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S-<strong>taff</strong> weit weg<br />

Für längere Aufenthalte bietet Dürr seinen<br />

Mitarbeitern interkulturelle Trainings.<br />

Denn: „Die Franzosen ticken<br />

schon ein bisschen anders als die Deutschen“,<br />

ist der Leiter der Personalentwicklung<br />

überzeugt. „Bei Verhandlungen<br />

und Besprechungen gehen sie zum<br />

Beispiel nicht direkt aufs Ziel zu, sondern<br />

wollen erst einmal herausfinden,<br />

auf welchem gesellschaftlichen Niveau<br />

sich das Gegenüber bewegt.“ Man<br />

spreche über Privates, Sport, Hobbys<br />

und Familie, und beim gemeinsamen<br />

Essen werde auch sehr auf die Tischmanieren<br />

geachtet. Kulturelle Kompetenz<br />

und gesellschaftliches Niveau sind<br />

sehr geschätzt, lautstarkes Diskutieren<br />

oder gar Schreien hingegen ein absoluter<br />

Fauxpas. Deutsche Tugenden wie<br />

Zielstrebigkeit und Pünktlichkeit werden<br />

hingegen sehr geschätzt. Laut Wittig<br />

ist das Denken in gesellschaftlichen<br />

Klassen in Frankreich ausgeprägter als<br />

bei uns: „Wer etwas werden will, muss<br />

eine der anerkannten französischen<br />

Business Schools besucht haben. Hier<br />

werden intensive Netzwerke bereits<br />

unter den Absolventen und Alumnis<br />

geknüpft, die ein Leben lang halten<br />

und deutlich exklusiver sind als in<br />

Deutschland.“ Er empfiehlt daher Studenten,<br />

die Karriere in Frankreich<br />

machen wollen, zumindest einige<br />

Semester lang eine dieser Business-<br />

Schulen zu besuchen, um Kontakte zu<br />

diesen Zirkeln aufzubauen.<br />

Auch das Verhältnis zwischen Führungskräften<br />

und Mitarbeitern sei<br />

anders als bei uns, erklärt Hubertus<br />

Wittig. Während in Deutschland tendenziell<br />

der Teamgedanke stärker<br />

ausgeprägt ist, seien die Beziehungen<br />

zwischen Chef und Mitarbeiter in<br />

Frankreich mehr durch Hierarchie<br />

geprägt. „Der Abstand zwischen ,le<br />

padron’ und den Mitarbeitern ist<br />

deutlicher spürbar“, so der Personalleiter.<br />

Wer also in Frankreich als Führungskraft<br />

arbeiten will, darf sich<br />

nicht wundern, dass die Mitarbeiter<br />

anders reagieren, als man es vielleicht<br />

aus Deutschland gewohnt ist.<br />

Wie unterscheidet sich Frankreich von Deutschland?<br />

20<br />

Was kommt bei den Franzosen an?<br />

BERÜHMTE FRANZOSEN<br />

Auch wenn Frankreich der direkte<br />

Nachbar von Baden-Württemberg ist:<br />

Auf regionale Besonderheiten sollte<br />

man bei der Zusammenarbeit besonders<br />

sorgfältig achten. „Die Beziehungen<br />

zu Frankreich dauern schon so<br />

lange an und sind für viele so selbstverständlich<br />

geworden, dass man<br />

manchmal vergisst, dass es sich halt<br />

doch um ein Land mit einer eigenen<br />

Kultur und einer anderen Mentalität<br />

handelt“, erklärt Sylvie Taboré-Straub<br />

von der IHK. „Daher ist es wichtig,<br />

die Beziehungen immer weiter zu<br />

pflegen und die Besonderheiten nicht<br />

aus den Augen zu verlieren.“<br />

LITERATURLISTE:<br />

Michael Kuss-Setz: Lust auf Frankreich: Leben, Arbeit, Urlaub, Freizeit. Der große<br />

Frankreichratgeber. Interconnections 2008. ISBN 978-38604<strong>01</strong>149. 18 Euro<br />

Johannes Wilms: Gebrauchsanweisung für Frankreich. Piper Verlag 2008.<br />

ISBN 978-3492275446. 12,90 Euro<br />

Ulrich Wickert: Vom Glück, Franzose zu sein: Unglaubliche Geschichten aus einem<br />

unbekannten Land. Heyne Verlag 2007. ISBN 978-3453600430. 7,95 Euro<br />

Ulrich Wickert: Alles über Paris: Von Tempeln, Türmen und Fassaden. Von Künstlern,<br />

Kellern und Kaschemmen. Von Boulevards und Gassen, Plätzen und Parks. Von Spaziergängen<br />

und Metrofahrten. Heyne Verlag 2007. ISBN 978-3453600218. 12 Euro<br />

Ernst Ulrich Große, Heinz-Helmut Lüger: Frankreich verstehen. Eine Einführung mit<br />

Vergleichen zu Deutschland. Primus Verlag 2008. ISBN 978-3896786302. 29,90 Euro<br />

Claire Doutriaux: Karambolage: Kleines Buch der deutsch-französischen Eigenarten.<br />

Knesebeck 2006. ISBN 978-3896603517. 14,95 Euro<br />

Alizée – Sängerin („Moi...Lolita“ war 73<br />

Wochen in den französischen Charts),<br />

* 1984 in Ajaccio, Korsika<br />

Brigitte Bardot – Filmschauspielerin („Die<br />

Wahrheit“, „Die Verachtung“, „Viva Maria“),<br />

Sängerin, Vorbild für „Marianne“, die Verkörperung<br />

der Grande Nation in Frauengestalt,<br />

* 1934 in Paris<br />

Simone de Beauvoir – Schriftstellerin („Le<br />

sang des autres“, „Das andere Geschlecht“),<br />

Philosophin, Feministin, Vertreterin des Exis -<br />

tentialismus, * 1908 in Paris, † 1986 in Paris<br />

Gérard Depardieu – Schauspieler („Cyrano de<br />

Bergerac“, „Green Card“, „1942 – Die Eroberung<br />

des Paradieses“, „Asterix“) und nebenberuflicher<br />

Winzer, * 1948 in Châteauroux<br />

Charles de Gaulle – General und Politiker,<br />

* 1890 in Lille, † 1970 in Colombey-les-Deux-<br />

Églises<br />

Sophie Marceau – Theater- und Filmschauspielerin<br />

(„La Boum – Die Fete“, „Braveheart“,<br />

„James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug“),<br />

* 1966 in Paris<br />

Joseph Michel Montgolfier und Jacques<br />

Étienne Montgolfier – Erfinder des Heißluftballons,<br />

* 1740 in Annonay, † 1810 in Balarucles-Bains<br />

bzw. * 1745 in Annonay, † 1799 in<br />

Serières<br />

Vanessa Paradis – Schauspielerin, Sängerin<br />

(„Joe le taxi“), Fotomodell, * 1972 in Saint-<br />

Maur-des-Fossés<br />

Edith Piaf – Chansonsängerin, bekannt unter<br />

dem Namen „La Môme Piaf“, der „Kleine Spatz<br />

von Paris“ („La vie en rose“, „Non, je ne<br />

regrette rien“), * 1915 in Paris, † 1963 in Paris<br />

Jean-Paul Sartre – Philosoph und Schriftsteller<br />

(„Das Sein und das Nichts“, „Kritik der dialektischen<br />

Vernunft“), * 1905 in Paris, † 1980<br />

in Paris<br />

Zinédine Zidane – ehemaliger National-Fußballspieler,<br />

von der FIFA dreimal als Weltfußballer<br />

des Jahres ausgezeichnet, * 1972 in<br />

Marseille

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