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S-<strong>taff</strong> weit weg che Lehrer im eigenen Haus lernt man die Sprache recht schnell“, so Käferstein-Sänger. Viel bekommt man auch im Arbeitsalltag mit: Telefonkonferenzen mit Kollegen aus Clermont-Ferrand, Arbeitsgruppen mit internationaler Besetzung – Kontakte mit Franzosen gibt es fast jeden Tag. Dabei beobachtet die Personalerin vor allem bei den jungen Franzosen kaum noch Unterschiede zu ihren deutschen Kollegen: „Ich habe den Eindruck, die französischen Kollegen werden immer weltoffener, sowohl was die Kultur als auch die englische Sprache angeht. Vor einigen Jahren wurde neben Französisch kaum eine andere Sprache akzeptiert.“ Heute verständigen sich international besetzte Teams in der Regel problemlos in Englisch. Qualitätsingenieur, gibt es immer wieder Möglichkeiten, auf zeitlich befristeten Projekten oder für längere Zeit in Frankreich zu arbeiten. „Unsere Bewerber sollten mobil sein – vor allem in Richtung Frankreich, aber auch in andere Länder weltweit.“ Einer, der seinen Frankreich-Aufenthalt schon hinter sich hat, ist Stephan Kreutzer. Der 29-jährige BWL-Absolvent arbeitet seit drei Jahren bei Dekra in Stuttgart als Assistent des Vorstandsvorsitzenden. Noch während seines Studiums hat er bei Dekra Automotive France ein viermonatiges Praktikum in Paris absolviert. „Einer meiner Schwerpunkte im Studium an der Uni Jena lag auf dem Bereich interkulturelle Kommunikation, und hier speziell auf französischsprachigen Märkten“, berichtet Wie kann man in Frankreich arbeiten? 18 Absolventen aus ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen haben die Möglichkeit, entweder erst einmal einige Jahre bei Michelin in Karlsruhe zu arbeiten, um sich gezielt auf einen Auslandseinsatz in Frankreich vorzubereiten. Oder sie signalisieren gleich zu Beginn, dass sie gern im Nachbarland anfangen würden. Nach drei bis fünf Jahren sei ein Wechsel nach Deutschland dann auch kein Problem, meint Sandra Käferstein-Sänger. Vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung sei der Austausch sehr intensiv. Aber auch in der Produktion, zum Beispiel als MEDIEN IN FRANKREICH Fernsehstationen: Fünf staatliche Fernsehsender (France 1 bis 5) Drei private Programme (TF 1, Canal plus, M 6) Deutsch-französischer Kulturkanal „Arte“ Radiosender: Öffentlich-rechtliche Sender: France Inter, France Bleu Zeitungen: Überregionale Tageszeitungen: Le Figaro, Le Monde, France-Soir, Libération, Les Echos, La Croix, Le Parisien/Aujourd'hui, La Tribune, L'Humanité Größte Regionalzeitungen: Ouest France, Le Progrès, Sud-Ouest Größte Wochenzeitschriften: Paris Match, L'Express, Le Nouvel Observateur, Le Point, Challenges, Marianne, L'Expansion, Le Canard Enchaîné Stephan Kreutzer. Da lag es nahe, ein Praktikum in Paris anzustreben. Während seines Aufenthaltes bei Dekra Automotive France arbeitete er im Marketing & Development und begleitete eine Marktstudie. „Wir wollten herausfinden, wie wir unsere Prüfdienstleis - tungen in Kooperation mit französischen Reparaturwerkstätten effizienter gestalten können“, erinnert sich der gebürtige Berliner, der in Calw Abitur gemacht hat. Seine Erfahrungen nach vier Monaten Paris: „Generell kann man sagen, dass die Franzosen mehr improvisieren als wir. Sie gehen flexibler mit Deadlines und Zeitvorgaben um. Das ist für uns Deutsche zunächst einmal etwas irritierend.“ Die Reihenfolge einer Agenda werde nicht immer eingehalten – und trotzdem habe man in der Regel am Ende alles abgearbeitet. „An diese Arbeitsweise musste ich mich erst gewöhnen“, so Stephan Kreutzer. Darüber hinaus spiele das Zwischenmenschliche bei den Franzosen eine sehr große Rolle, so der BWLer. „Das gemeinsame Essen ist sehr wichtig, um sein Gegenüber kennenzulernen. Dabei redet man nicht immer nur über geschäftliche Themen.“ Auch heute als Vorstandsassistent hat Stephan Kreutzer immer noch viel mit französischen Kollegen zu tun. Einmal im Jahr organisiert er zum Beispiel ein Management- Meeting in Paris und bereitet dafür unter anderem die Präsentationen vor. „Dass diese auf Französisch sind, ist eine Selbstverständlichkeit“, so der 29- Jährige. „Das kommt bei den Kollegen einfach gut an.“ In der Automobilbranche ist auch Englisch mittlerweile gang und gäbe, so die Erfahrung von Hubertus Wittig, Leiter der Personalentwicklung bei der Stuttgarter Dürr AG. Als Anlagenbauer für die Automobilindustrie hat das Unternehmen mit den bekannten französischen Automarken zu tun: Renault, Peugeot, Citroën – sie alle kooperieren mit dem Stuttgarter Unternehmen. So wurde beispielsweise in Loué, westlich von Paris, ein Werk mit 200 Mitarbeitern für Reinigungsmaschinen aufgebaut, die in der Getriebefertigung der französischen Automobilindustrie eingesetzt werden. Hinzu kommen verschiedene Vertriebs- und Projektgesellschaften für die Anlagen von Dürr. „Im Vertrieb und in der Projektierung bestehen viele Möglichkeiten, in und mit Frankreich zu arbeiten“, berichtet Hubertus Wittig. Dies beginnt schon in der Ausbildung: Wer im dualen Studium mit der Berufsakademie Stuttgart bei Dürr einsteigt, wird automatisch im Ausland und so auch in Frankreich eingesetzt. Mehrwöchige oder sogar mehrmonatige Aufenthalte, zum Beispiel für den Bau neuer Lackieranlagen, sind keine Seltenheit. x
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