<br />

Zum 20-Jährigen Bestehen des Brockenhotels<br />

sprachen wir mit Wilfried<br />

Schlüter, dem Vorstandsvorsitzenden<br />

der Harzsparkasse.<br />

1. Herr Schlüter, was waren die Hintergründe,<br />

dass sich die Kreissparkasse Wernigerode<br />

damals engagiert hat, die Immobilie<br />

zu erwerben?<br />

Eigentümer des Brockenturms war die<br />

Deutsche Telekom. Nach einer Konzernentscheidung<br />

wollte man sich von<br />

nicht betriebsnotwendigen Immobilien<br />

trennen. Auch die Brockenimmobilie<br />

sollte im Rahmen eines Immobilienpaketes<br />

mit veräußert werden.<br />

2. Wer waren damals die treibenden Kräfte?<br />

Der damalige Landrat des Harzkreises,<br />

Dr. Ermrich, hatte von diesen Planungen<br />

erfahren und wollte verhindern,<br />

dass die exponierte Immobilie auf dem<br />

höchsten Berg des Harzes an einen Investor<br />

verkauft wird, der keine Bindung<br />

zum Harz hat. So entstand die Idee, die<br />

damalig noch selbständige Kreissparkasse<br />

Wernigerode könnte die Immobilie<br />

erwerben. Der Vorstandsvorsitzende,<br />

Klaus Kirchner, war von dem Vorhaben<br />

angetan. Allerdings waren die Investition<br />

und die damit verbundenen Risiken<br />

für die Sparkasse allein nicht tragbar.<br />

Herr Kirchner konnte den damaligen<br />

Vorstandsvorsitzenden der Nord/LB, Dr.<br />

Hannes Rehm, dafür begeistern, dieses<br />

Investment gemeinsam voranzutreiben.<br />

3. Welche Hindernisse gab es dabei zu<br />

überwinden?<br />

Die Nord/LB war auch damals in einer<br />

Umstrukturierungsphase und wollte<br />

sich von nicht notwendigen Beteiligungen<br />

trennen. Dr. Rehm deutete gegenüber<br />

Herrn Kirchner an, dass es wohl<br />

schwierig werden könnte, dies durch<br />

die Gremien zu bekommen. Nach einigen<br />

Tagen teilte Dr. Rehm Herrn Kirchner<br />

mit, dass er in einem Gespräch den<br />

damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der Nord/LB und niedersächsischen<br />

Finanzminister, Hartmut Möllring, für<br />

die Idee gewinnen konnte. Damit stand<br />

der Gründung einer Grundstücksgesellschaft<br />

zum Erwerb der Brockenimmobilie<br />

nichts mehr im Wege.<br />

4. Wie war die damalige und ist die heutige<br />

Eigentümerstruktur?<br />

Eigentümer ist die Brockenverwaltungsund<br />

-vermietungs GmbH & Co. KG. An<br />

dieser Gesellschaft sind die Nord/LB<br />

und die Harzsparkasse zu je 50 Prozent<br />

beteiligt. Ehemaliger Eigentümer war<br />

die Deutsche Telekom AG.<br />

5. Sie mit Ihren Mietern zufrieden?<br />

Mieter sind unter anderem die Deutsche<br />

Funkturm GmbH und der Brockenwirt.<br />

Wir haben verlässliche Partner<br />

und was kann sich ein Vermieter<br />

mehr wünschen, als dass die Miete immer<br />

pünktlich kommt.<br />

6. Wieviel Geld wurde in den Jahren investiert<br />

und wofür?<br />

Über Geld spricht man nicht. Eine der<br />

großen Investitionen war der Neuanstrich<br />

der Holzfassade. Investitionen<br />

im Inneren des Gebäudes sind bei Gewerbeimmobilien<br />

Sache der Mieter.<br />

7. Wie sehen die nächsten Pläne aus?<br />

Herausfordernd wird in nächster Zeit<br />

die Investition in den Brandschutz. Hier<br />

sind erhebliche Aufwendungen zu erwarten.<br />

Die intensive Abstimmung mit<br />

den Fachplanern und Genehmigungsbehörden<br />

läuft schon seit längerer<br />

Zeit, weil das Gebäude auch in Sachen<br />

Brandschutz ein besonderes ist.<br />

8. Was macht für Sie persönlich diese Immobilie<br />

aus?<br />

Der Turm ist nun mal das höchstgelegene<br />

Gebäude im Norden. Von allen<br />

Seiten schon aus großer Entfernung zu<br />

sehen und Wahrzeichen des Harzes. Es<br />

macht mich schon ein bisschen stolz,<br />

dass die Harzsparkasse Miteigentümer<br />

der Immobilie ist.<br />

8 Der Brockenwirt 01 | 2020


Harzsparkassen-Vorstand Wilfried Schlüter (links) bei einem<br />

Brockenstammtisch im Goethesaal des Brockenhotels im Gespräch<br />

mit Rennrodel-Weltmeister Toni Eggert. (Foto: Jens Müller)<br />

Zum 100. Mal zum Brockenstammtisch getroffen<br />

Eine Ära geht weiter<br />

Brocken. Die Brockenstammtische,<br />

1991 vom einstigen Brockenwirt Hans<br />

Steinhoff und dem Medienunternehmer<br />

Martin K. Burghartz aus Braunschweig<br />

ins Leben gerufen, führen<br />

seit mehr als 28 Jahren Harzfreunde<br />

aus dem Ost- und Westharz – aus drei<br />

Bundesländern und neun Landkreisen<br />

– regelmäßig auf den höchsten<br />

Harzgipfel. Und die 100. Auflage stand<br />

ganz im Zeichen des Weihnachtsfestes.<br />

Zur traditionellen Weihnachtswanderung<br />

starteten einmal mehr<br />

rund 150 geladene Gäste von Schierke<br />

auf den Brocken und genossen auf ihrer<br />

Tour nicht nur die sonnigen acht<br />

Grad Celsius, sondern auch einen fantastischen<br />

Blick über Wernigerode bis<br />

hinüber nach Halberstadt.<br />

Das Jubiläum des 100. Brockenstammtisches<br />

nutzte im Goethesaal der Harzer<br />

Ex-Landrat Michael Ermrich (CDU),<br />

um Ursula Steinhoff und ihrem Sohn<br />

Daniel zu danken. Sie führen die Tradition<br />

der Stammtische fort, die es schon<br />

zu früheren Zeiten gegeben hatte. „Es<br />

ist ein Forum für den gesamten Harz,<br />

bei dem wir uns austauschen und auch<br />

Wernigerodes Ex-Landrat und Harzklub-<br />

Ehrenvorsitzender Michael Ermrich.<br />

kontrovers diskutieren können“, sagte<br />

Ermrich. Ihm falle in der heutigen<br />

Zeit immer häufiger auf, dass nicht<br />

zuletzt aufgrund der sozialen Medien<br />

sehr schnell übereinander geredet werde<br />

– und das oft anonym. Dies erinnere<br />

ihn schon fast an DDR-Zeiten, in denen<br />

viele dazu geneigt hätten, sich zwei<br />

Meinungen zu bilden: Eine, die sie nach<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

9


außen vertraten, und eine für Zuhause.<br />

„Wir müssen aufpassen. Wir sollten<br />

wieder mehr miteinander reden und<br />

uns nicht gegenseitig fertig machen“,<br />

sagte er.<br />

Bei seinen Harzfreunden scheint diese<br />

Gefahr nicht zu bestehen, denn wie<br />

Ermrich erinnerte, konnten an den 99<br />

vergangenen Stammtischen nicht nur<br />

klangvolle Namen begrüßt werden,<br />

sondern Menschen, die vieles bewegt<br />

haben und für Geradlinigkeit stehen<br />

und standen. Er dankte allen, die in den<br />

vergangenen 30 Jahren den Harz nach<br />

vorn gebracht haben. Und wohl alle im<br />

Goethesaal des Brockenhotels durften<br />

sich bei diesen Worten angesprochen<br />

fühlen.<br />

Wernigerodes Oberbürgermeister Peter<br />

Gaffert schloss sich den Worten an.<br />

„Ich bin sehr dankbar, wenn ich sehe,<br />

wie positiv sich unsere Region entwickelt<br />

hat“, sagte er. Er verwies unter<br />

anderem darauf, das nicht zuletzt der<br />

Brockenstammtisch eine Keimzelle der<br />

Ein-Harz-Initiative war, die inzwischen<br />

als GmbH arbeitet.<br />

Buchautor Wolfgang Schilling warb zum<br />

Brockenstammtisch für seinen Bildband<br />

„Schierke – Juwel unterm Brocken“.<br />

Darin erinnert er auch an den legendären<br />

Brockenwirt Hans Steinhoff.<br />

Obwohl die traditionelle Weihnachtswanderung<br />

seit jeher eher unpolitisch<br />

und dem Gedankenaustausch vorbehalten<br />

ist, wurde auf dem Weg zum<br />

Gipfel dann aber doch noch kontrovers<br />

diskutiert: Manfred Schultz, der als<br />

Weihnachtsmann den Wanderern einige<br />

süße Präsente überreichte, wollte<br />

beim Zwischenstopp am Verpflegungsstand<br />

des Brockenwirts das Lied „O<br />

Tannenbaum“ partout nicht anstimmen.<br />

„Denn die Blätter sind doch gar<br />

nicht mehr grün“, meinte er augenzwinkernd.<br />

Er ließ sich dann aber doch<br />

von der Mehrheit umstimmen. Demokratie<br />

pur.<br />

»Hintergrund: Die Brockenstammtische<br />

sind 1991 vom einstigen<br />

Brockenwirt Hans Steinhoff und dem<br />

Medienunternehmer Martin K. Burghartz<br />

aus Braunschweig ins Leben<br />

gerufen worden. Seither treffen sich<br />

Harzfreunde aus dem Ost-, West- und<br />

Südharz – aus drei Bundesländern<br />

und neun Landkreisen – regelmäßig<br />

auf dem höchsten Harzgipfel, um über<br />

aktuelle Themen zu diskutieren. Der<br />

Brockenstammtisch ist eine Institution.<br />

In den vergangenen 29 Jahren lockten<br />

diese Treffen zahlreiche Prominente<br />

auf den Berg - darunter alle Ministerpräsidenten<br />

und zahlreiche Minister<br />

Sachsen-Anhalts, aber auch namhafte<br />

Politiker und Unternehmer aus Niedersachsen<br />

und aus Thüringen. Viele von<br />

ihnen sind den Stammtischen auch im<br />

(Un)Ruhestand treu geblieben.<br />

„Warst Du denn auch artig?“, scheint der Weihnachtsmann Brockenwirt Daniel<br />

Steinhoff (rechts) zu fragen. Doch Rotrock Manfred Schultz stimmte mit dem<br />

Gastgeber nur das passende Weihnachtslied an.


Dr. Michael Ermrich, ehemaliger Wernigeröder Landrat und Ex-Harzklub-Präsident,<br />

überreichte Brockenwirt Daniel Steinhoff den Harzklub-Wimpel zum Festtag<br />

und dankte ihm für sein jahrelanges Engagement. Foto: Matthias Bein<br />

30 Jahre Deutsche Einheit<br />

auf dem Brocken<br />

Brocken. Zum Tag der Deutschen Einheit<br />

sind wieder viele Harzwanderer<br />

auf den Brocken geströmt, um den<br />

Feiertag an jener geschichtsträchtigen<br />

Stelle zu begehen. Mittendrin auch<br />

die Wandergruppe Königslutter - Corona<br />

bedingt jedoch mit weniger Teilnehmern<br />

als sonst. Manch ein Harzklub-Zweigverein<br />

war deshalb erst<br />

gar nicht gen Brocken aufgebrochen.<br />

Bereits am Torfhaus präsentierte sich<br />

der Brocken zur Feier des Tages gestochen<br />

scharf. Am Parkplatz Oderbrück<br />

begann die Wanderung für die kleine<br />

Gruppe aus Königslutter. Zunächst<br />

noch etwas frische Temperaturen, aber<br />

bald drangen die wärmenden Sonnenstrahlen<br />

durch. „Aufgefallen sind uns<br />

die zahlreichen entgegen kommenden<br />

Frühwanderer, sie erzählten von einem<br />

schönen Sonnenaufgang. Es war ein<br />

besonderes schönes und menschliches<br />

Gefühl beim Wandern, immer wieder<br />

wurde freundlichst gegrüßt, was tut das<br />

doch gut“, berichtet Dieter Hauschild.<br />

Auf dem Brocken war dann das Naturerlebnis<br />

„Über den Wolken“ zu erleben:<br />

Eine Traumansicht, speziell für diesen<br />

Feiertag. Bei der Feierstunde auf der<br />

Brockenterrasse waren die Ansprachen<br />

dank einer guten Lautsprecheranlage<br />

gut zu verstehen. Die ehemalige Ministerin<br />

des Landes Thüringen, Christine<br />

Lieberknecht, hat aktiv die Wendezeit<br />

mitgestaltet und hielt eine bemerkenswerte<br />

Rede. Begrüßungsworte sprachen<br />

ebenfalls der Harzklub-Vorsitzende<br />

Dr. Oliver Junk sowie der ehemalige<br />

Wernigeröder Landrat Dr. Michael Ermrich.<br />

Geehrt wurde bei der Feierstunde<br />

auch die Blaskapelle vom Zweigverein<br />

Hannover für 30 Jahre musikalische<br />

Begleitung, ebenfalls wurde „Brocken<br />

Corona bedingt fand die Feierstunde zum<br />

Tag der Deutschen Einheit auf der Außen-<br />

Terrasse beim Brockenwirt statt.<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

11


Benno“ für seinen Einsatz geehrt. Die<br />

Brockenkuppe hatte sich inzwischen<br />

zunehmend gefüllt, immer wieder war<br />

die Fröhlichkeit der Einheit zu spüren<br />

und beim Abstieg über Brockenstraße<br />

und Goetheweg schienen die Ströme<br />

der aufsteigenden Wanderer nicht abzureißen.<br />

Ein schöner Tag ging damit<br />

nicht nur für die Wanderer aus Königslutter<br />

zu Ende. Störend empfanden sie<br />

jedoch die zahlreichen Fahrradfahrer<br />

zwischen den Massen der Wanderer<br />

auf Brockenstraße und Goetheweg.<br />

Die kleine Abordnung aus Königslutter<br />

genoss die Sonnenstrahlen zum Tag der<br />

Einheit. Fotos: Dieter Hauschild<br />

Weiter den Harz,<br />

”<br />

unsere Heimat, gestalten!“<br />

Brocken. „Ist es die richtige Zeit, das<br />

richtige Jahr, dass wir uns hier heute<br />

treffen?“ Diese Frage hatte sich der<br />

Harzklub-Hauptvorstand im Zeichen<br />

von Corona gestellt und mit einem<br />

klaren „Ja!“ beantwortet.<br />

Christine Lieberknecht bei ihrer Festrede<br />

auf dem Brocken.<br />

Erinnerungsgeschenk von Brocken Benno<br />

an Ursula und Daniel Steinhoff zum<br />

30-jährigen Bestehen der Brockenwirt<br />

GmbH sowie für 20 Jahre Brockenhotel.<br />

So fand die Gedenkfeier zum 30. Jahrestag<br />

der Deutschen Einheit am 3.Oktober<br />

auf dem Brocken statt, aufgrund der notwendigen<br />

Corona-Hygiene-Vorschriften<br />

jedoch als reine Außenveranstaltung im<br />

Bereich des Wolkenhäuschen und Biergarten<br />

des Brockenwirtes. Das Wetter<br />

spielte mit. Über der geschlossenen Wolkendecke<br />

des Harzvorlandes versammelten<br />

sich ca. 200 Wanderer und Mitglieder<br />

der Zweigvereine im Sonnenschein und<br />

trotzten dem Wind auf dem Gipfel.<br />

Das Blasorchester des Harzklub-Zweigvereines<br />

Hannover, das von Beginn an<br />

im Jahr 1991 die Feier musikalisch begleitete,<br />

war gekommen und eröffnete<br />

die Feierstunde - wie in jedem Jahr - mit<br />

dem Choral „Nun danket alle Gott“.<br />

Harzklub-Präsident Dr. Oliver Junk begrüßte<br />

die Gäste. In seiner Ansprache<br />

machte er deutlich, dass es die richtige<br />

Entscheidung war, die 30-jährige<br />

Tradition auf dem Brocken auch unter<br />

erschwerten Bedingungen aufrecht zu<br />

erhalten. „Wir wollen und müssen uns<br />

heute hier treffen, um derjenigen mutigen<br />

Menschen zu gedenken, die damals<br />

in den Jahren 1989/1990 die friedliche<br />

Revolution erreichten. Wir wären sonst<br />

heute nicht hier*/.“/*<br />

Im Rückblick auf 30 Jahre Deutsche Einheit<br />

forderte er ein, nicht das Trennende<br />

immer wieder zu kritisieren, sondern<br />

das bereits Erreichte, Geleistete und Verbindende<br />

zu sehen. Lebensverhältnisse<br />

seien unabhängig von Ost und West regional<br />

unterschiedlich. Ehrenamtliche<br />

des Harzklubs gestalteten sofort nach<br />

der Wende länderübergreifend mit ihrem<br />

Engagement und ihrer Zuversicht<br />

maßgeblich das Zusammenwachsen<br />

zu einem gemeinsamen Harz. „Lassen<br />

Sie uns mutig und zuversichtlich in die<br />

weiteren Jahre gehen!“.<br />

Im Anschluss daran erklang die deutsche<br />

Nationalhymne „Einigkeit und Recht und<br />

12 Der Brockenwirt 01 | 2020


Freiheit“. Die Anwesenden erhoben sich<br />

von ihren Plätzen, aufgrund der Corona-<br />

Vorschriften aber ohne mitzusingen.<br />

Die ehemalige Ministerpräsidentin des<br />

Landes Thüringen und Präsidentin des<br />

Landeswanderverbandes Thüringen,<br />

Christine Lieberknecht, hielt die Festrede,<br />

der sie Worte Václav Havels voranstellte:<br />

„Die Freiheit ist wie das Meer:<br />

die einzelnen Wogen vermögen nicht<br />

viel, aber die Kraft der Brandung ist unwiderstehlich.“<br />

Als Kind in der DDR aufgewachsen, hatte<br />

sie gelegentlich den Brocken in der<br />

Ferne von zu Hause aus sehen können.<br />

Mit seinem Anblick verband sich für sie<br />

die Sehnsucht nach Freiheit als Vision,<br />

die Ahnung, dass willkürlich gezogene<br />

Grenzen nicht das Letzte sein könnten.<br />

Beim Wandern erschlossen sich ihr Nähe<br />

und Weite der Landschaft in besonderer<br />

Weise – „Die Gedanken sind frei“. Als<br />

dann 1989 ein freier Brocken für freie<br />

Bürger gefordert wurde und auch hier die<br />

Mauer endlich fiel, war es der Harzklub,<br />

der Erinnerungen, die vierzig Jahre verborgen<br />

waren, im Gesamtharz belebte.<br />

Das Potential unserer Region erkennend<br />

war es der Harzklub, der Begriffe wie *ein<br />

*Wandervolk, ein *einiges *Volk, ein Volk<br />

in *Einigkeit *und Recht und Freiheit mit<br />

Leben erfüllte. Dies auch weiterhin für<br />

kommende Generationen zu erhalten,<br />

muss unser aller Aufgabe und Ziel sein.<br />

Nach einem musikalischen Zwischenspiel<br />

übernahm der Ehrenpräsident des<br />

Harzklubs, Dr. Michael Ermrich, gerne<br />

die Aufgabe zwei Ehrungen durchzuführen.<br />

Zum einen erhielt Benno Wolfgang<br />

Schmidt, uns allen besser als „Brocken-<br />

Benno“ bekannt, für seine Verdienste das<br />

Goldene Ehrenabzeichen des Harzklubs,<br />

zum anderen wurde das Blasorchester<br />

des Zweigvereines Hannover geehrt.<br />

Zahlreiche Gäste aus nah und fern<br />

waren zur Feierstunde wieder auf den<br />

Brocken gewandert.<br />

Brocken-Benno bestieg nicht nur mehr<br />

als 8.900 Mal den Brocken und wurde<br />

so zu einem Botschafter des Brocken,<br />

sondern er wirkte aktiv mit bei der<br />

Erstellung von Wanderwegen, als Beispiele<br />

seien der Harzer Grenzweg, der<br />

Teufelsstieg und die Harzer Wandernadel<br />

genannt. Der Gedenkstein auf dem<br />

Brocken, der an die Gipfelöffnung am 3.<br />

Dezember 1989 erinnert, geht auf seine<br />

Initiative zurück.<br />

Das Blasorchester unter der heutigen<br />

Leitung von Klaus Gebhardt, dem Neffen<br />

des Begründers Jochen Gaedecke, erhielt<br />

zum Dank für 30 Jahre Auftritt auf dem<br />

Brocken einen Pokal.<br />

Zu guter Letzt dankte der Landrat des<br />

Landkreises Harz, Martin Skiebe, allen<br />

Ehrenamtlichen des Harzklubs für die<br />

geleistete Arbeit und forderte sie auf:<br />

„Lassen Sie uns weiter den Harz, unsere<br />

Heimat, gestalten!“<br />

Die <strong>Ausgabe</strong> der Wimpelbänder an die<br />

Delegationen der Zweigvereine schloss<br />

die Veranstaltung ab.<br />

Harzklub-Vizepräsident Klaus Dumeier, die Bundestagsbgeordnete Heike Brehmer sowie<br />

Ex-Landrat Dr. Michael Ermrich sicherten sich das aktuelle Wimpelband<br />

zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Fotos (4): Matthias Bein<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

13


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14 Der Brockenwirt 01 | 2020


„Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ sollte ursprünglich in der<br />

Walpurgisnacht starten. Doch Corona machte „Mephista“ (Jessica Fendler),<br />

„Dr. Faust“ (Christian Venzke) und allen anderen Protagonisten einen Strich<br />

durch die Rechnung. Foto: Rocco Pera GmbH<br />

Welturaufführung wegen Corona verschoben<br />

Faust“ kehrt auf den<br />

”<br />

Brocken zurück –<br />

aber erst nächstes Jahr<br />

Tipp<br />

Wernigerode. Im Herbst des vergangenen<br />

Jahres endete mit der letzten<br />

Vorführung von „Faust- Die Rockoper<br />

auf dem Brocken“ eine Ära in<br />

der Veranstaltungsgeschichte der<br />

HSB. Eigentlich sollte im Frühjahr der<br />

Goethe-Klassiker in Form eines neuen<br />

Stückes seine Auferstehung feiern.<br />

Doch die Corona-Pandemie machte<br />

diesen Planungen einen Strich durch<br />

die Rechnung. Der Start von „Faust<br />

auf dem Brocken - Rocktheater nach<br />

Goethe“ ist vorerst auf April nächsten<br />

Jahres verschoben worden.<br />

„Goethe“, „Faust“, der „Brocken“ und<br />

die „Brockenbahn“: Diese vier Themen<br />

gehören für die HSB einfach zusammen.<br />

Und so führte das kommunale<br />

Bahnunternehmen diesen Vierklang<br />

mit „Faust – Die Rockoper auf dem<br />

Brocken“ bereits seit 2006 auf. Im vergangenen<br />

November fiel dann nach<br />

13 erfolgreichen Jahren mit insgesamt<br />

387 Aufführungen und rund 90.000 Zuschauern<br />

der letzte Vorhang. Gemeinsam<br />

mit der produzierenden Rocco<br />

Pera GmbH und dem Brockenwirt wird<br />

es nun mit Unterstützung durch Radio<br />

SAW ein komplett neues Stück geben:<br />

„Faust auf dem Brocken – Rocktheater<br />

nach Goethe“. Und das mit einer von<br />

Jimmy Gee, Martin Constantin und<br />

Norbert Schultz völlig neu komponierten<br />

und von der Jimmy Gee Band gespielten<br />

Musik, die die Zuschauer mit<br />

rockig bis sanften Klängen durch eine<br />

bunte Show begleiten wird. Ebenfalls<br />

neu ist das aus der Feder von Hartmut<br />

Hecht und Michael Manthey stammende<br />

Libretto. Die Regie führt der bereits<br />

aus den Vorjahren bekannte Christian<br />

Venzke, der auch für die Choreografie<br />

verantwortlich zeichnet und als Schauspieler<br />

wieder in seiner Stammrolle „Dr.<br />

Faust“ auftreten wird. Geblieben ist dagegen<br />

das bewährte Erfolgsrezept des<br />

Gesamt-Events aus Goethes originalen<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

15


Texten, der An- und Abreise im dampfenden<br />

„Mephisto-Express“ mit Hexen<br />

und Teufeln an Bord sowie dem teuflischen<br />

„Mephisto-Mahl“ in der Brockenherberge.<br />

In das neue Stück haben die langjährigen<br />

Partner HSB, Brockenwirt und Michael<br />

Manthey mit ihren Teams nicht<br />

nur viel Herzblut, sondern auch ihre<br />

umfassenden Erfahrungen der erfolgreichen<br />

Vorjahre mit einfließen lassen.<br />

Die Welturaufführung wird nun am 30.<br />

April in der Walpurgisnacht auf dem<br />

Brocken, dem originalen Schauplatz<br />

der Handlung in Goethes Klassiker der<br />

Weltliteratur mit neuen und vertrauten<br />

Schauspielern stattfinden. Die Zuschauer<br />

erwartet eine<br />

mitreißende Aufführung mit einigen<br />

Überraschungen. So ist die Rolle des<br />

„Mephisto“ erstmalig als weibliche und<br />

theatralisch-rockige „Mephista“ besetzt,<br />

die sich noch im Laufe des Spiels<br />

in einen „menschlichen Frauen-Teufel“<br />

verwandelt und schließlich zu einer<br />

Mischung von beidem wird. Auch „Goethe“<br />

selbst wird in Erscheinung treten<br />

und eine Wandlung vom Künstler und<br />

Kommentator bis hin zu Gott sowie einer<br />

Hexe durchlaufen. Es bleibt bis zuletzt<br />

spannend, wenn im Finale sogar<br />

ein kleiner Fingerzeig zu „Faust – Der<br />

Tragoödie zweiter Teil“ geschlagen wird.<br />

Im Ticketpreis enthalten sind die Hinund<br />

Rückfahrt mit dem dampfenden<br />

Mephistoexpress von Wernigerode zum<br />

Brocken, Animation während der Fahrt,<br />

Höllischer „Mephisto-Tropfen“ zur Begrüßung,<br />

die Aufführung im Goethesaal<br />

des Brockenhotels und ein teuflisches<br />

„Mephisto-Mahl“ beim Brockenwirt.<br />

»Weitere Informationen<br />

zu „Faust auf dem Brocken –<br />

Rocktheater nach Goethe“,<br />

dem Ensemble sowie dem<br />

Kartenvorverkauf unter<br />

www.hsb-wr.de und<br />

telefonisch unter (03943) 5580.<br />

Die Hauptdarsteller von „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach<br />

Goethe“ (von links): Jessica Fendler („Mephista“), Christian Venzke<br />

(„Dr. Faust“/Regie/Choreografie), Annika Bollmann („Gretchen“) und<br />

Martin Constantin („Goethe“). Foto: Dirk Bahnsen/HSB<br />

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16 Der Brockenwirt 01 | 2020


Feuerwehr, Bauhof und Bergwacht<br />

Ein Haus für Macher und Retter<br />

Schierke. Nach 113 Jahren haben<br />

Schierkes Feuerwehrkameraden ein<br />

neues Gerätehaus beziehen können.<br />

Anfang Juni war das neue Domizil<br />

nach zweieinhalb Jahren Bauzeit endlich<br />

bezugsfertig. „Der Umzug der<br />

Schierker Kameraden in das neue<br />

Domizil ist für die Stadt Wernigerode<br />

und den Ortsteil Schierke ein wichtiger<br />

Schritt“ so Wernigerodes Oberbürgermeister<br />

Peter Gaffert. „In den<br />

letzten Jahren haben wir kontinuierlich<br />

in den lokalen Brandschutz investiert,<br />

denn nur so kann die Sicherheit<br />

unserer Bürger und Gäste gewährleistet<br />

werden. Schierke stellt mit seiner<br />

einzigartigen Lage am Brocken besondere<br />

Anforderungen an die Eisatzbereitschaft<br />

der Feuerwehr. Die dementsprechende<br />

technische Ausstattung<br />

ist unerlässlich. Die Stadt Wernigerode<br />

hat einen enormen finanziellen<br />

Aufwand betrieben um dieses multifunktionale<br />

Gebäude zu errichten.“<br />

Noch im Oktober sollen die angrenzenden<br />

Gebäudeteile für den Bauhof des<br />

Wernigeröder Ortsteils sowie die Kameraden<br />

der Bergwacht ihrer Bestimmung<br />

übergeben werden.<br />

Nachdem der neue Standort der Schierker<br />

Feuerwehr Anfang 2017 aufwändig<br />

beräumt und vorbereitet wurde und im<br />

Herbst die Baugenehmigung vorlag, realisierten<br />

regionale Firmen Schritt für<br />

Schritt das Bauvorhaben. Bei dem Bauwerk<br />

handelt es sich um einen ein- bis<br />

zweigeschossigen Sonderbau für Feuerwehr,<br />

Bauhof und Bergwacht. Im linken<br />

Bereich ist die Feuerwehr untergebracht.<br />

Den rechten Gebäudeteil werden Bauhof<br />

und Bergwacht beziehen.<br />

Durch die in den letzten Jahren stark<br />

gestiegenen Baupreise musste die Stadt<br />

letztlich rund 3,7 Millionen Euro für den<br />

Neubau des Komplexes an der Brockenstraße<br />

einplanen.<br />

Das Gebäudeensemble steht auf einer<br />

Stahlbetonbodenplatte. Die zentrale<br />

Mittelwand und die untergeordneten<br />

Wandbereiche im Inneren sind massiv.<br />

Das Haupttragwerk des Gebäudes ist eine<br />

Konstruktion aus Stützen und Bindern<br />

mit Tragweiten bis circa 18 Meter Länge.<br />

Das Dach ist ein Stahltrapezblech mit<br />

Dämmung und Folienabdichtung. Die<br />

Endlich hat Schierkes Feuerwehr ein<br />

neues und modernes Gerätehaus.<br />

Zur Einweihung gratulierten Oberbürgermeister<br />

Peter Gaffert und die Wernigeröder<br />

Architektin Veronika Roth dem<br />

Schierker Ortswehrleiter Ronny Schuck.<br />

Fassaden der Schierker Feuerwehr wurden<br />

als Holzrahmenkonstruktion errichtet<br />

– innen mit Trockenbau und außen<br />

mit Holzverkleidung. Die haustechnische<br />

Anlage entspricht mit Abgasabsaugung,<br />

Gasbrennwerttherme und EDV-Netz modernstem<br />

Standard.<br />

Das Gebäude belegt insgesamt eine<br />

Grundfläche von rund 1.200 Quadratmetern,<br />

von der die Feuerwehr den größten<br />

Anteil einnimmt. Mit seiner holzverkleideten<br />

Fassade fügt sich das moderne<br />

Gerätehaus harmonisch in das Schierker<br />

Ortsbild ein. Zeitgleich zum Baugeschehen<br />

wurden die Außenanlagen für<br />

den Bereich der Feuerwehr hergerichtet.<br />

Hierzu zählen unter anderem die<br />

Geländefassung, die Regenrückhaltung<br />

und die Gestaltung der Verkehrsflächen.<br />

Ebenso wurden die Einmündung in die<br />

Brockenstraße und die Zufahrtsstraße<br />

selbst neu ausgebaut.<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

17


Bauarbeiten an neuer Rennrodelbahn haben begonnen<br />

Harzer Rodler-Traum wird wahr<br />

Schierke. Darauf haben die Harzer<br />

Rodler lange warten müssen: Am Barenberg<br />

haben die Arbeiten für eine<br />

neue Rennrodelbahn begonnen. Die<br />

alte Schierker Bahn bestand zuletzt<br />

nur noch aus stark verwitterten und<br />

brüchigen Betonteilen sowie maroden<br />

Planken. Ein Herrichten war nur noch<br />

mit größten Mühen möglich. Umso<br />

mehr die Freude, das nun der Startschuss<br />

für den Neubau einer 300 Meter<br />

langen Trainingsstätte beginnen<br />

konnte. Genutzt wird das Areal der<br />

alten Bahn.<br />

„Der Weg bis zu diesem Ziel war ein steiniger“,<br />

erinnert sich Jörg Augustin, der<br />

als engagiertes Mitglied des Rodel- und<br />

Bobsportvereins (RBSV) Schierke das<br />

Projekt federführend initiiert hat. Erste<br />

konkrete Gespräche hatte es demnach<br />

2015 gegeben. Den Rodlern gelang es, sowohl<br />

die Stadt Wernigerode, als auch den<br />

Landkreis Harz und den Landessportbund<br />

ins Boot zu holen. Im November<br />

2019 flatterte der erhoffte Fördergeld-<br />

Bescheid des Landes Sachsen-Anhalt für<br />

die Hälfte der Gesamtkosten von 683 000<br />

Euro ein. Damit war die Finanzierung<br />

gesichert.<br />

Sven Ungethüm vom Ingenieurbüro<br />

Weber stellte den Kontakt zum renommierten<br />

Leipziger Ingenieurbüro Gurgel<br />

+ Partner her. Eine von zwei Firmen in<br />

Deutschland, die solche hochkomplexen<br />

Anlagen planen können, wie Jörg Augustin<br />

erklärt. Die Sachsen haben demnach<br />

bereits sieben olympische Bob-, Rodelund<br />

Skeletonbahnen von Calgary 1988<br />

bis Sotschi 2014 designt. Zudem seien<br />

sie federführend bei der Modernisierung<br />

des Eiskanals in Altenberg.<br />

Von diesem Know How profitieren nun<br />

auch die Schierker: So sollen die Geraden<br />

und Innenseiten der Kurven nicht<br />

aus Beton errichtet werden. Dafür kommen<br />

Kunststoff-Banden auf einer Stahlstruktur<br />

zum Einsatz. „Damit können<br />

wir erhebliche Kosten sparen“, so Jörg<br />

Augustin. Denn sparen mussten die Initiatoren<br />

vom ersten Tag an: Die ersten<br />

Angebote von Baufirmen lagen bei weit<br />

Unser guads, süffigs,<br />

boarisches Bier.<br />

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18 Der Brockenwirt 01 | 2020


Jörg Augustin (links) erläutert Vereinschef Dirk Klaus die künftige Streckenführung der<br />

neuen Rennrodelbahn in Schierke, für die nun der Baustart erfolgt ist. Foto: privat<br />

über einer Millione Euro. Und damit nicht<br />

stemmbar.<br />

Deshalb wird auf einige Einbauten verzichtet,<br />

die später nachgrüstet werden<br />

sollen. Besonders freut Jörg Augustin,<br />

dass die Harzer Firmen Stratie sowie<br />

Umwelttechnik & Wasserbau (U&W) -<br />

beide mit Sitz in Blankenburg - partnerschaftliche<br />

Lösungen gefunden habe, um<br />

weitere Sparpotenziale auszuschöpfen.<br />

„Beide sind bis an ihre Schmerzgrenze<br />

gegangen“, erklärt der Projektchef. Für<br />

U&W-Geschäftsführer Jörn Frankenfeld<br />

eine Selbstverständlichkeit: „Wir kennen<br />

Schierke von anderen Baustellen wie<br />

der Feuerstein Arena. Wir kennen die<br />

Anwohner. Wir freuen uns einfach auf<br />

dieses Projekt“. Zudem hoffen alle Mitstreiter,<br />

dass die Arbeiten zügig vorangehen.<br />

Allerdings hänge dies entscheidend<br />

davon ab, wie der Winter ausfällt: Bei<br />

Schnee und Frost, so Schierkes RBSV-<br />

Chef Dirk Klaus, sind Betonarbeiten<br />

nicht möglich. „Bei einer solchen Bahn<br />

ist höchste Präzision und großer manueller<br />

Aufwand gefragt“, so Klaus.<br />

Sein Verein ist übrigens nicht der alleinige<br />

Initiator der Anlage. Mit im Boot<br />

sind auch die beiden traditionsreichen<br />

Rodelclubs aus Blankenburg und Ilsenburg.<br />

Unterstützt werden sie von rund 20<br />

Sponsoren aus dem gesamten Harz. Die<br />

drei Vereine müssen dafür einen Eigenanteil<br />

von 90.000 Euro gemeinsam stemmen.<br />

Der Landkreis Harz beteiligt sich<br />

mit 150.000 Euro, die Stadt Wernigerode<br />

gibt 50.000 Euro dazu. Wie Jörg Augustin<br />

ergänzt, hat der Bob- und Schlittenverband<br />

für Deutschland die Finanzierung<br />

einer Zeitmess- und Startanlage sowie<br />

Lichttechnik zugesagt.<br />

Leider kann ein enthusiastischer Kämpfer<br />

für dieses Projektes die Entstehung<br />

nicht mehr miterleben. Ende Mai ist der<br />

Ehrenvorsitzende des BRSV Schierke,<br />

Oskar Winkler, im Alter von 90 Jahren<br />

verstorben. Oskar Winkler gewann 1951<br />

Bronze bei der Landesmeisterschaft der<br />

Rodler und wurde DDR-Vizemeister auf<br />

der Natureisbahn in Oberhof. Auch im<br />

Bob war er erfolgreich, nahm an der<br />

Vorbereitung für Olympia 1952 teil. Die<br />

DDR-Mannschaften im Bob wurden zwar<br />

nicht zu Olympia zugelassen, Oskar<br />

Winkler gab aber nicht auf und wurde<br />

unter anderem DDR-Juniorenmeister<br />

1955 mit Bremser Wolfgang Vesterling<br />

und im Jahr darauf DDR-Meister zusammen<br />

mit Werner Geinitz. Bei den 1958<br />

in Schierke ausgetragenen DDR-Meisterschaften<br />

war er aufgrund eines Sturzes<br />

nicht erfolgreich. Nach dem dritten Platz<br />

bei der DDR-Meisterschaft 1959 auf der<br />

Wadebergbobbahn gab er nach einem<br />

tödlichen Unfall eines anderen Teams<br />

den Bobsport auf.<br />

Von 1955 bis 1990 war er im Vereinsvorstand<br />

aktiv - war Übungsleiter, Trainer,<br />

Bahnbauer und Schlittentechniker, später<br />

stellvertretender Vorsitzender und<br />

ab 1994 sogar Vereinschef. Nach über 50<br />

Jahren Vereinstätigkeit gab er den Vorsitz<br />

im Jahr 2000 ab. Dem Verein blieb<br />

er allerdings weiter treu und wurde Ehrenvorsitzender.<br />

Als Initiator für den Bau<br />

der Rodelbahn am Barenberg 1968/1969<br />

verfolgte und unterstützte er auch den<br />

aktuellen Umbau 2020 mit Interesse, Ideen<br />

und finanzieller Zuwendung. Oskar<br />

Winkler war Träger der Ehrennadel des<br />

LandesSportBundes in Gold und durfte<br />

sich 2015 in das Ehrenbuch des Sports<br />

der Stadt Wernigerode eintragen.<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

19


HSB: Ticketverkauf auf der<br />

Brocken-Strecke eingeschränkt<br />

Wernigerode. Seit Mitte August hat<br />

die Harzer Schmalspurbahnen GmbH<br />

(HSB) ihren Ticketverkauf für alle Brockenfahrten<br />

eingeschränkt. Ziel ist<br />

eine weitere Erhöhung des Infektionsschutzes,<br />

um die Ausbreitung des<br />

Coronavirus einzudämmen. Eine Reduzierung<br />

des fahrplanmäßigen Zugangebots<br />

ist dabei nicht vorgesehen,<br />

und Fahrkarten zum beliebtesten Reiseziel<br />

der Harzer Schmalspurbahnen<br />

können auch weiterhin in allen Verkaufsstellen<br />

der HSB erworben werden.<br />

Neu ist jedoch, dass das kommunale<br />

Bahnunternehmen nur noch eine<br />

maximale Anzahl an Tickets für alle<br />

Züge zum höchsten Harzgipfel und<br />

zurück verkauft. Diese orientiert sich<br />

an den jeweils verfügbaren Sitz- und<br />

Stehplätzen und ist zudem in einzelne<br />

Verkaufskontingente für Wernigerode,<br />

Drei Annen Hohne und Schierke aufgeteilt.<br />

Darüber hinaus können Fahrgäste<br />

ihre Brockentickets dann nur<br />

noch am Reisetag selbst und für eine<br />

vorher festzulegende Bergfahrt erwerben.<br />

Hierdurch starten alle in Wernigerode<br />

beginnenden Brockenzüge<br />

zwar mit freien Sitzplätzen, diese<br />

werden aber jeweils für in Drei Annen<br />

Hohne und Schierke verkauften Ticketkontingente<br />

freigehalten. Flankierend<br />

hierzu hat die HSB den Verkauf<br />

von Online-Tickets vorerst eingestellt.<br />

Mit den neuen Regelungen sollen Überfüllungssituationen<br />

auf der am stärksten<br />

frequentierten Strecke vermieden<br />

und der Infektionsschutz für Fahrgäste<br />

und Mitarbeiter des Unternehmens<br />

noch weiter erhöht werden. Dabei reiht<br />

sich die Kapazitätsbeschränkung auf der<br />

Brockenstrecke nahtlos in eine Reihe<br />

weiterer Schutzmaßnahmen ein, die das<br />

kommunale Bahnunternehmen entsprechend<br />

den hygienischen Auflagen der<br />

Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

bereits umfangreich umgesetzt<br />

hat. Dazu zählen neben einer intensiven<br />

Kommunikation in allen Medien des Unternehmens,<br />

verstärkten Hinweisen in<br />

Stationen und Zügen sowie Besucherlenkungen<br />

in den Verkaufsstellen auch<br />

intensive Reinigungsmaßnahmen.<br />

In den Zügen der HSB gelten auch weiterhin<br />

die Pflicht zum Tragen eines<br />

Mund- und Nasenschutzes sowie die<br />

Beachtung der allgemeinen Maßnahmen<br />

zur Eindämmung der Pandemie. Die<br />

Auflagen gelten darüber hinaus auch für<br />

das Betreten der Fahrkartenausgaben<br />

und Dampfläden der HSB.<br />

Die HSB-Mitarbeiter beraten gern, welche<br />

Fahrstrecke zu welcher Uhrzeit geeignet<br />

ist. Besonders am Vormittag kann<br />

das Fahrgastaufkommen in den Zügen<br />

in Richtung Brocken sehr hoch sein.<br />

„Der Mindestabstand im Zug kann nicht<br />

immer eingehalten werden. Wir empfehlen<br />

daher, die Züge am Nachmittag<br />

zu nutzen und zusätzlich von unserem<br />

Nachmittagstarif zu profitieren“, so die<br />

HSB. Fahrkarten für die Brockenbahn<br />

gibt es ausschließlich in den Fahrkartenausgaben<br />

an den Bahnhöfen der Harzer<br />

Schmalspurbahnen.<br />

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sowie telefonisch<br />

unter (03943) 5580<br />

20 Der Brockenwirt 01 | 2020


HSB: Land sichert Erhalt von<br />

Gleisen und Brücken<br />

Wernigerode. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister<br />

Thomas Webel und<br />

Matthias Wagener, Geschäftsführer<br />

der Harzer Schmalspurbahnen GmbH<br />

(HSB), haben Mitte September am Wernigeröder<br />

Westerntorbahnhof die „Vereinbarung<br />

über die Finanzierung der<br />

Infrastrukturmaßnahmen der HSB“<br />

unterzeichnet. Die Vereinbarung gilt<br />

bis Ende 2024 und beinhaltet jährliche<br />

Zahlungen des Landes in Höhe von<br />

mehr als fünf Millionen Euro, die gemeinsam<br />

mit Eigenanteilen des Unternehmens<br />

beispielsweise in den Erhalt<br />

von Gleisen und Brückenbauwerken<br />

sowie in den Bau von Bahnübergangssicherungsanlagen<br />

fließen sollen.<br />

„Das ist gut angelegtes Geld“, sagte Thomas<br />

Webel bei der heutigen Unterzeichnung.<br />

„Die Harzer Schmalspurbahnen<br />

sind ein Stück lebendige Geschichte und<br />

ein Publikumsmagnet über die Grenzen<br />

unseres Landes hinaus. Mit der Förderung<br />

stärken wir diese touristische Attraktion<br />

und zugleich den Nahverkehr<br />

im Harz.“ Bereits seit 1994 gewähren die<br />

Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

der HSB eine finanzielle Unterstützung<br />

für den Betrieb und den Erhalt<br />

des mittlerweile 140,4 km umfassenden<br />

Streckennetzes im Harz. Das Engagement<br />

des Landes Sachsen-Anhalts wurde<br />

mit der heutigen Unterzeichnung der<br />

Vereinbarung über die Finanzierung der<br />

Infrastrukturmaßnahmen der HSB“ nun<br />

auf eine neue vertragliche Basis gestellt.<br />

Im Ergebnis der bereits seit längerem laufenden<br />

Gespräche und Verhandlungen<br />

mit beiden Bundesländern und den neun<br />

kommunalen Gesellschaftern wurde<br />

damit ein weiteres, wichtiges Etappenziel<br />

für die zukünftige Finanzierung der<br />

Harzer Schmalspurbahnen erreicht. Zu<br />

Jahresbeginn hatten bereits alle Gesellschafter<br />

ihre jährlichen Zuwendungen<br />

verdoppelt. Noch in diesem Jahr wird<br />

der Abschluss von Verkehrsverträgen<br />

mit Sachsen-Anhalt und Thüringen angestrebt.<br />

Im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung<br />

machten sich die Gäste ein<br />

aktuelles Bild vom Baugeschehen an der<br />

neuen HSB-Dampflokwerkstatt und warfen<br />

auch einen Blick auf die laufenden<br />

Reparaturarbeiten an den historischen<br />

Dampflokomotiven und Wagen in der<br />

bisherigen Fahrzeugwerkstatt am Bahnhof<br />

Wernigerode-Westerntor.<br />

Erst Mitte Juli war auf der Großbaustelle<br />

Richtfest gefeiert worden. Die Idee zum<br />

Bau einer neuen Dampflokwerkstatt wurde<br />

bereits vor geraumer Zeit geboren.<br />

Schon damals zeichnete sich eine immer<br />

zeit- und kostenintensivere Instandhaltung<br />

der betagten Dampflokomotiven ab.<br />

Spätestens alle acht Jahre müssen diese<br />

im Rahmen der sogenannten schweren<br />

Instandhaltung umfassend untersucht<br />

und in ihre über 4000 Einzelteile zerlegt<br />

werden. Um dabei unabhängiger zu werden,<br />

sprachen sich die Gesellchafter für<br />

den Bau einer eigener Werkstatt aus. In<br />

das Großprojekt investiert die HSB insgesamt<br />

rund 14,5 Millionen Euro.<br />

Die HSB verfügt über insgesamt 25<br />

Dampflokomotiven der Baujahre 1897<br />

bis 1956. Mit einem Großteil von ihnen<br />

werden neben dem täglichen Reisezugverkehr<br />

auch zahlreiche Sonderzüge<br />

gefahren. Insgesamt erbringen die<br />

Dampflokomotiven der HSB jährlich über<br />

350.000 gefahrene Zugkilometer.<br />

Freude über neue vertragliche Basis zwischen<br />

dem Land Sachsen-Anhalt und der<br />

HSB (von links): Peter Panitz (Geschäftsführer<br />

Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt<br />

(NASA) GmbH), Thomas Webel (Verkehrsminister<br />

Sachsen-Anhalt), Martin<br />

Skiebe (Landrat Landkreise Harz), Peter<br />

Gaffert (HSB-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

und Oberbürgermeister Wernigerode) und<br />

Matthias Wagener (HSB-Geschäftsführer).<br />

Foto: HSB/Dirk Bahnsen<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

21


Der Brockenwirt<br />

IV 2016<br />

HSB-Winterfahrplan gilt<br />

bis Ende April<br />

Brocken. Nach kurzer schwerer Krankheit<br />

ist am 7. Seit Juli 7. dieses November Jahres gilt der auf lang-<br />

den<br />

Wernigerode.<br />

jährige Strecken Küchenchef der Harzer Schmalspurbahnen<br />

des Brockenhotels,<br />

Andreas GmbH der Glenk, aktuelle verstorben. Winterfahrplan. Bis 28.<br />

April verkehren die Züge von Wernigerode<br />

„Er war nicht nur mein Küchenchef,<br />

zum Brocken zu folgenden Zeiten:<br />

sondern mein bester Freund“, sagte ein<br />

Abfahrt am Hauptbahnhof ist jeweils um<br />

tief<br />

9.40,<br />

betroffener<br />

10.25, 13.25 (ab<br />

Daniel<br />

1. April)<br />

Steinhoff.<br />

und 14.55<br />

„Die<br />

Uhr gesamte (verkehrt Firma nicht trauert am 24. um Dezember). Andreas, der<br />

Bis mit 8. seiner Januar aufgeschlossenen und wieder vom 28. Januar und netten<br />

bis 5. Art, März aber sowie auch vom mit 1. bis seinem 23. April Können wird<br />

außerdem ein Glücksfall ein dampfbetriebener für uns gewesen Zug ist.“ bereits<br />

Andreas ab 8.55 Uhr Glenk, eingesetzt. Jahrgang 1965, hatte<br />

Ab einst Drei im Annen Hotel Hohne „Heinrich fahren HSB-Züge Heine“ seine um<br />

Lehre 12.00 (bis absolviert 8. Januar, und vom 28. bis Januar zur Wende bis 5.<br />

März<br />

dort<br />

sowie<br />

gearbeitet.<br />

vom 1. bis<br />

Nach<br />

23. April),<br />

einem<br />

um<br />

kurzen<br />

13.39<br />

und 15.06 Uhr (verkehrt nicht am 24. Dezember)<br />

zum Gipfel. Letzte Rückfahrmög-<br />

beruflichen Wechsel nach Braunlage,<br />

lichkeit<br />

kehrte<br />

direkt<br />

er in<br />

nach<br />

seinen<br />

Wernigerode<br />

Heimatort<br />

ist<br />

Schierke<br />

jeweils<br />

um zurück: 17.07 zunächst Uhr. Dieser ins Zug verkehrt Hotel „Brockenscheideck“<br />

am 24. und Dezember. dann ab dem Jahr 2000<br />

aber<br />

nicht<br />

in Brockenhotel. Neben der gemeinsamen<br />

Arbeit wurde auch privat viel<br />

44. <strong>Ausgabe</strong><br />

Trauer um einen engen Freund<br />

Dampflok-Romantik<br />

zum Jahreswechsel<br />

Karte vom Brocken und Umgebung<br />

Karte vom Brocken und Umgebung<br />

Karte vom Brocken und Umgebung<br />

Wernigerode. Wer in den letzten Stunden<br />

des alten und den ersten Tag des neuen<br />

Jahres mit Dampflok-Romantik rund um<br />

den Brocken erleben möchte, für den bieten<br />

die Harzer Schmalspurbahnen gleich zwei<br />

Sonderfahrten an. Zum einen gehts am<br />

Sonnabend, 31. Dezember, mit dem Silvester-Express<br />

zum Jahreswechsel auf den<br />

Brocken.Im Ticketpreis enthalten sind eine<br />

Fahrt im geschmückten, dampfbespannten<br />

Sonderzug von Quedlinburg zum Brocken<br />

und zurück, ein Abendessen in Buffetform<br />

mit einem Freigetränk, einem belebenden<br />

Begrüßungstrunk, Live-Musik während der<br />

Fahrt<br />

unternommen.<br />

im Tanzwagen,<br />

Dabei<br />

individueller<br />

war Andreas<br />

Jahreswechsel<br />

und „Dampfsekt“ zum Anstoßen auf<br />

für<br />

jeden Spaß zu haben. Unvergesslich<br />

dem Brocken sowie ein kleiner Imbiss und<br />

Pfannkuchen<br />

auch die erfolgreichen<br />

unterwegs.<br />

Angelreisen<br />

Am nach Sonntag, Norwegen. 1. Januar, „Wir setzt werden die HSB immer<br />

einen gern Sonderzug an die Zeit zum mit Neujahrsbrunch ihm zurückdenken<br />

Brocken und ihm ein. ein Abfahrt ehrendes ist diesmal Andenken in<br />

auf<br />

dem<br />

Wernigerode. bewahren.“ Im Fahrpreis enthalten sind<br />

die Fahrt im Sonderzug unter fachkundiger<br />

Reiseleitung, ein belebender Begrüßungstrunk<br />

und ein schmackhaftes Brunch-Buffet<br />

beim Brockenwirt.<br />

Infos und Buchungen im Internet unter<br />

www.hsb-wr.de.<br />

22 Der Brockenwirt 01 | 2020<br />

20 Seite


Brockenwörterbuch<br />

Lexikon<br />

Berghöhe: mit 1141,2 Metern ist der Brocken<br />

der höchste Berg im Norden Deutschlands.<br />

Besteigung: erste nachweisliche Besteigung<br />

im Jahr 1460 durch den Gelehrten<br />

Tilemann Stella.<br />

Brockenbahn: seit 1899; Strecke: ca. 16<br />

Kilometer; Höhenunterschied: 588 Meter<br />

und rund 700.000 Fahrgäste pro Jahr.<br />

Brocken-Benno: Rekordhalter an<br />

Brockenaufstiegen (wanderte nahezu täglich<br />

hinauf), mit mehrfachen Einträgen<br />

im Guinness-Buch der Rekorde, mehr als<br />

8800 Aufstiege<br />

Brockenbesucher: ca. eine Million pro Jahr.<br />

Brockenfernsehen: 1934 errichtete die<br />

Reichspost die erste TV-Station der Welt<br />

in Berlin. Auf dem Brocken strahlte im Juli<br />

1935 ein fahrbarer Sender ein Bild- und<br />

Tonprogramm für Messzwecke aus.<br />

Brockenfernsicht: maximale Sichtweite<br />

230 Kilometer, überschaubare<br />

Fläche: 45.000 Quadratkilometer.<br />

Brockengarten: seit 1890; seltene alpine<br />

und arktische Pflanzen.<br />

Brockengespenst: 1744 erstmals beschriebenes<br />

Naturphänomen.<br />

Brockenhaus: Informationshaus zur Geschichte,<br />

Natur und Mystik des Brockens<br />

sowie zum Nationalpark Harz.<br />

Brockenhotel: bestand von 1862 bis 1945;<br />

Neueröffnung 1999 im alten Fernsehturm<br />

mit Aussichtsplattform und 14 Zimmern.<br />

Brockenmauer: 2,8 Kilometer lang, 3,60<br />

Meter hoch, aus 2.318 Betonelementen;<br />

umschloss seit 1985 die Kernzone des einstigen<br />

Sperrgebiets der Grenze zwischen<br />

DDR und BRD; 1992 abgerissen.<br />

Brockenöffnung: Grenzöffnung am 3. Dezember<br />

1989.<br />

Brockenpost: 1875 im Brockenhaus eröffnet,<br />

1906 mit 314.325 Postkarten, seit<br />

20. April 1945 geschlossen.<br />

Brockenuhr: ein Kreis aus Bronzetafeln mit<br />

Entfernungsangaben zu Städten; mittig der<br />

1997 gestaltete Gipfelfelsen.<br />

Brockenvegetation: Waldgrenze bei ca.<br />

1100 Metern, darüber subalpine Mattenvegetation.<br />

Brockenwirt: gastronomische Bewirtung<br />

seit 1805, seit 1990 durch Familie Steinhoff.<br />

Mythos: in einem Gedicht von 1300 gilt der<br />

Brocken als Sammelplatz von "Geisterwesen",<br />

1540 wird er erstmals als Hexenort<br />

benannt, richtig bekannt wird er durch die<br />

Walpurgisnacht-Szene in Goethes "Faust".<br />

Name: laut Dr. Friedrich Dennert kann der<br />

Name höchstwahrscheinlich vom Begriff<br />

"Bruch" bzw. dem niederdeutschen "Braake"<br />

abgeleitet werden, das heißt Bruch-, Sumpfoder<br />

Moorgebiet. Der Name "Blocksberg" ist<br />

erst sehr viel später entstanden.<br />

Walpurgis: Nacht vom 30. April zum 1. Mai,<br />

laut Sage kommen die Hexen auf Besen<br />

hinauf, um mit dem Teufel Hexensabbat<br />

zu feiern.<br />

Wolkenhäuschen: erste Schutzhütte von<br />

1736, überstand die Bombardierungen 1945.<br />

An die Lieben<br />

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#wirbewegendenharz<br />

Der Brockenwirt<br />

01 | 2020<br />

23


ZEIT<br />

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