2021/07 | FRIZZ Magazin
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JULI <strong>2021</strong> · NR. 344 · UNBEZAHLBAR<br />
STADTGESCHICHTEN<br />
Einfach mal abtauchen – <strong>FRIZZ</strong><br />
geht mit der DLRG baden. S. 20<br />
STADTGESPRÄCH<br />
Bei Feuerspieler Stephan Schneider<br />
geht es immer heiß her. S. 10<br />
FEUER UND EIS<br />
Kuchen vom Grill, gefrorene Bananenmilch<br />
und wie unser Titelmodel, Feuerwehrmann<br />
Wolfgang, einen kühlen Kopf bewahrt. S. 14
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INHALT<br />
IM JULI<br />
HEISS UND KALT...<br />
Persönlich bin ich nicht der allergrößte<br />
Freund des Sommers. Die Hitze schlägt<br />
mir aufs Gemüt und an Schlaf ist oftmals<br />
nicht zu denken – einer Wohnung<br />
im Dachgeschoss sei Dank. Aber es gibt<br />
ein paar Sachen, die find ich dann doch<br />
ganz gut. Am Lagerfeuer sitzen bis tief<br />
in die Nacht zum Beispiel. Der Besuch<br />
in der Lieblingseisdiele … Das war’s eigentlich<br />
schon.<br />
Heiß und kalt wird auch das neue<br />
<strong>FRIZZ</strong>. Im Titelthema „Feuer und Eis“<br />
geht es unter anderem um den Online-<br />
Grillkurs, den Studierende der Hochschule<br />
Neu-Ulm entwickelt haben, verschiedenste<br />
Abkühlmöglichkeiten in<br />
der Doppelstadt und selbstgemachtes<br />
Eis. Im Stadtgespräch geht es heiß her.<br />
Der Feuertänzer Stephan Schneider erzählt,<br />
warum er für seinen Job brennt<br />
und sich regelmäßig von Haaren trennen<br />
muss. In den Stadtgeschichten wird<br />
es etwas kühler. <strong>FRIZZ</strong>-Redakteurin<br />
Julia war mit der DLRG auf Tauch-<br />
gang. Was sie im Gurrensee alles erlebt<br />
hat und was es mit dem vermeintlichen<br />
Katzenhai auf sich hat, lest ihr ab Seite<br />
20. Wie immer kommen auch ansonsten<br />
wieder viele Menschen aus der Region<br />
zu Wort. Wir haben bei euch nachgefragt:<br />
„Was war dein bestes Sommererlebnis?“<br />
Natürlich war’s das noch lange nicht.<br />
Wir werfen einen Blick in die Küche<br />
vom „Restaurant im Glas“, schauen uns<br />
die Metallkunst von Jürgen Machulla<br />
an, stellen euch den Verein „mein ICH<br />
gegen Rassismus“ in Ulm vor und bei<br />
unseren Studis geht es um das Thema<br />
„Wie überlebe ich die Klausurenphase?“<br />
Heiß, die neue Ausgabe … erstmal abkühlen!<br />
Macht’s gut und bis demnächst,<br />
18<br />
20<br />
Foto: LifeLine/Gloryfire Foto: Good Vibes<br />
10<br />
05<br />
Foto: Jessy J. Photography<br />
27<br />
04 STADTLEBEN<br />
Alles rund um die Doppelstadt<br />
10 STADTGESPRÄCH<br />
Feuerspieler Stephan Schneider<br />
verrät wie oft er sich verbrennt<br />
14 FEUER UND EIS<br />
Ungewöhnliches vom Grill,<br />
Abkühlung in der Doppelstadt und<br />
selbstgemachtes Eis<br />
20 STADTGESCHICHTEN<br />
Mit der DLRG auf den Grund<br />
des Gurrensees<br />
22 NACHGEFRAGT<br />
„Was war dein bestes Sommer-<br />
Erlebnis?“<br />
26 KÜCHENZAUBER<br />
Leckeres vom Grill – Tipps<br />
aus der Redaktion<br />
28 <strong>FRIZZ</strong>-KIDS<br />
„Rubi, Karl und die Einladung“ -<br />
Kinderbücher aus Dettingen<br />
30 VERANSTALTUNGSTICKER<br />
Termine in der Region<br />
34 LETZTE SEITE<br />
Das Letzte kommt zum Schluss |<br />
Impressum<br />
3<br />
Foto: privat<br />
Foto: Petra Starzmann
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
Was passiert in der Doppelstadt?! Wir informieren über<br />
Neueröffnungen, bevorstehende Ereignisse, Veranstaltungen,<br />
Kulinarisches, Gastronomen, Lifestyle, Fashion, Food, Musik,<br />
Kultur und vieles mehr. Bleib mit <strong>FRIZZ</strong> auf dem neuesten Stand,<br />
was in Ulm und Neu-Ulm passiert.<br />
HEIKE<br />
AKTIONSMÖBEL<br />
HEISS UND KALT<br />
MEIN<br />
STADTGEFLÜSTER<br />
Eine Kettensäge, ein Baumstamm und Feuer. Das ist seine<br />
Leidenschaft. Und er lässt wirklich nichts anbrennen: Aktionskünstler<br />
Oliver Sander. Im Winter bearbeitet er mit seiner<br />
Kettensäge Baumstämme und setzt danach Feuer. Auch <strong>FRIZZ</strong><br />
hat er in einem brennenden Stamm verewigt (s. Ausgabe 337).<br />
Aus dem ganzen Umkreis bezieht der Großgrundbesitzer oberhalb<br />
von Geislingen seine Stämme. Seine Feuerskulpturen sind<br />
längst Kult und vom Filstal bis zur Nordsee bekannt. Dass der<br />
39-Jährige viel Holz vor seiner Hütte hat, beschert ihm gerade<br />
auch im Sommer besondere Aufträge. In Zusammenarbeit mit<br />
seiner Frau Betty konfektioniert er Gartenmöbel. „Die sind bei<br />
besonderen Anlässen wie Hochzeiten und Geburtstagen sehr<br />
gefragt“, so die Architektin. Sie entwirft den Feinschliff, zeichnet<br />
Schriftzüge und Motive. „Mit einer Fräse erledigt Oli dann<br />
den Rest.“<br />
Joshua Strübel und<br />
Admin Drinjak auf<br />
der Baustelle.<br />
4<br />
Zwei wie Eis und Feuer<br />
Es scheint, als ob es nichts geben würde, was die beiden nicht<br />
gemeinsam umsetzen könnten. Betty freut das. „Wir sind äußerst<br />
flexibel, was die Personalisierung betrifft.“ Ein Herz aus<br />
Holz? Einen besonderen Schriftzug? Eine massive Eichenholz-<br />
Gartenmöbel-Garnitur? Wünsche, die es im Baumarkt eben so<br />
nicht gibt – das Ehepaar Sander macht’s. „Ich habe endlich einen<br />
Kurzfilm gedreht, in dem Interessierte mitverfolgen können,<br />
wie meine Feuerskulpturen entstehen“, ergänzt Sander,<br />
Künstlername: „Burning Beard“. Das Entstehungsvideo gibt es<br />
bei Youtube. Suchbegriff: Burning Beard Sander.<br />
Kein Fall für den Baumarkt. Möbel nach Maß für alle Anlässe. | Foto: privat<br />
Text: Julia Haaga<br />
olisander.com<br />
Anoa eröffnet Mitte<br />
Juli in Ulm. | Fotos:<br />
Heike Viefhaus<br />
Anoa, das klingt wie … Richtig: Wie noch<br />
nie gehört. Anoa ist der Name eines neuen<br />
Café- und Barkonzeptes, das gerade erst<br />
am Entstehen ist. Für den 15. Juli ist die<br />
Eröffnung in der Pfauengasse 17 geplant.<br />
Bei Anoa bleibt die Küche kalt, sprich auf<br />
der Speisekarte stehen Salate „und ein paar<br />
Überraschungen“, sagt Joshua Strübel, der<br />
leidenschaftlicher Barista ist. Zusammen<br />
mit Admin und Anja Drinjak (Damn Burger)<br />
wird er die neue Gastroadresse mit „modernem,<br />
leicht orientalischem Ambiente“<br />
betreiben. „Neben den heißgeliebten Kaffeegetränken<br />
wird es auch Weine und Cocktails<br />
in überschaubaren Varianten geben.“<br />
Noch ist der gelernte Zimmermann Joshua<br />
Strübel dabei, die Räumlichkeiten umzubauen<br />
und schick für die Gäste zu machen.<br />
Schon bald aber können diese die Woche<br />
über drinnen oder draußen Anoas kulinarischen<br />
Überraschungen frönen und an den<br />
Abenden von Donnerstag bis Sonntag den<br />
Tag ganz entspannt ausklingen lassen.
MEIN ICH<br />
GEGEN RASSISMUS<br />
EIN PAAR<br />
GEDANKEN TANKEN<br />
Inge (l.) und Esra kennen sich seit dem Kindergarten und engagieren sich schon immer<br />
gegen Diskriminierung. | Foto: Dominik Schele<br />
Begonnen hat alles im Zuge der „Black Lives Matter“-Demonstrationen.<br />
Drei junge Mütter aus Ulm hatten die Idee,<br />
sich nachhaltig gegen Rassismus zu engagieren. Es dauerte<br />
nicht lange und der Verein „Mein ICH gegen Rassismus“ war<br />
geboren. „Seit der Gründung ist so einiges passiert“, freut sich<br />
Vorstandsvorsitzende Esra Oneli. „Uns unterstützen mittlerweile<br />
so viele tolle Menschen und wir haben diverse Projekte<br />
und Aktionen in der Mache. Unter anderem ein Bildungsprogramm.“<br />
Teil dieses Bildungsprogramms ist beispielsweise das<br />
kürzlich erschienene Musikvideo „Staatsstreich“, das Esra gemeinsam<br />
mit Rapper Fawo geschrieben und aufgenommen hat.<br />
Aktuell in Arbeit ist neben Unterrichtsmaterialien außerdem<br />
ein Kinderbuch. „Zwölf Autoren und zwölf Illustratoren entwickeln<br />
je eine Geschichte, die sich mit Rassismus und Diskriminierung<br />
auseinandersetzt“, erklärt die Ulmerin. „Das Ganze<br />
richtet sich an Kinder im Kindergartenalter.“<br />
Der Mensch dahinter ist wichtig<br />
Eine der der Autorinnen ist Inge Brinke. Sie befasst sich in<br />
ihrer Geschichte mit der Diskriminierung von Menschen mit<br />
Behinderung. „Mir ist dabei wichtig, dass man eben nicht nur<br />
die Behinderung sieht, sondern den Menschen dahinter wahrnimmt.<br />
Einfach was in ihm vorgeht, wie er sich fühlt“, erzählt<br />
Inge, während Esra zustimmend nickt.<br />
Das Kinderbuch soll Ende des Jahres erschienen. Das Besondere<br />
daran ist, dass der Verein es an die Kindergärten in der Region<br />
verschenken will. Mehr über den Verein, das Bildungsprogramm<br />
und was sonst noch geplant ist, gibt’s in der nächsten<br />
Ausgabe.<br />
Das Kunstprojekt „Good Vibes to go“ in den Ulmer Sedelhöfen erstreckt sich über<br />
rund 30 Meter. | Foto: Good Vibes<br />
Wer dieser Tage die Sedelhöfe besucht, kann sich direkt ein<br />
paar positive Gedanken und Gute-Laune-Sprüche mitnehmen.<br />
Für die Aktion „Good Vibes to go“ hat Künstlerin Anna<br />
Albert eine rund 30 Meter lange Schaufensterfront verziert.<br />
Das Design verbindet Illustrationen mit Ulm-Bezug und diverse<br />
Sprüche von Kunstschaffenden, Denkern und Figuren<br />
der Popkultur. Das Ganze soll ein Kontrastprogramm zu negativen<br />
Nachrichten bieten und ist gleichzeitig eine Art „Welcome<br />
back“ an Händler und Besucher. Neben dem analogen<br />
Teil in den Sedelhöfen besteht die Aktion auch noch aus einem<br />
digitalen Teil.<br />
Über gescannte QR-Codes wird entweder ein Song abgespielt<br />
oder ein Zufallsgenerator zeigt die Weisheit des Tages. Wer<br />
dann noch Lust auf mehr hat, kann sich per Spotify-Playlist<br />
„Good vibes to go“ noch mehr gute Laune für unterwegs holen.<br />
Text: Dominik Schele<br />
goodvibesgenerator.de<br />
Foto: Justin Kast<br />
MUSIK GEGEN RASSISMUS<br />
Das Video zu „Staatsstreich“ entstand<br />
Ende Mai in Stuttgart. Tawo<br />
und Esra erhielten dabei tatkräftige<br />
Unterstützung von Jermain Miller<br />
und Justin Kast, die das Video gedreht<br />
haben, Beatmaker Joujmabeats<br />
und vielen anderen.<br />
Text: Dominik Schele<br />
instagram.com/<br />
mein_ich_gegen_rassismus<br />
5
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
-Anzeige-<br />
COVID-19-TESTS IN DER<br />
SONNEN-APOTHEKE THALFINGEN<br />
Spontane Anfragen vor Ort werden meist innerhalb<br />
weniger Minuten bedient. | Foto: Sonnen-Apotheke<br />
<strong>FRIZZ</strong>: Welche Tests bieten Sie an?<br />
Irene Zwickel (Inhaberin): Wir bieten<br />
POC-Antigen-Schnelltests und PCR-Tests<br />
an. Bei den POC-Antigen-Schnelltests haben<br />
sich die Produkte diversifiziert. Das<br />
Angebot und die Anwendungsmethoden<br />
haben sich erheblich vergrößert. Während<br />
es anfangs nur die Möglichkeiten des Nasen-<br />
und/oder Rachenabstrichs gab, sind<br />
zwischenzeitlich auch Gurgel, Spuck- und<br />
Lolly-Tests zugelassen. Diese wachsende<br />
Produktvielfalt wollen wir unseren Patienten<br />
nicht vorenthalten.<br />
Wer führt die Tests durch?<br />
Lediglich in der Apotheke fest angestellte<br />
Personen mit pharmazeutischem und/<br />
oder medizinischem Hintergrund und<br />
entsprechender Schulung. Wir legen hier<br />
hohen Wert auf Hygiene und die Qualität<br />
der Probenentnahme, da diese die späteren<br />
Ergebnisse erheblich beeinflussen.<br />
Wie wahrscheinlich sind falsch-positive<br />
Ergebnisse?<br />
Eine fehlerhafte Probenentnahme, Verunreinigung<br />
der Probe oder eine fehlerhafte<br />
Analyse im Labor könnten zu fehlerhaften<br />
Ergebnissen führen. Diese Szenarien sind<br />
jedoch durch unser geschultes Personal<br />
und das Labor sowie die hohen Hygieneauflagen<br />
für Apotheken und Labore als<br />
theoretisch möglich, aber unwahrscheinlich<br />
zu betrachten.<br />
Wie schnell erhält man das Ergebnis?<br />
Ein POC-Antigen-Schnelltest-Ergebnis<br />
liegt nach Probenentnahme nach etwa 15<br />
bis 20 Minuten vor. Das Ergebnis für einen<br />
PCR-Test, welcher Montag bis Freitag vor<br />
9.30 Uhr abgenommen wurde, dürfte noch<br />
am selben Tag zwischen 16 Uhr und 20<br />
Uhr vorliegen.<br />
Wie kurzfristig ist eine Terminvereinbarung<br />
möglich?<br />
Termine können spontan online oder telefonisch<br />
gebucht werden. Meist werden<br />
auch spontane Anfragen vor Ort sofort<br />
oder nach wenigen Minuten bedient.<br />
Wo erfahren wir, in welchem Land welche<br />
Einreisebestimmungen greifen?<br />
Bitte informieren Sie sich beim Auswärtigen<br />
Amt, Ihrer Airline, dem Reiseveranstalter<br />
oder Hotel nach den jeweils vor Ort<br />
gültigen Reisebeschränkungen.<br />
Telefon: <strong>07</strong>31 264410<br />
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6
HEAVY METAL<br />
AUS ERBACH<br />
KÖSTLICHES AUS<br />
DEM KELLER<br />
Jürgen Machulla begegnet dem stählernen Werkstoff am liebsten mit dem<br />
Plasmaschneider. | Foto: Ulrike Hoche<br />
Wenn der Metallkünstler Jürgen Machulla die Ausstellungsstücke<br />
seiner Erbacher Kreativschmiede zeigt, wirken die Objekte<br />
in ihrer scherenschnittartigen Optik, als wären sie fast<br />
mühelos entstanden. „Metall war eigentlich nie mein Ding,<br />
Metall fand ich anstrengend“, erzählt der Metallkünstler ganz<br />
offen. Das änderte sich als, seine Frau ihm einen Schweiß- und<br />
Schmiedekurs zum Geburtstag schenkte. „Dort fiel mein Blick<br />
auf ein Gerät im Regal. Das sei ein Plasmaschneider, wurde<br />
mir erklärt. Ich durfte ihn ausprobieren und habe von da an<br />
mein Werkzeug gefunden!“ Drei Wochen später hatte er seinen<br />
ersten eigenen Plasmaschneider und schnitt Figuren, was<br />
das Metall hergab. Mittlerweile befindet sich Jürgen Machullas<br />
„Kreativschmiede“ in Erbach auf einer ehemaligen Putenfarm.<br />
Seine Produkte stellt er in der Werkstatt – und normalerweise<br />
auch auf Weihnachts- und Kunsthandwerkermärkten aus.<br />
Darüber hinaus bietet Machulla auch Kurse an.<br />
Steffen Preissler hat schon immer davon geträumt einen kleinen Laden oder eine<br />
kleine Bar zu haben. | Foto: Heike Viefhaus<br />
„Bei Taste the Table gibt es in erster Linie das, was meine Frau<br />
und ich auf unseren Reisen kennengelernt haben und was uns<br />
selbst gut schmeckt“, meint Steffen Preissler schmunzelnd. So<br />
hat er in seinem kleinen Feinkostladen im Keller des ältesten<br />
Hauses in Jungingen vor allem „ausgesuchte Spezialitäten aus<br />
Spanien, Griechenland und Italien“ im Angebot.<br />
Überhaupt ist das „Taste the Table“ mehr Hobby als Business.<br />
Steffen Preissler ist eigentlich Physiotherapeut. „Schon immer<br />
aber habe ich davon geträumt, mal eine kleine Bar oder einen<br />
kleinen Laden zu haben.“ Nun hat er beides. Herzstück bei<br />
„Taste the Table“ ist der große Probiertisch, er besteht aus den<br />
200 Jahre alten Balken des Hauses – das selbst eine lange Gastro-Geschichte<br />
hat, es war früher das Gasthaus „Lamm“.<br />
Um sich in kleinen Häppchen durchs Sortiment probieren zu<br />
können, bieten Steffen Preissler und seine Frau, die Opernsängerin<br />
ist, nach Voranmeldung immer samstags Tastings in geschlossener<br />
Runde an.<br />
Text: Ulrike Hoche<br />
kreativschmiede-ulm.de<br />
Text: Heike Viefhaus<br />
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7
STADTLEBEN<br />
ULM/NEU-ULM<br />
AB IN DEN<br />
SOUNDGARTEN<br />
VOM PUNKT<br />
ZUR LINIE<br />
Den Tag gemütlich ausklingen lassen. Im SoundGarten ist das auch <strong>2021</strong> wieder<br />
möglich. | Foto: Michael Beck<br />
Der Sommer ist da und es geht wieder aufwärts. Das sieht<br />
man auch im Roxy so. Dort eröffnete Mitte Juni der Sound-<br />
Garten. Immer von Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr und an<br />
Sonntagen bereits ab 15 Uhr öffnet der Biergarten mit Kulturprogramm<br />
seine Pforten.<br />
Ab Juli ist dann auch, wie im letzten Jahr, ein umfangreiches<br />
Open-Air-Konzertprogramm im SoundGarten mit vielen<br />
Bands, Künstlerinnen und Künstlern geplant. Mit dabei sind<br />
voraussichtlich Andreas Kümmert, Georg auf Lieder, Rikas,<br />
Dota, Antiheld und Die Happy.<br />
Je nach Inzidenz und Verordnungsstand können sich Dinge<br />
wie Öffnungszeiten oder die Mitbringpflicht von Test- bzw.<br />
Impfnachweis ändern. Auf der Roxy-Website findet man daher<br />
stets die aktuellen Regeln zum SoundGarten-Besuch.<br />
„Vom Punkt zur Linie“ ist ein<br />
Kunstprojekt der Illustratorin<br />
Maria Karrasch, bei dem<br />
sie von der Ulmer Kulturabteilung<br />
gefördert wird. Das<br />
Projekt richtet sich an 3- bis<br />
6-Jährige und wird an zehn<br />
Text: Dominik Schele<br />
Maria Karrasch besucht Kitas als mobile<br />
Künstlerin. | Foto: privat<br />
Ulmer Kindertagesstätten<br />
durchgeführt. Ziel ist es,<br />
Kindern Freude am Zeichnen<br />
zu vermitteln. Hierzu<br />
besucht Maria Karrasch<br />
als mobile Künstlerin die<br />
jeweilige Einrichtung.<br />
„Ich komme mit einem<br />
Materialkoffer in die Kitas<br />
und führe Kindergruppen<br />
an Bleistift, Buntstift, Tusche<br />
und Feder, Kohle, Pastell- und Ölkreide heran. Das Experimentieren<br />
mit dem Material nimmt den Hauptteil des Projekts<br />
ein“, erzählt die Künstlerin und ergänzt: „Die Förderung<br />
der Kreativität ist eine Förderung der Lebenskompetenz und<br />
ich sehe darin persönlich eine große Wichtigkeit.“<br />
mariakarrasch.de<br />
Text: Dominik Schele<br />
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DIE STRESSIGSTE<br />
ZEIT IM SEMESTER<br />
Die Prüfungen stehen an! Studentin Sabrina ist dabei<br />
top-organisiert und motiviert. Ihre Tipps zum Thema:<br />
„Wie überlebe ich die Klausurenphase?“<br />
DIE STUDIS<br />
VON NEBENAN<br />
TEIL 4<br />
Direkt neben der <strong>FRIZZ</strong>-Redaktion<br />
wohnen die Studenten<br />
Sabrina, Felix und Tobias. Was<br />
die drei außer studieren noch<br />
so alles treiben, verraten sie jeden<br />
Monat im <strong>FRIZZ</strong>.<br />
Sabrina und ihr Kalender: Gut strukturiert<br />
ist halb gelernt.<br />
Spezialtipp: Hinter jede zehnte Seite was<br />
Süßes!<br />
Auch wichtig: Abschalten nicht vergessen –<br />
am liebsten natürlich mit Freunden!<br />
Es ist wieder soweit. Jedes halbe Jahr kommt auf<br />
uns Studenten und Studentinnen eine anstrengende<br />
Zeit zu. Ob Hochschule oder Uni, im Februar und<br />
Juli heißt es für alle: Ranklotzen. Je nach Person<br />
kommt es natürlich drauf an, in wie weit man sich<br />
unter Druck setzen lässt.<br />
Jedes Semester stellt sich mir die Frage, wie ich die<br />
Klausurenphase am besten planen kann. Mein Tipp:<br />
Ein Kalender oder Terminplan ist das wichtigste!<br />
Außerdem hab ich pro Kurs eine eigene Farbe, die<br />
an jedem Tag anzeigt, welches Fach heute an der<br />
Reihe ist. Siehe da, die Grundschule lässt grüßen ...<br />
Außerdem mache ich immer pro Kurs eine schriftliche<br />
Übersicht: Wie viele Vorlesungen gab es, was<br />
sind die Themen, was für Übungsaufgaben gibt es<br />
dazu, etc.? (Etwas schriftlich festzuhalten und nicht<br />
nur durchzulesen bringt übrigens eine Menge!) Dort<br />
hake ich ab, was ich schon erledigt habe, um einen<br />
Überblick zu behalten. Diese Übersicht aufzuschreiben<br />
hilft vor allem, wenn man unter dem Semester<br />
zu viel prokrastiniert hat! Ich hab für mich herausgefunden:<br />
Gut strukturiert ist halb gelernt!<br />
Zwischen all dem Lernen darf man aber das Pausemachen<br />
nicht vergessen! Nach einer gewissen Zeit<br />
kann man sich einen Pausenwecker stellen. Bewusst<br />
Ausruhen sorgt auch dafür, dass man sich nicht<br />
verrückt macht. Dazu gehört, dass man nicht auf<br />
den letzten Drücker anfängt (was wahrscheinlich<br />
für viele die größte Hürde ist). Die kleinen Belohnungen<br />
dürfen zudem nicht fehlen! Man könnte<br />
etwa hinter jeder zehnten Seite im Buch auf etwas<br />
Süßes stoßen … Außerdem gibt es nichts Schöneres,<br />
als sich was Tolles für nach den Prüfungen zu überlegen,<br />
sei es Grillen mit Freunden, eine neue Serie,<br />
Online-Games oder erstmal ein Bier!<br />
Sabrina<br />
Felix<br />
NÄCHSTEN MONAT:<br />
DIE STUDIS GEHEN<br />
BLUTSPENDEN<br />
Tobias
STADT<br />
GESPRÄCH<br />
DAS SPIEL<br />
MIT DEM FEUER<br />
Feuershows sind seine Leidenschaft. Warum sich<br />
Stephan Schneider regelmäßig von Haaren trennen muss<br />
und was bei ihm alles in der Schublade schlummert –<br />
das hat er im Interview verraten.<br />
<strong>FRIZZ</strong>: Feuerspieler dürfte<br />
nicht gerade der Klassiker<br />
bei der Arbeitsagentur sein<br />
– wie kommt man dazu?<br />
Stephan Schneider: (lacht)<br />
Nein, ganz bestimmt nicht!<br />
Man muss sich durch viele<br />
Wissensgebiete arbeiten.<br />
Man kann nicht einfach irgendwohin<br />
gehen und sagen:<br />
Ich möchte da jetzt eine Ausbildung<br />
machen. Die Begeisterung<br />
für Feuer hat bei mir<br />
früh eingesetzt: Silvester war<br />
schon immer mein Lieblingstag.<br />
Angefangen hat es als<br />
reines Hobby. Feuerspiele mit<br />
Pois oder Feuerstäben, dann<br />
Fire-Dancing – das habe ich<br />
erst auf Partys gemacht und<br />
schließlich auch auf Outdoor-<br />
Veranstaltungen. Dann ist das<br />
immer mehr geworden, Auftritte<br />
bei Geburtstagen und<br />
Hochzeiten. Und dann hat<br />
sich irgendwann die Frage gestellt,<br />
ob ich es einfach Hauptberuflich<br />
mache – nebenher<br />
ging es nicht mehr, weil einfach<br />
die Zeit fehlte.<br />
Was war denn Ihr eigentlicher<br />
Beruf?<br />
Ich bin Sport- und Gymnastiklehrer.<br />
Das ist gar nicht so<br />
weit weg, da dreht es sich ja<br />
auch viel um Bewegung oder<br />
Tanz. Das war damals auch<br />
eine mega Zeit, das habe ich<br />
gern gemacht, aber das andere<br />
eben noch lieber. 20<strong>07</strong> ging es<br />
mit der Selbstständigkeit los,<br />
mit einem kleinen Break, weil<br />
die Kinder kamen, da habe ich<br />
nochmal etwas Dampf rausgenommen.<br />
Die Begeisterung<br />
für<br />
Feuer hat<br />
bei mir früh<br />
eingesetzt.<br />
Haben Sie sich schon mal<br />
verbrannt?<br />
Klar. Die Haare an Händen<br />
zum Beispiel, die sind nach<br />
einer Show weg. Haare verbrennt<br />
man sich eigentlich<br />
immer (schaut auf seine Handrücken).<br />
So viele Haare wie<br />
jetzt habe ich selten (lacht) ...<br />
Natürlich werden alle Haare<br />
vor einem Auftritt richtig nass<br />
gemacht – trotzdem lässt es<br />
sich nie ganz vermeiden, dass<br />
welche verbrennen. Abends<br />
beim Duschen holt man sich in<br />
der Regel auch nochmal einige<br />
angesengte Büschel heraus.<br />
Einmal habe ich mich richtig<br />
schlimm an den Händen verbrannt<br />
– aber ist zum Glück<br />
schon einige Jahre her.<br />
Der Feuerlöscher und die<br />
Brandsalbe sind wahrscheinlich<br />
immer am Start?<br />
Klar! Brandsalbe ist immer<br />
dabei und Feuerlöscher stehen<br />
auch stets parat. Es gibt auch<br />
noch andere wichtige Grundregeln:<br />
Baumwolle tragen zum<br />
Beispiel, keine Synthetik. Niemals<br />
etwas in der Hand halten<br />
und zünden und nicht über<br />
etwas drüber schauen, was<br />
zünden könnte – da muss man<br />
wirklich gut aufpassen.<br />
Woher kommt eigentlich<br />
das brennbare Material?<br />
Es gibt spezielle Hersteller,<br />
die Regeln sind sehr streng.<br />
Mittlerweile bieten Firmen<br />
auch hochgereinigtes Petroleum<br />
an, das sehr wenig rußt.<br />
Man steht ja immer im Rauch<br />
und wenn man viele Auftritte<br />
hat und billiges Zeug nimmt,<br />
merkt man schnell, dass man<br />
eine belegte Lunge bekommt.<br />
Ihr persönliches Highlight?<br />
Eine besonders schöne Kulisse<br />
fand ich beim Triberger<br />
Weihnachtszauber – in einer<br />
Schlucht, in der eine Brücke<br />
über einen Wasserfall gebaut<br />
10
11<br />
Zur Person<br />
Hinter Gloryfire steht<br />
Stephan Schneider, 47<br />
Jahre alt. Er ist verheiratet<br />
hat zwei Kinder,<br />
kommt ursprünglich<br />
aus Schwäbisch Hall<br />
und wohnt heute in<br />
Sonderbuch. Er ist einer<br />
der schnellsten Feuerspieler<br />
und Gründer<br />
von Gloryfire: Feuershows<br />
und Pyrotechnik.<br />
Foto: LifeLine/Gloryfire
STADT<br />
GESPRÄCH<br />
großen Hof. Da lässt sich prima<br />
üben. Die Mitarbeiter des<br />
benachbarten Unternehmens<br />
schauen dann glaube ich auch<br />
ab und zu mal aus dem Fenster,<br />
was wir hier so machen.<br />
Wenn man eine Feuershow<br />
oder ein Feuerwerk haben<br />
möchte, zum Beispiel für eine<br />
Hochzeit, was kostet das?<br />
Ein Feuerwerk für Hochzeiten<br />
liegt bei um die 1.000 Euro,<br />
eine Hochzeitsfeuershow bei<br />
1.200 Euro. Das ist vielen Paaren<br />
zu teuer, für mich ist das<br />
aber ein Riesenaufwand. Da<br />
muss man sich schon überlegen,<br />
ob es sich lohnt. Hochzeiten<br />
sind aber tolle Anlässe<br />
mit viel Gefühl – deswegen<br />
mach ich das dann doch ab<br />
und zu sehr gern. Wenn man<br />
das Paar glücklich sieht, ihre<br />
leuchtende Augen – das ist<br />
etwas sehr Persönliches. Im<br />
Vergleich zu großen Events<br />
und Showacts, da gibt es meist<br />
nur wenig emotionale Interaktion.<br />
Bei den Shows brennt die Bude – und auch so manches Haar. | Foto: Gloryfire<br />
ist. Man steht über dem Wasserfall,<br />
es rauscht unter einem<br />
und man hat die Spielfläche<br />
direkt an der Kante – atemberaubend!<br />
Silvester<br />
war schon<br />
früher mein<br />
Lieblingsfeiertag.<br />
Wie läuft es seit Corona?<br />
Seitdem sehen meine Tage natürlich<br />
anders aus: Morgens<br />
nach dem Aufstehen je nachdem,<br />
was gerade angesagt ist,<br />
Homeschooling betreuen oder<br />
die Kinder zur Schule fahren<br />
und dann ein bisschen Haushalt.<br />
Sonst beschäftige ich<br />
mich vor allem damit, neue<br />
Showacts zu kreieren, musiksynchrone<br />
Flammenshows,<br />
neue Lasershows – da liegt<br />
jetzt einiges in der Schublade<br />
und wartet darauf, dass es<br />
wieder losgehen kann.<br />
Und wie sieht Ihre Freizeit<br />
sonst aus?<br />
Mein liebstes Hobby ist das<br />
Kite-Surfen und ansonsten<br />
wenn es geht Eishockey. Natürlich<br />
nur im Winter – da<br />
bin ich in einer Hobbymannschaft.<br />
Und ich fahre sehr<br />
gern Ski. Sonst mache ich viel<br />
mit der Familie.<br />
Also mit Wasser und Eis ein<br />
totales Gegenprogramm<br />
zum Job. Haben Ihre Kinder<br />
eigentlich auch schon Feuer-Ambitionen?<br />
Die sind noch zu jung, das lässt<br />
sich schwer sagen. Aber bei<br />
Auftritten sind sie oft dabei.<br />
Es ist generell immer schön,<br />
wenn Kinder dabei sind, für<br />
die ist Feuer einfach mega! Die<br />
sitzen dann ganz begeistert<br />
und mit strahlenden Augen da<br />
– das freut mich immer.<br />
Wo üben Sie die Shows? Das<br />
geht ja auch nicht überall.<br />
Ich mache in meiner Halle in<br />
Blaubeuren alle Testaufbauten.<br />
Wenn es brennt, geht es<br />
natürlich dann nach draußen,<br />
es gibt da nicht umsonst einen<br />
Gloryfire<br />
Blaubeurer Straße 38,<br />
89143 Blaubeuren-Sonderbuch<br />
Web: gloryfire.de<br />
Mail: info@gloryfire.de<br />
Wo werden Sie gebucht?<br />
Überall: in der Region, in<br />
Deutschland oder sogar im<br />
Ausland. Ich bin schon in Madeira,<br />
Belgien, Holland und<br />
Italien aufgetreten – da gibt es<br />
keine Grenzen.<br />
Was ist das schwierigste an<br />
einer Show?<br />
Das Anspruchsvollste sind<br />
eigentlich die sich ständig<br />
verändernden Bedingungen.<br />
Man bespielt immer neue Umgebungen,<br />
dann wird mal ein<br />
Techniker krank, man muss<br />
sich immer individuell auf die<br />
Situation einstellen und reagieren.<br />
Text: Stefanie Müller<br />
12
FEUER<br />
UND EIS<br />
AUFGEHEIZT UND ABGEKÜHLT<br />
14
Abkühlung von innen:<br />
Die Neu-Ulmer Feuerwehr setzt bei hohen<br />
Temperaturen auf Eis. Mehr dazu ab Seite 18.<br />
Fans von George R. R. Martin werden<br />
enttäuscht sein, aber hier geht es nicht<br />
um das Lied von Eis und Feuer.<br />
Auch wenn Game of Thrones – zumindest was die Buchreihe angeht – immer<br />
noch ein heiß diskutiertes Thema bei Fantasy-Liebhabern ist, soll es hier nicht darum,<br />
sondern um ein eine Sache gehen, die in der Realität verankert ist. Richtig! Es<br />
geht um die wärmste Zeit des Jahres. Denn die eisigen Temperaturen sind endlich<br />
passé. Nach dem kältesten April seit beinahe 20 Jahren und einem verregneten<br />
Mai scheint der Sommer nun endlich Einzug zu halten. Zeit, die luftigen Kleidungsstücke<br />
rauszukramen, den Grill zu entstauben und sich allerlei Getränke<br />
kaltzustellen.<br />
15 Foto:<br />
Jessy J. Photography
FEUER<br />
UND EIS<br />
Beim Grillabend mit Freunden leckeres Essen und den<br />
Sommer genießen. | Bild: Jack Frog/shutterstock<br />
Kurze, aber leckere Erfrischung. Ein Eis an heißen Tagen<br />
ist oftmals Gold wert. | Foto: Helen Ross<br />
Seit Mitte Juni ist der Besuch im Schwimmbad, mit<br />
Einschränkungen, wieder möglich. | Bild: Oliver Schulz<br />
16<br />
Ein lauer Sommerabend, ein kühles Getränk<br />
und etwas Leckeres vom Grill. So<br />
einfach kann es manchmal sein. Doch<br />
wer in Ulm und Neu-Ulm abseits seines<br />
Gartens grillen möchte, muss sich an bestimmte<br />
Spielregeln halten. In öffentlichen<br />
Grünanlagen sind Feuer nur auf den<br />
dafür vorgesehenen Grillplätzen erlaubt.<br />
Einerseits hat das mit der Sicherheit zu<br />
tun. Nicht nur besteht bei längerer Trockenheit<br />
die Gefahr von Bränden, auch<br />
die Grasnarbe leidet empfindlich unter<br />
der Hitze. Auf der anderen Seite geht es<br />
aber auch um Rücksichtnahme auf Menschen,<br />
die sich vom Rauch und dem Geruch<br />
belästigt fühlen. Daher prüft der<br />
Ordnungsdienst, wer abseits von öffentlichen<br />
Grillstellen zugange ist. Je nach<br />
Schwere des Verstoßes kann für „wildes<br />
Grillen“ ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro<br />
verhängt werden.<br />
PIZZA UND KUCHEN<br />
VOM GRILL<br />
Wer auf Nummer sicher gehen möchte,<br />
macht es wie Thomas Haber. Der erklärte<br />
Grillliebhaber brutzelt im heimischen<br />
Garten mehrmals die Woche. Angefangen<br />
hat es bei ihm aber ganz klassisch.<br />
„Ich bin früher oft mit Freunden an die<br />
öffentlichen Grillplätze gefahren und<br />
habe da die halbe Nacht verbracht“, erzählt<br />
der Wiblinger. „Anfangs noch ganz<br />
klassisch mit Würstchen am Stock. Mit<br />
der Zeit sind wir aber immer erfinderischer<br />
geworden. Da kam es dann auch<br />
mal vor, dass wir einen Einkaufswagen<br />
zum Grillrost umfunktioniert haben und<br />
darauf Tiefkühlpizza gemacht haben.“<br />
Zwar grillt Thomas heute nur noch im<br />
eigenen Garten, die Experimentierfreude<br />
ist allerdings geblieben. Nicht zuletzt,<br />
dank eines Profi-Grillkurses, den ihm<br />
seine Frau zum Geburtstag geschenkt<br />
hat. „Das hat mir nochmal die Augen<br />
geöffnet, was man mit einem Grill alles<br />
anstellen kann. Also abseits von Steaks,<br />
Würstchen und Co“, erinnert sich Thomas<br />
und fügt hinzu:<br />
„Wir haben da unter anderem<br />
Soßen zubereitet<br />
und Kuchen gebacken.<br />
Auf dem Grill! Das fand<br />
ich so cool, dass ich mir<br />
im Anschluss direkt<br />
einen großen Gasgrill<br />
gekauft habe.“ Die Anschaffung<br />
scheint sich<br />
gelohnt zu haben, denn<br />
der Grill ist – insbesondere in den Sommermonaten<br />
– sehr oft im Einsatz. Und<br />
welche besonderen Gerichte bereitet<br />
Thomas am liebsten zu? „Um ganz ehr-<br />
FUN FACT:<br />
Trotz riesigem Angebot<br />
ist die Lieblingseissorte<br />
in Deutschland auch<br />
<strong>2021</strong> Vanille. Gefolgt von<br />
Schoko und Erdbeere.<br />
lich zu sein, sind es dann doch meistens<br />
die eher normalen Sachen, also Fleisch,<br />
Würstchen und Gemüse“, gesteht er lachend.<br />
„Wenn aber Freunde zu Besuch<br />
sind oder es mich einfach packt, gibt es<br />
auch mal ein Beer Can Chicken oder Gulasch<br />
aus dem Dutch Oven. Mein Highlight<br />
ist aber selbstgemachte Pizza. Die<br />
kann jeder belegen, wie er will, und sie<br />
dauert nur ein paar Minuten.“<br />
TREFFEN SICH 100 LEUTE<br />
ZUM GRILLKURS<br />
Mit einem etwas anderen Weg, was das<br />
Thema Grillen angeht, beschäftigte sich<br />
das Wahlpflichtfach Projektmanagement<br />
an der Hochschule<br />
Neu-Ulm. Gemeinsam<br />
mit Dozentin Nicole<br />
Diesinger und Marco<br />
Stolze, dem Geschäftsführer<br />
der Grill- und<br />
Kochschule Iller-Factory<br />
haben die Studierenden<br />
ein Konzept für<br />
einen Online-Grillkurs<br />
ausgearbeitet. Was sich<br />
zunächst sehr simpel anhört, gestaltete<br />
sich umfangreicher als gedacht. Denn<br />
mit „einfach die Kamera drauf halten“<br />
war es nicht getan. Die 21 Masteranden<br />
Piktogramme designed by Freepik
kümmerten sich im Vorfeld beispielsweise<br />
um Organisation, Technik, Marketing<br />
und natürlich auch das Menü.<br />
Seinen Höhepunkt fand das Projekt<br />
Mitte Juni mit dem „Zoom-Grillkurs“.<br />
Knapp 100 Leute ließen sich via Bildschirm<br />
von Marco Stolze anleiten. Die<br />
Teilnehmenden hatten im Vorfeld eine<br />
Einkaufsliste erhalten und konnten das<br />
Menü somit tatsächlich selbst in Echtzeit<br />
zubereiten. Etwa drei Stunden dauerte<br />
das Barbecue per Videokonferenz.<br />
Man darf gespannt sein, ob es diese Art<br />
Grillkurs künftig vermehrt geben wird.<br />
COOL BLEIBEN<br />
AN HEISSEN TAGEN<br />
Aus der neuesten Prognose des Deutschen<br />
Wetterdienstes geht hervor, dass<br />
auch <strong>2021</strong> eine generelle Temperaturzunahme<br />
und mehr Sonnenstunden erwartet<br />
werden. Das spricht für einen heißen<br />
Sommer. Höchste Zeit, sich Gedanken<br />
über Möglichkeiten zur Abkühlung zu<br />
machen. Bei dem Thema fällt Ulmern<br />
und Neu-Ulmern natürlich als erstes das<br />
Nabada ein. Doch leider fällt das auch<br />
dieses Jahr wieder in Wasser – oder eben<br />
gerade nicht ins Wasser. Immerhin haben<br />
die Freibäder und Seen wieder geöffnet.<br />
Aktuell gibt es zwar noch einige<br />
Beschränkungen, aber mit etwas Glück<br />
sollte das in den kommenden Wochen<br />
der Vergangenheit angehören. Auch abseits<br />
von Donaubad, Baggersee und Co<br />
gibt es jedoch viele Möglichkeiten der<br />
brütenden Hitze zu entfliehen.<br />
sich der Körper nach dem Besuch natürlich<br />
verstärkt auf und macht den kurzfristigen<br />
Kälteschock beinahe wieder<br />
obsolet. Eine interessante Erfahrung ist<br />
es aber dennoch.<br />
IST ES HEISS,<br />
ISS EIN EIS<br />
Die klassische Form der Abkühlung ist<br />
nach wie vor ein Eis. Das Angebot hat<br />
sich in den letzten Jahren ganz schön<br />
gewandelt. Da gibt es die ausgefallensten<br />
Kreationen. Der „verrückte Eismacher“<br />
in München bietet unter anderem die<br />
Sorten „Weißwurst“, „Zwiebel-Schaschlick“<br />
und „Schwangerschaftstraum“<br />
(Nutella<br />
und Essiggurke) an. In<br />
der Doppelstadt geht es<br />
nicht ganz so wild zu. Da<br />
ist man mit Sorten wie<br />
Salted Caramel, Crème<br />
Brûlée und Lakritz eher<br />
auf der braven Seite.<br />
Wer damit unzufrieden<br />
ist, kann es wie Sandra<br />
Klein machen. Die Ulmerin<br />
stellt seit einigen Jahren ihr Eis einfach<br />
selbst her.<br />
„Ich fand es krass, was man teilweise<br />
für eine Kugel Eis bezahlt. Da dachte ich<br />
mir, dass es ja nicht so schwer sein kann<br />
Eis einfach selber zu machen“, erinnert<br />
sich die junge Frau. Angefangen hat sie<br />
zunächst mit Orangensaft-Eiswürfeln.<br />
FUN FACT:<br />
Soweit im Mietvertrag<br />
nicht anders geregelt,<br />
dürfen Neu-Ulmer und<br />
Ulmer auf dem Balkon<br />
den Grill anwerfen.<br />
Selbst mit Kohle.<br />
Da sie selbst kein großer Wassereis-Fan<br />
ist, begann sie zu experimentieren. Ein<br />
erster Versuch war gefrorene Bananenmilch.<br />
Sandra lacht: „Das kann ich echt<br />
niemand empfehlen. Da schüttelt es<br />
mich jetzt noch, wenn ich dran denke.<br />
Kurz nach diesem Experiment habe ich<br />
mir dann eine Eismaschine zugelegt.“<br />
Und tatsächlich, die Eisherstellung ist<br />
kein Hexenwerk. Eismaschinen gibt es<br />
schon für kleines Geld. Die meisten Zutaten<br />
findet man im Supermarkt und<br />
Rezepte gibt es in Kochbüchern bzw.<br />
online zuhauf. Sandra nennt mittlerweile<br />
eine semiprofessionelle Eismaschine<br />
ihr Eigen und versorgt damit nicht nur<br />
sich selbst, sondern auch Freunde und<br />
Familie. „Mir macht<br />
es einfach Spaß, neue<br />
Sachen auszuprobieren.<br />
Kürzlich habe ich<br />
mich an einer Kaffee-<br />
Vanille-Sorte versucht.<br />
Ich fand die echt eklig.<br />
Nicht so schlimm wie<br />
die Bananenmilch, aber<br />
fast. Mein Vater konnte<br />
davon aber nicht genug<br />
bekommen“, erzählt sie<br />
grinsend. Auch wenn ihr die Eisherstellung<br />
Freude macht und sie viel positive<br />
Resonanz bekommt, hat Sandra kein Interesse<br />
daran, das Ganze professionell<br />
zu betreiben. „Für mich ist das einfach<br />
nur ein Hobby. Mehr nicht.“<br />
Text: Dominik Schele<br />
Da wäre zum Beispiel der Besuch im<br />
Museum oder Kino. Sowohl Museen<br />
als auch Kinos sind in der Regel gut klimatisiert<br />
und man bekommt neben der<br />
Abkühlung auch noch Kultur bzw. Unterhaltung<br />
geboten. Daneben empfiehlt<br />
sich der Besuch des Ulmer Münsters.<br />
Denn hinter den dicken Mauern steigen<br />
die Temperaturen selbst im Hochsommer<br />
selten über 23 Grad. Wer es noch ein<br />
Stück kälter mag, sollte über einen Besuch<br />
in einer der zahlreichen Höhlen in<br />
der Region nachdenken. In der Laichinger<br />
Tiefenhöhle herrschen beispielsweise<br />
das ganze Jahr über Temperaturen<br />
zwischen sechs und zehn Grad.<br />
Wem nach der ultimativen Abkühlung<br />
zumute ist, kann sich im Ulmer Physiotherapiezentrum<br />
Hipp auch für drei<br />
Minuten in die sogenannte Kryosauna<br />
begeben. Hierbei wird die Körperoberfläche<br />
auf bis zu minus 160 Grad heruntergekühlt.<br />
Da es sich dabei aber um eine<br />
durch Stickstoff erzeugte, trockene Kälte<br />
handelt, wird das Ganze als weniger<br />
kalt wahrgenommen. Außerdem heizt<br />
Studierende der Hochschule Neu-Ulm entwickeln zusammen mit Marco Stolze (links) das Konzept für einen Online-<br />
Grillkurs. | Foto: Katharina Bill<br />
17
FEUER<br />
UND EIS<br />
FEUER FREI UND<br />
WASSER MARSCH<br />
AUCH TIERE<br />
WERDEN GERETTET<br />
Foto: privat<br />
Unser Titelmodel diesen Monat ist<br />
Wolfgang Saß, Meister vom Dienst bei der<br />
Feuerwehr Neu-Ulm und Feuerwehrmann<br />
mit Leib und Seele. Im Interview gibt er<br />
uns einen Einblick in seine Berufslaufbahn,<br />
die Arbeit bei der Feuerwehr Neu-Ulm und<br />
beantwortet die Frage: „Feuer oder Eis?“<br />
Foto: privat<br />
<strong>FRIZZ</strong>: Seit wann bist du bei der Feuerwehr?<br />
Wolfgang Saß: (lacht) Schon eine ganze Weile. Ich bin 1984 zur<br />
Jugendfeuerwehr. Ein paar Jahre später, mit 18, kam ich dann zur<br />
Freiwilligen Feuerwehr, also in den aktiven Dienst. Ab April 1991<br />
war ich hauptberuflich bei der Feuerwehr als Gerätewart tätig.<br />
Zehn Jahre später machte ich die Fortbildung zum Beamten im<br />
mittleren feuerwehrtechnischen Dienst und heute bin ich Meister<br />
vom Dienst. Tja, man kann sagen, ich bin eigentlich schon immer<br />
bei der Feuerwehr.<br />
Wie sieht ein normaler Tag bei der Feuerwehr aus?<br />
Es gibt bei uns zwei Gruppen, A- und B-Schicht. Die wechseln sich<br />
täglich ab. Man hat also 24 Stunden Schicht und dann 24 Stunden<br />
frei. Dienstbeginn ist um 7 Uhr. Da findet die Fahrzeugübernahme<br />
statt. Man prüft, ob die Geräte einsatzbereit sind und dergleichen.<br />
Danach geht es, unterbrochen von Vesper- und Mittagspause, bis<br />
15 Uhr ins jeweilige Sachgebiet. Bis 16.30 Uhr finden dann Ausbildungen<br />
statt und im Anschluss bis 18 Uhr folgt der Dienstsport. Danach<br />
ist Dienstende und wir kochen gemeinsam oder grillen. Zwischendrin<br />
kann natürlich immer ein Einsatz sein. Man kann aber<br />
sagen, ab 18 Uhr haben wir reine Bereitschaftszeit bis zum nächsten<br />
Morgen. In dieser Zeit sind wir natürlich auch auf der Wache.<br />
Stimmt es, dass die Feuerwehren in Ulm und Neu-Ulm überwiegend<br />
ehrenamtlich organisiert sind?<br />
Richtig! Beide Städte haben überwiegend Freiwillige Feuerwehren,<br />
die durch hauptamtliches Personal unterstützt werden. Das hauptamtliche<br />
Personal gleicht hierbei in der Regel die Zeiträume aus,<br />
an denen die Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Helfer reduziert<br />
ist und übernimmt zudem eine Vielzahl an organisatorischen Aufgaben.<br />
Ulm hat zudem direkt an der Wache ein Wohnhaus, in dem<br />
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wohnen. Hierdurch wird<br />
ebenfalls ein schneller Einsatz gewährleistet. Die zeitlich sehr unterschiedliche<br />
Verfügbarkeit der freiwilligen Helfer beruht unter<br />
anderem darauf, dass viele von ihnen nicht mehr an ihrem Wohnort<br />
arbeiten und deshalb pendeln müssen. Hinzu kommt, dass einige<br />
Arbeitgeber nicht mehr das nötige Verständnis für das Ehrenamt<br />
bei der Feuerwehr haben und ihre Mitarbeiter nicht freistellen.<br />
Hier sollte dringend wieder ein Umdenken stattfinden.<br />
UNFÄLLE SIND<br />
KEINE SELTENHEIT<br />
Ich bin<br />
eigentlich<br />
schon<br />
immer<br />
bei der<br />
Feuerwehr.<br />
EINSATZ FÜR<br />
ULM UND NEU-ULM<br />
Foto: Jessy J. Photography<br />
18<br />
Arbeitet ihr mit den Ulmern auch mal zusammen?<br />
Klar! Da gibt es die sogenannte „nachbarschaftliche Löschhilfe“.<br />
Die Ulmer Feuerwehr kommt auf Anforderung bei größeren Ein-<br />
Foto: privat
19<br />
EIN EIS SORGT<br />
FÜR ABKÜHLUNG<br />
setzen. Und wir unterstützten die Kollegen in Ulm natürlich auch.<br />
Da ist die Zusammenarbeit echt super.<br />
Gibt es Einsätze, die dir besonders im Gedächtnis bleiben?<br />
Auf jeden Fall. Da gibt es einige. Ich erinnere mich zum Beispiel an<br />
einen heftigen Brand in einer Maisonette-Wohnung. Wir brachen<br />
die Tür auf und das Erste, was man hörte, war eine Art „Klickern“.<br />
Das untere Geschoss stand in Flammen und es war so heiß, dass in<br />
der Toilette die Fliesen zerbrachen und von den Wänden fielen. Da<br />
muss man echt froh sein, dass niemand zu Hause war.<br />
Foto: Jessy J. Photography<br />
Wie geht ihr damit um, wenn euch ein Einsatz richtig nahegeht?<br />
Natürlich geht jeder anders mit so was um und man lernt auch für<br />
sich selbst, verschiedene Situationen einzuordnen. Aber es hilft auf<br />
jeden Fall, darüber zu reden – vor allem untereinander. Da achten<br />
wir heutzutage besonders darauf. Wir haben außerdem auch Notfallseelsorger<br />
vom Landkreis Neu-Ulm. Zu jeder Tages- und Nachtzeit<br />
bekomme ich da gegebenenfalls jemanden ans Telefon.<br />
Hat sich bei der Feuerwehr in den vergangenen Jahren viel<br />
verändert?<br />
Definitiv. Schon allein, was die Technik angeht. Früher musste<br />
man beispielsweise den Korb an der Drehleiter manuell einhängen.<br />
Heute undenkbar. Was sich leider auch verändert hat, ist, dass es<br />
mittlerweile sehr schwer ist, Leute für die Freiwilligen Feuerwehren<br />
zu finden. Das ist wahnsinnig schade.<br />
Ist die Feuerwehr im Sommer tendenziell mehr im Einsatz?<br />
Du meinst, weil viel gegrillt wird? Könnte man meinen, aber nein.<br />
Das ist ein bisschen so wie das Klischee, dass an Weihnachten besonders<br />
viel zu tun ist, weil die ganzen Christbäume brennen.<br />
Apropos Klischee: Was ist denn dran an „Feuerwehrleute löschen<br />
am liebsten ihren eigenen Brand“?<br />
Gegen das Klischee kämpfen wir seit Jahren. Wenn du kurz darüber<br />
nachdenkst, wirst du feststellen, dass das ja auch gar nicht geht.<br />
Schließlich kann jederzeit ein Einsatz kommen. Ich meine – klar,<br />
wir könnten nach der Schicht ein Feierabendbier trinken. Aber das<br />
wäre halt morgens um 7. (lacht)<br />
Bei deinem Job wird es mitunter recht heiß. Wie kühlt man<br />
sich da ab?<br />
An der Einsatzstelle hat man das Löschwasser, da lass ich schon mal<br />
einen „Schwupp“ aus dem Strahlrohr raus. Den Kopf unter den Hydranten<br />
halten, das kommt auch schon mal vor. Ansonsten wird von<br />
innen gekühlt, hauptsächlich mit Getränken. Dazu haben wir Kühlboxen<br />
mit Mineralwasser auf den Fahrzeugen. Ja, und abseits davon<br />
gibt es – gerade im Sommer – natürlich öfter auch mal ein Eis.<br />
Abschlussfrage: Lieber ums gemütliche Feuerchen rumsitzen<br />
oder lieber ein leckeres Eis essen?<br />
(lacht) Hmmm ... idealerweise am gemütlichen Feuer sitzen und<br />
dabei ein leckeres Eis schlotzen.<br />
Text: Dominik Schele<br />
WEITERE INFOS:<br />
Wie von Wolfgang angesprochen, sind die freiwilligen<br />
Feuerwehren immer auf der Suche nach Interessierten.<br />
Wer sich informieren möchte, kann<br />
das einfach bei sich vor Ort machen oder z.B.<br />
auch auf feuerwehr.neu-ulm.de vorbeischauen.<br />
Foto: privat
STADT<br />
GESCHICHTEN<br />
In einem Land vor unserer<br />
Zeit hat er bereits gelebt.<br />
Sogar noch vor den Dinosauriern.<br />
Der Stör, ein Urzeitfisch<br />
mit eigentümlich<br />
markanten Höckern. Die<br />
Menschen haben es über<br />
die Jahrhunderte jedoch<br />
geschafft, den Fisch nahezu<br />
auszurotten. Seine<br />
Laichplätze zu zerstören<br />
und seine Gewässer zu<br />
verschmutzen. 2013 wurde<br />
der Stör zum Fisch des<br />
Jahres gekürt. Aufwendige<br />
Projekte bereiteten<br />
seine Wiederpopulation<br />
vor. In Freiheit soll der<br />
Stör eine imposante Länge<br />
von bis zu 2 Metern<br />
entfalten. Ein Fischgigant,<br />
der dann bis zu 300<br />
Kilogramm auf die Wage<br />
bringt! Zum Laichen verlässt<br />
er seine sichere Heimat,<br />
das Meer, und macht<br />
sich auf die lange und<br />
unsichere Reise in unsere<br />
heimischen Gefilde.<br />
Oben: Ein Stör taucht auf.<br />
Neugierig erkundet er den<br />
flachen Uferbereich.<br />
Unten: Der Urzeitfisch<br />
will es genau wissen. |<br />
Fotos: Oliver Bernsau<br />
UNTER<br />
WASSER<br />
Der erste Sommertag steht an. Zeit,<br />
unterzutauchen und sich im Gurrensee<br />
eiskalt zu erfrischen. <strong>FRIZZ</strong> findet<br />
heraus, was unter Wasser abgeht.<br />
Foto: Pexels<br />
20
21<br />
Illustrationen designed by Freepik<br />
Ein Montagabend im Juni.<br />
Nach Wochen der Enthaltsamkeit<br />
hat die Sonne Ulm<br />
endlich etwas aufgeheizt. Ein<br />
bisschen Abkühlung könnte<br />
jetzt nicht schaden. Wie kalt<br />
die Seen in der Region wohl<br />
gerade sind? Gemeinsam mit<br />
einigen ausgebildeten Rettungstauchern<br />
der DLRG<br />
(Deutsche Lebensrettungsgesellschaft)<br />
Ulm werde ich<br />
das heute testen. Uwe, Leiter<br />
Einsatz, und Oli, Ausbilder<br />
der Strömungsretter, sowie<br />
Jojo und Jonas, zwei frisch<br />
ausgebildete Einsatztaucher,<br />
nehmen mich mit zum Gurrensee.<br />
Er liegt zwischen<br />
Senden und Neu-Ulm und ist<br />
aufgrund seiner klaren Sichtbedingungen<br />
und der guten<br />
Wasserqualität ein wahrer<br />
Hotspot für Taucher.<br />
Das Geheimnis<br />
des roten Opels<br />
Wie hoch die Chancen stehen,<br />
auf dem Grund etwas<br />
zu finden? „Die Aussichten,<br />
einen Schatz zu heben oder<br />
einen kuriosen Fund zu machen,<br />
sind gar nicht mal so<br />
gering“, wie Oli erklärt. 1992<br />
hat ein Trupp der Ulmer Rettungsschwimmer<br />
einen alten<br />
roten Opel in der Donau entdeckt.<br />
Im Inneren des Autos<br />
fand der Einsatztrupp einen<br />
Aal und die Knochen eines<br />
Mannes. Erst zwei pensionierte<br />
Polizisten konnten den<br />
Mann später identifizieren. Er<br />
galt seit 1962 als vermisst. Die<br />
Fenster waren heruntergekurbelt.<br />
So konnte das Fahrzeug<br />
leichter sinken. War es<br />
ein Verbrechen? Selbstmord?<br />
Das bleibt bis zum heutigen<br />
Tag ein Rätsel. In jedem Fall<br />
war der 62-jährige Schuster<br />
zu einer Fahrt aufgebrochen,<br />
die erst 30 Jahre später enden<br />
sollte.<br />
Auf den Grund gegangen<br />
Im Gurrensee überrascht die<br />
Aussicht. Kleine Fischchen<br />
wirbeln aufgescheucht und<br />
neugierig durch das Gewässer.<br />
Auf dem Grund: ein Hecht<br />
mit einer geschätzten Länge<br />
von anderthalb Metern. Uwe<br />
stupst mich an und zeigt auf<br />
den Fisch. Unbeweglich harrt<br />
dieser auf der Stelle aus. Vermutlich<br />
ist er auf der Lauer.<br />
Wir tauchen weiter und<br />
entdecken einen weiteren,<br />
kurios anmutenden Fisch,<br />
für den ich mich sofort begeistere.<br />
Zurück am Ufer ragt<br />
hinter mir ein Fischkopf aus<br />
dem Wasser. Der eigentümliche<br />
Fisch, den wir auf dem<br />
Grund gesehen haben. „Ist das<br />
ein Katzenhai?“ Oli steht an<br />
Land. Die anderen Taucher<br />
sind für eine weitere Übung<br />
noch einmal ausgerückt. Jetzt<br />
schwimmt der Fisch in langsam-schlängelnden<br />
Kapriolen<br />
seine Runden um mich,<br />
Die Aussichten,<br />
einen Schatz<br />
zu heben,<br />
sind gar<br />
nicht mal so<br />
gering.<br />
erinnert dabei tatsächlich ein<br />
bisschen an einen Hai. „Es ist<br />
ein Stör“, sagt Uwe, der mit<br />
den anderen zurückgekehrt<br />
ist. Warum sich dieser so zutraulich<br />
verhält? Dafür findet<br />
Uwes Mannschaft keine Erklärung.<br />
Ein letztes Mal inspiziert<br />
der Stör das Ufer, bevor<br />
er sich wieder auf den Grund<br />
des Sees verabschiedet.<br />
Ein besonderer Fund<br />
Ich recherchiere die Fischart<br />
später und finde heraus, dass<br />
der Stör hier eigentlich gar<br />
nicht mehr existieren dürfte.<br />
In Baden-Württemberg? Kein<br />
Vorkommen. So behauptet es<br />
Abtauchen im Gurrensee: DLRG-Einsatzleiter Uwe sorgt dafür, dass <strong>FRIZZ</strong>-Reporterin<br />
Julia unter Wasser nicht die Puste ausgeht. | Foto: Oliver Bernsau<br />
zumindest das Internet. Der<br />
Gurrensee bildet aufgrund<br />
seiner Reinheit eine absolute<br />
Ausnahme und für den Stör<br />
damit die Möglichkeit, eine<br />
zweite Heimat zu finden.<br />
Ulmer Wasserhelden<br />
Seit 100 Jahren lehrt die<br />
DLRG Ulm den Umgang in<br />
strömenden und dunklen<br />
Gewässern. Die Rettungsschwimmer<br />
haben im Lauf der<br />
Jahrzehnte unzählige Menschen<br />
aus Notlagen befreit<br />
und aus den verschiedensten<br />
Gewässern geborgen, stets<br />
dabei bemüht, das Gleichgewicht<br />
zwischen Mensch und<br />
Natur aufrechtzuerhalten.<br />
Vor 100 Jahren mit einigen<br />
schwimmsportbegeisterten<br />
Damen und Herren und einer<br />
Ausbildung durch die<br />
königlich-württembergische<br />
Schwimmschule begonnen,<br />
hat sich bis heute an der Motivation<br />
der Ulmer Rettungsschwimmer<br />
nichts geändert.<br />
Mit großem Einsatz verwirklichen<br />
die Ehrenamtlichen ihr<br />
Motto: „Jeder Nichtschwimmer<br />
ein Schwimmer, jeder<br />
Schwimmer ein Rettungsschwimmer.“<br />
Der Wunsch der<br />
Unterwasserhelden? „Nachwuchs!“<br />
Wer Abenteuer im<br />
Wasser mag und mehrmals<br />
wöchentlich Zeit für ein Hobby<br />
findet, der kann sich den<br />
Ulmer Rettungsschwimmern<br />
anschließen: ulm.dlrg.de<br />
Text: Julia Haaga<br />
Ein Einsatztaucher<br />
bei der Übung.<br />
Die DLRG in einem<br />
Schlauchboot, das<br />
für die Strömungsrettung<br />
eingesetzt<br />
wird. | Fotos: DLRG
FRAGE?<br />
ANTWORT!<br />
WAS WAR DEIN<br />
BESTES SOMMER-<br />
ERLEBNIS?<br />
Endlich Sommer! Die coolste Geschichte,<br />
die ich in der warmen<br />
Jahreszeit bisher so erlebt habe,<br />
war wahrscheinlich eine ungeplante<br />
Fahrt ins Blaue. Damals<br />
rief mich meine beste Freundin<br />
ganz spontan an, und meinte, ich<br />
solle doch jetzt gleich einfach mal<br />
meine Koffer packen. Nach kurzer<br />
Verblüffung habe ich das mit dem<br />
Kofferpacken natürlich direkt<br />
in die Tat umgesetzt. Und – total<br />
verrückt – nicht mal zwei Stunden<br />
nach dem Anruf saßen wir auch<br />
schon gemeinsam im Auto und<br />
waren auf dem Weg nach Italien.<br />
Das war einfach eine Fahrt ins<br />
Blaue, ganz ohne Ziel, dafür bei<br />
schönstem Wetter. Das hat richtig<br />
Laune gemacht. Damals haben<br />
wir dann gleich mehrere Tage in<br />
Bella Italia zusammen verbracht,<br />
und genossen die Zeit zu zweit.<br />
Daran denke ich sehr gerne zurück.<br />
Hintergründe S. 22-25: mons.design / Freepik<br />
Foto: privat<br />
Lia, 21<br />
aus Ulm<br />
„EINE UNGEPLANTE<br />
FAHRT INS BLAUE.“<br />
22
23<br />
2019 war mein Sommer mit zwei<br />
großen Lovestorys. Mit meiner Band<br />
Moop Mama feierten wir zehnjähriges<br />
Jubiläum auf dem Tollwood in<br />
München, unserer Entstehungsstadt.<br />
Hier hatten wir 2009 angefangen, in<br />
Parks zu spielen. Inzwischen sind wir<br />
in ganz Deutschland verstreut. Köln,<br />
Hamburg, Ulm … 5.000 Moop-Mama-<br />
Fans waren gekommen, um gemeinsam<br />
mit uns im ausverkauften Zelt zu<br />
feiern. Ein Wahnsinnsgefühl, wenn<br />
einem klar wird, dass all diese Menschen<br />
wegen deiner Musik da sind.<br />
Auch Deichkind und Blumentopf<br />
traten mit uns gemeinsam auf.<br />
Lovestory Nummer zwei: Es war das<br />
erste Konzert für meine Freundin,<br />
mit der ich damals ganz frisch zusammen<br />
war. Damit ich sie in der Menge<br />
trotz der vielen Tausend Menschen<br />
erkennen konnte, klebte ich zuvor<br />
eine Markierung auf den Boden. Bei<br />
der Aftershow-Party hat sie dann<br />
meine Eltern, Freunde und Bandkollegen<br />
kennengelernt. Wunderschön!<br />
Mit zwei anderen aus der Band war<br />
ich in diesem Sommer außerdem mit<br />
„Viva con Agua“ in Indien als Botschafter<br />
für Brunnenprojekte. Wir<br />
kamen in ein kleines Dorf ohne Strom<br />
und fließend Wasser. Die Menschen<br />
dort sprachen kein Englisch und wir<br />
konnten uns nicht miteinander verständigen.<br />
Dann haben wir einfach<br />
unsere Instrumente ausgepackt und<br />
für die Bewohner gespielt. Das ganze<br />
Dorf fing an zu tanzen. Hier wurde<br />
mir klar, was es bedeutet, dass Musik<br />
die Menschen miteinander verbindet.<br />
Musik ist die Sprache, die jeder versteht!<br />
Das hat mich sehr geerdet und<br />
den Sommer einzigartig gemacht.<br />
Peter, 36<br />
aus Ulm<br />
„5.000 FANS<br />
FEIERTEN MIT UNS.“<br />
Foto: Paul Gärtner
FRAGE?<br />
ANTWORT!<br />
Sommerzeit ist Festivalzeit! Aber<br />
Festivalzeit ist oft auch Unwetterzeit.<br />
Vor Jahren waren zwei<br />
Freunde und ich auf dem Splash-<br />
Festival. Wir hatten ein großes<br />
Zelt, zwei Pavillons und viele<br />
„Quality-of-life“-Sachen dabei.<br />
Recht schnell haben wir uns eine<br />
eigene kleine Anlage gebaut. Mit<br />
Gaffatape, Schnüren und unnötig<br />
vielen Heringen haben wir alles<br />
befestigt. Am ersten Tag gab es<br />
ein kleines Gewitter und die ersten<br />
Zelte auf dem Platz wurden<br />
in Mitleidenschaft gezogen, doch<br />
unsere befestigte Unterkunft hielt<br />
spielend stand. Easy!<br />
Doch dann kam der zweite Tag.<br />
Da zog ein Unwetter auf, das ich<br />
so noch nie erlebt habe. Innerhalb<br />
von Minuten änderte der Himmel<br />
seine Farbe von hellgrau zu lila<br />
zu nachtschwarz. Und dann ging<br />
es los. Sturmböen, Donner, Blitze<br />
und Kübel voller Wasser, die aus<br />
dem Himmel runterkrachen. Innerhalb<br />
kürzester Zeit war unsere<br />
uneinnehmbare Festung Schnee<br />
von gestern. Mit Mülltüten als<br />
behelfsmäßigem Regenmantel<br />
stolperten wir, wie viele andere,<br />
über den Zeltplatz. Ein paar nette<br />
Menschen luden uns beim Vorbeilaufen<br />
in ihr Wohnmobil ein. Das<br />
Angebot nahmen wir dankend an<br />
und verbrachten die kommenden<br />
Stunden mit deutlich zu vielen<br />
Leuten in dem zu kleinen Fahrzeug.<br />
Bei der Rückkehr zu unser<br />
„Splash-Heimat“ fanden wir außer<br />
Zerstörung eigentlich nichts<br />
vor. Trotzdem bauten wir alles<br />
ganz rudimentär wieder auf und<br />
feierten die Nacht und den kommenden<br />
Tag komplett durch.<br />
Ein echt surreales Erlebnis, aber<br />
eine Erfahrung, die ich nicht<br />
missen will! An der Stelle geht ein<br />
riesiges Danke und viele Grüße<br />
an Enno und seine Jungs mit dem<br />
viel zu kleinen Wohnmobil raus!<br />
Rebecca, 30<br />
aus Einsingen<br />
„DONNER, BLITZ<br />
UND KÜBEL VOLLER<br />
WASSER...“<br />
MACH MIT!<br />
Du möchtest auch dabei<br />
sein? Dann schreib uns deine<br />
Antwort mit Bild bis zum<br />
09.<strong>07</strong>.<strong>2021</strong> an mag@swp.de<br />
mit dem Betreff<br />
„NACHGEFRAGT“.<br />
24<br />
Die nächste Frage:<br />
„Wohin geht deine Reise?“<br />
Foto: privat
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Yasmin Tan<br />
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Abends in Ulm: Fast überall zieht bei schönem<br />
Wetter ein unverwechselbarer Geruch durch<br />
die Stadt. Da wird doch gegrillt! Jeder Deutsche<br />
tut es im Schnitt rund 13 Mal im Jahr. Auch in<br />
der <strong>FRIZZ</strong>-Redaktion gibt es große Fans von<br />
Feuer und Flamme.<br />
Hier ein paar Tipps – wer alles zusammenwürfelt,<br />
bekommt ein leckeres Menü. Wasser-im-<br />
Mund-zusammenlauf-Garantie!<br />
LECKERES<br />
VOM GRILL<br />
SUSE<br />
PILZE<br />
LECKER GEFÜLLT<br />
Was bei mir beim Grillen nicht fehlen darf,<br />
sind gefüllte Pilze. Ich liebe gefüllte Pilze!<br />
Hier verrate ich euch meine liebste Füllvariation.<br />
Zuerst besorge ich mir Champignons.<br />
Je größer, desto besser. Dann entferne<br />
ich den Strunk, putze sie und schon<br />
geht es an die Füllung. Hier nehme ich eine<br />
Schüssel, fülle eine Packung Frischkäse<br />
hinein, schneide frische Kräuter dazu (alternativ<br />
gefrorene Kräuter), füge Salz und<br />
Pfeffer sowie ein paar Tropfen von meiner<br />
allerliebsten roten Paste hinzu, die ich aus<br />
meinem letzten Urlaub in Ungarn mitgebracht<br />
habe, tomatig-scharf. Hier könnt<br />
ihr allerdings auch variieren und eure<br />
eigene Lieblingspaste mit reinrühren. Wer<br />
noch etwas Schärfe vertragen kann, streut<br />
ein paar Chilliflocken drüber oder schneidet<br />
ein Stück Peperoni dazu. Nun wird<br />
die Masse in die Pilze gefüllt und noch ein<br />
Würfel Feta darauf gelegt. Jetzt nur noch<br />
in Alufolie einwickeln und schon können<br />
die gefüllten Pilze auf den Grill. Mmh, da<br />
läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund<br />
zusammen.<br />
KARTOFFELN<br />
DIREKT AUS DER GLUT<br />
TAMARA<br />
Foto: pixabay<br />
STRAUSSENFLEISCH<br />
DIREKT VOM HOF<br />
Foto: privat<br />
Bei mir darf es beim Grillen wie bei allem im<br />
Leben sein: schnörkellos. Ein Stück Fleisch,<br />
ein bisschen gegrilltes Gemüse oder einen<br />
knackigen Blattsalat und dann bin ich schon<br />
happy. Wenns zwischendurch etwas Besonderes<br />
sein soll, dann packe ich meine Nichten<br />
ins Auto und wir machen einen Ausflug zur<br />
Straußenfarm Donaumoos in der Nähe von<br />
Leipheim. Dort sieht man schon von weitem<br />
die riesigen Gehege von den unfassbar großen<br />
Vögeln. Die Zucht findet genauso auf dem<br />
Hof statt wie die Schlachtung und Verarbeitung<br />
– das Futter ist natürlich, Auslauf und<br />
Unterschlupf für die Tiere sind gegeben. Wir<br />
schauen meist den imposanten Zweibeinern<br />
eine Weile zu, spazieren an den Gehegen<br />
entlang und dann geht es zum Schluss in den<br />
Hofladen. Die Straußensteaks sind herrlich<br />
vom Grill, aber das Nonplusultra ist natürlich<br />
das Filet. Erinnert ein bisschen an Rind, nur<br />
eben noch besonderer ...<br />
26<br />
Bei mir werden Kindheitserinnerungen wach, wenn es Kartoffeln<br />
in Alufolie gibt. Dafür braucht man eigentlich nicht<br />
mal einen Grill, ein einfaches Lagerfeuer reicht. Kartoffeln<br />
einwickeln, ins Feuer (oder in die Glut) werfen und irgendwann<br />
wieder rausholen. Im Optimalfall haben sie eine schöne<br />
krosse, nicht zu dunkle Kruste – im schlimmsten Fall bricht<br />
man die entstandenen Kohledinger auf und schaut, ob im Inneren<br />
noch was essbar ist. Grillkartoffeln schmecken pur, mit<br />
Salz bestreut, mit Butterflocken oder mit (Kräuter-)Quark.<br />
Sie machen auch als Beilage eine gute Figur.<br />
Mein Tipp: Die Kartoffeln rechtzeitig in die Glut geben. Je<br />
nach Größe, Sorte und Hitze brauchen sie nämlich eine Stunde<br />
zum Garen. Ungeduldige kochen die Kartoffeln vor oder<br />
stechen die rohen Kartoffeln mit einer Gabel ein, dann garen<br />
sie im Inneren schneller.<br />
KERSTIN<br />
Foto: RitaE/Pixabay<br />
Illustrationen designed by macrovector/Freepik
BLICK IN<br />
DIE KÜCHE<br />
RESTAURANT<br />
IM GLAS<br />
KASERNSTR. 2 | 89231 NEU-ULM<br />
Der Name ist Programm: „Restaurant<br />
im Glas by di Natale“<br />
nennt Hildegard di Natale ihr<br />
junges Restaurant im ehemaligen<br />
„Schiff“ in Neu-Ulm.<br />
Schon vor acht Jahren begann<br />
sie als Catering, Küchen-Basics<br />
wie Fonds und Soßen im Glas<br />
vorzubereiten, damit diese<br />
stets zur Hand waren. Jetzt gibt<br />
es das Ganze als Restaurant-<br />
Konzept: Die Gäste können ihr<br />
Essen im Glas abholen oder vor<br />
Ort essen – dort natürlich mit<br />
den passenden Beilagen.<br />
Info:<br />
Aktuelle Öffnungszeiten<br />
findest du in den sozialen<br />
Medien.<br />
Instagram:<br />
Restaurant_im_Glas_By_<br />
Dinatale.<br />
E-Mail:<br />
info@restaurant-im-glas.de<br />
Webseite:<br />
restaurant-im-glas.de<br />
Bohneneintopf<br />
und Bolognese<br />
Für alle Küchenvorgänge setzt<br />
di Natale auf ihren Konvektomat:<br />
„Er ersetzt den Grill,<br />
die Pfanne, den Backofen und<br />
den Kochtopf“, blickt sie auf<br />
ihr Lieblingsteil in der Küche.<br />
„Der Konvektomat arbeitet mit<br />
Dampf, nicht mit Strahlen wie<br />
die Mikrowelle.“ Das ist praktisch,<br />
zeitsparend und nachhaltig:<br />
„Unsere Gerichte werden<br />
unmittelbar nach Warenlieferung<br />
frisch zubereitet, in Gläser<br />
eingemacht und sterilisiert.“<br />
Da die Gerichte so haltbar gemacht<br />
weden, landet weniger<br />
im Müll. Zur Auswahl gibt es<br />
deutsche und italienische Spezialitäten,<br />
denn wie di Natales<br />
Namen schon sagt, hat sie familiäre<br />
italienische Bande. Bohneneintopf<br />
findet sich ebenso<br />
wie Bolognese auf der Karte.<br />
Zur Letzteren bestellen Gäste<br />
gerne selbstgemachte Gnocchi.<br />
Oben: Hildegard di Natale hat italienische Wurzeln. | Unten: Der Konvektomat ist ihr wichtigstes Werkzeug.<br />
Text und Fotos: Petra Starzmann<br />
27
<strong>FRIZZ</strong><br />
KIDS<br />
28<br />
MACH MIT!<br />
Du möchtest auch dabei sein? Dann schreib<br />
eine E-Mail an mag@swp.de mit dem Betreff<br />
„Kids Fragebogen“.<br />
X<br />
X<br />
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...ICH HABE GESCHWISTER<br />
...ICH MALE GERNE<br />
...ICH MACHE GERNE SPORT<br />
...ICH LESE GERNE<br />
...ICH TEILE GERNE<br />
...ICH HÖRE GERNE MUSIK<br />
...ICH PUZZLE GERNE<br />
...ICH MAG AUSFLÜGE<br />
...ICH PUTZE GERNE ZÄHNE<br />
...ICH VERKLEIDE MICH GERNE<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Illustrationen: rawpixel.com / Freepik
Von Anfang an glücklich<br />
KINDER<br />
SCHMÖKERN<br />
KINDERBÜCHER<br />
AUS DETTINGEN<br />
Reise ins ewige Eis –<br />
Wie werde ich Polarforscher<br />
Bjørn Ousland<br />
ISBN: 978-3-423-64054-1<br />
ab 8 Jahren<br />
16,95 Euro<br />
Wer als Polarforscher auf Expedition gehen will, braucht eine<br />
gute Vorbereitung. Das wusste schon Fridtjof Nansen, als er<br />
mit seinem Schiff ins ewige Eis aufgebrochen ist. Was für eine<br />
Ausrüstung wird gebraucht, wie sind die Wetterbedingungen,<br />
vor welchen Tieren muss man sich in Acht nehmen, und was<br />
für Power-Riegel sollte man unbedingt dabeihaben?<br />
Dieses Buch ist ein Expeditionsbericht und Beschäftigungsbuch<br />
für zukünftige Polarforscher/-innen. Mit Fakten, Bastelanleitungen<br />
und Rätselfragen.<br />
Die Florinis<br />
Helena Neufeld,<br />
Susanna Rahle Pfeifer<br />
ISBN: 978-3-965-30038-5<br />
12,95 Euro<br />
In diesem schön illustrierten Werk begleiten dich Saus und<br />
Braus, die zwei frechen Läuse, durch das ganze Buch.<br />
Die Geschichten über die Florinis stecken voller Fantasie, Humor<br />
und Einfühlungsvermögen. Hier wirst du in eine wundersame<br />
Welt mitgenommen, findest dich in den Blumenmenschen<br />
wieder und wirst zum Mitdenken animiert. Aber nicht nur das!<br />
Spielerisch lernst du sogar einige Blumennamen kennen.<br />
In diesem Buch erwarten dich drei einfühlsame Geschichten<br />
über Freude, Mut und Hoffnung, bis hin zum Sinn des Lebens.<br />
Maria Barnett mit ihrem selbstgestalteten Kinderbuch. | Bild: privat<br />
Eigentlich betreibt Maria Barnett mit ihrem Mann Paul<br />
ein Goldschmiede-Atelier in Dettingen. Seit 2018 ist die<br />
freischaffende Künstlerin aber auch als Kinderbuchautorin<br />
tätig. Zwei hat sie bisher veröffentlicht: „Rubi, Karl und<br />
die Himbeeren“ sowie „Rubi, Karl und die Einladung“. Die<br />
Geschichten beschäftigen sich mit Themen wie Fantasie,<br />
Natur und Freundschaft. Sowohl die Texte als auch die<br />
Zeichnungen stammen dabei alle aus Maria Barnetts Feder.<br />
Die Bücher gibt es im Buchhandel und direkt im Atelier in<br />
Dettingen.<br />
Text: Dominik Schele<br />
barnett-und-barnett.de<br />
Supererde – So spektakulär<br />
ist unser Planet<br />
ISBN: 978-3-8310-3463-5<br />
ab 8 Jahren<br />
je 19,95 Euro<br />
Willkommen in der Welt der Wunder! Ob See aus Feuer oder<br />
Wüste aus Eis, unser Planet ist ein faszinierender Ort. In diesem<br />
beeindruckenden Nachschlagewerk werden bedeutende<br />
Plätze der Erde, Landschaften und Wetterphänomene auf<br />
spektakulärste Art und Weise auf doppelseitigen Portraits in<br />
Szene gesetzt. Mit dem Kindersachbuch erkundest du unsere<br />
erstaunliche Erde anhand atemberaubender Luftaufnahmen<br />
und Naturfotografien, 3D-Grafiken und unterhaltsamer Texte<br />
mit spannenden Fakten und verblüffenden Rekorden.<br />
Freuen Sie sich auf:<br />
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- Babybekleidung ab Größe 44<br />
- Kindermode bis Größe 104<br />
- Große Spielwarenabteilung<br />
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- Autositze, Möbel, Reisebetten, Kinderwagen uvm.<br />
H O P P A L A<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10.00 - 18.00 Uhr I Sa: 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Wegenerstr. 2 | 89231 Neu-Ulm | Tel. <strong>07</strong>31 87400 | info@neher-hoppala.de | www.neher-hoppala.de<br />
29
WANN AM BESTEN<br />
WOHIN ...<br />
VERANSTALTUNGS<br />
TICKER<br />
WAS<br />
GEHT<br />
AB?!<br />
DIE PUDERDOSE<br />
KABARETT IM KCC<br />
21. JULI. - 18.30 UHR<br />
Foto: Verena Gremmer<br />
Die Puderdose, das ist die Geschichte<br />
der beiden Freundinnen Claudia und<br />
Irene, die eines Tages auszogen, um die<br />
Welt zu ihrem privaten Wohnzimmer<br />
zu machen und Menschen im Namen<br />
der Liebe zum Lachen zu bringen. Ihre<br />
Mittel: Witz, Weiblichkeit und eine kleine<br />
Prise Wahnsinn, gepaart mit Stimmgewalt<br />
und vollem Körpereinsatz.<br />
kcctheater.de<br />
01 Do<br />
BÜHNE<br />
Glückspilze<br />
Irische Sommertheater Komödie<br />
mit Live-Musik<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
LITERATUR<br />
Sigrid Katharina Eismann:<br />
„Das Paprikaraumschiff“<br />
Ulm, Forum Theater der Stadtbibliothek<br />
Ulm, 19.30<br />
SONSTIGES<br />
(k)ein Stück von MIR<br />
experimenteller, theaterpädagogischer<br />
Workshop mit<br />
Schüler*innen<br />
Ulm, Münsterplatz 14.00<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00<br />
02 Fr<br />
BÜHNE<br />
Blind Date<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
Psychisch korrekt, politisch<br />
defekt<br />
von und mit Kathi Wolf<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
03 Sa<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Psychisch korrekt, politisch<br />
defekt<br />
von und mit Kathi Wolf<br />
Neu-Ulm, Theater Neu-Ulm,<br />
20.00<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Tanztheater<br />
Ulm, Theater, Großes Haus,<br />
19.00<br />
FÜHRUNG<br />
Beat Zoderer – Visuelle<br />
Interferenzen 1990–2020<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
14.00<br />
Lugabeidl – Ulms X-Factor<br />
(Das Unfassbare)<br />
Ulm, Tourist-Information<br />
Ulm/Neu-Ulm, 18.30<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
04 So<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
KINDER<br />
Zig Zag Zoderer<br />
Interaktive Kinderführung<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
14.00<br />
FÜHRUNG<br />
Ein Woodstock der Ideen –<br />
Joseph Beuys, Achberg und<br />
der deutsche Süden<br />
Öffentliche Führung<br />
Ulm, Museum Ulm, 15.00-16.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 15.00-21.00<br />
30<br />
Alle Angaben ohne Gewähr
05 Mo<br />
<strong>07</strong> Mi<br />
08 Do<br />
09 Fr<br />
BÜHNE<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
VORTRAG<br />
Humboldt-Lecture<br />
Prof. Dr. Thomas Kirchhoff:<br />
Wildnis<br />
Ulm, Stadthaus, 20.00<br />
06 Di<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
LITERATUR<br />
Ulrich Krafft: Religiöser<br />
Dirigent der Reichsstadt Ulm<br />
vor der Reformation<br />
Buchpräsentation<br />
Ulm, Stadt- und Kinderbibliothek<br />
Ulm, 19.30<br />
KINDER<br />
Geschichtenschatz<br />
Neu-Ulm, Stadtbücherei Neu-<br />
Ulm, 15.00-15.30<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
MUSIK<br />
Die Leonhardsberger &<br />
Schmid Show<br />
Open Air | Musikkabarett<br />
Memmingen, Kaminwerk,<br />
20.00<br />
VORTRAG<br />
Joannes Baptista Sproll –<br />
Bischof im Widerstand<br />
Von Scholl zu Sproll – christliche<br />
Motivation im Widerstand<br />
Ulm, Kath. Gemeindehaus St.<br />
Georg, 19.30<br />
BÜHNE<br />
Blind Date<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
10 Sa<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
1 JAHR FAHREN,<br />
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31
WANN AM BESTEN<br />
WOHIN ...<br />
FÜHRUNG<br />
Beat Zoderer – Visuelle Interferenzen<br />
1990–2020<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
14.00-15.00<br />
KINDER<br />
Geschichtenschatz<br />
Neu-Ulm, Stadtbücherei Neu-<br />
Ulm, 15.00-15.30<br />
MUSIK<br />
Alex Diehl<br />
Open Air | Singer-Songwriter<br />
Memmingen, Kaminwerk,<br />
20.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 15.00-21.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
11 So<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
KINDER<br />
Groovin’Kids Double Drums<br />
Percussion Show für Kids<br />
Langenau, Pfleghof, 11.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 15.00-21.00<br />
13 Di<br />
BÜHNE<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
15 Do<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
16 Fr<br />
BÜHNE<br />
Blind Date<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
Der Tatortreiniger<br />
Blaubeuren, Sommerbühne am<br />
Blautopf, 20.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
14 Mi<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
17 Sa<br />
VORTRAG<br />
Städtebau von heute /<br />
Utopien für morgen<br />
Ulm, Ulmer Innenstadt, 18.00<br />
FÜHRUNG<br />
Beat Zoderer – Visuelle<br />
Interferenzen 1990–2020<br />
Ulm, Kunsthalle Weishaupt,<br />
14.00-15.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
18 So<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
21 Mi<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
KINDER<br />
Geschichtenschatz<br />
Neu-Ulm, Stadtbücherei Neu-<br />
Ulm, 15.00-15.30<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
22 Do<br />
MUSIK<br />
Chris Hopkins Quartet feat.<br />
Scott Hamilton<br />
Swing<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
JULI <strong>2021</strong><br />
BÜHNE<br />
Glückspilze<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 20.30<br />
Love is in the air<br />
Musikalischer literarischer Abend<br />
Roggenburg, Innenhof Kloster,<br />
20.00<br />
OPEN AIR<br />
DO<br />
08.<strong>07</strong>. DIE LEONHARDSBERGER<br />
& SCHMID SHOW<br />
MUSIKKABARETT<br />
OPEN AIR<br />
SA<br />
17.<strong>07</strong>.<br />
ALEX DIEHL<br />
SINGER-SONGWRITER<br />
OPEN AIR<br />
SA<br />
24.<strong>07</strong>. MAUFLIMMERN<br />
KURZFILME<br />
SA<br />
31.<strong>07</strong>. THUNDERMOTHER<br />
HARD ROCK<br />
32<br />
Alle Angaben ohne Gewähr
FÜHRUNG<br />
Die Sedelhöfe – neues<br />
Stadtquartier<br />
Ulmer Extras<br />
Ulm, Mitte, Sedelhöfe,<br />
17.00-19.00<br />
23 Fr<br />
BÜHNE<br />
Dracula – Musical<br />
Ulm, Wilhelmsburg, 20.30<br />
MUSIK<br />
Siyou meets Joe Fessele feat.<br />
Christoph Scherer<br />
Gospel & Weltmusik<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
24 Sa<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
Mauflimmern<br />
Kurzfilme<br />
Memmingen, Kaminwerk,<br />
21.00<br />
KINDER<br />
Das tapfere Schneiderlein<br />
ab 4 Jahren<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 15.00<br />
25 So<br />
MUSIK<br />
Rose Tattoo<br />
European Tour 2020<br />
Ulm, Roxy, 20.00<br />
SONSTIGES<br />
Bücherfestival<br />
Bücherflohmarkt, Märchenerzählerin<br />
und mehr<br />
Langenau, Pfleghof, 11.00-16.00<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 15.00-21.00<br />
KINDER<br />
Berblinger auf der Bühne<br />
Ulm, Stadt- und Kinderbibliothek<br />
Ulm, 20.00<br />
Das tapfere Schneiderlein<br />
ab 4 Jahren<br />
Blaustein, Herrlingen, Theaterei<br />
Herrlingen, 11.00, 16.00<br />
28 Mi<br />
KINDER<br />
Geschichtenschatz<br />
Neu-Ulm, Stadtbücherei<br />
Neu-Ulm, 15.00-15.30<br />
29 Do<br />
FÜHRUNG<br />
Industrialisierung und<br />
Festungsbau – eine Stadt<br />
im Korsett<br />
Ulmer Extras<br />
Ulm, Weststadt, Treffpunkt:<br />
Ehinger Tor, 17.00-19.00<br />
30 Fr<br />
MUSIK<br />
Catt „Why, Why“–Tour <strong>2021</strong><br />
Singer/Songwriterin<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
31 Sa<br />
MUSIK<br />
Branco Galoic & Francisco<br />
Cordovil<br />
Balkan meets Iberia<br />
Langenau, Pfleghof, 20.00<br />
Thundermother<br />
Hardrock<br />
Memmingen, Kaminwerk,<br />
20.00<br />
SONSTIGES<br />
SoundGarten<br />
Ulm, Roxy, 17.00-21.00<br />
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33
LETZTE<br />
SEITE<br />
Ich würde nicht sagen, dass ich Menschen,<br />
die auf Fleisch verzichten, seltsam<br />
oder blöd finde. Ich finde sie aber<br />
auch nicht total cool. Eigentlich sind sie<br />
mir weitestgehend egal. Außer sie wollen<br />
mich partout von ihrem Lebensstil<br />
überzeugen. Und da haben wir es schon:<br />
das Bild des predigenden Veganers, der<br />
mich bei jedweder Gelegenheit bekehren<br />
möchte. Ja, genau diese Hardcore-<br />
Hansel sind der Grund dafür, warum niemand<br />
diese Pflanzenfresser leiden kann.<br />
Die sollten sich echt …<br />
Moment mal! Um ganz ehrlich zu sein,<br />
hab ich noch nie einen Veganer bzw. Vegetarier<br />
getroffen, der missionarisch unterwegs<br />
war, geschweige denn mich ungefragt<br />
volllaberte. Das mag es hier und<br />
da geben, kam mir persönlich aber noch<br />
nie unter. Man erzählt sich das. Man<br />
hört davon. Beinahe bin ich geneigt, das<br />
Ganze als urbane Legende abzutun. Allerdings<br />
wird dieses Klischee immer und<br />
immer und immer wieder hervorgekramt<br />
und taucht auch in Diskussionen überproportional<br />
oft auf. Überraschend vielen<br />
Comedy- und Kabarett-Programmen<br />
dient diese Trope auch als Grundlage.<br />
Doch selbst erlebt? Nope!<br />
„Preach it, brother!“<br />
Ganz anders sieht das überraschenderweise<br />
bei den Fleischessern aus. Versteht<br />
mich nicht falsch. Ich mag Fleisch. Ich<br />
mag Wurst. Ich mag tierische Produkte.<br />
Was ich aber tatsächlich nicht mehr mag,<br />
sind diese Leute, die Fleisch zelebrieren<br />
und nun meinen, den absoluten Gegenpol<br />
bilden zu müssen. Um ehrlich zu sein,<br />
gehen mir diese veganerhassenden Fleischenthusiasten<br />
grandios auf den Sack.<br />
Da erwähnt man in einem unbedachten<br />
Moment beispielsweise, dass etwas Profanes,<br />
wie Zucchini vom Grill, durchaus<br />
lecker ist. Augenblicklich füllt sich der<br />
Raum mit einer Aura des Misstrauens.<br />
„Ähm, Zucchini? Aufm Grill? Verpiss<br />
dich mit dem Scheiß. Aufn Grill kommtn<br />
ordentliches Steak oder maximal ’ne<br />
Wurst.“ Und dann geht es los. Die besten<br />
Stücke vom Schwein oder Rind werden<br />
durchexerziert. Geflügel wird eher selten<br />
erwähnt, denn das ist ein bisschen wie<br />
Fisch. Kein komplett richtiges Fleisch –<br />
eher ein beinahe-veganes Substitut. Der<br />
DIE SACHE<br />
MIT<br />
DEM FLEISCH<br />
Vortrag geht weiter und irgendwo hört<br />
man leise: „Preach it, brother.“ Welche<br />
Teile müssen wie zubereitet werden?<br />
Wieso ist blutig immer besser? Weshalb<br />
ist alles in Richtung Gemüse und Salat<br />
beim Grillen nur deshalb dabei, weil<br />
halt auch Weibsvolk anwesend ist? Und<br />
schlussendlich eine lange Abhandlung<br />
darüber, warum Fleisch einfach das Maß<br />
aller Dinge und superdupermännlich ist.<br />
Sakrament der Fleischeslust<br />
Gar lust‘ge Sprüche wie: „Von Salat<br />
schrumpft der Bizeps“, „Fleisch ist mein<br />
Gemüse“ oder „Veganer fressen meinem<br />
Essen das Essen weg“ garnieren das Ganze<br />
und sorgen für weitere Erheiterung.<br />
Schön ist, dass man sich an dieser Stelle<br />
wenigstens immer was Neues einfallen<br />
lässt und nicht seit 1996 immer wieder<br />
den selben Quatsch von sich gibt. Es ist<br />
nicht nur müßig, diesen Ausschweifungen<br />
zu lauschen, es ist mitunter auch<br />
einfach widerlich. Nicht wegen des Fleisches,<br />
sondern wegen der Fleischkonsumenten,<br />
die mich bekehren wollen.<br />
Diese selbsternannten Wurstmissionare,<br />
welche erkannt haben, dass es nur den<br />
einen Gott namens Karnismus gibt und<br />
allen – egal ob sie es hören wollen oder<br />
nicht – das Sakrament der Fleischeslust<br />
eintrichtern wollen, nein müssen.<br />
Ein männliches Problem?<br />
Lustigerweise wird mir gerade nicht nur<br />
bewusst, wie sehr mich diese Fleischjünger<br />
aufregen, sondern dass es sich<br />
dabei um ein vornehmlich männliches<br />
Problem zu handeln scheint. Bestimmt<br />
gibt es zahlreiche Frauen, die ebenfalls<br />
geneigt sind, dem fleischlosen Genuss<br />
den Riegel vorzuschieben. Doch ebenso<br />
wie missionierende Veganer, hab ich das<br />
bisher selbst noch nicht erlebt – in meiner<br />
Wahrnehmung ist das eine so gut wie<br />
rein maskuline Sache.<br />
Und um nun auf einer dezent polemischen<br />
Note zu enden: Wenn ich es<br />
mir recht überlege, handelt es sich bei<br />
jenem hier aufgeführten Typus um genau<br />
den gleichen, der die Notwendigkeit des<br />
Mund-Nasen-Schutzes nicht wahrhaben<br />
wollte, der dem Klimawandel mit einem<br />
fetten SUV ins Gesicht lacht und der Rassismus<br />
als etwas kaum Existentes abtut,<br />
was ausschließlich andere angeht.<br />
Dominik Schele<br />
34<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>FRIZZ</strong>, das monatliche Stadtmagazin,<br />
Herausgeber:<br />
Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77 • 89<strong>07</strong>3 Ulm<br />
Tel: <strong>07</strong>31 156-529<br />
E-Mail: info@frizz-ulm.de<br />
Internet: frizz-ulm.de<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Schaumburg (verantwortlich),<br />
Anschrift wie Verlag,<br />
Yasmin Tan (Objektleitung)<br />
Redaktionsleitung:<br />
Stefanie Müller (verantwortlich),<br />
Dominik Schele<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77 • 89<strong>07</strong>3 Ulm<br />
Gestaltung:<br />
Tamara Saß (mediaservice ulm)<br />
Titelbild:<br />
Jessy J. Photography<br />
Datenschutz:<br />
datenschutz@swp.de<br />
Druck:<br />
fec - druck+medien GmbH & Co. KG<br />
Zeissstraße 8 • 89264 Weißenhorn<br />
Redaktionsschluss: 12.<strong>07</strong>.<strong>2021</strong><br />
Anzeigenschluss: 09.<strong>07</strong>.<strong>2021</strong><br />
Erscheinung: 02.08.<strong>2021</strong><br />
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Yasmin Tan<br />
Tel: <strong>07</strong>31 156-529<br />
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