Erfolg Magazin Ausgabe 04-2021
TONY ROBBINS & PETER MALLOUK im Interview über finanziellen Erfolg HANSI FLICK: Unser neuer Bundestrainer – Günter Klein HUSTLE HARDER, HUSTLE SMARTER: Auszug aus dem Buch von Curtis Jackson ERIK WEIHENMAYER: Ein Blinder besteigt die sieben höchsten Berge der Welt – Dr. Dr. Rainer Zitelmann DIE LOYALITÄTSFALLE: Auszug aus dem Buch von Rainer Hank BRECHEN SIE REGELN SCHLUSS MIT STRESS: Bianca Schindler WHEN SHIT HAPPENS – HANDLE IT: Gastbeitrag von Dr. Frederick Hümmeke FRISCHER WIND SCHLÄGT GROSSE WELLEN: Vanessa Brandl steigt in das Familienunternehmen Bela-Aqua ein JAMES CORDEN: Großbritanniens Charmeoffensive – Michael Jagersbacher DIGITALE TRANSFORMATION ALS COACH, BERATER, TRAINER & EXPERTE – Julia Diehl und Toby Förster NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt ERFOLG Magazin Brand Ambassadors ERFOLG Magazin Top Experten BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein
TONY ROBBINS & PETER MALLOUK im Interview über finanziellen Erfolg
HANSI FLICK: Unser neuer Bundestrainer – Günter Klein
HUSTLE HARDER, HUSTLE SMARTER: Auszug aus dem Buch von Curtis Jackson
ERIK WEIHENMAYER: Ein Blinder besteigt die sieben höchsten Berge der Welt – Dr. Dr. Rainer Zitelmann
DIE LOYALITÄTSFALLE: Auszug aus dem Buch von Rainer Hank
BRECHEN SIE REGELN
SCHLUSS MIT STRESS: Bianca Schindler
WHEN SHIT HAPPENS – HANDLE IT: Gastbeitrag von Dr. Frederick Hümmeke
FRISCHER WIND SCHLÄGT GROSSE WELLEN: Vanessa Brandl steigt in das Familienunternehmen Bela-Aqua ein
JAMES CORDEN: Großbritanniens Charmeoffensive – Michael Jagersbacher
DIGITALE TRANSFORMATION ALS COACH, BERATER, TRAINER & EXPERTE – Julia Diehl und Toby Förster
NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt
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Editorial
Bild: Oliver Reetz
Julien Backhaus
Verleger und
Herausgeber
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Erfolg für Sie!
Das nächste Heft
erscheint am
26. August 2021
Mindset in Krisenzeiten
TONY ROBBINS HAT SICH UNSEREN FRAGEN GESTELLT
Nachdem die Welt 2009 in eine schwere Finanzkrise gestürzt
wurde, hatte man gehofft, diese schweren Zeiten würden nun vorüber
gehen. Märkte erholten sich, der Arbeitsmarkt sah rosig aus.
Und dann kam die nächste Krise. Und diese sollte sich nicht nur
gesundheitlich bemerkbar machen, sondern auch wirtschaftlich.
Die Corona-Pandemie hat den ganzen Globus in eine Schockstarre
versetzt. Insbesondere junge Menschen haben die erste wirkliche
Krise in ihrem Leben durchgemacht. Viele Unternehmen haben
diese Krise nicht überlebt – auch die Privatinsolvenzen sind
sprunghaft angestiegen. Kleine Ladenbesitzer lösten ihre Rentenversicherung
auf, um ihr Geschäft zu retten.
Tony Robbins beobachtet seit Jahren, dass Menschen finanziell
schlecht ausgebildet sind. Nun hat er mit seinem Co-Autor Peter
Mallouk ein Buch geschrieben mit dem Namen »Der Pfad zur
finanziellen Freiheit«. Das haben wir zum Anlass genommen, mit
Tony und Peter über das Thema zu sprechen. Wir wollten herausfinden,
was Menschen in Krisenzeiten tun können, um sich finanziell
trotzdem zu verbessern, und was langfristig nötig ist, um die
finanzielle Freiheit zu erlangen. Interessant ist, dass nur ein Teil der
Antwort mit finanzieller Ausbildung zu tun hat – zumindest nicht
im mathematischen Sinn. Denn Tony erklärt, dass die Menschen
das richtige Mindset entwickeln müssen und ihre Glaubenssätze in
Bezug auf Geld und Erfolg hinterfragen müssen. Technisch kann
man alles richtig machen. Aber wenn das Fundament nicht stimmt,
bricht alles wieder wie ein Kartenhaus zusammen.
Lesen Sie viele weitere spannende Stories wie zum Beispiel die über
unseren neuen Bundestrainer Hansi Flick, US-Rapper 50 Cent und
viele mehr.
Viel Vergnügen beim Lesen,
Ihr Julien Backhaus
Impressum
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Erfolg Magazin ISSN 25057342
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen
der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,
Geschäftsführender Gesellschafter Julien Backhaus
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Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien D. Backhaus
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Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus
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Alle Rechte vorbehalten.
INHALT 4/2021
12
Tony Robbins und
Peter Mallouk über
finanziellen Erfolg
Erfolg
Tony Robbins & Peter Mallouk
im Interview................................................. 12
Hansi Flick: Unser neuer Bundestrainer
Günter Klein................................................. 22
Hustle Harder, Hustle Smarter
Auszug aus dem Buch von Curtis Jackson.... 36
Wissen
Digitale Transformation als Coach, Berater,
Trainer & Experte
Julia Diehl und Tobi Förster........................... 28
Einstellung
Erik Weihenmayer – Ein Blinder besteigt die
sieben höchsten Berge der Welt
Dr. Dr. Rainer Zitelmann................................. 8
Die Loyalitätsfalle
Auszug aus dem Buch von Rainer Hank....... 18
Brechen Sie Regeln....................................... 42
36
Hustle Harder
Hustle Smarter
Ziele visualisieren und
den Fokus finden
»UM EIN ERFOLGREICHER
HUSTLER ZU SEIN, MUSST
DU FÄHIG SEIN ZU ERKEN-
NEN, WAS DU WILLST«
Bilder: Francesco Carrozzini, IMAGO / ZUMA Wire / Poolfoto / Starface
4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
News
ERFOLG
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin
Leben
Schluss mit Stress
Bianca Schindler........................................... 34
When SHIT Happens – Handle it!
Dr. Frederick Hümmeke...............................44
Story
Frischer Wind schlägt große Wellen
Vanessa Brandl steigt in das Familienunternehmen
Bela Aqua ein......................... 21
James Corden
Michael Jagersbacher................................... 30
30
James Corden:
Großbritanniens Charmeoffensive
Sonstiges
News: Aktuelle News aus der Erfolgswelt....... 6
Die Erfolg Magazin Brand Ambassadors....... 48
Die Erfolg Magazin Top Experten................. 49
Best of Web:
Schauen Sie doch mal online rein................. 50
22
Hansi Flick:
Unser neuer
Bundestrainer
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
5
News
NEWS
Bernard Arnault für
15 Minuten reichster
Mann der Welt
Der reichste Mann der Welt – in den vergangenen Jahrzehnten
waren das meist US-Amerikaner. Jetzt erreichte
der Franzose Bernard Arnault diesen Platz. Allerdings
hielt der Ruhm gerade mal eine Viertelstunde an, dann
löste ihn Amazon-Gründer Jeff Bezos wieder ab. Arnault,
unter anderem Haupteigentümer und Vorstandsvorsitzender
des Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moët
Hennessy LVMH, profitiert stark von dem momentanen
Boom im Luxussektor.
Der Konzern besitzt 75 verschiedene Marken, darunter
Dior, Givenchy und Fendi. Mit einer Marktkapitalisierung
von 318,8 Milliarden Euro handelt es sich laut Angaben
der FAZ um Europas teuerstes Unternehmen. Das Forbes-
Magazine rechnet vor, dass Bernard Arnaults Vermögen
zwischenzeitlich 186,3 Milliarden US-Dollar betrug. Zur
selben Zeit wurde Jeff Bezos’ Reichtum mit genau 186
Milliarden beziffert. Schwankende Aktienkurse können
so knappe Positionen dann schnell wieder ändern. Das
dürfte Arnault allerdings wenig berühren.
Die Corona-Krise konnte seinem Großkonzern kaum etwas
anhaben. Von Januar 2020 an gewann die Aktie 53
Prozent an Wert und bricht derzeit immer wieder eigene
Rekorde. Arnaults persönliches Vermögen lag im März
2020 noch bei 76 Milliarden US-Dollar.
ERFOLGSZITAT
Will Smith
Jeden Tag neu auf Instagram
bei @erfolgmagazin
»Es gibt keinen Grund,
einen Plan B zu haben.
Er lenkt nur von Plan A ab.«
6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
News
Neues Buch
von Andreas Buhr:
Business geht heute anders
Im Mai hat Bestsellerautor Andreas Buhr sein neues Buch
»Business geht heute anders« veröffenlicht. Darin geht
er auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Umbrüche ein, die
wir aktuell erleben, und welchen
Einfluss diese auf das Leben und
Arbeiten haben. Auf rund 450 Seiten
bringt er seine Erfahrungen aus
rund 40 Jahren als Unternehmer mit
seinen neusten Erkenntnissen zusammen,
um seinen Leserinnen und
Lesern aufzuzeigen, wie sie sich und
ihr Unternehmen erfolgereich für die
Zukunft aufstellen. In kompakten Kapiteln
behandelt Buhr Themen rund
um Selbstführung, Unternehmertum,
Führung, Vertrieb und Zukunftsstrategien.
Dabei stellt er nicht nur Best Practices vor, sondern
gibt seinen Lesrinnen und Lesern praxisnahe Hacks,
die sofort umsetzbar sein sollen, sowie die dafür notwendigen
Tools an die Hand.
Aktuelle News aus der Erfolgswelt
Jay-Z verkauft Musik-App Tidal
an Jack Dorsey
Der Musikdienst Tidal von Rap-Star Jay-Z bekommt
einen neuen Besitzer. Der Bezahldienst Square von
Twitter-Chef Jack Dorsey übernimmt für 297 Millionen
Dollar die Mehrheit. Jay-Z soll als Teil des Deals
in den Verwaltungsrat von Square einziehen, teilte
das Unternehmen mit. Tidal war im Jahr 2014 von
einem norwegischen Unternehmen gestartet worden.
2015 übernahmen
Jay-Z und mehrere
andere Stars den
Streaming-Anbieter
mit dem Plan,
einen Musikdienst
zu schaffen, der
den Künstlern
selbst gehört. Tidal
war unter anderem
ein Vorreiter
beim Streaming
von Musik in guter
Qualität für einen höheren Abo-Preis. Insgesamt blieb
der Dienst jedoch ein Nischenangebot und weit zurück
hinter den größten Anbietern Spotify, Apple und
Amazon Music. Der Bezahldienst Square wurde von
Jack Dorsey während dessen Auszeit bei Twitter gegründet.
Mittlerweile steht Dorsey an der Spitze beider
Unternehmen.
Bilder: Depositphotos / ChinaImages / everett225 / s_bukley, IMAGO / Eventpress, Cover: GABAL Verlag
Drehbuchautor bangt um die
künstlerische Freiheit der
007-Familie
Nachdem Amazon das Filmstudio MGM für über acht Milliarden
gekauft hat, macht sich in der Filmbranche Unwohlsein breit. Mit
dem Deal hat sich Amazon die Rechte an zahlreichen Filmklassikern
gesichert, darunter auch die James-Bond-Filme. In einem
Gastbeitrag in der »New York Times« schreibt Drehbuchautor
John Logan, dass er befürchte, Amazon würde demnächst versuchen,
James Bond dem Mainstream-Geschmack anzupassen.
Er hat an den Bond-Filmen »Skyfall« und »Spectre« mitgearbeitet
und war für drei Oscars nominiert. Die Arbeit an den Bond-Filmen
beschreibt Logan als eine »Familienangelegenheit«, in der reger
Austausch herrscht, verrückte Ideen entstehen und alle Diskussionen
in der Familie bleiben. Durch die Übernahme des Onlinehändlers
verspricht er sich das, was seiner Ansicht nach immer
passiere, wenn Konzerne in kreative Prozesse eingreifen: Ein Film
würde zu einem möglichst leicht zu konsumierenden Produkt
verwässert. »Der Film wird zu einem harmlosen Schatten seiner
selbst, ohne Ecken, Kanten oder Anflüge cineastischer Verrücktheit«,
schreibt er. »Feuer und Leidenschaft veröden Stück für
Stück, weil der Film kommerziellen Absichten und Umfragewerten
unterworfen wird.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
7
Einstellung
ERIK WEIHENMAYER –
Ein Blinder besteigt
die sieben höchsten
Berge der Welt
DR. DR. RAINER ZITELMANN
ÜBER WILLENSKRAFT, NEINSAGER
UND DIE ALCHEMIE, SCHLECHTES
IN GUTES ZU VERWANDELN
8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Einstellung
Bilder: IMAGO / Everett Collection
Die ehrgeizigsten Bergsteiger
der Welt setzen sich das Ziel,
den Mount Everest, mit 8848
Metern der höchste Berg der
Welt, zu besteigen. Bergsteiger,
denen auch dieses Ziel nicht reicht,
nehmen sich die »Seven Summits« vor – die
höchsten Gipfel der sieben Kontinente. Der
Amerikaner Dick Bass war 1985 der erste
Mensch, dem die unglaubliche Leistung gelang,
die »Seven Summits« zu besteigen.
Als der blinde Amerikaner Erik Weihenmayer
sich dieses Ziel in den Kopf gesetzt
hatte und den Mount Rainier (ein 4.392
Meter hoher Berg in der Nähe von Seattle)
als Klettertraining für den Mount McKinley
bestieg, sagte ihm ein beunruhigter
Führer: »Keine Chance, dass du da raufkommst,
und was den McKinley betrifft,
der ist noch zehnmal schwieriger als der
Rainier.« Als Weihenmayer den McKinley
bestiegen hatte und sich vornahm, den fast
7.000 Meter hohen Aconcagua in den Anden
zu erklettern, erklärten ihm Experten:
»Ich kann noch verstehen, dass du den
McKinley geschafft hast, da gibt es nur
Schnee; du brauchst also eigentlich nicht
zu sehen, wo du hintrittst, aber der Aconcagua
ist eine andere Geschichte. Da gibt es
überall nur lockeres Geröll. Da wirst du
keinen Halt finden.« Doch schon im folgenden
Winter bestieg der Athlet aus New
Jersey den Aconcagua.
»Neinsager tun mir leid«
Nachdem er diesen Gipfel genommen
hatte, verkündete Weihenmayer, er wolle
auch den höchsten Gipfel der Welt, den
Mount Everest besteigen. Fast alle sagten
ihm, dies sei nicht möglich. Im Interview
mit mir erinnerte er sich: »Wissen Sie, einige
sagten so was wie, ich gehörte nicht
auf den Berg oder: Mit 13 Blindenhunden
könnte es jeder auf den Gipfel schaffen. Ich
habe einen gehört, der sagte sogar, er
würde mir auf die Bergspitze folgen und
meine Leiche fotografieren – einfach nur,
um Geld bei den Medien zu machen. Also
ja, es gibt Arschlöcher da draußen. Ich
nenne sie Neinsager. Und klar, es gibt
Neinsager und sie tun mir leid. Denn es
sind Leute, die im Kopf immer vor einer
geschlossenen Tür stehen. Und das ist vor
allem für diese Leute selbst tragisch.”
Am 25. Mai 2001 bestieg Weihenmayer
den Gipfel des Mount Everest. Am 18. Juni
2001 war er auf dem Cover des »Time Magazine«
abgebildet. Den wichtigsten Satz
sagte der Expeditionsleiter Pasquale, genannt
»PV«, zu ihm, und zwar direkt nachdem
er den Gipfel bestiegen hatte. »Dein
Leben verändert sich gerade. Lass den Everest
nicht zum größten Erfolg deines Lebens
werden«, mahnte PV. »Die Worte
gruben sich in mein Gedächtnis und gaben
keine Ruhe«, schrieb Weihenmayer später.
Ich fragte ihn, was diese Worte für ihn
heute bedeuteten. Er antwortete, indem er
sich auf Untersuchungen von Dr. Paul
Stoltz bezog: »Stoltz hat Individuen und
Gruppen rund um den Globus untersucht
und kam dabei zu der Erkenntnis, dass
man Menschen in drei Kategorien unterteilen
kann: Quitter (Aufgeber), Camper
oder Climber (Kletterer). Aufgeber erklärt
sich praktisch von selbst. Camper sind
Leute, die einen gewissen Erfolg verbucht
haben, aber dann plötzlich weg vom Fenster
sind. Sie verlieren den Glauben an sich
selbst, werden zynisch; vielleicht probieren
sie etwas aus und scheitern oder erhalten
einen Tiefschlag und, ja, sind plötzlich einfach
müde. Sie verlieren ihren Schwung,
werden an den Rand gedrängt und stagnieren,
sodass ihr ganzes Potenzial verloren
geht. Beim Nachdenken darüber habe ich
mich gefragt, was es bedeutet, Kletterer zu
sein – das heißt fortlaufend zu wachsen,
sich weiterzuentwickeln und zu versuchen,
Neues zu entdecken. Dabei geht es nicht
nur um Körperliches. Ich lasse mich psychologisch
beraten, versuche, meine eigene
Psyche zu verstehen, die Tiefen meines
Charakters auszuloten, durch Beratung,
durch Meditation.«
Programmiere dein Unterbewusstsein!
Wer große Ziele erreichen will, so wie
Weihenmayer, muss diese zuvor in sein
Unterbewusstsein einprogrammieren. Ich
erinnere mich an einen Vortrag des Bergsteigers
Reinhold Messner, den ich vor einigen
Jahren hörte. Er erzählte, wie er in
eine Gletscherspalte stürzte und fast sicher
war, dass er dort nie mehr herauskommen
würde und sterben müsste. Er nahm sich
fest vor, dass er, sollte er das Unwahrscheinliche
doch schaffen und aus der
Spalte entkommen, sofort umkehren
würde. Als er es geschafft hatte, setzte er
jedoch seine Tour bis zur Bergspitze fort.
»Ich konnte gar nicht anders, denn ich war
jeden Morgen mit dem Ziel aufgewacht
und jede Nacht damit eingeschlafen und
hatte es mir jeden Tag immer wieder einprogrammiert«,
so Messner in seinem
Vortrag. Sein Unterbewusstsein zwang
ihn, weiterzumachen und den Aufstieg
zum Gipfel fortzusetzen. Ich fragte Weihenmayer,
ob er ähnlich vorgegangen ist,
also die Ziele in sein Unterbewusstsein
einprogrammiert hat.
Seine Antwort: »Jeden Tag verbringe ich 15
Minuten damit, mir vorzustellen, oben auf
dem Gipfel zu stehen – bis zu dem Punkt,
an dem ich praktisch das Knirschen des
Schnees unter meinen Steigeisen höre. Ich
»Ich konnte
gar nicht
anders, denn
ich war jeden
Morgen mit
dem Ziel
aufgewacht«
—REINHOLD MESSNER
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
9
Einstellung
höre die Seile, fühle den Himmel, einfach
nur die Kälte und ich fühle die Herzen
meiner Teamkameraden, fühle die Tränen.
Ich breche buchstäblich in Tränen aus, weil
ich tatsächlich dort bin. Also ja, ich denke,
das ist es, was Sie meinen. Und als ich oben
auf dem Everest stand, hatte ich ihn in
Wirklichkeit zuvor schon hundertmal in
Gedanken bestiegen. Ich denke daher, dass
diese Art eines Glaubenssystems und dessen
Einprogrammierung in das Unterbewusstsein
enorm wichtig sind, um es wirklich
dorthin zu schaffen.«
Die Visualisierung von Zielen und das
»Einprogrammieren” in das Unterbewusstsein
ist demnach eine wichtige Methode,
um Ziele zu erreichen: »Stellen Sie sich vor,
auf dem Gipfel zu stehen und Sie sind da.
Ja, es verleiht Ihnen eine Form von Energie,
dieses Ziel im Kopf zu haben. Auf mich
wirkt es elektrisierend.«
Am Ende meines Interviews fragte ich, was
aus seiner Sicht das Geheimnis des Erfolges
sei. Was er sagte, erinnerte mich an Napoleon
Hill, der in seinem Buch »Denke nach
und werde reich« immer wieder betonte,
dass in jedem Nachteil ein gleich großer
Vorteil verborgen sei. Weihenmayer nennt
dies, »den Gedanken der Alchemie,
Schlechtes in Gutes zu verwandeln, der
Versuch, das Überraschende, die unerwarteten
Geschenke in einer Situation zu erkennen...
Nicht einfach nur überleben,
sondern die Zügel in die Hand nehmen,
die Energie dieser schlechten Sache dazu
nutzen, dich auf einen neuen Weg zu bringen,
den du wahrscheinlich sonst nicht gegangen
wärst. Und man sieht das immer
wieder. Es ist eine Kunst und gleichzeitig
eine Wissenschaft. Es hat fast etwas Magisches
zu sehen, wie es passiert. Denn man
sieht, wie Menschen durch so viel Hölle
und Schmerz und Leid gehen. Und aus diesem
Schmerz und Leid und Verlust sprießt
manchmal der Samen der Schöpfung und
der Energie und der Entdeckung.«
Bilder: IMAGO / Everrett Collection, Thomas Schweigert, Cover: FinanzBuch Verlag
Der Autor
»ICH WILL. Was wir von
erfolgreichen Menschen mit
Behinderung lernen können«
von Rainer Zitelmann
384 Seiten
Erscheint: Juni 2021
Finanzbuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-469-2
Rainer Zitelmann ist ein weltweit erfolgreicher
Autor, der soeben sein 25. Buch veröffentlicht hat:
»ICH WILL. Was wir von erfolgreichen Menschen
mit Behinderung lernen können.«
10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
11
Erfolg
Tony Robbins
& Peter Mallouk
IM INTERVIEW ÜBER FINANZIELLEN ERFOLG, DAS RICHTIGE
MINDSET, KLUGE ENTSCHEIDUNGEN UND DISZIPLIN
Bilder: Francesco Carrozzini, Damin Sterling, BLVR
12 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
Peter, du hast dieses neue Buch
über finanziellen Erfolg geschrieben.
Warum denkst du,
dass jetzt der richtige Zeitpunkt
ist, um über dieses
Thema zu schreiben? Und warum hast du
Tony Robbins als Co-Autoren gewählt?
Peter: Wir haben gerade eine für viele Anleger
noch nie dagewesene Zeit an den
Märkten hinter uns. Nach Jahren starker
Marktrenditen erlebte die Welt einen finanziellen
Schock, wie man ihn seit Jahrzehnten
nicht mehr gesehen hat. Diejenigen,
die diese Art von Ergebnis in ihrem
Portfolio nicht berücksichtigt hatten – oder
die keinen Plan hatten, wie sie mit der Unsicherheit
umgehen sollten – erlitten wahrscheinlich
Verluste, die sie um Jahre oder
noch schlimmer zurückwarfen. Das Jahr
2020 war eine klare Erinnerung daran, dass
ein gut definierter Plan, der auf bewährten
Strategien aufbaut, für jeden Anleger unerlässlich
ist, egal ob er seinen ersten Job
antritt oder sich in seinen Ruhestand begibt.
Dies ist das zweite Buch, das ich gemeinsam
mit Tony geschrieben habe, und
er leistet unglaubliche Arbeit, wenn es darum
geht, Menschen dabei zu helfen, zu
verstehen, wie ihre emotionale Verbindung
zu Geld ihre Entscheidungsfindung beeinflusst,
was sich wiederum auf ihren finanziellen
Erfolg auswirkt.
»Konzentriere dich auf das
Wesentliche. Gehe bei
den Finanznachrichten,
die du konsumierst,
strategisch vor.«
Tony, wie eng hängt ein erfolgreiches Mindset
mit finanziellem Erfolg zusammen?
Tony: Erfolg ist etwas, das zu 80 Prozent
aus Psychologie und zu 20 Prozent aus Mechanismus
besteht. Die Menschen konzentrieren
sich so sehr auf den Mechanismus,
anstatt auf die Psychologie, sodass sie dadurch
ihre Ziele verfehlen. Schließlich geht
es bei finanzieller Freiheit nicht nur um
das reine Geld.
Wir alle verspüren den Drang, absolut frei
zu sein. Frei, um mehr von dem zu tun, was
wir wollen, wann wir wollen, und es mit jenen
Menschen zu teilen, die wir lieben. Frei,
um mit Leidenschaft zu leben, mit Großzügigkeit,
mit Dankbarkeit und in Seelenfrieden.
Das ist finanzielle Freiheit. Es ist keine
Geldsumme; es ist ein Geisteszustand.
Mit der Kontrolle über deine Finanzen verhält
es sich genau wie mit der Kontrolle
deiner Denkweise – dies geschieht nicht
über Nacht. Es dauert Jahre, wenn nicht
Jahrzehnte, um eine echte Veränderung zu
sehen. Diese fünf Strategien können dir
dabei behilflich sein, auf dem Weg zu deinen
langfristigen finanziellen Zielen zu bleiben:
Erstens: Konzentriere dich auf das Wesentliche.
Gehe bei den Finanznachrichten, die
du konsumierst, strategisch vor. Wenn du
Investitionen auf dem Aktienmarkt getätigt
hast, musst du nicht jeden Tag den
Dow Jones überprüfen. Du machst dich
damit nur selbst verrückt. Verbringe diese
30 Minuten stattdessen lieber mit etwas
Wertvollem, wie dem Lesen eines Buches
über Finanzstrategien. Wir ertrinken in
Informationen, hungern aber nach Weisheit.
Der einzige Weg, um stark und zentriert
zu bleiben, besteht darin, sich darüber
im Klaren zu werden, was man
erreichen will, vor der Tür seines Verstandes
Wache zu halten und sicherzustellen,
dass man diesen mit etwas anderem füttert
als irgendeinem Clickbait.
Zweitens: Lerne, mit Risiken umzugehen.
Selbst die sichersten Investitionen bringen
ein gewisses Maß an Risiko mit sich
– diese Tatsache zu tolerieren ist einfach
Teil des Spiels. Wenn du auf irgendeinem
Gebiet erfolgreich sein willst – sei es im
Business, im Finanzwesen, in deinem Beitrag
zu dieser Welt – so musst du lernen,
mit Risiko umzugehen.
Drittens: Fokussiere dich auf das, was du
bereits hast. Wenn du dich immer nur auf
das konzentrierst, was dir fehlt, wirst du
niemals wahres Glück erfahren können.
Ändere deine Psychologie, um dich auf
das zu konzentrieren, was du bereits in
deinem Leben hast: Vielleicht hast du
nicht genug Geld, um zu reisen und so
viel für wohltätige Zwecke zu spenden,
wie du möchtest, aber du hast genug, um
einen beträchtlichen Teil der Studiengebühren
für dein Kind zu bezahlen. Und
das ist doch großartig!
Viertens: Triff keine impulsiven Entscheidungen.
Wenn du dich dazu verleiten
lässt, unüberlegte Entscheidungen mit
deinem Geld zu treffen, dann bist du damit
nicht allein. Jedoch sind diese impulsiven
Entscheidungen die größten Vernichter
von jeglichem Wohlstand da
draußen. Wenn du also das nächste Mal in
Versuchung kommst, eine große finanzielle
Entscheidung zu treffen, wie z. B. den Verkauf
von Aktien, den Kauf einer Anlageimmobilie
oder die Aufnahme eines Kredits
aus deiner Altersvorsorge, dann nimm
dir eine Woche Zeit, bevor du endgültig
den Abzug betätigst. Es besteht eine gute
Chance, dass du deine Meinung änderst,
sobald du dich wieder abgekühlt und logisch
über die Situation nachgedacht hast.
Fünftens: Kenne deine Grenzen. Die fähigsten
Investoren der Welt sind nicht
durch eine oder zwei glückliche Investitionen
groß geworden – sie haben ihr Leben
damit verbracht, zu lernen, wie sie die Besten
werden in dem, was sie tun. Mein guter
Freund Ray Dalio sagt über den Versuch,
»Lerne,
mit Risiken
umzugehen.
Selbst die
sichersten
Investitionen
bringen ein
gewisses Maß
an Risiko
mit sich.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
13
Erfolg
den Markt zu schlagen, Folgendes: »Das ist
schwieriger als bei einer Olympiade. Bei
der Olympiade trainiert man vier Jahre
lang und tritt gegen die Besten der Welt an.
Hier geht es um 24 Stunden, in denen man
gegen die Besten der Welt spielt, und man
wird nicht gewinnen.«
»Je mehr Ideen dir einfallen,
desto besser bist du auf
die möglichen Folgen
vorbereitet.«
Was ist der häufigste Fehler, den Menschen
in Bezug auf Vermögensbildung
begehen?
Peter: Der größte Fehler, den ich beim
Aufbau eines Portfolios sehe, ist, dass sich
Menschen oft mehr darauf konzentrieren,
was sie kaufen sollen, als darauf, warum sie
es kaufen sollten. Beispielsweise kaufen sie
einen Haufen Aktien, basierend auf Firmennamen,
die sie kennen, große Unternehmen
in ihrer Stadt oder ihrem Bundesland
oder einen »heißen Tipp« von einem
Typen im Fernsehen oder ihren Nachbarn.
Wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant,
springen sie sogleich auf den nächsten Zug
auf, der nun die ganze Aufmerksamkeit bekommt,
und der ganze Zyklus wiederholt
sich. Wenn es an der Zeit ist, in den Ruhestand
zu treten, das Traumhaus zu kaufen
oder die Kinder auf die Uni zu schicken, ist
das Geld, das sie brauchen, oft nicht da, da
es für riskante Wetten vergeudet wurde,
die sich nicht rentiert haben. Wir beschreiben
in unserem Buch, dass der disziplinierte
Anleger genau weiß, was er erreichen
will und die Vermögenswerte
auswählt, die ihm die höchste Wahrscheinlichkeit
geben, seine Ziele zu erreichen, so
dass er sich sicher fühlen kann, was er in
seinem Portfolio besitzt und warum er es besitzt,
besonders in Zeiten von Marktstress.
Gibt es eine Anleitung, um kluge Entscheidungen
im Leben zu treffen?
Tony: Die Entscheidungsfindung nimmt
einen großen Teil unseres Lebens ein. Ich
habe gelernt, dass es dafür vier Regeln gibt.
Innerhalb dieser Regeln gibt es Phasen, die
ich gerne als OOC kategorisiere:
Outcomes, Options und Consequences –
also Ergebnisse, Optionen und Konsequenzen.
Und da hätten wir auch noch
EMR: Evaluate, Mitigate und Resolve,
sprich: evaluieren, abschwächen und
lösen.
Regel Nummer eins: Schreibe es auf. Alle
wichtigen oder schwierigen Entscheidungen
müssen auf dem Papier getroffen werden.
Sobald du versuchst, wichtige Lebensentscheidungen
nur mit dem Kopf zu
treffen, wirst du in einen Zustand verfallen,
den man »Gedankenschleuder« nennt.
Du hinterfragst alle Entscheidungen, die
du getroffen hast. Indem du jedoch die
Dinge aufschreibst, hast du eine physische
Liste, die dir hilft, das Hindernis oder die
Gelegenheit klar vor dir zu sehen. Während
du ein Brainstorming auf dem Papier
betreibst, solltest du Klarheit über deine
Ergebnisse (Outcomes) erhalten (erstes O
in OOC/EMR). Visualisiere deine Ziele
und stelle sicher, dass alles, was du erleben
willst, mit deinen Werten übereinstimmt.
Ohne dieser Klarheit werden schwierige
Entscheidungen nur noch schwerer zu
treffen sein.
Regel Nummer zwei: Werde dir im Klaren
über deine Gefühle. Sobald du dich entschieden
hast, dass eine Entscheidung für
dich auch »ein Muss« ist, ist es nun an der
Zeit, sich über die Bedeutung hinter dieser
Entscheidung klar zu werden. Wenn es darum
geht, wie du eine große Entscheidung
triffst, wirst du dir darüber klar, was du
wirklich willst – und warum du es willst.
Du musst dir absolut kristallklar über dein
Ergebnis und deinen Zweck werden und in
der Lage sein, es zu visualisieren, als ob es
bereits eingetreten wäre. Wenn du die
Gründe für deine Entscheidung vergisst,
wirst du sie nicht durchziehen. Sei dir sicher,
dass du alle deine Optionen kennst
(zweites O in OOC/EMR). Schreibe sie alle
auf; auch die, die dir in diesem Moment
vielleicht weit hergeholt erscheinen. Denke
daran, dass eine Option keine Wahl ist und
zwei Optionen ein Dilemma sind. Erst
wenn du mindestens drei Optionen hast,
wird es eine Wahl. Schreibe alle möglichen
Optionen auf, vollkommen egal, ob
sie dir gefallen oder nicht.
Regel Nummer drei: Lass die Angst los.
Wenn es an der Zeit ist, eine große Entscheidung
zu treffen, lasse nicht zu, dass
die Angst dein Leben ruiniert. Eines der
wichtigsten Dinge, die du beachten solltest,
wenn du lernst, eine lebensverändernde
Entscheidung zu treffen, ist, dass
wir Angst haben, die Dinge könnten nicht
klappen. Warte nicht auf die absolute Gewissheit,
denn diese wirst du so gut wie
nie bekommen. Angst kann eine Ausrede
sein, um in einer Situation zu verweilen,
die nicht mehr für dich funktioniert.
Angst kann sich bequem anfühlen, weil
sie dich in einem Muster der Untätigkeit
hält. Wahrscheinlich ist der Weg der Untätigkeit
weniger beängstigend, weil er
sich vertrauter anfühlt, aber diese Untätigkeit
wird dich davon abhalten, in auch
nur irgendeinem Bereich deines Lebens
einen Durchbruch zu erzielen.
14
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
»Wissen Sie, warum es
für mich keine gläserne
Decke gibt? Weil ich nicht
an sie glaube.«
–MARY CALLAHAN
Bilder: Unsplash / Dane Deaner, Depositphotos / Jean_Nelson
»Auf dem Markt,
in der Welt, in der wir heute
leben, ist alles, was zählt,
deine Fähigkeit, einen
Mehrwert zu schaffen.«
Bewerte mögliche Konsequenzen (Consequences
– das C in OOC/EMR). Während
es wichtig ist, die Angst loszulassen,
musst du die Vor- und Nachteile jeder
Option analysieren. Indem du mögliche
Konsequenzen vollständig abwägst,
kannst du die Angst besser nutzen, bevor
sie dich auffrisst. Sobald du dies getan
hast, kannst du damit beginnen, deine
Optionen vollständig zu bewerten bzw.
zu evaluieren (E in OOC/EMR). Es kann
hilfreich sein, dich zu fragen: »Was sind
die möglichen Ergebnisse, wenn ich diese
Option wähle?« oder »Wie wichtig ist auf
einer Skala von 1-10 jeder Vor- und
Nachteil in Bezug auf die Erfüllung meiner
Ziele?« Nachdem du diese Antworten
aufgeschrieben hast, kannst du wahrscheinlich
einige Optionen von deiner
Liste streichen.
Regel Nummer vier: Erkenne deine Werte.
Erkenne, dass Entscheidungsfindung
nichts anderes als Werteklärung ist. Oft
fällt es uns schwer, eine Entscheidung zu
treffen, weil es nicht nur ein Ergebnis gibt,
sondern oftmals viele. Wenn du eine strategische
Entscheidung im Leben treffen
willst, musst du dich fragen: »Von all diesen
Dingen, die ich will, was ist wirklich
die Nummer eins für mich? Was ist die
Nummer zwei? Was ist Nummer drei?« Es
kann sein, dass du nicht alles bekommst,
worauf du hinarbeitest, jedoch stehen die
Chancen gut, dass du danach besser dran
bist, als du es jetzt bist. Wenn du dir über
deine Prioritäten im Klaren bist, wird es für
dich viel einfacher sein, das beste Ergebnis
für dein Leben zu erzielen.
Während du die Wichtigkeit jedes deiner
Werte erkennst, kannst du Schritt fünf von
OOC/EMR abschließen: Den Schaden abschwächen.
Mache ein Brainstorming
über alternative Möglichkeiten zur Beseitigung
oder Verminderung von Nachteilen,
die dir begegnen könnten. Auch hier
gilt: Je mehr Ideen dir einfallen, desto
besser bist du auf die möglichen Folgen
vorbereitet. Nachdem du nun alle deine
Optionen sorgfältig ausgewertet hast, ist
es Zeit für das große Finale! Der letzte
Schritt von OOC/EMR: Entscheide dich!
Wähle die Option, die dir die größte Sicherheit
bietet, dass du deine gewünschten
Ergebnisse und Bedürfnisse erzielen
wirst. Dies ist deine beste Option.
Warum ist es so wichtig, diszipliniert zu
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de 1515
Erfolg
»Von allen
Dingen, die
ich will, was
ist wirklich die
Nummer eins
für mich?
Was ist die
Nummer zwei?
Was ist
Nummer drei? «
bleiben, wenn die Dinge scheinbar schieflaufen,
zum Beispiel, wenn ein Markt nach
unten geht?
Peter: Der Aktienmarkt ist das Einzige,
wovon die Leute nicht begeistert sind,
mehr zu kaufen, wenn es in den Verkauf
geht. Die erfolgreichsten Investoren sind
diejenigen, die leidenschaftslos und diszipliniert
bleiben, besonders wenn der
Markt nach unten geht. Sie verstehen, dass
es in der Natur der Märkte liegt, zu schwanken,
also rechnen sie fest damit, dass der
Markt in gewissen Zeiträumen fallen wird
und haben einen Plan, was zu tun ist, sobald
dieser Fall eintritt. Sie verstehen auch, dass
nur weil eine Investition über einen bestimmten
Zeitraum an Wert verliert, dies
nicht automatisch bedeutet, dass die
Dinge ›schieflaufen‹. Wenn du ein langfristiger
Investor bist, setze darauf, dass die
Vermögenswerte, die du in deinem Portfolio
besitzt, in zehn, zwanzig oder sogar dreißig
Jahren einen viel höheren Wert haben werden.
Das bedeutet, dass du dir weniger Gedanken
darüber machen kannst, wo eine
Aktie heute steht, und ihr die Zeit geben,
sich zu erholen und zu neuen Höchstständen
aufzusteigen.
Müssen Frauen im Hinblick auf finanzielle
Freiheit zusätzliche oder andere
Dinge beachten als Männer?
Tony: Ganz im Gegenteil. Mary Callahan
Erodes, die Chefin von JP Morgan, ist eine
der mächtigsten Frauen im Finanzwesen.
Sie leitet Mitarbeiter, die 2,3 Billionen
Dollar verwalten. Mary hat eine unglaubliche
Denkweise, sie sagt: »Wissen Sie,
warum es für mich keine gläserne Decke
gibt? Weil ich nicht an sie glaube.« Was
sie so erfolgreich macht, oder was wirklich
jeden erfolgreich macht, unabhängig
vom Geschlecht, ist, dass sie sich nicht auf
sich selbst konzentriert. Sie ist darauf fokussiert,
dem Leben anderer Menschen
mehr Wert zu verleihen als jeder andere.
Das ist das einzige Geheimnis im Geschäftsleben:
Mache mehr für andere als
jeder andere es tut. Auf dem Markt, in der
Welt, in der wir heute leben, ist alles, was
zählt, deine Fähigkeit, einen Mehrwert zu
schaffen. Wenn du dich finanziell ›lohnen‹
willst, egal ob Mann, ob Frau oder
irgendjemand, musst du einen Mehrwert
schaffen. Du musst Fähigkeiten und Fertigkeiten
entwickeln und mehr für andere
tun als irgendjemand anderer. Das Hauptproblem,
das dich zurückhält, liegt in deinem
Mindset. Du wirst diese Barriere
immer durchbrechen, wenn du einen
Mehrwert schaffst.
Unabhängig von deinem Geschlecht erfordert
es Geduld, deine Finanzen zu
meistern. Ich denke, das Geheimnis der
Geduld besteht darin, zu wissen, was das
Ziel ist, und sich darauf zu konzentrieren,
trotzdem Fortschritte zu machen. Es geht
um das Momentum und darum, zu lernen,
was funktioniert.
Peter: Eine der großartigen Eigenschaften
von Geld ist, dass es keine geschlechtsspezifischen
Vorurteile hat. Wenn ich mit verheirateten
Paaren arbeite, ist es typisch,
dass einer der Ehepartner stärker in die
Finanzen und Investitionen involviert ist
als der andere. Obwohl sich diese Dynamik
im Laufe der Zeit weiterentwickelt
hat, ist es in vielen Familien nicht ungewöhnlich,
dass sich der Ehemann um die
finanziellen Angelegenheiten kümmert,
und in diesen Fällen kann eine Scheidung
oder ein Todesfall eine zusätzliche Belastung
für die Frau darstellen, die sich nun
um die Versorgung der Familie und die
Aufrechterhaltung ihrer Karriere kümmern
muss, während sie gleichzeitig kri-
Bilder: Depositphotos / everythingposs / ArturVerkhovetskiy, IMAGO / Icon SMI, Steve Gibson, Cover: FinanzBuch Verlag
16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
tische Entscheidungen über finanzielle
Angelegenheiten trifft. Einen vertrauenswürdigen
Berater zu haben, der rechtlich
dazu verpflichtet ist, im besten Interesse
»Fördere deinen positiven
mentalen Zustand,
indem du deine
Physiologie veränderst.«
seiner Kunden zu agieren, hilft sicherzustellen,
dass für die Bedürfnisse der Familie gut
gesorgt wird, egal, was passieren mag.
Ist es möglich, maximalen finanziellen
Erfolg zu erreichen, ohne in anderen
Lebensbereichen zu stagnieren?
Tony: Ja, natürlich! Es ist in der Tat für
alle anderen Bereiche deines Lebens entscheidend,
nicht zu stagnieren. Geld ist
großartig, aber auch auf Kosten deiner
Familie oder Leidenschaften? Definitiv
nicht. Wenn du jemals das Gefühl hast, zu
stagnieren, ganz egal in welchem Bereich
deines Lebens, gehe ich gerne mit dir eine
Art Checkliste durch, um zu sehen, wie
die Dinge verbessert werden können:
Der erste Punkt ist dein physischer Zustand.
Eine schlechte Physiologie verstärkt
negative Gefühle. Ich sage immer:
»Bewegung erzeugt Emotionen.« Deine
Physiologie zu ändern bedeutet, Deinen
mentalen Zustand zu transformieren und
deine negativen Muster zu durchbrechen.
Eine großartige Physiologie führt also zu
großartigen Emotionen und das ist einer
der Schlüssel, um aus der Sackgasse herauszukommen.
Fördere deinen positiven
mentalen Zustand und löse dich aus der
Sackgasse, indem du deine Physiologie
veränderst.
Der zweite Faktor ist, dass du in einem
Zeitrahmen gefangen bist. Ein Grund, warum
wir uns festgefahren fühlen, ist, dass
wir uns zu sehr auf die Vergangenheit
konzentrieren – oder zu sehr auf die Zukunft.
Jedoch wird das ständige Nachdenken
über die Zukunft oder die Vergangenheit
nichts ändern. Wir haben »nur« die
Macht, den gegenwärtigen Moment zu
verändern, also sollte unsere Aufmerksamkeit
stets darauf gerichtet sein.
Wunschdenken über das, was hätte sein
können oder sein sollen, hat noch nie jemandem
geholfen und wird dir auch nicht
dabei helfen, Fortschritte zu erzielen,
wenn du dich festgefahren fühlst.
Drittens könnte es sein, dass du dich auf
einem Plateau befindest. Warum erreichen
manche Menschen Durchbrüche,
die sie auf die nächste Ebene bringen,
während andere das nicht tun? Was ist der
Unterschied zwischen einem Meister und
einem Dilettanten, einem Macher versus
einem Schwätzer? Mal auf gewissen Ebenen
stecken zu bleiben gehört zu unserem
Leben dazu, der Unterschied ist jedoch,
dass jemand mit einem meisterhaften
Mindset nicht dort bleibt. Sie erkennen es
als das, was es ist, und suchen nach den
Tools, Vorbildern und Strategien, um die
nächste Stufe zu erreichen. Sie sind hungrig
und geben sich nicht so einfach zufrieden.
Sie graben tief, um die Antworten zu
finden, die sie brauchen, um ihr Plateau
zu überwinden.
»Der Pfad zur finanziellen
Unabhängigkeit«
von Tony Robbins &
Peter Mallouk
320 Seiten
Erschienen: Januar 2021
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-413-5
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
17
Einstellung
Die Loyalitätsfalle
WARUM WIR DEM RUF DER HORDE
WIDERSTEHEN MÜSSEN
AUSZUG AUS DEM NEUEN BUCH VON RAINER HANK
»sum
eiuntemoles
as illor
alitiur
maximus«
18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Einstellung
Bilder: Imago / ZUMA Wire, Imago / EntertainmentPictures
Ein Team erfahrener Bergsteiger
war vor einigen Jahren im
Schweizer Engadin unterwegs.
Es war noch früh im
Jahr. Die Schneedecke des
Hangs wurde im Anstieg plötzlich inhomogen,
mal weich, mal hart. Das Gelände
wurde immer steiler, oberhalb hatte der
Wind viel Schnee hineingedrückt. Der
Hang war akut lawinengefährdet.
Doch das Team stieg einfach weiter. Und
dann, so berichtet es die Bergführerin Nina
Ruhland, brach der komplette Hang mit den
typischen Wumms-Geräuschen ab und riss
das Team mit sich in die Tiefe. Drei der Beteiligten
waren komplett verschüttet. »Nur«
drei, das war das unglaubliche Glück der
Truppe. Die anderen konnten sogleich die
Rettung einleiten, den Helikopter rufen und
mit ihren LVS-Geräten die Suche nach den
verschütteten Kameraden beginnen. Die
Geschichte hatte ein glückliches Ende. Alle
konnten gerettet werden und kamen mit
kleinen Verletzungen und einem großen
Schrecken davon.
Später erzählen alle, sie hätten ein schlechtes
Bauchgefühl gehabt, gehadert, sich gefragt,
ob der Hang nicht zu steil, der Schnee nicht
zu auffällig wäre. Aber keiner hatte es gewagt,
seine Gedanken und Befürchtungen
mit den anderen zu teilen. Der Gruppenzwang
ließ sie weiter aufsteigen. Niemand
wollte als Spielverderber gelten, als Außenseiter,
als illoyal.
»Loyalität« ist ein positiver Begriff. Loyal zu
sein, gilt als moralisch gut: Loyalität ist eine
Tugend. Und nicht erst heute. Man muss
zueinanderhalten. Für seine Freunde steht
man ein. Loyalität ist ein Wert an sich: Er
muss nicht gelernt oder anerzogen werden.
Er ist mit uns auf die Welt gekommen.
Das fängt schon in der Familie an: Wir stehen
zusammen, weil wir zusammengehören.
Familie bedeutet Zugehörigkeit, über
die Generationen hinweg. Loyal zu den Eltern
sind wir auch dann, wenn wir uns über
sie ärgern oder – etwa in der Pubertät – sie
uns peinlich sind und wir am liebsten wegrennen
würden. Wir tun es nicht oder kommen
gleich wieder zurück. Loyalität ist eine
Form der Treue zu anderen. Schließlich bekommen
wir auch etwas dafür: Ich halte zu
meiner Familie, weil meine Familie zu mir
hält. Wir gehen zusammen durch dick und
dünn, meistens jedenfalls.
Loyalität, so nennen wir das starke und
warme Band einer Zugehörigkeit. Dieses
Band hat einen verpflichtenden Charakter,
der in beide Richtungen wirksam ist. Ohne
Loyalität gäbe es kein Zusammenleben. Eine
Gesellschaft, der das Gefühl verpflichtender
links: Der Film »Wall Street: Geld schläft nicht« zeigt,
wie unterschiedlich der Loyalitätsbegriff ausgelegt
werden kann.
Auch Mafiaboss Don Corleone verließ sich in
»Der Pate« auf die Treue seiner Leute.
»Sie leben von einer harten
Unterscheidung zwischen
Freund und Feind. In jüngster
Zeit sind viele davon auf
die Welt gekommen.«
Zugehörigkeit abgeht, könnte nicht überleben.
Sie müsste zerfallen. Zumindest in der
abendländischen Tradition ist das Versprechen
der Treue zwischen Mann und Frau
Voraussetzung für Liebe, Ehe und Aufzucht
der Nachkommen. Wer das Gebot, loyal zu
sein, verletzt, gilt nicht nur als illoyal –»Das
tut man nicht!«–, sondern wird nicht selten
von der Gruppe geächtet, die er verlässt. Er
oder sie ist ein »schwarzes Schaf«, ein Dissident.
Kommt es noch schlimmer, wird er
zum Verräter.
Loyalität verliert ihre Unschuld, sobald man
sich ihr nähert. Kann eine Haltung eine Tugend
sein, wenn sie in letzter Konsequenz
die Rechtfertigung eines Verbrechens einschließt?
Dann kommt es zu einem Konflikt
zwischen Treue und Gerechtigkeit.
Kann Loyalität uneingeschränkt für gut
befunden werden, wenn dem Abweichler
das Stigma des Verrats anhaftet und er
nicht nur von denen verfolgt wird, die er
verlassen hat, sondern auch tief im Innern
von seinem Gewissen?
Soziale Bewegungen sind Gruppen starker
Loyalität. Sie leben von einer harten Unterscheidung
zwischen Freund und Feind. In
jüngster Zeit sind viele davon auf die Welt
gekommen. Der staatlich verordnete Freiheitsentzug
in den Monaten des Corona-
Shutdowns provozierte als Gegenschlag
eine bürgerlich-populistische Protestbewegung,
die den individuellen Freiheitsdrang
im gesellschaftlichen Ausnahmezustand zur
Sprache brachte, zugleich aber nach innen
einen Gruppendruck aufzubauen vermochte,
dessen Konformitätserwartung
sich aus allerlei kruden Verschwörungstheorien
speiste. Sie nennen sich »Querdenker«,
ohne sich bewusst zu sein, wie uniform
die Opposition dieser Sozialbewegung
daherkommt.
Man kann die Verschärfung des Freund-
Feind-Verhaltens in unserer Zeit als Wiederkehr
der Stammeskultur deuten. Die
heutige Evolutionsbiologie ist der Überzeugung,
dass der Mensch nicht als isolierter
»Homo Oeconomicus« auf die Welt gekommen
ist, sondern als soziales Wesen,
das sich immer schon in einer Gruppe vorfindet:
Das monadische Ich ist evolutionsgeschichtlich
eine Fiktion. Wir haben in
der Gruppe gemeinsam mit anderen unser
Leben begonnen. Das hat enorme Konsequenzen,
die bei weitem nicht nur positiv
sind. Wir neigen dazu, die eigene Gruppe
zu begünstigen und zu bevorzugen. »Ingroup-Favorism«
nennen die Evolutionsbiologen
dieses Verhalten. Es ist ein anderes
Wort für Loyalität. Es wird von der
Gruppe belohnt mit einem »warmen Zugehörigkeitsgefühl«.
Genau dieses Geschäft
zum beiderseitigen Vorteil gilt inzwischen
als zentraler Trieb menschlichen Gemeinschaftsverhaltens:
Wir helfen lieber den
Mitgliedern der eigenen Gruppe als den
Mitgliedern anderer Gruppen.
Der große österreichisch-britische Liberale
Karl Popper (1902 bis 1994) sprach
von der anhaltenden Verführbarkeit
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
19
Einstellung
der Menschen durch den »Ruf der Horde«.
Was heute neu ist: Der einfache Gegensatz
von globalisierten, urbanisierten, aufgeklärten,
intellektuellen Eliten und provinziellen
Stammesgruppen stimmt nicht wirklich.
Denn auch die Eliten weisen Stammesstrukturen
auf. Der »tribal instinct« ist nicht nur
ein Instinkt, zur Gruppe zu gehören. Er ist
auch ein Instinkt der Exklusion. Eliten verhalten
sich nicht anders als die Kinder im
T-Shirt-Experiment. In jedem Stamm
herrscht ein Druck zu Konformität, den
wir – beschönigend – Loyalität nennen.
Lässt sich dem »Ruf der Horde« widerstehen?
Und falls ja, wie? Seien wir ehrlich:
Leicht fällt es nicht. Dissidenten und
Whistleblower sind die Helden der Öffentlichkeit.
Aber Heroen der Illoyalität sind
»Herding lebt
vom Gesetz,
das da lautet:
Die Mehrheit
kann nicht
irren.«
selten glücklich. Meist endet es mit ihnen
schrecklich. Die Verhaltensökonomie weiß
längst: Auch nachweislich besser informierte
Menschen, die die Wahrheit kennen,
wagen es nicht, sich gegen die Gruppe
zu stemmen, der sie angehören. Und wenn
sie es in Ausnahmefällen doch tun, dann
findet sich selten jemand, der sich ihnen
anschließt. Es ist wie bei den Bergsteigern
im Engadin.
Suchen wir also nach Ausnahmen und Vorbildern.
Der Film »Die zwölf Geschworenen«,
meisterhaft mit Henry Fonda im Jahr
1957 von Sidney Lumet verfilmt, kann als
ein Lehrstück darüber gelten, wie es gehen
könnte, sich aus der Loyalitätsfalle zu befreien,
welche psychischen Kosten dabei
anfallen – und welcher Gewinn.
Die Eingangsszene: Es ist schwül, die Hitze
macht allen Geschworenen Mühe, einen
klaren Kopf zu bewahren. Sie sitzen in
einem schmucklosen Raum irgendwo in
Amerika und sollen darüber befinden, ob
der Angeklagte, ein achtzehnjähriger Junge
aus der Unterschicht, schuldig ist, seinen
Vater umgebracht zu haben. Die Beweislage
aufgrund der Gerichtsverhandlung erscheint
eindeutig und erdrückend. Zwar
beteuert der Angeklagte
seine Unschuld, doch er hat
Indizien und Zeugen gegen
sich, die lückenlos die Tat
und das Motiv für den
Mord zu erkennen geben.
Dementsprechend gehen
die Geschworenen auch davon
aus, dass die Sache
rasch erledigt sein werde.
Von Nummer eins bis Nummer
sieben – die Männer
haben keine Namen – sieht
es dann auch ganz danach
aus: Einer nach dem anderen
plädiert für »Schuldig!«,
bis Nummer acht überraschend
aus der Reihe schert.
Das bedeutet nicht, dass er
den Angeklagten für unschuldig
hält. Aber er sieht
»berechtigte Zweifel« an
dessen Schuld, weswegen er
sich nicht in der Lage fühlt, seinen sieben
Vorrednern beizupflichten. Nummer acht
macht sich damit zum Außenseiter. Er wird
persönlich angegriffen, verspottet, soll unter
Druck gesetzt werden.
Was bis hierher passiert, können wir als
»Herding« verstehen, ein typisches Verhalten
von Gruppen mit Konformitätserwartung.
Das – mit einer Ausnahme – einmütige
Urteil der Geschworenen bildet eine sogenannte
Bestätigungskaskade, die bei den
Nachfolgenden Wirkung entfaltet: Wenn all
diese smarten Männer vor mir sich unabgesprochen
einig sind, wer wäre ich, dass ich
widersprechen würde? Herding lebt vom
»Gesetz der Zahl«, das da lautet: Die Mehrheit
kann nicht irren.
Man sollte all jene, die zustimmen, nicht
vorschnell als Feiglinge schelten. Sie wählen
ja nicht nur den bequemeren Weg, sondern
meinen, Gründe zu haben, der vermeintlichen
Rationalität der Mehrheit den Vorzug
vor der eigenen Dissidenz geben zu müssen.
Niemand will in die Irrationalitätsfalle jenes
Geisterfahrers tappen, der tragischerweise
alle ihm entgegenkommenden Fahrzeuge
für Geisterfahrer hält.
Zurück zu den »Zwölf Geschworenen«:
»Die Loyalitätsfalle«
von Rainer Hank
208 Seiten
Erschienen: Februar 2021
Penguin Random House
ISBN: 978-3-328-60140-1
Nummer acht, der Dissident, gibt nicht vor,
Gewissheit zu haben. Er ist nicht von der
Unschuld des Angeklagten überzeugt, er
hat lediglich Zweifel an der Schuld, und das
genügt ihm, seine abweichende Meinung
kundzutun. Denn er hält es für ethisch geboten,
im Zweifel für und nicht gegen den
Angeklagten zu stimmen. Der Zweifel hat
seine Gründe: Beobachtungen
von Ungereimtheiten und
Grundsätze des Rechts. Der
Zweifel ist mehr als ein willkürliches
Bauchgefühl.
Daraus lässt sich ein Ratschlag
zur Befreiung aus der Loyalitätsfalle
ableiten: Nimm deinen
Zweifel ernst. Zweifel ist
hinreichend für die Verweigerung
zur Zustimmung und die
daraus folgende Haltung der
Dissidenz. Gewissheit ist nicht
nötig. Allein die Artikulation
des Zweifels durch ein Mitglied
der Gruppe hätte die
Bergwanderern im Engadin
womöglich vor der Lawine
gerettet.
Der Zweifel macht uns zu souveränen
Menschen und ermöglicht
Individuation. Dem
kann man ein paar weitere
Ratschläge anschließen, die in dieselbe Richtung
gehen und noch ausgeführt werden
müssen: Lerne, Nein zu sagen! Oder: Lass die
Leute reden! Leicht zu befolgen sind solche
Ratschläge noch nie gewesen, weil das die
Erfahrung der Einsamkeit zur Folge haben
kann. Das mag keiner, erst recht nicht nach
Monaten des Corona-Lockdowns.
Von Graham Greene, dem katholischen
Dramatiker und Drehbuchautor, stammt
der Auftrag an die Authentizität: Bleibe unberechenbar.
Nimm die Gegenposition ein.
Werde ein Protestant in einer katholischen
Umgebung. Und sei ein Kommunist in
einem kapitalistischen Staat. Sei jederzeit
bereit, die Seiten zu wechseln. Dies ist eine
Stärke der Illoyalität.
Der Autor
Bild: Annette Hauschild, Cover: Penguin Random House
»Lerne, Nein zu sagen!
Oder: Lass die Leute reden!«
Rainer Hank ist Wirtschaftsjournalist. Bis 2018
leitete er die Wirtschafts- und Finanzredaktion der
»Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«, seither
ist er als Publizist und Kolumnist tätig.
20
www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Story
Frischer Wind schlägt
große Wellen
Bilder: Martin Schäuble – Blitz und Pixel
WIE VANESSA BRANDL
DEN EINSTIEG IN DAS
FAMILIENUNTERNEHMEN
BELA AQUA MEISTERT
Ihr standen viele Türen offen, doch
Vanessa Brandl wollte stets nur durch
die eine, die schon seit ihrer Kindheit
auf sie gewartet hatte. Nach erfolgreich
abgeschlossener akademischer Ausbildung,
diversen Auslandserfahrungen – wie
einem sozialen Projekt für Kinder in Südafrika,
ersten Erfolgen in der Start-up-Szene
und Praktika im Familienunternehmen ist
die junge BWLerin bereit, endgültig durch
diese Tür zu gehen und in ihrer neuen Rolle
im General Management zu einem festen
Bestandteil der Führungsetage der Bela
Aqua GmbH zu werden. Damit ist der reibungslose
Generationenwechsel und der
Fortbestand der Firma gesichert.
Das Unternehmen und seine Zukunft
Für die Brandls ist das keine Selbstverständlichkeit.
Die Unternehmensgründung vor
knapp 14 Jahren kam Christine Brandl-
Leitner und Günter Brandl fast vor wie die
Geburt eines zweiten Kindes. Für das Ehepaar
ist Bela Aqua mehr als ein Unternehmen
– nicht nur Zeit, Arbeit, Entbehrung
und Verantwortung, sondern auch viel Herzblut
sei über die Jahre geflossen. Was läge den
Eltern also mehr am Herzen als der Wunsch,
dass die eigene Tochter in das Unternehmen
einsteigt, es eines Tages übernimmt und
nach eigenen Vorstellungen weiterführt?
Doch für die Brandls ist klar: »Letztendlich
geht es nicht um unseren Wunsch oder um
das Unternehmen, sondern um unsere
Tochter, die mit dieser Entscheidung ein
Leben lang glücklich sein sollte«, erklären
die Gründer. Entscheidungsfreiheit auf beiden
Seiten sei das wichtigste Erfolgskriterium
bei der Übernahme und Fortführung
eines Unternehmens.
Mit ihren Eltern als Vorbilder lag es für
Vanessa Brandl schon immer auf der Hand,
dass sie eines Tages Verantwortung als Unternehmerin
übernehmen möchte. Ihre akademische
und berufliche Laufbahn richtete sie
deshalb danach aus, sich die dafür nötigen
Werkzeuge anzueignen. Es seien aber nicht
nur der Familienzusammenhalt, die Dankbarkeit
für die Chancen, die ihr ihre Eltern
ermöglicht haben, und der Wunsch, etwas
zurückzugeben, sondern vor allen Dingen
ihre ganz eigene Begeisterung für die Branche,
die sie zu diesem Schritt bewegt hätten.
»Im Wassermarkt herrscht so viel Potential.
Ich habe viele Visionen, die ich gemeinsam
mit dem Bela Aqua Team mithilfe meiner Erfahrungen
und meiner Leidenschaft für Themen
wie Gesundheit, Sport, Nachhaltigkeit,
Soziales und innovative Technologien umsetzen
möchte«, erklärt die 24-Jährige.
»Eine Leitfigur ist man nicht,
eine Leitfigur wird man.«
— VANESSA BRANDL
Zwei Generationen im Austausch
Natürlich hält die enge Zusammenarbeit zwischen
Eltern und Tochter ihre ganz eigenen
Herausforderungen bereit. Durch die enge
Beziehung liege die Kommunikationshemmschwelle
niedriger als im gewohnten Arbeitskontext,
erklärt Vanessa Brandl. In kritischen
Momenten Sachlich zu bleiben, könne schon
mal eine Herausforderung darstellen. Familiäre
und sensible Themen solle man deshalb
aktiv erkennen und kontrollieren, rät die
junge Unternehmerin. Unterschiedliche
Sichtweisen und Meinungen der Unternehmensführung
und der Mitarbeiter seien für
den Erfolg des Unternehmens unentbehrlich.
»Gut fundierte Einwände sind das A und O.
Bei einem Diskurs sollte nicht das Ego, sondern
die beste Lösung für das Unternehmen
gewinnen«, sagt Vanessa Brandl.
Die unterschiedlichen Perspektiven, die in
der generationenübergreifenden Zusammenarbeit
aufeinandertreffen, sind der eine
Vorteil. Der andere besteht in dem engen
Austausch, der jetzt zwischen Eltern und
Tochter stattfinden kann. Wenn der Einstieg
mit späterer Übernahme von Anfang an
klappen solle, so sei es wichtig, die Nachfolgerin
bei allen Entscheidungen, die täglich
getroffen werden, mit einzubeziehen, erklären
Christine Brandl-Leitner und Günter
Brandl. Nur so könne sie ein Gefühl für die
Aufgaben, Entscheidungen und Verantwortung
bekommen. Das sieht die Unternehmertochter
genauso: »Auf den großen Erfahrungsschatz
meiner Eltern zurückgreifen
zu können, ist für mich sehr wertvoll.«
Für die Mitarbeitenden des Unternehmens
kommt die Verstärkung durch Vanessa
Brandl nicht überraschend. Ihre Präsenz im
Unternehmen hatte sich schließlich über die
Jahre abgezeichnet. Alle Angestellten, Führungskräfte,
Kunden und Lieferanten rechtzeitig
über diesen Schritt zu informieren
und in persönlichen Gesprächen auf die
Belange jedes Einzelnen einzugehen, war
den Geschäftsführern dennoch wichtig. Die
Kommunikation gegenüber den Mitarbeitenden
sei bei einem Nachfolgeprozess der
Schlüssel zum Erfolg, erklären die Unternehmer.
Dadurch, dass Vanessa Brandl jetzt
an der Seite ihrer Eltern arbeitet, sind die
Weichen für eine reibungslose Nachfolge
gelegt. »Eine Leitfigur ist man nicht, eine
Leitfigur wird man«, ist die zukünftige Geschäftsführerin
überzeugt. »Um für jemanden
ein Vorbild sein zu können, muss man
erstmal selbst signifikante Ergebnisse liefern
und in die Aufgabe hineinwachsen. Diese
Bilanz möchte ich gerne am Ende meines
ersten Jahres ziehen.«
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Erfolg
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Erfolg
HANSI FLICK:
UNSER NEUER
BUNDESTRAINER
GÜNTER KLEIN ÜBER DIE RECHER-
CHEN FÜR SEINE FLICK-BIOGRAFIE
UND SEINE WICHTIGSTE ERKENNTNIS
Bilder: IMAGO / Poolfoto, Klaus Haag
Der Autor
Günter Klein ist seit 1998 Redakteur beim
Münchner Merkur, wo er als Chefreporter für den
Sport zuständig ist. 2019 veröffentlichte er im riva
Verlag »Hoeneß. Die Biografie«.
Für den FC Bayern München geht
es immer um Erfolg. Seit 2013 befindet
sich der berühmteste deutsche
Fußball-Club in der besten
Phase seiner Geschichte. Eine
Serie von Deutschen Meisterschaften, wie sie
die Münchner hingelegt haben, ist auch den
Vorgänger-Generationen verwehrt geblieben
– und zu denen gehörten die Beckenbauer-
Müller-Maier-Bayern ebenso wie die Breitner-Rummenigge-,
die Augenthaler-Matthäus-
oder die Kahn-Ballack-Elber-Bayern.
Allerdings gab es auch in den konstant gut
wirkenden vergangenen acht, neun Jahren
Enttäuschungen: Dass die Mannschaft es
schaffte, unter der Regie des Trainer-Genius
Pep Guardiola das Finale der Champions
League zu verpassen, dass die Vereinsführung
bei der Besetzung der sportlichen Führungsposition
mit Carlo Ancelotti und Niko
Kovac zweimal daneben langte und mit Entlassungen
die jeweilige Saison retten musste.
Kovac war der Trainer, mit dem es in ein Jahr
ging, das zu missraten drohte wie lange keines
mehr – und das letztlich das erfolgreichste
überhaupt wurde: mit sechs Titeln,
dem Sextuple, dem Maximum. 2019/20 – die
große Bühne eines Mannes, dem bis dahin
niemand das Label »Erfolgstrainer« verliehen
hätte: Hansi Flick.
Mir ging es wie vielen: Ich kannte Hansi
Flick, seit 2006, als er als
Assistenztrainer bei der
deutschen Nationalmannschaft
anfing,
auch persönlich –
doch musste mir
eingestehen, dass
ich eigentlich wenig
wusste über ihn.
Umso interessierter
war ich, als der Riva-
Verlag mit der Idee
auf mich zukam, eine
Biografie über Hansi
Flick zu schreiben.
Okay, einverstanden,
denn: Ich wollte es selbst
wissen. Hatte man bei der
Bewertung Flicks irgendetwas
übersehen?
War eigentlich immer
schon klar, dass in seiner
Karriere etwas
Großartiges passieren
würde, dafür aber erst die
passende Zeit kommen müsste?
Ich tauchte ein in seine Vergangenheit.
Auf seinen ersten Fußballplätzen im Odenwald,
im Kraichgau, in der Kurpfalz, allesamt
idyllisch gelegen, am Wald oder am
Neckar. Ich sprach mit seinen Bolzplatzfreunden,
seinen Mitspielern in der Jugend
und als Profi bei den Bayern und in Köln,
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
23
Erfolg
»Er hat die Gabe,
Menschen zusammen zu
bringen und hinter einer Idee
zu versammeln. Und er muss
nicht laut werden, um gehört
zu werden.«
– JOACHIM LÖW
mit seinen Trainern und mit Spielern, für
die er dann Trainer war. Ich staunte über
die Geschichten, die ich hörte – aber gewiss
nicht mehr darüber, dass Hansi Flick
dieser erfolgreiche Trainer wurde. Das erschien
mir nach meinen Recherchen
eigentlich unausweichlich.
Die Grundvoraussetzung hatte bei ihm
eigentlich nie jemand angezweifelt: Kompetenz.
Schon als Trainer im semiprofessionellen
Bereich vor über 20 Jahren war er
innovativ, deutete die Gegner taktisch und
»Hansi hat gezeigt, dass
man als Trainer nicht
komplett verrückt sein
muss, um an der Spitze
anzukommen.«
–THOMAS HITZLSPERGER
psychologisch aus, interessierte sich für die
neuesten Trainingstools. Er wollte nicht
unbedingt fertig ausgebildete Spieler zur
Verfügung gestellt bekommen, es war ihm
lieber, sie mit seiner Methodik zu entwickeln.
Doch gut in der Sache sind viele im
Fußball, manche von ihnen werden Einser-
Absolventen, wie auch Hansi Flick 2003 im
Fußball-Lehrer-Lehrgang des DFB einer
war. Die meisten bleiben allerdings auf der
Strecke, hangeln sich irgendwann unwürdig
von Job zu Job. Hansi Flick hatte den
größeren Ehrgeiz als fast alle anderen, die
sich auf dem Trainermarkt dräng(t)en –
man hat das nur nicht so registriert, weil er
nie dazu neigte, Aufheben um sich zu machen
und Energie in die Bildung der eigenen
Marke zu investieren. Vor allem war er
als Assistent von Bundestrainer Joachim
Löw acht Jahre lang beispiellos loyal. Er
füllte diese Aufgabe und Rolle so perfekt
aus, dass niemand auf die Idee kam, Flick
könnte auch ein vorzüglicher Cheftrainer
sein. Niemand in der fußballinteressierten
Öffentlichkeit, so muss man es einschränkend
sagen. In der Branche war das Vertrauen
schon spürbar: Der Hansi könnte,
wenn man ihn nur ließe…
Die Bayern ließen ihn. Sie hatten bei Flicks
Verpflichtung als Co-Trainer von Niko Kovac
im Sommer 2019 durchaus im Hinterkopf,
dass er kurzfristig übernehmen
könnte. Vielleicht auch nur kurzzeitig –
doch das Votum der Mannschaft war eindeutig:
Sie wollte Flick als Dauerlösung.
Es war der Punkt, an dem seine Hauptqualität
ins Spiel kam: Menschlichkeit, Authentizität,
Zugewandtheit. In einer Zeit, in
der auch Fußballer grübelten, wie es mit
ihnen weitergehen und was eine Pandemie
für ihren Beruf und ihren Lebensstil und
-inhalt bedeuten könnte, war eine Trainerfigur
wie Hansi Flick ein Anker. Die deutschen
Nationalspieler kannten ihn eh aus
der gemeinsamen Zeit beim DFB, der Erfolg
der Weltmeisterschaft 2014 verband
sie. Die Spieler wussten um den Anteil,
»Hansi Flick:
Die Biografie«
von Günter Klein
224 Seiten
Erschienen: April 2021
Riva Verlag
ISBN: 978-3-7423-1765-0
Bild: IMAGO / ActionPictures, Cover: Riva Verlag
24 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de 25
Erfolg
den Flick an diesem Erfolg gehabt hatte.
Joachim Löw beschrieb den Einfluss Flicks
so: »Er hat die Gabe, Menschen zusammen
zu bringen und hinter einer Idee zu versammeln.
Und er muss nicht laut werden,
um gehört zu werden.« Die Bayern sammelten
unter Flick Titel um Titel ein. Auch
Konkurrenten freuten sich. Thomas Hitzlsperger,
Vorstands-Chef beim VfB Stuttgart
und früher Nationalspieler unter dem
DFB-Co-Trainer Flick, sagte: »Hansi hat
gezeigt, dass man als Trainer nicht komplett
einen Schlag haben und verrückt sein
muss, um an der Spitze anzukommen.«
Der Gewinn der Champions League im
August 2020 und die Vollendung der Titelsammlung
zum Triple (mit den Supercup-
Zugaben und der errungenen Klub-Weltmeisterschaft
im Februar 2021) waren das
Happy-End meines Buches. Das Leben
nimmt auf ein Buchprojekt aber wenig
Rücksicht und schreibt weitere Kapitel. Innerhalb
weniger Wochen zerbricht etwas
zwischen dem FC Bayern München und
dem Trainer, der ihm diesen Erfolgsrausch
ohne Beispiel beschert hatte. Man geht
auseinander.
Ist das dann ein Misserfolg? Das muss sich
erst zeigen. Hat Hansi Flick mit einer
neuen Aufgabe bei der Nationalmannschaft
eine alternativ gute oder noch bessere
Zukunft gewählt? Sicher ist die Stelle
als Bundestrainer mit noch mehr Prestige
verbunden. Wie man in ein paar Jahren
Flicks Wirken beim FC Bayern beurteilt,
das wird daran liegen, ob sein Nachfolger
Julian Nagelsmann den Erfolg in gleicher
Messbarkeit wird liefern können.
Hansi Flick
lässt aus einer
Meinungsverschiedenheit
keinen Krieg
werden.
Bisweilen wird Unverständnis geäußert,
dass Hansi Flick sich aus diesem Umfeld,
das Erfolge so wahrscheinlich macht, dass
sie fast schon garantiert erscheinen, freiwillig
löst. Jedoch ist es nicht seine erste
Trennung, er hat unzufrieden schon mal
einen Spielervertrag bei den Bayern, eine
sichere Assistentenstelle in Salzburg, ein
Sportdirektoren-Arbeitsverhältnis beim
DFB gekündigt und in eine frühzeitige Beendigung
der Zusammenarbeit mit der
TSG Hoffenheim eingeschlagen. Hansi
Flick ist, das habe ich bei meinen Buchrecherchen
erfahren, keiner, der aus einer
Meinungsverschiedenheit einen Krieg werden
lässt. Er hat gerne Einfluss um der Sache,
aber nicht Macht um der Beherrschung
anderer willen. Seinen größten
Erfolg will er nicht gefährden: Nach fast 40
Jahren im leistungsorientierten Fußball
Mensch geblieben zu sein. Mit der Nationalmannschaft
wird es ihm leichter fallen,
das fortzusetzen.
Bild: IMAGO / Sven Simon
26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
27
Wissen
Digitale Transformation
als Coach, Berater,
Trainer & Experte
J ULIA DIEHL UND TOBI FÖRSTER ZEIGEN AUF, WIE
DIE DIGITALE TRANSFORMATION DEN WEG ZUM
PROFITABLEN EXPERTEN-BUSINESS EBNEN KANN.
Es ist bei Weitem keine unbekannte
Tatsache mehr: Unsere Welt wird
unaufhaltbar digitaler. In einer Welt,
wo »Mobile First« das Motto des
Tages lautet, Homeoffice-Lösungen
nicht zuletzt aufgrund der weltweiten Pandemiezustände
das neue Normal der modernen
Arbeitswelt beschreiben und E-Learning
einen imposanten Boom erlebt, macht die
Digitalisierung auch vor dem Coaching- und
Consulting-Markt nicht halt. Von exakt dieser
rasant voranschreitenden Richtung profitiert
aktuell ganz klar die gesamte Branche
der Coaching- und Consulting-Welt. Es ist
unbestreitbar: Wer heutzutage nicht auf den
Zug der Digitalisierung aufspringt und sein
Geschäft nicht fit für das digitale Zeitalter
aufbaut, wird binnen kürzester Zeit massive
Probleme auf vielen Ebenen entwickeln und
eines Tages schlussendlich komplett vom
Markt gefegt sein.
Coaches, Berater, Trainer und Menschen mit
einer wertvollen und vermarktbaren Expertise
haben somit jetzt die großartige Chance,
von dieser regelrechten »Goldgräberzeit«
zu profitieren und sich online in ihrem Bereich
als Top-Expertenmarke zu positionieren.
Das Forbes Magazin sagte bereits ein
globales wirtschaftliches Wachstum von
jährlich über 325 Milliarden Dollar in den
Bereichen der digitalen Weiterbildung bis
zum Jahr 2025 voraus. Alles, was sich digitalisieren
lässt, wird in der Zukunft auch
digital werden. Angefangen von futuristischen,
autonom fahrenden, elektrischen
Fahrzeugen, die sich mittlerweile erstmalig
auch per Handy-App steuern lassen, bis hin
zu digitalen Roboter-Küchenhelfern mit
künstlicher Intelligenz. E-Learning, also das
digitale Lernen und Weiterbilden, welches
bereits einen massiven Aufschwung erlebt,
wird ebenso einen dieser zahlreichen Zukunftsmärkte
darstellen.
Immer mehr Coaches, Berater, Trainer und
Experten erkennen mittlerweile diese einmaligen
Chancen mehr als jemals zuvor und
Julia Diehl und Tobi Förster
unterstützen Coaches, Berater,
Trainer und Menschen mit einer
Expertise dabei, ihr Business
erfolgreich von offline zu online
digital zu transformieren.
verspüren die brennende Notwendigkeit,
sich digital zu transformieren und ihr Business
dadurch für die Zukunft abzusichern.
Die weltweite Pandemie war für viele Menschen
ein Augenöffner und Chancengeber,
die Vorteile der Digitalisierung erstmalig
wahrzunehmen. Während regional und landesweit
flächendeckend strikte Lockdowns
und Kontakteinschränkungen über viele
Monate hinweg herrschten, musste ein flexibles
und innovatives Umdenken in der
Businesswelt stattfinden.
Aus hunderten Gesprächen mit unseren Interessenten
und Kunden haben auch wir
immer wieder mindestens eines der folgenden
Probleme festgestellt:
1. Viele Coaches, Berater und Trainer sind
abhängig vom Bestandskundengeschäft bzw.
von Empfehlungen und haben keine planbare
Neukunden-Akquisestrategie. Wir bezeichnen
diese Situation als unkalkulierbares
»Hoffnungsmarketing«, da es dem Unternehmer
einfach keinerlei Planungssicherheit
gewährleistet. Viel zu viele Selbstständige
und Unternehmer setzen immer noch auf
dieses Modell anstelle einer professionellen
Selbstvermarktung. Das liegt vorrangig daran,
dass vielen schlichtweg noch das Wissen
darüber fehlt, dass – aber vor allem wie – es
anders und besser funktioniert.
2. Des Weiteren verfügen die meisten Coaches,
Berater, Trainer und Dienstleister über
keine klare Positionierung und Botschaft,
um aus der Masse ihrer Mitbewerber hervorzustechen.
Dadurch machen sie sich auf
dem Markt »ersetzbar« und gehen mit ihrem
Angebot schlichtweg unter. Und das »nur«,
weil sie keine solide Arbeit am Fundament
ihres Business geleistet haben. Ein Muster,
welches sich nahezu bei allen Selbstständigen
und Unternehmern zeigt, die wir auf
Bilder: Luis Burkert
28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Wissen
Julia Diehl & Tobi Förster
Experten für Bewusstseins-
& Businesstransformation
»Wer nicht auf
den Zug der
Digitalisierung
aufspringt, wird
schlussendlich
komplett vom
Markt gefegt
sein«
dem Weg zu ihrer digitalen Businesstransformation
begleiten.
Deshalb liegt in unseren Mentorings
gleich zu Beginn der Fokus auf der punktgenauen
Ausarbeitung der Positionierung
sowie der Marketingbotschaft. Auf diesem
Fundament lässt sich schließlich Großartiges
erschaffen.
3. Ein weiteres Problem beschreibt die Tatsache,
dass die wenigsten Coaches, Berater
und Experten wirklich wissen, wie sie die
digitalen Kanäle und Plattformen gewinnbringend
für sich nutzen, um online sichtbar
zu werden und gezielt die Menschen zu erreichen,
die nach ihrer Expertise suchen.
Hierfür bedarf es zum einen einfacher und
maximal effizienter Strategien und Prozesse
wie auch eines offenen Mindsets, Neues zu
wagen und seine inneren Blockaden hinsichtlich
der Technik und Social Media
aufzulösen.
Digital an Neukunden zu kommen ist nämlich
entgegen vieler Stimmen, die da
draußen herumschwirren, technisch nicht
komplex. Unsere Kunden implementieren
unsere Strategien mit Leichtigkeit erfolgreich
in ihr Business und setzen diese Tag
für Tag um – mit hervorragenden Ergebnissen
und Erfolgen!
4. Zu guter Letzt verkaufen sich viele Experten
und Expertinnen häufig unter ihrem
wahren Wert, den sie für die Welt und die
Menschen da draußen stiften, und kommen
durch Stundensätze in die Vergleichbarkeit
mit ihren Mitbewerbern. Darüber hinaus
stoßen die meisten früher oder später an die
Grenzen ihrer Kapazitäten, weil sie bemerken,
dass sie auf Stundenbasis sowie auf individuellen
Kundenbetreuungswegen (1:1)
immer nur eine gewisse Anzahl an Klienten
gleichzeitig betreuen können. Die Digitalisierung
eröffnet uns hierbei die faszinierende
Möglichkeit, viele Menschen auf einmal
nachhaltig und effizient zu betreuen, selbst
wenn diese in einer anderen Stadt oder gar
im Ausland leben. Grenzen überschreiten
und auf der ganzen Welt seinen Beitrag leisten
– ein digitales Online-Coaching- und
-Consulting-Business macht es möglich!
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All diese Probleme lassen sich heutzutage dank der
Online-Digitalisierung leichter und effizienter lösen
als jemals zuvor. Um deine Möglichkeiten mit
effektiven Online-Marketing-Methoden und einem
ganzheitlichen Ansatz auszuloten, bieten wir unter
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Als Kennenlern-Bonus bieten wir dir unser gratis
Aufklärungsvideo an. In diesem Video erfährst du,
wie du dich gezielt mit unseren Methoden und dem
Leverage-Leadership-Effekt in Zukunft digital klar
positionierst, dadurch mehr qualitative Anfragen
generierst und besser zahlende Kunden gewinnst,
um letztendlich skalierbar höhere Umsätze zu
erzielen, bei weniger Zeitaufwand als jemals zuvor.
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
29
Story
30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Story
James Corden
GROSSBRITANNIENS CHARMEOFFENSIVE
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire / Cinema Publishers Collection
Viele sehen in James Kimberley
Corden, der am 22. August
1978 in London geboren
wurde, den besten Talkshow-
Moderator aller Zeiten. Doch
er ist weit mehr als ein guter Moderator.
Er ist darüber hinaus Film- und Theaterschauspieler,
Drehbuchautor, Sänger und
Komiker. Ein wahres Multitalent, das etwas
zu sagen hat. Wir sehen uns an, wie
ein kleiner, pummeliger Brite die Zuschauerherzen
weltweit in die Höhe schlagen
lässt und das schon seit Jahren. Sein
YouTube-Kanal »The Late Late Show with
James Corden« zählt 26,5 Millionen Abonnenten.
Seine Erfolge haben ihn zu einem
Multimillionär gemacht.
Talent will gefördert werden
Dem Sohn eines Musikers und einer Sozialarbeiterin
war es schon immer wichtig,
andere Menschen zu unterhalten.
Deshalb finanzierten seine Eltern James
Tanz- und Gesangsstunden. Sein Talent
war schon früh erkennbar. Mit bereits 18
Jahren hatte er seine ersten Auftritte als
Komparse in verschiedenen Musicals in
London. 1999 spielte er die Hauptrolle in
der sechsteiligen Serie »Boyz Unlimited«
über eine Boyband, dessen Drehbuch er
selbst mitschrieb. Weitere kleinere Engagements
als Schauspieler und Fernsehmoderator
folgten.
Die Basis seines Durchbruchs dürfte wohl
sein YouTube-Account sein, den er seit
2006 betreibt. Seit 2015 heißt er wie seine
Talkshow »The Late Late Show with James
Corden« und verzeichnet über 8,5 Milliarden
(!) Zugriffe. 2010 machte er einen Abstecher
in Richtung Musikgeschäft und
wurde Nummer eins in den englischen
Charts mit seinem Fußball-Song »Shout«.
2015 wurde Corden wegen seiner großen
Beliebtheit sogar mit dem britischen Verdienstorden,
dem »Order of the British
Empire«, ausgezeichnet.
Die große Leinwand ist auch sein Metier
Nicht nur auf der Bühne fühlt sich Corden
wohl, sondern auch auf der Leinwand.
Sein musikalisches Talent bewies er
2013 im Film »Can a Song Save Your
Life?« an der Seite von Keira Knightley,
Mark Ruffalo sowie Maroon 5-Sänger
Adam Levine.
2014 wurde ihm die Ehre zuteil, mit Meryl
Streep im Film »Into the Woods« aufzutreten
und ebenfalls eine viel goutierte
Talentprobe abzugeben. Zuletzt war Corden
im Beatles-Film »Yesterday« zu sehen.
In der Verfilmung des berühmten Musicals
»Cats« spielt er die Katze Bustopher
Mürr und knüpft so an seine Musical-Zeiten
aus seiner Jugend an. Doch auch als
Moderator großer Events sorgte er immer
wieder für Lacher und Furore, wie beispielsweise
fünfmal hintereinander als
Gastgeber der Brit-Awards bis 2014.
2015 änderte alles
In den Unterhaltungsolymp stieg Corden
jedoch auf, weil er die Nachfolge von
Craig Ferguson in der CBS-Show »The
Late Late Show« antrat. Pikantes Detail
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
31
Story
»If you are going to hell,
keep on going!«
– JAMES CORDEN
am Rande – Corden war nie selbst Gast in
solch einer Late-Night-Talkshow.
Seit 2015 moderiert er nun diese Sendung
und erntet seitdem viel Beifall für seine
Interpretation eines Late-Night-Talkmasters.
Besonders viel Aufmerksamkeit und
Anerkennung erntet er für das Format
Der Autor
Michael Jagersbacher ist Kommunikationstrainer,
Unternehmer und Buchautor. Auf seinem Blog
www.michael-jagersbacher.at gibt er Tipps, wie
man sympathischer wird und mehr Profil erhält..
»Carpool Karaoke«, in welchem er mit
verschiedenen Mega-Stars wie Jennifer
Lopez, Justin Bieber oder Celine Dion in
einem Range Rover durch die Straßen von
Los Angeles düst und verschiedene Lieder
mit ihnen trällert. Während dieser Fahrten
plaudert er auch über private Dinge
mit den Stars und ermöglicht somit tiefere
Einblicke in ihr Leben. Sein Vertrag als
Late-Night-Moderator, der ihn zum Multimillionär
machte, läuft zwar noch ein
paar Jahre, doch bereits jetzt ist absehbar,
dass er seine Zelte in Los Angeles wieder
abbrechen wird. Gemeinsam mit seiner
Frau und seinen drei Kindern wird es
wohl zurück in die Heimat nach Großbritannien
gehen.
Kein aalglatter Moderater,
sondern ein Mensch mit Schwächen
Natürlich ist sein Humor seine Wunderwaffe
in allen Lebenslagen. Doch darüber
hinaus wird Corden nicht nur für seinen
Witz und seine Spontaneität geschätzt,
sondern vor allem für seine Authentizität.
Dazu zählt nun mal, nicht in allem perfekt
zu sein: »Ich war immer das Kind in der
Schule, das es für eine gute Idee hielt, den
Feueralarm auszulösen. Und so sehr ich
mir bewusst bin, dass dies eine Eigenschaft
ist, die auch andere gute Dinge vorantreibt,
wünschte ich, ich könnte einfach
innehalten und sagen: Willst du das
wirklich tun?« Vielleicht ist es gerade
diese Impulsivität, die ihn so erfolgreich
gemacht hat. Doch er bietet aufgrund seines
nicht perfekt durchtrainierten Körpers
noch weitere Angriffsflächen: »Es ist
schwer, weil ich Cornettos liebe, das wird
immer eine Schwäche sein. Und ich habe
erkannt, dass Brot meine Nemesis ist. Ich
glaube, Brot wurde geschickt, um mich bis
ins Mark zu zerstören.« Laster machen
menschlich. Es ist kein Zufall, dass er seit
Jänner 2021 das Gesicht der Weight Watchers
ist, mit welchen er gemeinsam an
seiner Figur arbeitet.
Ideale und kluge Ratschläge
James Corden wird schon als neuer Will
Smith gehandelt und scheint omnipräsent
zu sein, sobald man Social Media oder
Bilder: IMAGO / MediaPunch / E-PRESS PHOTO.com / APress
32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Story
den Fernseher anmacht. Szeneinsider sagen:
»His career has gone from strength to
strength and shows no sign of slowing
down«.
Vermutlich kann sein Erfolg auf folgende
Einstellung zum Thema Misserfolg zurückgeführt
werden: »Du wirst immer
Fehler machen und manchmal wirst du
am Ziel vorbeischießen. Das wird unweigerlich
passieren, weil die besten Menschen
auf der Welt Fehler machen – selbst
Leute, die brilliant sind.« Dieses Mindset
verändert die Perspektive auf Fehler. Vermutlich
hat Corden sich dies auch gedacht,
als er aus heiterem Himmel die
Fernsehmoderation für die Late Late
Show übernahm – Fehler können passieren.
Im besten Fall sind sie sogar komisch
und bringen das Publikum zum Lachen.
»Auszeichnungen
interessieren mich
nicht und die ganze
Aufmerksamkeit, die ich
als Berühmtheit bekomme.
Es ist nur ein Teil des Jobs.«
– JAMES CORDEN
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
33
Leben
Schluss mit Stress
WIE FRAU AN DER SPITZE IN JEDER SITUATION COOL BLEIBT
Bilder: Michael Goldenbaum
Wir haben Stressmanagement-Coach
Bianca Schindler gefragt, warum gerade
Frauen in Führungspositionen häufig mit
Stress zu kämpfen haben und wie sie ihren
Kundinnen hilft, souverän mit herausfordernden
Situationen umzugehen.
Schneller, höher, weiter« – das ist das
allgegenwärtige Mantra, nach dem
sich die Welt heute zu drehen scheint.
Diese Schnelllebigkeit stellt für viele
Menschen eine große Belastung dar.
Besonders Frauen sind davon betroffen, weil
sie oftmals sehr hohe Ansprüche an sich selbst
stellen. So verteidigen sie nicht nur tagtäglich
ihren Führungsjob in einer von Männern
dominierten Welt, sondern bewältigen häufig
auch noch den Spagat zwischen anspruchsvollem
Berufsleben und Familie.
Überlastungen zeigen sich oft in Form von
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Gewichtsproblemen,
Unruhezuständen bis hin zum
Burnout und zu Depressionen. Unbehandelt
kann dies zu chronischen Krankheiten wie z.
B. Bluthochdruck führen und das Risiko für
einen Herzinfarkt oder Schlaganfall drastisch
erhöhen. Viele versuchen, die in Belastungssituationen
unweigerlich auftretenden Symptome
mithilfe von Medikamenten zu unterdrücken,
um weiter zu »funktionieren«, sei es
im Geschäftsleben oder privat. Dabei bleibt
das Problem ungelöst und die Ursachen unsichtbar.
Zwar ist beispielsweise Meditation
ein einfaches und wirksames Werkzeug, um
Gedankenstille und Ruhe zu erreichen. Allerdings
ist es langfristig damit leider oftmals
nicht getan.
Zu einem effektiven Stressmanagement gehört
mehr, das weiß Bianca Schindler. Sie ist
Mentorin für Stressmanagement und Belastbarkeit
für Frauen in Führungspositionen.
»Fakt ist, dass wir die
höchsten Ansprüche an
uns selbst stellen«
Als erfolgreiche Unternehmerin und dreifache
alleinerziehende Mutter hat sie bereits
am eigenen Leib erfahren, wie schwer es
vielen Frauen in Führungspositionen fällt,
mit Stress und Existenzängsten umzugehen.
Deshalb entwickelte sie ein System, mit dem
es ihr zurerst ihr selbst gelang, ihren beruflichen
und privaten Verpflichtungen gerecht
zu werden, ohne in alte »Stress-Muster«
zurückzufallen.
Ansatz ihrer Coachings ist es, Frauen einen
anderen Umgang mit stressigen Situationen
aufzuzeigen. »Entscheidend im Leben sind
immer die Phasen, in denen wir unsere
Komfortzone und damit unser gewohntes
Umfeld verlassen, um etwas Neues zu beginnen«,
erklärt Bianca Schindler und fügt
hinzu: »Das darf man direkt als Aufforderung
verstehen, stressige Zeiten auch zu genießen.«
Ein hoher empfundener Stress ist
häufig eine mehrdimensionale Angelegenheit,
bestimmte Situationen können stressiger
wirken als andere. Dahinter stehen der
Expertin zufolge oft Erfahrungen, die unbewusst
auf das Leben der betroffenen Person
einwirken, und auf den ersten Blick unerklärliche
Ängste, Blockaden und übermäßigen
Stress verursachen. Um die Balance in allen
Lebensbereichen wiederzufinden, gelte es,
diese Blockaden zu lösen. Deshalb geht
Bianca Schindler in ihren Coachings stets
individuell auf ihre Kundinnen ein. Mit
Übung und der richtigen Strategie sei es
möglich, auch in herausfordernden Momenten
einen Weg zurück zur inneren Mitte und
die eigene »Leichtigkeit« wiederzufinden –
wohl der wichtigste Begriff im Coachingansatz
von Bianca Schindler. Durch Leichtigkeit,
so die Stress-Mentorin, könne Frau
schneller zwischen den Herausforderungen
in ihren Lebensbereichen wechseln, ohne jedes
Mal emotional hoch- und runtergekocht
zu werden. Im Ergebnis folgen die Coachees
leichter ihrer Intuition, um aus jeder schwierigen
Situation als Siegerin hervorzugehen,
ohne sich selbst aufzureiben.
Ziel des Stressmanagements sollte also nicht
sein, Stress grundlegend zu vermeiden, sondern
zwischen stressigen Momenten und
anderen, erholsameren Momenten schnell
und mit Leichtigkeit wechseln zu können.
Welche Bedeutung man persönlich einem
herausfordernden Ereignis zugesteht, spiele
hierbei eine ausschlaggebende Rolle. »Das
entscheidet maßgeblich darüber, wieviel
Druck entsteht und welche unerwünschten
Nebenwirkungen dadurch hervorgerufen
werden«, erklärt die Expertin. Die eigene Bewertung
stressiger Situationen bewusst und
so objektiv wie möglich vorzunehmen, sei
deshalb eine der vielen Möglichkeiten, den
Stresspegel zu reduzieren und sich sofort auf
andere Dinge konzentrieren zu können.
»Fakt ist, dass wir die höchsten Ansprüche an
uns selbst stellen und uns damit oft unnötig
Druck machen«, sagt Bianca Schindler. Besonders
der Spagat zwischen den eigenen
„Stress-Management-Mentorin Bianca
Schindler verhilft Frauen in Führungspositionen
zu neuer Leichtigkeit.
Ansprüchen in unterschiedlichen Lebensbereichen
falle vielen Frauen schwer. Um dieses
innere »Selbst-Bashing«, die kritisierende
Stimme im eigenen Kopf, auszuschalten und
gelassen durch stressige Zeiten gehen zu können,
müsse man beispielsweise mit bestehenden
Wertekonflikten aufräumen.
Die zahlreichen Ansprüche des Alltags nehmen
ständig an Komplexität zu. Wir können
die heutige Schnelllebigkeit nicht aufhalten,
aber wir können lernen, mit Leichtigkeit damit
umzugehen. Zu erkennen, welche Situationen
im Leben welche Art von Stress verursachen,
ist dabei ein wichtiger erster
Schritt. Wer die Zusammenhänge erst einmal
erkennt und versteht, kann lernen, Stresssituationen
tatkräftig anzupacken und in Erfolge
zu verwandeln.
34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
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Erfolg
36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
HUSTLE HARDER
HUSTLE SMARTER
WIE CURTIS JACKSON AKA 50 CENT
SEINE ZIELE DEFINIERT UND SIE
KONSEQUENT VERFOLGT.
Bild: Depositphotos / everett225
Harte Arbeit und Hingabe sind zwei
Eigenschaften, die man bei allen
echten Hustlern findet. Eine weitere
ist Fokus. Denn wenn du nicht in
der Lage bist, dich zu konzentrieren
und deine harte Arbeit zu koordinieren,
kannst du vielleicht hart arbeiten, aber du
wirst nicht smart sein.
Eines meiner Lieblingsbeispiele für jemanden,
der es geschafft hat, harte Arbeit und
Fokus zu kombinieren, ist ein Mann namens
Isaac Wright Jr. In den frühen 1990er-Jahren
wurde Isaac in New Jersey zu Unrecht zu
einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, weil
er angeblich ein Drogenbaron war. Er war
einer der ersten Menschen, die nach diesem
neuen Gesetz in New Jersey verurteilt wurden.
Das einzige Problem daran war, dass er
eigentlich unschuldig war.
Isaac weigerte sich, sein Urteil zu akzeptieren,
und suchte nach Möglichkeiten, es aufheben
zu lassen. Obwohl er keine juristische
Ausbildung hatte, machte er sich daran, in
der Bibliothek des Gefängnisses die Gesetze
zu studieren. Er wurde so versiert, dass er
begann, als Anwaltsgehilfe an den Fällen anderer
Gefangener zu arbeiten und mehreren
von ihnen zu helfen, ihre Urteile revidieren
zu lassen.
Schließlich gelang es ihm, die Revision seiner
lebenslangen Haftstrafe durchzusetzen,
aber er hatte immer noch einige andere
Straftaten auf dem Kerbholz, die ihn für siebzig
Jahre hinter Gitter zu bringen drohten.
Isaac wollte trotzdem nicht aufgeben.
Schließlich schaffte er es, einen Polizeibeamten
zu finden, der gegen ihn ausgesagt hatte
und bereit war, zuzugeben, dass er sich nicht
korrekt verhalten und Dinge vertuscht hatte.
Niemand bringt Polizisten dazu, sich selbst
zu verpfeifen, außer Isaac. Es war ein unglaublicher
Sieg – wirklich beispiellos – und
nach neun Jahren hinter Gittern und dem
Selbstmord des Staatsanwalts, der an seinem
Fall beteiligt gewesen war, wurde Isaac
schließlich freigelassen. Heute ist er praktizierender
Anwalt in New Jersey, dem Staat,
der ihn zu Unrecht eingesperrt hatte. Isaacs
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
37
Erfolg
Er war ein
Hustler,
der um die
Freiheit
kämpfte.
Geschichte war für mich so fesselnd, dass ich
ein erfolgreiches Drehbuchprojekt mit dem
Titel For Life für ABC in Auftrag gab, das auf
seiner Geschichte basiert.
Es gibt viele Menschen – viel zu viele –, die
zu Unrecht im Knast sitzen, aber nie die
Chance hatten, gegen das ihnen widerfahrene
Unrecht zu kämpfen, wie es Isaac tat.
Die einzige Hoffnung für die meisten Menschen
in dieser Situation ist, eine Stiftung für
die Rechte von Gefangenen oder eine große
Anwaltskanzlei zu finden, die ihren Fall pro
bono übernimmt. Isaac war nicht bereit, darauf
zu warten, dass jemand anderes entscheidet,
ob es sich lohnt, für sein Leben zu
kämpfen. Er nahm sein Schicksal selbst in
die Hand.
Was also ermöglichte es Isaac, das zu erreichen,
was all die anderen Häftlinge nicht
konnten? Seine Verbindung von harter
Arbeit und Fokussierung. Als Isaac inhaftiert
wurde, verbrachte er seine Zeit nicht damit,
mit anderen Häftlingen darüber zu diskutieren,
wer die besten Rapper sind, oder in seiner
Zelle an alte Freundinnen zu schreiben,
oder auf dem Hof irgendwelchen Mist zu
machen. Er verbrachte jeden freien Moment,
den er hatte, damit, sich in die Gesetzgebung
einzuarbeiten. Er weigerte sich, irgendwelche
Zerstreuungen zwischen sich und seinem
Ziel zuzulassen. Es gab keine Zweifel
daran, was er mit seiner Zeit anstellte: Wenn
er nicht gerade aß, schlief oder Dienst hatte,
saß er über den Gesetzestexten.
Am Anfang war es ziemlich schwer. Diese
Bücher sind nicht für Amateure gedacht –
man kann sie einfach nicht verstehen, wenn
man keine entsprechende Ausbildung genossen
hat. Aber mit der Zeit fiel es ihm leichter,
die Gesetzestexte zu begreifen. Als Isaac anfing,
an den Schriftsätzen zu arbeiten, und
sah, wie sie anderen Gefangenen halfen, war
er ganz begeistert. Das erzeugte eine Eigendynamik,
die ihn dazu brachte, sich noch
intensiver mit der Fachliteratur zu beschäftigen.
Am Ende absolvierte er den Stoff von
vier Jahren Jurastudium in weniger als zwei
Jahren, weil es ihn vollkommen gefangen
nahm (das Wortspiel ist hier nicht beabsichtigt).
Sobald er all diese Informationen zur
Verfügung hatte, konnte er den Prozess in
Gang setzen, der schließlich zu seiner Entlassung
führte.
Nichts davon wäre möglich gewesen, wenn
Isaac nachgelassen, sich geschlagen gegeben
hätte. Wenn er an irgendeinem Punkt des
Prozesses unsicher geworden wäre, was genau
er zu tun versuchte. Dann wäre er niemals
in der Lage gewesen, sich seinen Weg in
die Freiheit zu bahnen. Dies geschah nur,
weil er so entschlossen war, sich selbst zu
retten. Isaacs Geschichte war wie geschaffen
für das Fernsehen. Als wir die Pilotfolge ausstrahlten,
erhielt sie eine der stärksten positiven
Zuschauerreaktionen in der Geschichte
des Senders. Das überrascht mich nicht –
Isaacs Eifer, sein Leben zurückzubekommen,
Curtis Jackson und
Isaac Wright Jr auf
der Premiere von
»For Life« in New
York City.
ist eben ungemein inspirierend.
Zur Erinnerung: Isaac legte sich nicht für
Juwelen, Autos oder Häuser so ins Zeug.
Er legte sich für das wichtigste aller Ziele ins
Zeug: Freiheit. Er kämpfte für das wichtigste
Ziel: Freiheit. Und dank seiner Fokussierung
war er imstande, dieses Ziel zu erreichen,
trotz eines korrupten Systems, das gegen ihn
gerichtet war. Ja, Isaac war ein Hustler. Er
war eine zentrale Figur. Aber nicht in dem
Sinne, wie die Regierung ihn darzustellen
versucht hatte. Er war ein Hustler, der um die
Freiheit kämpfte.
Nachdem du Isaacs Geschichte gehört hast,
solltest du dich fragen: »Was kann ich mit
einer solchen Fokussierung in meinem eigenen
Leben erreichen?« Was wäre, wenn du
sieben oder acht Stunden am Tag auf etwas
hinarbeiten würdest, ohne irgendwelche Ablenkungen?
Ohne dass Wärter dir sagen, du
sollst um 22 Uhr das Licht ausmachen?
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire / MediaPunch, Cover: FinanzBuch Verlag
38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
Ohne dass du von dem lausigen Gefängnisessen
Magenschmerzen hast und dir der
Rücken von der löchrigen Gefängnismatratze
wehtut? Ohne dass der in der Nachbarzelle
dich die ganze Nacht mit seinem Gebrüll
wachhält? Oder sich lautstark mit
Mayonnaise aus der Gefängniskantine einen
runterholt? Was würdest du ohne diese Art
Ablenkungen erreichen?
Überlege dann mal, welche Dinge dich möglicherweise
davon abhalten, dein Bestes zu
geben. Jetzt in diesem Moment. Kümmerst
du dich um irgendeinen Bullshit in den Social
Media? Streitest du dich mit deiner
Freundin oder deinem Freund? Hast du gerade
Lust, dir einen Joint zu drehen? Schläfst
bis in die Puppen, weil du letzte Nacht zu viel
getrunken hast?
Wenn du auch nur einen kleinen Teil der
Fokussierung anwenden könntest, die Isaac
aufbringen konnte, würdest du schon nach
einem Monat den gleichen Schwung und die
gleiche Energie erleben wie Isaac. Diese
Welle könnte dich mitreißen und dich zu
jedem Ziel tragen, das du anstrebst. [...]
WAS IST DEIN ZIEL?
Vor nicht allzu langer Zeit verließ ich nach
einem hektischen Morgen voller Meetings,
Vertragsverhandlungen und einem Fotoshooting
mein Büro in Manhattan, um zu
einem Filmgelände auf der anderen Seite des
Flusses in Queens zu fahren. Als sich mein
Auto durch den Verkehr auf dem FDR Drive
schlängelte, bemerkte ich einen einsamen
Mann, der auf einem Bolzplatz am Straßenrand
Handball spielte. Der Typ schmetterte
Ohne diese
klare Vision
wirst du nie
etwas Bedeutendes
erreichen,
egal, wie sehr
du dich anstrengst.
den Ball immer und immer wieder hart
gegen die Wand, während um ihn herum das
urbane Chaos herrschte. Die Szene beeindruckte
mich so sehr, dass ich mein Telefon
in die Hand nahm und Folgendes auf Instagram
postete:
Yo, ich habe gerade einen erwachsenen Mann
gesehen, der mitten am Tag Musik hört und
für sich allein Handball spielt. Ich war am
Telefon und habe gearbeitet, sein Leben ist
vielleicht besser als meines..
Natürlich warf man mir im Internet vor, ich
würde einfach nur provozieren wollen – so
schnell wird man online verurteilt. Wie
konnte 50 Cent in seinem klimatisierten, von
einem Chauffeur gesteuerten Luxusschlitten
sitzen und auf einen Typen neidisch sein, der
Handball spielt?
Ich konnte verstehen, warum manche so gedacht
haben, aber ich schwöre, dass es mir
nicht darum ging, mich wichtigzumachen.
Als ich diesen Mann sah, sah ich jemanden,
der ein gutes Training absolvierte, der die
Musik hörte, die ihm gefiel, frische Luft atmete
und seinen Spaß hatte – und das alles,
ohne einen Cent auszugeben.
Ich meine, wer weiß? Der Typ könnte
dort draußen gewesen sein, weil seine
Frau ihn aus der Wohnung geworfen hat
und er nirgendwo anders hinkonnte.
Oder vielleicht hatte er gerade seinen Job
verloren und schmetterte den Ball immer
und immer wieder gegen die Wand, um
sich abzureagieren.
Ich weiß nur, dass in dem kurzen Moment,
in dem ich ihn durch meine getönte
Scheibe hindurch sah, die einzige Energie,
die ich von ihm spürte, seine Zufriedenheit
war. Es brachte mich dazu, mich zu fragen:
»Yo, genießt dieser Typ sein Leben etwa
mehr als ich?«
Ich fühlte diese Mischung aus Neid und
Konkurrenzdenken, weil er das zu haben
schien, was ich mir immer mehr als alles andere
gewünscht habe.
Freiheit.
Die Freiheit, zu tun, was ich will, wann ich
will und wie ich will.
All der Schmuck, die Uhren, die Autos und
die Villen, die du in meinen Videos oder auf
Instagram sehen kannst – das war nie das,
wofür ich wirklich gearbeitet habe.
Wofür ich gearbeitet habe und immer noch
arbeite, ist Freiheit.
Um ein erfolgreicher Hustler zu sein, musst
du fähig sein zu erkennen, was du willst. Es
muss nicht unbedingt ein großes Konzept
wie Freiheit sein. Es könnte etwas viel Spezifischeres
sein, das du ins Auge gefasst
hast. Dein Ziel könnte sein, der erste
Mensch in deiner Familie zu sein, der
einen College-Abschluss macht. Oder dein
eigenes Restaurant zu eröffnen. Oder genug
Geld zu sparen, um die Welt zu
bereisen.
Ich habe einen Freund, der mit seiner Familie
in einer Wohnung in Brooklyn lebt,
und sein Ziel ist es, genug zu verdienen,
um ihnen ein Haus mit Garten zu kaufen.
Nichts allzu Verrücktes, nur genug Platz
für einen Hund, und wo man bei schönem
Wetter mit einer Tasse Kaffee draußen sitzen
kann. Wenn er bis spät in die Nacht
oder am Wochenende arbeitet, hat er immer
das Bild dieses kleinen Gartens vor
Augen, das ihn antreibt, wenn er müde ist
oder wenn die Dinge nicht so laufen, wie er
es sich wünscht. Wenn er das Gefühl hat,
dass er beruflich gerade nicht weiterkommt
und die Orientierung verloren hat, ist das
Bild des kleinen Gartens sein Polarstern,
der ihn wieder auf Kurs bringt.
»Hustle Harder, Hustle
Smarter: Wie du erfolgreich
wirst und es
auch bleibst«
von Curtis Jackson
352 Seiten
Erschienen: Mai 2021
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-411-1
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
39
Erfolg
Du musst dir selbst ein
Ziel setzen. Frage dich
selbst: Was will ich
wirklich? Sei ehrlich.
Es könnte etwas
sein, das vielen
Menschen helfen
wird. Oder es
könnte etwas unglaublich
Egoistisches
sein. Es
könnte ein scheinbar
unmögliches
Ziel sein. Oder etwas,
das fast zum
Greifen nahe ist.
Es könnte ein Plan
sein, auf den du stolz
bist, von dem du denkst,
die ganze Welt sollte davon
wissen. Oder etwas, von dem
du nie mehr als einer Handvoll
Menschen erzählen wirst.
Jedes dieser Szenarien ist völlig
in Ordnung, solange du dir über
das, was es ist, im Klaren bist. Ohne
diese klare Vision wirst du nie etwas
Bedeutendes erreichen, egal, wie sehr du
dich anstrengst.
Es ist auch wichtig zu begreifen, dass sich deine
Vision ändern kann – das sollte sie sogar. Als ich
anfing, Crack zu verkaufen, waren meine Ziele sehr einfach.
Zuerst brauchte ich unbedingt neue Sneakers. Nicht die
KangaROOs, die meine Großmutter mir gekauft hatte, sondern
Adidas und FILAs. Sobald ich die Sneakers und Klamotten
hatte, die ich mir gewünscht hatte, kam der Schmuck dran.
Sobald ich die richtigen Ketten hatte, konzentrierte ich mich
auf einen fahrbaren Untersatz. Zuerst wollte ich nur ein Auto,
damit ich kein Taxi bezahlen musste, das auf mich wartete,
wenn ich mit einem Mädchen ins Kino ging. Ein einfacher
Honda würde genügen. Aber bald brauchte ich ein auffälliges
Gefährt, um der ganzen Nachbarschaft zu zeigen, dass ich
eine ernst zu nehmende Größe war. Also arbeitete
ich weiter auf der Straße, bis ich einen Benz 400
SE kutschierte. (Seitdem habe ich wahrscheinlich
tausend weitere Autos gekauft, aber diesen
Benz vermisse ich bis heute.)
Nachdem ich alle typischen Statussymbole
eines Drogendealers beisammenhatte,
konzentrierte ich mich darauf, einen
Plattenvertrag zu bekommen. Sobald
ich den hatte, brauchte ich einen Hit.
Das war mein größter Wunsch.
Und er ging in Erfüllung. Und
wie!
Trotzdem wollte ich mich nicht
zufriedengeben. Selbst mit Grammys
und Platinschallplatten im Rücken
nahm ich mir vor, meinen eigenen
Film zu machen. Und so weiter
und so fort, bis hin zu meiner heutigen
Arbeit fürs Fernsehen.
Ich würde sagen, mein größtes Ziel
ist es derzeit, etwas zurückzugeben.
Wenn man ein bestimmtes Einkommen
erreicht hat, wird man sich des-
40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Erfolg
Bild: Depositphotos / everett225
sen bewusster, was in der Community, aus
der man kommt, passiert. Anstatt sich darüber
Gedanken zu machen, was man als
Nächstes tun wird, konzentriert man sich
auf sein Vermächtnis und darauf, wie die
Leute sich an einen erinnern werden. Wird
man sich an mich erinnern, weil ich berühmte
Songs gemacht und aromatisiertes
Mineralwasser verkauft habe? Oder weil
ich einen positiven Einfluss auf die Welt
hatte? Ich hoffe, dass es Letzteres sein wird.
Deshalb setze ich mein Geld auf lokaler
Ebene für Projekte ein, die Spielplätze auf
Vordermann bringen und bei jungen Menschen
eine gesunde Lebensweise fördern.
Auf globaler Ebene habe ich Projekte mitentwickelt,
die den »bewussten Kapitalismus«
fördern (dazu später mehr), und
unterstütze das Welternährungsprogramm
der Vereinten Nationen, das mit jedem
Energydrink, der über unser Projekt verkauft
wird, eine Mahlzeit bereitstellen wird.
Ein neues Paar Sneaker zu kaufen, ist ein
ganz anderes Unterfangen, als den Hunger
in der Welt zu bekämpfen, aber auf meinem
Weg waren beide irgendwann mal
gleich wichtig und haben mich dazu inspiriert,
mich zu konzentrieren und hart zu
arbeiten.
Der Mangel an Klarheit darüber, was sie
wirklich wollen, ist das, was so viele Menschen
ausbremst. Sie wissen nicht einmal,
wie sie um das bitten können, was sie wollen,
wenn sich ihnen eine Gelegenheit bietet.
Es reicht nicht aus, zu sagen, dass man
möchte, dass jemand »einen mitmachen
lässt«, oder noch schlimmer, jemandem zu
sagen, dass man das Ziel hat, »berühmt zu
werden«. Um das Beste aus deinem Hustle
herauszuholen, musst du in der Lage sein,
klar zu definieren, wofür du arbeitest.
Beispiele dafür, wie man es nicht machen
sollte, findest du auf meiner Instagram-
Seite: Du musst nicht weit scrollen, um
Dutzende von Leuten zu finden, die betteln:
»Yo Fif, nimm mich als Musiker unter
Vertrag!« oder »Mann, du musst mich bei
Power mitmachen lassen. Ich bin Schauspieler!«
Tut mir leid, aber diese Art von
lächerlichen Bitten machen noch lange
keinen Hustler aus dir.
Im wahren Leben ist es sogar noch schlimmer.
Die Leute halten mich auf der Straße
an oder sprechen mich sogar bei Fernsehund
Videodrehs an. Sie denken, sie machen
sich die Mühe oder nutzen eine Gelegenheit,
indem sie auf mich zugehen und mich
bitten, »einen Freund zu engagieren«. Aber
in der Sekunde, in der ich diese Art von
vagen Bitten höre, weiß ich, dass ich es mit
jemandem zu tun habe, der keine Investition
wert ist. Wenn du mir nicht einmal
erklären kannst, was du eigentlich vorhast,
warum sollte ich dann versuchen, dir zu
helfen?
Es mag für mich untypisch klingen, aber
ich glaube, dass Vision Boards ein sehr wirkungsvolles
Werkzeug sind, um das, worauf
man hinarbeitet, zu konkretisieren.
Wenn du dich zwingst, deine Vision in
Worte zu fassen, setzt du einen starken
Energiefluss in Bewegung. Du räumst etwas,
das nur ein Gedanke war, oder vielleicht
sogar nur ein Gefühl, eine reale Präsenz
in der Welt ein. Du machst es zu einer
realen Sache.
Der Einstieg ist ganz einfach am Computer
möglich. Gib bei Google Images alles ein,
was du dir für dein Leben wünschst:
»Grundstück am Strand«, »Range Rover«,
»Pitbull-Welpe«.
Aber was ist, wenn dein Traum keine physische
Sache ist? Wenn du eine Beförderung
in deinem Job anstrebst, dann suche
ein Bild von einem größeren Büro, vielleicht
eines, das über Eck geht. Wenn du
deine eigene Streetwear entwerfen willst,
suche ein Bild von Ronnie Feig oder Virgil
Abloh. Wenn du zur Uni willst, visualisiere
die Abschlusszeremonie von Harvard – du
solltest deine Ziele immer hoch ansetzen.
Wenn du dich verlieben willst, nimm ein
Bild von deinem Lieblings-Promipärchen.
Oder nimm sogar ein Bild deiner Großeltern,
wenn sie schon seit über fünfzig
Jahren ein Paar sind.
Ich denke, dass Vision Boards sogar eine
großartige Möglichkeit für Paare sind, sich
gegenseitig besser zu verstehen. Stell dein
eigenes Board zusammen und lass deinen
Partner das Gleiche tun. Dann vergleicht
die Aufzeichnungen. Die Dinge, die auf
deinem Board auftauchen, aber nicht auf
dem deines Partners, sind die Dinge, die
der andere lernen muss, an dir zu akzeptieren.
Und andersherum. Gemeinsam solche
Boards aufzustellen, ist eine großartige
Möglichkeit, viele unausgesprochene
Dinge ans Licht zu bringen. Ich habe einmal
einem Journalisten von GQ geraten,
ein solches Board mit seiner Freundin zu
machen. Er tat es und schrieb, es habe
»mehr Babys als ein Waisenhaus«. Sie hatten
noch nicht über ihre mögliche Familienplanung
gesprochen, aber dieses Vision
Board machte ganz deutlich, was ihre innigsten
Wünsche waren.
Ich habe festgestellt, dass Vision Boards im
Leben von Menschen tatsächlich etwas bewirken,
und die Statistiken geben mir
recht. Eine Studie der Dominican University
fand heraus, dass man seine Ziele mit
zweiundvierzigfacher Wahrscheinlichkeit
erreicht, wenn man sie aufschreibt. Und
eine Studie im Psychological Bulletin ergab,
dass Menschen Ziele, die ambitioniert
und präzise formuliert sind, mit 90 Prozent
höherer Wahrscheinlichkeit erreichen.
Das heißt nicht, dass dir aus heiterem
Himmel der goldene Apfel in den Schoß
fällt, weil du es dir so in den Kopf gesetzt
hast. Du musst schon viel Arbeit reinstecken.
Sehr viel sogar. Aber indem du deine
Vision erkennst und ihr einen Namen
gibst, machst du einen großen Schritt in
Richtung Verwirklichung deines Ziels.
Wenn du dir auch nur ein kleines bisschen
unsicher bist, was du willst, nimm dir die
Zeit, ein Vision Board zu erstellen. Die
Kraft von Vision Boards ist greifbar und
sehr hilfreich.
Wird man sich
an mich erinnern,
weil ich
berühmte Songs
gemacht und
aromatisiertes
Mineralwasser
verkauft habe?
Oder weil ich
einen positiven
Einfluss auf die
Welt hatte?
Ich hoffe, dass
es Letzteres sein
wird.
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
41
Einstellung
Brechen Sie Regeln
IM LAUFE UNSERES LEBENS BEGEGNEN UNS VIELE »BULLSHIT RULES«.
ERKENNEN UND BRECHEN SIE SIE, UM MEHR ERFOLG ZU HABEN.
Bilder: Depositphotos / ChinaImages, Oliver Reetz, Cover: FinanzBuch Verlag
42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Einstellung
Schuster bleib bei deinem Leisten«,
»Abwarten und Tee trinken«,
»Eigenlob stinkt«. Willkommen in
der Welt der schwachsinnigen Regeln.
Sie bestimmen wortwörtlich
unser Leben, denn wir wachsen mit ihnen
auf. Schon im Säuglingsalter und obwohl
wir die menschliche Sprache noch gar nicht
beherrschen, bläut man uns die ersten blöden
Regeln ein. Was bleibt Ihnen als Baby
anderes übrig, als zu brüllen, wenn Sie
eigentlich sagen wollen: »Ich habe einen
scheiß Hunger und wenn ich nicht gleich
was zu essen bekomme, drehe ich durch.«?
Und schon kontert man Ihnen mit einer
Bullshit Rule: »Sei nicht so fordernd!« Sie
verstehen natürlich kein Wort, aber keine
Sorge, Sie werden diesen Satz noch Tausende
Male hören – noch bevor Sie lernen,
Ihre Schuhe selbst zu binden. Und bei dieser
Regel bleibt es nicht. Tatsächlich werden
wir in den ersten Jahren unseres Lebens mit
ungeheuer vielen dummen Regeln konfrontiert,
die unser Leben limitieren, ohne,
dass wir es bemerken. Und es hört niemals
auf. Es gibt 50 Regeln, die uns unser Leben
lang begleiten und unseren Erfolg minimieren.
Ich möchte Sie ermutigen, sie zu
erkennen und zu brechen. Zumindest sollten
Sie beginnen, sie zu hinterfragen.
Ich habe meine
eigene Regel:
Ich vertrete
meinen Standpunkt
und entschuldige
mich
nicht dafür.
Vielleicht haben Sie sich schon mal gefragt,
warum es Menschen gibt, denen scheinbar
alles gelingt. Sie sind erfolgreich, glücklich
und verdienen einen Haufen Geld. Was machen
diese Leute anders? Die Antwort lautet:
Sie halten sich nicht an die Regeln.
Denn die größten Fortschritte hat die Welt
dann gesehen, wenn jemand die Regeln oder
sogar Gesetze brach. Als einige Mutige wie
Nelson Mandela die Apartheidsgesetze brachen,
wurde ein Wandel eingeleitet, der die
ganze Welt infizierte. Erst als Elon Musk unbeirrt
seine revolutionären elektrischen
Autos baute, begann eine ganze Industrie
sich zu wandeln. Was jahrzehntelang als
»nicht umsetzbar« galt, war plötzlich
salonfähig.
Nun gibt es natürlich zwei Typen von Menschen.
Auf der einen Seite gibt es die rebellischen
Typen, die sich von Natur aus nicht
gerne an Regeln halten oder sie zumindest so
lange hinterfragen, bis sie keinen Sinn mehr
ergeben. Und ja, diesen Menschen gelingt
der Erfolg immer auch etwas leichter. Auf
der anderen Seite gibt es die Menschen, die
an Ordnung und Regeln glauben und denen
es besonders schwer fällt, sie infrage zu stellen
geschweige denn zu brechen. Sie sollten
die Regeln dennoch aus mehreren Blickwinkeln
betrachten und die Logik hinterfragen,
die ihnen zu Grunde liegt. Dabei wird
schnell klar, wie unsinnig diese Regeln
eigentlich sind und dass sie eine schädliche
Wirkung auf unsere Entwicklung im Leben
haben. Hier gebe ich Ihnen eine sinnvolle
Regel: Wenn Sie merken, dass Ihr Pferd tot
ist, steigen Sie ab. Was so viel bedeutet, wie:
Wenn etwas keinen Sinn ergibt, hören Sie auf
damit.
Bei alledem gilt natürlich immer eine
Grundregel (schon wieder eine Regel): Sie
sind der Boss. Der Einzige, der Macht über
Ihr Leben ausüben darf, sind Sie selbst. Machen
Sie doch, was Sie wollen! Wenn Sie an
schwachsinnige Regeln glauben wollen, ist
das ja Ihr Problem. Hey, denken Sie jetzt
vielleicht, zügle deine Zunge. Nein, werde
ich nicht. Denn das ist wieder so eine Regel,
die wir in diesem Buch zerlegen. Ich habe
nämlich meine eigene Regel: Ich vertrete
meinen Standpunkt und entschuldige mich
nicht dafür. So tun es viele erfolgreiche Menschen
dieser Welt, die teilweise außergewöhnliches
erreicht haben. Nicht nur in der
Wirtschaft, auch in der Politik, in der Gesellschaft
oder im Showgeschäft.
Ist das alles nur Hypothese, oder lässt sich
das auch beweisen? Sind wir wirklich erfolgreicher,
wenn wir Regeln brechen? Vor über
15 Jahren habe ich begonnen, dieser Frage
auf den Grund zu gehen und seit über zehn
Jahren beschäftige ich mich beruflich mit
den Erfolgsprinzipien der Super-Erfolgreichen.
Als Medienmacher treffe ich viele Ausnahmepersönlichkeiten:
Die berühmtesten
Hollywood-Schauspieler, Megastars im Musikgeschäft,
Sportlegenden, Staatschefs, Milliardäre
und Entertainer. Und immer wieder,
wenn ich mich mit ihnen unterhalte und sie
besser kennenlerne, muss ich feststellen, dass
sie vor allem deshalb so erfolgreich geworden
sind, weil sie sich kaum an Regeln halten.
Zumindest nicht an die, die der Gesellschaft
eingebläut werden, um brave Bürger
zu erziehen. Man soll nicht überheblich sein,
auf seine Sprache achten, Fehler vermeiden
und realistische Ziele setzen. An all diese
Bullshit Regeln glauben Super-Erfolgreiche
nicht. Arnold Schwarzenegger, den ich 2018
in München traf, hat mich motiviert, ein
Buch darüber zu schreiben. Denn eine seiner
sechs Erfolgsregeln lautet: Break the rules.
Und ich kann nur hoffen, dass Sie ernsthaft
mit diesen Regeln ins Gericht gehen, die bisher
einen so großen Teil Ihres Lebens bestimmt
haben.
»Bullshit Rules:
50 Regeln, die Sie
brechen müssen, um
Erfolg zu haben«
von Julien Backhaus
128 Seiten
Erscheint: Juli 2021
FinanzBuch Verlag
ISBN: 978-3-95972-489-0
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
43
Leben
WHEN SHIT
HAPPENS
– HANDLE IT!
44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Leben
DR. FREDERIK HÜMMEKE ERKLÄRT, WIE
MAN MIT SCHWIERIGEN SITUATIONEN UND
MENSCHEN SOUVERÄN UMGEHT UND DEN
ALLTÄGLICHEN »SHIT« ALS CHANCE NUTZT
Mit SHIT haben wir alle täglich zu
tun. Aber wenn wir schon täglich
damit zu tun haben, sollten
wir SHIT auch positiv nutzen.
Nämlich als Dünger für unser
persönliches Wachstum.
SHIT ist alles, was uns stresst. Weil wir soziale
Wesen sind, sind es hauptsächlich
andere Menschen, die uns Stress machen.
Schwierige Menschen sind im persönlichen
Umgang problematisch und können
unseren Zielen im Weg stehen.
Da sind die Mitarbeiter, die immer wieder
Hektik verbreiten (Stress). Da ist der Gesellschafter,
der zuerst A predigt und dann
B macht (Hypokrit = Heuchler), der
Kunde, der hirnverbrannte Entscheidungen
trifft und unbedingt das schlechtere
Angebot vom Wettbewerber annehmen
will (Idioten). Und da sind die Menschen,
die einfach schwierige Persönlichkeitseigenschaften
zeigen, entweder cholerisch
oder phlegmatisch sind (Temperamente).
Einen souveränen und erfolgreichen Umgang
mit schwierigen Situationen finden
Sich mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen
ist der wichtigste Schritt auf
dem Weg zu einem erfolgreichen Umgang
mit schwierigen Situationen. Ein Beispiel
aus meinem eigenen Erleben, das ich auch
zu Beginn meines Buchs »Handling SHIT«
präsentiere, soll verdeutlichen, warum es
wichtig ist, diesen Umweg zu nehmen.
Ich war 24 Jahre alt. Unser Beratungsunternehmen
hatte durch einen sehr glücklichen
Umstand die Möglichkeit bekommen,
einen in der Region beheimateten Weltmarktführer
als Mandanten zu gewinnen.
Nach ein paar Wochen durfte ich dem Vorstand
das Ergebnis der ersten Analysephase
präsentieren. Es ging vor allem darum,
warum eine Innovation, auf die man
im Unternehmen große Stücke hielt und in
die man einige Millionen Euro gepumpt
hatte, nicht so am Markt performte, wie
man sich das im Vorstand gewünscht hatte.
Wir sahen klare Fehler insbesondere auf
der Vertriebsseite. Und ich benannte diese
Fehler deutlich. Mit einem Nicken in die
Runde beendete ich den Vortrag. Gut gemacht,
dachte ich! Doch ich sah den SHIT
nicht kommen, der mich beinahe aus dem
Meetingraum gespült hätte – losgeschickt
in Form einer einfachen Frage des Vertriebschefs:
»Und was genau befähigt Sie
denn zu dieser Analyse?«
Ich war gut vorbereitet, hatte meine Zahlen
parat. Aber auf den Vorwurf, ein grüner
Junge zu sein, hatte ich zunächst keine passende
Antwort. Hatte dieser erfahrene Manager
am Ende vielleicht sogar recht? Hatte
ich einen Fehler in der Analyse, hatte ich
überhaupt schon genügend Erfahrung vorzuweisen
mit meinen 24 Jahren? Jetzt bloß
nicht nervös werden. Aber natürlich spürte
ich das Adrenalin einschießen, die Hitze
aufsteigen und den Magen krampfen.
Ähnliche Situationen kennen Sie alle. Die
entscheidenden Fragen sind deshalb: Wie
kann ich die Wahrscheinlichkeit minimieren,
dass ich selbst durch mein Verhalten
unbeabsichtigt einen SHIT-Storm auslöse?
Und wie kann ich eine entsprechende Situation
noch gewinnbringend auflösen,
wenn ich bereits durch eigenes Verhalten
oder durch das Verhalten von anderen hineingeraten
bin?
Das Verstehen des Gegenübers und seines
Verhaltens sind die Grundsteine für eine
gelungene Interaktion. Aus dieser Logik
heraus geht es darum, zu erkennen, was
den Vertriebschef in dieser Situation motiviert
haben könnte. Sein Angriff war eine
Reaktion auf meinen Hinweis, dass die
Innovation im Vertrieb nicht sauber ge-
Bilder: Depositphotos / Zamurovic, Unsplash / Peter Conlan
Gut gemacht,
dachte ich!
Doch ich sah
den SHIT
nicht kommen
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
45
Leben
managt wurde. Als Verantwortlicher
musste er dies als Angriff auf seine Arbeit,
wenn nicht sogar auf sich persönlich verstehen.
Seine Verteidigungsstrategie war
die Attacke auf mich, indem er durch die
Anspielung auf mein Alter meine Kompetenz
öffentlich in Frage stellte.
Neurologische Auslöser erkennen
Um die auslösenden Strukturen in ähnlichen
Situationen zu erkennen, müssen wir
sehr genau hinsehen, bis tief hinein in die
Funktionsstruktur unseres Gehirns. Im
Kern steht eine Frage: Was löst bei mir
Stress aus? Und noch eine andere Frage ist
wichtig: Mit welcher Haltung begegnen wir
unseren schwierigen Situationen?
Handle Deinen SHIT
Die gute Nachricht ist, dass wir SHIT nicht
hilflos ausgeliefert sind. Auf welche Weise
wir Stress erleben, wird nämlich maßgeblich
von unserer subjektiven Erlebniswelt
bestimmt. Zwar ist jede Situation von objektiven
Faktoren gekennzeichnet, es hängt
jedoch von unserer Interpretation dieser
Der Autor
Neben langfristigem
Training gibt es eine Reihe
sofort anwendbarer
Techniken, die unser
Betriebssystem wieder ins
frontale System zwingen.
Dr. Frederik Hümmeke ist Experte in den
Bereichen Führung und Management,
insbesondere in schwierigen Situationen und
bei komplexen Themen.
Faktoren ab, wie wir die Situation wahrnehmen
– ob diese Situation für uns eine
positive Herausforderung oder eine SHIT-
Situation ist. Wir können mit der richtigen
Einstellung und etwas Übung unser Erleben
völlig autonom generieren, ganz neu
über Situationen nachdenken und konstruktiv
und lösungsorientiert mit ihnen
umgehen. Das Ziel ist es, sich selbst nicht
als hilfloses und passives Opfer zu erfahren,
sondern als aktive, handelnde Person,
die den SHIT nicht nur meistert, sondern
daran wächst.
Stress beschreibt eine physiologische Reaktion,
die bei einem gefühlten oder echten
Kontrollverlust eintritt. Er entsteht in
unserem Gehirn in einem komplexen Zusammenspiel
zwischen zwei verschiedenen
Arealen. Dem für Routinen und Grundlegenden
Funktionen wie Emotionen zuständigen
limbischen System und seinem intellektuellen
Gegenspieler, dem frontalen
System. Das frontale System ist zuständig
für das aktive Verstehen, Bewerten und
Entscheiden.
Bei geringem Stress steuert unser Limbisches
System auf Basis von Routinen unser
Verhalten, vieles läuft unbewusst. Bei mittlerem
Stresslevel sind wir aktiviert, kommen
intellektuell in den Flow und das frontale
System hat in Kooperation mit dem limbischen
System alles im Griff.
Wird der Stress zu groß, geht das Frontale
System aus, wir stehen unter Kontrolle der
evolutionären Überlebensprogramme und
kennen nur noch die Strategien Angriff
(Fight) oder Flucht (Flight), Erstarren
(Freeze) oder das Schutz- und Hilfesuchen
in der Gruppe (Flock). Dieses genetisch
vorprogrammierte 4F-System rettet uns aus
lebensbedrohlichen Situationen. In einer
wichtigen Verhandlung, in Situationen, in
denen wir überzeugen müssen, ist es uns
hinderlich. Denn das für rationale Entscheidungen
zuständige frontale System hat jetzt
nichts mehr zu sagen.
Fünf Anlässe für Stress
Es hilft uns, zu verstehen, was die Auslöser
einer 4F-Reaktion gewesen sein könnten
und wie wir sie in Zukunft verhindern
können.
Status: Stress entsteht, wenn sich
unsere Position im sozialen Gefüge zum
schlechteren entwickeln kann. Zum Beispiel,
indem unsere Reputation angegriffen
wird.
Sicherheit: Wenn wir das Gefühl haben,
eine Situation nicht mehr zu verstehen
und nicht mehr wissen, was auf uns
zukommt.
Autonomie: Wenn wir uns ohnmächtig
fühlen, weil eine Situation nicht in unseren
Händen liegt und wir nicht agieren
können, weil es uns vielleicht sogar verboten
ist.
Sozialer Bezug: Wenn wir das Gefühl
haben, jemand mag uns nicht (mehr),
wenn ein Konflikt beginnt oder wenn wir
alleine aufgrund unserer Rolle abgelehnt
bzw. zurückgewiesen werden.
Fairness: Wenn nicht unseren Werten
entsprechend gehandelt wird, insbesondere,
wenn wir davon direkt betroffen
sind, dann wirkt das als intensiver Stress.
Jeder Mensch kann seine Resistenz gegenüber
Stress verbessern. Regelmäßige Meditation
ist nachweislich extrem hilfreich,
um die Empfindlichkeit unseres Stress-
Systems zu reduzieren. Neben diesem
langfristigen Training gibt es eine Reihe
sofort anwendbarer Techniken, die unser
Betriebssystem wieder ins frontale System
zwingen. Sie basieren auf physiologischen
Notwendigkeiten und die Effekte
dieser Methoden können nicht willentlich
beeinflusst werden.
Das wichtigste: Blicken Sie aus einer ganz
neutralen Position auf das Geschehen in der
Situation und versuchen Sie zu verstehen,
Labeling kann
die Stressreaktion
bereits um bis
zu 30 Prozent
reduzieren
was eigentlich gerade los ist. Welche Stress-
Dimension wurde getriggert? Geht es um
Status, geht es um Unsicherheit? Hat der Angreifer
das Gefühl, keine Kontrolle zu haben?
Fühlt er sich ausgegrenzt oder unfair
behandelt? Hat sein Ausbruch überhaupt
etwas mit Ihnen zu tun? Diese neutrale
Grundhaltung ist der wichtigste Schritt, um
auf jeden SHIT-Moment adäquat reagieren
zu können. Nicht, indem Sie mit einer der
4F-Reaktionen Ihren Stress weiterreichen,
sondern indem Sie den Konflikt lösungs-
46 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 04/2021 . ERFOLG magazin
Leben
Bilder: Wytske Averink, Unsplash / Ben Mars / Bill Oxford, Cover: Börsenmedien
orientiert auf die Sachebene zurückbringen
und erfolgreich aus der Situation gehen.
SHIT als Chance
Wenn Sie beispielsweise in einem Meeting
angegriffen werden, eröffnet Ihnen dieser
Angriff eine große Chance: Wenn Sie es
schaffen, souverän und klug, vielleicht sogar
charmant, zu kontern, ohne den anderen
unter den Bus zu werfen, sondern den Moment
mit einer guten menschlichen Haltung
zu klären, sind Sie der eindeutige Gewinner.
So ein Ergebnis resultiert bei den Anwesenden
in zwei Lerneffekten: Alle merken,
dass Sie kein leichtes Ziel sind. Sie braucht
man nicht anzugreifen. Zweitens zeigen
Sie Kompetenz und Souveränität. Und
auch das bleibt bei allen Anwesenden im
Gedächtnis.
Dazu gibt es eine ganze Reihe von kommunikativen
Techniken, die Sie erlernen
können. Voraussetzungen, um diese
Techniken – von denen ich einige detailliert
in meinem aktuellen Buch beschreibe
– sicher anwenden zu können, sind allerdings
die passende Einstellung zu Ihrem
Stress und die Fähigkeit, den Stress in den
Griff zu bekommen, bevor er Sie in den
Griff nimmt.
Voraussetzung:
die passende
Einstellung zu
Ihrem Stress
Hochwirksame Stress-Hacks
Wenn Sie Stress verspüren, registrieren
Sie die Reaktionen des Körpers – hoher
Blutdruck, Schweißausbrüche, Zittern der
Gliedmaße – typischerweise als negativ.
Die negative Bewertung der Stressreaktion
erhöht den Stress noch mal. Wenn
Sie diese Reaktionen spüren, kleben Sie
ihnen einfach in Gedanken das Etikett
»Stressreaktion« auf. Es ist neurowissenschaftlich
nachgewiesen, dass dieses »Labeling«
genannte Benennen die Stressreaktion
um bis zu 30 Prozent reduzieren kann.
Das sind 30 Prozent, die in der Präsentation
den Unterschied machen können.
Im nächsten Schritt werden Sie die Reaktionen
ins Positive umbewerten. Denn
neben dem Stresssystem hat im limbischen
System auch das Belohnungssystem
seinen Platz. Dort werden unsere
positiven Empfindungen verarbeitet. Sie
können das Belohnungssystem durch
eine positive Aussage ganz bewusst aktivieren:
»Mensch toll, eine Stressreaktion.«
Dieses »Reappraisal« senkt den
Stresslevel um bis zu 40 weitere Prozent.
Auch dieser Effekt ist eine physiologische
Notwendigkeit. Sobald Sie an das Positive
denken – nicht glauben –, setzen Sie
den Ausgleichseffekt in Gang und Ihr
Stress nimmt ab. Zusammen reduzieren
Sie Ihre Stressreaktion so um bis zu 70
Prozent. Und diese 70 Prozent sind genug,
damit Sie wieder in den Zuständigkeitsbereich
des frontalen Systems gelangen,
der das bewusste Denken ermöglicht,
das wir in kritischen Situationen so dringend
benötigen.
Kritische Situationen versprechen
auch immer Erfolg
Sie werden im Leben immer wieder kritische
Situationen durchleben müssen. Besser,
Sie gewöhnen sich an diesen Gedanken von
Anfang an: Kritische Situationen sind Chancen!
Nehmen Sie Ihren Stress ruhig wahr.
Aber sehen Sie auch die Chance, die für Sie
darin liegt. Sagen Sie sich: »Hey, ich mache
jetzt das Beste aus der Situation. Es ist eine
Chance, einen Schritt nach vorne zu machen.«
Und auch dieser Gedankengang wird
Ihren Stress deutlich reduzieren.
Auch ich habe Zeit für diesen Prozess benötigt.
Meine Wahrnehmung hat sich aber
geändert und meine Ängstlichkeit sich gelegt,
als ich begonnen habe, Angriffe als
Chance zu sehen. Ab dem Moment, als ich
mir gesagt habe: »Hey, gib mir den SHIT
und lass mich daran wachsen«, bin ich entspannter
Situationen gegangen. Ich hatte
nicht nur die neutrale Grundhaltung entwickelt,
sondern habe kritische Situationen
darüber hinaus als Wachstumschance
wahrgenommen.
In dem Moment, in dem auch Sie dieses Bewusstsein
entwickeln, ist der SHIT ein wirklicher
Dünger für Ihr Wachstum.
»Handling Shit:
Der richtige Umgang
mit schwierigen
Personen und
Situationen«
von Dr. Frederik
Hümmeke
288 Seiten
Erschienen: Mai 2021
Börsenmedien
ISBN: 978-3-86470-745-2
ERFOLG magazin . Ausgabe 04/2021 . www.erfolg-magazin.de
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