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WOLL Magazin 2021.1 Frühling I Meschede, Bestwig, Olsberg

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<strong>Frühling</strong> 2021<br />

15<br />

Worte, Orte, Land und Leute.<br />

Ausgabe für<br />

<strong>Meschede</strong>,<br />

<strong>Bestwig</strong> und<br />

<strong>Olsberg</strong><br />

Sauerland<br />

Herrlicher <strong>Frühling</strong><br />

im Sauerland<br />

Kletterparadies am <strong>Bestwig</strong>er Bähnchen<br />

Assinghausen, das Rosendorf<br />

Seglerglück auf dem Hennesee<br />

www.woll-magazin.de | www.imsauerland.de<br />

<strong>WOLL</strong> - mit Herz und Hand von


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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn es beginnt zu grünen und zu blühen, das Gefühl des Neubeginns sich breit<br />

macht und die Natur zu neuem Leben erwacht: Dann ist <strong>Frühling</strong>, das Sinnbild<br />

des erwachenden Lebens. Diesem „Aufbruch“ widmen wir uns in dieser <strong>WOLL</strong>-<br />

Ausgabe mit unserem Schwerpunkt-Thema. Wir sind buchstäblich rausgegangen<br />

und haben erfahren, dass die Natur ein Trainingsparcours ist, der alle Sinne fordert<br />

und fördert. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben die Freizeitmöglichkeiten<br />

unter die Lupe genommen, einen Blick in die Gärten unseres Sauerlandes<br />

geworfen und eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten entdeckt. Kreisgärtnermeister<br />

Peter Horst aus <strong>Meschede</strong> mahnt: „Die Pflanze darf im Garten<br />

nicht zu kurz gekommen.“ Die Pflanze eben als Sinnbild des Lebens.<br />

Große Verdienste um den SSV <strong>Meschede</strong> und den heimischen Bildungsstandort<br />

hat sich Jochen Kriebel erworben, wir haben ihn auf unserer Rundreise besucht.<br />

Der junge Max Rüther aus <strong>Olsberg</strong>-Bruchhausen ist als Abenteurer unterwegs,<br />

als Goldgräber in Kanada. Markus Buscher aus <strong>Meschede</strong> segelt für sein Leben<br />

gern, so oft es geht mit seinem Kajütboot Nordwind auf dem heimischen Hennesee.<br />

Paul Senske<br />

Chefredakteur<br />

Auf unserer Tour haben wir zudem in Assinghausen und Wasserfall Station gemacht.<br />

Beide Dörfer sind lebens- und liebenswerte Orte mit typischem Sauerländer<br />

Charme.<br />

Viel Spaß beim Lesen der <strong>WOLL</strong>-Frühjahresausgabe!<br />

Paul Senske<br />

Kontakt:<br />

www.woll-magazin.de<br />

redaktion-mbo@woll-magazin.de<br />

facebook.com/<strong>WOLL</strong>MesBesOls<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 3


<strong>Meschede</strong><br />

10 Der Eisvogel an der Ruhr<br />

14 Die Syrerin Huda Adawan<br />

28 Familie Menge aus Berge<br />

51 Marktfrau Maria Fraune-Tillmanns<br />

55 Visbeck<br />

56 Segler Markus Buscher<br />

60 Die Kräuterkundige Anna Kremer<br />

66 Autohaus Gödde<br />

94 Auto Technik Schulte<br />

115 Jochen Kriebel im Ruhestand<br />

123 Prof.-Hoberg-Straße in Heringhausen<br />

124 Verkehrsknotenpunkt <strong>Meschede</strong><br />

126 Friedensglocken am Hennesee<br />

128 Nur ein paar Meter bis zum nächsten Ascher<br />

Schwerpunkt „<strong>WOLL</strong><br />

geht raus“ ab Seite 19<br />

<strong>Bestwig</strong><br />

12 Tüftler Fabian Voss<br />

16 Die Bergbau-Lichterkirche Ramsbeck<br />

32 Klettergebiet „Am Bähnchen“<br />

62 Die Plästerlegge<br />

63 Ortsporträt Wasserfall<br />

104 Nuttlars Unterwasserwelt im Kino<br />

118 Kaninchenexperte Reinhold Dünnebacke<br />

<strong>Olsberg</strong><br />

06 Rosendorf Assinghausen<br />

52 Kneipp-Park <strong>Olsberg</strong><br />

65 Das Negertal<br />

80 Robert geht wandern<br />

84 Berufsbildungswerk Bigge<br />

97 Die Oventroper<br />

120 <strong>Olsberg</strong>er Goldsucher in Kanada<br />

Aus dem Sauerland<br />

31 Kuh-Comic<br />

50 Lobbe-Entsorgung<br />

67 Michael Senske<br />

70 Gedicht: Der <strong>Frühling</strong><br />

71 Werkstatt St. Martin Brilon<br />

72 Fotoserie Mühlen<br />

78 Musikband One Tape<br />

86 Freie Ritterschaft Ense<br />

89 BZB Willerscheid<br />

92 Tilia<br />

95 Modellbauer Josef Sommer<br />

98 Fiona Hoppe<br />

101 IHK<br />

102 Manuka-Honig<br />

105 Literatur<br />

110 Ango Reha-Technik<br />

113 Netzfundstücke<br />

130 Premium-Verteilstellen/Impressum<br />

4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Musste gucken:<br />

Wie die Stadt Warstein ihren Wald rettet<br />

Hier ein schönes Beispiel, wie<br />

das Sauerland ein waldreiches<br />

Land bleiben<br />

kann:<br />

Quelle: https://youtu.be/gbb7ZDEPIwY<br />

Das Buschwindröschen<br />

Im dunklen Nadelwald fühlt sich das<br />

Buschwindröschen so gar nicht wohl.<br />

Schließlich braucht diese Anemonen-Art<br />

besonders viel Licht zum<br />

Wachsen. Hat sie davon ausreichend,<br />

überzieht sie den Waldboden schon<br />

im März mit einem wunderschönen,<br />

weißen Blütenteppich. Gegen Nässe<br />

und Kälte kann sie sich gut wehren,<br />

nur der kalte Frühjahrswind macht<br />

ihren zarten Blütenblättern zu schaffen. Durch die Neuanpflanzung von<br />

Laubbäumen werden wir uns künftig wohl häufiger an der „anemone<br />

nemorosa“ (= „waldbewohnende Windblume“) erfreuen können. (c.z.)<br />

Die Rückkehr<br />

der Sonnenvögel<br />

Haben Sie schon die ersten Kraniche<br />

am Himmel entdeckt? Die “Sonnenvögel”<br />

der ägyptischen Mythologie.<br />

Leise sind diese großen Vögel ja<br />

nicht gerade, denn sie verkünden ihre<br />

Rückkehr aus südlichen Gefilden, aus<br />

Frankreich, Spanien und Nordafrika,<br />

durch lautes Trompeten.<br />

Selbst, wenn er weiter oben fliegt,<br />

erkennt man einen Kranich-Schwarm<br />

sofort. Und zwar an der auffälligen<br />

Keilformation, zu der bis zu 1.500<br />

Vögel zählen. Die imposanten Flie ger<br />

können bis zu 2.000 km nonstop zurücklegen.<br />

Das Sauerland überfliegen sie meist<br />

nur, denn sie haben noch einen weiten<br />

Weg vor sich. Ihre Sommerquartiere<br />

liegen in Skandinavien, Polen,<br />

im Baltikum und Weißrussland.<br />

Und seit einigen Jahren auch wieder<br />

in Nord- und Nordost-Deutschland.<br />

(c.z.)<br />

Schmetterlinge mögen keine Rasenmäher<br />

Wo sind eigentlich all die Wiesen geblieben? Richtige Wiesen. Mit Wildblumen,<br />

Wildgräsern und Kräutern. Gelegentlich findet man sie sogar in Städten<br />

… Denken Sie dann bitte nicht sofort: Hier müsste auch mal wieder gemäht<br />

werden. Denn Schmetterlinge, Hummeln und viele andere Insekten brauchen<br />

die Artenvielfalt gesunder Wiesen. Wer sich die Zeit nimmt und einmal<br />

genauer hinschaut, kann dort auch eine einzigartige Pracht entdecken: Wiesenflockenblumen,<br />

Hahnenklee, Wiesenschaumkraut, Lichtnelken, Gänsefingerkraut.<br />

Schmetterlinge sind selten geworden … (c.z.)<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 5


Im Rosendorf<br />

Assinghausen<br />

Ansteckendes „Asker Rosenfieber“<br />

Sonja Funke<br />

Rosenverein Assinghausen<br />

S<br />

ie heißen Mozart, Gräfin Diana<br />

oder Laguna, sie sind sehr robust<br />

und ab Juni blüht eine schöne als die<br />

andere: Insgesamt 200 Rosensorten prägen,<br />

umrahmt vom Sauerländer Fachwerk, das<br />

Rosendorf Assinghausen. Mitten durch den<br />

Ort führen wie ein Kleeblatt vier Rosenwege,<br />

ein Muss für Ausflügler.<br />

Die Assinghäuser, auch Asker genannt, haben<br />

ihren Ort in einen fantastischen Rosengarten<br />

verwandelt. Assinghausen ist eines von nur sieben<br />

anerkannten Rosendörfern der Deutschen<br />

Rosengesellschaft in ganz Deutschland. Und<br />

das, obwohl es anfangs bei Rosenexperten echte<br />

Skepsis gab. Kann das funktionieren? „Wir<br />

liegen auf 400 Metern, haben starke Winter,<br />

da sind wir belächelt worden. Doch unsere<br />

Expertin antwortete: ,Ja, es geht, mit robusten<br />

Sorten.‘“, resümiert Marloes Birkhölzer, Vorsitzende<br />

des Rosenvereins, stolz. Ein 35 Seiten<br />

starkes Heftchen mit Wegbeschreibungen, das<br />

bei der Touristik <strong>Olsberg</strong>, im Assinghauser<br />

Supermarkt und in den Gaststätten kostenlos<br />

erhältlich ist, belegt dies eindrucksvoll.<br />

Die Expertin im Hintergrund, das ist Mechtild<br />

Heidrich, die 1992 mit ihrer Familie nach<br />

Assinghausen zog und als erstes mit ihrem<br />

eigenen Garten überzeugte. Was vor rund<br />

20 Jahren mit ihr und einem Alleinstellungsmerkmal<br />

für den Ort begann, ist jetzt ein<br />

echter Selbstläufer geworden“, sagt Marloes<br />

Birkhölzer. „Erst pflanzten die Vereine und die<br />

Hackeclubs in ihren Beeten, dann die privaten<br />

Hausbesitzer. Gefühlt sind fast alle hier den<br />

Rosen verfallen, es ist schon erstaunlich, wie<br />

viele mitmachen. Wir haben zum Beispiel ein<br />

ganz neues Ferienhaus im Ort und der Besitzer<br />

hat direkt eine Rose in den Vorgarten gepflanzt“,<br />

freut sich Marloes Birkhölzer.<br />

6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Marloes Birkhölzer<br />

Damen auf dem Rosenfest<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 7


Wird das Logo breiter als 900 mm dargestellt, besteht die Option, die<br />

Logo-Schutzzone zu halbieren.<br />

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mit der Breite und Höhe der gesamten Wort-Bild-Marke.<br />

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des Buchstabens „g“ aus dem Claim als Bezugspunkt auf.<br />

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Folge von Focus Money als „Fairster Kfz-<br />

Versicherer“ ausgezeichnet wurde.<br />

Etwa von Ende Juni bis in den September hinein schwelgen<br />

Besucher nun in Assinghausen in betörenden Düften und<br />

können die verschwenderische Farbenvielfalt bewundern.<br />

„Wir sind Rosenverrückte“, schreibt der Rosenverein von sich<br />

selbst auf seiner Homepage. Mechtild Heidrich als Rosenexpertin<br />

ist zwar nicht mehr Vorsitzende, aber ständige Beraterin<br />

im Hintergrund, so wie auch die Rosengesellschaft mit<br />

all ihrer Expertise. Der Rosenverein selbst kümmert sich um<br />

1-5 den Romantikgarten, direkt am Gasthof „Zur Höhe“. Dort,<br />

unterhalb der Kirche, steht auch der Reisen-Speicher als ältestes<br />

Gebäude der Stadt <strong>Olsberg</strong>. Erst im Jahr 2018 wurde der<br />

Rosen-Rosenkranz, mit Leader-Mitteln gefördert, im Asker<br />

Küsterland eröffnet. Er ist europaweit einzigartig mit seinen<br />

begehbaren Perlen, die durch kleine runde Beete mit je einem<br />

Rosenstock symbolisiert werden.<br />

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8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Und, wie lautet nun das Erfolgsgeheimnis für schöne Rosen?<br />

Marloes Birkhölzer: „Mir hat mal eine Freundin gesagt:<br />

,Schneide am besten ab, wenn du gerade so richtig sauer bist:<br />

Zack dran her und nicht zu wenig, dann hast du richtig geschnitten.‘<br />

“ Die Kraft der Rose ist im Boden: „Von da treibt<br />

sie aus.“ Also bitte tief genug pflanzen und nicht zu sehr mit<br />

Gießwasser verwöhnen.“ Und Pestizide? Nein, danke! Dies alles<br />

hat Mechthild Heidrich den Askern mit auf den Weg gegeben.<br />

Und mit der Rose „Weg der Sinne“ sicherte sie auch dem Hochsauerland<br />

eine eigene tolle Sorte, benannt nach dem Rothaarsteig.<br />

Ja, das alles auf 400 Metern Höhe und bei immer noch<br />

ziemlich kalten Wintern! ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 9


Perspektive<br />

Eisvogel an der Ruhr<br />

S. Droste<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 11


Ein Nuttlarer Tüftler macht´s vor<br />

Fabian und<br />

der Mähroboter<br />

Christel Zidi<br />

Jürgen Eckert & Privat<br />

H<br />

aben Sie Ihren Rasenmäher schon ausgepackt?<br />

Und vielleicht festgestellt, dass der seinen Geist<br />

aufgegeben hat? Pech. Und so ganz billig, ist ein<br />

guter Neuer auch nicht gerade. Warum basteln Sie denn<br />

nicht einfach selbst einen? Selbst? Ja, genau. Denn das<br />

ist gar nicht so schwer. Der Nuttlarer Fabian Voss hat<br />

das auch gemacht und kann Ihnen genau zeigen, wie das<br />

funktioniert. Aber im Ernst: Ohne gewisse Grundkenntnisse<br />

funktioniert das dann aber doch nicht wirklich.<br />

Fabian Voss<br />

Was so ein Weihnachtsgeschenk doch bewirken kann. Fabian<br />

Voss war noch ein kleiner Junge, als er einen Elektro-Baukasten<br />

geschenkt bekam. Mit Glühlämpchen, Batterie, Magneten<br />

und vielen bunten Schaltern. Hinzu kam, dass sein Vater<br />

ebenso gern tüftelte und sein Sohn ihm dabei zusah - genau<br />

zusah. „Dadurch, dass mein Vater damit angefangen hatte,<br />

habe ich immer mitgemacht. Im Werkzeugkeller unten bei uns<br />

im Haus. Hier ´ne Schraube, da ´ne Schraube. Ich war eigentlich<br />

immer mit dabei. Von klein auf.“<br />

Der kleine Fabian war begeistert von Elektrotechnik, der erwachsene<br />

Fabian ist es immer noch. Heute ist Fabian Voss 24<br />

Jahre alt und studiert, nach einer abgeschlossenen Ausbildung<br />

als Informatikkaufmann, zurzeit im Bachelor den Studiengang<br />

Wirtschaftsinformatik. Einen technischen Beruf hätte<br />

man sich ja eigentlich eher beim ihm vorstellen können. Aber:<br />

„Das ganze Wirtschaftliche finde ich sehr interessant. Der<br />

Studiengang ist schön durchgemischt, es geht nicht nur in eine<br />

Richtung“, klärt Fabian auf. Aber das Tüfteln ist weiter seine<br />

liebste Freizeitbeschäftigung.<br />

Die Idee zum Bau eines Rasenmähers hatte sein Vater, als er<br />

auf dem Balkon stand und auf den Rasen blickte. Ein ferngesteuerter<br />

Mäher sollte her. Also tüfteln die beiden gemeinsam.<br />

Das erste Rasenmäher-Modell aus dem Hause Voss war noch<br />

12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


echt groß. Also sagte sich Fabian, dass man das doch besser<br />

lösen könne. „Und dann habe ich vor 1 ½ Jahren mit meinem<br />

jetzigen Rasenmäher angefangen.“ Mit einem Raspberry<br />

PI im Inneren, einem britischen Minicomputer, der vor allem<br />

von Bastelfreunden gern genutzt wird.<br />

Das Prinzip ist ähnlich wie bei ein kleiner Staubroboter. Ein<br />

Lidar-Sensor erkennt, wo das Gerät fahren darf. Solch ein<br />

Sensor kann in der Massenproduktion wesentlich günstiger<br />

hergestellt werden. Einzeln würde ein solcher um die 90<br />

Euro kosten. Zu teuer. Deshalb bekommt Fabian Voss seine<br />

Bauteile aus dem 3D-Drucker der Uni (Lehrstuhl Maschinenbau).<br />

Er liefert die von ihm entwickelten Dateien - und<br />

dann wird gedruckt.<br />

Sein Rasenmäher läuft ohne Probleme. An ein paar Verbesserungen<br />

arbeitet er noch. Zum Beispiel an der Distanzmessung<br />

und Objekterkennung. Schließlich muss der Roboter erkennen,<br />

wann er nicht mehr auf dem Rasen fährt. Außerdem<br />

baut er eine Solar-Ladestation, zu der sein Rasenmäher dann<br />

allein finden und an die er dann rückwärts andocken soll.<br />

Die Anleitung für seinen Rasenmäher kann man sich auf<br />

seiner Homepage ansehen. Auch wenn es im Internet viele<br />

Tutorials (Lernprogramme) gibt, macht es<br />

natürlich Sinn, auch einen direkten<br />

Kontakt zu dem Tüftler herstellen<br />

zu können. „Es gibt<br />

eine riesige Community.<br />

Aber sobald es spezifischer<br />

wird, muss man doch<br />

mal nachfragen“, so der<br />

Nuttlarer.<br />

Aber wieviel muss man jetzt wirklich<br />

wissen, um einen solchen Computer nach-<br />

„Das Beste ist eigentlich immer<br />

ausprobieren, Tüfteln und Forschen.<br />

Sich das selber beibringen.“<br />

- Fabian Voss<br />

zubauen? „Ein bisschen Technikkenntnisse gehören schon<br />

dazu“, erklärt Fabian, „Der kleine Computer muss aufgesetzt<br />

und verkabelt werden. Aber wenn man technikaffin ist und<br />

Spaß dran hat, kann man sich das gut selbst nachbauen.“<br />

Über die vielen positiven Reaktionen auf seine Bastelanleitung<br />

im Internet war Fabian doch sehr überrascht: „Das ist<br />

cool, das möchte ich auch probieren“ hörte ich oft. Es macht<br />

auch Spaß, wenn man jemanden inspiriert und er versucht<br />

das dann nachzubauen.“ Deswegen plante er auch den zweiten<br />

Prototypen, der „irgenwann mal kommen könnte“. Mit<br />

einer noch detaillierteren Anwendung. Eben für die Leute,<br />

die Interesse am Nachbau haben.<br />

Zuhause hat der Student immer einiges zu tun und für sein<br />

„Smart Home“ schon einiges gebaut. Mit seinem kleinen<br />

britischen Bastlercomputer kann er Funksteckdosen steuern,<br />

WLAN-Kameras einbinden, eine eigene Türsprechanlage<br />

einrichten, mit Videokamera verbinden. Auch die Beleuchtung<br />

der Gartenhütte und die kleinen Lampen am Gehweg<br />

stammen von ihm. Fabian Voss hat noch viele Ideen im<br />

Kopf…<br />

Auf meine Fragen, ob man solch selbstgebaute Roboter<br />

nicht vielleicht auch individuell gestalten kann, lacht Fabian<br />

Voss und bestätigt: „Ja, daran habe ich auch schon gedacht.<br />

Obendrauf eine große Rundum-Leuchte „Achtung, hier<br />

komme ich!“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 13


„In <strong>Meschede</strong> fühle ich mich<br />

gut aufgenommen.“<br />

Ein Interview mit der Syrerin Huda Adawan<br />

Sabina Butz<br />

S. Droste<br />

Ü<br />

ber eine Million Flüchtlinge, Migranten und andere<br />

Schutzsuchende kamen 2015/2016 nach Deutschland.<br />

Für die sogenannte „Flüchtlingskrise“ wurde maßgeblich<br />

der Bürgerkrieg in Syrien verantwortlich gemacht:<br />

Von den ca. 21 Millionen Einwohnern (Stand 2010)<br />

sind insgesamt ca. 50 % geflohen, fünf Millionen<br />

ganz aus dem Land und schätzungsweise über sechs<br />

Millionen innerhalb Syriens. Die nackten Zahlen<br />

können das Leid, das Elend und die vielen zerstörten<br />

Lebensvorstellungen nur ansatzweise<br />

andeuten.<br />

In <strong>Meschede</strong> leben neben türkisch- und portugiesischstämmigen<br />

Einwohnern als drittgrößte<br />

Gruppe Syrer (315, Stand 2018). Eine von<br />

ihnen ist Huda Adawan, die als 16-Jährige<br />

2015 mit ihren Eltern und Geschwistern nach<br />

Deutschland kam. Die Vorgeschichte berichtet<br />

Huda sachlich, emotionsfrei und gefasst. Die<br />

Hintergründe sind nur mit Mühe vorstellbar:<br />

„Meine Familie kommt aus Dar‘ā, einer größeren<br />

Stadt im Südwesten Syriens. Als unser Stadtviertel<br />

bombardiert wurde, zogen wir zunächst in einen<br />

anderen Stadtteil. Dort lebten wir zwei Jahre, teilweise<br />

ohne Strom und Wasserversorgung, bis wir<br />

uns auf die Flucht machten: über den Libanon in<br />

die Türkei nach Griechenland und schließlich nach<br />

Deutschland. Unsere Transportmittel waren das Auto,<br />

das Schlauchboot, das Flugzeug, Bahn und Busse sowie<br />

unsere Füße. 2015 kamen wir in München an und<br />

wurden über Dortmund nach <strong>Meschede</strong> geleitet,<br />

in eine eigene kleine Wohnung. Von da ab beginnt<br />

unser neues Leben.“<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Unser neues Leben<br />

Zum Beweis wechselt Huda Adawans<br />

ernster Gesichtsausdruck<br />

in ein fröhliches Lächeln, und sie<br />

spricht gestenreich, engagiert und<br />

lebendig:<br />

„Ich wurde direkt in einen Sprachkurs<br />

der Diakonie vermittelt und lernte<br />

meine ersten deutschen Wörter von liebevollen,<br />

zugewandten und motivierenden<br />

Lehrerinnen. Von da aus ging es in<br />

der internationalen Klasse am Städtischen<br />

Gymnasium <strong>Meschede</strong> weiter.<br />

Nachmittags fand ein zusätzlicher<br />

Deutschkurs statt. Dort traf ich auf die<br />

Schulsozialarbeiterin Maria Kitsaki,<br />

die mich bis heute begleitet und für<br />

mein Leben unverzichtbar geworden<br />

ist. Ich erinnere mich genau, wie wir<br />

in der Mensa saßen und Frau Kitsaki<br />

den Teilnehmern des Deutschkurses<br />

das Tagesgericht vorstellte: Niemand<br />

kannte das deutsche Gericht, Frau<br />

Kitsaki versuchte es in allen ihr zur<br />

Verfügung stehenden Sprachen. Kein<br />

Erfolg. Plötzlich flatterte sie mit ihren<br />

Armen und stieß dabei ein sehr lautes<br />

„Kikeriki“ aus. Offensichtlich ist dieser<br />

Laut global und universal verständlich.<br />

Den dazugehörigen Reis konnten wir<br />

alle visuell identifizieren.<br />

Vom Gymnasium habe ich dann zum<br />

Sauerland-Kolleg gewechselt und hoffe,<br />

noch in diesem Jahr, mein Abitur dort<br />

abzulegen. Anschließend möchte ich<br />

irgendetwas mit Chemie oder vielleicht<br />

auch Architektur machen.“<br />

Wichtig sind die Menschen<br />

<strong>WOLL</strong>: Können Sie uns Unterschiede<br />

im Alltagsleben zwischen Syrien<br />

und Deutschland benennen?<br />

„Natürlich gibt es Unterschiede, zum<br />

Beispiel, dass es in Syrien nicht üblich<br />

ist, zur Begrüßung allen die Hand zu<br />

geben; aber daran gewöhnt man sich<br />

schnell. Wichtig sind für mich die<br />

Menschen, die mir hier in <strong>Meschede</strong><br />

freundlich, herzlich und unvoreingenommen<br />

entgegengekommen sind.<br />

Das Frauencafè der Malteser unter<br />

der Leitung von Elke Milosevic, ist<br />

sicherlich auch eine Einrichtung, die<br />

es so in meiner alten Heimat nicht<br />

gibt, die aber für mich außerordentlich<br />

wichtig geworden ist. Ich fühle<br />

mich in <strong>Meschede</strong> ausgesprochen<br />

wohl. Unter Gleichaltrigen bemerke ich<br />

hier überwiegend Akzeptanz, Toleranz<br />

und Interesse. Manchmal habe ich das<br />

Gefühl, dass die älteren Mitbürger uns<br />

gegenüber zurückhaltender sind, aber<br />

ein freundliches Lächeln oder ein höfliches<br />

Hilfsangebot, z. B. eine schwere<br />

Einkaufstasche zu tragen, führt schnell<br />

zum Abbau eventueller Vorbehalte. Ich<br />

denke, dass es oft nur Unsicherheit ist,<br />

wenn Menschen mit unterschiedlichem<br />

kulturellen Hintergrund sich meiden.<br />

Da hilft nur eins: Aufeinander zugehen<br />

und feststellen, dass wir eigentlich alle<br />

dasselbe wollen: Ein friedliches und<br />

harmonisches Miteinander. Genau das<br />

funktioniert in <strong>Meschede</strong>, und dafür bin<br />

ich sehr dankbar.“ ■<br />

Huda Adawan, geb. 1999<br />

in Dar‘ā (Syrien), lebt<br />

mit ihren Eltern und<br />

Geschwistern seit 2015 in<br />

<strong>Meschede</strong>. Sie ist Abiturientin<br />

am Sauerland- Kolleg<br />

und fühlt sich wohl und<br />

angenommen in <strong>Meschede</strong><br />

08. Mai – 13. Juni<br />

Schmallenberg<br />

Henri Matisse · Stoffsuche · Kleid der Tiere · Zeitzeugen · Außenstellen · Junge Galerie · Strickliesel unterwegs · Textile Mitmachfest<br />

Projekt „Jeden Tag eine gute Naht“ auch in Bad Berleburg, Brilon, Eslohe, Kirchhundem, Lennestadt, <strong>Meschede</strong> & Warstein<br />

www.die-textile-schmallenberg.de<br />

Eine Veranstaltung<br />

des Kulturbüros<br />

der Stadt<br />

Schmallenberg<br />

Gefördert vom<br />

Gefördert vom Gefördert durch den Mit finanzieller Unterstützung der Gefördert von der<br />

Mit finanzieller<br />

Unterstützung<br />

von<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 15


Inspiration durch<br />

Farben und Ton<br />

Die Ramsbecker Petruskirche wird zur Bergbau-Lichterkirche<br />

Britta Melgert<br />

Stefan Droste<br />

W<br />

as macht man, wenn einem sein Haus zu leer<br />

erscheint? Man versucht, Menschen zu Besuchen zu<br />

motivieren.<br />

Was macht man, wenn man das allein nicht schafft? Man<br />

sucht sich unterstützende Partner!<br />

Genau das ist in Ramsbeck geschehen. Die evangelische Petruskirche<br />

und der Förderverein des Sauerländer Besucherbergwerkes<br />

<strong>Bestwig</strong>-Ramsbeck waren immer eng miteinander<br />

verbunden und gehen nun noch intensiver gemeinsame Wege.<br />

Sie schufen die erste Bergbau-Lichterkirche der Region.<br />

Als die Kirche im Jahr 1879 eingeweiht wurde, war sie die allererste<br />

evangelische Kirche weit und breit. Hintergrund war der<br />

Boom des sauerländischen Bergbaus, der Bergarbeiter aus dem<br />

Harz, aus Sachsen und Hessen nach Ramsbeck, Heinrichsdorf<br />

und Andreasberg lockte. Fast alle „Gastarbeiter“ waren evangelisch.<br />

Als Fremde mit der „falschen“ Konfession hatten sie es<br />

schwer im katholisch geprägten Sauerland, sodass ihnen zumindest<br />

mit einer eigenen Kirche ein Stück Heimat gegeben werden<br />

sollte.<br />

16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Der Bergbau ist längst Geschichte<br />

und auch bei den Gottesdiensten<br />

wurde es immer stiller. Pfarrer Dietmar<br />

Schorstein, heutiger „Hausherr“<br />

der Petruskirche, hat uns eingeladen,<br />

das Ergebnis der langen Planungen und<br />

Arbeiten anzusehen.<br />

Pfarrer Dietmar Schorstein<br />

Andacht oder eine, auch für Kinder geeignete,<br />

biblische Geschichte. Ein paar<br />

Minuten des Innehaltens, der Einkehr,<br />

der Meditation.<br />

Zeichen Gottes für die Menschheit:<br />

Der Regenbogen<br />

Ein Highlight im<br />

wahren Sinne des Wortes<br />

Bereits von außen fällt das Gebäude bei Dunkelheit jedem<br />

Passanten durch die neue Beleuchtung auf – ein Highlight im<br />

wahren Sinne des Wortes. Wer künftig den Weg hineinfindet<br />

in das Kirchengebäude, der stößt direkt auf eine Art überdimensionales,<br />

fest installiertes Tablet, auf dem man sich, je nach<br />

Stimmung, beispielsweise ein kleines LED-Lichterspektakel auswählen<br />

darf. Ihnen ist nach Harmonie oder Stabilität in Ihrem<br />

Leben? Grün in mehreren Schattierungen wird Ihnen gefallen.<br />

Sie suchen Ruhe und Vertrauen? Eine Mischung aus Blautönen<br />

im gesamten Altarbereich könnte Sie weiterbringen. Vielleicht<br />

haben Sie aber auch das Bedürfnis, sich, gerade in einer Kirche,<br />

spirituell umhüllen zu lassen? Die violetten Töne unterstützen<br />

das. Wer mag, hört dazu Musik, eine professionell gesprochene<br />

„Ich persönlich bevorzuge die Auswahl Regenbogen mit<br />

dem großen Farbspektrum“, verrät der Pfarrer. „Das erinnert<br />

mich an den im biblischen Buch Genesis beschriebenen Regenbogen,<br />

den Gott als optisches Zeichen seines Bunds mit Noah<br />

sandte, begleitet mit dem Versprechen, unsere Erde vor weiteren<br />

Sintfluten zu verschonen“.<br />

Digitales Angebot auf dem Bergbauwanderweg<br />

Eine Besonderheit bei diesem Projekt ist die Kooperation mit<br />

dem Bergbau. Allein schon die Lage direkt am Bergbauwanderweg,<br />

aber natürlich auch die Historie der alten Kirche, waren<br />

eindeutige Argumente für die Zusammenarbeit. Und so werden<br />

sich Interessierte künftig auch Geschichten digital vorlesen lassen<br />

können aus der Zeit, als man im Sauerland noch „unter Tage“<br />

ging.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 17


Bergleute in Gottes Hand<br />

Alfred Braun, der 1. Vorsitzende des Fördervereins, erinnert<br />

daran, dass Bergleute einen starken Glauben hatten, sogar eigene<br />

Gebete und Lieder aus dem Bergmannsgesangbuch verwendet<br />

haben. „Auf hoher See und vor Gericht, so sagt man, sei man in<br />

Gottes Hand. Gleiches gilt jedoch auch für den Bergbau, so war<br />

man sich sicher, denn Bergleute standen sprichwörtlich immer<br />

mit einem Bein im Grabe“, erklärt Braun und er ergänzt: „Witwendörfer,<br />

so wurden die Ortschaften um den Bergbau herum<br />

genannt.“ Wie mag wohl die Stimmung in den Dörfern gewesen<br />

sein? Vielleicht kann man sich dem in der Petruskirche künftig<br />

gedanklich näherbringen lassen? ■<br />

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18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Leben im Sauerland<br />

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<strong>WOLL</strong> geht raus<br />

Garten und Outdoor im Sauerland<br />

<strong>WOLL</strong> – mit Herz und Hand von<br />

Draußen ist ´ne Menge los Seite 20<br />

Hasse chehört…? Seite 23<br />

Unzählige Wassersport-Möglichkeiten Seite 24<br />

Ein Abenteuerspielplatz direkt vor der Haustür Seite 28<br />

Kuhgeflüster im <strong>Frühling</strong> Seite 31<br />

Den Alltag vergessen Seite 32<br />

Die Natur als Trainingsparcours Seite 34<br />

Pflanze darf im Garten nicht zu kurz kommen Seite 36<br />

Von Ackersegen und Bier in der Laube Seite 40<br />

Wo einem Fische aus der Hand fressen Seite 42<br />

Das Wandern ist des Müllers Lust Seite 45<br />

Deutsche Tradition trifft auf internationalen Flair Seite 46<br />

Unser Garten im <strong>Frühling</strong> Seite 48<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 19


Keine Zeit fürs Stubenhocken<br />

DRAUSSEN ist ´ne Menge los<br />

Christel Zidi<br />

Tourismus Brilon <strong>Olsberg</strong>, sabrinity<br />

war früher fast ein Schimpfwort.<br />

Denn welches Kind hielt sich schon<br />

„Stubenhocker“<br />

freiwillig im Haus auf, wenn es draußen so<br />

viel zu entdecken gab? Wenn die Nachbarskinder schon<br />

warteten, um gemeinsam Rollschuh zu fahren oder durch<br />

den Wald zu stöbern. Handys gab es noch nicht, Langeweile<br />

nur bei Hausarrest.<br />

Unsere Eltern und Großeltern wussten von der positiven<br />

Wirkung, die ein Aufenthalt und vor allem Bewegung an der<br />

frischen Luft hat. Die Welt vor unserer Haustüre ist ganz besonders<br />

schön. Und es gibt im Sauerland viele Möglichkeiten,<br />

draußen aktiv zu sein - für jede Generation. Hier sind einige<br />

Vorschläge für Freizeitaktivitäten im <strong>Frühling</strong>, die man sich<br />

bei jedem Geldbeutel leisten kann:<br />

Radfahren und Biken<br />

Fahrradfahren ist in den letzten Jahren ein großes Thema im<br />

Sauerland geworden. Dazu hat wohl auch die zunehmende<br />

E-Mobilität beigetragen, denn selbst Nicht-Leistungssportler<br />

können mit ihren E-Bikes und Elektrofahrrädern nun auch<br />

größere und längere Steigungen ohne Mühe bewältigen.<br />

Außerdem gibt es ein gut ausgebautes Netz an E-Bike-Verleih-<br />

und Ladestationen und sehr viele und sehr schöne Fahrradwege.<br />

Zum Beispiel den Ruhrtal-Radweg, der von Winterberg<br />

bis nach Duisburg führt. Eine kürzere, landschaftlich<br />

sehr schön gelegene Strecke führt von Marsberg zur Aabachtalsperre.<br />

Wer lieber auf geraden Strecken unterwegs ist, wird<br />

wahrscheinlich eine Fahrt entlang des Möhnesees vorziehen.<br />

Hier kommt man noch ganz gut ohne Hilfsmotor aus. We-<br />

20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Aussichtsroute“. Ein völlig anderes Landschaftsbild bietet<br />

sich im Raum Ense, am Rande der Soester Börde. Vom Wanderparkplatz<br />

Himmelpforten aus geht es nach Niederense.<br />

Auf diesem Weg können Sie schon einige gute Badeplätze<br />

für den Sommer ausmachen. Gerade dann, wenn die Natur<br />

wieder erwacht, ist es an den Almequellen besonders schön<br />

und der Wanderweg hat nur wenige Barrieren.<br />

Erlebnis- und Lehrpfade<br />

Nicht nur Natur, sondern auch kulturgeschichtliche Entdeckungen<br />

gibt es auf dem Bergbauwanderweg in Ramsbeck.<br />

Barrierefrei ist der Airlebnisweg Amecke am Sorpesee, u. a.<br />

gibt es hier einen Wassererlebnisplatz und einen Aroma- und<br />

Duftgarten. Wer gern besonders achtsam unterwegs ist, sollte<br />

den Landschaftstherapeutischen Weg * in Brilon einschlagen.<br />

Hier werden Stimmungen inszeniert: Vom Feenklang<br />

(schließlich ist in Brilon die Waldfee zuhause) über die ehemalige<br />

Skisprungschanze bis zum Ausruhen in Hängematten<br />

am Waldrand. Wer die Welt unserer Bienen besser verstehen<br />

möchte, sollte einmal eine geführte Wanderung auf einem<br />

Bienen-Lehrpfad mitmachen, den gibt es in Freienohl und<br />

seit Kurzem auch in Berge. Nur vier Kilometer lang, aber<br />

äußerst informativ ist der barrierearme Milchweg Homert,<br />

zwischen Stockum und Seidfeld. Als Höhepunkt kann man<br />

auf einem Bauernhof frische Milch am Automaten zapfen.<br />

Kneippen<br />

niger für Senioren, sondern eher für die jüngere Generation<br />

ist der Bike Park in <strong>Meschede</strong>. Hier benötigt man keinen<br />

Motor, dafür aber eine Menge Geschicklichkeit.<br />

Wandern<br />

Im Sauerland gibt es viele reizvolle Wanderstrecken. Vom<br />

höchsten Berg Nordrhein-Westfalens, den Langenberg<br />

(843m), kann man den Rothaarsteig entlang zum Kahlen<br />

Asten wandern. Kaum ein Wanderer versäumt es, auf diesem<br />

Weg einen Stopp an der Ruhrquelle einzulegen. Auch die<br />

Bruchhauser Steine oder im Schmallenberger Raum die<br />

Hängebrücke bei Kühhude, der Waldskulpturenweg oder<br />

der Kyrillpfad sind lohnenswerte Ziele. Spannende Ausblicke<br />

erhält man auf der zirka 20 Kilometer langen „Arnsberger<br />

Jetzt im <strong>Frühling</strong> darf auch wieder gekneippt werden. Der<br />

Kneipp Erlebnispark in Brilon/<strong>Olsberg</strong> zeigt, wie gut uns die<br />

Kraft des Wassers tun kann. Ob im historischen <strong>Olsberg</strong>er<br />

Kneipp-Park, in der Briloner Kneippanlage, die mit dem<br />

Quellwasser der Möhne gespeist wird, an den renaturierten<br />

Ruhrauen, in der Tretbeckenanlage Elpe oder im Lebensgarten<br />

des Josefsheim Bigge.<br />

Spielplätze<br />

Am Möhnesee gibt es verschiedene Waldspielplätze und einen<br />

großen Abenteuerspielplatz mit Skateplatz im Seepark. Ein<br />

kleines Paradies für kleinere Kinder gibt es „Am Feisberg“, in<br />

der Nähe des Jüppken-Parks in Berge. Der Abenteuerspielplatz<br />

in Bruchhausen bietet ganz viel Spaß, auch für etwas größere<br />

Kinder. Dort gibt es Baumstämme zum Klettern und Balancieren,<br />

ein neues Spielhaus und die beliebte Tellerrutsche.<br />

* ist voraussichtlich ab Ostern wieder begehbar<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 21


Sportliches für Kinder und Jugendliche<br />

An der Sperrmauer in Möhnesee-Günne gibt es eine Freizeitanlage,<br />

in der man Fußball auf Bahnen spielen. Spaß gibt es<br />

sicherlich auch in NRWs erster Fußball-Golf-Anlage. Fußball-Golf?<br />

Ja, Sie haben richtig gelesen: Denn hier wird kein<br />

gewöhnlicher, kleiner Golfball ins Loch gespielt, sondern ein<br />

ganz normaler Fußball. Im “Vosspfad Helmeringhausen “bei<br />

<strong>Olsberg</strong> geht es über Stock und Stein und auch in Eversberg<br />

geht es beim Walderlebnisparcours recht sportlich zu, ebenso<br />

wie im Hochseilgarten in Rüthen.<br />

Klettern<br />

Zwar sind die meisten Berge im Sauerland sanft gerundet,<br />

mit Wald und Wiesen bedeckt, aber es finden sich auch ein<br />

paar Stellen, an denen man den offenen Fels hinaufklettern<br />

kann. Das Klettergebiet Hillenberg in Warstein mit fast 50<br />

Meter hohen Wänden ist eines der herausragenden Klettergebiete<br />

in NRW. Nicht ganz so hoch hinaus geht für die<br />

Kletterer im kleinen Steinbruch „Am Bähnchen“ in <strong>Bestwig</strong>,<br />

hier sind es maximal 35 Meter.<br />

Wildparks<br />

In den Wildparks Warstein und Völlinghausen gibt es großzügig<br />

angelegte Gehege mit vielen Wildtieren. Begeisterung<br />

kommt da nicht nur bei Kindern auf.<br />

Pilgerwege<br />

Um einmal als Pilger unterwegs zu sein, muss man nicht<br />

unbedingt bis nach Spanien reisen. Auch durch Westfalen<br />

führt ein Jakobsweg – und zwar von Paderborn nach Köln.<br />

Ein Stück weit, genauer gesagt 123,6 Kilometer, führt er<br />

sogar durch das Sauerland. Beginnend bei Marsberg-Meerhof<br />

bis nach Isingheim-Obermarpe. Ein weiterer, aber wesentlich<br />

kürzerer Pilgerweg beginnt beim Kloster Bredelar und endet<br />

am Kloster Flechtdorf am Diemelsee.<br />

Höhlen<br />

Ein Erlebnis für Jung und Alt ist der Besuch einer Höhle.<br />

Und davon haben wir hier im Sauerland so einige, die auch<br />

besichtigt werden können. Zum Beispiel die Bilsteinhöhle bei<br />

Warstein, die Veleda-Höhle in Velmede oder der Hohle Stein<br />

bei Kallenhardt. Und wer so gar nicht auf sein Handy verzichten<br />

mag, der kann es ja mit einem Aufenthalt im Freien<br />

verbinden, zum Beispiel beim Geocaching. ■<br />

Mehr zum Wassersport gibt es auf<br />

den nachfolgenden Seiten.<br />

Individuelle Sonnensegel<br />

made im Sauerland<br />

Michel<br />

22<br />

Planen<br />

- <strong>WOLL</strong><br />

Heinz<br />

<strong>Frühling</strong><br />

Michel<br />

2021<br />

e.K. | Auf der Hube 17 | 59889 Eslohe-Cobbenrode | 02973 818 670 | info@michel-planen.de | www.michel-planen.de<br />

@michelplanen | michel-planen


Hasse chehört…?<br />

Anke Kemper<br />

wat dat schönste am <strong>Frühling</strong> is,<br />

Lisbeth?“<br />

„Weiste,<br />

„Na is doch klar, dat frische Chrün und<br />

de Primeln und dat janze Gedöns, wat endlich außer Erde<br />

kommt, woll?“<br />

„Dat auch. Abba dat allerschönste is, dat de Mannsleute<br />

endlich widda außem Haus kommen!“<br />

„Haste auch widda recht, Fine. De Leute sajen ja imma,<br />

wie chemütlich diese dunkle Jahreszeit doch is, so mit de<br />

Kerze an und so. Abba dat de den janzen Tach den Kerl vor<br />

de Füße hast, da spricht keiner drübba.“<br />

„Chenau. Einfach nur lästig! Is man cherade mit dem<br />

Essen fertich, da wird schon direkt jefracht, wat et zum<br />

Kaffee chibt. Ich sach dir.“<br />

„Jau. Ich hatte dem Friedel mal vorjeschlajen, er könnte ja<br />

wenichstens wat backen, wenn er schon nich beim Kochen<br />

helfen will.“<br />

„Dat is doch toll!“<br />

„Ne jarnich toll. Anschließend kannste direkt de Küche<br />

renovieren. Dat brauch ich dann auch nich.“<br />

„Stimmt auch widda. Wir ham im Herbst extra nen neuen<br />

Heizofen für den Bastelkeller jekauft, da sacht der Otto<br />

doch zu mir: es zieht vom Kartoffelkeller her. Immer nur<br />

Ausreden.“<br />

„Na, immerhin hat er sich ma innen Keller chetraut. Der<br />

Friedel bewegt sich nur außem Warmen, wenn er de Vögel<br />

füttern muss. Dat war’s.“<br />

„Naja. Is ja jetzt endlich vorbei. Wat habt ihr denn fürn<br />

Projekt jeplant?“<br />

„Wat denn fürn Projekt? Chatten umgraben steht janz<br />

oben auf de Liste. Und wenn der Friedel einmal draußen<br />

is, dann fällt mir auch glatt imma wat Neues ein, da brauch<br />

ich jar nich lange überlejen, woll!“<br />

„Wir könnten dann ja auch ma zusammen Sport machen,<br />

wat meinste, Lisbeth?“<br />

„Soweit kommt’s noch. Dat machen meine Knie nich mit.<br />

Nen kleiner Spaziergang dürfte fürn Anfang reichen.“<br />

„Stimmt auch widda. Der erste Schritt nach Draußen is<br />

der wichtigste. Allet andere kommt dann von janz alleine,<br />

woll?“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 23


DAS SAUERLAND –<br />

LAND DER UNZÄHLIGEN<br />

WASSERSPORT-MÖGLICHKEITEN<br />

Christel Zidi<br />

N<br />

atürlich weiß jeder Sauerländer, dass wir sehr<br />

schöne Seen im Sauerland haben. Aber erst bei<br />

einer genaueren Recherche wird klar, wie vielfältig<br />

die Möglichkeiten sind, Wassersport zu betreiben.<br />

Dazu gibt es einige kleinere Seen und Teiche, die sehr idyllisch<br />

gelegenen sind und schon von daher zu einem Ausflug<br />

einladen.<br />

Wer beim Wasserski sofort Bilder von<br />

mondänen Badeorten wie Saint Tropez oder Nizza vor Augen<br />

hat, hält diese Sportart wahrscheinlich für zu exklusiv, um<br />

sie zu verwirklichen. Aber dann kennt er die vielen Möglichkeiten<br />

nicht, die das Sauerland zu bieten hat. Bei Winterberg-<br />

Niedersfeld befindet sich ein wunderschön gelegener kleiner<br />

Stausee, der mit seinen 8,5 Hektar Wasserfläche ausreichend<br />

Platz bietet für eine Wakeboard- und Wasserskianlage. Der<br />

Hillestausee hat zudem eine reizvolle Badebucht und ist auch<br />

24 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


für Angler ein lohnenswertes<br />

Ziel. Wasserski ist auch für Zuschauer recht<br />

interessant. Und zwar dann, wenn man die geschickten Fahrer<br />

vom Ufer aus bewundern kann und Spaß bei den Versuchen<br />

der eher ungeschickteren unter ihnen hat. In Nuttlar kann<br />

man „abtauchen“ und das auf in Europa wohl einzigartige Art<br />

und Weise. Und zwar dort, wo früher Bergleute ihrer schweren<br />

und gefährlichen Arbeit nachgegangen sind. Das einstige<br />

Bergwerk ist auf zwei von fünf Ebenen über eine Länge von 12<br />

Kilometern komplett geflutet. Wer Interesse am Cave Diving,<br />

also am Höhlentauchen hat, kann sich über die Tauchschule<br />

Sauerland anmelden. Das Schieferbergwerk<br />

Nuttlar kann man auf den oberen Etagen auch trockenen<br />

Fußes besichtigen. Ein besonderes Erlebnis sind auch die<br />

regelmäßig hier stattfindenden Konzerte. Und natürlich bieten<br />

auch alle Sauerländer Seen ausreichend Möglichkeiten zum<br />

Wassersport, besonders die größeren. Aus Platzmangel können<br />

wir nicht alle Möglichkeiten aufführen, die es an und auf den<br />

Seen gibt.<br />

Deshalb nur eine kleine Auswahl: Rund um den Möhnesee<br />

kommen Wasserratten voll auf ihre Kosten. Es gibt dort<br />

eine Yachtschule und einen Bootsverleih. Oder sie fahren mit<br />

Hydrobikes, Kanus, Tret-, Elektro- oder Ruderboot. Vielleicht<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 25


stellen Sie sich mal auf ein SUP-Board? Verschiedene<br />

Segel-, Surf- und Motorbootkurse<br />

sind am Möhnesee möglich. Ein besonderer<br />

Familienspaß ist das Floßbauen. Oder werden<br />

Sie Donut-Kapitän. Auf den runden Schwimminseln<br />

kann man grillen, picknicken oder einfach<br />

nur entspannen. Speziell für Kinder gibt es am See<br />

auch ein Wasser-Abenteuer-Camp.<br />

Auch der Hennesee bietet viele Freizeitmöglichkeiten.<br />

Sie können sich dort ein E-Bike ausleihen und rund um<br />

den See fahren. Oder Sie genießen die schöne Aussicht vom<br />

Kajak aus. Rudern lernen ist am Hennesee auch möglich. Wer<br />

mit muskelkraftangetriebenen Paddel- u. Ruderbooten auf<br />

dem See unterwegs ist, braucht kein Entgelt dafür zu zahlen.<br />

Auch nicht für Segelbote von unter 6 m².<br />

Am Sorpesee können Sie von erfahrenen Skippern das Segeln<br />

lernen oder sich in dieser Sportart weiterbilden. Auch einen<br />

Tretbootverleih gibt es.<br />

Am Diemelsee kommen Angler, Segler, Surfer, Kanute,<br />

Schwimmer oder Taucher auf ihre Kosten. Oder sie lassen es<br />

ganz gemütlich angehen und genießen die schöne Aussicht<br />

vom Personenschiff aus. Wer ein wenig über die Grenze des<br />

Sauerlandes hinausfährt, findet auch an der Aabachtalsperre<br />

bei Marsberg tolle Wassersportmöglichkeiten. Oder im Süden<br />

des Sauerlandes, am Biggesee.<br />

Von der Esmecke zum Bodensee<br />

Neben den großen Seen gibt es im Sauerland auch einige kleinere.<br />

Die sind nicht unbedingt alle zum Wassersport geeignet,<br />

aber einen Ausflug alle Male wert.<br />

Idyllisch<br />

gelegen ist der<br />

Esmecke-Stausee bei Wenholthausen, schön auch die aufgestaute<br />

Ruhr bei <strong>Olsberg</strong>. Der „See im Berg“ bei Brilon-Messinghausen<br />

ist auch für Taucher interessant. Bei Niedersfeld<br />

ist der Hillestausee, NRWs höchstgelegener Stausee. Die<br />

Stauanlage Schmala befindet sich zwischen <strong>Olsberg</strong> und<br />

Willingen. Im Arnsberger Wald, südlich von Warstein ist der<br />

Sedansteich, der Hexenteich ist im Arnsberger Eichholz zu<br />

finden, der Biberteich bei Rüthen. Oder fahren Sie am Wochenende<br />

doch mal zum Bodensee. Ist Ihnen zu weit? Nun,<br />

das Schwäbische Meer ist für einen Kurztrip bestimmt zu<br />

weit. Aber es gibt auch im Sauerland einen – wenn auch etwas<br />

kleineren - Bodensee. Den können Sie ganz in der Nähe von<br />

Winterberg finden. ■<br />

Fotoquelle: © Susanne Schmidt (www.cave-woman.de)<br />

26 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


www.rose-handwerk.de<br />

www.esstisch-baumkante.de<br />

www.elisabeth-rose.de<br />

www.joachim-gerhard-collection.com<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 27


Bei Familie Menge in Berge kommt<br />

keine Langeweile auf<br />

Ein Abenteuerspielplatz<br />

direkt vor der Haustür<br />

Anke Kemper<br />

S. Droste<br />

W<br />

ir Sauerländer sind uns<br />

da wohl einig: Auf dem<br />

Land zu leben und die<br />

Natur vor der Nase zu haben, ist für<br />

uns ein besonderes Privileg. Schon<br />

die Kleinsten erleben ihre Abenteuer<br />

draußen mit ihren Freunden und<br />

Geschwistern. Das Wetter spielt da<br />

kaum eine Rolle, denn auch eine<br />

simple Pfütze kann bei einem Fahrradparcours<br />

das i-Tüpfelchen sein.<br />

Die Möglichkeiten sind vielseitig und<br />

der Fantasie sind hier keine Grenzen<br />

gesetzt. Bei den drei Jungs von Stefan<br />

und Nadine Menge aus Berge kommt<br />

noch eines hinzu: ganz viel Platz.<br />

Idyllisch ist es hier. Die stillgelegte alte<br />

Mühle mit dem Turbinenteich daneben<br />

könnte wohl ihre eigenen Geschichten<br />

erzählen und hat bereits bei einem<br />

Fotoshooting der holterdipolter Theatergruppe<br />

als Kulisse gedient. Von 1865<br />

bis 1970 wurde hier Mehl gemahlen.<br />

1947 wurde die Mühle vergrößert bzw.<br />

erweitert. Und vor 1865 war es eine<br />

Brettmühle. Auf dem weitläufigen<br />

Grundstück, das ca. 3.500 qm umfasst<br />

und wo auch Frau Menge Senior<br />

lebt, hat Familie Menge im Jahr 2003<br />

das alte Pastorat gekauft und für sich<br />

umgebaut. Was für die Erwachsenen<br />

eine Oase der Entspannung sein kann,<br />

ist für die Kinder ein großer Abenteuerspielplatz.<br />

Jannis, Linus, Mattis in ihrem Baumhaus (v.l.)<br />

Und schon geht es los: Der 6-jährige<br />

Linus präsentiert uns stolz seine Motorsäge.<br />

Der Schutzhelm darf nicht fehlen.<br />

Auch immer im Einsatz sind Laubbläser,<br />

Heckenschere sowie Freischneider<br />

- im Spielzeugformat versteht sich. Am<br />

liebsten mischt er überall mit und hilft,<br />

wo er kann: ob beim Fegen, Unkraut<br />

zupfen oder Gärtnern. Das Löcher buddeln<br />

scheint allen drei Kindern große<br />

Freude zu bereiten.<br />

28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


„Eigentlich hat sich das Spielen draußen seit meiner Kindheit<br />

bis heute nicht viel verändert“, bemerkt Nadine Menge. Die<br />

39-jährige Erzieherin weiß, wie wichtig es ist, dass Kinder<br />

frei herumtoben können, sich ausprobieren und ihre Grenzen<br />

kennenlernen müssen. Dreckig und nass werden oder auch<br />

Kratzer, Schrammen und Beulen abbekommen, gehört einfach<br />

dazu.<br />

„Im Jahr 2006 ging ich für 1,5 Jahre nach London und war<br />

dort in einem Privathaushalt mit sieben Kindern als Nanny<br />

angestellt. Dort kann man sich glücklich schätzen, wenn<br />

man einen Garten hat. Die meisten Spielplätze in London<br />

sind betoniert“, erzählt sie weiter. Hinzu kommt, dass sich<br />

gerade für die Kinder das Dorfleben im Vergleich zum Leben<br />

in der Stadt stark unterscheidet. Zumal hier jeder jeden kennt<br />

und weiß, welcher Familie welches Kind zuzuordnen ist, sollte<br />

sich mal eines allein auf Entdeckungstour durch den Ort<br />

aufmachen. Wenn es doch einmal vorkommt, dass es Jannis,<br />

Linus und Mattis zuhause langweilig wird, dann gehen sie<br />

rüber zu benachbarten Bauernhöfen und helfen im Stall.<br />

Stefan und Nadine Menge mit ihren Jungen am Turbinenteich<br />

Reichlich Spielmaterial findet sich auch im Wald, der nur<br />

wenige Gehminuten entfernt liegt. Stefan und Nadine Menge<br />

Fahrrad fahren, Fangen und Verstecken spielen sowie mit<br />

Kreide malen gehören zu Mattis Lieblingsbeschäftigungen.<br />

Außerdem liebt der 3-Jährige es, in Pfützen zu springen -<br />

besonders mit Sonntagsschuhen. Der Kleinste der Familie<br />

scheint keinerlei Angst zu haben. Stolz balanciert er hinter<br />

seinen großen Brüdern über gestapelte Baumstämme her.<br />

Der älteste, der 8-jährige Jannis, liebt das Klettern in<br />

Bäumen. Hochhinaus geht es in sein Baumhaus, das er zusammen<br />

mit seinem Freund gebaut hat. Hier wird immer<br />

mal repariert und verändert. Die Planungen für ein zweites<br />

Stockwerk stehen schon. Und wenn Jannis seinen Papa mal<br />

nur für sich hat, werden Stöcke gesammelt und sie schnitzen<br />

gemeinsam.<br />

„Manchmal bauen wir einen Parcours auf für die Fahrzeuge<br />

wie Fahrräder und Trampeltrecker oder auch direkt im<br />

Garten etwas für die Kinder zum Balancieren, Durchkrabbeln<br />

oder Slalom laufen. Natürlich auf Zeit. Das lieben sie“,<br />

berichtet Stefan Menge. Der 49-Jährige arbeitet als Werkstatt-Gruppenleiter<br />

im Josefsheim in Bigge.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 29


Die Jungs erleben ihre Abenteuer vor der Haustüre<br />

gehen häufig dort mit den Kindern spazieren<br />

und sammeln Stöcke, Tannenzapfen,<br />

Steine und Moos. Mehr braucht<br />

es meistens nicht. Unspektakuläres<br />

Material, das die Kreativität der Kinder<br />

weckt. Der Wald lädt ein zum Fangenund<br />

Verstecken spielen oder um auf<br />

Schatzsuche zu gehen.<br />

Auf ihren Spaziergängen kommen sie<br />

an einem Gehege mit Rehen vorbei, die<br />

sich regelmäßig auf Futter von Familie<br />

Menge freuen dürfen.<br />

Nach einem Tag voller Abenteuer und<br />

Aktivität wird schon mal ein Lagerfeuer<br />

angezündet, wo alle wieder Ruhe finden<br />

und ihre Geschichten und Erlebnisse<br />

austauschen und verarbeiten können.<br />

In Zeiten der Pandemie hat sich Familie<br />

Menge zusammen mit Freunden etwas<br />

ausgedacht und mit einer Schatzsuche<br />

für Abwechslung für die Kinder gesorgt.<br />

Hierbei verstecken sie gegenseitig<br />

einen Schatz und hängen dann die Hinweise<br />

für die Schatzsuche an die Tür der<br />

Freunde.<br />

So mangelt es nicht an Abwechslung,<br />

Spaß und Abenteuer für die junge<br />

Familie und man darf gespannt sein,<br />

an was sich die Kinder am liebsten<br />

erinnern werden, wenn sie erwachsen<br />

sind. ■<br />

Tipps & Trends zum <strong>Frühling</strong><br />

und zu Ostern<br />

<strong>Meschede</strong><br />

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Ihr WortReich-Team<br />

30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Kuhgeflüster im <strong>Frühling</strong><br />

Kuhgeflüster im Herbst<br />

Rüdiger Tillmann<br />

Vom Mittelmaß<br />

von Peter P. Neuhaus<br />

Die Kuh flog niemals auf den Mond,<br />

sah nie Amerika.<br />

Sie ist zufrieden, wo sie wohnt –<br />

wie Tante Erika.<br />

Die Kuh schrieb niemals ein Poem,<br />

obwohl sie’s sicher kann.<br />

Sie fuhr nicht selbst nach Bethlehem,<br />

sie schickte ihren Mann.<br />

Sie schnurrt nicht und sie haart nicht sehr,<br />

taugt nicht als Kind-Ersatz.<br />

Sie fährt nicht mit dem Nahverkehr,<br />

zahlt Standardsteuersatz.<br />

Die Kuh isst nicht beim Sternekoch<br />

und trinkt nur selten Gin.<br />

Am Abend sagt sie:„Sicher doch …“<br />

und legt sich friedlich hin.<br />

Ist keine, die sich groß beschwert,<br />

braucht keine Majestät,<br />

geht ungern nur ins Jazzkonzert,<br />

sah niemals Breaking Bad.<br />

Sie denkt nicht übers Große nach,<br />

das Ganze juckt sie kaum.<br />

Und liegt sie dann im Schlafgemach,<br />

vergisst sie Zeit und Raum.<br />

Die Kuh, sie ist zufrieden schon<br />

mit wenig. Von derWelt<br />

erwartet sie nicht Gotteslohn,<br />

nicht Auto, Haus, nicht Geld.<br />

Sie hofft nicht auf den großen Spaß.<br />

Sie ist und bleibt bloß: Kuh.<br />

Ist glücklich mit dem Mittelmaß,<br />

genau wie ich und Du.<br />

Rüdiger Tillmann Peter P. Neuhaus<br />

KUHGEFLÜSTER<br />

Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland R. Tillmann / P. P. Neuhaus<br />

Die Comic von Rüdiger Tillmann und die Gedichte von Peter P. Neuhaus finden Sie<br />

im Buch "Kuhgeflüster – Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland"<br />

15,90 € / ISBN-978-3-943681-63-5 / Erschienen im <strong>WOLL</strong>-Verlag<br />

Erhältlich im www.woll-onlineshop.de oder in den Sauerländer Buchhandlungen<br />

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„Das ganze Buch ist gut.“<br />

Thomas Gsella<br />

Auf den sauerländischen Weiden und in den dunklen<br />

Wäldern der berühmten Mittelgebirgs region zwischen<br />

Ural und französischem Zentralmassiv tummeln sich Tiere,<br />

die sich allerlei zu erzählen haben.<br />

Das wird von Rüdiger Tillmann genaustens beobachtet<br />

und in bunten Cartoons festgehalten. Und darüber muss<br />

man Worte verlieren. Also reimt Peter P. Neuhaus, was<br />

die Tierwelt hergibt.<br />

Immer wieder steht im Zentrum dieser Beobachtungen<br />

die Kuh, die Symbolfigur des Lands der tausend Berge, in<br />

dem am Ende der Geschichte manchmal sogar Cowboys<br />

gen Horizont ziehen sollen. Und wenn die grad nicht da<br />

sind, tut’s eben die Kuh.<br />

Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland<br />

UHGEFLÜSTER


Den Alltag vergessen<br />

Klettern in <strong>Bestwig</strong> „Am Bähnchen“<br />

Sonja Nürnberger Privat<br />

Denkt man ans Klettern in<br />

der Natur, kommen einem<br />

vielleicht das Frankenjura<br />

in der fränkischen Schweiz oder das<br />

Elbsandsteingebirge in der sächsischen<br />

Schweiz in den Sinn – nicht unbedingt<br />

das Sauerland. Aber tatsächlich<br />

gibt es auch bei uns direkt vor der<br />

Haustür die ein oder andere Möglichkeit,<br />

seine Kletterskills zu trainieren.<br />

„Wichtig ist vor allem eine gute Felsqualität.<br />

Im Sauerland haben wir das<br />

rheinische Schiefergebirge, das stark<br />

gefaltet und damit verschiefert und zerklüftet<br />

ist“, erklärt Joachim Fischer. Der<br />

Warsteiner ist hauptamtlicher Mitarbeiter<br />

beim Landesverband des Deutschen<br />

Alpenvereins in Nordrhein-Westfalen<br />

und dort zuständig für Klettern und Naturschutz.<br />

„Zwar gibt es hier viele Steinbrüche,<br />

tatsächlich sind aber nur etwa<br />

ein bis zwei Prozent davon zum Klettern<br />

geeignet.“ Davon fallen weitere raus, da<br />

sie zu niedrig sind: Erst ab acht Metern<br />

Höhe fängt es an, Spaß zu machen. Vor<br />

allem aber werden die Klettermöglichkeiten<br />

durch Verbote eingeschränkt:<br />

„Das zieht sich eigentlich schon seit Jahrzehnten<br />

hin, seit etwa Mitte der 1970er<br />

bis Anfang der 2000er Jahre. Viele der<br />

Naturfelsen, die zum Klettern sehr gut<br />

geeignet sind, wurden als Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesen. Das ging flächendeckend<br />

mit einem Kletterverbot einher.“<br />

Tolle Möglichkeiten gingen verloren:<br />

die Bruchhauser Steine, das Hönnetal,<br />

der Biggesee mit den Ahauser Klippen<br />

oder der Steinbruch Hohe Ley mit einer<br />

Wand von fast 100 Metern Höhe, an der<br />

man für die Alpen trainieren konnte.<br />

Erschließung neuer Möglichkeiten<br />

Vor knapp 20 Jahren fing man an, nach<br />

Alternativen zu suchen. Alle Steinbrüche<br />

und Felsen wurden angeschaut, die<br />

32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


außerhalb Gerade bei von den Naturschutzgebieten älteren Kunden nimmt liegen.<br />

Zeit Mithilfe für ein Pläuschchen. der deutschen Auf Grundkarte, die Frage, wie abverlangt. alles so „Das seinen ist kein Anfängerge-<br />

Lauf der nehmen jeder Fels kann, und jeder wenn Steinbruch man sich selbst biet“, treu weiß bleibt Fischer. und „Da muss man schon<br />

versehen, sich gerne den Kletterern die einiges Können<br />

eingezeichnet eine Arbeit ausüben ist, wurde kann, das Sauerland die man liebt, richtig und trotzdem gut klettern seinen<br />

täglichen, und nach weniger zum Klettern inspirierenden geeig-<br />

Tätigkeiten da hinaufkommen nachge-<br />

will.“<br />

können, wenn man<br />

abgegrast<br />

neten hen muss, Orten und gesucht. wie er „Insgesamt das alles zwölf unter einen Hut bekommt,<br />

solcher antwortet Orte Alexander haben wir Freund: im Sauerland „Arbeit ist nichts anderes Faszination als Klettern<br />

gefunden. der Kampf Bei gegen einigen das wenigen Chaos!“ stehen<br />

wir noch in Verhandlungen mit Naturschutzbehörden<br />

und Grundbesitzern.“ Natur, man kann den Alltag für einige<br />

Beim Klettern ist man draußen in der<br />

Zeit vergessen, trifft alte und neue<br />

Einer dieser Orte ist der alte Steinbruch Freunde. Jede Kletterroute ist eine neue<br />

„Am Bähnchen“ in <strong>Bestwig</strong>. Etwa 25 Herausforderung an den Kletterer selbst:<br />

Kletterrouten mit unterschiedlichen Komm ich da wirklich hoch? Es ist ein<br />

Schwierigkeitsgraden bietet der Kalksteinbruch<br />

heute. Im hinteren Bereich geschafft hat. „Ein Erfolgserlebnis, das<br />

Erfolgserlebnis, wenn man es schließlich<br />

ist die Plattenwand leicht geneigt. Hier man sich in relativ kurzer Zeit verschaffen<br />

kann und gleich mehrere hinterein-<br />

sind mit 35 Metern Länge die längsten<br />

und einfachsten Routen angelegt. Eine ander. Man fährt gelöst und zufrieden<br />

echte Herausforderung stellt die 25 nach Hause und geht wieder mit einer<br />

Meter hohe „Bahnhofswand“ dar, die ganz anderen Motivation in den Alltag<br />

senkrecht und mit einigen Überhängen hinein.“ ■<br />

Bodenständig, erfahren und zuverlässig<br />

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<strong>WOLL</strong> Frühjahr <strong>Frühling</strong> 2021 - 33 97


Spielen – bei Wind und Wetter<br />

Die Natur als<br />

Trainingsparcours<br />

Helmut Gaida<br />

Jürgen Eckert<br />

K<br />

inder entwickeln sich heute<br />

unter stark veränderten<br />

Lebensbedingungen. Längst<br />

ist die multimediale Entwicklung<br />

in den Kinderzimmern eingezogen.<br />

Brauchen Kinder das Spiel in der<br />

Natur nicht mehr? Und falls doch,<br />

welche Folgen hat dieser „Entzug“<br />

für unsere Kinder. Wir haben dazu<br />

zwei Warsteiner Experten befragt:<br />

Dr. med. Antonius Sander (Praxis<br />

für Kinder- und Jugendmedizin) und<br />

Dipl.-Psych. Jutta Sniehotta (Kinder-<br />

und Jugendlichenpsychotherapeutin).<br />

Die mittlerweile leicht angegraute<br />

Generation erinnert sich sicher an viele<br />

Kindheitserlebnisse mitten im Arnsberger<br />

Wald, am Möhnesee, an Abenteuer<br />

in der Bergstadt Rüthen. Oder an<br />

siegreiche Fußballspiele auf der Straße<br />

vorm Haus. So manche Fensterscheibe<br />

der Nachbarn zeigte nach einem<br />

gezielten Ballschuss da schon mal ihre<br />

Schwächen, was die Bruchfestigkeit angeht.<br />

Herrliche und abwechslungsreiche<br />

Zeiten.<br />

Wer, beseelt von diesen alten Erinnerungen,<br />

mit dem Auto durch Wohnsiedlungen<br />

fährt, sollte besonders<br />

vorsichtig fahren, denn – wie schon auf<br />

Hinweisschildern zu sehen - könnten ja<br />

plötzlich spielende Kinder auf die Straße<br />

laufen. Grundsätzlich vollkommen<br />

richtig. Nur: Wo sind die Kinder? Fast<br />

schon ist es eine Erleichterung, wenn<br />

man dann in der Nähe doch noch<br />

einen Spielplatz mit tobenden Kindern<br />

erblickt.<br />

Die Lebenswelt von Kindern<br />

Das Spiel in der Natur hat, im Gegensatz<br />

zu früheren Zeiten, eine eher<br />

untergeordnete Rolle. Das biologisch<br />

verankerte Spiel-Bedürfnis hat heute<br />

oft eine andere Ausprägung, findet eher<br />

zuhause statt. „Kinder sind erlebnisorientiert“<br />

erklärt dazu Diplom-Psychologin<br />

Jutta Sniehotta aus Warstein“, „sie<br />

können durch das Spiel draußen ihrer<br />

Fantasie freien Lauf lassen und gleichzeitig<br />

- indem sie Projekte „erfinden“-<br />

ihre Gestaltungskompetenz ausbilden<br />

und verbessern. Das heißt, dass sie<br />

lernen, vorausschauend zu denken und<br />

zu planen sowie Probleme zu erkennen<br />

und zu beseitigen. Sie lernen durch<br />

Versuch und Irrtum. Falls Spielpartner<br />

vorhanden sind, lernen sie gleichzeitig,<br />

Kooperationen herzustellen und als<br />

Team zu fungieren in der Problemlösung.“<br />

Bewegungsmangel - Bedeutung<br />

des Draußen-Spiels<br />

Studien belegen, dass sich Kinder im<br />

vermehrten „Online-Modus“ zu wenig<br />

bewegen. Die Folge ist eine drastische<br />

Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkran-<br />

34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


kungen, Fettleibigkeit und Rückenprobleme<br />

aufgrund des steigenden<br />

Bewegungsmangels. Hier ist eine<br />

Veränderung der Aktivitäten sicherlich<br />

dringend erforderlich. „Das Spiel<br />

im Freien ist die beste und gesündeste<br />

Fördermöglichkeit für Kinder“, bestätigt<br />

auch Mediziner Dr. Antonius<br />

Sander aus Warstein. „Verschiedene<br />

Untergründe beim Gehen und Laufen<br />

fördern das Gleichgewicht. Unterschiedliche<br />

Anforderungen durch Hindernisse<br />

(bitte jedes Mäuerchen und<br />

jeden Baumstamm nutzen) verbessern<br />

die Koordination und Körperkraft.<br />

Verschiedene Stoffe, die angefasst und<br />

geformt werden, verbessern Haptik und<br />

Feinmotorik. Größere Strecken und<br />

schnelle Positions- und Ortswechsel<br />

verbessern Kondition und Muskelkraft.“<br />

Und als wären das nicht schon<br />

erstaunlich viele gute Gründe für das<br />

Spiel draußen, fügt der Mediziner noch<br />

hinzu: „Blicken auf größere Entfernung<br />

schützt vor Kurzsichtigkeit. Und natürlich<br />

die Stärkung der Abwehr durch<br />

frische Luft und die Vitamin-D-Bildung<br />

durch Sonneneinstrahlung in der<br />

Zeit von März bis Ende Oktober nicht<br />

zu vergessen.“<br />

Verantwortung der Eltern<br />

Ein harmonisch ausgeglichenes Freizeitverhalten<br />

ist mehr denn je gefragt.<br />

Verantwortungsbewusste Eltern /<br />

Großeltern fördern liebevoll die Entwicklung<br />

ihrer Kinder, indem sie darauf<br />

achten, wo und womit sich Kinder<br />

beschäftigen. Wie wichtig das Spiel<br />

draußen und soziale Kontakte sind,<br />

betont Jutta Sniehotta: „Was Kinder<br />

benötigen, um Selbstvertrauen in ihren<br />

körperlichen und geistigen Fähigkeiten<br />

zu entwickeln“, erklärt Jutta Sniehotta,<br />

„ist eine vielfältige und direkte Auseinandersetzung<br />

mit ihrer sinnlichen<br />

Umwelt.“ Und Dr. Sander weist abschließend<br />

darauf hin, dass „die Maßnahmen<br />

in der Pandemie zum Schutz<br />

von Leben und Gesundheit wichtig<br />

und richtig sind. Aber sobald irgend<br />

möglich, muss als erstes den Kindern<br />

wieder erlaubt werden, ihre Freunde zu<br />

treffen, Kita und Schule zu besuchen.<br />

Denn soziales Lernen und die Entwicklung<br />

von Persönlichkeit kann nur<br />

so gelingen. Auch dabei geht es um eine<br />

optimale Entwicklung der Kinder und<br />

ihre Zukunft.“<br />

„Ohne das freie Spiel in der Natur,<br />

gehen Kindern wichtige Bereiche von<br />

Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung<br />

verloren“, macht Jutta<br />

Sniehotta auf diese möglichen Defizite<br />

aufmerksam. Defizite, die erst gar nicht<br />

entstehen müssen, denn gerade hier im<br />

Sauerland gibt es herrliche Natur und<br />

die Möglichkeiten zum Spiel im Freien<br />

sind riesig. Spielen kann bei jedem<br />

Wind und Wetter toll sein. ■<br />

Alte Kinderspiele<br />

• Räuber und Gendarmen: eine Mischung<br />

aus Fangen und Verstecken.<br />

• Seilspringen: Zu zweit oder dritt<br />

springen, ohne sich zu verheddern.<br />

• Gummitwist: Draufspringen,<br />

drüberspringen, das Gummiband<br />

mit den Füßen kreuzen.<br />

• Himmel und Hölle: Hüpfkästchenfeld<br />

mit aus (bunter) Kreide aufgezeichneten<br />

Feldern.<br />

Kinder im Bibertal<br />

bei Warstein<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 35


Die wunderbare Vielfalt der Gärten<br />

„Die Pflanze darf im Garten nicht<br />

zu kurz kommen.“ –Peter Horst<br />

W<br />

er das Glück hat, einen Garten sein Eigen zu<br />

nennen, hat viele Möglichkeiten, ihn zu nutzen.<br />

Er kann zum Rückzugsort werden oder ein Ort<br />

der Geselligkeit. Gleichzeitig kann er Nutzgarten sein<br />

oder künstlerischen Zwecken dienen. Und auch Arbeitsplatz.<br />

Zum Beispiel für den Kreisgärtnermeister Peter<br />

Horst, der seinen Beruf lebt und liebt.<br />

Peter Horst ist Gärtner geworden, weil es für ihn „einer der<br />

schönsten Berufe der Welt“ ist. Hinzu kommt bei ihm, dass<br />

sein Betrieb schon seit über 100 Jahren besteht und er ihn in<br />

dritter Generation führt. Horst weiß, dass der Trend für Terrassen<br />

und Flächenbeläge hin zu großformatigen Platten aus<br />

Keramik, Betonwerkstein oder auch Naturstein geht. „Formate<br />

bis zu 100 x 100 cm sind keine Seltenheit. Diese werden<br />

auch gern mit Hartholz kombiniert. In der Gestaltung sind<br />

es klare, lineare Formen und weniger verspielte Formen mit<br />

Rundungen etc.“<br />

Trends in zwei Richtungen<br />

Christel Zidi<br />

Und auch bei Pflanzen und Gemüsesorten zeichnet sich eine<br />

bestimmte Richtung ab, wie er uns verrät: „Hier liegt das<br />

Augenmerk ganz klar bei der biologischen Anzucht. Gern<br />

gepflanzt werden alte, heimische Sorten und Arten, sowohl<br />

bei Obst als auch bei Gemüse.“ Die Rückbesinnung auf diese<br />

Sorten bringt uns den echten, unverfälschten Geschmack<br />

zurück, den Geschmack der Kindheit.<br />

Alte Obstsorten, Pastinaken und Wilde Rauke auf der einen<br />

Seite, auf der anderen Seite exotische Sorten. Denn der Klimawandel<br />

bringt auch mit sich, dass nun in unseren Breitengraden<br />

Gemüse angebaut wird, das zuvor importiert werden<br />

musste oder in Treibhäusern gezüchtet wurde. Zum Beispiel<br />

Chili und Paprika. Das Gleiche gilt für Obstgehölze. Einige<br />

Gärtner bauen Melonen, Feigen und Kaki an. Wer an das<br />

entsprechende Saatgut kommen möchte, braucht allerdings<br />

Foto: AdobeStock_81432272_PB-Photography<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


nicht in ferne Länder reisen, sondern es gibt Saatgut- und<br />

Pflanzentauschbörsen, auf denen man sowohl exotische als<br />

auch heimische Raritäten finden kann.<br />

Nachhaltigkeit auch im Garten<br />

Nachhaltigkeit ist auch in unseren Gärten angekommen.<br />

Spüren Gartenbaubetriebe dieses umweltbewusste Denken<br />

auch bei den Hobbygärtnern? „Ja“, bestätigt das Peter Horst.<br />

„Dies setzt sich insbesondere bei der jüngeren Kundschaft<br />

durch. Diese Generation legt auch wieder verstärkt Wert auf<br />

einen eigenen Gemüsegarten und Früchte aus der Region,<br />

alles umweltbewusst und möglichst CO2- neutral herangezogen.“<br />

Auch ressourcenschonende Maßnahmen lassen sich<br />

im heimischen Garten leicht einführen: Regenwasser kann in<br />

Behältern gesammelt, Küchenabfälle im Komposter entsorgt<br />

werden. Und bei Gartengeräten ist Sharing sinnvoll.<br />

Im Garten des Kreisgärtnermeisters<br />

Viele Dinge kann man lernen. Aber muss man wirklich einen<br />

„grünen Daumen“ besitzen, um Gärtner zu werden? „Ein<br />

gewisses Grundinteresse an der Natur, der Pflanzen- und<br />

Peter Horst<br />

Wenn nicht jetzt<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 37


Tierwelt sowie ökologischen Prozessen<br />

sollte schon da sein, den Rest kann<br />

man in der Tat erlernen“, klärt uns der<br />

Kreisgärtnermeister auf.<br />

Gärten – und das ist das Spannende –<br />

können sehr, sehr unterschiedlich sein.<br />

Wie stellt man sich den privaten Garten<br />

eines Gärtnermeisters vor? „Mein Garten<br />

ist vor 15 Jahren neu angelegt worden“,<br />

verrät Peter Horst, „damals schon<br />

im heutigen Trend: lineare Formgebung<br />

in einer Materialkombination von<br />

Holz und Betonwerkstoffen angelehnt<br />

an eine Wasserfläche, eingerahmt mit<br />

Gräsern, diversen Blütenstauden und<br />

ausgefallenen Solitärgehölzen in exponiertem<br />

Einzelstand.“ Peter Horst hat<br />

wohl nicht nur einen grünen Daumen,<br />

sondern auch den richtigen Riecher<br />

für Trends. Weiter beschreibt er seinen<br />

Garten: „Eingerahmt wird der Garten<br />

mit seiner zentralen Rasenfläche durch<br />

diverse Obstbaum- Halbstämme, Beerensträucher<br />

und farbenfrohen Elementen<br />

aus Blühstauden. Da summt und<br />

brummt es den ganzen Sommer und<br />

die Vögel erfreuen sich am kühlen Nass<br />

der Teichrandzone.“<br />

Grausliche Schottergärten<br />

Welche Gärten haben einen Fachmann<br />

wie ihn denn bisher am meisten<br />

beeindruckt? „Es ist nicht ein Garten,<br />

sondern die Vielfalt der unzähligen<br />

Beispiele der Gartengestaltung. Barocke<br />

Gärten faszinieren mich genauso wie<br />

der klassische englische Garten, der<br />

Bauerngarten oder aber auch der minimalistische,<br />

klar definierte moderne<br />

Garten. Eines ist mir allerdings äußerst<br />

wichtig: Die Pflanze darf in keinem<br />

Garten zu kurz kommen! Erst sie bringt<br />

das Leben in den Garten! Ein Grauen<br />

ist mir der momentane Trend in vielen<br />

Großstadt-Vorgärten hin zur Stein- und<br />

Schotterwüste mit zwei Alibi-Zypressen<br />

in der Mitte.“ Das können die meisten<br />

umweltbewussten Menschen wohl<br />

nachvollziehen.<br />

Einige Kommunen untersagen Schottergärten,<br />

also Vorgartenflächen mit<br />

Kiesaufschüttungen auf wasserundurchlässigen<br />

Folien, von vornherein.<br />

38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Peter Horst hofft, dass dieser Trend<br />

bald vorbei sein wird: „Der Verband<br />

Garten- Landschafts- und Sportplatzbau<br />

startete vor zwei Jahren bereits die<br />

Kampagne ‚ Rettet den Vorgarten‘ um<br />

Gartenbesitzern einige Hilfestellungen<br />

bei der Gestaltung der Vorgärten<br />

an die Hand zu geben. Denn auch<br />

ein sinnvoll mit Pflanzen gestalteter<br />

Vorgarten ist nicht pflegeintensiver als<br />

eine Schotterwüste!“<br />

Smart Gardening<br />

und Entspannung<br />

Apropos Pflege. Gärtner haben heute<br />

viele Möglichkeiten, sich die Arbeit<br />

zu erleichtern bzw. abnehmen zu lassen.<br />

„Smart-Gardening“ ist der Fachbegriff<br />

dafür. Bewässerungsanlagen<br />

und Mähroboter sind heute schon zur<br />

Selbstverständlichkeit geworden und<br />

werden oftmals „smart“ gesteuert,<br />

ebenso wie die Gartenbeleuchtung.<br />

Hier gibt es neuerdings leuchtende<br />

Bodenbeläge aus vergossenen Lichtleitfasern<br />

oder Leuchtdioden. Mit der<br />

gewonnenen Zeit kann man es sich<br />

draußen so richtig gemütlich machen<br />

und entspannen. Relaxen wie es auf<br />

Neudeutsch heißt. Das passende Ambiente<br />

kann sehr unterschiedlich sein.<br />

In den letzten Jahren konnte man<br />

in vielen Gärten, auf Terrassen und<br />

Balkonen Gartenmöbel aus Holzpaletten<br />

entdecken. Mit den passenden<br />

Auflagen bieten diese DIY-Produkte<br />

hohen Komfort. Daneben gibt es<br />

sehr komfortable, teils sogar luxuriöse<br />

Loungemöbel für Garten und<br />

Terrasse. Möbelstücke, die auch einen<br />

Regenguss ohne Probleme überstehen.<br />

Dazu begnügt man sich dann nicht<br />

mit einem einfachen Holzkohle-Grill,<br />

sondern greift zum Hightech-Grill.<br />

Möglichst dazu die passende Outdoor-Küche.<br />

Denn draußen schmeckt<br />

es immer noch am besten. Warum<br />

nicht mit den möglichen Annehmlichkeiten?<br />

Moderne Gartenmöbel gibt es oft aus<br />

Massivholz oder aus Aluminium in<br />

Holzoptik oder pulverbeschichtetem<br />

Aluminium mit Teakholz-Lehnen.<br />

Ein interessanter Trend ist auch die<br />

Kombination von kühlem Aluminium<br />

mit dekorativem Kordel-Geflecht.<br />

Für eine romantische Stimmung<br />

am Abend sorgen Gartentische<br />

mit eingebauten Feuerstellen.<br />

Viele Menschen lieben das Geräusch<br />

rauschenden Wassers und legen<br />

sich ihren eigenen kleinen Teich<br />

im Garten an, bauen einen Brunnen<br />

oder legen einen Bauchlauf an.<br />

Und statt des Swimmingpools gibt<br />

es natürliche Schwimmteiche mit<br />

dekorativen Wasserpflanzen. Wem es<br />

aber nur um eine schnelle Abkühlung<br />

geht, der installiert am besten eine<br />

Gartendusche. Mit der kann man<br />

sich an heißen Sommertagen herrlich<br />

erfrischen.<br />

Und zum Schluss noch eine Gartenform,<br />

bei der es weder auf die Nutzungsform<br />

noch auf die Gestaltung<br />

ankommt: der „Offene Garten“. Hier<br />

kommt es in erster Linie darauf an,<br />

dass man Freude daran hat, seinen<br />

Garten zu zeigen und – gern auch<br />

mal mit manchmal (vorher) Fremden<br />

- schöne Stunden im Garten zu<br />

verbringen. ■<br />

Man muss nicht<br />

erst sterben, um ins<br />

Paradies zu gelangen,<br />

solange man einen<br />

Garten hat<br />

(Persisches Sprichwort)<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 39


Archiv Heimatbund Neheim-Hüsten<br />

Die Gärten unserer Großeltern:<br />

Von Ackersegen und<br />

Bier in der Laube<br />

Christel Zidi<br />

V<br />

or sechzig, siebzig oder achtzig Jahren sahen die<br />

meisten deutschen Gärten noch völlig anders aus.<br />

Selbstverständlich gab es darin Blumenrabatte<br />

mit duftenden Dahlien, fröhlichen Löwenmäulchen und<br />

prächtigen Gladiolen, überwiegend aber waren es Selbstversorger-Gärten.<br />

Mit dem, was im eigenen Garten wuchs,<br />

konnte in den Kriegsjahren so mancher Hunger gestillt<br />

werden.<br />

Deshalb wurden - egal wie groß der Garten war – stets sättigende<br />

Kartoffeln angebaut. Die Sorte „Ackersegen“ war damals<br />

sehr beliebt und trug ihren Namen zu Recht, denn viele Familien<br />

überstanden die damaligen Winter oft nur dank dem, was<br />

sie zuvor gesät und geerntet hatten. Kohl und Möhren wurden<br />

ebenfalls gern gepflanzt, dazu Kräuter wie Petersilie und Dill.<br />

Jeder Platz wurde genutzt, auch die Hauswände, an denen<br />

Weintrauben rankten; an Spalieren wuchsen Birnen und Äpfel.<br />

Umsäumt wurden die kleinen Äcker mit mehr als drei Meter<br />

hohen Stöcken, um die sich Stangenbohnen wanden. Im hinteren<br />

Teil des Gartens standen die Kaninchenställe, daneben der<br />

Misthaufen, neben dem die Kürbisse besonders gut gediehen.<br />

Wer dazu noch Obstbäume mit leckeren Kirschen oder saftigen<br />

Pflaumen besaß, konnte sich glücklich schätzen. Bei weniger<br />

großen Gärten fand sich aber meist immer noch ein Platz für<br />

Beerensträucher, Johannis- oder Stachelbeeren, oder man konnte<br />

sich schon früh im Jahr an Erdbeeren erfreuen, aus denen<br />

Marmelade gekocht wurde. Die Sorte Senga Sengana war bei<br />

den Sauerländern besonders beliebt. Manch einer hatte auch<br />

eine Gartenlaube, in der sich die Männer nach getaner Arbeit<br />

zum Kartenspiel trafen, das ein oder andere Bierchen gehörte<br />

selbstverständlich dazu.<br />

Kleine, idyllische Paradiese kann man jetzt denken. Das<br />

stimmt auch, aber die Pflege dieser Gärten kostet viel Zeit und<br />

viel Arbeit. Das Wort „Smart Gardening“ war noch nicht er-<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


funden. An automatische Bewässerungsanlagen war noch lange<br />

nicht zu denken. Selbst Gartenschläuche gab es nicht überall.<br />

Mit der blechernen Gießkanne ging es zum nächsten Brunnen,<br />

um immer wieder Wasser nachzufüllen. Vertikutierer? Ein<br />

Fremdwort. Rechen und Spaten waren wichtig, Hacke, Hippe<br />

und Spaten. Der Rasenmäher war zwar schon erfunden, seine<br />

Zeit aber noch nicht gekommen. Sein Einsatz lohnte sich in<br />

den Hausgärten noch nicht.<br />

Wie anders sieht es heute aus. In einer Zeit, in der man jedes<br />

Gemüse, selbst das exotisch ste, günstig im Supermarkt bekommen<br />

kann – und das zu ungemein günstigen Preisen - sind<br />

Selbstversorger-Gärten eher selten. Wer heute einen Nutzgarten<br />

pflegt, dem geht es darum, mit eigenen Händen etwas<br />

zu schaffen; etwas zu ernten, von dem man weiß, dass es nicht<br />

gen-manipuliert und frei von Schadstoffen ist.<br />

Die meisten Gärten dienen heute der Entspannung, dem<br />

Chillen und Relaxen. Smart-Gardening-Produkte erledigen<br />

den Großteil der Arbeit. Mähroboter halten die Rasenfläche<br />

zentimetergenau auf dem gleichen Niveau. Die Frau des Hauses<br />

– oder der Hausherr – kümmern sich um die edlen Zierrosen<br />

und pflegeleichten Hecken. Eine<br />

entspannende, schöne Welt …<br />

Ob der pflegeleichte Garten<br />

allerdings glücklicher<br />

und zufriedener macht<br />

als der Küchengarten<br />

von früher, das kann<br />

jeder für sich entscheiden.<br />

■<br />

LVR Industriemuseum<br />

Besuchen Sie unseren Mustergarten in Cobbenrode!<br />

Montag - Freitag 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Samstag 8.00 - 12.00 Uhr<br />

Sonntag Schautag<br />

LVR Industriemuseum<br />

Heco Naturstein GmbH<br />

Auf der Hube 2 · 59889 Cobbenrode · Fon 02973/81290 · info@heco-natursteine.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 41<br />

www.heco-natursteine.de


Ein japanischer Garten in Warstein<br />

Wo einem Fische aus der Hand fressen<br />

Monika Lörchner<br />

Iris Böning<br />

E<br />

in lachender Buddha.<br />

Sorgfältig zurecht geschnittene<br />

Bäume, die wie riesige<br />

Bonsais aussehen. Kieswege schlängeln<br />

sich zwischen drei Teichen, über<br />

dunkelbraune Holzplanken erreicht<br />

man das Teehaus. Japan? Nein: Allagen-Niederbergheim.<br />

Hier hat sich<br />

Markus Droste ein kleines Paradies<br />

geschaffen.<br />

16 Jahre ist es her, dass Markus Droste<br />

gemeinsam mit einem Kumpel seinen<br />

ersten Teich im Garten hinter dem<br />

Haus baute. Seitdem ist immer mehr<br />

hinzugekommen. Die drei großen<br />

Teiche draußen sowie weitere kleine<br />

Becken drinnen und draußen umfassen<br />

insgesamt 120.000 Liter Wasser. Darin<br />

tummeln sich Japan-Koi.<br />

Aus Japan eingeflogen<br />

„Ich kaufe die Fische ab 10 cm Länge“,<br />

erzählt Markus Droste. Die kommen<br />

dann direkt aus Japan zu ihm. Eine<br />

aufwendige Prozedur: die Koi, erst in<br />

einer mit Wasser und Luft gefüllten<br />

Tüte und dann in einem Karton gepackt,<br />

sind rund anderthalb Tage mit<br />

Flugzeug und anderen Verkehrsmitteln<br />

unterwegs. Kein Wunder, dass eine<br />

Lieferung 600 bis 800 Euro kostet! In<br />

ihrem neuen Zuhause angekommen,<br />

müssen die wertvollen Fische dann<br />

erst einmal vorsichtig an Wasser und<br />

Temperatur gewöhnt werden.<br />

„Ich kaufe immer nur bei einem<br />

Händler“, so Markus Droste. „Dadurch<br />

verhindert man, dass man sich Krankheiten<br />

einkauft.“ Dennoch ist für die<br />

rotweißen, goldenen, schwarzweißroten<br />

oder schwarzweißgoldenen Neuankömmlinge<br />

erst einmal Quarantäne<br />

42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Schöne Pflanzen für Ihren Garten<br />

Bitte sehen Sie sich unsere Kulturen an. Ein Besuch lohnt sich!<br />

Obstbäume<br />

Rosen<br />

Nadelgehölze<br />

Beerensträucher<br />

kräftige Blütensträucher<br />

Stauden<br />

Markus Droste im Gespräch mit Redakteurin Monika Lörchner<br />

<strong>Meschede</strong>-Wennemen)<br />

029 03 - 71 48<br />

www.kewel-baumschulen.de<br />

angesagt. Dafür kommt jeweils ein neuer Fisch mit einem<br />

„alten“ für mindestens eine Woche in ein Extrabecken, wo<br />

ihre Bakterienstämme aufeinandertreffen. Zeigen sich nach<br />

Ablauf der Zeit keine Anzeichen einer Krankheit, dürfen<br />

beide Fische zu den anderen in einen der Teiche.<br />

Dort leben sie am liebsten als Schwarmfische unter ihresgleichen.<br />

Haben die Fische ausreichend Versteckmöglichkeiten,<br />

gibt es auch schon mal Nachwuchs. Koi können bis zu 60<br />

Jahre alt und 70 cm lang werden. Neben Krankheiten ist<br />

hierzulande nur der Fischreiher eine Gefahr; der wird durch<br />

aufgestellte, blinkende Discokügelchen ferngehalten.<br />

Außer Koi hält Markus Droste auch einige Wimpelkarpfen,<br />

die die Algen im Teich unter Kontrolle halten. Koi sind sehr<br />

"Wir machen aus jedem Garten<br />

einen Platz zum Wohlfühlen."<br />

Gartenplanung<br />

Pflaster- und<br />

Natursteinarbeiten<br />

Treppen, Terrassen<br />

und Mauern<br />

Wir suchen<br />

Verstärkung!<br />

Bepflanzungen<br />

Baum- und Problem -<br />

fällungen Gehölzschnitt<br />

Gartenpflege<br />

Winterdienst<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 43


obuste Fische und brauchen außer<br />

sauberem Wasser nicht viel. Futter gibt<br />

es nur bis zu einer Außentemperatur<br />

von 5 Grad Celsius; darunter fahren<br />

die Fische nämlich ihr Immunsystem<br />

runter und fressen nichts mehr.<br />

Alles Eigenbau<br />

Handwerker Markus Droste hat alles<br />

selbst gebaut: Das Teehaus im japanischen<br />

Stil, die Wege, die Holzplanken<br />

und nicht zuletzt die Teiche. „Die sind<br />

alle aus Glasfaser“, verrät er uns. Außerdem<br />

hat er nur die besten Filteranlagen<br />

verbaut. „Die sind das A und O.<br />

Wenn man beim Filter spart, hat man<br />

hinterher doppelte Arbeit und Kosten.“<br />

Rund 400 Koi bevölkern die Drosten‘schen<br />

Teiche. Für das <strong>WOLL</strong>-<br />

Fotoshooting lockt Markus Droste<br />

die Tiere mit etwas Futter an – und<br />

zu unserem Erstaunen fressen die ihm<br />

sogar aus der Hand!<br />

„Koi sind so zutraulich, mit denen<br />

könnte man sogar schwimmen“, erzählt<br />

der 58-Jährige. Er liebt die Atmosphäre<br />

seines Gartens und die Gelassenheit,<br />

die die Fische ausstrahlen. Er kennt jeden<br />

einzelnen von ihnen. Zwar machen<br />

die Koi viel Arbeit, doch das ist es ihm<br />

wert. „Die Stadt mit ihrem Stress, Gestank,<br />

Krach und Verbrechen ist nichts<br />

für mich. Hier habe ich Ruhe.“<br />

Wir schauen uns noch einmal im<br />

Garten um. Die Sitzbank hinten in der<br />

Ecke. Die kleine Brücke zum Teehaus.<br />

Die träge dahingleitenden Koi.<br />

„Ich will hier nie wieder weg“, sagt<br />

Markus Droste.<br />

Wir auch nicht. ■<br />

Nach einer kreativen Winterpause starten<br />

wir jetzt wieder durch und freuen uns,<br />

Sie als Kunden zu begrüßen.<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> Gartenbau 2021 <strong>Meschede</strong> GmbH | Baumschule Hans-Gerd <strong>Meschede</strong><br />

Rüthener Str. 43 b | 59909 <strong>Bestwig</strong> | Tel: 0 29 04 / 70 77 0 | www.gartenbau-meschede.de


Da staunt nicht nur der Buiterling:<br />

Das Wandern ist des Müllers Lust<br />

Sabina Butz<br />

Anke Kemper<br />

Ach, was waren das noch für schöne<br />

Zeiten, als man einfach seine<br />

Wanderschuhe anziehen durfte<br />

und in bequemer Kleidung durch das<br />

wunderschöne Sauerland spazieren konnte.<br />

Heute ist dieses Vorgehen wesentlich<br />

komplizierter, kostenintensiver und nur<br />

für Bürger/innen mit Englischkenntnissen<br />

möglich. Wir sprechen von outdoor<br />

activities. Googelt man diesen Begriff,<br />

lautet die Übersetzung: Outdoor Aktivitäten.<br />

Outdoor ist also schon einmal ein<br />

global verständlicher Begriff. Draußentätigkeiten<br />

klingt ja jetzt auch nicht wirklich<br />

spannend, Tätigkeiten außerhalb der<br />

Tür ist in jedem Fall missverständlich.<br />

Also bleiben wir bei outdoor. Aber jetzt<br />

geht es erst richtig los mit den schwierigen<br />

Entscheidungen: Wandern könnte<br />

Hiking, Trekking oder Walking sein. Für<br />

alle drei Bewegungsarten sind unterschiedliche<br />

Bekleidungen und vor allem<br />

anderes Schuhwerk vorgesehen. Wie<br />

sieht das denn aus, wenn ein Walker in<br />

Trekkingklamotten und Trekkingschuhen<br />

daherkommt, vielleicht sogar noch<br />

mit Rucksack, sorry backpack, auf dem<br />

Rücken? Geht doch gar nicht! Für die<br />

Nicht-Englisch-Muttersprachler/innen:<br />

Walking setzt eine befestigte Straße/Weg<br />

voraus. Hiking findet in der freien Natur,<br />

vorzugsweise in den Bergen statt und<br />

beim Trekking ist mindestens eine Übernachtung<br />

in der freien Natur vorgesehen.<br />

Ganz recht, deshalb der Rucksack!<br />

Wer lieber Wassersport betreibt, findet<br />

hier, im beschaulichen Sauerland, am<br />

Hennesee Gelegenheit zum Suppen (bitte<br />

Sappen aussprechen). Gemeint ist Stehpaddeln<br />

= englisch Stand-Up-Paddling<br />

= Abkürzung SUP. Dazu benötigt man<br />

natürlich ein SUP Board, welches gut<br />

und gerne eine höhere dreistellige Summe<br />

kostet, plus entsprechende SUP-Sportswear,<br />

vorzugsweise mit wasserdichter<br />

Handytasche und eingebauter Kamera,<br />

um die sozialen Netzwerke mit den<br />

Followern immer auf dem Laufenden zu<br />

halten.<br />

Übrigens: Grillen, Rasenmähen, Unkrauthacken<br />

oder einfach nur faul in der<br />

Sonne liegen, zählen ebenfalls zu den<br />

Outdoor-Aktivitäten, ohne anglifizierte<br />

Terminologie, aber die kommt bestimmt<br />

noch. Bis dahin dürfen wir uns, wie der<br />

Müller anno dazumal, mit Lust einfach<br />

in der freien Natur vergnügen. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 45


In der Kleingartenanlage Neheim trifft<br />

deutsche Tradition auf internationales Flair<br />

„Urlaub im eigenen Garten“ Daniela Weber Susanne Droste<br />

W<br />

ie ein kleines Paradies für<br />

Hobbygärtner erstreckt sich<br />

die Neheimer Kleingartenanlage<br />

auf dem Wiedenberg. Mit Blick<br />

auf den Neheimer Dom, auf Wald und<br />

Flur trifft wohl ein Spruch auf dieses<br />

gemütliche Kleinod besonders<br />

zu: „Der kürzeste<br />

Weg in den Urlaub<br />

ist der Weg in den<br />

Garten.“<br />

Gekleidet mit<br />

grüner Latzhose,<br />

rotem Shirt und<br />

schwarzen Stiefeln,<br />

in der linken Hand<br />

den beigen Strohhut<br />

zum Gruße ausgestreckt und den rechten<br />

Arm lässig auf der mit Erde bedeckten<br />

Schaufel abgestützt – dieses fidele<br />

„Männchen“ begrüßt alle Hobbygärtner<br />

am Eingang der Kleingartenanlage.<br />

So wie die Figur, die an dem gelben<br />

Vereinsheim angebracht ist,<br />

stellt man sich wohl den<br />

perfekten Gärtner<br />

vor: voller Tatendrang<br />

und ohne<br />

Scheu vor ein bisschen<br />

„Maloche“<br />

und Dreck. „Die<br />

meisten, die hier<br />

eine Parzelle haben,<br />

sind schon passionierte<br />

Hobbygärtner“, betont<br />

Manfred Ewald<br />

der erste Vorsitzende Manfred Ewald,<br />

der sich selbst natürlich auch dazu zählt.<br />

Seit nunmehr 30 Jahren lebt und liebt<br />

der Neheimer das Kleingärtnertum. „Ich<br />

experimentiere gerne. Letztes Jahr habe<br />

ich zum Beispiel die Birnenmelone angepflanzt“,<br />

sagt er stolz. Ob die Früchte<br />

nun nach Birne oder nach Melone geschmeckt<br />

haben, kann der sympathische<br />

Vorsitzende gar nicht so genau sagen.<br />

„Süß, das waren sie wohl.“ Exotische<br />

Früchte, viel Grün: „Urlaub im eigenen<br />

Garten sozusagen.“<br />

Ein bisschen Spießigkeit muss sein<br />

Hauptsächlich werden auf den insgesamt<br />

74 Parzellen aber bekannte Gemüsesor-<br />

46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


ten und Früchte angebaut. „Kartoffeln,<br />

Erdbeeren und Kohl sind sehr beliebt,<br />

aber auch rote Beete und Sauerampfer“,<br />

erklärt Ewald. Trotz ähnlicher Vorlieben<br />

beim Anpflanzen zeigen sich bei<br />

der Gestaltung der Gärten viele eigene<br />

Stile. Die einen akkurat angelegt, die<br />

anderen etwas wilder geplant. Auch bei<br />

den Lauben gibt es eine bunte Vielfalt:<br />

Ob urige Holzhütten oder massive<br />

Häuschen aus Stein – jedes Gebäude<br />

versprüht seinen eigenen Charme.<br />

Und was wäre ein deutscher Schrebergarten<br />

ohne die ein oder anderen<br />

Gartenzwerge? Etwas Spießigkeit muss<br />

sein. „Es gibt natürlich auch gewisse<br />

Regeln hier“ Typisch deutsch eben.<br />

„Die Häuschen dürfen fünf Meter mal<br />

3,5 Meter, sprich 17,5 Quadratmeter,<br />

groß sein. Ein Drittel der Fläche muss<br />

bewirtschaftet werden, ein Drittel muss<br />

Wiese sein und das letzte Drittel steht<br />

für die Laube zur Verfügung“, erklärt<br />

Ewald, der das „Kleingartengesetz“<br />

stets bewacht. „Ich laufe durch die<br />

Anlage und schaue natürlich nach dem<br />

Rechten. Auch die Einhaltung der Ruhezeiten<br />

kontrolliere ich, ein bisschen<br />

wie ein Sheriff. Das muss ja sein“, sagt<br />

er mit einem Augenzwinkern.<br />

Viele Kleingärtner mit<br />

Migrationshintergrund<br />

Was nach waschechter deutscher Manier<br />

klingt, ist aber letztendlich weniger<br />

deutsch als mancher denken mag.<br />

„Über 50 Prozent der Kleingärtner<br />

haben einen Migrationshintergrund.<br />

Unter anderem sind viele Mitglieder<br />

Russlanddeutsche. Die haben übrigens<br />

einen besonders grünen Daumen“,<br />

lacht der passionierte Kleingärtner.<br />

Auch Griechen und Syrer erfreuen sich<br />

an der deutschen Behaglichkeit.<br />

Wer auch Lust auf Vereinsleben, Gartenarbeit<br />

und ein bisschen Multikulti<br />

hat, muss zurzeit Geduld mitbringen:<br />

„Es kommt nicht so oft vor, dass<br />

jemand seinen Kleingarten verkauft.<br />

Wer einmal einen hat, der möchte ihn<br />

natürlich ohne triftigen Grund nicht<br />

aufgeben“, so Ewald abschließend. ■<br />

MUSTERHAUS<br />

IN BESTWIG<br />

WOHNGESUNDES<br />

HAUSKONZEPT MIT STIL<br />

Sie möchten bauen und suchen noch<br />

Inspiration für Ihr Traumhaus? Dann laden<br />

wir Sie recht herzlich ein, unser neues<br />

Musterhaus in <strong>Bestwig</strong> zu besuchen.<br />

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zur Besichtigungen und erleben hier<br />

auf 143 m², was ein Büdenbender Haus<br />

auszeichnet. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Musterhaus Fortuna<br />

Heinrich-Heine-Straße 3<br />

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Telefon 0 29 04 / 984 90 80<br />

hallo@buedenbender-hausbau.de<br />

www.buedenbender-hausbau.de


Tipps vom Marsberger Gartenexperten Udo Engemann<br />

Unser Garten im<br />

Sonja Funke<br />

<strong>Frühling</strong><br />

F<br />

rühling! Die Sonne strahlt schon kräftig und die<br />

Gartenbesitzer juckt es in den Fingern. Doch was<br />

tun? Wo fange ich an? Und wann? Schließlich bin<br />

ich im „Hoch“-Sauerland. In unseren Gefilden kann<br />

dem Hobbygärtner bis zu den Eisheiligen Mitte Mai und<br />

darüber hinaus immer noch der Frost die Pflanzen verderben.<br />

Trotzdem müssen wir nicht mit allem warten, wie<br />

Udo Engemann – er betrieb bis vor einigen Jahren noch eine<br />

Gärtnerei in Marsberg – dem <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong> verrät.<br />

Ein Blick in den Garten. Draußen zwitschert es so schön, also<br />

fangen wir bei der Hecke an? „Bloß nicht!“ Die Antwort ist eindeutig,<br />

denn: Vom 1. März bis zum 30. September verbietet dies<br />

das Bundenaturschutzgesetz, Hecken, aber auch Gebüsch und<br />

andere Gehölze zu schneiden. Eben damit die Vögel in Ruhe<br />

dort brüten und weiter zwitschern können. Nun gut, aber dort,<br />

die Rosen, da könnte man doch schon mal dran, oder? „Lieber<br />

erst, wenn der Wetterbericht längere Zeit ohne Frost anzeigt“,<br />

rät Udo Engemann. Alle Triebe, die bei hohen <strong>Frühling</strong>stem-<br />

48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


peraturen austreiben, können, sobald es noch mal ordentlich<br />

friert, absterben, weil die Zellen platzen und die Zellflüssigkeit<br />

verdunstet. „Dann vertrocknet das frische Grün, zumal, wenn<br />

sie in der Sonne stehen. Und im schlimmsten Fall sind sie<br />

hinüber.“ Er rät: Im Winter eingepackte Pflanzen nicht zu früh<br />

abzudecken. Dies schützt auch vor Sonneneinstrahlung, nicht<br />

nur vor Frost. „Wenn die Wetterberichte ab Mitte März grünes<br />

Licht geben, dann runternehmen.“<br />

Und was mache ich mit meinen Obstbäumen? Wie oft ist es<br />

in den vergangenen Jahren passiert, dass Apfel und Kirsche die<br />

schönsten Blüten zeigten, dann kam Herr Frost und mit ihm<br />

ging die Hoffnung auf eine reichhaltige Obsternte. Ein Jammer.<br />

Hier weiß auch der Experte wenig Rat. Nur so viel: „In Obstanbaugebieten<br />

wie etwa im Alten Land werden die Bäume vor<br />

dem Frost zum Beispiel mit Wasser eingesprüht.“ Die Blüten<br />

frieren ein und sind auf diese Weise geschützt.<br />

Warten bis zu den Eisheiligen?<br />

Schauen wir mal zum Balkon. Wäre das schön, wenn es dort<br />

schon bunt wäre! Muss ich wirklich warten bis zu den Eisheiligen<br />

Mitte Mai? Viele wagen es schon früher. Kann klappen,<br />

wenn man den Wetterbericht im Auge behält. „Wenn man<br />

drinnen ein helles, warmes Plätzchen dafür hat, kann man<br />

die Balkonblumen schon ab Ende März pflanzen. Das hat<br />

den Vorteil, dass sie gut angewurzelt und im Saft sind, wenn<br />

wir sie rausstellen. Dann blühen sie auch schon ein bisschen“,<br />

erklärt der Experte. Manche pflanzen für den Übergang auch<br />

<strong>Frühling</strong>sblumen wie etwa Primeln oder Bellis (große Gänseblümchen)<br />

und tauschen später aus. Was aber kann ich denn<br />

nun wirklich draußen machen? „Anfang des Frühjahrs können<br />

Sie schauen, wo Ihre im<br />

Herbst gesteckten Zwiebeln<br />

bleiben, zum Beispiel<br />

Narzissen, Krokusse, Tulpen.“<br />

Als ob ich noch wüsste,<br />

wo ich sie mal eben schnell<br />

in die Erde gesteckt habe. Oder<br />

ob ich einfach jetzt noch welche<br />

reinstecke? Zu spät, das geht höchstens<br />

mit welchen aus dem Topf, sagt der Experte.<br />

Ich mache mir ´ne Notiz auf dem Oktober-Kalenderblatt: „Blumenzwiebeln<br />

rein!“ Mein letzter Blick wandert zu den hohen<br />

Gräsern vorm Haus. Alles braun, verwelkt, nicht mehr schön.<br />

Darf ich? Hurra, unser Gartenexperte gibt mir grünes Licht:<br />

„Die können Sie ruhig schon mal auf ein gutes Drittel runterschneiden.“<br />

Endlich was zu tun. Und vielleicht säe ich auch<br />

schon mal den ersten Salat ins abgedeckte Hochbeet. „Nee,<br />

lieber in der Kiste säen, pikieren und erst die Pflänzchen ins<br />

Beet setzen“, sagt Udo Engemann und ergänzt. „Früher wurde<br />

im März bereits Kohl gepflanzt, da gab es ja die Mistbeete, die<br />

wärmten von unten.“ Der neue Trend zum Gärtnern, ob er<br />

auch ein Zurück zu Mistbeeten bringt? Bleibt abzuwarten.<br />

Es nützt also alles nix: Der März eignet sich allenfalls zum Vorzüchten<br />

in nicht zu kalten, nicht zu dunklen Räumen. Ein paar<br />

frostharte Stiefmütterchen oder Männertreu im Umtopf können<br />

einem Vorfreude vors Haus bringen. Ab April, also nach<br />

Ostern kann es, so Wettergott will, richtig losgehen mit dem<br />

Säen, Pflanzen und Ernten. Und dann bis Oktober? „Es kann ja<br />

auch im Sommer mal intensiv hageln“, meint der Experte. Och<br />

nö! ■<br />

die grillzeit<br />

beginnt!<br />

und wir haben<br />

einige neue<br />

grills und zubehör<br />

für dich!<br />

Du findest alle Neuheiten von Weber ®<br />

auf unserer Website<br />

www.creo-sundern.de<br />

Vorbeischauen lohnt sich!<br />

SUNDERN<br />

In den Röhrwiesen 8<br />

Mo-Fr 8-18.30 Uhr, Sa 8-16 Uhr<br />

<strong>WOLL</strong><br />

www.creo-sundern.de<br />

<strong>Frühling</strong> 2021 - 49


Anzeige<br />

„Müll ist extrem interessant!“<br />

Lobbe hat das Glück, in einer sehr vielfältigen, höchst<br />

anspruchsvollen und sich immer wandelnden Branche zu arbeiten<br />

Inga Bremenkamp<br />

Jürgen Eckert<br />

Tobias Wiedemeier, Vertriebsleiter<br />

für den Hochsauerlandkreis<br />

und Marcell Wiese,<br />

Geschäftsführer der Lobbe<br />

Entsorgung in <strong>Bestwig</strong><br />

„Wir sprechen nur noch von Wertstoffen. Sie<br />

werden von uns eingesammelt, sortiert und in<br />

Verwertungsanlagen weiterverarbeitet.“,<br />

erklärt Marcell Wiese<br />

Anforderungen bei der Abfallentsorgung<br />

ändern sich ständig. Das macht unsere<br />

„Die<br />

Arbeit super interessant, sehr vielfältig und<br />

extrem anspruchsvoll. Vor gut zwei Jahren wurde beispielswiese<br />

allen gewerblichen Abfallerzeugern auferlegt, möglichst<br />

alle Abfälle getrennt voneinander zu sammeln und<br />

verwerten zu lassen. Die Verwertung muss gesetzeskonform<br />

dokumentiert werden. Hierfür wurden Konzepte erstellt, so<br />

dass allen Kunden eine optimale Lösung angeboten werden<br />

konnte“, sagt Tobias Wiedemeier, Vertriebsleiter bei Lobbe<br />

für den Hochsauerlandkreis.<br />

Heutzutage fällt es schwer, von Müll zu sprechen, weil mittlerweile<br />

fast alles recyclebar ist. Das eine einfacher, das andere<br />

schwerer. „Wir sprechen nur noch von Wertstoffen. Sie werden<br />

ARRIERE<br />

von uns eingesammelt, sortiert und in Verwertungsanlagen<br />

weiterverarbeitet.“, erklärt Marcell Wiese, der mit 21 Jahren<br />

im Unternehmen angefangen hat, fast alle Hierarchieebenen<br />

durchlaufen hat und heute Geschäftsführer der Lobbe Entsorgung<br />

in<br />

N BRILON<br />

<strong>Bestwig</strong> ist. Seitdem im vergangenen Jahr Lobbe<br />

Stratmann übernommen hat, hat das Entsorgungsunternehmen<br />

noch deutlich mehr Möglichkeiten. „Wir haben jetzt<br />

tttttttttttttttttttttttt<br />

50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021<br />

ein viel größeres Leistungsangebot für Privat- und besonders<br />

Gewerbekunden. Neben der Entsorgung von Gewerbeabfällen<br />

können wir unseren Kunden jetzt auch die Übernahme von<br />

Sonderabfällen anbieten“, freut sich Tobias Wiedemeier über<br />

die Vielfalt, die sich auch im Team bei Lobbe widerspiegelt.<br />

„Die Branche bietet für jeden etwas, ob junge Menschen, die<br />

einen Ausbildungsplatz suchen oder ausgebildete Fachkräfte,<br />

die eine neue Herausforderung suchen. Wir bilden verschiedene<br />

Berufe aus und freuen uns immer über Zuwachs in unserem<br />

familiengeführten Unternehmen“, versichert Marcell Wiese,<br />

der selbst sehr gerne in einer interessanten Branche mit guter<br />

Zukunftsperspektive arbeitet. ■<br />

Hier geht’s zum Video:<br />

Lobbe Entsorgung West<br />

Gallbergweg 7<br />

59929 Brilon


“Ach du lieber Gott!<br />

Das geht doch gar nicht!”<br />

Maria Fraune-Tillmanns rührender Abschied<br />

vom <strong>Meschede</strong>r Wochenmarkt<br />

Nicola Collas<br />

Jürgen Eckert<br />

M<br />

inusgrade, bei denen die Hände und Füße fast<br />

zu Eisklumpen gefroren. Nasse Klamotten im<br />

<strong>Frühling</strong>sregen. Und viele herzliche Begegnungen.<br />

Maria Fraune-Tillmanns stand 13 Jahre lang jeden<br />

Freitagmorgen an ihrem Obst- und Gemüse-Stand auf dem<br />

<strong>Meschede</strong>r Wochenmarkt. Nach ihrem „Letzten“ geht es für<br />

sie gleich ins Malatelier.<br />

Fast 30 Jahre lang bewirtschafteten Maria Fraune-Tillmanns<br />

und ihr Mann Burkhard den Gärtnerhof Röllingsen in der<br />

Nähe von Soest. Nun, da die beiden ihren Hof an eine andere<br />

Familie übergeben, wird es für die 66-Jährige freitags keine<br />

Markttage mehr in <strong>Meschede</strong> geben. „Der Abschied war so<br />

emotional”, berichtet sie sichtlich gerührt, “Ich habe so viele<br />

tolle Briefe und Karten bekommen“, erzählt Maria. Viele Begegnungen<br />

der vergangenen Jahre behält sie in Erinnerung.<br />

„Wenn Menschen z. B. einen schweren Schicksalsschlag erlitten<br />

haben und ich mir die Zeit nehmen konnte, ihnen zuzuhören.”<br />

Die meisten Gespräche waren aber eher erfreulich, manche gar<br />

witzig. So wie am letzten Tag noch: Da kam ein Stammkunde,<br />

der erst da von meinem Abschied hörte und meinte:<br />

‚Ach du lieber Gott, das<br />

geht doch gar nicht!‘“<br />

Maria beschreibt die Sauerländer als herzlich, offen, treu und<br />

verlässlich. „Viele waren erst zurückhaltend, aber nachdem wir<br />

uns besser kennenlernten, sind viele tiefe Beziehungen entstanden.“<br />

Auch wenn sie jahrelang meist früh aufstehen musste, bei<br />

Wind und Wetter auf dem Markt in <strong>Meschede</strong> stand, sagt sie<br />

rückschauend: „Es gab nie Tage, an denen ich dachte: Nie wieder!<br />

Ganz im Gegenteil. Es ist so schön, morgens in aller Frühe<br />

diese Stille zu erleben. Egal zu welcher Jahreszeit.“<br />

Maria geht mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden<br />

Auge. Denn sie weiß den Demeter-Marktstand in <strong>Meschede</strong><br />

in guten Händen. Außerdem genießt sie es, in Zukunft<br />

mehr Zeit zu haben: „Mein Alltag und mein Wochenablauf<br />

werden nicht mehr so getaktet sein. Und ich freue mich, dass<br />

ich mich jetzt mehr meiner großen Leidenschaft, der Kunst,<br />

widmen kann.“ Wenn alles nach Plan läuft, wird Maria Fraune-Tillmanns<br />

im September ihr eigenes Malatelier in Soest-<br />

Röllingsen eröffnen. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 51


„Nur bitte<br />

nie mit<br />

kalten<br />

Füßen!“<br />

Entspannung pur im Kneipp-<br />

Erlebnispark <strong>Olsberg</strong><br />

Sonja Funke<br />

Tourismus Brilon <strong>Olsberg</strong>, sabrinity<br />

W<br />

asser, Bewegung, Balance, Ernährung und<br />

Genuss, Kräuter: Pfarrer Sebastian Kneipp wurde<br />

vor 200 Jahren geboren und seine Lehre ist voll<br />

im Trend. Im Kneipp ErlebnisPark <strong>Olsberg</strong> können sich Besucher<br />

an der frischen Natur gut und gerne eine, aber auch<br />

zwei bis drei Stunden beschäftigen, je nach persönlicher<br />

Fitness und Zeit. Frei nach einem der vielen Leitsprüche<br />

Kneipps: „Alles zu seiner Zeit und alles im rechten Maß.“<br />

Ein großer Pluspunkt: Der Park, der sich über alle Teile des Kurparks<br />

<strong>Olsberg</strong> bis in die Ruhraue Bigge erstreckt, ist komplett<br />

ebenerdig, barrierefrei an fast allen Stationen und ausdrücklich<br />

für Menschen mit Behinderung mitgebaut. Ideal kombinieren<br />

lässt sich der Besuch auch mit einem Termin im zentralen<br />

Covid-19-Impfzentrum des HSK. Die Konzerthalle liegt direkt<br />

52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


RastOrt Kneipp-Park Dr.Grüne<br />

am Eingang des Kneipp ErlebnisParks, in dem auch in diesem Jahr, falls<br />

möglich, wieder ein vielfältiges Programm mit Kräuterführungen,<br />

Wasseranwendungen, Taulaufen, Pilates-Einheiten sowie QiGong-<br />

Übungen angeboten wird. Wir starten unseren Rundgang mit<br />

Gesundheitspädagogin Mechthild Funke und Gesundheitsmanagerin<br />

Christina Bödefeld am Parkeingang, an den fünf Kneipp’schen<br />

Säulen und den Armbecken, direkt am Haus des Gastes und der<br />

<strong>Olsberg</strong>-Touristik. „Der Armguss ist die Tasse Kaffee des Kneippianers“,<br />

sagt Mechthild Funke. „Alles, was oberhalb des Bauchnabels<br />

passiert, ist erfrischend, alles unterhalb beruhigend.“ Und sie<br />

fährt fort: „Jeder kann das, nur gilt es, die oberste Regel Kneipps zu<br />

beachten: Nie mit kalten Füßen ins kalte Wasser!“<br />

Schon im vergangenen Jahr war der Kneipp ErlebnisPark im ältesten<br />

Kneipp-Kurort NRWs ein Besuchermagnet. Von ihren Büros in der Touristik<br />

aus haben Mechthild Funke und Christina Bödefeld die Menschen<br />

jeden Alters beobachtet, wie sie ihre Arme an den Becken am Eingang<br />

des Parkes eintauchten oder wie Familien in der Sonne am <strong>Olsberg</strong> Eck<br />

pausierten. Diese Stelle unweit des Parkeingangs ist über Treppen erreichbar,<br />

hier fließen Ruhr und Gierskopp zusammen; sie ist einer von<br />

zehn RastOrten im Kneipp-Erlebnispark. „Auf das Wasser zu blicken,<br />

ist eine ideale Möglichkeit, über die Lebensordnung, die Balance,<br />

zu meditieren“, sagt Mechthild Funke. „Jeder hat doch etwas, das er<br />

sprichwörtlich von sich wegfließen lassen möchte. Und umgekehrt<br />

auch etwas Schönes, das einem entgegenkommen sollte.“<br />

Armguss im Kneipp-Park Dr.Grüne<br />

Wir gehen über eine Ruhrbrücke zu ihrem Lieblings-Ort im Park,<br />

dem RastOrt Kräutergarten mit Streuobstwiese, außerschulischem<br />

Lernort und Boule-Bahn. Stoffwechsel, Haut oder auch Erkältungskrankheiten:<br />

In den acht Beeten wachsen von Thymian bis Rosmarin<br />

die verschiedensten Helferlein, alles ist beschriftet. Bei ihren Führun-<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 53


Gesundheitsmanagerin Christina Bödefeld Kneipp Aktiv Weg Gesundheitstrainerin Mechthild Funke<br />

gen geben die Kneipp-Animateure gern Auskunft. Die blühenden<br />

Kräuter hätten sie über den Sommer am Leben gehalten,<br />

sagte ein sehr betagtes Ehepaar zu Mechthild Funke. Fast jeden<br />

Morgen hat sie die beiden beim Gießen angetroffen. Kürzlich<br />

überreichten sie ihr ein Buch mit Fotos aus dem Kräutergarten,<br />

blühende Kräuter von März bis Oktober.<br />

„Wir haben die Fotos für die Brücke an der Ruhraue verwendet“,<br />

freut sich Christina Bödefeld. In Bigge, an der renaturierten<br />

Ruhr, spannt die im Herbst eingeweihte Brücke den Bogen<br />

für den insgesamt 6,8 Kilometer langen Rundgang entlang<br />

der zehn RastOrte an Ruhr und Gierskopp, zu denen auch<br />

Out-Door-Fitness-Geräte und der Mehrgenerationenpark mit<br />

Spielplatz sowie das Aqua <strong>Olsberg</strong> und der Lebensgarten am<br />

Josefsheim gehören.<br />

Im „Haus des Gastes“, direkt am Parkeingang hat auch Gesundheitsmanagerin<br />

Christina Bödefeld, ihr Büro. Und von<br />

hier aus sind es nur ein paar hundert Meter und einen Kurpark<br />

weiter bis zu ihrem persönlichen Lieblingsort. Er liegt ganz im<br />

Osten, im Kneipp-Park Dr. Grüne, einmal über die Bahnhofstraße<br />

und kurz durchs neu gestaltete <strong>Olsberg</strong>er Zentrum. Alte<br />

Bäume, ein großer Teich, viele Ruhebänke (auch mit Dach) und<br />

eine Handvoll Spielmöglichkeiten am Wasser sowie ein Barfußpfad.<br />

Hier, wo mit dem Sanatorium von Dr. Grüne vor 126<br />

Jahren die Kneipp-Tradition in <strong>Olsberg</strong> begann, ist ein großer<br />

Entspannungsraum für alle Generationen eingerichtet. „Als wir<br />

hier im Sommer After-Work-Pilates unter den Bäumen gemacht<br />

haben, das war einfach schön“, sagt die Touristikerin, die in<br />

jeder Mittagspause durch den Park spaziert. Wer es ihr nachmachen<br />

und dabei Arme oder Füße ins Wasser eintauchen möchte,<br />

nur zu: „Ein Handtuch“, erklärt Mechthild Funke, „braucht<br />

man nicht. Einfach die Füße trocken laufen und zurück in die<br />

Schuhe.“ Und dann weist sie nochmals auf eines hin: „Nie mit<br />

kalten Füßen ins kalte Wasser!“ ■<br />

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54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021<br />

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Traumhafte<br />

Aussicht<br />

Manfred Haupthoff<br />

Bei einem Spaziergang im März entdeckt man manchmal noch die Spuren des Winters,<br />

aber der <strong>Frühling</strong> hält schon Einzug, wie hier kurz vor Visbeck.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 55


„Der Segler im Allgemeinen<br />

ist ein weltoffener<br />

Gesellschaftsmensch“<br />

Markus Buscher segelt auf dem Hennesee<br />

Sonja Nürnberger<br />

Privat<br />

N<br />

icht mehr lange bis zum Feierabend. Draußen<br />

scheint die Sonne. Markus Buscher kann den<br />

Wind, der ihm die Haare zerzaust und das leichte<br />

Schwanken unter ihm förmlich schon spüren. Er öffnet<br />

die Webcam des Hennesees, schaut aufs Wasser und nickt<br />

zufrieden. Gleich nach der Arbeit wird er sich aufs Rad<br />

schwingen und sein Boot bereit machen, um aufs Wasser<br />

rauszufahren und die Stille des Sees zu genießen.<br />

Der 35-jährige <strong>Meschede</strong>r machte bereits in der Schulzeit seine<br />

erste Bekanntschaft mit dem Segeln – die Abschlussfahrt: ein<br />

Segeltörn in den Niederlanden. „Danach dauerte es aber noch<br />

eine Weile, bis ich dem Segelsport vollends verfallen war“, erinnert<br />

er sich. Der Segelclub Hennesee bot an, einen Segelschein<br />

zu machen. „Dieses Angebot direkt vor der Haustür wollte ich<br />

nutzen und habe mich direkt angemeldet.“ Die Theorie war<br />

– wie eben immer – sehr theoretisch: Vorfahrtsregeln, Knoten<br />

und Manöver mussten auswendig gelernt werden. „Der praktische<br />

Teil war deutlich spannender. Denn da ging es wirklich<br />

raus aufs Wasser.“ Weitere Segelscheine folgten: Inzwischen<br />

darf Markus auch auf der Ostsee segeln und im Urlaub in<br />

wärmeren Regionen geht er gerne raus aufs Mittelmeer. „2015<br />

war es dann endlich Zeit für ein eigenes Boot“, berichtet er<br />

nicht ohne Stolz.<br />

Im Segelclub kommen Menschen zusammen, für die der<br />

Segelsport Hobby und Entspannung bedeutet. „Aber der<br />

Segelclub bietet – wenn keine Pandemie das Leben bestimmt<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


– auch viermal im Jahr eine Regatta an“, erklärt Markus. „Vor<br />

allem geht es aber eben darum, einen Nachmittag oder ein<br />

Wochenende mit der Familie oder Freunden auf dem Wasser<br />

zu verbringen.“ Dafür gibt es auch abseits des Segelns einige<br />

Events: „Ob Heringsessen, Wanderungen oder ganz klassisches<br />

Sauerländer Kartoffelbraten, der Segelclub bietet ein buntes<br />

Programm an, das auch eine ebenso bunte Mischung an<br />

Leuten anlockt.“ Jung und Alt, Frauen und Männer – die etwa<br />

100 Mitglieder des Vereins zeigen einen schönen Querschnitt<br />

komplett durch die Gesellschaft. „Viele Menschen denken,<br />

dass Segeln ein besonders teurer Sport sei. Aber das stimmt<br />

so nicht. Natürlich kostet es Geld, wie fast jedes Hobby. Aber<br />

man muss kein Millionär sein“, stellt Markus klar.<br />

Segeln im Sauerland<br />

„Neben dem Hennesee gibt es natürlich auch noch andere<br />

Seen im Umkreis. Speziell der Hennesee wird von uns Seglern<br />

das ein oder andere Mal verflucht.“ Das liegt an seiner besonderen<br />

Form – er ist sehr schmal und langgezogen – und der<br />

Talsperre. „Als Segler ist man eben angewiesen auf den Wind.<br />

Und hin und wieder ist es am Hennesee so, dass der Wind von<br />

oben kommt, was das Segeln schwierig macht“, erklärt Markus<br />

und fügt schnell hinzu: „Aber eigentlich liebe ich unseren<br />

Hennesee!“ Und damit ist er nicht allein. Auch Segler aus dem<br />

Ruhrgebiet haben ihre Boote hier liegen. „Es ist einfach ein<br />

ruhiges Plätzchen, das nicht so sehr von Touristen überrannt<br />

wird. Das schätzen auch Menschen von außerhalb.“<br />

Für Markus als <strong>Meschede</strong>r ist es natürlich besonders praktisch,<br />

eine Segelmöglichkeit direkt in der Nähe zu haben. „Ich kann<br />

mich aufs Fahrrad schwingen und bin in zehn Minuten bei<br />

meinem Boot, eine Viertelstunde später habe ich alles so weit<br />

vorbereitet, dass ich lossegeln kann.“<br />

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Manchmal macht Markus das allein, wenn er nach der Arbeit<br />

Ruhe braucht, geübt genug ist er inzwischen. „Aber es macht<br />

natürlich mehr Spaß, wenn andere Leute dabei sind. Ganz<br />

klar!“ Durch den Segelclub hat Markus schnell Kontakt zu anderen<br />

Segelbegeisterten gefunden. Freundschaften haben sich<br />

gebildet, auch zu Seglern in anderen Regionen Deutschlands.<br />

„Der Segler im Allgemeinen ist ein weltoffener Gesell


schaftsmensch“, findet Markus und erinnert sich daran, wie<br />

bereitwillig er immer mitgenommen wurde, als er noch kein<br />

eigenes Boot hatte.<br />

Im vergangenen Jahr hat er nun selbst angeboten, Menschen<br />

mitzunehmen – auch solche, die noch keine Segelerfahrung<br />

gesammelt haben: „Ich habe gesagt: Wer einmal ein Gefühl<br />

für das Segeln bekommen möchte, der kann einfach mitkommen.“<br />

Tatsächlich meldeten sich eine ganze Menge Interessierter,<br />

die für ein, zwei Stunden mit aufs Boot kamen. „Vor allem<br />

die Kinder hatten Spaß daran, wenn sie auch einmal selbst das<br />

Boot steuern durften.“<br />

Markus ist Segler aus Leidenschaft und die möchte er auch<br />

anderen vermitteln: „Für mich ist das Segeln einfach ein<br />

Kontrast zu meinem Alltag. Man konzentriert sich nur noch<br />

darauf. Man ist quasi gefangen auf dem Boot, auf eine positive<br />

Weise, die einem dabei hilft, dem Alltagstrott zu entkommen.<br />

Der Kopf muss sich auf etwas völlig anderes konzentrieren als<br />

die üblichen Probleme.“ Dieses befreiende Gefühl ist es, das<br />

Markus am meisten fasziniert. „Und dann die Tatsache, dass<br />

sich das Boot völlig ohne Motorkraft bewegt. Man muss ‚nur‘<br />

die Segel richtig setzen und das Boot bewegt sich vorwärts.“ ■<br />

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58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Picknick<br />

das Essen im Freien<br />

Christel Zidi Tom Linke<br />

der Landwirtschaft war es<br />

früher üblich, die Mittags-<br />

In pause auch gleich auf dem<br />

Feld zu verbringen und dabei etwas<br />

Mitgebrachtes zu verzehren. Wohlverdient<br />

schmeckt das Essen an der<br />

frischen Luft noch mal so gut. Eine<br />

Decke, ein Korb mit etwas Essbarem,<br />

ein paar Getränke - und viel frische<br />

Luft. Das ist eigentlich schon alles,<br />

was man benötigt.<br />

Für ein Essen im Freien bereitet man<br />

am besten Speisen vor, die auch kalt gut<br />

schmecken: Kartoffel- oder Nudelsalat<br />

(im Sommer lieber Essig und Öl statt<br />

Mayo). Blattsalate halten nicht lange genug.<br />

Lecker sind auch abwechslungsreich<br />

belegte Sandwiches. Und dazu Frikadellen,<br />

Chicken Wings oder Schnitzel.<br />

Frisches Obst und/oder Kekse sollten<br />

auch nicht fehlen. Zum Schluss noch an<br />

Besteck und Geschirr, an den Korkenzieher,<br />

eine Sonnencreme und Mückenspray<br />

denken. Wichtig bei all dem ist,<br />

dass man vorher nicht stundenlang in der<br />

Küche steht, um alles vorzubereiten. Ein<br />

Picknick soll schließlich ein im Ganzen<br />

zwangsloses Vergnügen sein.<br />

Schnell zubereitet und mal etwas anders<br />

als der übliche Schichtsalat ist dieser:<br />

Schichtsalat mit Fisch<br />

Zutaten (für vier Personen):<br />

200 g Rote Bete aus dem Glas<br />

2 kleine Äpfel, 4 hartgekochte Eier<br />

200 g Heringe, 1 kleine Zwiebel, geschält<br />

3 EL Öl, 2 EL Apfelessig<br />

Pfeffer, 1 Prise Zucker,<br />

etwas Schnittlauch, etwas Zitronensaft<br />

Zubereitung:<br />

Rote Beete gut abtropfen, klein würfeln. Eier pellen, klein würfeln<br />

Äpfel schälen, raspeln und mit Zitrone beträufeln<br />

Hering abtropfen, in kleine Stücke schneiden und mit der fein gewürfelten<br />

Zwiebel, dem Apfelessig, Salz, Pfeffer und Öl mischen. Zum Schluss<br />

mit einer Prise Zucker abschmecken.Rote Beete, Äpfel, Eier in die Gläser<br />

schichten. Dann Hering darauf geben. Mit Schnittlauch bestreuen. Gläser<br />

gut verschließen.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 59


Kräutersalze und Hexenlimonade<br />

vom Hennesee<br />

Zu Besuch bei der Kräuterkundigen Anna Kremer<br />

Monika Lörchner<br />

Susanne Droste<br />

E<br />

rflinghausen in der<br />

Nähe des Hennesees.<br />

Hier lebt die Wild- und<br />

Heilkräuterpädagogin Anna<br />

Kremer. Das etwas abseits<br />

gelegene Dorf bietet genau die<br />

richtige Umgebung, um sich auf<br />

die Suche nach den Schätzen der<br />

Natur zu begeben.<br />

„Hier wachsen 40 bis 45 verschiedene<br />

Kräuter“, erzählt Anna Kremer. Wer die pflücken<br />

möchte, sollte ein paar Dinge beachten. „Nicht am Straßenrand<br />

pflücken, nicht von gedüngten Mähwiesen und auch<br />

nicht auf Hundestrecken“, rät die gelernte Hauswirtschafterin.<br />

Ideal ist es abseits befahrener Wege, an steilen Böschungen<br />

oder Flussläufen.<br />

Die Faustregel lautet: Kann man die Blätter einer Pflanze<br />

essen, gilt selbiges für Stängel und Blüten. Die erntet Anna<br />

Kremer immer um die Mittagszeit, wenn der Tau weg ist und<br />

sich die Kelche am weitesten geöffnet haben. Die Blüten darf<br />

man übrigens auf keinen Fall waschen.<br />

Und wenn ein Reh drauf gepullert hat? „Da müssen Sie sich<br />

keine Sorgen machen“, sagt Anna Kremer und lacht. „Tiere<br />

urinieren wurzelnah, damit die Pflanzen nicht in der Sonne<br />

verbrennen.“<br />

Am besten breitet man die Kräuter dann erst einmal im Freien<br />

aus, damit Käfer rauskrabbeln können. Hat man alles gut getrocknet,<br />

sind die Pflanzenteile zwei Jahre haltbar.<br />

Kräuter im Sauerland: Viel mehr als nur Tee<br />

„Wir hatten hier ja früher das<br />

Hofhotel, da war ich in der<br />

Küche. Heute kennt man das<br />

überall, aber als ich vor 30<br />

Jahren Blüten auf den Salat<br />

gemacht habe, kam mein<br />

Mann schon mal mit den Tellern<br />

zurück.“ Frau Kremer lacht.<br />

„Die Gäste hätten gesagt, ich solle<br />

das Unkraut weglassen.“<br />

Bereits als junges Mädchen wurde Frau<br />

Anna Kremer von ihrer Großmutter in der<br />

Kräuterheilkunde unterrichtet. Mit Mitte 50 machte sie<br />

dann in Hallenberg eine zweijährige Ausbildung zur Wild- und<br />

Heilkräuterpädagogin. Seitdem gibt sie Kräuterführungen.<br />

Interessierte kommen dabei in den Genuss selbstgemachter<br />

Kräuterdips, Pestos, Kräuterkuchen, Kräutersalze, Gelees und<br />

Marmeladen. Aus süßen Kräutern, Apfelsaft und Mineralwasser<br />

wird „Hexenlimonade“.<br />

Anna Kremer<br />

Aus ihrem Liebling, der Ringelblume, stellt die Erflinghäuserin<br />

Salben und Cremes her. „Meine Enkel haben immer ein Döschen<br />

von ‚Omas Zaubersalbe‘ in ihrer Kindergartentasche.“<br />

Eine echte Alleskönnerin ist auch die Brennesel: „Sie enthält<br />

nachweislich fast alle Vitamine und Nährstoffe, die wir<br />

Menschen brauchen.“ Am besten erntet man die Pflanze im<br />

März und April bevor sie blüht. Danach kann man ihre Samen<br />

sammeln und als Gewürz verwenden. Bei Magenbeschwerden<br />

hilft ein Tee aus Brennesel, Salbei, Thymian, Kümmel und<br />

Fenchel. „Und beim ersten Halskratzen kaue ich Salbeiblätter.<br />

Die wirken schmerzstillend und antibakteriell.“<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Rezept für Anna Kremers „Haustee“:<br />

Man mische jeweils eine Handvoll Blätter<br />

von Birke, Brennnessel, Walnuss, Himbeere,<br />

Minze und Salbei. Dann vier Esslöffel<br />

Tee mischung mit 1,5 Litern kochendem Wasser<br />

aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen.<br />

Gift und Medizin<br />

Wer selbst in die Welt der Kräuter eintauchen möchte, sollte<br />

sich vorher gut informieren. Einige Arten haben giftige Doppelgänger.<br />

Brunnenkresse kann mit Wasserschierling verwechselt<br />

werden; der beliebte Bärlauch mit Gefleckten Ahornstab oder<br />

dem Maiglöckchen. Und das Scharbockskraut, als Vitamin C-<br />

Spender nach der Mangelerkrankung Scharbock (Skorbut) benannt,<br />

wird giftig, sobald es blüht. Anfängern rät die 69-Jährige<br />

daher, sich zunächst auf zwei oder drei Pflanzen zu beschränken.<br />

„Die lassen Sie sich bei einer Kräuterführung dann genau<br />

erklären. Mit Spitzwegerich oder Schafsgarbe etwa kann man<br />

nichts falsch machen.“ Dabei soll man achtsam vorgehen, immer<br />

nur ein bisschen pflücken und auf keinen Fall die Wurzel<br />

herausreißen. Wer unsicher ist, kann Kräuter auch im eigenen<br />

Garten züchten. Ringelblume und Kapuzinerkresse sind dabei<br />

besonders unkompliziert. Im Kremerschen Garten wachsen<br />

auch Dill, Bohnenkraut, Estragon, Kerbel und Beifuß. Zusätzlich<br />

versorgt die mehrfache Großmutter die ganze Familie<br />

mit Kartoffeln, Salaten, Bohnen, Möhren und vielen weiteren<br />

heimischen Gemüsen. „Ich sage immer, was hier wächst, ist<br />

auch gut für mich!“ ■<br />

Alter Bahnhof<br />

Sichtigvor am Radweg<br />

Speisen & Getränke zur Auswahl:<br />

· Getränke der Warsteiner Gruppe, Bier, Weizen<br />

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· Montags Ruhetag, Dienstag - Freitag ab 16 Uhr<br />

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Handy: 0171 4903247<br />

Am 1. April Eröffnung der Saison unter<br />

der geltenden Corona Schutzverordnung<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 61


Die Plästerlegge<br />

Christel Zidi<br />

Martin Richter<br />

W<br />

enn es ordentlich geplästert,<br />

also geregnet hat, kann<br />

man den höchsten natürlichen<br />

Wasserfall NRWs in seiner vollen<br />

Pracht bewundern. Dann prasselt<br />

das Wasser den Schierferfels (plattd.<br />

Legge) gut 20 Meter hinunter. Daher<br />

kommt auch sein Name: Plästerlegge.<br />

Jetzt im <strong>Frühling</strong> ist die Plästerlegge,<br />

in der Nähe der Ortschaft Wasserfall,<br />

besonders sehenswert. Bei längerer<br />

trockener Witterung kann er aber<br />

auch schon mal trocken fallen.<br />

Wer am Rande des Wasserfalls kleine<br />

Bleikügelchen findet, ist auf ein Relikt<br />

aus der Zeit des Bergbaus gestoßen. Bleierz<br />

aus den angrenzenden Bergwerken<br />

wurde geschmolzen und das flüssige Blei<br />

in den Wasserfall geschüttet, wo es sofort<br />

erkaltete und die Kügelchen bildete. ■<br />

UNSER SPEKTRUM<br />

Hilfe im Haushalt<br />

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ins Corona Impfzentrum<br />

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Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne!<br />

62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Helmut und Sabine Kersting<br />

Franz-Josef und Elfriede Senger Hans Georg Thiele Hubertus Becker<br />

Traumhafte Aussichten und 460 Jahre Geschichte:<br />

Wasserfall ist die Plästerlegge<br />

und noch viel mehr<br />

Sonja Funke<br />

Iris Böning<br />

W<br />

asserfall. Es ist ein Ort,<br />

der nach seiner größten<br />

Sehenswürdigkeit benannt<br />

ist, dem größten natürlichen Wasserfall<br />

NRW‘s, der Plästerlegge. Doch<br />

dies allein macht Wasserfall nicht<br />

aus. Das kleine <strong>Bestwig</strong>er Örtchen<br />

mit seinem guten Dutzend Häusern<br />

hat viel Geschichte, die sich auch<br />

rund um das Haus Gevelinghausen<br />

und den legendären „Rennbaron“<br />

Karl von Wendt dreht. Ihm gehörte<br />

hier das meiste Land, er baute Skilifte<br />

und das Fort Fun.<br />

Wer lebt denn da so alles auf 620<br />

Metern Höhe? Auf aktuell 45 Bewohner,<br />

darunter eine Handvoll Kinder,<br />

kommt Franz-Josef Senger, erste<br />

Anlaufstelle für die <strong>WOLL</strong>-Reporter.<br />

Es ist wie überall im Sauerland, viele<br />

neue Bewohner zogen in den Ort, alt<br />

Eingesessene verstarben, einiges an<br />

Tradition ging flöten. „Früher hatten<br />

wir hier eine Winterkirmes, da kamen<br />

alle Familienmitglieder schon morgens,<br />

und das mitten im Winter, zum ,Fickeltünnes‘<br />

am 17. Januar, dem Namenstag<br />

des Heiligen Antonius, unseres<br />

Ortspatrons“, erinnert sich Franz-Josef<br />

Senger mit glänzenden Augen. Es war<br />

bis in die 80er eine Riesen-Sause. „Erst<br />

feierten alle in den Häusern und abends<br />

ging es in die Dorfschule oder in Mettens<br />

Scheune, da wurde die Quetschkommode<br />

rausgeholt und getanzt.“<br />

Franz-Josef Senger arbeitete in der Aufbereitung<br />

bei der Stollberger Zink-AG<br />

in Ramsbeck. Durch die Nähe zur<br />

Grube Aurora – ihr Eingang war nicht<br />

weit von dort, wo heute die Marienkäferbahn<br />

fährt - gab es den ein oder<br />

anderen Bergmann, der aus Wasserfall<br />

stammte. In den 70ern, da kamen mit<br />

den Skiliften und Fort Fun, die Freiherr<br />

von Wendt baute, die Touristen.<br />

Viele Wasserfaller gründeten - wie auch<br />

Sengers - eigene Gästehäuser. 1983<br />

wurde die Dorfstraße auf fünf Meter<br />

Breite ausgebaut, ein entscheidendes<br />

Jahr. Viele alte Häuser mussten der Erneuerung<br />

der Dorfstraße weichen, das<br />

Ortsbild veränderte sich, viel landwirtschaftlicher<br />

Charakter ging verloren.<br />

Als die Winter noch schneereicher<br />

waren, pilgerten die Skifahrer ins kleine<br />

Örtchen. „Von hier kann man bis zum<br />

Ettelsberg-Turm in Willingen sehen“,<br />

sagt Helmut Kersting. Familie Kersting<br />

führt noch ihren Bauernhof mit 70<br />

Milchkühen. Parallel auch den Terras<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 63


Anerkannt von<br />

sen-Campingplatz. Über Jahrhunderte<br />

standen die Bauern im Ort in großer<br />

Abhängigkeit zum Haus Gevelinghausen,<br />

aber das ist Vergangenheit. Ein<br />

ganz besonderer Hof, und gemeinsam<br />

mit Kerstings einer der ältesten im Ort,<br />

ist „Klögges“ gleich am Ortseingang.<br />

Hier wohnt Landwirt und Holzunternehmer<br />

Hubertus Becker. Zu seinem<br />

Hof gehörte einst die St.-Antonius-Kapelle<br />

– mindestens 300 Jahre alt und<br />

eine echte Sehenswürdigkeit.<br />

„Die Kindheit hier war genial“, sagt<br />

Hubertus Becker, Jahrgang 1968 und<br />

Vorsitzender des Vereins Dorfgemeinschaft<br />

Wasserfall. „Wir konnten auf<br />

der Dorfstraße Fußball spielen, auch<br />

mal mit Kindern der Dauercamper.<br />

Zu einigen haben wir bis heute Kontakt,<br />

sie sind Mitglied im Dorfverein.“<br />

Der Verein gründete sich 2010 zum<br />

450-jährigen Ortsjubiläum, er hat 50<br />

Mitglieder und richtet einmal im Jahr<br />

das Schützenfest im Juli an Dorfhalle<br />

und Dorfplatz aus, im Oktober gibt’s<br />

ein Kartoffelbraten.<br />

Ja, und was macht denn nun Wasserfall<br />

so aus? „Wasserfall ist für mich<br />

die Möglichkeit, allem zu entfliehen<br />

und trotzdem auch zu jedem Trubel<br />

hinzukommen, wenn man möchte“, beschreibt<br />

Bewohner Hans Georg Thiele<br />

sein Lebensgefühl in diesem kleinen<br />

Örtchen.<br />

Wer einmal hoch auf die Skihänge<br />

oder zum Stüppelturm wandert und<br />

die Aussicht aufs Fort Fun und aufs<br />

halbe Sauerland genießt, der ahnt, was<br />

die Wasserfaller an ihrem Ort lieben.<br />

Es ist lange nicht nur die Plästerlegge,<br />

die erkundet und bestaunt werden will,<br />

Die St. Antonius-Kapelle<br />

sondern Wasserfall im Ganzen. Gern<br />

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Das Wort „Farbige“ ist ein kolonialistischer<br />

Begriff und negativ besetzt.<br />

Diskriminierungsfreie Formulierungen<br />

lauten: N-Wort, POC (People of<br />

Colour) oder Schwarz (großgeschrieben).<br />

Das leuchtet ein, wenn es um<br />

Menschen geht. Schwierigkeiten habe<br />

ich allerdings, wenn es sich um geographische<br />

Bezeichnungen handelt:<br />

Zum Beispiel wenn es um eine Landschaftsbeschreibung<br />

im beschaulichen<br />

und wunderschönen Sauerland geht.<br />

Korrekt müsste es heißen: Das Dorf<br />

N-Wort mit seinen 400 Einwohnern<br />

unterteilt sich in Unter-N-Wort, Mittel-<br />

N-Wort und Ober-N-Wort. Es liegt im<br />

N-Wort Tal, welches wiederum seinen<br />

Namen schon vor ca. 700 Jahren von<br />

dem Flüsschen N-Wort, einem 17,7 km<br />

langen, südwestlichen Nebenfluss der<br />

Ruhr erhalten hat. Die Bewohner der<br />

N-Wort Dörfer bezeichnen sich selbst als<br />

N-Wortaner.<br />

Man kann jetzt N-Wort durch POC<br />

oder Schwarz ersetzen, das Ergebnis ist<br />

ähnlich verwirrend: Pocaner nennen<br />

sich die Einwohner von Ober-, Mittelund<br />

Unter-Schwarz, am zauberhaften<br />

Flüsschen POC, dessen Quelle Am<br />

Kappelsberg nahe Schmallenberg-Rehsiepen<br />

liegt.<br />

Hm, zumindest bei der Quelle sind wir<br />

ja wieder auf sicherem Boden. Woher<br />

der N-Wort-Name kommt, ist bis heute<br />

nicht geklärt. Vielleicht konnte vor 700<br />

Jahren jemand dort ein dunkel farbiges<br />

Flüsschen lateinisch benennen, etwa so,<br />

wie die Porta Nigra in Trier zu ihrem<br />

Namen gekommen ist? Allerdings<br />

erscheint eine lateinische Ableitung äußerst<br />

unwahrscheinlich, vor allem fehlt<br />

jeglicher Beweis. Es könnte sich eher um<br />

eine ganz andere Herleitung aus einem<br />

Stamm „Nag“ handeln, dann könnte<br />

man Fluss, Dorf und Tal doch einfach<br />

in Nager umändern. Die Bewohner wären<br />

dann halt die Naganer. Fall gelöst?<br />

Aber muss das wirklich sein? Könnten<br />

wir nicht bei den geographischen Bezeichnungen,<br />

die nachweislich keinen<br />

historischen Diskriminierungshintergrund<br />

erkennen lassen, eine Ausnahme<br />

machen? Andernfalls müssten wir doch<br />

auch den thüringischen Ort Weißendorf<br />

umbenennen. Das könnte dann die Bewohner<br />

der Gemeinde Kotzen im Landkreis<br />

Havelland in Brandenburg, ganz<br />

frei von rassistischen Konnotationen, auf<br />

die Idee bringen, sich diskriminierungsfrei<br />

umzubenennen.<br />

Nein, die Neger (der Fluß!), die Neganer<br />

und auch das wunderschöne Negertal<br />

sollen auch weiterhin so heißen<br />

dürfen! ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 65


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Mit Neugierde,<br />

Glück und Fußballleidenschaft<br />

Michael Senske ist Datenwissenschaftler<br />

beim FC Bayern München<br />

Sonja Nürnberger<br />

Tim Kramer & Privat<br />

Geboren wurde er 1987 in<br />

Dortmund, zog aber bereits<br />

im Alter von drei Jahren<br />

nach Neheim, wo er eine behütete<br />

Kindheit und Jugend verbrachte, bis<br />

er zum Studieren das Sauerland verließ.<br />

Heute arbeitet Michael Senske<br />

beim FC Bayern München – in der<br />

Abteilung Spielanalyse und Innovation.<br />

Der Weg dahin war ein spannender<br />

und keinesfalls ein geplanter.<br />

Die Leidenschaft für den Fußball kommt nicht von ungefähr.<br />

„Mein Papa war sehr aktiv im Fußball – sowohl als<br />

Spieler als auch als Journalist“, erinnert sich Michael Senske.<br />

„Er hat mir als Kind natürlich immer viel erzählt und mich<br />

gefragt, ob ich nicht auch in einem Fußballverein spielen<br />

wollte.“ Das wollte er natürlich. SC Neheim, TuS Vosswinkel<br />

und SC Bachum/Bergheim: „Bis zur C-Jugend hab ich<br />

im Verein gespielt. Aber ich hatte immer den Konflikt, dass<br />

meine Spiele und die der Bundesliga zur selben Zeit stattfanden<br />

und ich doch lieber die Bundesliga-Spiele verfolgt habe“,<br />

erinnert er sich lachend.<br />

Aktiv Fußball zu spielen begann er erst wieder, als er in Bochum<br />

zu studieren anfing – diesmal in einer Hobbymannschaft.<br />

In Bochum studierte er Biochemie. Bachelor, Master,<br />

zwischendrin einige Auslandsaufenthalt in Irland, Wales<br />

und den USA, bis er sich schließlich für die Promotion im<br />

Fach Chemie entschied. „Ich war immer gerne in der Uni<br />

und habe deswegen davon geträumt, Professor zu werden“,<br />

erzählt er. „Die Forschung hat mir von Anfang an viel Spaß<br />

gemacht, im Labor zu sein und unbekannte Dinge zu untersuchen.“<br />

Doch irgendwann kam er an einen Punkt, an dem<br />

der Spaß nachließ und Zweifel aufkamen. „Irgendwie habe<br />

ich gemerkt, dass das ganze Prozedere in der Forschung<br />

vielleicht doch nicht so meins ist, der Publikationsdruck, der<br />

Fokus liegt zu wenig auf dem Forschungsfeld und irgendwo<br />

gehört eben auch einfach viel Glück dazu.“ Hinzu kommt,<br />

dass eine Professorenkarriere sehr lange dauert: „Ich dachte<br />

mir, wenn ich dann Ende 30 bin und merke, ich schaffe<br />

das nicht, was mache ich dann?“ Das führte dazu, dass er<br />

noch einmal in sich ging und ganz frei darüber nachdachte,<br />

was er wirklich gerne machen würde. „Ich merkte, dass ich<br />

in meiner beruflichen Zeit gerne über Fußball nachdenken<br />

würde, dass es schön wäre, das Hobby irgendwie in den Beruf<br />

einfließen lassen zu können.“<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 67


Vom Chemiedoktorand zum Start-up-Gründer<br />

Er begann gemeinsam mit einem Kommilitonen und einem<br />

Juniorprofessor ein Nebenprojekt aufzubauen. Zunächst starteten<br />

sie mit sehr einfachen Fragen. Als das nicht mehr genug<br />

war, überlegten sie sich, an den VfL Bochum, Michael Senskes<br />

Lieblingsverein, heranzutreten. Was hatten sie zu verlieren? Er<br />

hatte gelesen, dass ein dänischer Verein mithilfe von Datenanalyse<br />

sehr überraschend Meister geworden war. Auf dieser<br />

Grundlage schrieben sie dem VfL einen Brief und wurden<br />

prompt eingeladen, um sich und ihre Ideen vorzustellen. „Wir<br />

wollten anhand von Daten die Stärken der Spieler berechnen.<br />

Es gab zu dieser Zeit bereits eine Menge Daten – allerdings<br />

wusste nicht einmal der VfL, wie er dort herankommt.“ Michael<br />

Senske merkte, dass aus der Zusammenarbeit dauerhaft<br />

nichts werden würde und erzählte zufällig bei einem „Kaminabend“<br />

in der Uni jemandem von der Wirtschaftsförderung<br />

Bochum von seinem Projekt. Daraufhin kam die Idee auf, ein<br />

Start-up zu gründen, „obwohl keiner von uns wusste, wie das<br />

geht.“ Für die Bewerbung für den Förderwettbewerb „START-<br />

UP-Hochschul-Ausgründungen“ wurde zunächst recherchiert,<br />

ob die Idee auch für Amateurvereine interessant sein könnte.<br />

Das war sie und so gingen Michael Senske und seine Kollegen<br />

mutig, aber auch etwas nervös zur Vorstellung ihres Projektes<br />

– und gewannen den Wettbewerb und damit mehr als<br />

260.000 Euro für die nächsten 18 Monate. Das Projekt konnte<br />

nun endlich richtig beginnen.<br />

Michael Senske (re.) mit seinem Kollegen Patrick Balzerowski<br />

Und plötzlich beim FC Bayern München<br />

Wie der Zufall es so will, kam dann jedoch trotzdem alles<br />

anders. Bei einem Grillabend kam ein Kontakt zum FC<br />

Bayern München zustande, ausgerechnet zu jemandem aus<br />

dem Bereich Spielanalyse. „Da wir ja gerade erst das Geld<br />

bekommen und mit unserem Projekt begonnen hatten, hatten<br />

wir schon fast abgesagt. Aber der FC Bayern blieb hartnäckig,<br />

wollte nicht nur, dass wir das Projekt für ihn weiterführten,<br />

sondern dass wir dort fest arbeiteten.“ Schnell war klar, dass<br />

das wahrscheinlich eine einmalige Gelegenheit ist – außerdem<br />

gab der Arbeitsplatz eine größere Sicherheit. „Der FC Bayern<br />

München ist einer der besten Vereine der Welt und die<br />

Chance, überhaupt in einem Fußballverein zu arbeiten, war<br />

mit unserem Start-up nicht gesichert. Darum entschieden wir<br />

uns, dass Angebot anzunehmen und gaben die Fördergelder<br />

zurück.“ Am 1. Juli 2018 ging es dann tatsächlich los, in der<br />

Abteilung Spielanalyse und Innovation als Datenwissenschaftler.<br />

„Das war natürlich eine superspannende Anfangszeit in<br />

Michael als Baby mit seinem Vater Paul<br />

68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


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Michael Senske<br />

München, gerade auch als Fußballfan“, erinnert sich Michael<br />

Senske und grinst: „Ich hab zu meinem Kollegen gesagt:<br />

‘Patrick, wir machen hier keine Selfies. Wir gehen da einfach<br />

rein und verhalten uns ganz unauffällig.‘“ Aber etwas Besonderes<br />

ist es natürlich schon: von der Dachterrasse sieht man den<br />

Fußballstars beim Training zu und auf dem Gang wird man<br />

von Uli Hoeneß gegrüßt. Servus!<br />

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„Wir werten in unserer Abteilung Spieldaten der Mannschaften<br />

aus – von den Profis bis zur U17. Unsere Hauptaufgabe ist<br />

es, den Spielern eine Datennote zu geben, also eine objektive<br />

Qualitätskennzahl für die Spielerleistung.“ Mittlerweile gibt<br />

es außerdem eine futuristische Turnhalle, in der allerlei Dinge<br />

gemessen werden, die später ausgewertet werden können.<br />

Heimatliche Verbundenheit<br />

Auch wenn Michael Senske nun für den FC Bayern arbeitet,<br />

das Sauerland und seinen heimischen Fußballverein hat er<br />

nicht vergessen. „Mein Vater sagt mir oft Bescheid, wenn der<br />

SC Neheim spielt, dann gucke ich mir das immer an, wenn es<br />

zeitlich passt.“ Vor allem kommt er aber auch immer wieder<br />

gerne ins Sauerland. „Die heimatliche Verbundenheit ist<br />

einfach immer noch da, nicht nur wegen meinen Eltern. Ich<br />

bin einfach gerne dort, unternehme Wanderungen und genieße<br />

die schöne Landschaft.“ ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 69


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70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021<br />

Werkstätten St. Martin<br />

Tageseinrichtung zur<br />

beruflichen und sozialen<br />

Rehabilitation<br />

Hinterm Gallberg 12<br />

59929 Brilon<br />

<strong>Frühling</strong>serwachen<br />

Robert Dröge<br />

Kinder, wie die Zeit vergeht,<br />

das Rad sich täglich schneller dreht,<br />

und ehe du dich recht bedacht:<br />

Der Winter vorbei – der <strong>Frühling</strong> lacht.<br />

Das frische Grün, die ersten Blütenspitzen,<br />

Vögel zwitschernd in den Bäumen sitzen,<br />

balzend ihre Nester bauen,<br />

ach, es gibt so viel zu schauen.<br />

Schwalben, Störche, sie kehren zurück,<br />

die Sonne lacht, helle Tage voll Glück.<br />

Der <strong>Frühling</strong>, für viele die schönste Zeit,<br />

wo alles im Wachsen, alles bereit.<br />

<strong>Frühling</strong>, Lenz – ein jeder erwartet dich,<br />

so auch der Schreiber dieses Gedichts. ■<br />

Martin Richter


„DAS HABE<br />

ICH GEMACHT!“<br />

Inga Bremenkamp<br />

Jürgen Eckert<br />

Thomas Münstermann<br />

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Der Werkstattbeschäftigte druckt<br />

mit Hilfe des sog. Tampondruck ein<br />

Logo auf.<br />

“Das habe ich gemacht” hören wir oft, das macht uns und unsere<br />

Werkstattbeschäftigten stolz, so Engelbert Kraft<br />

Engelbert Kraft<br />

Alle sechs Werkstattstandorte, hier<br />

in Brilon, sind zertifizierte Unternehmen,<br />

welche die ISO-Norm erfüllen.<br />

Die Werkstätten St. Martin des Caritasverbandes Brilon e.V. sind ein hoch angesehener<br />

Partner der Industrie und machen ihre Mitarbeiter stolz und glücklich<br />

hätte ich nicht gedacht. Ihr seid ja<br />

total vielseitig! Aber Tampondruck macht<br />

‚Das<br />

ihr nicht auch noch, oder?‘ Diese Frage eines<br />

verblüfften und überaus positiv überraschten Kunden<br />

durfte Engelbert Kraft mit einem klaren ‚doch‘ beantworten.<br />

„Mit unseren Werkstätten in Brilon, Marsberg<br />

und Winterberg sind wir extrem vielseitig und breit<br />

aufgestellt. Wir haben überall Experten sitzen mit vielen<br />

Händen, die helfen können, wenn es mal besonders<br />

schnell gehen muss“, erklärt der Leiter der sechs Werkstattstandorte,<br />

die als zertifiziertes Unternehmen die<br />

ISO-Norm erfüllen.<br />

Allein an dem Werkstattstandort Hinterm Gallberg in Brilon<br />

gibt es eine eigene Schreinerei, einen großen Metall- und<br />

Montagebereich sowie den Tampondruck und die Pulverbeschichtung.<br />

„Vor allem die Kombination Metall- und Pulverbeschichtung<br />

macht uns sehr leistungsstark. Wir können z.B.<br />

Gehäuse für Ladegeräte nicht nur selbst bauen, sondern sie<br />

auch direkt vor Ort veredeln“, berichtet Thomas Münstermann,<br />

der technische Leiter der Werkstätten, die über den<br />

Caritasverband Brilon e.V. Mitglied der ‚Big Six Brilon‘ sind.<br />

An allen sechs Standorten arbeiten 650 Werkstattbeschäftigte,<br />

die stolz sind auf das, was sie tagtäglich leisten. „‚Das<br />

habe ich gemacht‘ hören wir oft von unseren Mitarbeitern.<br />

Wir montieren viele Alltagsgegenstände wie Fahrradluftpumpen,<br />

Siphons und viele andere Produkte, die unsere Werkstattbeschäftigten<br />

im alltäglichen Leben wiedererkennen.<br />

Natürlich macht sie und auch uns das wahnsinnig stolz“,<br />

gibt Engelbert Kraft zu, der sich freut, dass die Werkstätten<br />

der Caritas im Sauerland ein hoch angesehener Partner der<br />

Industrie sind. ■<br />

Hier geht’s zum Video:<br />

Partner der Big Six<br />

Caritasverband Brilon e.V.<br />

Scharfenberger Straße 19<br />

59929 Brilon<br />

www.caritas-brilon.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 71


Es klappert die Mühle...<br />

Christel Zidi<br />

S. Droste<br />

Alte Kornmühle in Ramsbeck<br />

Die alte Kornmühle ist gut 400 Jahre alt. Sie ist die einzig noch erhaltene Mühle in NRW mit ursprünglich drei<br />

Mahlständen. Renovierungen und Instandsetzungen der mittelalterlichen Technik fanden u. a. in den Jahren 1810<br />

und 1860 statt, wie anhand von Holzproben ermittelt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen alten Mühlen wurde das<br />

Gebäude nur stillgelegt und nicht entkernt. 2014 wurde sie nach umfangreichen Renovierungen neu eingesegnet.<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Sägemühle Remblinghausen<br />

Urkundlich belegt ist, dass schon 1671 an dieser Stelle eine Mühle stand. Wahrscheinlich wurde sie aber deutlich<br />

früher gebaut, worauf auch die Ortsangabe “Auf der Sagemollen“ schließen lässt. Der Kern des heute noch vorhandenen<br />

Gebäudes wurde 1809 errichtet, die Stellmacherwerkstatt 1889, das Turbinenhaus mit Kleesamen-Enthülsungsmaschine<br />

und Schrotmühle 1926. Die Anlage ist eine in Westfalen außergewöhnliche Kombination von Maschinen<br />

des holzverarbeitenden Gewerbes und der Dreschtechnik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Der Betrieb<br />

wurde 1983 eingestellt<br />

Schleimer Mühle in Niedersfeld<br />

Sie ist die erste Mühle an der Ruhr. Erste Erwähnung fand sie in der „Türkensteuerliste“ von 1565. Angetrieben wird<br />

die Mühle mit Wasserkraft. Hierzu wurde ein Graben von ca. 1,5 km Länge angelegt, der zu 50 % von der Ruhr und<br />

zu 50 % von der Hille gespeist wird.1934 wurde eine Turbine eingebaut, die das Wasserrad ablöste.<br />

Diese Turbine treibt heute noch die 1,5 Tonnen Roggen-Rückschüttmaschine an.<br />

Zusätzlich wird ein Generator zur Stromerzeugung durch Wasserkraft in Betrieb gesetzt.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 73


“Stütings Mühle” in Belecke<br />

Die Korn- und Sägemühle in Belecke wurde von 1307 bis 1963 wurde genutzt. 1994 wurde die Turbine überholt,<br />

die bis 1963 ihre Energie aus der Wasserkraft der Wester bezogen hatte. Die Mühle erzeugt 130.000 Kilowattstunden<br />

Energie pro Jahr. Im Nachbargebäude, einer ehemaligen Fruchtscheune, ist heute die Ortsbücherei untergebracht.<br />

Niederbergheimer Mühle<br />

Der Kölner Erzbischof veranlasste 1551 den Bau der Mahlmühle. 1590 ging sie in den Besitz des Deutschen Ritterorden<br />

zu Mühlheim. Später erwarb sie die Familie Bockum-Dolff und ließ sie 1787 mit neuester Technik ausstatten. Die angeschlossene<br />

Sägemühle arbeitete bis 1972, der Mahlbetrieb wurde bereits 1960 eingestellt.<br />

Heute befindet sich in der Anlage eine Kunstgalerie. Zur Stromerzeugung wird die Wasserkraft seit 1983 genutzt.<br />

74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Altenbürener Mühle<br />

Am Ufer der Glenne, die bei Altenbüren entspringt und bei Rüthen in die Möhne fließt, steht die Altenbürener Mühle.<br />

Hier wurde noch bis 1956 Korn gemahlen. Die Mühle wurde in ihrer Vergangenheit oftmals vom Blitz getroffen. Das erste<br />

Mal geschah dies 1660. Damals baute man eine neue Mühle ein Stück abwärts der Glenne, die in 1710 und 1850 von<br />

dem gleichen Schicksal heimgesucht wurde. Um dieser Gefahr auszuweichen, beauftragte der Eigentümer Kaspar Gerbracht<br />

einen Wünschelrutengänger, der feststellte, dass sich dort vier Wasseradern kreuzen, die die vernichtenden Blitze<br />

anzogen. Er ließ an den entsprechenden Stellen Bleibehälter in den Boden versenken und behob damit einen Missstand,<br />

der so viel Leid gebracht hatte.<br />

Wassermühle in Sundern-Linnepe<br />

Mindestens 700 Jahre – aber vermutlich noch viel älter ist die Wassermühle in Linnepe. Hier befand sich in alter Zeit<br />

eine gräfliche Bannmühle. Das bedeutet, dass der Graf das alleinige Recht zum Bau und Betreiben der Mühle hatte.<br />

Die Bauern der Gemeinden ringsum mussten hier ihr Getreide mahlen zu lassen. Sie war noch bis 1932 in Betrieb.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 75


Die “Spitze Warte” in Rüthen<br />

“Spitze Warte” war ursprünglich die Bezeichnung für einen der drei Warttürme an der östlichen Grenze der mittelalterlichen<br />

Feldmark der Stadt Rüthen. Als 1856, ca. 150 Meter nordöstlich der einstigen Warte, eine Windmühle<br />

gebaut wurde, übernahm der Mühlenturm später diesen Namen.<br />

76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


“Alte Wassermühle” in <strong>Meschede</strong>-Berge<br />

Am Ortsausgang von Berge nach Wenholthausen liegt die “Alte Wassermühle” am Ufer der Wenne. Sie war noch bis in<br />

die 1980er in Betrieb. 1991 wurde sie restauriert. Mauerwerke, Mahlwerke, das Stauwehr oder der alten Gewölbeofen<br />

können besichtigt werden.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 77


Irgendwas zwischen Hardrock und Punk<br />

One Tape: eine junge Band aus Brilon,<br />

die in keine Schublade passen will<br />

Fabian ten Haaf, Mathis Kaup,<br />

Ben Müthing, Hannes Muffert (v.l.)<br />

Sonja Nürnberger<br />

Privatarchiv<br />

Leben ist kein Goldfischglas, man muss<br />

sehen, wo man bleibt und gehen, wenn’s<br />

„Das<br />

am schönsten ist.“ In ihren Texten geht<br />

es um zwischenmenschliche Beziehungen, um Gesellschaftskritik<br />

und darum, klar Position zu beziehen gegen<br />

Rechts. Um alles eben, was einen so mit knapp 20 Jahren<br />

und überhaupt zur Zeit beschäftigt und beschäftigen<br />

sollte.<br />

Seit bald acht Jahren gibt es One Tape bereits. One<br />

Tape, das sind Fabian (20) am Schlagzeug, Hannes<br />

(19) am Bass, Ben (20) an der Gitarre und Mathis<br />

(19) an den Vocals. Fast 140 Konzerte haben sie<br />

bereits gespielt – etwas, was nicht jede Band von<br />

sich behaupten kann. Vor allem nicht in diesem<br />

jungen Alter.<br />

„Wir haben zunächst als Coverband angefangen<br />

und das ganze Sauerland abgespielt“,<br />

erzählt Mathis. Nachdem sie einige Erfahrungen<br />

gesammelt hatten, entschieden sie<br />

sich bald, einen Schritt weiterzugehen und ihre eigene Musik<br />

zu machen. 2019 nahmen sie schließlich ihr Debutalbum auf<br />

und belegten den dritten Platz bei einem Nachwuchsbandwettbewerb<br />

auf der Frankfurter Musikmesse. Vergangenen<br />

August folgte Album Nummer zwei. Auf der Bucketlist* der<br />

Band stehen aber noch weitere Ziele: auf großen Festivals<br />

spielen und durchs Land touren etwa. Die Jungs machen die<br />

Musik jedoch nicht, um berühmt zu werden – „auch,<br />

wenn wir dazu nicht Nein sagen würden“ –, sondern<br />

in erster Linie, weil sie „Bock darauf haben,<br />

Mucke zu machen“ – ganz egal, ob für 20 oder<br />

2.000 Menschen.<br />

Inspiration für ihre Musik holt sich die Band<br />

aus ganz verschiedenen Richtungen. „Wir wollen<br />

nicht in eine Schublade gesteckt werden, um<br />

uns nicht selbst einzuschränken. Wir sind One<br />

Tape und wir machen One Tape-Musik“,<br />

stellt Mathis klar. Will man es doch einordnen,<br />

beschrieb ein Freund die Musik<br />

einmal als „irgendetwas zwischen<br />

78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Hardrock und Punk“, ein Spektrum, das groß genug ist, um<br />

sich kreativ auszutoben. „Aber am besten hört man selbst<br />

rein und macht sich sein eigenes Bild.“<br />

Von der Idee zum Song<br />

Für einen neuen Song sammelt jedes der Bandmitglieder<br />

seine Ideen und bringt sie zur Probe mit. In diesem Jahr sah<br />

das durch die Pandemie ein wenig anders aus, aber die Jungs<br />

sind gut aufeinander abgestimmt.<br />

Besonders gerne erinnert Mathis sich an die Entstehung<br />

eines Songs auf dem aktuellen Album: Anastasia heißt er und<br />

handelt von einem Mädchen, das sie auf einem Konzert von<br />

„Von wegen Lisbeth“ in Berlin kennengelernt hatten. „Vor<br />

allem unser Bassist war sehr angetan und bekam sie nicht<br />

mehr aus dem Kopf.“ Auf dem Heimweg setzten sie sich zusammen<br />

und schrieben diesen Song. „Es war einfach so eine<br />

besondere Stimmung. Eine große Stadt, neue Leute, so viele<br />

Freiheiten und ein tolles Konzert und dann ist da für diesen<br />

einen Abend dieses Mädchen, das am nächsten Tag weiter<br />

nach Stockholm fliegt.“<br />

Zukunft<br />

In Zukunft will die Band weiter neue Songs schreiben und<br />

auf der Bühne stehen. Dafür appelliert Mathis auch an jeden,<br />

der Musik liebt, die Kulturbranche, wo es nur geht, in dieser<br />

Zeit zu unterstützen. „Da sind ja nicht nur die Musiker an<br />

sich, sondern all die, die dahinterstehen und dafür sorgen,<br />

dass wir überhaupt wieder spielen können.“ ■<br />

Kraftstoffverbrauch Volvo XC40 Momentum T2, 95 kW (129 PS),<br />

Hubraum 1.477 cm3, in 1/100 km: innerorts 7,9, außerorts 5,3,<br />

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Messverfahren}, C02-Effizienzklasse: B.<br />

1 Die Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung als Teil des City Safety Systems<br />

greift zum Schutz von Personen aktiv bis zu einer Fahrgeschwindigkeit<br />

von 80 km/h ein und kann Unfälle vermeiden oder die Unfallfolgen deutlich<br />

abschwächen. ' Ein Privat-Leasing-Angebot der Volvo Car Financial<br />

Services - ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH (Leasinggeber),<br />

Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach - für einen Volvo XC40<br />

Momentum T2, 6-Gang Schalt Getriebe, Benzin, Hubraum 1.477 cm3, 95<br />

kW (129 PS), Anschaffungspreis 33.300,00 Euro, Leasing-Sonderzahlung<br />

0 Euro, monatliche Leasingrate 249,00 Euro, Vertragslaufzeit 36 Monate,<br />

Laufleistung pro Jahr 10.000 km, Gesamtbetrag 24.147,20 Euro. Effektiver<br />

Jahreszins 3,87 %, fester Sollzins p. a. 3,80 o/o. Repräsentatives Beispiel:<br />

Vorstehende Angaben stellen zugleich das 2/3-Beispiel gern. §6a Abs. 4<br />

PAngV dar. Bonität vorausgesetzt. Preise zzgl. Überführungskosten und zzgl.<br />

Zulassungskosten. Gültig bis 31.03.2021. Beispielfoto eines Fahrzeugs der<br />

Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht<br />

Bestandteil des Angebots.<br />

*Frei übersetzt: Das, was man noch erledigen möchte, bevor man stirbt.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 79


Robert geht wandern:<br />

Von Bigge auf den <strong>Olsberg</strong> (703 m)<br />

Robert Hinkel<br />

1Ihr parkt an der Schützenhalle in Bigge und geht die Straße „Ruhrufer“ an den Supermärkten<br />

entlang, wo ihr noch Marschverpflegung bekommen könnt. Anschließend geht es in den<br />

schönen <strong>Olsberg</strong>er Kurpark:<br />

2Dort seht ihr gleich, was die Glocke geschlagen<br />

hat, bzw. wo es hinaufgeht:<br />

3An der Tourismusinformation trefft ihr auf den<br />

Friedrich-Wilhelm-Grimme-Weg (X27) und<br />

folgt ihm die nächsten fünfeinhalb Kilometer.<br />

Der Geburtsort des bekannten Dichters ist tatsächlich<br />

Assinghausen. Oberhalb von <strong>Olsberg</strong> verläuft<br />

der Weg 500 Meter über einen Trampelpfad, der<br />

etwas versteckt rechts im Wald verschwindet:<br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


4Wenn man sich an den Kneippweg (Wanderzeichen<br />

K) Richtung Waldaltar und darüber hinaus hält,<br />

geht man kurz und steil auf den <strong>Olsberg</strong> und wieder<br />

runter. Meine Wanderung ist aber knapp 5 km länger und<br />

hält sich an den X27, der nun auf einem breiten Weg langsam<br />

ansteigt:<br />

5An einer Wiese hat man Aussicht auf das Gebiet<br />

meiner Winter-Wanderung 2019/20 von Bruchhausen<br />

auf den Langenberg.<br />

6Aber die Aussichten werden noch besser. Hinter<br />

der Wiese verlasst ihr den X27 nach rechts bergauf<br />

und folgt dem <strong>Olsberg</strong> Gipfelsteig, der zu einem<br />

bemerkenswerten Rastplatz führt. Hier hat man einen<br />

180°-Rundumblick von Winterberg bis zum Arnsberger<br />

Wald nördlich von <strong>Bestwig</strong>, mit dem Ruhrtal 300 Meter<br />

unter euch:<br />

7Das ist die wohl aussichtsreichste kostenlose<br />

Bank mit Tisch, die das Sauerland zu bieten<br />

hat. Das kann ich nicht beschwören, aber<br />

ich komme viel herum, kenne viele Ecken. So eine<br />

Kombination kenne ich nur vom kahlen Asten, wo<br />

man aber im Turm gekaufte Speisen und Getränke<br />

verzehren sollte. Alle anderen haben nicht so einen<br />

Rundumblick oder ihnen fehlt der Tisch.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 81


8Auch wer die Abkürzung über den Kneippweg bergauf genommen hat, bekommt eine schöne Aussicht auf dem <strong>Olsberg</strong>-<br />

Gipfel. Mit einem Mikroskop könnte man auf dem Foto den Teutoburger Wald rechts am Bildrand sehen.<br />

10<br />

Auch unten im Ruhrtal solltet ihr keine wackeligen<br />

Beine haben. Sonst rutscht ihr vom Ruhrhöhenweg<br />

(XR) in den <strong>Olsberg</strong>er Stausee.<br />

9<br />

Ich hoffe, ihr habt noch Kraft in den Beinen.<br />

Jetzt verliert ihr die 350 Höhenmeter über dem<br />

Ruhrtal innerhalb von 3,3 km Kneippweg (K).<br />

Ab dem Staudamm wird das Gelände leicht: Erst geht ihr<br />

500 Meter der Straße „zum Stausee“ entlang, dann über<br />

die Ruhrstraße am Café Hagemeister. Anschließend geht<br />

es noch mal durch den Kurpark an der Ruhr entlang, diesmal<br />

auf der rechten Seite. Dort trefft ihr nochmal auf den<br />

X27, dem ihr auch links über die Brücke der Stadionstraße<br />

folgt und schon seid ihr nach knapp 16 km zurück an der<br />

Schützenhalle.<br />

82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Diese Strecke wandere ich am<br />

24.4.21 um 10 Uhr. Weitere<br />

Geschichten von mir mit<br />

~5 Minuten Lesezeit gibt es auf<br />

www.sauerland-wandern-undwetter.blogspot.com<br />

Für alle,<br />

die hinaus<br />

wollen<br />

heim<br />

wollen und weiterkommen<br />

wollen – GRÜNE Energie .<br />

Tel.: 02931/5241-0<br />

Grüne Energie GmbH & Co. KG · Kappenohl 2 · 59821 Arnsberg<br />

www.aral-gruene.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 83


Anzeige<br />

Eine bemerkenswerte<br />

Ausbildungsvielfalt<br />

– von Tradition<br />

bis Moderne<br />

Im Berufsbildungswerk Bigge werden über<br />

30 verschiedene Berufe ausgebildet<br />

Inga Bremenkamp<br />

Josefsheim Bigge<br />

„Es<br />

ist etwas ganz Besonderes mit Holz zu arbeiten. Ich verbinde das immer so ein wenig mit dem Gefühl<br />

des ‚nach Hause Kommens‘. Es ist einfach dieser spezielle Geruch und das Material, das sich toll<br />

anfühlt – ich mache das einfach total gerne,“ schwärmt Luise, die im BBW Bigge gerade eine Ausbildung<br />

zur Fachpraktikerin für Holzbearbeitung absolviert.<br />

Der Fachpraktiker für Holzbearbeitung<br />

ist nur eine von mehr als 30 Ausbildungsmöglichkeiten,<br />

die das Berufsbildungswerk<br />

Bigge (kurz: BBW Bigge),<br />

einem Geschäftsfeld des Josefsheim<br />

Bigge, anbietet. „Berufsbildungswerke<br />

bieten Menschen mit Handicap<br />

berufliche Bildungswege an, wobei wir<br />

in Bigge auf Menschen mit Körperbehinderungen,<br />

Lernbehinderungen,<br />

Hörschädigungen, Autismus-Störungen<br />

und ADHS spezialisiert sind“, erklärt<br />

Martin Künemund. „Das Ziel ist immer,<br />

die Teilnehmer bei der Berufsfindung,<br />

in ihrer Ausbildung und auch bei<br />

ihren ersten Schritten auf dem Arbeitsmarkt<br />

zu unterstützen“, führt der Leiter<br />

des Berufsbildungswerks fort.<br />

Zur Auswahl stehen Berufe aus ganz<br />

verschiedenen Richtungen. Auf der Angebotsliste<br />

ist mit dem (Orthopädie-)<br />

Schuhtechniker beispielsweise ein sehr<br />

traditionsreiches Handwerk zu finden,<br />

während die Mediengestalter noch jungen,<br />

modernen Berufsweg folgen. „Wir<br />

bilden kaufmännische, handwerkliche,<br />

technische, agrarwirtschaftliche sowie<br />

Berufe, die dem Dienstleistungsbereich<br />

zuzuordnen sind, aus. Alle Berufe<br />

werden am Ausbildungsende mit einer<br />

Prüfung vor der jeweiligen Kammer<br />

abgeschlossen und sind entsprechend<br />

staatlich anerkannt“, sagt Künemund,<br />

der stolz darauf ist, dass die Teilnehmer<br />

mitten im Sauerland dort lernen, arbeiten<br />

und wohnen, wo andere Urlaub<br />

machen. „Ich wohne hier im Internat<br />

und komme eigentlich aus Hessen. Im<br />

84 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Sauerland ist es echt schön, die Luft ist<br />

super und ich fühle mich sehr wohl“,<br />

verrät Chantal, die derzeit eine Ausbildung<br />

im Holzbereich absolviert.<br />

Wenn es das Maß an Selbstständigkeit<br />

zulässt, haben Auszubildende auch die<br />

Chance, in kleinen Wohngemeinschaften<br />

in Bigge oder <strong>Olsberg</strong> zu leben. Ein<br />

wichtiger Schritt in die Selbständigkeit<br />

nach erfolgreich absolvierter Ausbildung.<br />

Das Angebot auf dem Campus<br />

in Bigge wird komplementiert durch<br />

das Heinrich-Sommer-Berufskolleg,<br />

was die Wege für alle kurz macht und<br />

den Austausch unter den unterstützenden<br />

Kollegen vereinfacht.<br />

Für Teilnehmer – so werden Auszubildende<br />

des BBW Bigge traditionell<br />

genannt die nicht gleich wissen, welche<br />

Ausbildung für sie die richtige ist,<br />

werden berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Ermöglicht<br />

durch die Arbeitsagenturen haben die<br />

Teilnehmer hier die Möglichkeit, in<br />

maximal elf Monaten verschiedene Berufe<br />

kennenzulernen und auszutesten.<br />

„Unser Ziel liegt darin, am Ende der elf<br />

Monate so viele junge Menschen wie<br />

möglich in eine Ausbildung zu vermitteln.<br />

Dass sie in dieser ersten Testphase<br />

eine große Anzahl an Berufen austesten<br />

können, ist natürlich ein großer Pluspunkt<br />

und hilft sehr bei der anschließenden<br />

Entscheidung, welcher Beruf<br />

mit Blick auf die jeweiligen Fähigkeiten<br />

und Interessen in Frage kommt und<br />

welcher eben nicht“, erklärt Christian<br />

Nolte, einer der Bildungsbegleiter des<br />

BBW Bigge. Gerade diese individuelle<br />

Begleitung zeichnet den Erfolg des<br />

BBW Bigge aus, dies bestätigen immer<br />

wieder hervorragende Bestnoten, die<br />

Auszubildende trotz ihrer Handicaps<br />

immer wieder erreichen. ■<br />

Interessierte Schüler:innen, Eltern,<br />

Lehrer:innen, Schulsozialarbeiter: innen<br />

oder Rehaberater:innen informieren<br />

Mitarbei ter:innen des Berufsbildungswerkes<br />

gerne persönlich, bspw. per Videochat<br />

über die Vorberufliche oder Vollzeitschulische<br />

Bildungsangebote, Duale<br />

Ausbildungsangebote sowie ergänzende<br />

Angebote zum Lernort Wohnen.<br />

Josefsheim<br />

Bigge<br />

Josefsheim gGmbH<br />

Heinrich-Sommer-Straße 13<br />

59939 <strong>Olsberg</strong> | Tel.: 02962 800-0<br />

info@josefsheim-bigge.de<br />

Berufsbildungswerk<br />

Bigge<br />

Wege zusammen gehen, Ziele gemeinsam Unterstützung<br />

des BBW Bigge erreichen!<br />

Nach Abstimmung sind zudem<br />

individuelle Beratungstermine für Interessierte<br />

vor Ort möglich.<br />

Kontakt:<br />

info@bbw-bigge.de<br />

Telefon:<br />

02962 800 477<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 85


Freie Ritterschaft von Ense<br />

Matthias Koprek<br />

Freie Ritterschaft von Ense<br />

Mittelalterfreunde mit<br />

Anspruch und Humor<br />

Die Freie Ritterschaft von Ense ist eine Interessensgemeinschaft<br />

von rund 15 Männern und Frauen,<br />

die ihre Leidenschaft für das Mittelalter miteinander<br />

teilen. Gegründet wurde die Gruppe von Michael<br />

Bartloff. Auslöser für seine Leidenschaft war der eher zufällige<br />

Besuch eines Mittelaltermarktes vor vielen Jahren.<br />

„Dort habe ich mir – ganz Kind im Manne – ein Schwert<br />

gekauft“, erzählt der 50-Jährige. „Irgendwann dachte<br />

ich mir: Das Schwert ist viel zu schade, um nur an der<br />

Wand zu hängen. Du musst irgendetwas damit anfangen.“<br />

Daraufhin hat er sich nach Mittelaltergruppen in der<br />

Umgebung umgeschaut und ist einer Gruppe in Lippstadt<br />

beigetreten, um den Schwertkampf zu erlernen.<br />

Teilnahme an Mittelaltermärkten in der Region<br />

Daraus ist 2005 die Freie Ritterschaft von Ense entstanden, die<br />

ihr Marktlager regelmäßig auf Mittelaltermärkten im Umkreis<br />

von rund 100 Kilometern aufschlägt. Das Lager umfasst<br />

mehrere authentische Zelte aus Naturleinen, eine Koch- und<br />

Feuerstelle, einen überdachten Essbereich mit hölzerner Tafel<br />

und natürlich das Waffen- und Rüstungslager. Das Lagerleben<br />

wird so wie vor 800 Jahren praktiziert.<br />

Besonders prachtvoll präsentiert sich des Grafen Zelt, das mit<br />

einem Steckbett, einem Tisch, mehreren Reisetruhen, Fellen<br />

und Lampen ausgestattet ist und die gräflichen Waffen und<br />

Rüstungen beherbergt. In ihm nächtigt Graf Wilhelm Konrad<br />

86 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Das Wappen der Ritterschaft<br />

von Ense, der von Michael<br />

Bartloff verkörpert wird. Die<br />

fiktive Figur ist stark an<br />

Conrad von Ense angelehnt,<br />

den Stammesvater des Rittergeschlechts<br />

von Ense. Das<br />

Geschlecht ist bereits 1250<br />

urkundlich erwähnt und ihre<br />

Angehörigen waren Vasallen der<br />

Grafen von Werl.<br />

Bartloff erkundigte sich seinerzeit bei der<br />

Kirche über die Adelsgeschlechter in der Region<br />

und erhielt vom Niederenser Pastor Josef Dohmann persönlich<br />

die Genehmigung, den Namen Wilhelm Konrad von Ense zu<br />

tragen, weil es heute keine wirklichen Nachfahren mehr gibt.<br />

Mittelalterliche Charaktere mit historischem Bezug<br />

Um dem echten Grafen nicht zu nahe zu treten, nennt er sich<br />

Wilhelm Konrad. Auch wenn alle Vorkommnisse, die im Zusammenhang<br />

mit der Figur geschildert werden, auf realen Ereignissen<br />

beruhen, erfolgt die Darstellung des fiktiven Grafen<br />

letztlich nach eigenem Ermessen. Ähnlich ist es auch bei den<br />

anderen Mitgliedern der Ritterschaft, die alle einen Charakter<br />

verkörpern.<br />

Freiherr Hermann von Ense zum Beispiel ist der fiktive Bruder<br />

von Wilhelm Konrad und nimmt die absolute Gegenrolle zum<br />

raffgierigen Grafen ein, der dem schimmernden Gold weitaus<br />

stärker zugetan ist als den notleidenden Untertanen. Hermann<br />

ist zweifelsohne der bessere Kriegsherr – fachlich und menschlich<br />

–, hat jedoch das Pech nur der Zweitgeborene zu sein. Und<br />

so existiert zwischen den adeligen Brüdern ein permanentes<br />

Schauspiel, das von Hohn und Spott, Intrigen und Kontroversen<br />

geprägt ist. Bartloff findet große Freude an seiner unterhaltsamen<br />

Rolle als eingebildeter und rechthaberischer Snob – wie<br />

man heutzutage sagen würde. Auf Mittelaltermärkten spielt die<br />

Gruppe beispielsweise Hexenprozesse und Diebesverfolgungen<br />

nach. Ein Langfinger schlendert durch die Stände, stiehlt und<br />

ergreift die Flucht. Der eingeweihte Händler brüllt lauthals<br />

los und verfolgt den Dieb mit einem riesigen Kochlöffel. Die<br />

Marktwachen schnappen sich den Räuber und führen ihn dem<br />

Grafen vor. Der Prozess wird vorbereitet, der Dieb muss zu Gericht<br />

sitzen und wird schließlich verurteilt.<br />

Als das wird immer mit einem Augenzwinkern gespielt und<br />

ist deshalb umso unterhaltsamer. Wenn Wilhelm Konrad von<br />

Ense die Steuern von den Händlern eintreibt, die jeden zehnten<br />

Taler abdrücken müssen, wird gern auch mal der Bezug zur<br />

heutigen Mehrwertsteuer hergestellt. „Wir wollen die Menschen<br />

für das Thema begeistern und das funktioniert mit Unterhaltung<br />

weitaus besser als mit trockener Geschichte“, sagt Bartloff.<br />

Aufwendige Gewänder und originalgetreue Requisiten<br />

Das Lager<br />

Im Lager<br />

Dabei nimmt die Freie Ritterschaft von Ense ihr Hobby durchaus<br />

ernst. Wer einen höheren Stand einnehmen will, muss die<br />

Blick ins Grafenzelt<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 87


Grundvoraussetzungen dafür mitbringen, indem er<br />

zum Beispiel Fechten kann und die damalige<br />

Ausdrucksweise beherrscht. All das kann<br />

man aber in der Gruppe lernen. So hat<br />

sich ein Mitglied innerhalb von vier Jahren<br />

vom einfachen Soldaten zum ersten<br />

Ritter entwickelt. Dazu gehört auch,<br />

dass man sich die notwendige Bekleidung<br />

und Ausrüstung beschafft. Das<br />

sind keine profanen Kostüme, sondern<br />

authentische Gewänder, die ihrem historischen<br />

Vorbild sehr nahe kommen.<br />

So ließ sich die Ritterschaft von einem Gewandungsschneider<br />

zum Beispiel Wappenröcke anfertigen,<br />

die an ihr Wappen angelehnt sind. Dieses wiederum ist nicht<br />

das Wappen von Ense, das ein Hoheitszeichen ist und deshalb<br />

nicht verwendet werden darf. Es handelt sich vielmehr um<br />

das Familienwappen der Familie Busche, der Michael Bartloff<br />

angehört: „Meine Großeltern hießen noch Busche. Es ist das<br />

private Ritterwappen meiner Familie, das ich in der Ritterschaft<br />

wieder zum Leben erweckt habe.“<br />

Auf den Märkten bietet die Freie Ritterschaft<br />

Mittelalter zum Anfassen. Die<br />

Besucher dürfen sich Zelte, Rüstungen<br />

und Waffen nicht nur anschauen,<br />

sondern auch ausprobieren. Das<br />

kommt vor allem bei Kindern gut<br />

an, die gern mal in eins der Kettenhemden<br />

schlüpfen. Zumindest<br />

soweit sie das Gewicht von bis zu 45<br />

Kilogramm tragen können. Coronabedingt<br />

konnte die Ritterschaft ihr<br />

Hobby in den letzten Monaten nur sehr<br />

begrenzt ausüben. „Wir stehen in den Startlöchern<br />

und sind wieder auf Märkten präsent, sobald<br />

es möglich ist“, sagt Bartloff hoffnungsvoll. ■<br />

Graf Wilhelm Konrad von Ense<br />

Grußwort des Grafen von Ense<br />

Seyd gegrüßt, wertes Volk und fühlet Euch willkommen.<br />

Von Ense kommen wir daher, doch jeder darf mit uns im<br />

Bunde stehen und uns auf unseren Wegen begleiten. Ein jeder,<br />

gleich welchem Standes, sey uns willkommen. Kein Obulos<br />

wird von Euch verlangt, keine Lehe, keine Zeche. Gemeinsamkeit<br />

ist das was zählt, um alte Tage zu neuem Glanze<br />

führen. All Jene, die zu uns gefunden, das magische Portal<br />

durchschritten haben, seyd gewiss, Ihr habt unsern Dank. Im<br />

Besondren Jene von einst, die uns aufs Neue die Treue boten.<br />

Euch sey gesagt: Mit Euch an unserer Seite, wird selbst die<br />

größte Armee das Felde räumen. Die Zweifler, die sich nicht<br />

wagen und um Gottes Beistand fragen: Schreibt die Formel<br />

ritterschaft.ense@web.de in einen Zauberkasten und nennt<br />

Euer Anliegen. Eine geistreiche Antwort sey Euch gewiss.<br />

Auf bald, Euer Graf Wilhelm Konrad von Ense<br />

WIR SUCHEN<br />

Auszubildende (m/w/d)<br />

am Standort <strong>Olsberg</strong> für August 2021<br />

HSK zählt zu den führenden Unternehmen<br />

der Sanitärbranche. Wir produzieren und<br />

vertreiben erfolgreich Duschkabinen<br />

und Produkte „Rund um die Dusche“.<br />

Wir bilden aus<br />

• Mechatroniker/-in<br />

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Neugierig?<br />

Dann bewirb dich jetzt unter:<br />

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HSK Duschkabinenbau KG<br />

Zum Hohlen Morgen 22 | 59939 <strong>Olsberg</strong><br />

88 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


… DAMIT IHR TRAUMHAUS<br />

KEIN TRAUM BLEIBT!<br />

M<br />

ein Büro ist im Sauerland<br />

-meine Kunden sind überall.<br />

Das inhaberingeführte BauZeichenBüro<br />

Willerscheid, im Jahr 2013 von Isabella<br />

Maria Willerscheid gegründet, ist auch über<br />

die Grenzen ihrer Heimat hinaus zu einem<br />

Begriff geworden.<br />

Ihre Aufträge erhält sie mittlerweile<br />

deutschlandweit, aus Saarland, Berlin,<br />

Schleswig-Holstein oder Bayern. Sie arbeitet<br />

selbst & ständig im Auftrag ihrer Kunden,<br />

dazu gehören neben Architekten und Ingenieuren<br />

sowohl Bauträger, Makler, Zimmerer<br />

und Designbüros als auch Banken und<br />

private Bauherren.<br />

Ob Anbau, Umbau oder Neubau, zum<br />

umfangreichen Spektrum ihrer bereits<br />

erfolgreich umgesetzten Projekte im Hochbau<br />

zählen nicht nur klassische Ein- und<br />

Mehrfamilienhäuser, Garagen und Carports.<br />

Sondern auch Büro- und Geschäftshäuser,<br />

Hotels, Senioren- und Pflegeheime,<br />

Kita´s sowie Fachmärkte, Werkhallen und<br />

landwirtschaftliche Nutzbauten.<br />

Im Auftrag ihrer Kunden erstellt sie auf<br />

Wunsch vollständige Bauvorlagen, digitalisiert<br />

Bestandspläne, erstellt 3D-Visualisierungen<br />

der geplanten Gebäude oder sie<br />

entwirft selbst individuelle Grundrisse. Auch<br />

die nötigen Unterlagen der „Eingriffsbewertungen<br />

für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“<br />

gemäß Bundes-Naturschutzgesetz<br />

sowie Teilungserklärungen in Form eines<br />

„Antrags auf Abgeschlossenheitsbescheinigung“<br />

hat sie in ihr Angebot aufgenommen.<br />

Die Bestandsaufnahme von Gebäuden anhand<br />

von Aufmaßen vor Ort gehört ebenso<br />

zu ihren Leistungen. Sollten also keine<br />

Unterlagen mehr vorliegen oder ein Aufmaß<br />

zwingend erforderlich sein, dann sind sie<br />

hier genau richtig.<br />

Der ständige Kontakt mit ihren Kunden<br />

macht ihr riesigen Spaß und die enge Zusammenarbeit<br />

mit Fachplanern, Bauleitern,<br />

Handwerkern sowie Behörden ist ihr sehr<br />

wichtig. Dazu sagt sie: „Ein guter Entwurf<br />

und dessen Umsetzung entsteht über Kommunikation.“<br />

„Ich habe in meiner mehr als 27-jährigen<br />

Berufserfahrung an unterschiedlichen<br />

Projekten mitgewirkt und bringe sehr viel<br />

Erfahrung aus der Planung im Bauwesen<br />

mit, sowohl im Massiv- als auch im Holzbau.<br />

Dennoch besuche ich regelmäßig Fortbildungen,<br />

um mich immer weiterzubilden.<br />

Dazu zählt auch das barrierefreie Bauen, was<br />

für mich ebenfalls unerlässlich ist.“<br />

„Ich arbeite nicht… ich tue das, was ich<br />

liebe.“ verrät sie uns.<br />

„Es ist meine Passion, die Menschen auf<br />

dem Weg in ihr neues Zuhause zu begleiten,<br />

sie dabei zu unterstützen und zu inspirieren,<br />

ihre Wünsche und Bedürfnisse erfolgreich<br />

umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit<br />

meinen Bauherren ist immer unglaublich<br />

spannend. Jedes neue Projekt ist so individuell,<br />

wie der Mensch, der da hinter steht.<br />

Manche Tage sind schon mal anstrengend,<br />

aber nicht stressig. Wenn ich im flow bin,<br />

schaue ich nicht auf die Uhr, da kann es<br />

Anzeige<br />

auch schon mal etwas später werden. Ich<br />

bin ständig kreativ und skizziere meine<br />

eigenen Ideen auf. Das Wort Urlaub macht<br />

mich nervös.“ sie lacht: „Ich gönne mir zwar<br />

immer wieder eine kleine Auszeit, aber ich<br />

kann nicht Nichts tun, dass ist gegen meine<br />

Natur. Ich visualisiere oder baue immer<br />

irgendetwas, entweder mit den Händen<br />

oder in meinem Kopf. Gedanken schaffen<br />

Realität.“<br />

Aktuelle Bauvorhaben in 2020/21:<br />

• Neubau Mehrfamilienhaus mit 8<br />

Wohneinheiten und Tiefgarage in Olpe<br />

• Neubau Einfamilienwohnhaus in Eslohe,<br />

Erflinghausen, Reiste, Niederberndorf<br />

und Hirschberg<br />

• Neubau Einfamilienwohnhaus mit<br />

Einliegerwohnung, Garagen und<br />

Pool in Stadtbergen (Bayern)<br />

• An- und Umbauten in Hallenberg,<br />

Züschen, Sundern, Kückelheim,<br />

<strong>Meschede</strong>, Neuenrade und<br />

Battenberg (Eder)<br />

• Neubau „Tiny-House“ in Möhnesee<br />

• Bestandsaufnahme und Aufmaß<br />

Produktionshalle mit Verwaltung in<br />

Eslohe und Fachwerkhaus in Arpe ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 89


Von Raubwürgern<br />

und Neuntötern<br />

Besondere Singvögel im Sauerland<br />

Sonja Nürnberger<br />

Werner Schubert<br />

W<br />

er etwa in meinem Alter ist, erinnert sich vielleicht noch an ein Bild aus der Kinderfernsehserie<br />

„Als die Tiere den Wald verließen“: Ein grimmig dreinblickender Vogel sitzt in<br />

einem Busch, auf dessen Dornen kleine Mäuse aufgespießt sind. Kein besonders schöner<br />

Anblick. Aber entspricht das wirklich der Realität und gibt es einen<br />

solchen Vogel auch bei uns? Die Antwort lautet: ja!<br />

Etwa 70 Singvogelarten gibt es bei<br />

uns im Sauerland. Von Buchfink<br />

und Rotkehlchen hat wohl jeder<br />

schon einmal gehört und würde<br />

beide wohl auch auf Anhieb erkennen. Die<br />

„Geschwister Fürchterlich“, die beiden Vogelarten mit den<br />

wenig sympathischen Namen Raubwürger und Neuntöter kennt<br />

aber vielleicht noch nicht jeder. Letzterer war eben der, bei dessen<br />

Anblick man als Kind auf dem Fernsehbildschirm doch etwas<br />

schlucken musste.<br />

Beide sehen sie aus wie der typische Comicbandit mit ihrem<br />

schwarzen Streifen, der sich durch die dunklen Augen zieht. Die<br />

Männchen des Neuntöters haben einen rostroten Rücken und<br />

einen grauen Kopf, während die Weibchen und Jungvögel eher<br />

bräunlich sind. Der Raubwürger ist etwas größer als der Neuntöter<br />

und sowohl Weibchen als auch Männchen sind eher grau-weiß gefärbt<br />

und haben einen dicken schwarzen Hakenschnabel.<br />

Natürliche Lebensräume erhalten<br />

Neben Großinsekten ernähren sich Neuntöter und Raubwürger auch<br />

von kleinen Säugetieren wie eben Mäusen. Sie brüten bevorzugt in<br />

dornigen Büschen und Hecken. Dort legen sie sich auch ein Vorratslager<br />

für magere Zeiten an. Spießplätze nennt man die Orte, an denen sie<br />

ihre Beute auf den Dornen aufspießen. Sie liegen versteckt im Dornengestrüpp,<br />

sodass sie nicht von anderen Vögeln geplündert werden.<br />

Männchen und Weibchen der Neuntöter<br />

unterscheiden sich deutlich in ihrer Färbung.<br />

90 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Doch eventuelle Räuber sind nicht das größte Problem vom<br />

Neuntöter und Raubwürger. Die Lebensräume für die beiden<br />

Arten werden immer kleiner. Durch die deutliche Intensivierung<br />

der Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten ist die Population<br />

des Neuntöters deutlich zurückgegangen und auch der<br />

Raubwürger ist inzwischen vom Aussterben bedroht. Während<br />

man ihn in Ostdeutschland noch häufiger findet, ist er in Westdeutschland<br />

fast ausgestorben – außer im Sauerland. Er mag die<br />

Landschaft bei uns, aber auch hier nimmt die intensiv genutzte<br />

Agrarlandschaft immer mehr Raum ein. Es sind natürliche Weideflächen,<br />

die gefördert werden müssen, damit der Lebensraum<br />

für die gefährdeten Vogelarten erhalten bleibt.<br />

Augen und Ohren auf<br />

Wer mit offenen Augen und Ohren durch das Sauerland läuft,<br />

entdeckt vielleicht den ein oder anderen Vogel und schaut einmal<br />

genauer hin. Zilpzalp, Feldschwirl oder Eichelhäher – gerade bei<br />

einem Spaziergang im <strong>Frühling</strong> fliegen sie einem über den Weg<br />

und sorgen für den richtigen Soundtrack, der den <strong>Frühling</strong> erst<br />

richtig zum <strong>Frühling</strong> macht. ■<br />

Mit dem schwarzen Streifen, der sich durch die Augen zieht,<br />

sieht der Raubwürger aus wie ein Bandit.<br />

Werner Schubert, Leiter und Geschäftsführer der<br />

Biologischen Station Hochsauerlandkreis, der mir<br />

für diesen Artikel bereitwillig Auskunft gegeben<br />

hat, empfiehlt besonders einige der wunderschönen<br />

Wanderwege um Marsberg und Brilon. Einen Eindruck<br />

verschaffen, kann man sich beispielsweise auf<br />

YouTube bei „Naturschätze Südwestfalens“.<br />

Natürliche Weideflächen sorgen für den Erhalt des Lebensraums<br />

von Raubwürger und Neuntöter.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 91


Advertorial<br />

Aus Kälte Wärme machen?<br />

Mustersiedlung für ökologische Wärmeversorgung im Soester Norden<br />

Es klingt paradox oder zumindest verwirrend: „Kalte Nahwärme“<br />

lässt sich klimaschonend und effektiv für die Wärmeerzeugung nutzen.<br />

Mit der Realisierung des bundesweit größten „Kalte-Nahwärme-Netzes“<br />

für ein Neubaugebiet werden in Soest Maßstäbe gesetzt.<br />

Stephan Werthschulte, Geschäftsführer der Tilia GmbH, erläutert,<br />

wie das funktioniert und was an dem Projekt zukunftsweisend ist.<br />

<strong>WOLL</strong>: Herr Werthschulte, in der Theorie soll es angeblich<br />

möglich sein, aus anderen Metallen Gold zu machen. So ähnlich<br />

hört es sich an, wenn aus Kälte Wärme entstehen soll …<br />

Stephan Werthschulte: Ein wenig Verwirrung stiftet der Name<br />

„Kalte Nahwärme“ schon. Gold können wir mit „Kalter Nahwärme“<br />

leider noch nicht herstellen, aber zumindest können wir<br />

es Menschen damit umweltschonend warm machen. Natürlich<br />

gelten auch für die Energieversorgung physikalische Gesetze, die<br />

den technischen Rahmen vorgeben.<br />

<strong>WOLL</strong>: Warum wird in Soest eine Mustersiedlung<br />

geplant, bei der vor allem eine sogenannte<br />

ökologische Wärmeversorgung<br />

im Mittelpunkt steht?<br />

Stephan Werthschulte: Soest hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral<br />

zu werden. Ein solches Ziel zu erreichen,<br />

inkludiert notwendigerweise auch die<br />

„Wärmewende“, da über die Hälfte der CO 2<br />

-<br />

Emissionen dem Heizungsbereich zuzuordnen<br />

sind. Diese Wärmewende bedeutet den weitgehenden<br />

Verzicht auf fossile Energieträger, oder, noch besser,<br />

deren Substitution. Auch die Sektorkopplung gehört dazu, die<br />

Verzahnung von Strom, Wärme und Mobilität. Diese Bereiche<br />

wurden bislang weitgehend unabhängig voneinander betrachtet.<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass Klimaschutzprojekte im Gebäudebestand<br />

oft kompliziert und kostspieliger sind, da sie die bestehende<br />

Infrastruktur verändern. In Soest wird auf der grünen<br />

Wiese ein Neubauquartier geschaffen, das ideale Vorausetzungen<br />

mit sich bringt, frisch und anders zu denken.<br />

<strong>WOLL</strong>: Und was hat die Firma Tilia damit zu tun?<br />

Stephan Werthschulte: Tilia hat sich seit Gründung im Jahr<br />

2009 zum Ziel gesetzt, ökonomische und ökologische Werte zu<br />

schaffen. Nicht das eine oder das andere. Dies tun wir rund um<br />

die Themen Energie, Wasser und Abwasser, Mobilität, Smart<br />

City sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Wir sind überzeugt<br />

davon, dass diese Themen sehr vernetzt sind, und ich denke, darin<br />

liegt die Stärke der Tilia: Projekte mit dem Blick über den<br />

„Tellerrand“ anzugehen. Die Stadtwerke Soest, die das „Kalte<br />

Nahwärme-Netz“ entwickeln, bauen und betreiben, haben die<br />

Tilia als Projektpartner an Bord geholt. Man schätzt unsere<br />

„Neutralität“ in der Lösungsfindung, unsere interdisziplinären<br />

Kompetenzen, eine gute Prise Innovation und den Willen, etwas<br />

umzusetzen. Unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den<br />

Stadtwerken Soest leben wir schon seit ein paar Jahren.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie funktioniert das bundesweit größte „Kalte-Nahwärme-Netz“?<br />

Stephan Werthschulte: Herkömmliche Wärmenetze werden<br />

mit einer Vorlauftemperatur von circa 70–100 Grad Celsius gefahren.<br />

Das ist notwendig, da älterer Gebäudebestand ohne Fußbodenheizung<br />

und KfW Effizienzstandard höhere Temperaturen<br />

benötigt. Ein Neubaugebiet, das diesen Standard vorgibt und in<br />

dem alle Gebäude eine Fußbodenheizung haben, die mit einer<br />

Vorlauftemperatur von circa 30° C operieren, kann anders<br />

versorgt werden.<br />

Das „Kalte Nahwärme-Netz“ in Soest<br />

kommt ohne Heizzentrale aus. Es bezieht<br />

die sehr konstante Temperatur von circa 10<br />

Grad Celsius aus horizontal verlegten Erdkollektoren,<br />

die oberflächennah in circa<br />

1,5–3m verbaut werden. In den Häusern<br />

wird diese Wärme über Wärmepumpen,<br />

die ihren Strom am besten aus Photovoltaikanlagen<br />

beziehen, auf die für die Fußbodenheizung<br />

erforderlichen 30° C und danach auf die<br />

für das Trinkwarmwasser notwendigen 65° C gebracht.<br />

Im Sommer kann das System auch grundsätzlich zur Kühlung<br />

der Gebäude genutzt werden, indem das „kalte“ Heizwasser die<br />

Raumwärme aufnimmt und über das Erdreich rückgekühlt wird.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Vorteile hat das System? Für die Hausbesitzer?<br />

Für die Umwelt? Für die Stadt?<br />

Stephan Werthschulte: Der Hausbesitzer hat den Vorteil einer<br />

sehr ökologischen und ökonomischen Versorgung, welche die<br />

Bauvorschriften nachhaltig erfüllt. Die Heiz- und Kühlfunktion<br />

erhöht den Wohnkomfort. Der Wildwuchs von Luft-Wasser-<br />

Wärmepumpen an Nachbars Grenze und Schallemissionen werden<br />

verhindert. Ich sehe auch ästhetische Vorteile, indem nicht<br />

mannigfaltige, unterschiedliche Techniklösungen in Gärten oder<br />

auf Dächern verbaut werden. Wenn ein Kunde dazu noch grünen<br />

Strom, zum Beispiel über eine von den Stadtwerken errichtete<br />

Photovoltaikanlage, für seinen Haushaltsstrom oder seine E-<br />

Mobilität einsetzt, wäre er nahezu CO 2<br />

-neutral. Zudem bieten<br />

die Stadtwerke einen 24/7 Service an. Weitere zukunftsweisende<br />

110 92 - - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> Frühjahr 2021


Bausteine, die der Kunde bekommen<br />

kann, sind Highspeed Internet<br />

und E-Mobilität.<br />

Die Umwelt freut sich, weil kein<br />

Gasnetz für fossilen Gaseinsatz<br />

verbaut wurde und das Kalte-<br />

Nahwärme-Netz ohne Komforteinbußen<br />

substanziell CO 2<br />

einspart.<br />

Für Soest und seine Bürger ist<br />

dieses Projekt ein starkes Signal in<br />

Richtung Klimaneutralität. Daher<br />

ist es konsequent, bei einem<br />

„Neubauquartier“ auch „neue<br />

Wege“ zu gehen.<br />

Prinzip „Kalte Nahwärme“ Netz<br />

<strong>WOLL</strong>: Gibt es auch Nachteile<br />

oder Einschränkungen?<br />

Stephan Werthschulte: Jede Medaille hat zwei Seiten. Meiner<br />

Meinung nach ist der größte Nachteil im Soester Konzept, dass<br />

nicht jeder Häuslebauer sein eigenes Technikkonzept umsetzen<br />

kann. Und wir hatten die Möglichkeit von Erdsonden mit tieferen<br />

Bohrungen von bis zu 100 m geprüft. Diese sind wegen<br />

der geologischen Situation und der wasserführenden Schichten<br />

nicht möglich.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Rolle übernimmt die Firma Tilia?<br />

Stephan Werthschulte: Ich denke, am besten kann man unsere<br />

Rolle beschreiben mit: Wir sind der Kümmerer. Wir unterstützen<br />

die Stadtwerke Soest bei der Planung und Umsetzung des<br />

Projektes. Gemeinsam haben wir die Fragestellungen beantwortet:<br />

Was ist das beste Konzept, wie können wir es technisch umsetzen?<br />

Wird es ökonomisch machbar sein? Welche CO 2<br />

-Minderung<br />

können wir erreichen? Es macht Spaß und motiviert<br />

enorm, wenn man die Zukunft mitgestalten kann.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche neuen Energie-Konzepte oder -Ideen erwarten<br />

uns in Zukunft?<br />

Stephan Werthschulte: Oscar Wilde hat mal gesagt: „Das Unerwartete<br />

zu erwarten, verrät einen durchaus modernen Geist.“<br />

Das Unerwartete trifft uns in vielen Bereichen des Lebens. Für<br />

die Energieversorgung gilt dies auch. Wir schalten Kohlekraftwerke<br />

ab, setzen Ziele der Klimaneutralität und Investmentfonds<br />

investieren in Nachhaltigkeit. Natürlich kann man einige Entwicklungen<br />

kontrovers diskutieren. Auf jeden Fall bleibt es spannend,<br />

schauen wir nur auf die vielen disruptiven Innovationen<br />

der letzten 25 Jahre.<br />

Ich denke, die Zukunft wird bunt sein, wir werden nicht eine<br />

einzige Lösung für unsere Energieversorgung haben, sondern sie<br />

wird sich an regionalen Unterschieden<br />

ausrichten, zum Beispiel<br />

die Nutzung industrieller<br />

Abwärme. Momentan reden alle<br />

über Wasserstoff. Das Potential,<br />

das sich da bietet, teile ich, aber<br />

man muss im Blick behalten,<br />

für welche Anwender und wann<br />

Wasserstoff ausreichend wirtschaftlich<br />

zur Verfügung stehen<br />

wird. Grundsätzlich wird es aber<br />

eine Mischung aus Vermeiden<br />

und Ersatz durch Erneuerbare<br />

Energien sein.<br />

Für Deutschland wünsche ich<br />

mir mehr „Umsetzungskraft“.<br />

Potentiale erkennen und umsetzen<br />

ist ein Unterschied. Solange<br />

wir Dieselbusse in Innenstädten einsetzen, benötigen wir für<br />

Städte nicht ultrakomplexe Konzepte, sondern viele Projekte, die<br />

sofort positive Wirkung entfalten.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche anderen Projekte/Maßnahmen im Sauerland<br />

realisiert Tilia?<br />

Stephan Werthschulte: Wir unterstützen Industrieunternehmen,<br />

Stadtwerke und Kommunen bei Energie-, Wasser- und<br />

Nachhaltigkeitsthemen. Dazu gehören die Entwicklung von<br />

Smart City-Konzepten, Photovoltaik-Nutzung, Umstellung<br />

öffentlicher Beleuchtung auf LED, das Identifizieren von Effizienzpotentialen<br />

und die Entwicklung realistischer Pfade in die<br />

Klimaneutralität.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wird jetzt alles grün? Was ist da gerade los?<br />

Stephan Werthschulte: Normalerweise verändert sich ein<br />

„Mindset“, also das Fenster, durch das wir die Welt sehen, langsam.<br />

Corona hat den Menschen erfahren lassen, wie anfällig<br />

unsere Art des Lebens und des Wirtschaftens sind.Diese Ängste<br />

und Unsicherheiten beschleunigen die Nachhaltigkeitsdebatte<br />

und verändern unsere Denkweise. (hh)<br />

Tilia bietet Unternehmen und Kommunen Lösungen rund um<br />

die Themen Energie, Wasser und Abwasser, Mobilität, Smart<br />

City sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. 150 Mitarbeiter an<br />

Standorten in Deutschland und Frankreich begleiten bereits<br />

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<strong>WOLL</strong> Frühjahr <strong>Frühling</strong> 2021 - 111 93


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PKW zu einer anderen. Das<br />

muss nun wirklich nicht sein. Denn<br />

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kümmert sich um beide Fahrzeugarten.<br />

In der Mehrmarkenwerkstatt gibt es<br />

einen umfangreichen Service rund ums<br />

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Motor, Getriebe und Karosserie. Auch<br />

Inspektionen werden nach Herstellerangaben<br />

fachgerecht ausgeführt, ebenso<br />

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zwei auch für Wohnmobile geeignet<br />

sind. Ein “Automatikspülgerät”, durch<br />

das die Langlebigkeit eines Automatikoder<br />

DSG-Getriebes erhöht wird, findet<br />

sich dort ebenfalls. „Neu ist die 3D-<br />

Achsmessanlage“, berichtet Dirk Schulte,<br />

„Damit kann schnell und präzise die<br />

Achsgeometrie des Fahrzeuges überprüft<br />

werden.“ Wichtig zu wissen für<br />

alle, die ein tiefes Schlagloch übersehen<br />

haben und ihr Auto vermessen lassen<br />

müssen. Die vorbildlich ausgerüstete<br />

Werkstatt wissen nicht zuletzt auch seine<br />

Mitarbeiter zu schätzen. Im 14-köpfigen<br />

Team gibt es einen Meister, drei<br />

Gesellen und sechs Auszubildende. „Der<br />

Nachwuchs ist mir besonders wichtig“,<br />

erklärt der KFZ-Meister den hohen<br />

Azubi-Anteil, „So begegnen wir dem<br />

Fachkräftemangel in der Zukunft.“ Der<br />

seit 2012 als KFZ-Meister selbständige<br />

Dirk Schulte steht auch dem Thema<br />

Elektromobilität sehr offen gegenüber,<br />

deshalb sind er und seine Mitarbeiter in<br />

diesem Bereich bestens geschult.<br />

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Bei Auto Technik Schulte ist man nicht<br />

nur im Service-Bereich in den besten<br />

Händen, sondern auch dann, wenn der<br />

Kauf eines neuen Fahrzeuges ansteht.<br />

Im Angebot ist stets eine gute Auswahl,<br />

selbstverständlich mit Garantie<br />

und – wenn gewünscht – zu günstigen<br />

Leasing- und Finanzierungangeboten.<br />

Dirk Schulte weiß auch, dass unvorhergesehene<br />

größere Reparaturen die Familienkasse<br />

stark belasten können. Deshalb<br />

bietet er mit einer Partnerbank eine 0<br />

%-Finanzierung für Werkstattleistungen<br />

an – Bonität vorausgesetzt.<br />

Qualität und Kundenzufriedenheit<br />

haben einen hohen Stellenwert bei Auto<br />

Technik Schulte.<br />

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Mo-Do 08.00 – 17.00 Uhr<br />

Fr 08.00 – 16.00 Uhr<br />

94 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Josef Sommer aus Brilon und sein himmlisches Hobby<br />

Über den Wolken...<br />

E<br />

in Hobby wird mit viel Bedacht gewählt und begleitet einen oft ein<br />

Leben lang. Es geht nicht darum, die Zeit „totzuschlagen“, sondern in<br />

eine andere Welt abzutauchen und eigene Ideen und Träume verwirklichen<br />

zu können.<br />

Petra Kleine<br />

sabrinity<br />

Der knallgelbe Motorflieger, eine<br />

Wilga 35, schraubt sich hoch in den<br />

blauen Himmel und setzt dort mehrere<br />

Fallschirmspringer ab. Deren regenbogenbunte<br />

Schirme öffnen sich und<br />

die Springer steuern mit Armen und<br />

Beinen, bis sie schließlich punktgenau<br />

auf der markierten Fläche am Boden<br />

landen. „Perfekte Landung, so soll’s<br />

sein!“ freut sich Josef Sommer. Der<br />

71-jährige Briloner ist Modellbauer<br />

aus Leidenschaft. Was wir hier gerade<br />

erlebt haben, war wie bei den Großen,<br />

nur eben „en miniature“.<br />

Bereits drei Mal war Josef Sommer<br />

Deutscher Meister mit seinem Fallschirmspringer-Modell.<br />

Seine Werkstatt<br />

könnte voller Pokale stehen, aber er ist<br />

zu bescheiden, sie alle dort auszustellen.<br />

Ich sehe mir seinen Fallschirmspringer<br />

genauer an und bin begeistert von den<br />

vielen liebevoll gefertigten Details, wie<br />

dem handgenähten Schirm. Die absolute<br />

Krönung sind die maßgefertigten<br />

Ledersprungstiefel, die in mühevoller<br />

Handarbeit entstanden. „Schließlich<br />

bin ich gelernter Orthopädieschuhmachermeister“<br />

erklärt Josef Sommer<br />

und lacht. „Daher war mir dieses<br />

Tüpfelchen auf dem „i“ ein besonderes<br />

Anliegen!“<br />

Wie der Vater, so der Sohn…<br />

Von seinem Vater hat er übrigens nicht<br />

nur Beruf und Geschäft übernommen<br />

(das ehemalige Orthopädiehaus Sommer<br />

in Brilon), sondern auch die Liebe zum<br />

Modellsport, das die ganze Familie<br />

teilte. „Als ich ein kleiner Junge war, war<br />

die Technik noch nicht so weit entwickelt.<br />

Aber im Rahmen des Möglichen<br />

haben wir unser Hobby betrieben,“ erinnert<br />

er sich. „Da meinem Vater das<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 95


Bauen mehr lag als das nervenaufreibende Fliegen (da kann<br />

es schon mal schnell zum Absturz kommen), durfte ich schon<br />

früh die selbstgebauten Modelle fliegen.“<br />

Ferngesteuerte Segelflieger, Motorflugzeuge, Fallschirmspringer<br />

und auch diverse Hubschrauber sind in Josef Sommers gut<br />

bestückter Werkstatt zu finden. Viele davon sind selbst gebaut,<br />

denn das ist Modellbauer-Ehre! Alle benötigten Werkzeuge<br />

liegen übersichtlich griffbereit und, wie ich finde, sehr ordentlich<br />

parat. „Na ja, so ordentlich nun auch nicht“, meint Josef<br />

Sommer und zeigt augenzwinkernd auf das Schild an seiner<br />

Wand: „Geniale Menschen sind selten ordentlich. Ordentliche<br />

selten genial.“<br />

Allein in der Werkstatt,<br />

zusammen auf dem Flugplatz<br />

An den Werkstattmaschinen befinden sich schon wieder neue<br />

Modellbauteile, die gerade in Arbeit sind. Wirklich fertig<br />

ist man als Modellbauer ohnehin nie, dafür kann man aber<br />

herrlich abschalten beim Bauen. Natürlich gibt es aber auch<br />

Zeit für Geselligkeit und fachlichen Austausch mit Gleichgesinnten,<br />

sofern Corona das erlaubt. Josef Sommer gehört zu<br />

den Gründungsmitgliedern des Modellflug-Clubs Brilon, der<br />

kommendes Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern kann.<br />

„Technik faszinierte mich schon immer“, so Sommer, der<br />

auch gerne Ski fährt, wandert oder mit dem Mountainbike<br />

unterwegs ist. „Früher war die größte Angst, dass es<br />

aufgrund der nicht ausgereiften Technik zu Abstürzen<br />

kommt. Heute liegt das Problem eher „zwischen den<br />

Ohren“, denn man muss 100%ig konzentriert sein beim<br />

Fliegen“, verrät er mir. „Ich habe mich auch erst langsam<br />

an Loopings und Rollen mit meinen Kunstfliegern herangetastet,<br />

aber nach und nach wird man mutiger,“ ergänzt<br />

er verschmitzt und am Strahlen seiner Augen erkennt man<br />

die Liebe zu seinem Hobby und seine Begeisterung fürs<br />

Fliegen. ■<br />

96 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


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DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGS<br />

SIND DIE OVENTROPER<br />

Inga Bremenkamp<br />

Jürgen Eckert &<br />

Oventrop GmbH<br />

& Co. KG<br />

Oventrop ist ein weltweit erfolgreiches<br />

Unternehmen – auch und vor allem<br />

dank einer ganz besonderen Mentalität<br />

Sauerländer hat ein sehr gutes Gespür<br />

dafür, ob jemand eine Rolle spielt oder ob<br />

„Ein<br />

er das, was er tut, authentisch und mit Herz<br />

tut. Uns Oventropern sind Menschlichkeit, Persönlichkeit<br />

und der Respekt und das Verständnis füreinander extrem<br />

wichtig“, sagt Bernhard Schaub, der seit 40 Jahren im<br />

Unternehmen und heute Mitglied der Geschäftsleitung ist.<br />

Das Familienunternehmen Oventrop gibt es seit 170 Jahren<br />

und wird heute in der 5. und 6. Generation durch die Inhaberfamilien<br />

Fähnrich und Rump geführt. Seit der Gründung<br />

1851 wird das Unternehmen aus <strong>Olsberg</strong> mit Herz und Leidenschaft<br />

geführt. „Meine Güte, was haben wir alles erlebt“,<br />

fängt Bernhard Schaub an zu erzählen. „Wir haben uns vom<br />

Komponentenhersteller zu einem Systemanbieter entwickelt,<br />

wir haben schon einige Krisen wie die Ölkrise der 1970er<br />

überstanden und sind heute in der ganzen Welt zu Hause,<br />

auch wenn unsere Wurzeln im Sauerland liegen“, führt der<br />

Vertriebs- und Marketingleiter fort.<br />

„Die Erfindung des Heizölfilters nach dem Krieg war unser<br />

Durchbruch und machte uns in ganz Europa bekannt. Seitdem<br />

ist viel passiert und wir entwickeln uns immer weiter.<br />

Wir sind ein modernes Unternehmen, das sich marktgerecht<br />

verändert und sich den Themen der aktuellen Zeit stellt“, versichert<br />

Bernhard Schaub.<br />

„Heute gibt es kaum noch jemanden, der kein Oventrop<br />

Produkt im Hause hat. Die meisten unserer Produkte sind im<br />

Heizungskeller“, ergänzt Michael Scheller, Oventrops Leiter<br />

des Marketing- und Produktmanagements. „Wir sind für das<br />

gute Raumklima sowie das warme und saubere Wasser aus<br />

Ihrem Hahn verantwortlich. Das, was vermutlich schon jeder<br />

in der Hand hatte, ist der Thermostatkopf an der Heizung<br />

– der kommt in der Tat sehr häufig von uns“, sagt Michael<br />

Scheller, der seit zwei Jahren Oventroper ist. ■<br />

Hier geht’s zum Video:<br />

Partner der Big Six<br />

Oventrop GmbH & Co. KG<br />

Paul-Oventrop-Straße 1 | 59939 <strong>Olsberg</strong><br />

+49 2962 82 0 | mail@oventrop.com<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 97


Fiona Hoppe gibt nicht nur auf der Motocross-Strecke Gas<br />

Wenn das Startgatter fällt …<br />

Sauerländer LEUTE –<br />

Der MENSCH dahinter<br />

Paul Senske<br />

Tom Linke<br />

das Startgatter fällt, dann hat man<br />

alles vergessen und will einfach nur Gas<br />

„Sobald<br />

geben.“ Fiona Hoppe aus Neheim-Moosfelde<br />

ist leidenschaftliche Motocrosserin mit dem ambitionierten<br />

Ziel, in mittelbarer Zukunft Weltmeisterin<br />

in dieser atemberaubenden Sportart mit dem duellen<br />

Motorrad gegen Motorrad und den spektakulären<br />

Sprüngen zu werden. Die 20-Jährige, angehende Studentin<br />

weiß, was sie will und arbeitet mit knallhartem,<br />

körperlichem Training, viel Disziplin und Verzicht<br />

sowie klarer Tagesstruktur auf dieses Ziel hin.<br />

Rumhängen, auf Neudeutsch „Chillen“, ist nicht ihr<br />

Ding: „Ich brauche Struktur in meinem Leben.“ Ein<br />

schwerer Rennunfall vor zwei Jahren warf sie nicht<br />

aus der Bahn. Fiona kämpfte sich in die Überholspur<br />

zurück und schöpfte neue Kraft und Energie - nicht<br />

nur für ihre sportliche Karriere.<br />

98 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Bei dem Unfall auf der Motocross-Strecke „Am Hafnerhäule“<br />

des MSC Schnaitheim (bei Heidenheim) zog sich<br />

die Neheimerin eine schwere Verletzung am rechten Fuß zu.<br />

„Ich bin bei einem Sprung zu weit gekommen und gegen den<br />

nächsten Hügel geprallt“, erinnert sie sich. „Der gesamte Fuß<br />

sollte versteift wer- den.“ Ihre Karriere hing am<br />

seidenen Faden.<br />

„Dank der tollen ärztlichen<br />

Versorgung“<br />

in der BG Unfallklinik<br />

Murnau, harter<br />

Arbeit und einem nicht<br />

leichten Reifepro-<br />

zess („Lohnt sich überhaupt<br />

der ganze<br />

Aufwand?“) gelang ihr<br />

das Comeback,<br />

zunächst bei<br />

Trainingsfahrten<br />

Mitte 2019 auf<br />

ihrer Heimstrecke<br />

des MSC Voßwinkel.<br />

„Bei der ersten<br />

Fahrt habe ich vor Freude<br />

unter dem Helm geweint.“ Dass sie nach der<br />

Verletzung gar ihr erstes Rennen beim Ladies<br />

Cup in Northeim gewann, machte ihr Glück<br />

und das ihrer Eltern Sandra und Udo, die bei<br />

jedem Rennen dabei sind, perfekt, auch wenn<br />

Fiona auch heute noch zweimal in der Woche<br />

ihren Fuß behandeln lassen muss. „Die<br />

Verletzung hat mir gezeigt, was mir der<br />

Sport auf meiner 250 ccm<br />

Viertakt Husqvarna<br />

bedeutet. Sobald<br />

man auf dem<br />

Motorrad sitzt, das<br />

Feeling wieder hat,<br />

sind alle Bedenken verschwunden,<br />

man genießt<br />

nur noch. Ich habe neue<br />

Kraft geschöpft und Energie<br />

getankt. Die Zeit war<br />

eine Schule fürs Leben.<br />

Das Crossen hat mich viel<br />

selbstbewusster gemacht.“<br />

14 Stunden knallhartes<br />

Training in der Woche<br />

Für ihre sportlichen Ziele arbeitet Fiona hart. Gute 14 Stunden<br />

Training sind in der Woche angesetzt, bevor es im Frühjahr<br />

wieder auf die Strecken gehen soll. Im elterlichen Haus<br />

in Moosfelde hat Fiona, die den Status einer Profisportlerin<br />

hat, sich ein Sportzimmer eingerichtet. Zudem trainiert sie<br />

bei ihrem Personal Trainer Bernd Schiermeister aus Welver,<br />

der auch ihr Mentalcoach ist und die Trainingspläne erstellt.<br />

Ihr Tag ist streng getaktet. Von 6.30 bis<br />

8.30 Uhr arbeitet sie im Moosfelder<br />

Kindergarten St. Elisabeth,<br />

den ihre Mutter Sandra leitet.<br />

Danach findet die<br />

erste Trainingseinheit<br />

statt,<br />

nach dem<br />

Mittagessen die zweite. „Ich brauche<br />

die klare Struktur und will nicht<br />

rumhängen.“ Fiona weiß, dass aufgrund<br />

ihrer sportlichen Karriere der Kontakt<br />

zu ihren Freundinnen leidet. Der Verzicht<br />

fällt ihr nicht leicht. Inzwischen ist sie mit<br />

Davide befreundet, der aus der Nähe von<br />

Hamburg kommt und ebenfalls Motocross<br />

fährt.<br />

Auch was ihr Studium und ihre berufliche<br />

Zukunft betrifft, hat Fiona klare Vorstellungen<br />

und rechtzeitig Gas gegeben. Nach dem<br />

Realschulabschluss in Neheim („Ich war<br />

auch Schulsprecherin“), baute sie im letzten<br />

Jahr am Berufskolleg in <strong>Olsberg</strong> ihr Abitur<br />

mit den Leistungsfächern Sport und Biologie<br />

sowie gleichzeitiger, erfolgreicher<br />

Ausbildung zur Freizeit-Sportleiter(in).<br />

Im Sommer will sie mit ihrem Studium<br />

Sportwissenschaft und angewandte Trainingswissenschaft<br />

entweder an der Ruhr-<br />

Uni Bochum oder der privaten Hochschule<br />

DHGS in Unna beginnen. „Mit meiner Arbeit in der Kita<br />

will ich mein Studium finanzieren. Später würde ich gerne<br />

als Sportpsychologin arbeiten.“<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 99


„Das finale Ziel ist und bleibt<br />

der WM-Titel“ (Fiona Hoppe)<br />

Pulverbeschichtung<br />

Ihre Karriereschritte sind fixiert. Im letzten Jahr<br />

fanden die Rennen statt, natürlich unter strengen<br />

Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen.<br />

In diesem Jahr sind elf Rennen der deutschen<br />

internationalen Rennserie der Frauen und sechs<br />

WM-Rennen geplant. Fiona will 2021 weltweit<br />

unter die Top-Ten, in den folgenden Jahren<br />

soll es in die Top Five und aufs Podium gehen.<br />

„Das finale Ziel ist und bleibt der WM-Titel“,<br />

betont Fiona. Dabei hofft sie in nächster Zeit<br />

Mitglied eines WM-Teams zu werden, das sich u. a.<br />

in organisatorischer und infrastruktureller Hinsicht<br />

um sie kümmert. Bisher gehört sie zum kleinen Twenty<br />

Suspension-Team. Zu den Rennen fährt sie im Wohnmobil<br />

mit ihren Eltern, denen sie „unendlich dankbar“<br />

ist. „Meine Eltern stehen voll dahinter.“ Gleichzeitig freut<br />

sich Fiona, dass sie mit dem Unternehmen BRISTA, einen<br />

Betrieb aus dem Industriegebiet Ense-Höingen als treuen<br />

Sponsoring-Partner an ihrer Seite hat, der sie auch in diesen<br />

nicht einfachen Zeiten begleitet. ■<br />

„Fiona wollte schon mit drei Jahren aufs<br />

Motorrad“ (Mutter Sandra Hoppe)<br />

Parallel schmiedet sie ihre sportliche Karriere, die ihr<br />

praktisch in die Wiege gelegt wurde. Vater Udo war 25<br />

Jahre ein erfolgreicher Motocrosser beim MSC Voßwinkel.<br />

„Fiona wollte schon mit drei Jahren aufs Motorrad“,<br />

erzählt Mutter Sandra. Zunächst ging es aber mit dem<br />

Laufrad in den Garten, danach unternahm Fiona auf<br />

einem schnuckeligen Kinder-Motorrad erste Fahrversuche.<br />

Mit acht Jahren fuhr sie ihr ersten Rennen auf einer<br />

Kawasaki mit 65 ccm und ließ die Jungs hinter sich. „Erst<br />

lachten, dann staunten und schließlich schwiegen sie“,<br />

erzählt Fiona, deren Karriere Schritt für Schritt Fahrt<br />

aufnahm. Wichtig war vor allem, so Vater Udo, dass<br />

ihre Tochter „die Fahrtechnik beherrscht, mit Kopf und<br />

Respekt fährt“. Die Vorgaben ihres Lehrmeisters hat Fiona<br />

stets vor Augen, wenn sie Gas gibt. Sie treibt einen Sport,<br />

der es in sich hat. Motorrad gegen Motorrad, spektakuläre<br />

Sprünge, das jeweils in 25 Minuten plus zwei Runden.<br />

TRADITION KOMPETENZ QUALITÄT<br />

Franz Brinkmann GmbH · Oesterweg 16 · 59469 Ense-Höingen<br />

Tel. 0 29 38 - 97 70 -0 ∙ Fax 0 29 38 - 97 70 -77<br />

www.brista.de<br />

100 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Anzeige<br />

Bewerbungschancen 2021<br />

Freie Ausbildungsplätze gibts hier!<br />

Ausbildungschancen 2021/22<br />

Jetzt freie Stellen entdecken,<br />

kennenlernen – und starten<br />

Christel Zidi<br />

Die Partner des Ausbildungskonsens<br />

Hellweg-<br />

Sauerland haben eine gute<br />

Botschaft zu vermelden: „Die Betriebe<br />

hier bilden weiterhin aus und<br />

suchen Nachwuchsfachkräfte! Bei<br />

ihrer Suche möchte das Netzwerk<br />

beide Seiten unterstützen – die Azubis<br />

bei ihrer Ausbildungsplatzsuche<br />

und die Ausbildungsbetriebe beim<br />

Azubi-Recruiting.<br />

Eine „günstige Gelegenheit“ gibt es<br />

in Form einer vierwöchige Matchingplattform.<br />

Hier gibt es freie Stellen<br />

zu entdecken, Termine können direkt<br />

gebucht werden. Das Kennenlernen<br />

kann dann telefonisch, per Videochat<br />

oder in Einzelgesprächen vor Ort stattfinden.<br />

Der Weg für den hoffentlich<br />

erfolgreichen Start in das Berufsleben.<br />

Darüber hinaus können Beratungstermine<br />

bei den Experten des Netzwerks<br />

vereinbart werden.<br />

Die Plattform ist bis zum 16.04.2021<br />

freigeschaltet. Auch darüber hinaus<br />

bestehen unterstützende Beratungsangebote<br />

für Eltern und Jugendliche.<br />

Welch vielfältige Perspektiven und<br />

Chancen es in der Region gibt, kann<br />

auf dem zentralem Webportal Karriere-hier<br />

oder bei den Frage- und-Antwort-Videos<br />

(Q&A-Videos) von Azubi<br />

für Schüler-/innen gezeigt werden.<br />

Start Podcast “Orientierbar”<br />

Die Region Hellweg-Sauerland als<br />

auch die Ausbildungsbetriebe hier<br />

vor Ort bieten vielfältige und zukunftsorientierte<br />

Chancen für einen<br />

erfolgreichen Karrierestart vor der<br />

eigenen Haustür. Grund genug, diese<br />

Themen mal aufzugreifen und hörbar<br />

zu machen. Der neue Podcast bietet<br />

Schüler/-innen im Rahmen der Berufsorientierung<br />

und dem Übergang nach<br />

der Schule sowie deren Begleitern (Eltern,<br />

Lehrkräfte) spannende Themen,<br />

authentische Gesprächspartner und<br />

weiterbringende Informationen live<br />

aus der Praxis rund um Ausbildung,<br />

Karriereeinstieg, Bewerbung uvm.<br />

www.karriere-hier.de/aktion ■<br />

Ausbildungsstellen<br />

nach Beruf oder Ort<br />

finden.<br />

Termin wählen<br />

und bestätigen.<br />

Kennenlernen,<br />

austauschen<br />

und starten!<br />

Das Partnernetzwerk: IHK Arnsberg, Agentur für Arbeit <strong>Meschede</strong> - Soest, Unternehmensverband<br />

Westfalen Mitte, Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe, Landwirtschaftskammer NRW, Handwerkskammer<br />

Südwestfalen, Hochsauerlandkreis, Kommunale Koordinierungsstellen KAoA, WirtschaftsFörderungsGesellschaft<br />

Hochsauerlandkreis, Kommunen für Arbeit im HSK, DGB Region Südwestfalen<br />

und Dortmund-Hellweg, Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland,<br />

Kreis Soest, Wirtschaftsförderung Kreis Soest, Jobcenter AHA Kreis Soest<br />

www.<br />

karrierehier.de<br />

AKTIONSWOCHE<br />

CHANCEN 2021<br />

karriere-hier.de/aktion<br />

Bewerbungschancen <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 2021 ist eine - 101 Aktion<br />

des Ausbildungskonsens Hellweg-Sauerland.


102 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Manuka Honig gibt einen<br />

Energy-Boost in den <strong>Frühling</strong><br />

Marco Van der Kooi<br />

Sandra Peetz<br />

W<br />

ie schön ist es doch, die Spezialitäten der<br />

Welt zu kombinieren mit regionalen und<br />

saisonalen Lebensmitteln aus dem Sauerland.<br />

„Gutes Essen sollte für uns alle doch ein Hochgenuss sein.<br />

Deinem Körper einen guten und gesunden Kraftstoff geben,<br />

um den Umwelteinflüsse entgegenzuwirken.<br />

Mit Manuka Honig aus Neuseeland kannst du deine Abwehrkräfte<br />

stärken, der spezielle Wirkstoff Methylglyoxal<br />

(auch MGO genannt) ist der perfekte „Energy-Booster“ für<br />

den <strong>Frühling</strong>. Morgens einen Löffel Manuka hält den Arzt<br />

auf Abstand. Mit Manuka Honig lässt sich auch hervorragend<br />

kochen.<br />

Beim Erwärmen oder Erhitzen bleibt der MGO-Gehalt im<br />

Honig stabil und kann so seine gesunde Kraft auch in einem<br />

Gericht entfalten.<br />

Der Manuka hat einen puren Geschmack, leicht erdig, etwas<br />

Schärfe und eine eingebundene Süße. Eine perfekte Kombination<br />

aus Gewürzen aus der Ferne, Birnen und Zwiebeln<br />

aus der Region, dazu frisch säuerlicher Ziegenkäse.<br />

Die Birnen werden in Portwein mit Nelken, Manuka-Honig,<br />

Zimt und Tonkabohnen eingekocht. Aus dem Sud wird mit<br />

Bindemittel ein Gelee gemacht. Die roten Zwiebeln werden<br />

karamellisiert mit Manuka, abgelöscht mit Port- und Rotwein<br />

und langsam reduziert bis eine Art Marmelade entsteht.<br />

Der Ziegenkäse bleibt pur und wird kurz vor dem Servieren<br />

mit etwas warmem Manuka übergossen. Ein weiteres Gelee<br />

wird aus dem Manuka Honig gemacht und in kleine Würfel<br />

zu dem Ziegenkäse gelegt. Ein Genuss für deinen Gaumen.<br />

Honig aus Neuseeland, Obst und Gemüse aus der Region.<br />

Auf einem Teller vereint. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 103


Nuttlars<br />

Unterwasserwelt –<br />

im Kino<br />

Dieser tolle Manuka Honig in klasse Qualität eignet<br />

sich bestens als Brotaufstrich und<br />

zur täglichen Einnahme!<br />

Unser Honig wurde in abgeschiedenen und<br />

naturbelassenen Gegenden Neuseelands,<br />

vom Nektar der einheimischen<br />

Manuka Bäume gewonnen.<br />

Besuchen Sie unseren Shop unter:<br />

www.manuka4life.com<br />

Wir dürfen uns wieder auf einen neuen Film freuen<br />

– gedreht u. a. im alten Schieferbergwerk in<br />

Nuttlar. Die Lokalität wurde von der PANDORA<br />

Film ausgewählt, weil genau hier im kristallklaren<br />

Sauerländer Wasser die spektakulären Unterwasseraufnahmen<br />

für den Kinofilm „Memory of<br />

Water“ („Der Geschmack von Wasser“) möglich<br />

waren.<br />

Der Science-Fiction-Film basiert auf dem erfolgreichen<br />

Roman der Finnin Emmi Itäranta.<br />

Inhalt: Emmi Itärantas Buch, welches nun unter<br />

anderem in Nuttlar verfilmt wird, handelt von den<br />

zwei befreundeten Teenagern Noria und Sanja.<br />

Sie leben in einem Land, in dem akute Trinkwasserknappheit<br />

herrscht. Noria hat allerdings ein<br />

Geheimnis: Sie kennt eine geheime Wasserquelle,<br />

die bald zum Dreh- und Angelpunkt der Handlung<br />

wird. In den Hauptrollen sind Saga Sarkola<br />

und Mimosa Willamo zu sehen. Die spannende<br />

Geschichte wird schon bald in den Kinos zu sehen<br />

sein. ■<br />

Foto: https://www.schieferbau-nuttlar.de/bergwerktauchen/<br />

104 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Literaturland Sauerland<br />

Ein Einblick in unsere literarische Landschaft<br />

Schauplatz vieler Bücher ist das Sauerland. Kein Wunder, schließlich ist man<br />

hier von Wald und Wiesen umgeben, beschauliche Dörfer und hügelige Landschaften<br />

in allen Grüntönen erstrecken sich, soweit das Auge reicht. Doch das<br />

Sauerland hat weitaus mehr zu bieten als nur eine Vorlage für literarische Landschaftsbilder.<br />

Hier sind einige Autoren beheimatet und auch ein paar Verlage<br />

gibt es. Besonders erfreulich ist zudem die erstaunliche Anzahl unabhängiger<br />

Buchhandlungen, die uns mit guter Literatur versorgen, genauso wie Bibliotheken<br />

und Archive aus dem Sauerland, die Ihnen allesamt auf diesen Sonderseiten<br />

präsentiert werden. Mit Stolz blicken wir auf die im Sauerland aufgewachsenen<br />

und teilweise immer noch hier lebenden Autoren, die unserer Region mit ihren<br />

literarischen Werken alle Ehre machen. Und ja, das zeigt sich auch in ihren<br />

Büchern, die nicht selten im Land der tausend Berge spielen.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> Frühjahr 2021 - - 105<br />

137


Literaturland Sauerland<br />

Bücherland<br />

Iserlohn<br />

Thalia<br />

www.thalia.de/shop/home/<br />

filialen/showDetails<br />

Hemer<br />

Buchladen am neuen Markt<br />

www.buchladen-hemer.<br />

buchhandlung.de/shop<br />

Menden<br />

Buchhandlung Daub<br />

www.buch-daub.<br />

buchkatalog.de<br />

Arnsberg-Neheim<br />

Mayersche Buchhandlung<br />

www.thalia.de/shop/home/<br />

filialen/showDetails/5389<br />

Iserlohn-Letmathe<br />

Die kleine Buchhandlung<br />

www.die-kleine-buchhandlung.<br />

buchhandlung.de/shop<br />

Altena<br />

Buchhandlung Katerlöh<br />

Lüdenscheid<br />

Thalia<br />

www.thalia.de/shop/home/<br />

filialen/showDetails<br />

Halver<br />

Buchhandlung Kö-Shop Berges<br />

www.buchhandlung-koe-shop.<br />

chayns.net<br />

Plettenberg<br />

Buchhandlung Plettendorff<br />

www.plettendorff.<br />

buchhandlung.de/shop<br />

Kierspe<br />

Buchhandlung Timpe<br />

www.buchhandlungtimpe.de<br />

Meinerzhagen<br />

Buchhandlung Schmitz<br />

www.buecher-schmitz.<br />

buchkatalog.de<br />

Drolshagen<br />

Buchhandlung am Markt<br />

www.genialokal.de/<br />

buchhandlung/drolshagen/<br />

buchhandlung-nierhoff<br />

106 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021<br />

140 - <strong>WOLL</strong> Frühjahr 2021<br />

Attendorn<br />

Halver<br />

Kierspe<br />

Iserlohn<br />

Lüdenscheid<br />

Meinerzhagen<br />

Drolshagen<br />

Altena<br />

Menden<br />

Hemer<br />

Plettenberg<br />

Olpe<br />

Attendorn<br />

Olpe<br />

Dreimann Buchhandlung<br />

www.dreimannbuchhandlung.de<br />

Bücherstube Hachmann<br />

www.buecherstubehachmann.de<br />

Buchhandlung Isabell Hoffmann<br />

www.buchhandlung-isabell-hoffmann.<br />

buchhandlung.de/shop<br />

Frey Buch und Papier<br />

www.frey-buch.buchkatalog.de<br />

Neheim<br />

Sundern<br />

Eslohe<br />

Finnentrop<br />

Arnsberg<br />

Lennestadt<br />

Finnentrop<br />

Warstein<br />

<strong>Meschede</strong><br />

Eslohe<br />

Lennestadt<br />

Schmallenberg<br />

Schmallenberg<br />

Brilon<br />

Tintenfass<br />

www.tintenfass-eslohe.<br />

buchhandlung.de/shop<br />

<strong>Olsberg</strong><br />

Medebach<br />

Hallenberg<br />

WortReich - Lesen und mehr<br />

www.wortreich-meschede.de<br />

Buchhandlung Josef Hamm<br />

www.buecher-hamm.buchkatalog.de<br />

Buchhandlung am Rathaus<br />

www.buchhandlungamrathaus.buchkatalog.de<br />

M


Arnsberg<br />

WortReich - Lesen und mehr<br />

www.buecherstudio-arnsberg.de<br />

Buchhandlung Sonja Vieth e.K.<br />

www.buchhandlung-vieth.de<br />

Warstein<br />

Buchhandlung Dust<br />

www.genialokal.de/buchhandlung/warstein/dust<br />

Brilon<br />

Buchhandlung Podszun<br />

www.buecher-podszun.<br />

buchhandlung.de<br />

Buchhandlung Prange<br />

www.genialokal.de/<br />

buchhandlung/brilon/<br />

prange/Kontakt<br />

arsberg<br />

Marsberg<br />

Buchhandlung Podszun<br />

www.buecher-podszun.buchhandlung.de<br />

<strong>Olsberg</strong><br />

Käpt´n Book<br />

www.kaeptnbook-olsberg.buchkatalog.de<br />

<strong>Meschede</strong><br />

Bücherstube<br />

WortReich – Lesen und mehr<br />

www.buecher-linhoff.<br />

www.wortreich-meschede.de<br />

buchhandlung.de/shop<br />

Sundern<br />

Bücher-Eck<br />

www.buecher-eck.buchhandlung.de/shop<br />

Medebach<br />

Bücher Beuse, Medebach<br />

www.buecher-beuse.de<br />

Hallenberg<br />

Bücherwurm Pauly<br />

www.buecherwurm-hallenberg.buchhandlung.de/shop<br />

Max Otte:<br />

Meine Geschichte<br />

Max Otte ist als Unternehmer, Publizist und politischer<br />

Aktivist bekannt. Nun macht er sich in<br />

diesem Buch auch auf die Suche nach sich selbst.<br />

Was hat ihn geprägt und befähigt, Dinge zu sehen,<br />

die andere nicht sehen?<br />

Hier spricht er über seine Kindheit, seine Eltern,<br />

die Großeltern und die Menschen, die ihn beeinflusst<br />

haben, über seine mennonitischen Vorfahren<br />

mütterlicherseits, Flucht und Vertreibung<br />

in Vaters Familie, seine Lehrer und die Zeiten, in<br />

denen er aufgewachsen ist. Wie all das einen<br />

Menschen prägt, erzählt er in diesem sehr persönlichen<br />

Buch.<br />

Ende 2018 schied Otte auf eigenen Antrag als<br />

Professor und Beamter auf Lebenszeit aus dem<br />

Staatsdienst aus, um sich auf seine Analysen und<br />

unternehmerischen Aktivitäten zu konzentrieren.<br />

Unternehmen, an denen Otte beteiligt ist, managen<br />

mehr als eine Milliarde Euro.<br />

Der Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN:<br />

A1J3AM) gehört seit 2016 zu den erfolgreichsten<br />

deutschen Aktienfonds.<br />

Der Philanthrop ist Stifter des Oswald-Spengler-<br />

Preises, der 2018 erstmalig an den französischen<br />

Schriftsteller Michel Houellebecq ging und Veranstalter<br />

des Neuen Hambacher Festes.<br />

ISBN: 978-3-95972-403-6 <strong>WOLL</strong> | Erscheinungsdatum: <strong>Frühling</strong> 2021 - 107 23.03.2021<br />

www.verlorenes-deutschland.de


Heimweh nach uns<br />

Ein Roman mit eigenem Soundtrack<br />

Über 60 Einzellesungen und literarische Reihen,<br />

Buchpräsentationen, Diskussionen, Ausstellungen<br />

und Gespräche in ganz Westfalen und Lippe u. a.<br />

mit<br />

Marica Bodrožić, Mathijs Deen, Friedrich<br />

Christian Delius, Zora del Buono, Melisa Erkurt,<br />

Frank Goosen, Erwin Grosche, Sandra Gugić,<br />

Navid Kermani, Carmen Korn, Ulla Lachauer,<br />

André Niedostadek, Jana Revedin, Hubert Seipel<br />

und Norbert Scheuer<br />

Weitere Infos unter<br />

www.literaturlandwestfalen.de/festival<br />

Organisiert von<br />

Wie weit würdest du gehen,<br />

wenn dein Herz nicht mehr<br />

weiß, wo es zu Hause ist? –<br />

Seit über 20 Jahren ist Lena<br />

mit ihrem Mann zusammen,<br />

gemeinsam haben sie zwei<br />

wundervolle Kinder, aber das<br />

Leben rauscht an ihr vorbei<br />

und sie sehnt sich nach Entschleunigung.<br />

Ein Yogakurs<br />

soll Abhilfe schaffen. Die<br />

anfängliche Skepsis verfliegt<br />

schnell, als Lena auf ihren Yogalehrer<br />

trifft. Er löst etwas in<br />

ihr aus, was sie lange vermisst<br />

hat. Sie gibt ihren Gefühlen<br />

nach und riskiert damit, alles<br />

zu verlieren.<br />

Die Voßwinkelerin Helen<br />

Schreiber veröffentlichte im<br />

Februar ihren Debütroman<br />

„Heimweh nach uns“ – ein<br />

Liebesroman, denn die Liebe<br />

schreibt doch einfach die<br />

schönsten Geschichten. Die<br />

nebenberuflich als Hochzeitssängerin<br />

tätige Sauerländerin<br />

weiß, wovon sie schreibt –<br />

und wovon sie singt: Während<br />

der Arbeit am Roman<br />

begann sie, gefühlvolle<br />

Balladen für die wichtigsten<br />

Szenen zu schreiben und<br />

vertonte diese anschließend<br />

mit Unterstützung des ebenfalls<br />

in Voßwinkel lebenden<br />

Komponisten D. Goette. So<br />

entstand ein Soundtrack aus<br />

vier Songs, der bereits auf den<br />

bekannten Streamingdiensten<br />

verfügbar ist.<br />

Wenn die derzeitige Situation<br />

es zulässt, wird man sicherlich<br />

bald ganz besondere<br />

Lesungen mit musikalischen<br />

Einlagen der Autorin erleben<br />

können. ■<br />

Gefördert von<br />

Heimweh nach uns – Taschenbuch – FeuerWerke Verlag –<br />

11,90 Euro – ISBN 978-3 9453-6290-7 – auch als E-Book<br />

erhältlich.<br />

Einen ausführlichen Artikel zur Autorin und Entstehung<br />

des Romans gibt es unter: www.vosswinkel-arnsberg.de<br />

(sn)<br />

108 @literaturlandwestfalen<br />

- <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Riesenhirsche, Auerochsen und wollhaarige Mammuts<br />

Im Sauerland-Museum eröffnet die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“<br />

Jeanine Hunold<br />

Klaus-Peter Kappest<br />

Eine Jahresdurchschnittstemperatur von minus 5 Grad in<br />

Mitteleuropa, das ist heute unvorstellbar. Doch das ist die<br />

Temperatur im Arnsberger Sauerland-Museum – die Sonderausstellung<br />

„Eiszeit – Leben im Extrem“ führt zurück<br />

in diese bitterkalte Zeit, die etwa 20.000 Jahre zurückliegt.<br />

Die Ausstellung, deren Beginn eigentlich für Mitte<br />

November angesetzt war, öffnet voraussichtlich ab dem 7.<br />

März ihre Pforten (aktuelle Coronalage beachten).<br />

43.000 Jahre altes Mammut<br />

Das Landschaftsbild der Eiszeit war von Gletschern und großen<br />

Säugetieren geprägt. So werden auch in der Ausstellung<br />

Riesenhirsche, Wollhaarmammuts und -nashörner, Auerochsen<br />

und Steppenbisons in Originalgröße präsentiert.<br />

Die beeindruckenden Exponate<br />

versprechen in jedem Fall in den<br />

Nacken gereckte Hälse und große<br />

Augen: Ein Höhepunkt ist das<br />

43.000 Jahre alte „Ahlener Mammut“,<br />

es misst stolze 5,50 Meter<br />

Länge und 3,25 Meter Breite.<br />

Sein Skelett wurde im Sauerland-<br />

Museum in mühevoller Kleinstarbeit<br />

nahezu vollständig aufgebaut.<br />

Entdeckt wurde das große<br />

Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt neben den<br />

ausgestellten Exponaten<br />

Tier 1910 bei Grabungen in einer Tongrube in Ahlen im<br />

Kreis Warendorf, wo es im sumpfigen Gelände steckengeblieben<br />

und verendet war. Eine Rarität – bedenkt man, dass<br />

meist nur vereinzelte Knochen und Zähne von Mammuts<br />

gefunden werden. Zur Verfügung gestellt wird das Skelett,<br />

das von einem etwa 40 Jahre alten Bullen stammt, vom Geomuseum<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.<br />

Nachgebaute Jagdhütte aus Knochen<br />

Interessant ist neben den ausgestorbenen Arten aus der Eiszeit<br />

die Lebensweise der Menschen, die auf der Suche nach<br />

Nahrung auch Tiere jagten und in Höhlen, Zelten oder<br />

einfachen Hütten nach Schutz vor der Kälte suchten. Um<br />

dies den Besuchern des Sauerland-Museums zugänglich<br />

zu machen, wurde eine Jagdhütte aus Mammutknochen<br />

nachgebaut. Auch täuschend echt modellierte Neandertalfiguren<br />

veranschaulichen, wie die Menschen in der Eiszeit<br />

überlebt haben.<br />

Vorab stellt das Museumsteam in<br />

kurzen Videoclips ihre Lieblingsobjekte<br />

aus der Ausstellung vor.<br />

Beeindruckt hat Monika Jansen<br />

vor allem der anpassungsfähige<br />

Eisfuchs mit seinem weißen,<br />

dichten Fell – „ein Überlebenskünstler“,<br />

wie sie sagt, den man<br />

heute noch als Polarfuchs kennt.<br />

Karin Fischer aus dem Marketing<br />

schwärmt von den kleinen Berglemmingen,<br />

die man zwischen den Riesen<br />

der Eiszeit erst einmal suchen muss.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.sauerland-museum.de.<br />

32 - <strong>WOLL</strong> Frühjahr 2021<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 109


Anzeige<br />

Gemeinsam<br />

Hindernisse<br />

überwinden<br />

Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden<br />

Ango Reha-Technik blickt zurück auf 25 Jahre Erfahrung<br />

Die Firma Ango Reha-Technik<br />

verfolgt nun schon<br />

seit 25 Jahren das Ziel,<br />

Mitmenschen ein barrierefreies<br />

Leben in den eigenen vier Wänden<br />

zu ermöglichen. Mit diesem<br />

Anspruch übernahm Inhaber und<br />

Geschäftsführer Michael Heymer<br />

am 01.01.2000 das Unternehmen,<br />

welches am 25.08.1995 gegründet<br />

wurde. Durch kontinuierliches<br />

Wachstum am Markt ist es nun zu<br />

einem der führenden Unternehmen<br />

im Bereich barrierefreie Erschließung<br />

des privaten und öffentlichen<br />

Raumes in Nordrhein-Westfalen<br />

herangewachsen.<br />

Nach mehreren Erweiterungen steht<br />

das heutige Familienunternehmen nun<br />

gut sichtbar von der Straße seit 2016<br />

in Sundern-Stemel. Mit mittlerweile<br />

über 20 Mitarbeitern ist das Familienunternehmen<br />

ein regionaler Ansprechpartner<br />

für die Menschen hier vor Ort<br />

geworden. Im August letzten Jahres<br />

feierte das Unternehmen sein 25-jähriges<br />

Jubiläum mit einer internen Feier,<br />

um den Mitarbeitern „ein Stück ihrer<br />

geleisteten Arbeit zurückgeben zu<br />

110 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


können“, so Oliver Heymer, der mit<br />

seinem Vater zusammen die Geschäfte<br />

leitet. Nun blickt das Unternehmen<br />

zurück auf jede Menge Know-how:<br />

über die Produkte, über die Branche<br />

und vor allem kennen sie die Bedürfnisse<br />

ihrer Kunden ganz genau.<br />

Viele Kunden empfinden es häufig<br />

noch als Schwäche, wenn sie einen<br />

Treppenlift benötigen. „Manche<br />

möchten, dass wir mit einem neutralen<br />

Auto vorfahren, damit die Nachbarn<br />

nichts mitkriegen“, so Oliver Heymer.<br />

„Dabei ist es eigentlich genau das<br />

Gegenteil: Durch einen Treppenlift im<br />

privaten Bereich ermöglichen wir den<br />

Leuten, neue Lebensqualität zurückzugewinnen.<br />

Viele können dadurch verhindern,<br />

in ein Pflegeheim oder eine<br />

barrierefreie Wohnung umziehen zu<br />

müssen.“ Da jede Treppe anders gebaut<br />

ist, kommt Ango Reha-Technik zuerst<br />

bei seinen Kunden zuhause vorbei und<br />

schaut, welcher Treppenlift am besten<br />

geeignet ist. Individuelle Lösungen<br />

sind hier Alltag und ermöglichen so,<br />

für jedes Problem die richtige Lösung<br />

zu finden. Was manche nicht wissen:<br />

Die Anschaffung eines Treppenliftes<br />

Das Techniker-Team ist zuständig für Montage, Wartung und Reparatur der Treppenlifte.<br />

wird oft mit bis zu 4.000 € von der<br />

Pflegekasse bezuschusst. „Viele Kunden<br />

ärgern sich im Nachhinein, dass<br />

sie sich nicht eher damit beschäftigt<br />

haben“, meint Daniel Wünnenberg,<br />

Mitarbeiter im Vertrieb bei Ango<br />

Reha-Technik.<br />

Aber nicht nur die Treppenlifte gehören<br />

zur Produktpalette des Unternehmens.<br />

So sind beispielsweise auch<br />

Senkrecht- oder Hublifte Teil der individuellen<br />

Lösungen von Ango Reha-<br />

Technik. Die Mitarbeiter machen sich<br />

vor Ort ein Bild von der Wohnsituation<br />

und geben dann die Empfehlung<br />

für das beste Produkt ab. Seit 2013 ist<br />

das Unternehmen zudem berechtigt,<br />

an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen<br />

und somit viele Aufträge<br />

für Kommunen, Rathäuser und Architekten<br />

umsetzen zu dürfen. Hier sind<br />

insbesondere Senkrecht- oder Hublifte<br />

beliebte Produkte, um einen barrierefreien<br />

Zugang zu ermöglichen.<br />

Treppenliftausstellung in<br />

Sundern-Stemel<br />

Mit einer eigenen Treppenliftausstellung<br />

schafft das Familienunternehmen<br />

einen besonderen Vorteil für ihre Kunden:<br />

auf der ersten Etage des Firmensitzes<br />

in Sundern-Stemel finden sich<br />

alle Produkte wieder und können nach<br />

Kennt die Bedürfnisse der Kunden ganz genau: das Ango Reha-Technik Team.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 111


Belieben unverbindlich ausgetestet werden.<br />

„Meistens kommen die Kunden<br />

vorbei, nachdem bereits einer unserer<br />

Mitarbeiter vor Ort gewesen ist. So<br />

können sie sich von den verschiedenen<br />

Möglichkeiten und Modellen ein Bild<br />

machen und testen, wie es sich anfühlt,<br />

auf einem Treppenlift zu sitzen“, erklärt<br />

Michael Heymer. Danach seien die<br />

Hemmschwellen meistens geringer und<br />

die Kunden könnten sich den Einbau<br />

in ihr eigenes Zuhause besser vorstellen.<br />

Kontinuierliches Wachstum<br />

auch in diesem Jahr<br />

Auch Ango Reha-Technik ist in diesem<br />

Jahr kreativ geworden, nachdem die<br />

Corona-Krise einsetzte. Zusammen<br />

mit dem Unternehmen Alugießerei<br />

Heuel aus Sundern-Tiefenhagen haben<br />

sie einen Desinfektionsmittelspender<br />

entwickelt, der vor allem im Bereich<br />

Gastronomie und Einzelhandel einsetzbar<br />

ist. Darüber hinaus planen sie<br />

schon jetzt die Zukunft des Familienbetriebes:<br />

„In der Zukunft möchten wir<br />

natürlich stets weiterwachsen und am<br />

Markt noch stärker wahrgenommen<br />

werden. Wir planen eine Betriebserweiterung<br />

mit einer weiteren Halle<br />

hier vor Ort und freuen uns immer<br />

über neue Mitarbeiter, die uns bei<br />

unseren Zielen unterstützen möchten“,<br />

so Geschäftsführer Michael Heymer.<br />

Da es für ihren Beruf keine spezifische<br />

Ausbildung gibt, hat man eigene<br />

Weiterbildungen entwickelt, um neue<br />

Mitarbeiter schnell an Bord zu holen.<br />

Aber auch durch externe Schulungen<br />

wird gewährleistet, dass das Unternehmen<br />

sich stets weiterentwickelt. Dazu<br />

dient auch ein Zusammenschluss auf<br />

überregionaler Ebene: Mit der Liftunion<br />

besteht eine Zusammenarbeit von verschiedenen<br />

Liftspezialisten in Deutschland<br />

und der Schweiz, um Lösungen<br />

für ein barrierefreies Leben gemeinsam<br />

zu gewährleisten. Vor allem durch die<br />

Unabhängigkeit von den Herstellern<br />

haben die Unternehmen somit die<br />

Möglichkeit, das beste Produkt für jede<br />

Lösung anbieten zu können. So schafft<br />

es Ango Reha-Technik nicht nur durch<br />

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Jochen Kriebel im<br />

wohlverdienten Ruhestand<br />

“Jetzt genieße ich die<br />

Zeit umso mehr.”<br />

Nicola Collas<br />

S. Droste<br />

V<br />

iele Sauerländer kennen ihn: Jochen Kriebel<br />

aus <strong>Meschede</strong>, ehemaliger Sponsoring-Leiter<br />

des SSV <strong>Meschede</strong> und 15 Jahre lang Leiter des<br />

Berufskollegs im Dünnefeld. Was macht der 77-jährige<br />

eigentlich heute?<br />

Seit der <strong>Meschede</strong>r im Ruhestand ist, stehen bei ihm Familie<br />

und die beiden Enkelkinder im Vordergrund. „Früher ist die<br />

Familie öfter mal zu kurz gekommen”, gibt er zu, “aber jetzt<br />

genieße ich die Zeit umso mehr.“ Kriebel verfolgt - natürlich<br />

- auch nach wie vor den Weg des SSV <strong>Meschede</strong>, der<br />

„bald - vielleicht schon im Sommer - wieder in die Bezirksliga<br />

aufsteigt.“ „Lars Rathke ist ein überragender Trainer und<br />

der Kader ist ja jetzt in der Pause noch mal verstärkt worden.<br />

Außerdem bewegt sich durch den neuen Jugendleiter Heinz<br />

Bruning auch im Jugendbereich endlich wieder einiges“,<br />

freut er sich über die Entwicklung beim SSV <strong>Meschede</strong>.<br />

Der Fußballer Kriebel<br />

Wenn es um Fußball geht, erinnert sich Jochen Kriebel auch<br />

dankbar an seine eigene aktive Zeit. „Damals spielte ich in<br />

der Jugendkreisauswahl <strong>Meschede</strong> unter Josef Krick, ein<br />

toller Mensch. Einmal im Monat hatten wir einen Wochenend-Lehrgang<br />

im Matthias-Claudius-Haus. Mit dem<br />

Zug fuhr ich bis Wehrstapel, von dort ging es zu Fuß nach<br />

Eversberg. Nach einer ersten Trainingseinheit hatten wir<br />

Analyse-Gespräche. Sonntags morgens gingen wir zusammen<br />

in die Kirche, danach Frühstück und noch mal Training. Ich<br />

war stolz, dass ich dabei sein durfte“, erzählt Jochen Kriebel.<br />

In den 60er Jahren wechselte der Sauerländer zum VFL<br />

Schwerte, dem damals renommiertesten Club in der Region<br />

und spielte u. a. zusammen mit Torwart-Legende Wolfgang<br />

Kleff. Parallel machte er eine Ausbildung im Bundesbahn-<br />

Ausbesserungswerk in Schwerte. Eines Tages meinten seine<br />

Eltern zu ihm: „Wir sehen dich kaum noch. Entweder spielst<br />

du jetzt weiter Fußball oder du machst was Gescheites. Da<br />

ich auf jeden Fall vorhatte zu studieren, hörte ich in Schwerte<br />

auf. Meine fußballerische Karriere war im Grunde mit 20<br />

vorbei. Ich habe danach nur noch ein bisschen beim damaligen<br />

TuS <strong>Meschede</strong> gekickt.“<br />

Der Schulleiter Kriebel<br />

Neben dem Fußball ist das Schulsystem in NRW ein Thema,<br />

das Jochen Kriebel bewegt. Seiner Meinung nach muss<br />

die Selbstverantwortung der Schulen über Budgetierung viel<br />

mehr an Bedeutung gewinnen. „Als ich Leiter des Berufskollegs<br />

wurde, schlug mir der damalige Landrat Leikop vor,<br />

das Berufskolleg in Eigenverantwortung zu stellen. Ich habe<br />

alle Kosten auf den Prüfstand gestellt und so konnte z. B.<br />

bei den Außenanlagen und beim Reinigungsunternehmen<br />

jede Menge Geld eingespart werden. Nach einem Jahr stand<br />

in der Zeitung folgende Schlagzeile: ‘Schulmanager Kriebel<br />

erwirtschaftet 220.000 Mark‘“, erzählt er stolz.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 115


Schon 2000 hatte das Berufskolleg 16 bestens ausgestattete<br />

PC-Räume. „Der Kreis ist ein sehr guter Schulträger und ich<br />

wünschte allen Schulen solche Träger. Außerdem braucht<br />

man bei der Eigenverantwortung ein Kollegium, das mitspielt<br />

und das hatte ich damals weitgehend“, erinnert sich<br />

Jochen Kriebel. „Die Schulen heute haben doch alle ganz<br />

andere Probleme”, ist Jochen Kriebels Feststellung. “Bei der<br />

einen hakt es an der Digitalisierung, bei der nächsten sind<br />

die Toilettenanlagen in einem schlechten Zustand. In diesem<br />

großen System Schule funktionieren so viele unterschiedliche,<br />

kleine Teilsysteme nicht. Das müssen die Politiker<br />

viel stärker berücksichtigen“, führt der ehemalige Leiter des<br />

Berufskollegs fort.<br />

Eins ist klar: Jochen Kriebel steht heute nicht mehr so in<br />

der Öffentlichkeit. Aber damals wie heute ist er immer noch<br />

bestens informiert, was in der Region passiert und was die<br />

Menschen bewegt. ■<br />

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116 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Auftanken in der Sauerländer Heimat<br />

Bob-Bundestrainer René Spies aus Winterberg möchte nirgendwo anders leben<br />

Philip Stallmeister<br />

Heidi Bücker<br />

Der Winterberger René Spies ist seit 2016 als Bob-Bundestrainer<br />

in Amt. Höhepunkt war ohne Frage Olympia 2018<br />

in Pyeongchang, wo alle drei Goldmedaillen im Bob nach<br />

Deutschland gingen. Auch in der Mitte Februar zu Ende<br />

gegangenen Saison waren die deutschen Bobfahrer unter<br />

der Führung von Spies äußerst erfolgreich.<br />

Zahlreiche Weltcupsiege, zwei WM-Titel<br />

in Altenberg durch den überragenden<br />

Francesco Friedrich und auch Podestplatzierungen<br />

bei den Frauen<br />

im Zweierbob und im erstmals<br />

ausgetragenen Monobob wurden<br />

erzielt.<br />

Direkt im Anschluss an die<br />

Weltmeisterschaft ging es für<br />

Spies zurück nach Winterberg,<br />

um in der Sauerländer Heimat<br />

Kraft zu tanken. Für <strong>WOLL</strong> nahm<br />

sich der Bundestrainer gerne Zeit, um<br />

in der VELTINS-EisArena ein Gespräch zu<br />

führen. „Es war eine erfolgreiche, aber wegen Co-<br />

rona auch eine besondere Saison. Das war schon extrem“,<br />

erklärte Spies, insbesondere mit Blick auf die gestiegenen<br />

operativen Aufgaben. Die Weltcups fanden alle in Europa<br />

statt. Die Rennen in Nordamerika und auf der Bahn der<br />

Olympischen Spiele 2022 in China wurden nicht ausgetragen.<br />

Immer wieder mussten Athleten, Trainer<br />

und Betreuer getestet werden. „Es waren<br />

rund 1.400 Tests, von denen zum<br />

Glück alle negativ waren. Es gab<br />

nur wenige Nationen, bei denen<br />

es keinen positiven Fall gab“, so<br />

der Bundestrainer. Viele Auflagen<br />

mussten beachtet werden.<br />

Mahlzeiten wurden in drei Blöcken<br />

eingenommen, manchmal<br />

in sechs. „Teammeetings haben<br />

wir per Video abgehalten. Sportler<br />

aus einem Team haben sich wochenlang<br />

nicht persönlich gesehen,<br />

obwohl sie bei denselben Wettbewerben<br />

waren.“<br />

122 - <strong>WOLL</strong> Frühjahr 2021<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 117


Ein alter Hase<br />

in Sachen<br />

Kaninchenzucht<br />

Reinhold Dünnebacke aus Velmede<br />

ist mit Tieren groß geworden<br />

Anke Kemper<br />

S. Droste<br />

Ein alter Hase ist bekanntlich jemand, der auf<br />

seinem Gebiet einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringt.<br />

Reinhold Dünnebacke aus Velmede hat sich<br />

diesen Titel redlich verdient, auch wenn er nicht in Hasen-,<br />

sondern Kaninchenzucht macht.<br />

Aber zunächst noch einmal zurück zum Hasen:<br />

Passend zum <strong>Frühling</strong>, wo in der Natur das Leben neu entsteht,<br />

gilt der Hase in vielen Ländern als <strong>Frühling</strong>sbote. Und zu<br />

Ostern steht er zusammen mit dem Ei für Fruchtbarkeit und<br />

Leben. So hat der Hase das Privileg, zu Ostern die Eier zu verteilen<br />

– logisch, er ist ja auch größer als das Kaninchen. In der<br />

Osterzeit bekommt man ihn dann, zur Freude von Groß und<br />

Klein, in vielfältiger und bunter Schokoladenform zu kaufen.<br />

In der Fabelwelt tituliert man ihn zum Meister Lampe oder<br />

man gibt ihm den Kosenamen Mümmelmann. Das Kaninchen<br />

hingegen ist umgangssprachlich einfach: das Karnickel. Entfernt<br />

verwandt sind die beiden dann aber doch. Und obwohl<br />

der Hase ein Nestflüchter und Einzelgänger ist und das Kaninchen<br />

ein Nesthocker und in Kolonien lebt, ernähren sich doch<br />

beide vegan.<br />

Reinhold Dünnebacke hat circa 40 Zuchtkaninchen in seinem<br />

Stall hinter dem Haus. Er züchtet die Rassen: Kleinchinchilla<br />

(die Silbergrauen, die gar nicht so klein sind) und Zwergwidder-Kaninchen<br />

(die mit den Schlappohren). Gemäß Listung<br />

des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter gibt<br />

es ungefähr 90 anerkannte Rassen in verschiedenen Farbschlägen<br />

und Größen sowie unterschiedlichen Charakterzügen.<br />

Von Zwerg über Klein bis zum Riesen ist bei den deutschen<br />

Züchtern alles vertreten.<br />

Reinhold Dünnebacke ist mit Tieren aufgewachsen. „Als ich<br />

Kind war, hatten wir eine Ziege, ein Schwein, Hühner und<br />

Kaninchen für die Selbstversorgung“, erzählt er. Seit 1974<br />

züchtet der 68-Jährige Kaninchen und ist Mitglied im Kaninchenzuchtverein<br />

<strong>Bestwig</strong>. Einige Preise hat er mit seiner<br />

Zucht bereits gewonnen. „Ausstellungen gibt es nicht mehr so<br />

viele wie früher“, berichtet er weiter. „Auch das Interesse an der<br />

Zucht wird immer geringer, da es durchaus ein kostspieliges<br />

Hobby ist.“<br />

So ein Kaninchen kann zwischen zehn bis zwölf Jahre alt<br />

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118 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


werden. Die Tiere werden bei einem<br />

Wettbewerb nicht nur nach Farbe<br />

und Zeichnung, sondern auch nach der<br />

Entwicklung der Körperform je nach Alter,<br />

Gewicht, Fell und Pflegezustand beurteilt.<br />

Reinhold Dünnebacke nutzt die Ausstellungen<br />

unter anderem zum Verkauf oder Neukauf von<br />

Kaninchen. „Auch um das Blut der Tiere zu verbessern“,<br />

erklärt er. Verfüttert wird meist Pressfutter.<br />

„Die Tiere merken sofort, wenn mal jemand anderes<br />

das Futter verteilt, sollte ich verhindert sein. Dann<br />

sind sie viel nervöser“, fügt er hinzu. Die scheuen<br />

Tiere scheinen ihn genau zu kennen.<br />

Ob Zwerg oder Riesen, ob Schlappohren oder<br />

Stehohren: Reinhold Dünnebacke hat nach<br />

wie vor Freude an seinem Hobby. Für Kinder<br />

ist ein Zwergkaninchen das ideale Haustier.<br />

Die Tiere sind recht pflegeleicht, brauchen<br />

nicht viel Platz, machen keinen Lärm und<br />

riechen nicht unangenehm. Außerdem gelten<br />

sie als intelligent und man kann ihnen<br />

durchaus einige Tricks beibringen. Von<br />

ihrem weichen Fell ganz zu schweigen.<br />

Hauptsache ist doch, man hat<br />

seinen Spaß daran. Und so<br />

enden wir mit einer häufig<br />

zitierten und hier abgewandelten<br />

Passage aus Goethes<br />

„Osterspaziergang“:<br />

Zufrieden jauchzet Groß und<br />

Klein: Hier bin ich Has‘ – hier<br />

darf ich‘s sein. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 119


Max Rüther<br />

Bären und Goldnuggets in Kanada<br />

Wie ein junger <strong>Olsberg</strong>er sich einfach ins Abenteuer stürzte<br />

Sonja Funke<br />

Privat<br />

Bruchhausen/Vancouver.<br />

„Das kann es noch nicht<br />

gewesen sein“, sagte sich Max<br />

Rüther aus Bruchhausen an den Steinen<br />

vor acht Jahren. Die Lehre zum<br />

Heizungsbauer war geschafft, zwei<br />

Jahre als Geselle im örtlichen Betrieb<br />

waren bereits rum. Mit 21 Jahren alles<br />

in sicheren Tüchern, nur: Wo war<br />

das Abenteuer? Also nix wie los nach<br />

Kanada, genauer nach Vancouver.<br />

Rein in ein Abenteuer der besonderen<br />

Art. Seit sechs Jahren ist er nun jeden<br />

Sommer ein „Goldminer“, arbeitet in<br />

einer Goldmine im Yukon.<br />

Max Rüthers Geschichte beweist, dass<br />

Handwerker überall auf der Welt Fuß<br />

fassen können. Im Doppelpack brach er<br />

gemeinsam mit seinem Cousin Gabriel<br />

Rüther, Mechaniker und Forstmaschinenführer,<br />

im März 2014 nach Kanada<br />

auf und „bevor wir es realisierten,<br />

landeten wir in Vancouver“. Einen<br />

Plan, was sie denn arbeiten sollten, gab<br />

es nicht, nur „sehr limitierte Englisch-<br />

Kenntnisse“, Geld für ein Auto, das sie<br />

sich dort kauften, und eine erste Reise<br />

durch Britsch Kolumbien, also West-<br />

Kanada.<br />

Der Start in Kanada<br />

„Leute mit handwerklichem Geschick<br />

werden immer gesucht, allerdings wird<br />

meine Ausbildung als Klempner in<br />

Kanada nicht anerkannt, ich müsste<br />

noch mal Prüfungen machen“, sagt der<br />

29-Jährige in der Videokonferenz mit<br />

Woll. Dennoch: „Handwerker zu sein,<br />

aber auch, dass ich auf dem Dorf aufgewachsen<br />

bin, hat mir hier gut geholfen.<br />

Ich habe aber auch schon viel dazu<br />

gelernt.“ Das Glück ist mit den Mutigen<br />

und Arglosen: Die beiden fanden<br />

sofort einen Job. Nach einigen Monaten<br />

als „Volunteers“ auf einer Ranch<br />

mit privaten Ferienhäusern im Westen<br />

Kanadas zog es sie weiter ins Yukon-<br />

Territorium im Norden. Sie lernten im<br />

Kluane-National-Park die Schweizerin<br />

Eva Riedwyl kennen – sie ist als Tour-<br />

Guide bekannt -, lebten und arbeiteten<br />

einige Zeit auf ihrer Farm.<br />

120 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Wir wollen<br />

weiter wachsen!<br />

Max Rüther mit seinem Vater Andreas, der schon mehrmals für drei bis vier<br />

Wochen auf der Goldmine im kanadischen Yukon geholfen hat.<br />

Die Goldmine<br />

Hier startete ihre Karriere als Goldgräber<br />

(„Goldminer“) mit einer Besichtigung:<br />

„Der Norweger, der uns zur<br />

Mine führte, fragte, ob wir<br />

die nächsten zwei Wochen<br />

nicht dort arbeiten wollten.<br />

Wir fingen noch am<br />

gleichen Tag an“, schildert<br />

Max Rüther. Nach zwei<br />

Tagen bot ihnen wiederum<br />

Steve Johnson, Besitzer der Mine,<br />

einen Job für die nächste Saison an. Er<br />

schürft immer von Mai bis Oktober in<br />

verschiedenen Claims (Schürfgebieten).<br />

So begann das Leben im Camp. „Die<br />

Instandhaltung ist eine meiner Aufgaben“,<br />

so Max, „da wir komplett in der<br />

Wildnis leben, erzeugen wir unseren<br />

eigenen Strom mit Diesel-Generatoren.<br />

Wichtig ist, dass immer genügend<br />

Diesel und Vorräte da sind.“ Zum<br />

Einkaufen geht‘s etwa 300 Kilometer<br />

und dreieinhalb Stunden nach<br />

Whitehorse, einzige Stadt im Yukon.<br />

„Dass Stachelschweine Löcher in die<br />

Rohre fressen oder man Grizzlybären<br />

begegnet, wurde ungewöhnlich<br />

schnell mein Alltag“, sagt der junge<br />

Sauerländer. Das Arbeitsteam besteht<br />

aus sechs Personen. „Wir schürfen<br />

Tag und Nacht in zwei Schichten.<br />

Es gibt kein Bergwerk. Die Art,<br />

wie wir Gold schürfen, nennt man<br />

Placer-Mining, wir benutzen<br />

Baumaschinen, um altes<br />

Flussbett bis zum Grundgestein<br />

auszugraben und<br />

dann mit Waschanlagen<br />

das Gold vom Kies zu<br />

trennen.“<br />

Der „Goldrausch“<br />

„Wenn man am Ende des Tages<br />

Goldnuggets aus der Waschanlage<br />

holt, ist man voller Aufregung und<br />

Freude. Dies hilft einem dann an den<br />

schweren Tagen, wenn technische<br />

Defekte oder die Natur einem zu<br />

schaffen machen“, sagt Max Rüther.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 121


vb-sauerland.de<br />

Trommel<br />

Me Cat<br />

Damit ist die romantische Vorstellung<br />

von der Goldpfanne am Fluss passé.<br />

Oder? „Man wäscht alles in großem<br />

Stil und im letzten Schritt schon<br />

noch mit Goldpfanne.“ Dies alles<br />

unter strengen Umweltschutzauflagen<br />

und mit dem O.K. der Ureinwohner<br />

Kanadas. Das Gold wird im Gebiet<br />

der Kluane First Nations geschürft.<br />

„Wir müssen überall, wo wir gebuddelt<br />

haben, auch sorgfältig wieder begradigen.<br />

Und wir dürfen nur am Rand<br />

schürfen, den Fluss niemals dreckig<br />

machen.“ Beim letzten Auswaschen,<br />

dem „Clean Out“ mit verschiedenen<br />

Matten und Sieben, finden sich<br />

dann die verschiedenen Goldsorten:<br />

„Das meiste ist Staub, aber ich habe<br />

auch schon dickes Gold bis hin zu<br />

1-Gramm-Stücken gefunden. „Das<br />

größte Unzen-Nugget, das ich gefunden<br />

habe, sieht wie ein 1-Euro-Stück<br />

aus. Eine Unze sind 31 Gramm, das<br />

wären nach dem aktuellen Goldpreis<br />

etwa 1.500 Euro.“ Ja, auch er hat eigenes<br />

Gold, ein Teil seines Arbeitsbonus<br />

wurde in Nuggets ausgezahlt. „Es<br />

wird gut bewacht“, verrät er augenzwinkernd.<br />

Die Zukunft<br />

Nachdem er die letzten Winter in<br />

Deutschland und den USA verbrachte,<br />

zog es Max Rüther dieses Jahr an<br />

die Westküste. „Hier lebe ich nun<br />

im wunderschönen Deep Cove in<br />

Vancouver, direkt im Regenwald am<br />

Meer, wo ich an einem Yachthafen<br />

für die Instandhaltung verantwortlich<br />

bin, und genieße es.“ Geht’s im<br />

Sommer zurück auf die Mine? „Ich<br />

weiß es noch nicht. Es ist schön, auch<br />

mal in das normale Leben in Kanada<br />

einzutauchen“, sagt der Auswanderer.<br />

Ist sein Cousin Gabriel nach einigen<br />

Abenteuern in Kanada längst<br />

wieder ins Sauerland zurückgekehrt,<br />

denkt er daran dauerhaft noch nicht.<br />

Gern aber zu Besuch. „Ich fliege<br />

mal wieder nach Hause, sobald es<br />

angesichts von Corona geht. Grillen<br />

und Kartoffelbraten mit Familie und<br />

Freunden, das möchte ich gern mal<br />

wieder. Aber ich habe auch hier viele<br />

Freunde gefunden.“ ■<br />

Max Rüther liebt Fotografieren<br />

in Kanada UND<br />

Kartoffelbraten in<br />

<strong>Olsberg</strong>-Bruchhausen<br />

122 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


Wer war das eigentlich…<br />

Professor Hoberg?<br />

Viele <strong>Bestwig</strong>er Straßen wurden<br />

nach verdienten Bürgern benannt<br />

Britta Melgert<br />

Britta Melgert & Privat<br />

Ü<br />

berall in <strong>Bestwig</strong> und Umgebung sind Straßen<br />

nach früheren Bürgern benannt. Doch wer waren<br />

diese Menschen? <strong>WOLL</strong> hat mal recherchiert…<br />

Gottfried Hoberg wurde am 9. November 1857 in Heringhausen<br />

geboren. Als einziger Sohn neben fünf Schwestern einer<br />

christlich geprägten Lehrerfamilie. Durch den Vater geschult<br />

und den Ramsbecker Kaplan gefördert, besuchte er erfolgreich<br />

die höhere Schule in Paderborn und studierte nach dem Abitur<br />

Theologie. Im Jahr 1881 wurde er zum Priester geweiht. Später<br />

promovierte er zum Doktor der Philosophie und zum Doktor<br />

der Theologie, wurde zunächst Privatdozent an der Uni in<br />

Bonn und danach Professor in Paderborn.<br />

Von Heringhausen hinaus in die Welt<br />

Der nächste große Karriereschritt folgt zum Ende des 19.<br />

Jahrhunderts: Gottfried Hoberg wurde zum Konsultor, also<br />

zum Berater der Päpstlichen Bibelkommission ernannt, was<br />

vermutlich auch seiner Hochbegabung für alte Sprachen zu<br />

verdanken war. Über einen langen Zeitraum hinweg machte<br />

sich Gottfried Hoberg zudem einen Namen als Herausgeber<br />

theologischer Publikationen sowie als Autor diverser Werken.<br />

Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil.<br />

Der Heimat treu geblieben<br />

Zeit seines Lebens kam Hoberg in die Heimat zurück, um Urlaub<br />

zu machen oder für Vertretungstätigkeiten. Ein Geschenk<br />

von ihm, ein Messbuch aus 1922, wird in Heringhausen heute<br />

noch genutzt. Am 19. Januar 1924 verstarb Gottfried Hoberg<br />

in Freiburg im Breisgau.<br />

Straße, fast so ruhig wie einst<br />

Zu Ehren ihres großen Sohnes wurde in Heringhausen eine<br />

Straße nach ihm benannt. Die verkehrsberuhigte Professor-Hoberg-Straße<br />

ist eine reine Wohnstraße in Hanglage, 357 Meter<br />

lang und liegt idyllisch und so ruhig, wie es vielleicht vor 100<br />

Jahren noch üblich war. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 123


Verkehrskollaps<br />

kontra Altstadt<br />

Immense städtebauliche Eingriffe<br />

veränderten das <strong>Meschede</strong>r<br />

Stadtbild<br />

Christoph Menke<br />

Stadtarchiv <strong>Meschede</strong><br />

F<br />

reitagmorgen in <strong>Meschede</strong>s Innenstadt. Marktstände<br />

prägen das Zentrum, am Kaiser-Otto-Platz erledigen<br />

Jung und Alt auf dem alten Pflaster ihre Einkäufe. Völlig<br />

normaler Alltag in der Kreisstadt, direkt unter dem Schutz<br />

der 1150 Jahre alten Stiftskirche St. Walburga. Wer von den<br />

jungen, aber auch den älteren <strong>Meschede</strong>r Bürgern kann sich<br />

bei diesem Anblick vorstellen, wie es hier noch vor 35 Jahren<br />

aussah, als die letzten Fahrzeuge diesen, für <strong>Meschede</strong> so<br />

prägenden, alten Markt-Platz durchfuhren? Wer erinnert<br />

sich heute noch an die geschlossenen Bahnschranken an der<br />

Warsteiner Straße, an Verkehrslärm und -dreck in der Ruhrstraße?<br />

Wir werfen einen Blick zurück in <strong>Meschede</strong>s Verkehrs-<br />

Geschichte.<br />

Der Wiederaufbau <strong>Meschede</strong>s war kaum abgeschlossen, da zeigten<br />

sich bereits Ende der 1950er Jahre erste Schwierigkeiten aus<br />

den zehn Jahre zuvor so gelobten Aufbauplänen der Verkehrswege.<br />

Der Straßenverkehr nahm im Zuge der allgemeinen Motorisierung<br />

unaufhaltsam zu und allmählich entwickelte sich <strong>Meschede</strong><br />

zur Staufalle. Daran konnten auch Ampelanlagen nichts<br />

ändern. Den Stadtoberen war klar, es musste etwas geschehen.<br />

Aber wie baue ich neue Verkehrswege in eine dicht bebaute Stadt<br />

ohne Gefahr zu laufen, dass diese nach 1945 zum zweiten Male<br />

ihr Gesicht verliert? Radikale Einschnitte waren nötig, zu der<br />

dichten Bebauung kamen Bahntrasse und Ruhr, die auch gequert<br />

werden mussten. Es war völlig klar: Eine verkehrliche Neugestaltung<br />

war unablässig mit einer städtebaulichen verbunden. In den<br />

späten 1960er und frühen 1970er Jahren spitzte sich die Situation<br />

weiter zu, da auch <strong>Meschede</strong> als Siedlungsort unaufhörlich wuchs.<br />

Tunnel oder Brücke<br />

Eine erste, nicht ganz unwichtige Frage wurde im Stadtrat besprochen,<br />

nämlich die, wo der Beginn der Baumaßnahmen zu<br />

sehen wäre: Von Norden kommend sollte die B55 verschwenkt<br />

werden und westlich der Innenstadt auf die B7 treffen. Die Frage,<br />

ob eine Brücke oder ein Tunnel die Lösung sei, löste erstmals<br />

heftige Diskussionen aus. Ein Tunnel wäre teurer, aber „schonender“<br />

für das Stadtbild. Die Brücke siegte letztlich bekanntermaßen<br />

und so wurde am 16.12.1982 die Antoniusbrücke eröffnet. Die<br />

Coventrybrücke, eine Erschließungsstraße für das Quartier am<br />

Bahnhof folgte. Bis 1986 war der Abschnitt Arnsberger Straße/<br />

Wieme fertiggestellt. Die Arnsberger Straße verdreifachte dabei<br />

fast ihren Querschnitt, die Folge waren massive Eingriffe in die<br />

Bausubstanz der Stadt. Die Straße „Auf der Wieme“ gab es bis<br />

dato überhaupt nicht; hier wurde fast ein ganzes Quartier Opfer<br />

der Spitzhacke. Der Kaiser-Otto-Platz indes verwandelte sich ab<br />

124 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


1984 in eine Fußgängerzone, 1989 waren<br />

nur noch Stein- und Zeughausstraße nicht<br />

vom Verkehr „befreit“, das sollte noch bis<br />

1991 dauern.<br />

In diese Zeit fällt ein politischer Wandel,<br />

der maßgeblich durch die Verkehrs- und<br />

Stadtplanung jener Zeit hervorgerufen<br />

wurde. Viele <strong>Meschede</strong>r fürchteten den<br />

totalen Identitätsverlust ihrer Stadt, die<br />

ohnehin – nachkriegsbedingt - an Baukunst<br />

gering ausgestattet war. Es gründete<br />

sich Widerstand gegen die Pläne, eine<br />

vierspurige Straße bis zum Ortsausgang<br />

nach Heinrichsthal zu bauen, an einen<br />

innerstädtischen Ring, in etwa durch die<br />

heutige Kampstraße verlaufend, gegen zu<br />

viel Asphalt und zu wenig Grün: die <strong>Meschede</strong>r<br />

Wählergemeinschaft war geboren.<br />

Sie erreichte in den 1980er Jahren immerhin,<br />

dass der Ausbau des Oesterweges<br />

und der Briloner Straße nicht vierspurig<br />

erfolgte, dass mehr Grün an die Straßen<br />

gelangte und vor allem, dass der Zeitgeist<br />

der 1960er und 1970er Jahre nicht noch<br />

um 1990 in <strong>Meschede</strong> Anwendung fand,<br />

nämlich der der Flächensanierung.<br />

Immense Eingriffe<br />

Der städtebauliche Eingriff war bis dato<br />

bereits immens und aus heutiger Sicht<br />

unvorstellbar: über 130 Gebäude fielen der<br />

Stadtkernsanierung zum Opfer, ob an der<br />

Arnsberger Straße, Im Rebell oder an der<br />

Hennestraße, freilich nicht nur, aber eben<br />

hauptsächlich wegen der neuen Verkehrsplanung.<br />

Die nördlich der Stadt eröffnete<br />

A46 trug natürlich auch dazu bei, die<br />

Notwenigkeit einer vierspurigen Straße bis<br />

Heinrichsthal zu verwerfen.<br />

Die Ergebnisse dieses Umdenkens sind<br />

tatsächlich heute im östlichen Bereich der<br />

Umgehung zu sehen. Aber auch aus Mangel<br />

an finanziellen Mitteln wurde behutsamer<br />

in das Stadtbild eingegriffen. Die<br />

letzten verkehrlichen Baumaßnahmen,<br />

die in die Gesamtplanung der Verkehrs-<br />

entwicklung der <strong>Meschede</strong>r Innenstadt<br />

fallen, wurden 2013 mit der Eröffnung<br />

der neuen Johannesbrücke abgeschlossen.<br />

So konnten auch der Winziger Platz, die<br />

„alte“ Ruhrbrücke und Teile der Fritz-<br />

Honsel-Straße verkehrsmäßig zurückgebaut<br />

werden.<br />

Wer also die Arnsberger Straße, die<br />

Antoniusbrücke oder die alte Ruhrbrücke<br />

überfährt, darf sich nun fragen, wie all<br />

dies aussähe, wenn der Stadtrat damals<br />

nicht diese weitreichenden Entscheidungen<br />

getroffen hätte, Entscheidungen, die<br />

viel Altes zerstört und sicher auch einige<br />

neue unästhetische Zweckbauten wie das<br />

Stifts-Center entstehen ließen, aber gewiss<br />

Entscheidungen, ohne die <strong>Meschede</strong> verkehrsmäßig<br />

hoffnungslos kollabiert wäre<br />

und daher eine unabänderbare Notwendigkeit<br />

darstellen – bis heute. ■<br />

Über 130 Gebäude fielen<br />

der Stadtkernsanierung<br />

zum Opfer.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 125


Friedensglocken<br />

S. Droste<br />

W<br />

ährend der Kriegszeiten wurden immer wieder<br />

Kirchenglocken eingeschmolzen und zu Kriegswaffen.<br />

Hier wurde der umgekehrte Weg eingeschlagen: Bombenköpfe<br />

von Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg wurden von den<br />

<strong>Meschede</strong>rn Josef Sommer und Raphael Rickes in Glocken umgewandelt.<br />

Friedensglocken eben. (c.z.) ■<br />

126 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 127


Nur ein paar Schritte<br />

bis zum nächsten<br />

Ascher…<br />

„Global denken – lokal handeln“<br />

Sabina Butz<br />

Britta Melgert<br />

Britta Ewert, Dr. Rudolf Herrmann, Friedrich Heemeyer, Jutta Heemeyer (v.l.)<br />

G<br />

esucht wird ein ca. drei Zentimeter langer, zylin -<br />

drischer Gegenstand mit einem Durchmesser<br />

von 0,5 cm, der um die 4.800 Chemikalien und<br />

250 nachweisbare Giftstoffe enthält. Nein, wir sind nicht<br />

in einer Giftküche oder Science-Fiction-Szene gelandet,<br />

sondern können an jedem beliebigen Bahnhof im HSK, in<br />

<strong>Meschede</strong> und anderswo fündig werden: Wir betrachten<br />

eine einzige Zigarettenkippe. Diese kleine Kippe, achtlos<br />

weggeworfen, verseucht ca. 40 Liter Grundwasser. Muss<br />

das sein? Nein, fand vor einem guten Jahr Britta Ewert, die<br />

mit anderen die Initiativgruppe „Global denken – lokal<br />

handeln“ gründete. Bislang hat diese Gruppe mehr als<br />

45.000 Kippen aufgesammelt. Jutta Heemeyer ist von Anfang<br />

an dabei und erzählt in <strong>WOLL</strong>, worum es geht:<br />

128 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021


„Angeregt von Fridays For Future wollten wir unsere Verantwortung<br />

für lokale, auf Nachhaltigkeit hin orientierte Ideen<br />

entwickeln. Kippen sind umweltbelastender Giftmüll. Die<br />

Sauberkeit der Stadt ist dabei ein sehr schöner Nebeneffekt<br />

unserer Arbeit. Wir wollen Raucher*innen gewinnen, uns zu<br />

unterstützen. In der Stadt sind dazu besondere Ascher aufgestellt,<br />

in denen Kippen trocken und getrennt gesammelt<br />

werden können. Nur so können sie recycelt werden.<br />

Wie muss man sich das vorstellen?<br />

In Zusammenarbeit und mit der Unterstützung des Kölner<br />

Vereins Tobacycle werden die Stummel in Firmen gebracht,<br />

die daraus spritzfestes Granulat zur Herstellung von Boxen für<br />

Sammelsysteme und andere Produkte herstellen. Ein echter<br />

Wirtschaftskreislauf, also eine ganz wunderbare Sache. Wir<br />

entleeren die dezenten, oft an Baumschutzgittern befestigten<br />

Ascher selbst und freuen uns, wenn sie genutzt werden<br />

Wie reagieren die Bürger/innen darauf?<br />

Durchweg positiv: Es gibt Lob, spontane Mithilfe beim Sammeln<br />

und viel Verständnis für unser Anliegen. Unser Mitstreiter<br />

Dr. Rudolf Herrmann, ist mit seinem Motto „Unsere Bitte<br />

– keine Kippe“ stadtbekannt.<br />

Unsere nächsten Schritte sind, Firmen, Institutionen und<br />

private Haushalte wie Nachbargemeinden und Städte mit ins<br />

Boot zu holen. ■<br />

Ein Meilenstein im Hinblick auf unser Ziel ist die<br />

Anerkennung im Rahmen der Leader-Kleinprojekt-Förderung.<br />

Dadurch wurde es in <strong>Meschede</strong><br />

ermöglicht, Ascher aufzustellen, in denen nicht<br />

nur auf kurzem Wege Zigarettenreste entsorgt,<br />

sondern auch so gesammelt werden, dass sie<br />

recycelt werden können.<br />

Gestartet wurde die “Fill the Bottle”-<br />

Challenge von dem Franzosen Jason Prince,<br />

der auf Twitter ein Bild von einer Flasche<br />

voll mit Zigarettenstummeln teilte.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 129


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