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Frühling 2021
15
Worte, Orte, Land und Leute.
Ausgabe für
Meschede,
Bestwig und
Olsberg
Sauerland
Herrlicher Frühling
im Sauerland
Kletterparadies am Bestwiger Bähnchen
Assinghausen, das Rosendorf
Seglerglück auf dem Hennesee
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Liebe Leserinnen und Leser,
wenn es beginnt zu grünen und zu blühen, das Gefühl des Neubeginns sich breit
macht und die Natur zu neuem Leben erwacht: Dann ist Frühling, das Sinnbild
des erwachenden Lebens. Diesem „Aufbruch“ widmen wir uns in dieser WOLL-
Ausgabe mit unserem Schwerpunkt-Thema. Wir sind buchstäblich rausgegangen
und haben erfahren, dass die Natur ein Trainingsparcours ist, der alle Sinne fordert
und fördert. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben die Freizeitmöglichkeiten
unter die Lupe genommen, einen Blick in die Gärten unseres Sauerlandes
geworfen und eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten entdeckt. Kreisgärtnermeister
Peter Horst aus Meschede mahnt: „Die Pflanze darf im Garten
nicht zu kurz gekommen.“ Die Pflanze eben als Sinnbild des Lebens.
Große Verdienste um den SSV Meschede und den heimischen Bildungsstandort
hat sich Jochen Kriebel erworben, wir haben ihn auf unserer Rundreise besucht.
Der junge Max Rüther aus Olsberg-Bruchhausen ist als Abenteurer unterwegs,
als Goldgräber in Kanada. Markus Buscher aus Meschede segelt für sein Leben
gern, so oft es geht mit seinem Kajütboot Nordwind auf dem heimischen Hennesee.
Paul Senske
Chefredakteur
Auf unserer Tour haben wir zudem in Assinghausen und Wasserfall Station gemacht.
Beide Dörfer sind lebens- und liebenswerte Orte mit typischem Sauerländer
Charme.
Viel Spaß beim Lesen der WOLL-Frühjahresausgabe!
Paul Senske
Kontakt:
www.woll-magazin.de
redaktion-mbo@woll-magazin.de
facebook.com/WOLLMesBesOls
WOLL Frühling 2021 - 3
Meschede
10 Der Eisvogel an der Ruhr
14 Die Syrerin Huda Adawan
28 Familie Menge aus Berge
51 Marktfrau Maria Fraune-Tillmanns
55 Visbeck
56 Segler Markus Buscher
60 Die Kräuterkundige Anna Kremer
66 Autohaus Gödde
94 Auto Technik Schulte
115 Jochen Kriebel im Ruhestand
123 Prof.-Hoberg-Straße in Heringhausen
124 Verkehrsknotenpunkt Meschede
126 Friedensglocken am Hennesee
128 Nur ein paar Meter bis zum nächsten Ascher
Schwerpunkt „WOLL
geht raus“ ab Seite 19
Bestwig
12 Tüftler Fabian Voss
16 Die Bergbau-Lichterkirche Ramsbeck
32 Klettergebiet „Am Bähnchen“
62 Die Plästerlegge
63 Ortsporträt Wasserfall
104 Nuttlars Unterwasserwelt im Kino
118 Kaninchenexperte Reinhold Dünnebacke
Olsberg
06 Rosendorf Assinghausen
52 Kneipp-Park Olsberg
65 Das Negertal
80 Robert geht wandern
84 Berufsbildungswerk Bigge
97 Die Oventroper
120 Olsberger Goldsucher in Kanada
Aus dem Sauerland
31 Kuh-Comic
50 Lobbe-Entsorgung
67 Michael Senske
70 Gedicht: Der Frühling
71 Werkstatt St. Martin Brilon
72 Fotoserie Mühlen
78 Musikband One Tape
86 Freie Ritterschaft Ense
89 BZB Willerscheid
92 Tilia
95 Modellbauer Josef Sommer
98 Fiona Hoppe
101 IHK
102 Manuka-Honig
105 Literatur
110 Ango Reha-Technik
113 Netzfundstücke
130 Premium-Verteilstellen/Impressum
4 - WOLL Frühling 2021
Musste gucken:
Wie die Stadt Warstein ihren Wald rettet
Hier ein schönes Beispiel, wie
das Sauerland ein waldreiches
Land bleiben
kann:
Quelle: https://youtu.be/gbb7ZDEPIwY
Das Buschwindröschen
Im dunklen Nadelwald fühlt sich das
Buschwindröschen so gar nicht wohl.
Schließlich braucht diese Anemonen-Art
besonders viel Licht zum
Wachsen. Hat sie davon ausreichend,
überzieht sie den Waldboden schon
im März mit einem wunderschönen,
weißen Blütenteppich. Gegen Nässe
und Kälte kann sie sich gut wehren,
nur der kalte Frühjahrswind macht
ihren zarten Blütenblättern zu schaffen. Durch die Neuanpflanzung von
Laubbäumen werden wir uns künftig wohl häufiger an der „anemone
nemorosa“ (= „waldbewohnende Windblume“) erfreuen können. (c.z.)
Die Rückkehr
der Sonnenvögel
Haben Sie schon die ersten Kraniche
am Himmel entdeckt? Die “Sonnenvögel”
der ägyptischen Mythologie.
Leise sind diese großen Vögel ja
nicht gerade, denn sie verkünden ihre
Rückkehr aus südlichen Gefilden, aus
Frankreich, Spanien und Nordafrika,
durch lautes Trompeten.
Selbst, wenn er weiter oben fliegt,
erkennt man einen Kranich-Schwarm
sofort. Und zwar an der auffälligen
Keilformation, zu der bis zu 1.500
Vögel zählen. Die imposanten Flie ger
können bis zu 2.000 km nonstop zurücklegen.
Das Sauerland überfliegen sie meist
nur, denn sie haben noch einen weiten
Weg vor sich. Ihre Sommerquartiere
liegen in Skandinavien, Polen,
im Baltikum und Weißrussland.
Und seit einigen Jahren auch wieder
in Nord- und Nordost-Deutschland.
(c.z.)
Schmetterlinge mögen keine Rasenmäher
Wo sind eigentlich all die Wiesen geblieben? Richtige Wiesen. Mit Wildblumen,
Wildgräsern und Kräutern. Gelegentlich findet man sie sogar in Städten
… Denken Sie dann bitte nicht sofort: Hier müsste auch mal wieder gemäht
werden. Denn Schmetterlinge, Hummeln und viele andere Insekten brauchen
die Artenvielfalt gesunder Wiesen. Wer sich die Zeit nimmt und einmal
genauer hinschaut, kann dort auch eine einzigartige Pracht entdecken: Wiesenflockenblumen,
Hahnenklee, Wiesenschaumkraut, Lichtnelken, Gänsefingerkraut.
Schmetterlinge sind selten geworden … (c.z.)
WOLL Frühling 2021 - 5
Im Rosendorf
Assinghausen
Ansteckendes „Asker Rosenfieber“
Sonja Funke
Rosenverein Assinghausen
S
ie heißen Mozart, Gräfin Diana
oder Laguna, sie sind sehr robust
und ab Juni blüht eine schöne als die
andere: Insgesamt 200 Rosensorten prägen,
umrahmt vom Sauerländer Fachwerk, das
Rosendorf Assinghausen. Mitten durch den
Ort führen wie ein Kleeblatt vier Rosenwege,
ein Muss für Ausflügler.
Die Assinghäuser, auch Asker genannt, haben
ihren Ort in einen fantastischen Rosengarten
verwandelt. Assinghausen ist eines von nur sieben
anerkannten Rosendörfern der Deutschen
Rosengesellschaft in ganz Deutschland. Und
das, obwohl es anfangs bei Rosenexperten echte
Skepsis gab. Kann das funktionieren? „Wir
liegen auf 400 Metern, haben starke Winter,
da sind wir belächelt worden. Doch unsere
Expertin antwortete: ,Ja, es geht, mit robusten
Sorten.‘“, resümiert Marloes Birkhölzer, Vorsitzende
des Rosenvereins, stolz. Ein 35 Seiten
starkes Heftchen mit Wegbeschreibungen, das
bei der Touristik Olsberg, im Assinghauser
Supermarkt und in den Gaststätten kostenlos
erhältlich ist, belegt dies eindrucksvoll.
Die Expertin im Hintergrund, das ist Mechtild
Heidrich, die 1992 mit ihrer Familie nach
Assinghausen zog und als erstes mit ihrem
eigenen Garten überzeugte. Was vor rund
20 Jahren mit ihr und einem Alleinstellungsmerkmal
für den Ort begann, ist jetzt ein
echter Selbstläufer geworden“, sagt Marloes
Birkhölzer. „Erst pflanzten die Vereine und die
Hackeclubs in ihren Beeten, dann die privaten
Hausbesitzer. Gefühlt sind fast alle hier den
Rosen verfallen, es ist schon erstaunlich, wie
viele mitmachen. Wir haben zum Beispiel ein
ganz neues Ferienhaus im Ort und der Besitzer
hat direkt eine Rose in den Vorgarten gepflanzt“,
freut sich Marloes Birkhölzer.
6 - WOLL Frühling 2021
Marloes Birkhölzer
Damen auf dem Rosenfest
WOLL Frühling 2021 - 7
Wird das Logo breiter als 900 mm dargestellt, besteht die Option, die
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Folge von Focus Money als „Fairster Kfz-
Versicherer“ ausgezeichnet wurde.
Etwa von Ende Juni bis in den September hinein schwelgen
Besucher nun in Assinghausen in betörenden Düften und
können die verschwenderische Farbenvielfalt bewundern.
„Wir sind Rosenverrückte“, schreibt der Rosenverein von sich
selbst auf seiner Homepage. Mechtild Heidrich als Rosenexpertin
ist zwar nicht mehr Vorsitzende, aber ständige Beraterin
im Hintergrund, so wie auch die Rosengesellschaft mit
all ihrer Expertise. Der Rosenverein selbst kümmert sich um
1-5 den Romantikgarten, direkt am Gasthof „Zur Höhe“. Dort,
unterhalb der Kirche, steht auch der Reisen-Speicher als ältestes
Gebäude der Stadt Olsberg. Erst im Jahr 2018 wurde der
Rosen-Rosenkranz, mit Leader-Mitteln gefördert, im Asker
Küsterland eröffnet. Er ist europaweit einzigartig mit seinen
begehbaren Perlen, die durch kleine runde Beete mit je einem
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8 - WOLL Frühling 2021
Und, wie lautet nun das Erfolgsgeheimnis für schöne Rosen?
Marloes Birkhölzer: „Mir hat mal eine Freundin gesagt:
,Schneide am besten ab, wenn du gerade so richtig sauer bist:
Zack dran her und nicht zu wenig, dann hast du richtig geschnitten.‘
“ Die Kraft der Rose ist im Boden: „Von da treibt
sie aus.“ Also bitte tief genug pflanzen und nicht zu sehr mit
Gießwasser verwöhnen.“ Und Pestizide? Nein, danke! Dies alles
hat Mechthild Heidrich den Askern mit auf den Weg gegeben.
Und mit der Rose „Weg der Sinne“ sicherte sie auch dem Hochsauerland
eine eigene tolle Sorte, benannt nach dem Rothaarsteig.
Ja, das alles auf 400 Metern Höhe und bei immer noch
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WOLL Frühling 2021 - 9
Perspektive
Eisvogel an der Ruhr
S. Droste
10 - WOLL Frühling 2021
WOLL Frühling 2021 - 11
Ein Nuttlarer Tüftler macht´s vor
Fabian und
der Mähroboter
Christel Zidi
Jürgen Eckert & Privat
H
aben Sie Ihren Rasenmäher schon ausgepackt?
Und vielleicht festgestellt, dass der seinen Geist
aufgegeben hat? Pech. Und so ganz billig, ist ein
guter Neuer auch nicht gerade. Warum basteln Sie denn
nicht einfach selbst einen? Selbst? Ja, genau. Denn das
ist gar nicht so schwer. Der Nuttlarer Fabian Voss hat
das auch gemacht und kann Ihnen genau zeigen, wie das
funktioniert. Aber im Ernst: Ohne gewisse Grundkenntnisse
funktioniert das dann aber doch nicht wirklich.
Fabian Voss
Was so ein Weihnachtsgeschenk doch bewirken kann. Fabian
Voss war noch ein kleiner Junge, als er einen Elektro-Baukasten
geschenkt bekam. Mit Glühlämpchen, Batterie, Magneten
und vielen bunten Schaltern. Hinzu kam, dass sein Vater
ebenso gern tüftelte und sein Sohn ihm dabei zusah - genau
zusah. „Dadurch, dass mein Vater damit angefangen hatte,
habe ich immer mitgemacht. Im Werkzeugkeller unten bei uns
im Haus. Hier ´ne Schraube, da ´ne Schraube. Ich war eigentlich
immer mit dabei. Von klein auf.“
Der kleine Fabian war begeistert von Elektrotechnik, der erwachsene
Fabian ist es immer noch. Heute ist Fabian Voss 24
Jahre alt und studiert, nach einer abgeschlossenen Ausbildung
als Informatikkaufmann, zurzeit im Bachelor den Studiengang
Wirtschaftsinformatik. Einen technischen Beruf hätte
man sich ja eigentlich eher beim ihm vorstellen können. Aber:
„Das ganze Wirtschaftliche finde ich sehr interessant. Der
Studiengang ist schön durchgemischt, es geht nicht nur in eine
Richtung“, klärt Fabian auf. Aber das Tüfteln ist weiter seine
liebste Freizeitbeschäftigung.
Die Idee zum Bau eines Rasenmähers hatte sein Vater, als er
auf dem Balkon stand und auf den Rasen blickte. Ein ferngesteuerter
Mäher sollte her. Also tüfteln die beiden gemeinsam.
Das erste Rasenmäher-Modell aus dem Hause Voss war noch
12 - WOLL Frühling 2021
echt groß. Also sagte sich Fabian, dass man das doch besser
lösen könne. „Und dann habe ich vor 1 ½ Jahren mit meinem
jetzigen Rasenmäher angefangen.“ Mit einem Raspberry
PI im Inneren, einem britischen Minicomputer, der vor allem
von Bastelfreunden gern genutzt wird.
Das Prinzip ist ähnlich wie bei ein kleiner Staubroboter. Ein
Lidar-Sensor erkennt, wo das Gerät fahren darf. Solch ein
Sensor kann in der Massenproduktion wesentlich günstiger
hergestellt werden. Einzeln würde ein solcher um die 90
Euro kosten. Zu teuer. Deshalb bekommt Fabian Voss seine
Bauteile aus dem 3D-Drucker der Uni (Lehrstuhl Maschinenbau).
Er liefert die von ihm entwickelten Dateien - und
dann wird gedruckt.
Sein Rasenmäher läuft ohne Probleme. An ein paar Verbesserungen
arbeitet er noch. Zum Beispiel an der Distanzmessung
und Objekterkennung. Schließlich muss der Roboter erkennen,
wann er nicht mehr auf dem Rasen fährt. Außerdem
baut er eine Solar-Ladestation, zu der sein Rasenmäher dann
allein finden und an die er dann rückwärts andocken soll.
Die Anleitung für seinen Rasenmäher kann man sich auf
seiner Homepage ansehen. Auch wenn es im Internet viele
Tutorials (Lernprogramme) gibt, macht es
natürlich Sinn, auch einen direkten
Kontakt zu dem Tüftler herstellen
zu können. „Es gibt
eine riesige Community.
Aber sobald es spezifischer
wird, muss man doch
mal nachfragen“, so der
Nuttlarer.
Aber wieviel muss man jetzt wirklich
wissen, um einen solchen Computer nach-
„Das Beste ist eigentlich immer
ausprobieren, Tüfteln und Forschen.
Sich das selber beibringen.“
- Fabian Voss
zubauen? „Ein bisschen Technikkenntnisse gehören schon
dazu“, erklärt Fabian, „Der kleine Computer muss aufgesetzt
und verkabelt werden. Aber wenn man technikaffin ist und
Spaß dran hat, kann man sich das gut selbst nachbauen.“
Über die vielen positiven Reaktionen auf seine Bastelanleitung
im Internet war Fabian doch sehr überrascht: „Das ist
cool, das möchte ich auch probieren“ hörte ich oft. Es macht
auch Spaß, wenn man jemanden inspiriert und er versucht
das dann nachzubauen.“ Deswegen plante er auch den zweiten
Prototypen, der „irgenwann mal kommen könnte“. Mit
einer noch detaillierteren Anwendung. Eben für die Leute,
die Interesse am Nachbau haben.
Zuhause hat der Student immer einiges zu tun und für sein
„Smart Home“ schon einiges gebaut. Mit seinem kleinen
britischen Bastlercomputer kann er Funksteckdosen steuern,
WLAN-Kameras einbinden, eine eigene Türsprechanlage
einrichten, mit Videokamera verbinden. Auch die Beleuchtung
der Gartenhütte und die kleinen Lampen am Gehweg
stammen von ihm. Fabian Voss hat noch viele Ideen im
Kopf…
Auf meine Fragen, ob man solch selbstgebaute Roboter
nicht vielleicht auch individuell gestalten kann, lacht Fabian
Voss und bestätigt: „Ja, daran habe ich auch schon gedacht.
Obendrauf eine große Rundum-Leuchte „Achtung, hier
komme ich!“ ■
WOLL Frühling 2021 - 13
„In Meschede fühle ich mich
gut aufgenommen.“
Ein Interview mit der Syrerin Huda Adawan
Sabina Butz
S. Droste
Ü
ber eine Million Flüchtlinge, Migranten und andere
Schutzsuchende kamen 2015/2016 nach Deutschland.
Für die sogenannte „Flüchtlingskrise“ wurde maßgeblich
der Bürgerkrieg in Syrien verantwortlich gemacht:
Von den ca. 21 Millionen Einwohnern (Stand 2010)
sind insgesamt ca. 50 % geflohen, fünf Millionen
ganz aus dem Land und schätzungsweise über sechs
Millionen innerhalb Syriens. Die nackten Zahlen
können das Leid, das Elend und die vielen zerstörten
Lebensvorstellungen nur ansatzweise
andeuten.
In Meschede leben neben türkisch- und portugiesischstämmigen
Einwohnern als drittgrößte
Gruppe Syrer (315, Stand 2018). Eine von
ihnen ist Huda Adawan, die als 16-Jährige
2015 mit ihren Eltern und Geschwistern nach
Deutschland kam. Die Vorgeschichte berichtet
Huda sachlich, emotionsfrei und gefasst. Die
Hintergründe sind nur mit Mühe vorstellbar:
„Meine Familie kommt aus Dar‘ā, einer größeren
Stadt im Südwesten Syriens. Als unser Stadtviertel
bombardiert wurde, zogen wir zunächst in einen
anderen Stadtteil. Dort lebten wir zwei Jahre, teilweise
ohne Strom und Wasserversorgung, bis wir
uns auf die Flucht machten: über den Libanon in
die Türkei nach Griechenland und schließlich nach
Deutschland. Unsere Transportmittel waren das Auto,
das Schlauchboot, das Flugzeug, Bahn und Busse sowie
unsere Füße. 2015 kamen wir in München an und
wurden über Dortmund nach Meschede geleitet,
in eine eigene kleine Wohnung. Von da ab beginnt
unser neues Leben.“
14 - WOLL Frühling 2021
Unser neues Leben
Zum Beweis wechselt Huda Adawans
ernster Gesichtsausdruck
in ein fröhliches Lächeln, und sie
spricht gestenreich, engagiert und
lebendig:
„Ich wurde direkt in einen Sprachkurs
der Diakonie vermittelt und lernte
meine ersten deutschen Wörter von liebevollen,
zugewandten und motivierenden
Lehrerinnen. Von da aus ging es in
der internationalen Klasse am Städtischen
Gymnasium Meschede weiter.
Nachmittags fand ein zusätzlicher
Deutschkurs statt. Dort traf ich auf die
Schulsozialarbeiterin Maria Kitsaki,
die mich bis heute begleitet und für
mein Leben unverzichtbar geworden
ist. Ich erinnere mich genau, wie wir
in der Mensa saßen und Frau Kitsaki
den Teilnehmern des Deutschkurses
das Tagesgericht vorstellte: Niemand
kannte das deutsche Gericht, Frau
Kitsaki versuchte es in allen ihr zur
Verfügung stehenden Sprachen. Kein
Erfolg. Plötzlich flatterte sie mit ihren
Armen und stieß dabei ein sehr lautes
„Kikeriki“ aus. Offensichtlich ist dieser
Laut global und universal verständlich.
Den dazugehörigen Reis konnten wir
alle visuell identifizieren.
Vom Gymnasium habe ich dann zum
Sauerland-Kolleg gewechselt und hoffe,
noch in diesem Jahr, mein Abitur dort
abzulegen. Anschließend möchte ich
irgendetwas mit Chemie oder vielleicht
auch Architektur machen.“
Wichtig sind die Menschen
WOLL: Können Sie uns Unterschiede
im Alltagsleben zwischen Syrien
und Deutschland benennen?
„Natürlich gibt es Unterschiede, zum
Beispiel, dass es in Syrien nicht üblich
ist, zur Begrüßung allen die Hand zu
geben; aber daran gewöhnt man sich
schnell. Wichtig sind für mich die
Menschen, die mir hier in Meschede
freundlich, herzlich und unvoreingenommen
entgegengekommen sind.
Das Frauencafè der Malteser unter
der Leitung von Elke Milosevic, ist
sicherlich auch eine Einrichtung, die
es so in meiner alten Heimat nicht
gibt, die aber für mich außerordentlich
wichtig geworden ist. Ich fühle
mich in Meschede ausgesprochen
wohl. Unter Gleichaltrigen bemerke ich
hier überwiegend Akzeptanz, Toleranz
und Interesse. Manchmal habe ich das
Gefühl, dass die älteren Mitbürger uns
gegenüber zurückhaltender sind, aber
ein freundliches Lächeln oder ein höfliches
Hilfsangebot, z. B. eine schwere
Einkaufstasche zu tragen, führt schnell
zum Abbau eventueller Vorbehalte. Ich
denke, dass es oft nur Unsicherheit ist,
wenn Menschen mit unterschiedlichem
kulturellen Hintergrund sich meiden.
Da hilft nur eins: Aufeinander zugehen
und feststellen, dass wir eigentlich alle
dasselbe wollen: Ein friedliches und
harmonisches Miteinander. Genau das
funktioniert in Meschede, und dafür bin
ich sehr dankbar.“ ■
Huda Adawan, geb. 1999
in Dar‘ā (Syrien), lebt
mit ihren Eltern und
Geschwistern seit 2015 in
Meschede. Sie ist Abiturientin
am Sauerland- Kolleg
und fühlt sich wohl und
angenommen in Meschede
08. Mai – 13. Juni
Schmallenberg
Henri Matisse · Stoffsuche · Kleid der Tiere · Zeitzeugen · Außenstellen · Junge Galerie · Strickliesel unterwegs · Textile Mitmachfest
Projekt „Jeden Tag eine gute Naht“ auch in Bad Berleburg, Brilon, Eslohe, Kirchhundem, Lennestadt, Meschede & Warstein
www.die-textile-schmallenberg.de
Eine Veranstaltung
des Kulturbüros
der Stadt
Schmallenberg
Gefördert vom
Gefördert vom Gefördert durch den Mit finanzieller Unterstützung der Gefördert von der
Mit finanzieller
Unterstützung
von
WOLL Frühling 2021 - 15
Inspiration durch
Farben und Ton
Die Ramsbecker Petruskirche wird zur Bergbau-Lichterkirche
Britta Melgert
Stefan Droste
W
as macht man, wenn einem sein Haus zu leer
erscheint? Man versucht, Menschen zu Besuchen zu
motivieren.
Was macht man, wenn man das allein nicht schafft? Man
sucht sich unterstützende Partner!
Genau das ist in Ramsbeck geschehen. Die evangelische Petruskirche
und der Förderverein des Sauerländer Besucherbergwerkes
Bestwig-Ramsbeck waren immer eng miteinander
verbunden und gehen nun noch intensiver gemeinsame Wege.
Sie schufen die erste Bergbau-Lichterkirche der Region.
Als die Kirche im Jahr 1879 eingeweiht wurde, war sie die allererste
evangelische Kirche weit und breit. Hintergrund war der
Boom des sauerländischen Bergbaus, der Bergarbeiter aus dem
Harz, aus Sachsen und Hessen nach Ramsbeck, Heinrichsdorf
und Andreasberg lockte. Fast alle „Gastarbeiter“ waren evangelisch.
Als Fremde mit der „falschen“ Konfession hatten sie es
schwer im katholisch geprägten Sauerland, sodass ihnen zumindest
mit einer eigenen Kirche ein Stück Heimat gegeben werden
sollte.
16 - WOLL Frühling 2021
Der Bergbau ist längst Geschichte
und auch bei den Gottesdiensten
wurde es immer stiller. Pfarrer Dietmar
Schorstein, heutiger „Hausherr“
der Petruskirche, hat uns eingeladen,
das Ergebnis der langen Planungen und
Arbeiten anzusehen.
Pfarrer Dietmar Schorstein
Andacht oder eine, auch für Kinder geeignete,
biblische Geschichte. Ein paar
Minuten des Innehaltens, der Einkehr,
der Meditation.
Zeichen Gottes für die Menschheit:
Der Regenbogen
Ein Highlight im
wahren Sinne des Wortes
Bereits von außen fällt das Gebäude bei Dunkelheit jedem
Passanten durch die neue Beleuchtung auf – ein Highlight im
wahren Sinne des Wortes. Wer künftig den Weg hineinfindet
in das Kirchengebäude, der stößt direkt auf eine Art überdimensionales,
fest installiertes Tablet, auf dem man sich, je nach
Stimmung, beispielsweise ein kleines LED-Lichterspektakel auswählen
darf. Ihnen ist nach Harmonie oder Stabilität in Ihrem
Leben? Grün in mehreren Schattierungen wird Ihnen gefallen.
Sie suchen Ruhe und Vertrauen? Eine Mischung aus Blautönen
im gesamten Altarbereich könnte Sie weiterbringen. Vielleicht
haben Sie aber auch das Bedürfnis, sich, gerade in einer Kirche,
spirituell umhüllen zu lassen? Die violetten Töne unterstützen
das. Wer mag, hört dazu Musik, eine professionell gesprochene
„Ich persönlich bevorzuge die Auswahl Regenbogen mit
dem großen Farbspektrum“, verrät der Pfarrer. „Das erinnert
mich an den im biblischen Buch Genesis beschriebenen Regenbogen,
den Gott als optisches Zeichen seines Bunds mit Noah
sandte, begleitet mit dem Versprechen, unsere Erde vor weiteren
Sintfluten zu verschonen“.
Digitales Angebot auf dem Bergbauwanderweg
Eine Besonderheit bei diesem Projekt ist die Kooperation mit
dem Bergbau. Allein schon die Lage direkt am Bergbauwanderweg,
aber natürlich auch die Historie der alten Kirche, waren
eindeutige Argumente für die Zusammenarbeit. Und so werden
sich Interessierte künftig auch Geschichten digital vorlesen lassen
können aus der Zeit, als man im Sauerland noch „unter Tage“
ging.
WOLL Frühling 2021 - 17
Bergleute in Gottes Hand
Alfred Braun, der 1. Vorsitzende des Fördervereins, erinnert
daran, dass Bergleute einen starken Glauben hatten, sogar eigene
Gebete und Lieder aus dem Bergmannsgesangbuch verwendet
haben. „Auf hoher See und vor Gericht, so sagt man, sei man in
Gottes Hand. Gleiches gilt jedoch auch für den Bergbau, so war
man sich sicher, denn Bergleute standen sprichwörtlich immer
mit einem Bein im Grabe“, erklärt Braun und er ergänzt: „Witwendörfer,
so wurden die Ortschaften um den Bergbau herum
genannt.“ Wie mag wohl die Stimmung in den Dörfern gewesen
sein? Vielleicht kann man sich dem in der Petruskirche künftig
gedanklich näherbringen lassen? ■
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18 - WOLL Frühling 2021
Leben im Sauerland
WOLL
Worte, Orte, Land und Leute.
Verlags-Spezial
WOLL geht raus
Garten und Outdoor im Sauerland
WOLL – mit Herz und Hand von
Draußen ist ´ne Menge los Seite 20
Hasse chehört…? Seite 23
Unzählige Wassersport-Möglichkeiten Seite 24
Ein Abenteuerspielplatz direkt vor der Haustür Seite 28
Kuhgeflüster im Frühling Seite 31
Den Alltag vergessen Seite 32
Die Natur als Trainingsparcours Seite 34
Pflanze darf im Garten nicht zu kurz kommen Seite 36
Von Ackersegen und Bier in der Laube Seite 40
Wo einem Fische aus der Hand fressen Seite 42
Das Wandern ist des Müllers Lust Seite 45
Deutsche Tradition trifft auf internationalen Flair Seite 46
Unser Garten im Frühling Seite 48
WOLL Frühling 2021 - 19
Keine Zeit fürs Stubenhocken
DRAUSSEN ist ´ne Menge los
Christel Zidi
Tourismus Brilon Olsberg, sabrinity
war früher fast ein Schimpfwort.
Denn welches Kind hielt sich schon
„Stubenhocker“
freiwillig im Haus auf, wenn es draußen so
viel zu entdecken gab? Wenn die Nachbarskinder schon
warteten, um gemeinsam Rollschuh zu fahren oder durch
den Wald zu stöbern. Handys gab es noch nicht, Langeweile
nur bei Hausarrest.
Unsere Eltern und Großeltern wussten von der positiven
Wirkung, die ein Aufenthalt und vor allem Bewegung an der
frischen Luft hat. Die Welt vor unserer Haustüre ist ganz besonders
schön. Und es gibt im Sauerland viele Möglichkeiten,
draußen aktiv zu sein - für jede Generation. Hier sind einige
Vorschläge für Freizeitaktivitäten im Frühling, die man sich
bei jedem Geldbeutel leisten kann:
Radfahren und Biken
Fahrradfahren ist in den letzten Jahren ein großes Thema im
Sauerland geworden. Dazu hat wohl auch die zunehmende
E-Mobilität beigetragen, denn selbst Nicht-Leistungssportler
können mit ihren E-Bikes und Elektrofahrrädern nun auch
größere und längere Steigungen ohne Mühe bewältigen.
Außerdem gibt es ein gut ausgebautes Netz an E-Bike-Verleih-
und Ladestationen und sehr viele und sehr schöne Fahrradwege.
Zum Beispiel den Ruhrtal-Radweg, der von Winterberg
bis nach Duisburg führt. Eine kürzere, landschaftlich
sehr schön gelegene Strecke führt von Marsberg zur Aabachtalsperre.
Wer lieber auf geraden Strecken unterwegs ist, wird
wahrscheinlich eine Fahrt entlang des Möhnesees vorziehen.
Hier kommt man noch ganz gut ohne Hilfsmotor aus. We-
20 - WOLL Frühling 2021
Aussichtsroute“. Ein völlig anderes Landschaftsbild bietet
sich im Raum Ense, am Rande der Soester Börde. Vom Wanderparkplatz
Himmelpforten aus geht es nach Niederense.
Auf diesem Weg können Sie schon einige gute Badeplätze
für den Sommer ausmachen. Gerade dann, wenn die Natur
wieder erwacht, ist es an den Almequellen besonders schön
und der Wanderweg hat nur wenige Barrieren.
Erlebnis- und Lehrpfade
Nicht nur Natur, sondern auch kulturgeschichtliche Entdeckungen
gibt es auf dem Bergbauwanderweg in Ramsbeck.
Barrierefrei ist der Airlebnisweg Amecke am Sorpesee, u. a.
gibt es hier einen Wassererlebnisplatz und einen Aroma- und
Duftgarten. Wer gern besonders achtsam unterwegs ist, sollte
den Landschaftstherapeutischen Weg * in Brilon einschlagen.
Hier werden Stimmungen inszeniert: Vom Feenklang
(schließlich ist in Brilon die Waldfee zuhause) über die ehemalige
Skisprungschanze bis zum Ausruhen in Hängematten
am Waldrand. Wer die Welt unserer Bienen besser verstehen
möchte, sollte einmal eine geführte Wanderung auf einem
Bienen-Lehrpfad mitmachen, den gibt es in Freienohl und
seit Kurzem auch in Berge. Nur vier Kilometer lang, aber
äußerst informativ ist der barrierearme Milchweg Homert,
zwischen Stockum und Seidfeld. Als Höhepunkt kann man
auf einem Bauernhof frische Milch am Automaten zapfen.
Kneippen
niger für Senioren, sondern eher für die jüngere Generation
ist der Bike Park in Meschede. Hier benötigt man keinen
Motor, dafür aber eine Menge Geschicklichkeit.
Wandern
Im Sauerland gibt es viele reizvolle Wanderstrecken. Vom
höchsten Berg Nordrhein-Westfalens, den Langenberg
(843m), kann man den Rothaarsteig entlang zum Kahlen
Asten wandern. Kaum ein Wanderer versäumt es, auf diesem
Weg einen Stopp an der Ruhrquelle einzulegen. Auch die
Bruchhauser Steine oder im Schmallenberger Raum die
Hängebrücke bei Kühhude, der Waldskulpturenweg oder
der Kyrillpfad sind lohnenswerte Ziele. Spannende Ausblicke
erhält man auf der zirka 20 Kilometer langen „Arnsberger
Jetzt im Frühling darf auch wieder gekneippt werden. Der
Kneipp Erlebnispark in Brilon/Olsberg zeigt, wie gut uns die
Kraft des Wassers tun kann. Ob im historischen Olsberger
Kneipp-Park, in der Briloner Kneippanlage, die mit dem
Quellwasser der Möhne gespeist wird, an den renaturierten
Ruhrauen, in der Tretbeckenanlage Elpe oder im Lebensgarten
des Josefsheim Bigge.
Spielplätze
Am Möhnesee gibt es verschiedene Waldspielplätze und einen
großen Abenteuerspielplatz mit Skateplatz im Seepark. Ein
kleines Paradies für kleinere Kinder gibt es „Am Feisberg“, in
der Nähe des Jüppken-Parks in Berge. Der Abenteuerspielplatz
in Bruchhausen bietet ganz viel Spaß, auch für etwas größere
Kinder. Dort gibt es Baumstämme zum Klettern und Balancieren,
ein neues Spielhaus und die beliebte Tellerrutsche.
* ist voraussichtlich ab Ostern wieder begehbar
WOLL Frühling 2021 - 21
Sportliches für Kinder und Jugendliche
An der Sperrmauer in Möhnesee-Günne gibt es eine Freizeitanlage,
in der man Fußball auf Bahnen spielen. Spaß gibt es
sicherlich auch in NRWs erster Fußball-Golf-Anlage. Fußball-Golf?
Ja, Sie haben richtig gelesen: Denn hier wird kein
gewöhnlicher, kleiner Golfball ins Loch gespielt, sondern ein
ganz normaler Fußball. Im “Vosspfad Helmeringhausen “bei
Olsberg geht es über Stock und Stein und auch in Eversberg
geht es beim Walderlebnisparcours recht sportlich zu, ebenso
wie im Hochseilgarten in Rüthen.
Klettern
Zwar sind die meisten Berge im Sauerland sanft gerundet,
mit Wald und Wiesen bedeckt, aber es finden sich auch ein
paar Stellen, an denen man den offenen Fels hinaufklettern
kann. Das Klettergebiet Hillenberg in Warstein mit fast 50
Meter hohen Wänden ist eines der herausragenden Klettergebiete
in NRW. Nicht ganz so hoch hinaus geht für die
Kletterer im kleinen Steinbruch „Am Bähnchen“ in Bestwig,
hier sind es maximal 35 Meter.
Wildparks
In den Wildparks Warstein und Völlinghausen gibt es großzügig
angelegte Gehege mit vielen Wildtieren. Begeisterung
kommt da nicht nur bei Kindern auf.
Pilgerwege
Um einmal als Pilger unterwegs zu sein, muss man nicht
unbedingt bis nach Spanien reisen. Auch durch Westfalen
führt ein Jakobsweg – und zwar von Paderborn nach Köln.
Ein Stück weit, genauer gesagt 123,6 Kilometer, führt er
sogar durch das Sauerland. Beginnend bei Marsberg-Meerhof
bis nach Isingheim-Obermarpe. Ein weiterer, aber wesentlich
kürzerer Pilgerweg beginnt beim Kloster Bredelar und endet
am Kloster Flechtdorf am Diemelsee.
Höhlen
Ein Erlebnis für Jung und Alt ist der Besuch einer Höhle.
Und davon haben wir hier im Sauerland so einige, die auch
besichtigt werden können. Zum Beispiel die Bilsteinhöhle bei
Warstein, die Veleda-Höhle in Velmede oder der Hohle Stein
bei Kallenhardt. Und wer so gar nicht auf sein Handy verzichten
mag, der kann es ja mit einem Aufenthalt im Freien
verbinden, zum Beispiel beim Geocaching. ■
Mehr zum Wassersport gibt es auf
den nachfolgenden Seiten.
Individuelle Sonnensegel
made im Sauerland
Michel
22
Planen
- WOLL
Heinz
Frühling
Michel
2021
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Hasse chehört…?
Anke Kemper
wat dat schönste am Frühling is,
Lisbeth?“
„Weiste,
„Na is doch klar, dat frische Chrün und
de Primeln und dat janze Gedöns, wat endlich außer Erde
kommt, woll?“
„Dat auch. Abba dat allerschönste is, dat de Mannsleute
endlich widda außem Haus kommen!“
„Haste auch widda recht, Fine. De Leute sajen ja imma,
wie chemütlich diese dunkle Jahreszeit doch is, so mit de
Kerze an und so. Abba dat de den janzen Tach den Kerl vor
de Füße hast, da spricht keiner drübba.“
„Chenau. Einfach nur lästig! Is man cherade mit dem
Essen fertich, da wird schon direkt jefracht, wat et zum
Kaffee chibt. Ich sach dir.“
„Jau. Ich hatte dem Friedel mal vorjeschlajen, er könnte ja
wenichstens wat backen, wenn er schon nich beim Kochen
helfen will.“
„Dat is doch toll!“
„Ne jarnich toll. Anschließend kannste direkt de Küche
renovieren. Dat brauch ich dann auch nich.“
„Stimmt auch widda. Wir ham im Herbst extra nen neuen
Heizofen für den Bastelkeller jekauft, da sacht der Otto
doch zu mir: es zieht vom Kartoffelkeller her. Immer nur
Ausreden.“
„Na, immerhin hat er sich ma innen Keller chetraut. Der
Friedel bewegt sich nur außem Warmen, wenn er de Vögel
füttern muss. Dat war’s.“
„Naja. Is ja jetzt endlich vorbei. Wat habt ihr denn fürn
Projekt jeplant?“
„Wat denn fürn Projekt? Chatten umgraben steht janz
oben auf de Liste. Und wenn der Friedel einmal draußen
is, dann fällt mir auch glatt imma wat Neues ein, da brauch
ich jar nich lange überlejen, woll!“
„Wir könnten dann ja auch ma zusammen Sport machen,
wat meinste, Lisbeth?“
„Soweit kommt’s noch. Dat machen meine Knie nich mit.
Nen kleiner Spaziergang dürfte fürn Anfang reichen.“
„Stimmt auch widda. Der erste Schritt nach Draußen is
der wichtigste. Allet andere kommt dann von janz alleine,
woll?“ ■
WOLL Frühling 2021 - 23
DAS SAUERLAND –
LAND DER UNZÄHLIGEN
WASSERSPORT-MÖGLICHKEITEN
Christel Zidi
N
atürlich weiß jeder Sauerländer, dass wir sehr
schöne Seen im Sauerland haben. Aber erst bei
einer genaueren Recherche wird klar, wie vielfältig
die Möglichkeiten sind, Wassersport zu betreiben.
Dazu gibt es einige kleinere Seen und Teiche, die sehr idyllisch
gelegenen sind und schon von daher zu einem Ausflug
einladen.
Wer beim Wasserski sofort Bilder von
mondänen Badeorten wie Saint Tropez oder Nizza vor Augen
hat, hält diese Sportart wahrscheinlich für zu exklusiv, um
sie zu verwirklichen. Aber dann kennt er die vielen Möglichkeiten
nicht, die das Sauerland zu bieten hat. Bei Winterberg-
Niedersfeld befindet sich ein wunderschön gelegener kleiner
Stausee, der mit seinen 8,5 Hektar Wasserfläche ausreichend
Platz bietet für eine Wakeboard- und Wasserskianlage. Der
Hillestausee hat zudem eine reizvolle Badebucht und ist auch
24 - WOLL Frühling 2021
für Angler ein lohnenswertes
Ziel. Wasserski ist auch für Zuschauer recht
interessant. Und zwar dann, wenn man die geschickten Fahrer
vom Ufer aus bewundern kann und Spaß bei den Versuchen
der eher ungeschickteren unter ihnen hat. In Nuttlar kann
man „abtauchen“ und das auf in Europa wohl einzigartige Art
und Weise. Und zwar dort, wo früher Bergleute ihrer schweren
und gefährlichen Arbeit nachgegangen sind. Das einstige
Bergwerk ist auf zwei von fünf Ebenen über eine Länge von 12
Kilometern komplett geflutet. Wer Interesse am Cave Diving,
also am Höhlentauchen hat, kann sich über die Tauchschule
Sauerland anmelden. Das Schieferbergwerk
Nuttlar kann man auf den oberen Etagen auch trockenen
Fußes besichtigen. Ein besonderes Erlebnis sind auch die
regelmäßig hier stattfindenden Konzerte. Und natürlich bieten
auch alle Sauerländer Seen ausreichend Möglichkeiten zum
Wassersport, besonders die größeren. Aus Platzmangel können
wir nicht alle Möglichkeiten aufführen, die es an und auf den
Seen gibt.
Deshalb nur eine kleine Auswahl: Rund um den Möhnesee
kommen Wasserratten voll auf ihre Kosten. Es gibt dort
eine Yachtschule und einen Bootsverleih. Oder sie fahren mit
Hydrobikes, Kanus, Tret-, Elektro- oder Ruderboot. Vielleicht
WOLL Frühling 2021 - 25
stellen Sie sich mal auf ein SUP-Board? Verschiedene
Segel-, Surf- und Motorbootkurse
sind am Möhnesee möglich. Ein besonderer
Familienspaß ist das Floßbauen. Oder werden
Sie Donut-Kapitän. Auf den runden Schwimminseln
kann man grillen, picknicken oder einfach
nur entspannen. Speziell für Kinder gibt es am See
auch ein Wasser-Abenteuer-Camp.
Auch der Hennesee bietet viele Freizeitmöglichkeiten.
Sie können sich dort ein E-Bike ausleihen und rund um
den See fahren. Oder Sie genießen die schöne Aussicht vom
Kajak aus. Rudern lernen ist am Hennesee auch möglich. Wer
mit muskelkraftangetriebenen Paddel- u. Ruderbooten auf
dem See unterwegs ist, braucht kein Entgelt dafür zu zahlen.
Auch nicht für Segelbote von unter 6 m².
Am Sorpesee können Sie von erfahrenen Skippern das Segeln
lernen oder sich in dieser Sportart weiterbilden. Auch einen
Tretbootverleih gibt es.
Am Diemelsee kommen Angler, Segler, Surfer, Kanute,
Schwimmer oder Taucher auf ihre Kosten. Oder sie lassen es
ganz gemütlich angehen und genießen die schöne Aussicht
vom Personenschiff aus. Wer ein wenig über die Grenze des
Sauerlandes hinausfährt, findet auch an der Aabachtalsperre
bei Marsberg tolle Wassersportmöglichkeiten. Oder im Süden
des Sauerlandes, am Biggesee.
Von der Esmecke zum Bodensee
Neben den großen Seen gibt es im Sauerland auch einige kleinere.
Die sind nicht unbedingt alle zum Wassersport geeignet,
aber einen Ausflug alle Male wert.
Idyllisch
gelegen ist der
Esmecke-Stausee bei Wenholthausen, schön auch die aufgestaute
Ruhr bei Olsberg. Der „See im Berg“ bei Brilon-Messinghausen
ist auch für Taucher interessant. Bei Niedersfeld
ist der Hillestausee, NRWs höchstgelegener Stausee. Die
Stauanlage Schmala befindet sich zwischen Olsberg und
Willingen. Im Arnsberger Wald, südlich von Warstein ist der
Sedansteich, der Hexenteich ist im Arnsberger Eichholz zu
finden, der Biberteich bei Rüthen. Oder fahren Sie am Wochenende
doch mal zum Bodensee. Ist Ihnen zu weit? Nun,
das Schwäbische Meer ist für einen Kurztrip bestimmt zu
weit. Aber es gibt auch im Sauerland einen – wenn auch etwas
kleineren - Bodensee. Den können Sie ganz in der Nähe von
Winterberg finden. ■
Fotoquelle: © Susanne Schmidt (www.cave-woman.de)
26 - WOLL Frühling 2021
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WOLL Frühling 2021 - 27
Bei Familie Menge in Berge kommt
keine Langeweile auf
Ein Abenteuerspielplatz
direkt vor der Haustür
Anke Kemper
S. Droste
W
ir Sauerländer sind uns
da wohl einig: Auf dem
Land zu leben und die
Natur vor der Nase zu haben, ist für
uns ein besonderes Privileg. Schon
die Kleinsten erleben ihre Abenteuer
draußen mit ihren Freunden und
Geschwistern. Das Wetter spielt da
kaum eine Rolle, denn auch eine
simple Pfütze kann bei einem Fahrradparcours
das i-Tüpfelchen sein.
Die Möglichkeiten sind vielseitig und
der Fantasie sind hier keine Grenzen
gesetzt. Bei den drei Jungs von Stefan
und Nadine Menge aus Berge kommt
noch eines hinzu: ganz viel Platz.
Idyllisch ist es hier. Die stillgelegte alte
Mühle mit dem Turbinenteich daneben
könnte wohl ihre eigenen Geschichten
erzählen und hat bereits bei einem
Fotoshooting der holterdipolter Theatergruppe
als Kulisse gedient. Von 1865
bis 1970 wurde hier Mehl gemahlen.
1947 wurde die Mühle vergrößert bzw.
erweitert. Und vor 1865 war es eine
Brettmühle. Auf dem weitläufigen
Grundstück, das ca. 3.500 qm umfasst
und wo auch Frau Menge Senior
lebt, hat Familie Menge im Jahr 2003
das alte Pastorat gekauft und für sich
umgebaut. Was für die Erwachsenen
eine Oase der Entspannung sein kann,
ist für die Kinder ein großer Abenteuerspielplatz.
Jannis, Linus, Mattis in ihrem Baumhaus (v.l.)
Und schon geht es los: Der 6-jährige
Linus präsentiert uns stolz seine Motorsäge.
Der Schutzhelm darf nicht fehlen.
Auch immer im Einsatz sind Laubbläser,
Heckenschere sowie Freischneider
- im Spielzeugformat versteht sich. Am
liebsten mischt er überall mit und hilft,
wo er kann: ob beim Fegen, Unkraut
zupfen oder Gärtnern. Das Löcher buddeln
scheint allen drei Kindern große
Freude zu bereiten.
28 - WOLL Frühling 2021
„Eigentlich hat sich das Spielen draußen seit meiner Kindheit
bis heute nicht viel verändert“, bemerkt Nadine Menge. Die
39-jährige Erzieherin weiß, wie wichtig es ist, dass Kinder
frei herumtoben können, sich ausprobieren und ihre Grenzen
kennenlernen müssen. Dreckig und nass werden oder auch
Kratzer, Schrammen und Beulen abbekommen, gehört einfach
dazu.
„Im Jahr 2006 ging ich für 1,5 Jahre nach London und war
dort in einem Privathaushalt mit sieben Kindern als Nanny
angestellt. Dort kann man sich glücklich schätzen, wenn
man einen Garten hat. Die meisten Spielplätze in London
sind betoniert“, erzählt sie weiter. Hinzu kommt, dass sich
gerade für die Kinder das Dorfleben im Vergleich zum Leben
in der Stadt stark unterscheidet. Zumal hier jeder jeden kennt
und weiß, welcher Familie welches Kind zuzuordnen ist, sollte
sich mal eines allein auf Entdeckungstour durch den Ort
aufmachen. Wenn es doch einmal vorkommt, dass es Jannis,
Linus und Mattis zuhause langweilig wird, dann gehen sie
rüber zu benachbarten Bauernhöfen und helfen im Stall.
Stefan und Nadine Menge mit ihren Jungen am Turbinenteich
Reichlich Spielmaterial findet sich auch im Wald, der nur
wenige Gehminuten entfernt liegt. Stefan und Nadine Menge
Fahrrad fahren, Fangen und Verstecken spielen sowie mit
Kreide malen gehören zu Mattis Lieblingsbeschäftigungen.
Außerdem liebt der 3-Jährige es, in Pfützen zu springen -
besonders mit Sonntagsschuhen. Der Kleinste der Familie
scheint keinerlei Angst zu haben. Stolz balanciert er hinter
seinen großen Brüdern über gestapelte Baumstämme her.
Der älteste, der 8-jährige Jannis, liebt das Klettern in
Bäumen. Hochhinaus geht es in sein Baumhaus, das er zusammen
mit seinem Freund gebaut hat. Hier wird immer
mal repariert und verändert. Die Planungen für ein zweites
Stockwerk stehen schon. Und wenn Jannis seinen Papa mal
nur für sich hat, werden Stöcke gesammelt und sie schnitzen
gemeinsam.
„Manchmal bauen wir einen Parcours auf für die Fahrzeuge
wie Fahrräder und Trampeltrecker oder auch direkt im
Garten etwas für die Kinder zum Balancieren, Durchkrabbeln
oder Slalom laufen. Natürlich auf Zeit. Das lieben sie“,
berichtet Stefan Menge. Der 49-Jährige arbeitet als Werkstatt-Gruppenleiter
im Josefsheim in Bigge.
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WOLL Frühling 2021 - 29
Die Jungs erleben ihre Abenteuer vor der Haustüre
gehen häufig dort mit den Kindern spazieren
und sammeln Stöcke, Tannenzapfen,
Steine und Moos. Mehr braucht
es meistens nicht. Unspektakuläres
Material, das die Kreativität der Kinder
weckt. Der Wald lädt ein zum Fangenund
Verstecken spielen oder um auf
Schatzsuche zu gehen.
Auf ihren Spaziergängen kommen sie
an einem Gehege mit Rehen vorbei, die
sich regelmäßig auf Futter von Familie
Menge freuen dürfen.
Nach einem Tag voller Abenteuer und
Aktivität wird schon mal ein Lagerfeuer
angezündet, wo alle wieder Ruhe finden
und ihre Geschichten und Erlebnisse
austauschen und verarbeiten können.
In Zeiten der Pandemie hat sich Familie
Menge zusammen mit Freunden etwas
ausgedacht und mit einer Schatzsuche
für Abwechslung für die Kinder gesorgt.
Hierbei verstecken sie gegenseitig
einen Schatz und hängen dann die Hinweise
für die Schatzsuche an die Tür der
Freunde.
So mangelt es nicht an Abwechslung,
Spaß und Abenteuer für die junge
Familie und man darf gespannt sein,
an was sich die Kinder am liebsten
erinnern werden, wenn sie erwachsen
sind. ■
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30 - WOLL Frühling 2021
Kuhgeflüster im Frühling
Kuhgeflüster im Herbst
Rüdiger Tillmann
Vom Mittelmaß
von Peter P. Neuhaus
Die Kuh flog niemals auf den Mond,
sah nie Amerika.
Sie ist zufrieden, wo sie wohnt –
wie Tante Erika.
Die Kuh schrieb niemals ein Poem,
obwohl sie’s sicher kann.
Sie fuhr nicht selbst nach Bethlehem,
sie schickte ihren Mann.
Sie schnurrt nicht und sie haart nicht sehr,
taugt nicht als Kind-Ersatz.
Sie fährt nicht mit dem Nahverkehr,
zahlt Standardsteuersatz.
Die Kuh isst nicht beim Sternekoch
und trinkt nur selten Gin.
Am Abend sagt sie:„Sicher doch …“
und legt sich friedlich hin.
Ist keine, die sich groß beschwert,
braucht keine Majestät,
geht ungern nur ins Jazzkonzert,
sah niemals Breaking Bad.
Sie denkt nicht übers Große nach,
das Ganze juckt sie kaum.
Und liegt sie dann im Schlafgemach,
vergisst sie Zeit und Raum.
Die Kuh, sie ist zufrieden schon
mit wenig. Von derWelt
erwartet sie nicht Gotteslohn,
nicht Auto, Haus, nicht Geld.
Sie hofft nicht auf den großen Spaß.
Sie ist und bleibt bloß: Kuh.
Ist glücklich mit dem Mittelmaß,
genau wie ich und Du.
Rüdiger Tillmann Peter P. Neuhaus
KUHGEFLÜSTER
Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland R. Tillmann / P. P. Neuhaus
Die Comic von Rüdiger Tillmann und die Gedichte von Peter P. Neuhaus finden Sie
im Buch "Kuhgeflüster – Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland"
15,90 € / ISBN-978-3-943681-63-5 / Erschienen im WOLL-Verlag
Erhältlich im www.woll-onlineshop.de oder in den Sauerländer Buchhandlungen
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im Buch "Kuhgeflüster – Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland"
15,90 € / ISBN-978-3-943681-63-5 / Erschienen im WOLL-Verlag
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„Das ganze Buch ist gut.“
Thomas Gsella
Auf den sauerländischen Weiden und in den dunklen
Wäldern der berühmten Mittelgebirgs region zwischen
Ural und französischem Zentralmassiv tummeln sich Tiere,
die sich allerlei zu erzählen haben.
Das wird von Rüdiger Tillmann genaustens beobachtet
und in bunten Cartoons festgehalten. Und darüber muss
man Worte verlieren. Also reimt Peter P. Neuhaus, was
die Tierwelt hergibt.
Immer wieder steht im Zentrum dieser Beobachtungen
die Kuh, die Symbolfigur des Lands der tausend Berge, in
dem am Ende der Geschichte manchmal sogar Cowboys
gen Horizont ziehen sollen. Und wenn die grad nicht da
sind, tut’s eben die Kuh.
Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland
UHGEFLÜSTER
Den Alltag vergessen
Klettern in Bestwig „Am Bähnchen“
Sonja Nürnberger Privat
Denkt man ans Klettern in
der Natur, kommen einem
vielleicht das Frankenjura
in der fränkischen Schweiz oder das
Elbsandsteingebirge in der sächsischen
Schweiz in den Sinn – nicht unbedingt
das Sauerland. Aber tatsächlich
gibt es auch bei uns direkt vor der
Haustür die ein oder andere Möglichkeit,
seine Kletterskills zu trainieren.
„Wichtig ist vor allem eine gute Felsqualität.
Im Sauerland haben wir das
rheinische Schiefergebirge, das stark
gefaltet und damit verschiefert und zerklüftet
ist“, erklärt Joachim Fischer. Der
Warsteiner ist hauptamtlicher Mitarbeiter
beim Landesverband des Deutschen
Alpenvereins in Nordrhein-Westfalen
und dort zuständig für Klettern und Naturschutz.
„Zwar gibt es hier viele Steinbrüche,
tatsächlich sind aber nur etwa
ein bis zwei Prozent davon zum Klettern
geeignet.“ Davon fallen weitere raus, da
sie zu niedrig sind: Erst ab acht Metern
Höhe fängt es an, Spaß zu machen. Vor
allem aber werden die Klettermöglichkeiten
durch Verbote eingeschränkt:
„Das zieht sich eigentlich schon seit Jahrzehnten
hin, seit etwa Mitte der 1970er
bis Anfang der 2000er Jahre. Viele der
Naturfelsen, die zum Klettern sehr gut
geeignet sind, wurden als Naturschutzgebiet
ausgewiesen. Das ging flächendeckend
mit einem Kletterverbot einher.“
Tolle Möglichkeiten gingen verloren:
die Bruchhauser Steine, das Hönnetal,
der Biggesee mit den Ahauser Klippen
oder der Steinbruch Hohe Ley mit einer
Wand von fast 100 Metern Höhe, an der
man für die Alpen trainieren konnte.
Erschließung neuer Möglichkeiten
Vor knapp 20 Jahren fing man an, nach
Alternativen zu suchen. Alle Steinbrüche
und Felsen wurden angeschaut, die
32 - WOLL Frühling 2021
außerhalb Gerade bei von den Naturschutzgebieten älteren Kunden nimmt liegen.
Zeit Mithilfe für ein Pläuschchen. der deutschen Auf Grundkarte, die Frage, wie abverlangt. alles so „Das seinen ist kein Anfängerge-
Lauf der nehmen jeder Fels kann, und jeder wenn Steinbruch man sich selbst biet“, treu weiß bleibt Fischer. und „Da muss man schon
versehen, sich gerne den Kletterern die einiges Können
eingezeichnet eine Arbeit ausüben ist, wurde kann, das Sauerland die man liebt, richtig und trotzdem gut klettern seinen
täglichen, und nach weniger zum Klettern inspirierenden geeig-
Tätigkeiten da hinaufkommen nachge-
will.“
können, wenn man
abgegrast
neten hen muss, Orten und gesucht. wie er „Insgesamt das alles zwölf unter einen Hut bekommt,
solcher antwortet Orte Alexander haben wir Freund: im Sauerland „Arbeit ist nichts anderes Faszination als Klettern
gefunden. der Kampf Bei gegen einigen das wenigen Chaos!“ stehen
wir noch in Verhandlungen mit Naturschutzbehörden
und Grundbesitzern.“ Natur, man kann den Alltag für einige
Beim Klettern ist man draußen in der
Zeit vergessen, trifft alte und neue
Einer dieser Orte ist der alte Steinbruch Freunde. Jede Kletterroute ist eine neue
„Am Bähnchen“ in Bestwig. Etwa 25 Herausforderung an den Kletterer selbst:
Kletterrouten mit unterschiedlichen Komm ich da wirklich hoch? Es ist ein
Schwierigkeitsgraden bietet der Kalksteinbruch
heute. Im hinteren Bereich geschafft hat. „Ein Erfolgserlebnis, das
Erfolgserlebnis, wenn man es schließlich
ist die Plattenwand leicht geneigt. Hier man sich in relativ kurzer Zeit verschaffen
kann und gleich mehrere hinterein-
sind mit 35 Metern Länge die längsten
und einfachsten Routen angelegt. Eine ander. Man fährt gelöst und zufrieden
echte Herausforderung stellt die 25 nach Hause und geht wieder mit einer
Meter hohe „Bahnhofswand“ dar, die ganz anderen Motivation in den Alltag
senkrecht und mit einigen Überhängen hinein.“ ■
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WOLL Frühjahr Frühling 2021 - 33 97
Spielen – bei Wind und Wetter
Die Natur als
Trainingsparcours
Helmut Gaida
Jürgen Eckert
K
inder entwickeln sich heute
unter stark veränderten
Lebensbedingungen. Längst
ist die multimediale Entwicklung
in den Kinderzimmern eingezogen.
Brauchen Kinder das Spiel in der
Natur nicht mehr? Und falls doch,
welche Folgen hat dieser „Entzug“
für unsere Kinder. Wir haben dazu
zwei Warsteiner Experten befragt:
Dr. med. Antonius Sander (Praxis
für Kinder- und Jugendmedizin) und
Dipl.-Psych. Jutta Sniehotta (Kinder-
und Jugendlichenpsychotherapeutin).
Die mittlerweile leicht angegraute
Generation erinnert sich sicher an viele
Kindheitserlebnisse mitten im Arnsberger
Wald, am Möhnesee, an Abenteuer
in der Bergstadt Rüthen. Oder an
siegreiche Fußballspiele auf der Straße
vorm Haus. So manche Fensterscheibe
der Nachbarn zeigte nach einem
gezielten Ballschuss da schon mal ihre
Schwächen, was die Bruchfestigkeit angeht.
Herrliche und abwechslungsreiche
Zeiten.
Wer, beseelt von diesen alten Erinnerungen,
mit dem Auto durch Wohnsiedlungen
fährt, sollte besonders
vorsichtig fahren, denn – wie schon auf
Hinweisschildern zu sehen - könnten ja
plötzlich spielende Kinder auf die Straße
laufen. Grundsätzlich vollkommen
richtig. Nur: Wo sind die Kinder? Fast
schon ist es eine Erleichterung, wenn
man dann in der Nähe doch noch
einen Spielplatz mit tobenden Kindern
erblickt.
Die Lebenswelt von Kindern
Das Spiel in der Natur hat, im Gegensatz
zu früheren Zeiten, eine eher
untergeordnete Rolle. Das biologisch
verankerte Spiel-Bedürfnis hat heute
oft eine andere Ausprägung, findet eher
zuhause statt. „Kinder sind erlebnisorientiert“
erklärt dazu Diplom-Psychologin
Jutta Sniehotta aus Warstein“, „sie
können durch das Spiel draußen ihrer
Fantasie freien Lauf lassen und gleichzeitig
- indem sie Projekte „erfinden“-
ihre Gestaltungskompetenz ausbilden
und verbessern. Das heißt, dass sie
lernen, vorausschauend zu denken und
zu planen sowie Probleme zu erkennen
und zu beseitigen. Sie lernen durch
Versuch und Irrtum. Falls Spielpartner
vorhanden sind, lernen sie gleichzeitig,
Kooperationen herzustellen und als
Team zu fungieren in der Problemlösung.“
Bewegungsmangel - Bedeutung
des Draußen-Spiels
Studien belegen, dass sich Kinder im
vermehrten „Online-Modus“ zu wenig
bewegen. Die Folge ist eine drastische
Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkran-
34 - WOLL Frühling 2021
kungen, Fettleibigkeit und Rückenprobleme
aufgrund des steigenden
Bewegungsmangels. Hier ist eine
Veränderung der Aktivitäten sicherlich
dringend erforderlich. „Das Spiel
im Freien ist die beste und gesündeste
Fördermöglichkeit für Kinder“, bestätigt
auch Mediziner Dr. Antonius
Sander aus Warstein. „Verschiedene
Untergründe beim Gehen und Laufen
fördern das Gleichgewicht. Unterschiedliche
Anforderungen durch Hindernisse
(bitte jedes Mäuerchen und
jeden Baumstamm nutzen) verbessern
die Koordination und Körperkraft.
Verschiedene Stoffe, die angefasst und
geformt werden, verbessern Haptik und
Feinmotorik. Größere Strecken und
schnelle Positions- und Ortswechsel
verbessern Kondition und Muskelkraft.“
Und als wären das nicht schon
erstaunlich viele gute Gründe für das
Spiel draußen, fügt der Mediziner noch
hinzu: „Blicken auf größere Entfernung
schützt vor Kurzsichtigkeit. Und natürlich
die Stärkung der Abwehr durch
frische Luft und die Vitamin-D-Bildung
durch Sonneneinstrahlung in der
Zeit von März bis Ende Oktober nicht
zu vergessen.“
Verantwortung der Eltern
Ein harmonisch ausgeglichenes Freizeitverhalten
ist mehr denn je gefragt.
Verantwortungsbewusste Eltern /
Großeltern fördern liebevoll die Entwicklung
ihrer Kinder, indem sie darauf
achten, wo und womit sich Kinder
beschäftigen. Wie wichtig das Spiel
draußen und soziale Kontakte sind,
betont Jutta Sniehotta: „Was Kinder
benötigen, um Selbstvertrauen in ihren
körperlichen und geistigen Fähigkeiten
zu entwickeln“, erklärt Jutta Sniehotta,
„ist eine vielfältige und direkte Auseinandersetzung
mit ihrer sinnlichen
Umwelt.“ Und Dr. Sander weist abschließend
darauf hin, dass „die Maßnahmen
in der Pandemie zum Schutz
von Leben und Gesundheit wichtig
und richtig sind. Aber sobald irgend
möglich, muss als erstes den Kindern
wieder erlaubt werden, ihre Freunde zu
treffen, Kita und Schule zu besuchen.
Denn soziales Lernen und die Entwicklung
von Persönlichkeit kann nur
so gelingen. Auch dabei geht es um eine
optimale Entwicklung der Kinder und
ihre Zukunft.“
„Ohne das freie Spiel in der Natur,
gehen Kindern wichtige Bereiche von
Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung
verloren“, macht Jutta
Sniehotta auf diese möglichen Defizite
aufmerksam. Defizite, die erst gar nicht
entstehen müssen, denn gerade hier im
Sauerland gibt es herrliche Natur und
die Möglichkeiten zum Spiel im Freien
sind riesig. Spielen kann bei jedem
Wind und Wetter toll sein. ■
Alte Kinderspiele
• Räuber und Gendarmen: eine Mischung
aus Fangen und Verstecken.
• Seilspringen: Zu zweit oder dritt
springen, ohne sich zu verheddern.
• Gummitwist: Draufspringen,
drüberspringen, das Gummiband
mit den Füßen kreuzen.
• Himmel und Hölle: Hüpfkästchenfeld
mit aus (bunter) Kreide aufgezeichneten
Feldern.
Kinder im Bibertal
bei Warstein
WOLL Frühling 2021 - 35
Die wunderbare Vielfalt der Gärten
„Die Pflanze darf im Garten nicht
zu kurz kommen.“ –Peter Horst
W
er das Glück hat, einen Garten sein Eigen zu
nennen, hat viele Möglichkeiten, ihn zu nutzen.
Er kann zum Rückzugsort werden oder ein Ort
der Geselligkeit. Gleichzeitig kann er Nutzgarten sein
oder künstlerischen Zwecken dienen. Und auch Arbeitsplatz.
Zum Beispiel für den Kreisgärtnermeister Peter
Horst, der seinen Beruf lebt und liebt.
Peter Horst ist Gärtner geworden, weil es für ihn „einer der
schönsten Berufe der Welt“ ist. Hinzu kommt bei ihm, dass
sein Betrieb schon seit über 100 Jahren besteht und er ihn in
dritter Generation führt. Horst weiß, dass der Trend für Terrassen
und Flächenbeläge hin zu großformatigen Platten aus
Keramik, Betonwerkstein oder auch Naturstein geht. „Formate
bis zu 100 x 100 cm sind keine Seltenheit. Diese werden
auch gern mit Hartholz kombiniert. In der Gestaltung sind
es klare, lineare Formen und weniger verspielte Formen mit
Rundungen etc.“
Trends in zwei Richtungen
Christel Zidi
Und auch bei Pflanzen und Gemüsesorten zeichnet sich eine
bestimmte Richtung ab, wie er uns verrät: „Hier liegt das
Augenmerk ganz klar bei der biologischen Anzucht. Gern
gepflanzt werden alte, heimische Sorten und Arten, sowohl
bei Obst als auch bei Gemüse.“ Die Rückbesinnung auf diese
Sorten bringt uns den echten, unverfälschten Geschmack
zurück, den Geschmack der Kindheit.
Alte Obstsorten, Pastinaken und Wilde Rauke auf der einen
Seite, auf der anderen Seite exotische Sorten. Denn der Klimawandel
bringt auch mit sich, dass nun in unseren Breitengraden
Gemüse angebaut wird, das zuvor importiert werden
musste oder in Treibhäusern gezüchtet wurde. Zum Beispiel
Chili und Paprika. Das Gleiche gilt für Obstgehölze. Einige
Gärtner bauen Melonen, Feigen und Kaki an. Wer an das
entsprechende Saatgut kommen möchte, braucht allerdings
Foto: AdobeStock_81432272_PB-Photography
36 - WOLL Frühling 2021
nicht in ferne Länder reisen, sondern es gibt Saatgut- und
Pflanzentauschbörsen, auf denen man sowohl exotische als
auch heimische Raritäten finden kann.
Nachhaltigkeit auch im Garten
Nachhaltigkeit ist auch in unseren Gärten angekommen.
Spüren Gartenbaubetriebe dieses umweltbewusste Denken
auch bei den Hobbygärtnern? „Ja“, bestätigt das Peter Horst.
„Dies setzt sich insbesondere bei der jüngeren Kundschaft
durch. Diese Generation legt auch wieder verstärkt Wert auf
einen eigenen Gemüsegarten und Früchte aus der Region,
alles umweltbewusst und möglichst CO2- neutral herangezogen.“
Auch ressourcenschonende Maßnahmen lassen sich
im heimischen Garten leicht einführen: Regenwasser kann in
Behältern gesammelt, Küchenabfälle im Komposter entsorgt
werden. Und bei Gartengeräten ist Sharing sinnvoll.
Im Garten des Kreisgärtnermeisters
Viele Dinge kann man lernen. Aber muss man wirklich einen
„grünen Daumen“ besitzen, um Gärtner zu werden? „Ein
gewisses Grundinteresse an der Natur, der Pflanzen- und
Peter Horst
Wenn nicht jetzt
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WOLL Frühling 2021 - 37
Tierwelt sowie ökologischen Prozessen
sollte schon da sein, den Rest kann
man in der Tat erlernen“, klärt uns der
Kreisgärtnermeister auf.
Gärten – und das ist das Spannende –
können sehr, sehr unterschiedlich sein.
Wie stellt man sich den privaten Garten
eines Gärtnermeisters vor? „Mein Garten
ist vor 15 Jahren neu angelegt worden“,
verrät Peter Horst, „damals schon
im heutigen Trend: lineare Formgebung
in einer Materialkombination von
Holz und Betonwerkstoffen angelehnt
an eine Wasserfläche, eingerahmt mit
Gräsern, diversen Blütenstauden und
ausgefallenen Solitärgehölzen in exponiertem
Einzelstand.“ Peter Horst hat
wohl nicht nur einen grünen Daumen,
sondern auch den richtigen Riecher
für Trends. Weiter beschreibt er seinen
Garten: „Eingerahmt wird der Garten
mit seiner zentralen Rasenfläche durch
diverse Obstbaum- Halbstämme, Beerensträucher
und farbenfrohen Elementen
aus Blühstauden. Da summt und
brummt es den ganzen Sommer und
die Vögel erfreuen sich am kühlen Nass
der Teichrandzone.“
Grausliche Schottergärten
Welche Gärten haben einen Fachmann
wie ihn denn bisher am meisten
beeindruckt? „Es ist nicht ein Garten,
sondern die Vielfalt der unzähligen
Beispiele der Gartengestaltung. Barocke
Gärten faszinieren mich genauso wie
der klassische englische Garten, der
Bauerngarten oder aber auch der minimalistische,
klar definierte moderne
Garten. Eines ist mir allerdings äußerst
wichtig: Die Pflanze darf in keinem
Garten zu kurz kommen! Erst sie bringt
das Leben in den Garten! Ein Grauen
ist mir der momentane Trend in vielen
Großstadt-Vorgärten hin zur Stein- und
Schotterwüste mit zwei Alibi-Zypressen
in der Mitte.“ Das können die meisten
umweltbewussten Menschen wohl
nachvollziehen.
Einige Kommunen untersagen Schottergärten,
also Vorgartenflächen mit
Kiesaufschüttungen auf wasserundurchlässigen
Folien, von vornherein.
38 - WOLL Frühling 2021
Peter Horst hofft, dass dieser Trend
bald vorbei sein wird: „Der Verband
Garten- Landschafts- und Sportplatzbau
startete vor zwei Jahren bereits die
Kampagne ‚ Rettet den Vorgarten‘ um
Gartenbesitzern einige Hilfestellungen
bei der Gestaltung der Vorgärten
an die Hand zu geben. Denn auch
ein sinnvoll mit Pflanzen gestalteter
Vorgarten ist nicht pflegeintensiver als
eine Schotterwüste!“
Smart Gardening
und Entspannung
Apropos Pflege. Gärtner haben heute
viele Möglichkeiten, sich die Arbeit
zu erleichtern bzw. abnehmen zu lassen.
„Smart-Gardening“ ist der Fachbegriff
dafür. Bewässerungsanlagen
und Mähroboter sind heute schon zur
Selbstverständlichkeit geworden und
werden oftmals „smart“ gesteuert,
ebenso wie die Gartenbeleuchtung.
Hier gibt es neuerdings leuchtende
Bodenbeläge aus vergossenen Lichtleitfasern
oder Leuchtdioden. Mit der
gewonnenen Zeit kann man es sich
draußen so richtig gemütlich machen
und entspannen. Relaxen wie es auf
Neudeutsch heißt. Das passende Ambiente
kann sehr unterschiedlich sein.
In den letzten Jahren konnte man
in vielen Gärten, auf Terrassen und
Balkonen Gartenmöbel aus Holzpaletten
entdecken. Mit den passenden
Auflagen bieten diese DIY-Produkte
hohen Komfort. Daneben gibt es
sehr komfortable, teils sogar luxuriöse
Loungemöbel für Garten und
Terrasse. Möbelstücke, die auch einen
Regenguss ohne Probleme überstehen.
Dazu begnügt man sich dann nicht
mit einem einfachen Holzkohle-Grill,
sondern greift zum Hightech-Grill.
Möglichst dazu die passende Outdoor-Küche.
Denn draußen schmeckt
es immer noch am besten. Warum
nicht mit den möglichen Annehmlichkeiten?
Moderne Gartenmöbel gibt es oft aus
Massivholz oder aus Aluminium in
Holzoptik oder pulverbeschichtetem
Aluminium mit Teakholz-Lehnen.
Ein interessanter Trend ist auch die
Kombination von kühlem Aluminium
mit dekorativem Kordel-Geflecht.
Für eine romantische Stimmung
am Abend sorgen Gartentische
mit eingebauten Feuerstellen.
Viele Menschen lieben das Geräusch
rauschenden Wassers und legen
sich ihren eigenen kleinen Teich
im Garten an, bauen einen Brunnen
oder legen einen Bauchlauf an.
Und statt des Swimmingpools gibt
es natürliche Schwimmteiche mit
dekorativen Wasserpflanzen. Wem es
aber nur um eine schnelle Abkühlung
geht, der installiert am besten eine
Gartendusche. Mit der kann man
sich an heißen Sommertagen herrlich
erfrischen.
Und zum Schluss noch eine Gartenform,
bei der es weder auf die Nutzungsform
noch auf die Gestaltung
ankommt: der „Offene Garten“. Hier
kommt es in erster Linie darauf an,
dass man Freude daran hat, seinen
Garten zu zeigen und – gern auch
mal mit manchmal (vorher) Fremden
- schöne Stunden im Garten zu
verbringen. ■
Man muss nicht
erst sterben, um ins
Paradies zu gelangen,
solange man einen
Garten hat
(Persisches Sprichwort)
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WOLL Frühling 2021 - 39
Archiv Heimatbund Neheim-Hüsten
Die Gärten unserer Großeltern:
Von Ackersegen und
Bier in der Laube
Christel Zidi
V
or sechzig, siebzig oder achtzig Jahren sahen die
meisten deutschen Gärten noch völlig anders aus.
Selbstverständlich gab es darin Blumenrabatte
mit duftenden Dahlien, fröhlichen Löwenmäulchen und
prächtigen Gladiolen, überwiegend aber waren es Selbstversorger-Gärten.
Mit dem, was im eigenen Garten wuchs,
konnte in den Kriegsjahren so mancher Hunger gestillt
werden.
Deshalb wurden - egal wie groß der Garten war – stets sättigende
Kartoffeln angebaut. Die Sorte „Ackersegen“ war damals
sehr beliebt und trug ihren Namen zu Recht, denn viele Familien
überstanden die damaligen Winter oft nur dank dem, was
sie zuvor gesät und geerntet hatten. Kohl und Möhren wurden
ebenfalls gern gepflanzt, dazu Kräuter wie Petersilie und Dill.
Jeder Platz wurde genutzt, auch die Hauswände, an denen
Weintrauben rankten; an Spalieren wuchsen Birnen und Äpfel.
Umsäumt wurden die kleinen Äcker mit mehr als drei Meter
hohen Stöcken, um die sich Stangenbohnen wanden. Im hinteren
Teil des Gartens standen die Kaninchenställe, daneben der
Misthaufen, neben dem die Kürbisse besonders gut gediehen.
Wer dazu noch Obstbäume mit leckeren Kirschen oder saftigen
Pflaumen besaß, konnte sich glücklich schätzen. Bei weniger
großen Gärten fand sich aber meist immer noch ein Platz für
Beerensträucher, Johannis- oder Stachelbeeren, oder man konnte
sich schon früh im Jahr an Erdbeeren erfreuen, aus denen
Marmelade gekocht wurde. Die Sorte Senga Sengana war bei
den Sauerländern besonders beliebt. Manch einer hatte auch
eine Gartenlaube, in der sich die Männer nach getaner Arbeit
zum Kartenspiel trafen, das ein oder andere Bierchen gehörte
selbstverständlich dazu.
Kleine, idyllische Paradiese kann man jetzt denken. Das
stimmt auch, aber die Pflege dieser Gärten kostet viel Zeit und
viel Arbeit. Das Wort „Smart Gardening“ war noch nicht er-
40 - WOLL Frühling 2021
funden. An automatische Bewässerungsanlagen war noch lange
nicht zu denken. Selbst Gartenschläuche gab es nicht überall.
Mit der blechernen Gießkanne ging es zum nächsten Brunnen,
um immer wieder Wasser nachzufüllen. Vertikutierer? Ein
Fremdwort. Rechen und Spaten waren wichtig, Hacke, Hippe
und Spaten. Der Rasenmäher war zwar schon erfunden, seine
Zeit aber noch nicht gekommen. Sein Einsatz lohnte sich in
den Hausgärten noch nicht.
Wie anders sieht es heute aus. In einer Zeit, in der man jedes
Gemüse, selbst das exotisch ste, günstig im Supermarkt bekommen
kann – und das zu ungemein günstigen Preisen - sind
Selbstversorger-Gärten eher selten. Wer heute einen Nutzgarten
pflegt, dem geht es darum, mit eigenen Händen etwas
zu schaffen; etwas zu ernten, von dem man weiß, dass es nicht
gen-manipuliert und frei von Schadstoffen ist.
Die meisten Gärten dienen heute der Entspannung, dem
Chillen und Relaxen. Smart-Gardening-Produkte erledigen
den Großteil der Arbeit. Mähroboter halten die Rasenfläche
zentimetergenau auf dem gleichen Niveau. Die Frau des Hauses
– oder der Hausherr – kümmern sich um die edlen Zierrosen
und pflegeleichten Hecken. Eine
entspannende, schöne Welt …
Ob der pflegeleichte Garten
allerdings glücklicher
und zufriedener macht
als der Küchengarten
von früher, das kann
jeder für sich entscheiden.
■
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Ein japanischer Garten in Warstein
Wo einem Fische aus der Hand fressen
Monika Lörchner
Iris Böning
E
in lachender Buddha.
Sorgfältig zurecht geschnittene
Bäume, die wie riesige
Bonsais aussehen. Kieswege schlängeln
sich zwischen drei Teichen, über
dunkelbraune Holzplanken erreicht
man das Teehaus. Japan? Nein: Allagen-Niederbergheim.
Hier hat sich
Markus Droste ein kleines Paradies
geschaffen.
16 Jahre ist es her, dass Markus Droste
gemeinsam mit einem Kumpel seinen
ersten Teich im Garten hinter dem
Haus baute. Seitdem ist immer mehr
hinzugekommen. Die drei großen
Teiche draußen sowie weitere kleine
Becken drinnen und draußen umfassen
insgesamt 120.000 Liter Wasser. Darin
tummeln sich Japan-Koi.
Aus Japan eingeflogen
„Ich kaufe die Fische ab 10 cm Länge“,
erzählt Markus Droste. Die kommen
dann direkt aus Japan zu ihm. Eine
aufwendige Prozedur: die Koi, erst in
einer mit Wasser und Luft gefüllten
Tüte und dann in einem Karton gepackt,
sind rund anderthalb Tage mit
Flugzeug und anderen Verkehrsmitteln
unterwegs. Kein Wunder, dass eine
Lieferung 600 bis 800 Euro kostet! In
ihrem neuen Zuhause angekommen,
müssen die wertvollen Fische dann
erst einmal vorsichtig an Wasser und
Temperatur gewöhnt werden.
„Ich kaufe immer nur bei einem
Händler“, so Markus Droste. „Dadurch
verhindert man, dass man sich Krankheiten
einkauft.“ Dennoch ist für die
rotweißen, goldenen, schwarzweißroten
oder schwarzweißgoldenen Neuankömmlinge
erst einmal Quarantäne
42 - WOLL Frühling 2021
Schöne Pflanzen für Ihren Garten
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Markus Droste im Gespräch mit Redakteurin Monika Lörchner
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angesagt. Dafür kommt jeweils ein neuer Fisch mit einem
„alten“ für mindestens eine Woche in ein Extrabecken, wo
ihre Bakterienstämme aufeinandertreffen. Zeigen sich nach
Ablauf der Zeit keine Anzeichen einer Krankheit, dürfen
beide Fische zu den anderen in einen der Teiche.
Dort leben sie am liebsten als Schwarmfische unter ihresgleichen.
Haben die Fische ausreichend Versteckmöglichkeiten,
gibt es auch schon mal Nachwuchs. Koi können bis zu 60
Jahre alt und 70 cm lang werden. Neben Krankheiten ist
hierzulande nur der Fischreiher eine Gefahr; der wird durch
aufgestellte, blinkende Discokügelchen ferngehalten.
Außer Koi hält Markus Droste auch einige Wimpelkarpfen,
die die Algen im Teich unter Kontrolle halten. Koi sind sehr
"Wir machen aus jedem Garten
einen Platz zum Wohlfühlen."
Gartenplanung
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WOLL Frühling 2021 - 43
obuste Fische und brauchen außer
sauberem Wasser nicht viel. Futter gibt
es nur bis zu einer Außentemperatur
von 5 Grad Celsius; darunter fahren
die Fische nämlich ihr Immunsystem
runter und fressen nichts mehr.
Alles Eigenbau
Handwerker Markus Droste hat alles
selbst gebaut: Das Teehaus im japanischen
Stil, die Wege, die Holzplanken
und nicht zuletzt die Teiche. „Die sind
alle aus Glasfaser“, verrät er uns. Außerdem
hat er nur die besten Filteranlagen
verbaut. „Die sind das A und O.
Wenn man beim Filter spart, hat man
hinterher doppelte Arbeit und Kosten.“
Rund 400 Koi bevölkern die Drosten‘schen
Teiche. Für das WOLL-
Fotoshooting lockt Markus Droste
die Tiere mit etwas Futter an – und
zu unserem Erstaunen fressen die ihm
sogar aus der Hand!
„Koi sind so zutraulich, mit denen
könnte man sogar schwimmen“, erzählt
der 58-Jährige. Er liebt die Atmosphäre
seines Gartens und die Gelassenheit,
die die Fische ausstrahlen. Er kennt jeden
einzelnen von ihnen. Zwar machen
die Koi viel Arbeit, doch das ist es ihm
wert. „Die Stadt mit ihrem Stress, Gestank,
Krach und Verbrechen ist nichts
für mich. Hier habe ich Ruhe.“
Wir schauen uns noch einmal im
Garten um. Die Sitzbank hinten in der
Ecke. Die kleine Brücke zum Teehaus.
Die träge dahingleitenden Koi.
„Ich will hier nie wieder weg“, sagt
Markus Droste.
Wir auch nicht. ■
Nach einer kreativen Winterpause starten
wir jetzt wieder durch und freuen uns,
Sie als Kunden zu begrüßen.
44 - WOLL Frühling Gartenbau 2021 Meschede GmbH | Baumschule Hans-Gerd Meschede
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Da staunt nicht nur der Buiterling:
Das Wandern ist des Müllers Lust
Sabina Butz
Anke Kemper
Ach, was waren das noch für schöne
Zeiten, als man einfach seine
Wanderschuhe anziehen durfte
und in bequemer Kleidung durch das
wunderschöne Sauerland spazieren konnte.
Heute ist dieses Vorgehen wesentlich
komplizierter, kostenintensiver und nur
für Bürger/innen mit Englischkenntnissen
möglich. Wir sprechen von outdoor
activities. Googelt man diesen Begriff,
lautet die Übersetzung: Outdoor Aktivitäten.
Outdoor ist also schon einmal ein
global verständlicher Begriff. Draußentätigkeiten
klingt ja jetzt auch nicht wirklich
spannend, Tätigkeiten außerhalb der
Tür ist in jedem Fall missverständlich.
Also bleiben wir bei outdoor. Aber jetzt
geht es erst richtig los mit den schwierigen
Entscheidungen: Wandern könnte
Hiking, Trekking oder Walking sein. Für
alle drei Bewegungsarten sind unterschiedliche
Bekleidungen und vor allem
anderes Schuhwerk vorgesehen. Wie
sieht das denn aus, wenn ein Walker in
Trekkingklamotten und Trekkingschuhen
daherkommt, vielleicht sogar noch
mit Rucksack, sorry backpack, auf dem
Rücken? Geht doch gar nicht! Für die
Nicht-Englisch-Muttersprachler/innen:
Walking setzt eine befestigte Straße/Weg
voraus. Hiking findet in der freien Natur,
vorzugsweise in den Bergen statt und
beim Trekking ist mindestens eine Übernachtung
in der freien Natur vorgesehen.
Ganz recht, deshalb der Rucksack!
Wer lieber Wassersport betreibt, findet
hier, im beschaulichen Sauerland, am
Hennesee Gelegenheit zum Suppen (bitte
Sappen aussprechen). Gemeint ist Stehpaddeln
= englisch Stand-Up-Paddling
= Abkürzung SUP. Dazu benötigt man
natürlich ein SUP Board, welches gut
und gerne eine höhere dreistellige Summe
kostet, plus entsprechende SUP-Sportswear,
vorzugsweise mit wasserdichter
Handytasche und eingebauter Kamera,
um die sozialen Netzwerke mit den
Followern immer auf dem Laufenden zu
halten.
Übrigens: Grillen, Rasenmähen, Unkrauthacken
oder einfach nur faul in der
Sonne liegen, zählen ebenfalls zu den
Outdoor-Aktivitäten, ohne anglifizierte
Terminologie, aber die kommt bestimmt
noch. Bis dahin dürfen wir uns, wie der
Müller anno dazumal, mit Lust einfach
in der freien Natur vergnügen. ■
WOLL Frühling 2021 - 45
In der Kleingartenanlage Neheim trifft
deutsche Tradition auf internationales Flair
„Urlaub im eigenen Garten“ Daniela Weber Susanne Droste
W
ie ein kleines Paradies für
Hobbygärtner erstreckt sich
die Neheimer Kleingartenanlage
auf dem Wiedenberg. Mit Blick
auf den Neheimer Dom, auf Wald und
Flur trifft wohl ein Spruch auf dieses
gemütliche Kleinod besonders
zu: „Der kürzeste
Weg in den Urlaub
ist der Weg in den
Garten.“
Gekleidet mit
grüner Latzhose,
rotem Shirt und
schwarzen Stiefeln,
in der linken Hand
den beigen Strohhut
zum Gruße ausgestreckt und den rechten
Arm lässig auf der mit Erde bedeckten
Schaufel abgestützt – dieses fidele
„Männchen“ begrüßt alle Hobbygärtner
am Eingang der Kleingartenanlage.
So wie die Figur, die an dem gelben
Vereinsheim angebracht ist,
stellt man sich wohl den
perfekten Gärtner
vor: voller Tatendrang
und ohne
Scheu vor ein bisschen
„Maloche“
und Dreck. „Die
meisten, die hier
eine Parzelle haben,
sind schon passionierte
Hobbygärtner“, betont
Manfred Ewald
der erste Vorsitzende Manfred Ewald,
der sich selbst natürlich auch dazu zählt.
Seit nunmehr 30 Jahren lebt und liebt
der Neheimer das Kleingärtnertum. „Ich
experimentiere gerne. Letztes Jahr habe
ich zum Beispiel die Birnenmelone angepflanzt“,
sagt er stolz. Ob die Früchte
nun nach Birne oder nach Melone geschmeckt
haben, kann der sympathische
Vorsitzende gar nicht so genau sagen.
„Süß, das waren sie wohl.“ Exotische
Früchte, viel Grün: „Urlaub im eigenen
Garten sozusagen.“
Ein bisschen Spießigkeit muss sein
Hauptsächlich werden auf den insgesamt
74 Parzellen aber bekannte Gemüsesor-
46 - WOLL Frühling 2021
ten und Früchte angebaut. „Kartoffeln,
Erdbeeren und Kohl sind sehr beliebt,
aber auch rote Beete und Sauerampfer“,
erklärt Ewald. Trotz ähnlicher Vorlieben
beim Anpflanzen zeigen sich bei
der Gestaltung der Gärten viele eigene
Stile. Die einen akkurat angelegt, die
anderen etwas wilder geplant. Auch bei
den Lauben gibt es eine bunte Vielfalt:
Ob urige Holzhütten oder massive
Häuschen aus Stein – jedes Gebäude
versprüht seinen eigenen Charme.
Und was wäre ein deutscher Schrebergarten
ohne die ein oder anderen
Gartenzwerge? Etwas Spießigkeit muss
sein. „Es gibt natürlich auch gewisse
Regeln hier“ Typisch deutsch eben.
„Die Häuschen dürfen fünf Meter mal
3,5 Meter, sprich 17,5 Quadratmeter,
groß sein. Ein Drittel der Fläche muss
bewirtschaftet werden, ein Drittel muss
Wiese sein und das letzte Drittel steht
für die Laube zur Verfügung“, erklärt
Ewald, der das „Kleingartengesetz“
stets bewacht. „Ich laufe durch die
Anlage und schaue natürlich nach dem
Rechten. Auch die Einhaltung der Ruhezeiten
kontrolliere ich, ein bisschen
wie ein Sheriff. Das muss ja sein“, sagt
er mit einem Augenzwinkern.
Viele Kleingärtner mit
Migrationshintergrund
Was nach waschechter deutscher Manier
klingt, ist aber letztendlich weniger
deutsch als mancher denken mag.
„Über 50 Prozent der Kleingärtner
haben einen Migrationshintergrund.
Unter anderem sind viele Mitglieder
Russlanddeutsche. Die haben übrigens
einen besonders grünen Daumen“,
lacht der passionierte Kleingärtner.
Auch Griechen und Syrer erfreuen sich
an der deutschen Behaglichkeit.
Wer auch Lust auf Vereinsleben, Gartenarbeit
und ein bisschen Multikulti
hat, muss zurzeit Geduld mitbringen:
„Es kommt nicht so oft vor, dass
jemand seinen Kleingarten verkauft.
Wer einmal einen hat, der möchte ihn
natürlich ohne triftigen Grund nicht
aufgeben“, so Ewald abschließend. ■
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Tipps vom Marsberger Gartenexperten Udo Engemann
Unser Garten im
Sonja Funke
Frühling
F
rühling! Die Sonne strahlt schon kräftig und die
Gartenbesitzer juckt es in den Fingern. Doch was
tun? Wo fange ich an? Und wann? Schließlich bin
ich im „Hoch“-Sauerland. In unseren Gefilden kann
dem Hobbygärtner bis zu den Eisheiligen Mitte Mai und
darüber hinaus immer noch der Frost die Pflanzen verderben.
Trotzdem müssen wir nicht mit allem warten, wie
Udo Engemann – er betrieb bis vor einigen Jahren noch eine
Gärtnerei in Marsberg – dem WOLL-Magazin verrät.
Ein Blick in den Garten. Draußen zwitschert es so schön, also
fangen wir bei der Hecke an? „Bloß nicht!“ Die Antwort ist eindeutig,
denn: Vom 1. März bis zum 30. September verbietet dies
das Bundenaturschutzgesetz, Hecken, aber auch Gebüsch und
andere Gehölze zu schneiden. Eben damit die Vögel in Ruhe
dort brüten und weiter zwitschern können. Nun gut, aber dort,
die Rosen, da könnte man doch schon mal dran, oder? „Lieber
erst, wenn der Wetterbericht längere Zeit ohne Frost anzeigt“,
rät Udo Engemann. Alle Triebe, die bei hohen Frühlingstem-
48 - WOLL Frühling 2021
peraturen austreiben, können, sobald es noch mal ordentlich
friert, absterben, weil die Zellen platzen und die Zellflüssigkeit
verdunstet. „Dann vertrocknet das frische Grün, zumal, wenn
sie in der Sonne stehen. Und im schlimmsten Fall sind sie
hinüber.“ Er rät: Im Winter eingepackte Pflanzen nicht zu früh
abzudecken. Dies schützt auch vor Sonneneinstrahlung, nicht
nur vor Frost. „Wenn die Wetterberichte ab Mitte März grünes
Licht geben, dann runternehmen.“
Und was mache ich mit meinen Obstbäumen? Wie oft ist es
in den vergangenen Jahren passiert, dass Apfel und Kirsche die
schönsten Blüten zeigten, dann kam Herr Frost und mit ihm
ging die Hoffnung auf eine reichhaltige Obsternte. Ein Jammer.
Hier weiß auch der Experte wenig Rat. Nur so viel: „In Obstanbaugebieten
wie etwa im Alten Land werden die Bäume vor
dem Frost zum Beispiel mit Wasser eingesprüht.“ Die Blüten
frieren ein und sind auf diese Weise geschützt.
Warten bis zu den Eisheiligen?
Schauen wir mal zum Balkon. Wäre das schön, wenn es dort
schon bunt wäre! Muss ich wirklich warten bis zu den Eisheiligen
Mitte Mai? Viele wagen es schon früher. Kann klappen,
wenn man den Wetterbericht im Auge behält. „Wenn man
drinnen ein helles, warmes Plätzchen dafür hat, kann man
die Balkonblumen schon ab Ende März pflanzen. Das hat
den Vorteil, dass sie gut angewurzelt und im Saft sind, wenn
wir sie rausstellen. Dann blühen sie auch schon ein bisschen“,
erklärt der Experte. Manche pflanzen für den Übergang auch
Frühlingsblumen wie etwa Primeln oder Bellis (große Gänseblümchen)
und tauschen später aus. Was aber kann ich denn
nun wirklich draußen machen? „Anfang des Frühjahrs können
Sie schauen, wo Ihre im
Herbst gesteckten Zwiebeln
bleiben, zum Beispiel
Narzissen, Krokusse, Tulpen.“
Als ob ich noch wüsste,
wo ich sie mal eben schnell
in die Erde gesteckt habe. Oder
ob ich einfach jetzt noch welche
reinstecke? Zu spät, das geht höchstens
mit welchen aus dem Topf, sagt der Experte.
Ich mache mir ´ne Notiz auf dem Oktober-Kalenderblatt: „Blumenzwiebeln
rein!“ Mein letzter Blick wandert zu den hohen
Gräsern vorm Haus. Alles braun, verwelkt, nicht mehr schön.
Darf ich? Hurra, unser Gartenexperte gibt mir grünes Licht:
„Die können Sie ruhig schon mal auf ein gutes Drittel runterschneiden.“
Endlich was zu tun. Und vielleicht säe ich auch
schon mal den ersten Salat ins abgedeckte Hochbeet. „Nee,
lieber in der Kiste säen, pikieren und erst die Pflänzchen ins
Beet setzen“, sagt Udo Engemann und ergänzt. „Früher wurde
im März bereits Kohl gepflanzt, da gab es ja die Mistbeete, die
wärmten von unten.“ Der neue Trend zum Gärtnern, ob er
auch ein Zurück zu Mistbeeten bringt? Bleibt abzuwarten.
Es nützt also alles nix: Der März eignet sich allenfalls zum Vorzüchten
in nicht zu kalten, nicht zu dunklen Räumen. Ein paar
frostharte Stiefmütterchen oder Männertreu im Umtopf können
einem Vorfreude vors Haus bringen. Ab April, also nach
Ostern kann es, so Wettergott will, richtig losgehen mit dem
Säen, Pflanzen und Ernten. Und dann bis Oktober? „Es kann ja
auch im Sommer mal intensiv hageln“, meint der Experte. Och
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für den Hochsauerlandkreis
und Marcell Wiese,
Geschäftsführer der Lobbe
Entsorgung in Bestwig
„Wir sprechen nur noch von Wertstoffen. Sie
werden von uns eingesammelt, sortiert und in
Verwertungsanlagen weiterverarbeitet.“,
erklärt Marcell Wiese
Anforderungen bei der Abfallentsorgung
ändern sich ständig. Das macht unsere
„Die
Arbeit super interessant, sehr vielfältig und
extrem anspruchsvoll. Vor gut zwei Jahren wurde beispielswiese
allen gewerblichen Abfallerzeugern auferlegt, möglichst
alle Abfälle getrennt voneinander zu sammeln und
verwerten zu lassen. Die Verwertung muss gesetzeskonform
dokumentiert werden. Hierfür wurden Konzepte erstellt, so
dass allen Kunden eine optimale Lösung angeboten werden
konnte“, sagt Tobias Wiedemeier, Vertriebsleiter bei Lobbe
für den Hochsauerlandkreis.
Heutzutage fällt es schwer, von Müll zu sprechen, weil mittlerweile
fast alles recyclebar ist. Das eine einfacher, das andere
schwerer. „Wir sprechen nur noch von Wertstoffen. Sie werden
ARRIERE
von uns eingesammelt, sortiert und in Verwertungsanlagen
weiterverarbeitet.“, erklärt Marcell Wiese, der mit 21 Jahren
im Unternehmen angefangen hat, fast alle Hierarchieebenen
durchlaufen hat und heute Geschäftsführer der Lobbe Entsorgung
in
N BRILON
Bestwig ist. Seitdem im vergangenen Jahr Lobbe
Stratmann übernommen hat, hat das Entsorgungsunternehmen
noch deutlich mehr Möglichkeiten. „Wir haben jetzt
tttttttttttttttttttttttt
50 - WOLL Frühling 2021
ein viel größeres Leistungsangebot für Privat- und besonders
Gewerbekunden. Neben der Entsorgung von Gewerbeabfällen
können wir unseren Kunden jetzt auch die Übernahme von
Sonderabfällen anbieten“, freut sich Tobias Wiedemeier über
die Vielfalt, die sich auch im Team bei Lobbe widerspiegelt.
„Die Branche bietet für jeden etwas, ob junge Menschen, die
einen Ausbildungsplatz suchen oder ausgebildete Fachkräfte,
die eine neue Herausforderung suchen. Wir bilden verschiedene
Berufe aus und freuen uns immer über Zuwachs in unserem
familiengeführten Unternehmen“, versichert Marcell Wiese,
der selbst sehr gerne in einer interessanten Branche mit guter
Zukunftsperspektive arbeitet. ■
Hier geht’s zum Video:
Lobbe Entsorgung West
Gallbergweg 7
59929 Brilon
“Ach du lieber Gott!
Das geht doch gar nicht!”
Maria Fraune-Tillmanns rührender Abschied
vom Mescheder Wochenmarkt
Nicola Collas
Jürgen Eckert
M
inusgrade, bei denen die Hände und Füße fast
zu Eisklumpen gefroren. Nasse Klamotten im
Frühlingsregen. Und viele herzliche Begegnungen.
Maria Fraune-Tillmanns stand 13 Jahre lang jeden
Freitagmorgen an ihrem Obst- und Gemüse-Stand auf dem
Mescheder Wochenmarkt. Nach ihrem „Letzten“ geht es für
sie gleich ins Malatelier.
Fast 30 Jahre lang bewirtschafteten Maria Fraune-Tillmanns
und ihr Mann Burkhard den Gärtnerhof Röllingsen in der
Nähe von Soest. Nun, da die beiden ihren Hof an eine andere
Familie übergeben, wird es für die 66-Jährige freitags keine
Markttage mehr in Meschede geben. „Der Abschied war so
emotional”, berichtet sie sichtlich gerührt, “Ich habe so viele
tolle Briefe und Karten bekommen“, erzählt Maria. Viele Begegnungen
der vergangenen Jahre behält sie in Erinnerung.
„Wenn Menschen z. B. einen schweren Schicksalsschlag erlitten
haben und ich mir die Zeit nehmen konnte, ihnen zuzuhören.”
Die meisten Gespräche waren aber eher erfreulich, manche gar
witzig. So wie am letzten Tag noch: Da kam ein Stammkunde,
der erst da von meinem Abschied hörte und meinte:
‚Ach du lieber Gott, das
geht doch gar nicht!‘“
Maria beschreibt die Sauerländer als herzlich, offen, treu und
verlässlich. „Viele waren erst zurückhaltend, aber nachdem wir
uns besser kennenlernten, sind viele tiefe Beziehungen entstanden.“
Auch wenn sie jahrelang meist früh aufstehen musste, bei
Wind und Wetter auf dem Markt in Meschede stand, sagt sie
rückschauend: „Es gab nie Tage, an denen ich dachte: Nie wieder!
Ganz im Gegenteil. Es ist so schön, morgens in aller Frühe
diese Stille zu erleben. Egal zu welcher Jahreszeit.“
Maria geht mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden
Auge. Denn sie weiß den Demeter-Marktstand in Meschede
in guten Händen. Außerdem genießt sie es, in Zukunft
mehr Zeit zu haben: „Mein Alltag und mein Wochenablauf
werden nicht mehr so getaktet sein. Und ich freue mich, dass
ich mich jetzt mehr meiner großen Leidenschaft, der Kunst,
widmen kann.“ Wenn alles nach Plan läuft, wird Maria Fraune-Tillmanns
im September ihr eigenes Malatelier in Soest-
Röllingsen eröffnen. ■
WOLL Frühling 2021 - 51
„Nur bitte
nie mit
kalten
Füßen!“
Entspannung pur im Kneipp-
Erlebnispark Olsberg
Sonja Funke
Tourismus Brilon Olsberg, sabrinity
W
asser, Bewegung, Balance, Ernährung und
Genuss, Kräuter: Pfarrer Sebastian Kneipp wurde
vor 200 Jahren geboren und seine Lehre ist voll
im Trend. Im Kneipp ErlebnisPark Olsberg können sich Besucher
an der frischen Natur gut und gerne eine, aber auch
zwei bis drei Stunden beschäftigen, je nach persönlicher
Fitness und Zeit. Frei nach einem der vielen Leitsprüche
Kneipps: „Alles zu seiner Zeit und alles im rechten Maß.“
Ein großer Pluspunkt: Der Park, der sich über alle Teile des Kurparks
Olsberg bis in die Ruhraue Bigge erstreckt, ist komplett
ebenerdig, barrierefrei an fast allen Stationen und ausdrücklich
für Menschen mit Behinderung mitgebaut. Ideal kombinieren
lässt sich der Besuch auch mit einem Termin im zentralen
Covid-19-Impfzentrum des HSK. Die Konzerthalle liegt direkt
52 - WOLL Frühling 2021
RastOrt Kneipp-Park Dr.Grüne
am Eingang des Kneipp ErlebnisParks, in dem auch in diesem Jahr, falls
möglich, wieder ein vielfältiges Programm mit Kräuterführungen,
Wasseranwendungen, Taulaufen, Pilates-Einheiten sowie QiGong-
Übungen angeboten wird. Wir starten unseren Rundgang mit
Gesundheitspädagogin Mechthild Funke und Gesundheitsmanagerin
Christina Bödefeld am Parkeingang, an den fünf Kneipp’schen
Säulen und den Armbecken, direkt am Haus des Gastes und der
Olsberg-Touristik. „Der Armguss ist die Tasse Kaffee des Kneippianers“,
sagt Mechthild Funke. „Alles, was oberhalb des Bauchnabels
passiert, ist erfrischend, alles unterhalb beruhigend.“ Und sie
fährt fort: „Jeder kann das, nur gilt es, die oberste Regel Kneipps zu
beachten: Nie mit kalten Füßen ins kalte Wasser!“
Schon im vergangenen Jahr war der Kneipp ErlebnisPark im ältesten
Kneipp-Kurort NRWs ein Besuchermagnet. Von ihren Büros in der Touristik
aus haben Mechthild Funke und Christina Bödefeld die Menschen
jeden Alters beobachtet, wie sie ihre Arme an den Becken am Eingang
des Parkes eintauchten oder wie Familien in der Sonne am Olsberg Eck
pausierten. Diese Stelle unweit des Parkeingangs ist über Treppen erreichbar,
hier fließen Ruhr und Gierskopp zusammen; sie ist einer von
zehn RastOrten im Kneipp-Erlebnispark. „Auf das Wasser zu blicken,
ist eine ideale Möglichkeit, über die Lebensordnung, die Balance,
zu meditieren“, sagt Mechthild Funke. „Jeder hat doch etwas, das er
sprichwörtlich von sich wegfließen lassen möchte. Und umgekehrt
auch etwas Schönes, das einem entgegenkommen sollte.“
Armguss im Kneipp-Park Dr.Grüne
Wir gehen über eine Ruhrbrücke zu ihrem Lieblings-Ort im Park,
dem RastOrt Kräutergarten mit Streuobstwiese, außerschulischem
Lernort und Boule-Bahn. Stoffwechsel, Haut oder auch Erkältungskrankheiten:
In den acht Beeten wachsen von Thymian bis Rosmarin
die verschiedensten Helferlein, alles ist beschriftet. Bei ihren Führun-
WOLL Frühling 2021 - 53
Gesundheitsmanagerin Christina Bödefeld Kneipp Aktiv Weg Gesundheitstrainerin Mechthild Funke
gen geben die Kneipp-Animateure gern Auskunft. Die blühenden
Kräuter hätten sie über den Sommer am Leben gehalten,
sagte ein sehr betagtes Ehepaar zu Mechthild Funke. Fast jeden
Morgen hat sie die beiden beim Gießen angetroffen. Kürzlich
überreichten sie ihr ein Buch mit Fotos aus dem Kräutergarten,
blühende Kräuter von März bis Oktober.
„Wir haben die Fotos für die Brücke an der Ruhraue verwendet“,
freut sich Christina Bödefeld. In Bigge, an der renaturierten
Ruhr, spannt die im Herbst eingeweihte Brücke den Bogen
für den insgesamt 6,8 Kilometer langen Rundgang entlang
der zehn RastOrte an Ruhr und Gierskopp, zu denen auch
Out-Door-Fitness-Geräte und der Mehrgenerationenpark mit
Spielplatz sowie das Aqua Olsberg und der Lebensgarten am
Josefsheim gehören.
Im „Haus des Gastes“, direkt am Parkeingang hat auch Gesundheitsmanagerin
Christina Bödefeld, ihr Büro. Und von
hier aus sind es nur ein paar hundert Meter und einen Kurpark
weiter bis zu ihrem persönlichen Lieblingsort. Er liegt ganz im
Osten, im Kneipp-Park Dr. Grüne, einmal über die Bahnhofstraße
und kurz durchs neu gestaltete Olsberger Zentrum. Alte
Bäume, ein großer Teich, viele Ruhebänke (auch mit Dach) und
eine Handvoll Spielmöglichkeiten am Wasser sowie ein Barfußpfad.
Hier, wo mit dem Sanatorium von Dr. Grüne vor 126
Jahren die Kneipp-Tradition in Olsberg begann, ist ein großer
Entspannungsraum für alle Generationen eingerichtet. „Als wir
hier im Sommer After-Work-Pilates unter den Bäumen gemacht
haben, das war einfach schön“, sagt die Touristikerin, die in
jeder Mittagspause durch den Park spaziert. Wer es ihr nachmachen
und dabei Arme oder Füße ins Wasser eintauchen möchte,
nur zu: „Ein Handtuch“, erklärt Mechthild Funke, „braucht
man nicht. Einfach die Füße trocken laufen und zurück in die
Schuhe.“ Und dann weist sie nochmals auf eines hin: „Nie mit
kalten Füßen ins kalte Wasser!“ ■
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54 - WOLL Frühling 2021
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Traumhafte
Aussicht
Manfred Haupthoff
Bei einem Spaziergang im März entdeckt man manchmal noch die Spuren des Winters,
aber der Frühling hält schon Einzug, wie hier kurz vor Visbeck.
WOLL Frühling 2021 - 55
„Der Segler im Allgemeinen
ist ein weltoffener
Gesellschaftsmensch“
Markus Buscher segelt auf dem Hennesee
Sonja Nürnberger
Privat
N
icht mehr lange bis zum Feierabend. Draußen
scheint die Sonne. Markus Buscher kann den
Wind, der ihm die Haare zerzaust und das leichte
Schwanken unter ihm förmlich schon spüren. Er öffnet
die Webcam des Hennesees, schaut aufs Wasser und nickt
zufrieden. Gleich nach der Arbeit wird er sich aufs Rad
schwingen und sein Boot bereit machen, um aufs Wasser
rauszufahren und die Stille des Sees zu genießen.
Der 35-jährige Mescheder machte bereits in der Schulzeit seine
erste Bekanntschaft mit dem Segeln – die Abschlussfahrt: ein
Segeltörn in den Niederlanden. „Danach dauerte es aber noch
eine Weile, bis ich dem Segelsport vollends verfallen war“, erinnert
er sich. Der Segelclub Hennesee bot an, einen Segelschein
zu machen. „Dieses Angebot direkt vor der Haustür wollte ich
nutzen und habe mich direkt angemeldet.“ Die Theorie war
– wie eben immer – sehr theoretisch: Vorfahrtsregeln, Knoten
und Manöver mussten auswendig gelernt werden. „Der praktische
Teil war deutlich spannender. Denn da ging es wirklich
raus aufs Wasser.“ Weitere Segelscheine folgten: Inzwischen
darf Markus auch auf der Ostsee segeln und im Urlaub in
wärmeren Regionen geht er gerne raus aufs Mittelmeer. „2015
war es dann endlich Zeit für ein eigenes Boot“, berichtet er
nicht ohne Stolz.
Im Segelclub kommen Menschen zusammen, für die der
Segelsport Hobby und Entspannung bedeutet. „Aber der
Segelclub bietet – wenn keine Pandemie das Leben bestimmt
56 - WOLL Frühling 2021
– auch viermal im Jahr eine Regatta an“, erklärt Markus. „Vor
allem geht es aber eben darum, einen Nachmittag oder ein
Wochenende mit der Familie oder Freunden auf dem Wasser
zu verbringen.“ Dafür gibt es auch abseits des Segelns einige
Events: „Ob Heringsessen, Wanderungen oder ganz klassisches
Sauerländer Kartoffelbraten, der Segelclub bietet ein buntes
Programm an, das auch eine ebenso bunte Mischung an
Leuten anlockt.“ Jung und Alt, Frauen und Männer – die etwa
100 Mitglieder des Vereins zeigen einen schönen Querschnitt
komplett durch die Gesellschaft. „Viele Menschen denken,
dass Segeln ein besonders teurer Sport sei. Aber das stimmt
so nicht. Natürlich kostet es Geld, wie fast jedes Hobby. Aber
man muss kein Millionär sein“, stellt Markus klar.
Segeln im Sauerland
„Neben dem Hennesee gibt es natürlich auch noch andere
Seen im Umkreis. Speziell der Hennesee wird von uns Seglern
das ein oder andere Mal verflucht.“ Das liegt an seiner besonderen
Form – er ist sehr schmal und langgezogen – und der
Talsperre. „Als Segler ist man eben angewiesen auf den Wind.
Und hin und wieder ist es am Hennesee so, dass der Wind von
oben kommt, was das Segeln schwierig macht“, erklärt Markus
und fügt schnell hinzu: „Aber eigentlich liebe ich unseren
Hennesee!“ Und damit ist er nicht allein. Auch Segler aus dem
Ruhrgebiet haben ihre Boote hier liegen. „Es ist einfach ein
ruhiges Plätzchen, das nicht so sehr von Touristen überrannt
wird. Das schätzen auch Menschen von außerhalb.“
Für Markus als Mescheder ist es natürlich besonders praktisch,
eine Segelmöglichkeit direkt in der Nähe zu haben. „Ich kann
mich aufs Fahrrad schwingen und bin in zehn Minuten bei
meinem Boot, eine Viertelstunde später habe ich alles so weit
vorbereitet, dass ich lossegeln kann.“
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Faszination Segeln
Manchmal macht Markus das allein, wenn er nach der Arbeit
Ruhe braucht, geübt genug ist er inzwischen. „Aber es macht
natürlich mehr Spaß, wenn andere Leute dabei sind. Ganz
klar!“ Durch den Segelclub hat Markus schnell Kontakt zu anderen
Segelbegeisterten gefunden. Freundschaften haben sich
gebildet, auch zu Seglern in anderen Regionen Deutschlands.
„Der Segler im Allgemeinen ist ein weltoffener Gesell
schaftsmensch“, findet Markus und erinnert sich daran, wie
bereitwillig er immer mitgenommen wurde, als er noch kein
eigenes Boot hatte.
Im vergangenen Jahr hat er nun selbst angeboten, Menschen
mitzunehmen – auch solche, die noch keine Segelerfahrung
gesammelt haben: „Ich habe gesagt: Wer einmal ein Gefühl
für das Segeln bekommen möchte, der kann einfach mitkommen.“
Tatsächlich meldeten sich eine ganze Menge Interessierter,
die für ein, zwei Stunden mit aufs Boot kamen. „Vor allem
die Kinder hatten Spaß daran, wenn sie auch einmal selbst das
Boot steuern durften.“
Markus ist Segler aus Leidenschaft und die möchte er auch
anderen vermitteln: „Für mich ist das Segeln einfach ein
Kontrast zu meinem Alltag. Man konzentriert sich nur noch
darauf. Man ist quasi gefangen auf dem Boot, auf eine positive
Weise, die einem dabei hilft, dem Alltagstrott zu entkommen.
Der Kopf muss sich auf etwas völlig anderes konzentrieren als
die üblichen Probleme.“ Dieses befreiende Gefühl ist es, das
Markus am meisten fasziniert. „Und dann die Tatsache, dass
sich das Boot völlig ohne Motorkraft bewegt. Man muss ‚nur‘
die Segel richtig setzen und das Boot bewegt sich vorwärts.“ ■
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58 - WOLL Frühling 2021
Picknick
das Essen im Freien
Christel Zidi Tom Linke
der Landwirtschaft war es
früher üblich, die Mittags-
In pause auch gleich auf dem
Feld zu verbringen und dabei etwas
Mitgebrachtes zu verzehren. Wohlverdient
schmeckt das Essen an der
frischen Luft noch mal so gut. Eine
Decke, ein Korb mit etwas Essbarem,
ein paar Getränke - und viel frische
Luft. Das ist eigentlich schon alles,
was man benötigt.
Für ein Essen im Freien bereitet man
am besten Speisen vor, die auch kalt gut
schmecken: Kartoffel- oder Nudelsalat
(im Sommer lieber Essig und Öl statt
Mayo). Blattsalate halten nicht lange genug.
Lecker sind auch abwechslungsreich
belegte Sandwiches. Und dazu Frikadellen,
Chicken Wings oder Schnitzel.
Frisches Obst und/oder Kekse sollten
auch nicht fehlen. Zum Schluss noch an
Besteck und Geschirr, an den Korkenzieher,
eine Sonnencreme und Mückenspray
denken. Wichtig bei all dem ist,
dass man vorher nicht stundenlang in der
Küche steht, um alles vorzubereiten. Ein
Picknick soll schließlich ein im Ganzen
zwangsloses Vergnügen sein.
Schnell zubereitet und mal etwas anders
als der übliche Schichtsalat ist dieser:
Schichtsalat mit Fisch
Zutaten (für vier Personen):
200 g Rote Bete aus dem Glas
2 kleine Äpfel, 4 hartgekochte Eier
200 g Heringe, 1 kleine Zwiebel, geschält
3 EL Öl, 2 EL Apfelessig
Pfeffer, 1 Prise Zucker,
etwas Schnittlauch, etwas Zitronensaft
Zubereitung:
Rote Beete gut abtropfen, klein würfeln. Eier pellen, klein würfeln
Äpfel schälen, raspeln und mit Zitrone beträufeln
Hering abtropfen, in kleine Stücke schneiden und mit der fein gewürfelten
Zwiebel, dem Apfelessig, Salz, Pfeffer und Öl mischen. Zum Schluss
mit einer Prise Zucker abschmecken.Rote Beete, Äpfel, Eier in die Gläser
schichten. Dann Hering darauf geben. Mit Schnittlauch bestreuen. Gläser
gut verschließen.
WOLL Frühling 2021 - 59
Kräutersalze und Hexenlimonade
vom Hennesee
Zu Besuch bei der Kräuterkundigen Anna Kremer
Monika Lörchner
Susanne Droste
E
rflinghausen in der
Nähe des Hennesees.
Hier lebt die Wild- und
Heilkräuterpädagogin Anna
Kremer. Das etwas abseits
gelegene Dorf bietet genau die
richtige Umgebung, um sich auf
die Suche nach den Schätzen der
Natur zu begeben.
„Hier wachsen 40 bis 45 verschiedene
Kräuter“, erzählt Anna Kremer. Wer die pflücken
möchte, sollte ein paar Dinge beachten. „Nicht am Straßenrand
pflücken, nicht von gedüngten Mähwiesen und auch
nicht auf Hundestrecken“, rät die gelernte Hauswirtschafterin.
Ideal ist es abseits befahrener Wege, an steilen Böschungen
oder Flussläufen.
Die Faustregel lautet: Kann man die Blätter einer Pflanze
essen, gilt selbiges für Stängel und Blüten. Die erntet Anna
Kremer immer um die Mittagszeit, wenn der Tau weg ist und
sich die Kelche am weitesten geöffnet haben. Die Blüten darf
man übrigens auf keinen Fall waschen.
Und wenn ein Reh drauf gepullert hat? „Da müssen Sie sich
keine Sorgen machen“, sagt Anna Kremer und lacht. „Tiere
urinieren wurzelnah, damit die Pflanzen nicht in der Sonne
verbrennen.“
Am besten breitet man die Kräuter dann erst einmal im Freien
aus, damit Käfer rauskrabbeln können. Hat man alles gut getrocknet,
sind die Pflanzenteile zwei Jahre haltbar.
Kräuter im Sauerland: Viel mehr als nur Tee
„Wir hatten hier ja früher das
Hofhotel, da war ich in der
Küche. Heute kennt man das
überall, aber als ich vor 30
Jahren Blüten auf den Salat
gemacht habe, kam mein
Mann schon mal mit den Tellern
zurück.“ Frau Kremer lacht.
„Die Gäste hätten gesagt, ich solle
das Unkraut weglassen.“
Bereits als junges Mädchen wurde Frau
Anna Kremer von ihrer Großmutter in der
Kräuterheilkunde unterrichtet. Mit Mitte 50 machte sie
dann in Hallenberg eine zweijährige Ausbildung zur Wild- und
Heilkräuterpädagogin. Seitdem gibt sie Kräuterführungen.
Interessierte kommen dabei in den Genuss selbstgemachter
Kräuterdips, Pestos, Kräuterkuchen, Kräutersalze, Gelees und
Marmeladen. Aus süßen Kräutern, Apfelsaft und Mineralwasser
wird „Hexenlimonade“.
Anna Kremer
Aus ihrem Liebling, der Ringelblume, stellt die Erflinghäuserin
Salben und Cremes her. „Meine Enkel haben immer ein Döschen
von ‚Omas Zaubersalbe‘ in ihrer Kindergartentasche.“
Eine echte Alleskönnerin ist auch die Brennesel: „Sie enthält
nachweislich fast alle Vitamine und Nährstoffe, die wir
Menschen brauchen.“ Am besten erntet man die Pflanze im
März und April bevor sie blüht. Danach kann man ihre Samen
sammeln und als Gewürz verwenden. Bei Magenbeschwerden
hilft ein Tee aus Brennesel, Salbei, Thymian, Kümmel und
Fenchel. „Und beim ersten Halskratzen kaue ich Salbeiblätter.
Die wirken schmerzstillend und antibakteriell.“
60 - WOLL Frühling 2021
Rezept für Anna Kremers „Haustee“:
Man mische jeweils eine Handvoll Blätter
von Birke, Brennnessel, Walnuss, Himbeere,
Minze und Salbei. Dann vier Esslöffel
Tee mischung mit 1,5 Litern kochendem Wasser
aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Gift und Medizin
Wer selbst in die Welt der Kräuter eintauchen möchte, sollte
sich vorher gut informieren. Einige Arten haben giftige Doppelgänger.
Brunnenkresse kann mit Wasserschierling verwechselt
werden; der beliebte Bärlauch mit Gefleckten Ahornstab oder
dem Maiglöckchen. Und das Scharbockskraut, als Vitamin C-
Spender nach der Mangelerkrankung Scharbock (Skorbut) benannt,
wird giftig, sobald es blüht. Anfängern rät die 69-Jährige
daher, sich zunächst auf zwei oder drei Pflanzen zu beschränken.
„Die lassen Sie sich bei einer Kräuterführung dann genau
erklären. Mit Spitzwegerich oder Schafsgarbe etwa kann man
nichts falsch machen.“ Dabei soll man achtsam vorgehen, immer
nur ein bisschen pflücken und auf keinen Fall die Wurzel
herausreißen. Wer unsicher ist, kann Kräuter auch im eigenen
Garten züchten. Ringelblume und Kapuzinerkresse sind dabei
besonders unkompliziert. Im Kremerschen Garten wachsen
auch Dill, Bohnenkraut, Estragon, Kerbel und Beifuß. Zusätzlich
versorgt die mehrfache Großmutter die ganze Familie
mit Kartoffeln, Salaten, Bohnen, Möhren und vielen weiteren
heimischen Gemüsen. „Ich sage immer, was hier wächst, ist
auch gut für mich!“ ■
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der geltenden Corona Schutzverordnung
WOLL Frühling 2021 - 61
Die Plästerlegge
Christel Zidi
Martin Richter
W
enn es ordentlich geplästert,
also geregnet hat, kann
man den höchsten natürlichen
Wasserfall NRWs in seiner vollen
Pracht bewundern. Dann prasselt
das Wasser den Schierferfels (plattd.
Legge) gut 20 Meter hinunter. Daher
kommt auch sein Name: Plästerlegge.
Jetzt im Frühling ist die Plästerlegge,
in der Nähe der Ortschaft Wasserfall,
besonders sehenswert. Bei längerer
trockener Witterung kann er aber
auch schon mal trocken fallen.
Wer am Rande des Wasserfalls kleine
Bleikügelchen findet, ist auf ein Relikt
aus der Zeit des Bergbaus gestoßen. Bleierz
aus den angrenzenden Bergwerken
wurde geschmolzen und das flüssige Blei
in den Wasserfall geschüttet, wo es sofort
erkaltete und die Kügelchen bildete. ■
UNSER SPEKTRUM
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62 - WOLL Frühling 2021
Helmut und Sabine Kersting
Franz-Josef und Elfriede Senger Hans Georg Thiele Hubertus Becker
Traumhafte Aussichten und 460 Jahre Geschichte:
Wasserfall ist die Plästerlegge
und noch viel mehr
Sonja Funke
Iris Böning
W
asserfall. Es ist ein Ort,
der nach seiner größten
Sehenswürdigkeit benannt
ist, dem größten natürlichen Wasserfall
NRW‘s, der Plästerlegge. Doch
dies allein macht Wasserfall nicht
aus. Das kleine Bestwiger Örtchen
mit seinem guten Dutzend Häusern
hat viel Geschichte, die sich auch
rund um das Haus Gevelinghausen
und den legendären „Rennbaron“
Karl von Wendt dreht. Ihm gehörte
hier das meiste Land, er baute Skilifte
und das Fort Fun.
Wer lebt denn da so alles auf 620
Metern Höhe? Auf aktuell 45 Bewohner,
darunter eine Handvoll Kinder,
kommt Franz-Josef Senger, erste
Anlaufstelle für die WOLL-Reporter.
Es ist wie überall im Sauerland, viele
neue Bewohner zogen in den Ort, alt
Eingesessene verstarben, einiges an
Tradition ging flöten. „Früher hatten
wir hier eine Winterkirmes, da kamen
alle Familienmitglieder schon morgens,
und das mitten im Winter, zum ,Fickeltünnes‘
am 17. Januar, dem Namenstag
des Heiligen Antonius, unseres
Ortspatrons“, erinnert sich Franz-Josef
Senger mit glänzenden Augen. Es war
bis in die 80er eine Riesen-Sause. „Erst
feierten alle in den Häusern und abends
ging es in die Dorfschule oder in Mettens
Scheune, da wurde die Quetschkommode
rausgeholt und getanzt.“
Franz-Josef Senger arbeitete in der Aufbereitung
bei der Stollberger Zink-AG
in Ramsbeck. Durch die Nähe zur
Grube Aurora – ihr Eingang war nicht
weit von dort, wo heute die Marienkäferbahn
fährt - gab es den ein oder
anderen Bergmann, der aus Wasserfall
stammte. In den 70ern, da kamen mit
den Skiliften und Fort Fun, die Freiherr
von Wendt baute, die Touristen.
Viele Wasserfaller gründeten - wie auch
Sengers - eigene Gästehäuser. 1983
wurde die Dorfstraße auf fünf Meter
Breite ausgebaut, ein entscheidendes
Jahr. Viele alte Häuser mussten der Erneuerung
der Dorfstraße weichen, das
Ortsbild veränderte sich, viel landwirtschaftlicher
Charakter ging verloren.
Als die Winter noch schneereicher
waren, pilgerten die Skifahrer ins kleine
Örtchen. „Von hier kann man bis zum
Ettelsberg-Turm in Willingen sehen“,
sagt Helmut Kersting. Familie Kersting
führt noch ihren Bauernhof mit 70
Milchkühen. Parallel auch den Terras
WOLL Frühling 2021 - 63
Anerkannt von
sen-Campingplatz. Über Jahrhunderte
standen die Bauern im Ort in großer
Abhängigkeit zum Haus Gevelinghausen,
aber das ist Vergangenheit. Ein
ganz besonderer Hof, und gemeinsam
mit Kerstings einer der ältesten im Ort,
ist „Klögges“ gleich am Ortseingang.
Hier wohnt Landwirt und Holzunternehmer
Hubertus Becker. Zu seinem
Hof gehörte einst die St.-Antonius-Kapelle
– mindestens 300 Jahre alt und
eine echte Sehenswürdigkeit.
„Die Kindheit hier war genial“, sagt
Hubertus Becker, Jahrgang 1968 und
Vorsitzender des Vereins Dorfgemeinschaft
Wasserfall. „Wir konnten auf
der Dorfstraße Fußball spielen, auch
mal mit Kindern der Dauercamper.
Zu einigen haben wir bis heute Kontakt,
sie sind Mitglied im Dorfverein.“
Der Verein gründete sich 2010 zum
450-jährigen Ortsjubiläum, er hat 50
Mitglieder und richtet einmal im Jahr
das Schützenfest im Juli an Dorfhalle
und Dorfplatz aus, im Oktober gibt’s
ein Kartoffelbraten.
Ja, und was macht denn nun Wasserfall
so aus? „Wasserfall ist für mich
die Möglichkeit, allem zu entfliehen
und trotzdem auch zu jedem Trubel
hinzukommen, wenn man möchte“, beschreibt
Bewohner Hans Georg Thiele
sein Lebensgefühl in diesem kleinen
Örtchen.
Wer einmal hoch auf die Skihänge
oder zum Stüppelturm wandert und
die Aussicht aufs Fort Fun und aufs
halbe Sauerland genießt, der ahnt, was
die Wasserfaller an ihrem Ort lieben.
Es ist lange nicht nur die Plästerlegge,
die erkundet und bestaunt werden will,
Die St. Antonius-Kapelle
sondern Wasserfall im Ganzen. Gern
zu Fuß und unbedingt mit Zeit und
Proviant im Gepäck. ■
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64 - WOLL Frühling 2021
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Das diskriminierungsfreie Negertal
Sabina Butz Tourismus Brilon Olsberg GmbH
Die Neger bei Brunskappel
V
orab und ganz aufrichtig:
Ich bin ausdrücklich für diskriminierungsfreie
Sprache.
Das Wort „Farbige“ ist ein kolonialistischer
Begriff und negativ besetzt.
Diskriminierungsfreie Formulierungen
lauten: N-Wort, POC (People of
Colour) oder Schwarz (großgeschrieben).
Das leuchtet ein, wenn es um
Menschen geht. Schwierigkeiten habe
ich allerdings, wenn es sich um geographische
Bezeichnungen handelt:
Zum Beispiel wenn es um eine Landschaftsbeschreibung
im beschaulichen
und wunderschönen Sauerland geht.
Korrekt müsste es heißen: Das Dorf
N-Wort mit seinen 400 Einwohnern
unterteilt sich in Unter-N-Wort, Mittel-
N-Wort und Ober-N-Wort. Es liegt im
N-Wort Tal, welches wiederum seinen
Namen schon vor ca. 700 Jahren von
dem Flüsschen N-Wort, einem 17,7 km
langen, südwestlichen Nebenfluss der
Ruhr erhalten hat. Die Bewohner der
N-Wort Dörfer bezeichnen sich selbst als
N-Wortaner.
Man kann jetzt N-Wort durch POC
oder Schwarz ersetzen, das Ergebnis ist
ähnlich verwirrend: Pocaner nennen
sich die Einwohner von Ober-, Mittelund
Unter-Schwarz, am zauberhaften
Flüsschen POC, dessen Quelle Am
Kappelsberg nahe Schmallenberg-Rehsiepen
liegt.
Hm, zumindest bei der Quelle sind wir
ja wieder auf sicherem Boden. Woher
der N-Wort-Name kommt, ist bis heute
nicht geklärt. Vielleicht konnte vor 700
Jahren jemand dort ein dunkel farbiges
Flüsschen lateinisch benennen, etwa so,
wie die Porta Nigra in Trier zu ihrem
Namen gekommen ist? Allerdings
erscheint eine lateinische Ableitung äußerst
unwahrscheinlich, vor allem fehlt
jeglicher Beweis. Es könnte sich eher um
eine ganz andere Herleitung aus einem
Stamm „Nag“ handeln, dann könnte
man Fluss, Dorf und Tal doch einfach
in Nager umändern. Die Bewohner wären
dann halt die Naganer. Fall gelöst?
Aber muss das wirklich sein? Könnten
wir nicht bei den geographischen Bezeichnungen,
die nachweislich keinen
historischen Diskriminierungshintergrund
erkennen lassen, eine Ausnahme
machen? Andernfalls müssten wir doch
auch den thüringischen Ort Weißendorf
umbenennen. Das könnte dann die Bewohner
der Gemeinde Kotzen im Landkreis
Havelland in Brandenburg, ganz
frei von rassistischen Konnotationen, auf
die Idee bringen, sich diskriminierungsfrei
umzubenennen.
Nein, die Neger (der Fluß!), die Neganer
und auch das wunderschöne Negertal
sollen auch weiterhin so heißen
dürfen! ■
WOLL Frühling 2021 - 65
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Mit Neugierde,
Glück und Fußballleidenschaft
Michael Senske ist Datenwissenschaftler
beim FC Bayern München
Sonja Nürnberger
Tim Kramer & Privat
Geboren wurde er 1987 in
Dortmund, zog aber bereits
im Alter von drei Jahren
nach Neheim, wo er eine behütete
Kindheit und Jugend verbrachte, bis
er zum Studieren das Sauerland verließ.
Heute arbeitet Michael Senske
beim FC Bayern München – in der
Abteilung Spielanalyse und Innovation.
Der Weg dahin war ein spannender
und keinesfalls ein geplanter.
Die Leidenschaft für den Fußball kommt nicht von ungefähr.
„Mein Papa war sehr aktiv im Fußball – sowohl als
Spieler als auch als Journalist“, erinnert sich Michael Senske.
„Er hat mir als Kind natürlich immer viel erzählt und mich
gefragt, ob ich nicht auch in einem Fußballverein spielen
wollte.“ Das wollte er natürlich. SC Neheim, TuS Vosswinkel
und SC Bachum/Bergheim: „Bis zur C-Jugend hab ich
im Verein gespielt. Aber ich hatte immer den Konflikt, dass
meine Spiele und die der Bundesliga zur selben Zeit stattfanden
und ich doch lieber die Bundesliga-Spiele verfolgt habe“,
erinnert er sich lachend.
Aktiv Fußball zu spielen begann er erst wieder, als er in Bochum
zu studieren anfing – diesmal in einer Hobbymannschaft.
In Bochum studierte er Biochemie. Bachelor, Master,
zwischendrin einige Auslandsaufenthalt in Irland, Wales
und den USA, bis er sich schließlich für die Promotion im
Fach Chemie entschied. „Ich war immer gerne in der Uni
und habe deswegen davon geträumt, Professor zu werden“,
erzählt er. „Die Forschung hat mir von Anfang an viel Spaß
gemacht, im Labor zu sein und unbekannte Dinge zu untersuchen.“
Doch irgendwann kam er an einen Punkt, an dem
der Spaß nachließ und Zweifel aufkamen. „Irgendwie habe
ich gemerkt, dass das ganze Prozedere in der Forschung
vielleicht doch nicht so meins ist, der Publikationsdruck, der
Fokus liegt zu wenig auf dem Forschungsfeld und irgendwo
gehört eben auch einfach viel Glück dazu.“ Hinzu kommt,
dass eine Professorenkarriere sehr lange dauert: „Ich dachte
mir, wenn ich dann Ende 30 bin und merke, ich schaffe
das nicht, was mache ich dann?“ Das führte dazu, dass er
noch einmal in sich ging und ganz frei darüber nachdachte,
was er wirklich gerne machen würde. „Ich merkte, dass ich
in meiner beruflichen Zeit gerne über Fußball nachdenken
würde, dass es schön wäre, das Hobby irgendwie in den Beruf
einfließen lassen zu können.“
WOLL Frühling 2021 - 67
Vom Chemiedoktorand zum Start-up-Gründer
Er begann gemeinsam mit einem Kommilitonen und einem
Juniorprofessor ein Nebenprojekt aufzubauen. Zunächst starteten
sie mit sehr einfachen Fragen. Als das nicht mehr genug
war, überlegten sie sich, an den VfL Bochum, Michael Senskes
Lieblingsverein, heranzutreten. Was hatten sie zu verlieren? Er
hatte gelesen, dass ein dänischer Verein mithilfe von Datenanalyse
sehr überraschend Meister geworden war. Auf dieser
Grundlage schrieben sie dem VfL einen Brief und wurden
prompt eingeladen, um sich und ihre Ideen vorzustellen. „Wir
wollten anhand von Daten die Stärken der Spieler berechnen.
Es gab zu dieser Zeit bereits eine Menge Daten – allerdings
wusste nicht einmal der VfL, wie er dort herankommt.“ Michael
Senske merkte, dass aus der Zusammenarbeit dauerhaft
nichts werden würde und erzählte zufällig bei einem „Kaminabend“
in der Uni jemandem von der Wirtschaftsförderung
Bochum von seinem Projekt. Daraufhin kam die Idee auf, ein
Start-up zu gründen, „obwohl keiner von uns wusste, wie das
geht.“ Für die Bewerbung für den Förderwettbewerb „START-
UP-Hochschul-Ausgründungen“ wurde zunächst recherchiert,
ob die Idee auch für Amateurvereine interessant sein könnte.
Das war sie und so gingen Michael Senske und seine Kollegen
mutig, aber auch etwas nervös zur Vorstellung ihres Projektes
– und gewannen den Wettbewerb und damit mehr als
260.000 Euro für die nächsten 18 Monate. Das Projekt konnte
nun endlich richtig beginnen.
Michael Senske (re.) mit seinem Kollegen Patrick Balzerowski
Und plötzlich beim FC Bayern München
Wie der Zufall es so will, kam dann jedoch trotzdem alles
anders. Bei einem Grillabend kam ein Kontakt zum FC
Bayern München zustande, ausgerechnet zu jemandem aus
dem Bereich Spielanalyse. „Da wir ja gerade erst das Geld
bekommen und mit unserem Projekt begonnen hatten, hatten
wir schon fast abgesagt. Aber der FC Bayern blieb hartnäckig,
wollte nicht nur, dass wir das Projekt für ihn weiterführten,
sondern dass wir dort fest arbeiteten.“ Schnell war klar, dass
das wahrscheinlich eine einmalige Gelegenheit ist – außerdem
gab der Arbeitsplatz eine größere Sicherheit. „Der FC Bayern
München ist einer der besten Vereine der Welt und die
Chance, überhaupt in einem Fußballverein zu arbeiten, war
mit unserem Start-up nicht gesichert. Darum entschieden wir
uns, dass Angebot anzunehmen und gaben die Fördergelder
zurück.“ Am 1. Juli 2018 ging es dann tatsächlich los, in der
Abteilung Spielanalyse und Innovation als Datenwissenschaftler.
„Das war natürlich eine superspannende Anfangszeit in
Michael als Baby mit seinem Vater Paul
68 - WOLL Frühling 2021
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Michael Senske
München, gerade auch als Fußballfan“, erinnert sich Michael
Senske und grinst: „Ich hab zu meinem Kollegen gesagt:
‘Patrick, wir machen hier keine Selfies. Wir gehen da einfach
rein und verhalten uns ganz unauffällig.‘“ Aber etwas Besonderes
ist es natürlich schon: von der Dachterrasse sieht man den
Fußballstars beim Training zu und auf dem Gang wird man
von Uli Hoeneß gegrüßt. Servus!
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„Wir werten in unserer Abteilung Spieldaten der Mannschaften
aus – von den Profis bis zur U17. Unsere Hauptaufgabe ist
es, den Spielern eine Datennote zu geben, also eine objektive
Qualitätskennzahl für die Spielerleistung.“ Mittlerweile gibt
es außerdem eine futuristische Turnhalle, in der allerlei Dinge
gemessen werden, die später ausgewertet werden können.
Heimatliche Verbundenheit
Auch wenn Michael Senske nun für den FC Bayern arbeitet,
das Sauerland und seinen heimischen Fußballverein hat er
nicht vergessen. „Mein Vater sagt mir oft Bescheid, wenn der
SC Neheim spielt, dann gucke ich mir das immer an, wenn es
zeitlich passt.“ Vor allem kommt er aber auch immer wieder
gerne ins Sauerland. „Die heimatliche Verbundenheit ist
einfach immer noch da, nicht nur wegen meinen Eltern. Ich
bin einfach gerne dort, unternehme Wanderungen und genieße
die schöne Landschaft.“ ■
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WOLL Frühling 2021 - 69
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70 - WOLL Frühling 2021
Werkstätten St. Martin
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beruflichen und sozialen
Rehabilitation
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Frühlingserwachen
Robert Dröge
Kinder, wie die Zeit vergeht,
das Rad sich täglich schneller dreht,
und ehe du dich recht bedacht:
Der Winter vorbei – der Frühling lacht.
Das frische Grün, die ersten Blütenspitzen,
Vögel zwitschernd in den Bäumen sitzen,
balzend ihre Nester bauen,
ach, es gibt so viel zu schauen.
Schwalben, Störche, sie kehren zurück,
die Sonne lacht, helle Tage voll Glück.
Der Frühling, für viele die schönste Zeit,
wo alles im Wachsen, alles bereit.
Frühling, Lenz – ein jeder erwartet dich,
so auch der Schreiber dieses Gedichts. ■
Martin Richter
„DAS HABE
ICH GEMACHT!“
Inga Bremenkamp
Jürgen Eckert
Thomas Münstermann
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Der Werkstattbeschäftigte druckt
mit Hilfe des sog. Tampondruck ein
Logo auf.
“Das habe ich gemacht” hören wir oft, das macht uns und unsere
Werkstattbeschäftigten stolz, so Engelbert Kraft
Engelbert Kraft
Alle sechs Werkstattstandorte, hier
in Brilon, sind zertifizierte Unternehmen,
welche die ISO-Norm erfüllen.
Die Werkstätten St. Martin des Caritasverbandes Brilon e.V. sind ein hoch angesehener
Partner der Industrie und machen ihre Mitarbeiter stolz und glücklich
hätte ich nicht gedacht. Ihr seid ja
total vielseitig! Aber Tampondruck macht
‚Das
ihr nicht auch noch, oder?‘ Diese Frage eines
verblüfften und überaus positiv überraschten Kunden
durfte Engelbert Kraft mit einem klaren ‚doch‘ beantworten.
„Mit unseren Werkstätten in Brilon, Marsberg
und Winterberg sind wir extrem vielseitig und breit
aufgestellt. Wir haben überall Experten sitzen mit vielen
Händen, die helfen können, wenn es mal besonders
schnell gehen muss“, erklärt der Leiter der sechs Werkstattstandorte,
die als zertifiziertes Unternehmen die
ISO-Norm erfüllen.
Allein an dem Werkstattstandort Hinterm Gallberg in Brilon
gibt es eine eigene Schreinerei, einen großen Metall- und
Montagebereich sowie den Tampondruck und die Pulverbeschichtung.
„Vor allem die Kombination Metall- und Pulverbeschichtung
macht uns sehr leistungsstark. Wir können z.B.
Gehäuse für Ladegeräte nicht nur selbst bauen, sondern sie
auch direkt vor Ort veredeln“, berichtet Thomas Münstermann,
der technische Leiter der Werkstätten, die über den
Caritasverband Brilon e.V. Mitglied der ‚Big Six Brilon‘ sind.
An allen sechs Standorten arbeiten 650 Werkstattbeschäftigte,
die stolz sind auf das, was sie tagtäglich leisten. „‚Das
habe ich gemacht‘ hören wir oft von unseren Mitarbeitern.
Wir montieren viele Alltagsgegenstände wie Fahrradluftpumpen,
Siphons und viele andere Produkte, die unsere Werkstattbeschäftigten
im alltäglichen Leben wiedererkennen.
Natürlich macht sie und auch uns das wahnsinnig stolz“,
gibt Engelbert Kraft zu, der sich freut, dass die Werkstätten
der Caritas im Sauerland ein hoch angesehener Partner der
Industrie sind. ■
Hier geht’s zum Video:
Partner der Big Six
Caritasverband Brilon e.V.
Scharfenberger Straße 19
59929 Brilon
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WOLL Frühling 2021 - 71
Es klappert die Mühle...
Christel Zidi
S. Droste
Alte Kornmühle in Ramsbeck
Die alte Kornmühle ist gut 400 Jahre alt. Sie ist die einzig noch erhaltene Mühle in NRW mit ursprünglich drei
Mahlständen. Renovierungen und Instandsetzungen der mittelalterlichen Technik fanden u. a. in den Jahren 1810
und 1860 statt, wie anhand von Holzproben ermittelt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen alten Mühlen wurde das
Gebäude nur stillgelegt und nicht entkernt. 2014 wurde sie nach umfangreichen Renovierungen neu eingesegnet.
72 - WOLL Frühling 2021
Sägemühle Remblinghausen
Urkundlich belegt ist, dass schon 1671 an dieser Stelle eine Mühle stand. Wahrscheinlich wurde sie aber deutlich
früher gebaut, worauf auch die Ortsangabe “Auf der Sagemollen“ schließen lässt. Der Kern des heute noch vorhandenen
Gebäudes wurde 1809 errichtet, die Stellmacherwerkstatt 1889, das Turbinenhaus mit Kleesamen-Enthülsungsmaschine
und Schrotmühle 1926. Die Anlage ist eine in Westfalen außergewöhnliche Kombination von Maschinen
des holzverarbeitenden Gewerbes und der Dreschtechnik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Der Betrieb
wurde 1983 eingestellt
Schleimer Mühle in Niedersfeld
Sie ist die erste Mühle an der Ruhr. Erste Erwähnung fand sie in der „Türkensteuerliste“ von 1565. Angetrieben wird
die Mühle mit Wasserkraft. Hierzu wurde ein Graben von ca. 1,5 km Länge angelegt, der zu 50 % von der Ruhr und
zu 50 % von der Hille gespeist wird.1934 wurde eine Turbine eingebaut, die das Wasserrad ablöste.
Diese Turbine treibt heute noch die 1,5 Tonnen Roggen-Rückschüttmaschine an.
Zusätzlich wird ein Generator zur Stromerzeugung durch Wasserkraft in Betrieb gesetzt.
WOLL Frühling 2021 - 73
“Stütings Mühle” in Belecke
Die Korn- und Sägemühle in Belecke wurde von 1307 bis 1963 wurde genutzt. 1994 wurde die Turbine überholt,
die bis 1963 ihre Energie aus der Wasserkraft der Wester bezogen hatte. Die Mühle erzeugt 130.000 Kilowattstunden
Energie pro Jahr. Im Nachbargebäude, einer ehemaligen Fruchtscheune, ist heute die Ortsbücherei untergebracht.
Niederbergheimer Mühle
Der Kölner Erzbischof veranlasste 1551 den Bau der Mahlmühle. 1590 ging sie in den Besitz des Deutschen Ritterorden
zu Mühlheim. Später erwarb sie die Familie Bockum-Dolff und ließ sie 1787 mit neuester Technik ausstatten. Die angeschlossene
Sägemühle arbeitete bis 1972, der Mahlbetrieb wurde bereits 1960 eingestellt.
Heute befindet sich in der Anlage eine Kunstgalerie. Zur Stromerzeugung wird die Wasserkraft seit 1983 genutzt.
74 - WOLL Frühling 2021
Altenbürener Mühle
Am Ufer der Glenne, die bei Altenbüren entspringt und bei Rüthen in die Möhne fließt, steht die Altenbürener Mühle.
Hier wurde noch bis 1956 Korn gemahlen. Die Mühle wurde in ihrer Vergangenheit oftmals vom Blitz getroffen. Das erste
Mal geschah dies 1660. Damals baute man eine neue Mühle ein Stück abwärts der Glenne, die in 1710 und 1850 von
dem gleichen Schicksal heimgesucht wurde. Um dieser Gefahr auszuweichen, beauftragte der Eigentümer Kaspar Gerbracht
einen Wünschelrutengänger, der feststellte, dass sich dort vier Wasseradern kreuzen, die die vernichtenden Blitze
anzogen. Er ließ an den entsprechenden Stellen Bleibehälter in den Boden versenken und behob damit einen Missstand,
der so viel Leid gebracht hatte.
Wassermühle in Sundern-Linnepe
Mindestens 700 Jahre – aber vermutlich noch viel älter ist die Wassermühle in Linnepe. Hier befand sich in alter Zeit
eine gräfliche Bannmühle. Das bedeutet, dass der Graf das alleinige Recht zum Bau und Betreiben der Mühle hatte.
Die Bauern der Gemeinden ringsum mussten hier ihr Getreide mahlen zu lassen. Sie war noch bis 1932 in Betrieb.
WOLL Frühling 2021 - 75
Die “Spitze Warte” in Rüthen
“Spitze Warte” war ursprünglich die Bezeichnung für einen der drei Warttürme an der östlichen Grenze der mittelalterlichen
Feldmark der Stadt Rüthen. Als 1856, ca. 150 Meter nordöstlich der einstigen Warte, eine Windmühle
gebaut wurde, übernahm der Mühlenturm später diesen Namen.
76 - WOLL Frühling 2021
“Alte Wassermühle” in Meschede-Berge
Am Ortsausgang von Berge nach Wenholthausen liegt die “Alte Wassermühle” am Ufer der Wenne. Sie war noch bis in
die 1980er in Betrieb. 1991 wurde sie restauriert. Mauerwerke, Mahlwerke, das Stauwehr oder der alten Gewölbeofen
können besichtigt werden.
WOLL Frühling 2021 - 77
Irgendwas zwischen Hardrock und Punk
One Tape: eine junge Band aus Brilon,
die in keine Schublade passen will
Fabian ten Haaf, Mathis Kaup,
Ben Müthing, Hannes Muffert (v.l.)
Sonja Nürnberger
Privatarchiv
Leben ist kein Goldfischglas, man muss
sehen, wo man bleibt und gehen, wenn’s
„Das
am schönsten ist.“ In ihren Texten geht
es um zwischenmenschliche Beziehungen, um Gesellschaftskritik
und darum, klar Position zu beziehen gegen
Rechts. Um alles eben, was einen so mit knapp 20 Jahren
und überhaupt zur Zeit beschäftigt und beschäftigen
sollte.
Seit bald acht Jahren gibt es One Tape bereits. One
Tape, das sind Fabian (20) am Schlagzeug, Hannes
(19) am Bass, Ben (20) an der Gitarre und Mathis
(19) an den Vocals. Fast 140 Konzerte haben sie
bereits gespielt – etwas, was nicht jede Band von
sich behaupten kann. Vor allem nicht in diesem
jungen Alter.
„Wir haben zunächst als Coverband angefangen
und das ganze Sauerland abgespielt“,
erzählt Mathis. Nachdem sie einige Erfahrungen
gesammelt hatten, entschieden sie
sich bald, einen Schritt weiterzugehen und ihre eigene Musik
zu machen. 2019 nahmen sie schließlich ihr Debutalbum auf
und belegten den dritten Platz bei einem Nachwuchsbandwettbewerb
auf der Frankfurter Musikmesse. Vergangenen
August folgte Album Nummer zwei. Auf der Bucketlist* der
Band stehen aber noch weitere Ziele: auf großen Festivals
spielen und durchs Land touren etwa. Die Jungs machen die
Musik jedoch nicht, um berühmt zu werden – „auch,
wenn wir dazu nicht Nein sagen würden“ –, sondern
in erster Linie, weil sie „Bock darauf haben,
Mucke zu machen“ – ganz egal, ob für 20 oder
2.000 Menschen.
Inspiration für ihre Musik holt sich die Band
aus ganz verschiedenen Richtungen. „Wir wollen
nicht in eine Schublade gesteckt werden, um
uns nicht selbst einzuschränken. Wir sind One
Tape und wir machen One Tape-Musik“,
stellt Mathis klar. Will man es doch einordnen,
beschrieb ein Freund die Musik
einmal als „irgendetwas zwischen
78 - WOLL Frühling 2021
Hardrock und Punk“, ein Spektrum, das groß genug ist, um
sich kreativ auszutoben. „Aber am besten hört man selbst
rein und macht sich sein eigenes Bild.“
Von der Idee zum Song
Für einen neuen Song sammelt jedes der Bandmitglieder
seine Ideen und bringt sie zur Probe mit. In diesem Jahr sah
das durch die Pandemie ein wenig anders aus, aber die Jungs
sind gut aufeinander abgestimmt.
Besonders gerne erinnert Mathis sich an die Entstehung
eines Songs auf dem aktuellen Album: Anastasia heißt er und
handelt von einem Mädchen, das sie auf einem Konzert von
„Von wegen Lisbeth“ in Berlin kennengelernt hatten. „Vor
allem unser Bassist war sehr angetan und bekam sie nicht
mehr aus dem Kopf.“ Auf dem Heimweg setzten sie sich zusammen
und schrieben diesen Song. „Es war einfach so eine
besondere Stimmung. Eine große Stadt, neue Leute, so viele
Freiheiten und ein tolles Konzert und dann ist da für diesen
einen Abend dieses Mädchen, das am nächsten Tag weiter
nach Stockholm fliegt.“
Zukunft
In Zukunft will die Band weiter neue Songs schreiben und
auf der Bühne stehen. Dafür appelliert Mathis auch an jeden,
der Musik liebt, die Kulturbranche, wo es nur geht, in dieser
Zeit zu unterstützen. „Da sind ja nicht nur die Musiker an
sich, sondern all die, die dahinterstehen und dafür sorgen,
dass wir überhaupt wieder spielen können.“ ■
Kraftstoffverbrauch Volvo XC40 Momentum T2, 95 kW (129 PS),
Hubraum 1.477 cm3, in 1/100 km: innerorts 7,9, außerorts 5,3,
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Messverfahren}, C02-Effizienzklasse: B.
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greift zum Schutz von Personen aktiv bis zu einer Fahrgeschwindigkeit
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Vorstehende Angaben stellen zugleich das 2/3-Beispiel gern. §6a Abs. 4
PAngV dar. Bonität vorausgesetzt. Preise zzgl. Überführungskosten und zzgl.
Zulassungskosten. Gültig bis 31.03.2021. Beispielfoto eines Fahrzeugs der
Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht
Bestandteil des Angebots.
*Frei übersetzt: Das, was man noch erledigen möchte, bevor man stirbt.
WOLL Frühling 2021 - 79
Robert geht wandern:
Von Bigge auf den Olsberg (703 m)
Robert Hinkel
1Ihr parkt an der Schützenhalle in Bigge und geht die Straße „Ruhrufer“ an den Supermärkten
entlang, wo ihr noch Marschverpflegung bekommen könnt. Anschließend geht es in den
schönen Olsberger Kurpark:
2Dort seht ihr gleich, was die Glocke geschlagen
hat, bzw. wo es hinaufgeht:
3An der Tourismusinformation trefft ihr auf den
Friedrich-Wilhelm-Grimme-Weg (X27) und
folgt ihm die nächsten fünfeinhalb Kilometer.
Der Geburtsort des bekannten Dichters ist tatsächlich
Assinghausen. Oberhalb von Olsberg verläuft
der Weg 500 Meter über einen Trampelpfad, der
etwas versteckt rechts im Wald verschwindet:
80 - WOLL Frühling 2021
4Wenn man sich an den Kneippweg (Wanderzeichen
K) Richtung Waldaltar und darüber hinaus hält,
geht man kurz und steil auf den Olsberg und wieder
runter. Meine Wanderung ist aber knapp 5 km länger und
hält sich an den X27, der nun auf einem breiten Weg langsam
ansteigt:
5An einer Wiese hat man Aussicht auf das Gebiet
meiner Winter-Wanderung 2019/20 von Bruchhausen
auf den Langenberg.
6Aber die Aussichten werden noch besser. Hinter
der Wiese verlasst ihr den X27 nach rechts bergauf
und folgt dem Olsberg Gipfelsteig, der zu einem
bemerkenswerten Rastplatz führt. Hier hat man einen
180°-Rundumblick von Winterberg bis zum Arnsberger
Wald nördlich von Bestwig, mit dem Ruhrtal 300 Meter
unter euch:
7Das ist die wohl aussichtsreichste kostenlose
Bank mit Tisch, die das Sauerland zu bieten
hat. Das kann ich nicht beschwören, aber
ich komme viel herum, kenne viele Ecken. So eine
Kombination kenne ich nur vom kahlen Asten, wo
man aber im Turm gekaufte Speisen und Getränke
verzehren sollte. Alle anderen haben nicht so einen
Rundumblick oder ihnen fehlt der Tisch.
WOLL Frühling 2021 - 81
8Auch wer die Abkürzung über den Kneippweg bergauf genommen hat, bekommt eine schöne Aussicht auf dem Olsberg-
Gipfel. Mit einem Mikroskop könnte man auf dem Foto den Teutoburger Wald rechts am Bildrand sehen.
10
Auch unten im Ruhrtal solltet ihr keine wackeligen
Beine haben. Sonst rutscht ihr vom Ruhrhöhenweg
(XR) in den Olsberger Stausee.
9
Ich hoffe, ihr habt noch Kraft in den Beinen.
Jetzt verliert ihr die 350 Höhenmeter über dem
Ruhrtal innerhalb von 3,3 km Kneippweg (K).
Ab dem Staudamm wird das Gelände leicht: Erst geht ihr
500 Meter der Straße „zum Stausee“ entlang, dann über
die Ruhrstraße am Café Hagemeister. Anschließend geht
es noch mal durch den Kurpark an der Ruhr entlang, diesmal
auf der rechten Seite. Dort trefft ihr nochmal auf den
X27, dem ihr auch links über die Brücke der Stadionstraße
folgt und schon seid ihr nach knapp 16 km zurück an der
Schützenhalle.
82 - WOLL Frühling 2021
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WOLL Frühling 2021 - 83
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Eine bemerkenswerte
Ausbildungsvielfalt
– von Tradition
bis Moderne
Im Berufsbildungswerk Bigge werden über
30 verschiedene Berufe ausgebildet
Inga Bremenkamp
Josefsheim Bigge
„Es
ist etwas ganz Besonderes mit Holz zu arbeiten. Ich verbinde das immer so ein wenig mit dem Gefühl
des ‚nach Hause Kommens‘. Es ist einfach dieser spezielle Geruch und das Material, das sich toll
anfühlt – ich mache das einfach total gerne,“ schwärmt Luise, die im BBW Bigge gerade eine Ausbildung
zur Fachpraktikerin für Holzbearbeitung absolviert.
Der Fachpraktiker für Holzbearbeitung
ist nur eine von mehr als 30 Ausbildungsmöglichkeiten,
die das Berufsbildungswerk
Bigge (kurz: BBW Bigge),
einem Geschäftsfeld des Josefsheim
Bigge, anbietet. „Berufsbildungswerke
bieten Menschen mit Handicap
berufliche Bildungswege an, wobei wir
in Bigge auf Menschen mit Körperbehinderungen,
Lernbehinderungen,
Hörschädigungen, Autismus-Störungen
und ADHS spezialisiert sind“, erklärt
Martin Künemund. „Das Ziel ist immer,
die Teilnehmer bei der Berufsfindung,
in ihrer Ausbildung und auch bei
ihren ersten Schritten auf dem Arbeitsmarkt
zu unterstützen“, führt der Leiter
des Berufsbildungswerks fort.
Zur Auswahl stehen Berufe aus ganz
verschiedenen Richtungen. Auf der Angebotsliste
ist mit dem (Orthopädie-)
Schuhtechniker beispielsweise ein sehr
traditionsreiches Handwerk zu finden,
während die Mediengestalter noch jungen,
modernen Berufsweg folgen. „Wir
bilden kaufmännische, handwerkliche,
technische, agrarwirtschaftliche sowie
Berufe, die dem Dienstleistungsbereich
zuzuordnen sind, aus. Alle Berufe
werden am Ausbildungsende mit einer
Prüfung vor der jeweiligen Kammer
abgeschlossen und sind entsprechend
staatlich anerkannt“, sagt Künemund,
der stolz darauf ist, dass die Teilnehmer
mitten im Sauerland dort lernen, arbeiten
und wohnen, wo andere Urlaub
machen. „Ich wohne hier im Internat
und komme eigentlich aus Hessen. Im
84 - WOLL Frühling 2021
Sauerland ist es echt schön, die Luft ist
super und ich fühle mich sehr wohl“,
verrät Chantal, die derzeit eine Ausbildung
im Holzbereich absolviert.
Wenn es das Maß an Selbstständigkeit
zulässt, haben Auszubildende auch die
Chance, in kleinen Wohngemeinschaften
in Bigge oder Olsberg zu leben. Ein
wichtiger Schritt in die Selbständigkeit
nach erfolgreich absolvierter Ausbildung.
Das Angebot auf dem Campus
in Bigge wird komplementiert durch
das Heinrich-Sommer-Berufskolleg,
was die Wege für alle kurz macht und
den Austausch unter den unterstützenden
Kollegen vereinfacht.
Für Teilnehmer – so werden Auszubildende
des BBW Bigge traditionell
genannt die nicht gleich wissen, welche
Ausbildung für sie die richtige ist,
werden berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
durchgeführt. Ermöglicht
durch die Arbeitsagenturen haben die
Teilnehmer hier die Möglichkeit, in
maximal elf Monaten verschiedene Berufe
kennenzulernen und auszutesten.
„Unser Ziel liegt darin, am Ende der elf
Monate so viele junge Menschen wie
möglich in eine Ausbildung zu vermitteln.
Dass sie in dieser ersten Testphase
eine große Anzahl an Berufen austesten
können, ist natürlich ein großer Pluspunkt
und hilft sehr bei der anschließenden
Entscheidung, welcher Beruf
mit Blick auf die jeweiligen Fähigkeiten
und Interessen in Frage kommt und
welcher eben nicht“, erklärt Christian
Nolte, einer der Bildungsbegleiter des
BBW Bigge. Gerade diese individuelle
Begleitung zeichnet den Erfolg des
BBW Bigge aus, dies bestätigen immer
wieder hervorragende Bestnoten, die
Auszubildende trotz ihrer Handicaps
immer wieder erreichen. ■
Interessierte Schüler:innen, Eltern,
Lehrer:innen, Schulsozialarbeiter: innen
oder Rehaberater:innen informieren
Mitarbei ter:innen des Berufsbildungswerkes
gerne persönlich, bspw. per Videochat
über die Vorberufliche oder Vollzeitschulische
Bildungsangebote, Duale
Ausbildungsangebote sowie ergänzende
Angebote zum Lernort Wohnen.
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Wege zusammen gehen, Ziele gemeinsam Unterstützung
des BBW Bigge erreichen!
Nach Abstimmung sind zudem
individuelle Beratungstermine für Interessierte
vor Ort möglich.
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Telefon:
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WOLL Frühling 2021 - 85
Freie Ritterschaft von Ense
Matthias Koprek
Freie Ritterschaft von Ense
Mittelalterfreunde mit
Anspruch und Humor
Die Freie Ritterschaft von Ense ist eine Interessensgemeinschaft
von rund 15 Männern und Frauen,
die ihre Leidenschaft für das Mittelalter miteinander
teilen. Gegründet wurde die Gruppe von Michael
Bartloff. Auslöser für seine Leidenschaft war der eher zufällige
Besuch eines Mittelaltermarktes vor vielen Jahren.
„Dort habe ich mir – ganz Kind im Manne – ein Schwert
gekauft“, erzählt der 50-Jährige. „Irgendwann dachte
ich mir: Das Schwert ist viel zu schade, um nur an der
Wand zu hängen. Du musst irgendetwas damit anfangen.“
Daraufhin hat er sich nach Mittelaltergruppen in der
Umgebung umgeschaut und ist einer Gruppe in Lippstadt
beigetreten, um den Schwertkampf zu erlernen.
Teilnahme an Mittelaltermärkten in der Region
Daraus ist 2005 die Freie Ritterschaft von Ense entstanden, die
ihr Marktlager regelmäßig auf Mittelaltermärkten im Umkreis
von rund 100 Kilometern aufschlägt. Das Lager umfasst
mehrere authentische Zelte aus Naturleinen, eine Koch- und
Feuerstelle, einen überdachten Essbereich mit hölzerner Tafel
und natürlich das Waffen- und Rüstungslager. Das Lagerleben
wird so wie vor 800 Jahren praktiziert.
Besonders prachtvoll präsentiert sich des Grafen Zelt, das mit
einem Steckbett, einem Tisch, mehreren Reisetruhen, Fellen
und Lampen ausgestattet ist und die gräflichen Waffen und
Rüstungen beherbergt. In ihm nächtigt Graf Wilhelm Konrad
86 - WOLL Frühling 2021
Das Wappen der Ritterschaft
von Ense, der von Michael
Bartloff verkörpert wird. Die
fiktive Figur ist stark an
Conrad von Ense angelehnt,
den Stammesvater des Rittergeschlechts
von Ense. Das
Geschlecht ist bereits 1250
urkundlich erwähnt und ihre
Angehörigen waren Vasallen der
Grafen von Werl.
Bartloff erkundigte sich seinerzeit bei der
Kirche über die Adelsgeschlechter in der Region
und erhielt vom Niederenser Pastor Josef Dohmann persönlich
die Genehmigung, den Namen Wilhelm Konrad von Ense zu
tragen, weil es heute keine wirklichen Nachfahren mehr gibt.
Mittelalterliche Charaktere mit historischem Bezug
Um dem echten Grafen nicht zu nahe zu treten, nennt er sich
Wilhelm Konrad. Auch wenn alle Vorkommnisse, die im Zusammenhang
mit der Figur geschildert werden, auf realen Ereignissen
beruhen, erfolgt die Darstellung des fiktiven Grafen
letztlich nach eigenem Ermessen. Ähnlich ist es auch bei den
anderen Mitgliedern der Ritterschaft, die alle einen Charakter
verkörpern.
Freiherr Hermann von Ense zum Beispiel ist der fiktive Bruder
von Wilhelm Konrad und nimmt die absolute Gegenrolle zum
raffgierigen Grafen ein, der dem schimmernden Gold weitaus
stärker zugetan ist als den notleidenden Untertanen. Hermann
ist zweifelsohne der bessere Kriegsherr – fachlich und menschlich
–, hat jedoch das Pech nur der Zweitgeborene zu sein. Und
so existiert zwischen den adeligen Brüdern ein permanentes
Schauspiel, das von Hohn und Spott, Intrigen und Kontroversen
geprägt ist. Bartloff findet große Freude an seiner unterhaltsamen
Rolle als eingebildeter und rechthaberischer Snob – wie
man heutzutage sagen würde. Auf Mittelaltermärkten spielt die
Gruppe beispielsweise Hexenprozesse und Diebesverfolgungen
nach. Ein Langfinger schlendert durch die Stände, stiehlt und
ergreift die Flucht. Der eingeweihte Händler brüllt lauthals
los und verfolgt den Dieb mit einem riesigen Kochlöffel. Die
Marktwachen schnappen sich den Räuber und führen ihn dem
Grafen vor. Der Prozess wird vorbereitet, der Dieb muss zu Gericht
sitzen und wird schließlich verurteilt.
Als das wird immer mit einem Augenzwinkern gespielt und
ist deshalb umso unterhaltsamer. Wenn Wilhelm Konrad von
Ense die Steuern von den Händlern eintreibt, die jeden zehnten
Taler abdrücken müssen, wird gern auch mal der Bezug zur
heutigen Mehrwertsteuer hergestellt. „Wir wollen die Menschen
für das Thema begeistern und das funktioniert mit Unterhaltung
weitaus besser als mit trockener Geschichte“, sagt Bartloff.
Aufwendige Gewänder und originalgetreue Requisiten
Das Lager
Im Lager
Dabei nimmt die Freie Ritterschaft von Ense ihr Hobby durchaus
ernst. Wer einen höheren Stand einnehmen will, muss die
Blick ins Grafenzelt
WOLL Frühling 2021 - 87
Grundvoraussetzungen dafür mitbringen, indem er
zum Beispiel Fechten kann und die damalige
Ausdrucksweise beherrscht. All das kann
man aber in der Gruppe lernen. So hat
sich ein Mitglied innerhalb von vier Jahren
vom einfachen Soldaten zum ersten
Ritter entwickelt. Dazu gehört auch,
dass man sich die notwendige Bekleidung
und Ausrüstung beschafft. Das
sind keine profanen Kostüme, sondern
authentische Gewänder, die ihrem historischen
Vorbild sehr nahe kommen.
So ließ sich die Ritterschaft von einem Gewandungsschneider
zum Beispiel Wappenröcke anfertigen,
die an ihr Wappen angelehnt sind. Dieses wiederum ist nicht
das Wappen von Ense, das ein Hoheitszeichen ist und deshalb
nicht verwendet werden darf. Es handelt sich vielmehr um
das Familienwappen der Familie Busche, der Michael Bartloff
angehört: „Meine Großeltern hießen noch Busche. Es ist das
private Ritterwappen meiner Familie, das ich in der Ritterschaft
wieder zum Leben erweckt habe.“
Auf den Märkten bietet die Freie Ritterschaft
Mittelalter zum Anfassen. Die
Besucher dürfen sich Zelte, Rüstungen
und Waffen nicht nur anschauen,
sondern auch ausprobieren. Das
kommt vor allem bei Kindern gut
an, die gern mal in eins der Kettenhemden
schlüpfen. Zumindest
soweit sie das Gewicht von bis zu 45
Kilogramm tragen können. Coronabedingt
konnte die Ritterschaft ihr
Hobby in den letzten Monaten nur sehr
begrenzt ausüben. „Wir stehen in den Startlöchern
und sind wieder auf Märkten präsent, sobald
es möglich ist“, sagt Bartloff hoffnungsvoll. ■
Graf Wilhelm Konrad von Ense
Grußwort des Grafen von Ense
Seyd gegrüßt, wertes Volk und fühlet Euch willkommen.
Von Ense kommen wir daher, doch jeder darf mit uns im
Bunde stehen und uns auf unseren Wegen begleiten. Ein jeder,
gleich welchem Standes, sey uns willkommen. Kein Obulos
wird von Euch verlangt, keine Lehe, keine Zeche. Gemeinsamkeit
ist das was zählt, um alte Tage zu neuem Glanze
führen. All Jene, die zu uns gefunden, das magische Portal
durchschritten haben, seyd gewiss, Ihr habt unsern Dank. Im
Besondren Jene von einst, die uns aufs Neue die Treue boten.
Euch sey gesagt: Mit Euch an unserer Seite, wird selbst die
größte Armee das Felde räumen. Die Zweifler, die sich nicht
wagen und um Gottes Beistand fragen: Schreibt die Formel
ritterschaft.ense@web.de in einen Zauberkasten und nennt
Euer Anliegen. Eine geistreiche Antwort sey Euch gewiss.
Auf bald, Euer Graf Wilhelm Konrad von Ense
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88 - WOLL Frühling 2021
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die Grenzen ihrer Heimat hinaus zu einem
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Ihre Aufträge erhält sie mittlerweile
deutschlandweit, aus Saarland, Berlin,
Schleswig-Holstein oder Bayern. Sie arbeitet
selbst & ständig im Auftrag ihrer Kunden,
dazu gehören neben Architekten und Ingenieuren
sowohl Bauträger, Makler, Zimmerer
und Designbüros als auch Banken und
private Bauherren.
Ob Anbau, Umbau oder Neubau, zum
umfangreichen Spektrum ihrer bereits
erfolgreich umgesetzten Projekte im Hochbau
zählen nicht nur klassische Ein- und
Mehrfamilienhäuser, Garagen und Carports.
Sondern auch Büro- und Geschäftshäuser,
Hotels, Senioren- und Pflegeheime,
Kita´s sowie Fachmärkte, Werkhallen und
landwirtschaftliche Nutzbauten.
Im Auftrag ihrer Kunden erstellt sie auf
Wunsch vollständige Bauvorlagen, digitalisiert
Bestandspläne, erstellt 3D-Visualisierungen
der geplanten Gebäude oder sie
entwirft selbst individuelle Grundrisse. Auch
die nötigen Unterlagen der „Eingriffsbewertungen
für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“
gemäß Bundes-Naturschutzgesetz
sowie Teilungserklärungen in Form eines
„Antrags auf Abgeschlossenheitsbescheinigung“
hat sie in ihr Angebot aufgenommen.
Die Bestandsaufnahme von Gebäuden anhand
von Aufmaßen vor Ort gehört ebenso
zu ihren Leistungen. Sollten also keine
Unterlagen mehr vorliegen oder ein Aufmaß
zwingend erforderlich sein, dann sind sie
hier genau richtig.
Der ständige Kontakt mit ihren Kunden
macht ihr riesigen Spaß und die enge Zusammenarbeit
mit Fachplanern, Bauleitern,
Handwerkern sowie Behörden ist ihr sehr
wichtig. Dazu sagt sie: „Ein guter Entwurf
und dessen Umsetzung entsteht über Kommunikation.“
„Ich habe in meiner mehr als 27-jährigen
Berufserfahrung an unterschiedlichen
Projekten mitgewirkt und bringe sehr viel
Erfahrung aus der Planung im Bauwesen
mit, sowohl im Massiv- als auch im Holzbau.
Dennoch besuche ich regelmäßig Fortbildungen,
um mich immer weiterzubilden.
Dazu zählt auch das barrierefreie Bauen, was
für mich ebenfalls unerlässlich ist.“
„Ich arbeite nicht… ich tue das, was ich
liebe.“ verrät sie uns.
„Es ist meine Passion, die Menschen auf
dem Weg in ihr neues Zuhause zu begleiten,
sie dabei zu unterstützen und zu inspirieren,
ihre Wünsche und Bedürfnisse erfolgreich
umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit
meinen Bauherren ist immer unglaublich
spannend. Jedes neue Projekt ist so individuell,
wie der Mensch, der da hinter steht.
Manche Tage sind schon mal anstrengend,
aber nicht stressig. Wenn ich im flow bin,
schaue ich nicht auf die Uhr, da kann es
Anzeige
auch schon mal etwas später werden. Ich
bin ständig kreativ und skizziere meine
eigenen Ideen auf. Das Wort Urlaub macht
mich nervös.“ sie lacht: „Ich gönne mir zwar
immer wieder eine kleine Auszeit, aber ich
kann nicht Nichts tun, dass ist gegen meine
Natur. Ich visualisiere oder baue immer
irgendetwas, entweder mit den Händen
oder in meinem Kopf. Gedanken schaffen
Realität.“
Aktuelle Bauvorhaben in 2020/21:
• Neubau Mehrfamilienhaus mit 8
Wohneinheiten und Tiefgarage in Olpe
• Neubau Einfamilienwohnhaus in Eslohe,
Erflinghausen, Reiste, Niederberndorf
und Hirschberg
• Neubau Einfamilienwohnhaus mit
Einliegerwohnung, Garagen und
Pool in Stadtbergen (Bayern)
• An- und Umbauten in Hallenberg,
Züschen, Sundern, Kückelheim,
Meschede, Neuenrade und
Battenberg (Eder)
• Neubau „Tiny-House“ in Möhnesee
• Bestandsaufnahme und Aufmaß
Produktionshalle mit Verwaltung in
Eslohe und Fachwerkhaus in Arpe ■
WOLL Frühling 2021 - 89
Von Raubwürgern
und Neuntötern
Besondere Singvögel im Sauerland
Sonja Nürnberger
Werner Schubert
W
er etwa in meinem Alter ist, erinnert sich vielleicht noch an ein Bild aus der Kinderfernsehserie
„Als die Tiere den Wald verließen“: Ein grimmig dreinblickender Vogel sitzt in
einem Busch, auf dessen Dornen kleine Mäuse aufgespießt sind. Kein besonders schöner
Anblick. Aber entspricht das wirklich der Realität und gibt es einen
solchen Vogel auch bei uns? Die Antwort lautet: ja!
Etwa 70 Singvogelarten gibt es bei
uns im Sauerland. Von Buchfink
und Rotkehlchen hat wohl jeder
schon einmal gehört und würde
beide wohl auch auf Anhieb erkennen. Die
„Geschwister Fürchterlich“, die beiden Vogelarten mit den
wenig sympathischen Namen Raubwürger und Neuntöter kennt
aber vielleicht noch nicht jeder. Letzterer war eben der, bei dessen
Anblick man als Kind auf dem Fernsehbildschirm doch etwas
schlucken musste.
Beide sehen sie aus wie der typische Comicbandit mit ihrem
schwarzen Streifen, der sich durch die dunklen Augen zieht. Die
Männchen des Neuntöters haben einen rostroten Rücken und
einen grauen Kopf, während die Weibchen und Jungvögel eher
bräunlich sind. Der Raubwürger ist etwas größer als der Neuntöter
und sowohl Weibchen als auch Männchen sind eher grau-weiß gefärbt
und haben einen dicken schwarzen Hakenschnabel.
Natürliche Lebensräume erhalten
Neben Großinsekten ernähren sich Neuntöter und Raubwürger auch
von kleinen Säugetieren wie eben Mäusen. Sie brüten bevorzugt in
dornigen Büschen und Hecken. Dort legen sie sich auch ein Vorratslager
für magere Zeiten an. Spießplätze nennt man die Orte, an denen sie
ihre Beute auf den Dornen aufspießen. Sie liegen versteckt im Dornengestrüpp,
sodass sie nicht von anderen Vögeln geplündert werden.
Männchen und Weibchen der Neuntöter
unterscheiden sich deutlich in ihrer Färbung.
90 - WOLL Frühling 2021
Doch eventuelle Räuber sind nicht das größte Problem vom
Neuntöter und Raubwürger. Die Lebensräume für die beiden
Arten werden immer kleiner. Durch die deutliche Intensivierung
der Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten ist die Population
des Neuntöters deutlich zurückgegangen und auch der
Raubwürger ist inzwischen vom Aussterben bedroht. Während
man ihn in Ostdeutschland noch häufiger findet, ist er in Westdeutschland
fast ausgestorben – außer im Sauerland. Er mag die
Landschaft bei uns, aber auch hier nimmt die intensiv genutzte
Agrarlandschaft immer mehr Raum ein. Es sind natürliche Weideflächen,
die gefördert werden müssen, damit der Lebensraum
für die gefährdeten Vogelarten erhalten bleibt.
Augen und Ohren auf
Wer mit offenen Augen und Ohren durch das Sauerland läuft,
entdeckt vielleicht den ein oder anderen Vogel und schaut einmal
genauer hin. Zilpzalp, Feldschwirl oder Eichelhäher – gerade bei
einem Spaziergang im Frühling fliegen sie einem über den Weg
und sorgen für den richtigen Soundtrack, der den Frühling erst
richtig zum Frühling macht. ■
Mit dem schwarzen Streifen, der sich durch die Augen zieht,
sieht der Raubwürger aus wie ein Bandit.
Werner Schubert, Leiter und Geschäftsführer der
Biologischen Station Hochsauerlandkreis, der mir
für diesen Artikel bereitwillig Auskunft gegeben
hat, empfiehlt besonders einige der wunderschönen
Wanderwege um Marsberg und Brilon. Einen Eindruck
verschaffen, kann man sich beispielsweise auf
YouTube bei „Naturschätze Südwestfalens“.
Natürliche Weideflächen sorgen für den Erhalt des Lebensraums
von Raubwürger und Neuntöter.
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WOLL Frühling 2021 - 91
Advertorial
Aus Kälte Wärme machen?
Mustersiedlung für ökologische Wärmeversorgung im Soester Norden
Es klingt paradox oder zumindest verwirrend: „Kalte Nahwärme“
lässt sich klimaschonend und effektiv für die Wärmeerzeugung nutzen.
Mit der Realisierung des bundesweit größten „Kalte-Nahwärme-Netzes“
für ein Neubaugebiet werden in Soest Maßstäbe gesetzt.
Stephan Werthschulte, Geschäftsführer der Tilia GmbH, erläutert,
wie das funktioniert und was an dem Projekt zukunftsweisend ist.
WOLL: Herr Werthschulte, in der Theorie soll es angeblich
möglich sein, aus anderen Metallen Gold zu machen. So ähnlich
hört es sich an, wenn aus Kälte Wärme entstehen soll …
Stephan Werthschulte: Ein wenig Verwirrung stiftet der Name
„Kalte Nahwärme“ schon. Gold können wir mit „Kalter Nahwärme“
leider noch nicht herstellen, aber zumindest können wir
es Menschen damit umweltschonend warm machen. Natürlich
gelten auch für die Energieversorgung physikalische Gesetze, die
den technischen Rahmen vorgeben.
WOLL: Warum wird in Soest eine Mustersiedlung
geplant, bei der vor allem eine sogenannte
ökologische Wärmeversorgung
im Mittelpunkt steht?
Stephan Werthschulte: Soest hat sich
zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral
zu werden. Ein solches Ziel zu erreichen,
inkludiert notwendigerweise auch die
„Wärmewende“, da über die Hälfte der CO 2
-
Emissionen dem Heizungsbereich zuzuordnen
sind. Diese Wärmewende bedeutet den weitgehenden
Verzicht auf fossile Energieträger, oder, noch besser,
deren Substitution. Auch die Sektorkopplung gehört dazu, die
Verzahnung von Strom, Wärme und Mobilität. Diese Bereiche
wurden bislang weitgehend unabhängig voneinander betrachtet.
Die Erfahrungen zeigen, dass Klimaschutzprojekte im Gebäudebestand
oft kompliziert und kostspieliger sind, da sie die bestehende
Infrastruktur verändern. In Soest wird auf der grünen
Wiese ein Neubauquartier geschaffen, das ideale Vorausetzungen
mit sich bringt, frisch und anders zu denken.
WOLL: Und was hat die Firma Tilia damit zu tun?
Stephan Werthschulte: Tilia hat sich seit Gründung im Jahr
2009 zum Ziel gesetzt, ökonomische und ökologische Werte zu
schaffen. Nicht das eine oder das andere. Dies tun wir rund um
die Themen Energie, Wasser und Abwasser, Mobilität, Smart
City sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Wir sind überzeugt
davon, dass diese Themen sehr vernetzt sind, und ich denke, darin
liegt die Stärke der Tilia: Projekte mit dem Blick über den
„Tellerrand“ anzugehen. Die Stadtwerke Soest, die das „Kalte
Nahwärme-Netz“ entwickeln, bauen und betreiben, haben die
Tilia als Projektpartner an Bord geholt. Man schätzt unsere
„Neutralität“ in der Lösungsfindung, unsere interdisziplinären
Kompetenzen, eine gute Prise Innovation und den Willen, etwas
umzusetzen. Unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den
Stadtwerken Soest leben wir schon seit ein paar Jahren.
WOLL: Wie funktioniert das bundesweit größte „Kalte-Nahwärme-Netz“?
Stephan Werthschulte: Herkömmliche Wärmenetze werden
mit einer Vorlauftemperatur von circa 70–100 Grad Celsius gefahren.
Das ist notwendig, da älterer Gebäudebestand ohne Fußbodenheizung
und KfW Effizienzstandard höhere Temperaturen
benötigt. Ein Neubaugebiet, das diesen Standard vorgibt und in
dem alle Gebäude eine Fußbodenheizung haben, die mit einer
Vorlauftemperatur von circa 30° C operieren, kann anders
versorgt werden.
Das „Kalte Nahwärme-Netz“ in Soest
kommt ohne Heizzentrale aus. Es bezieht
die sehr konstante Temperatur von circa 10
Grad Celsius aus horizontal verlegten Erdkollektoren,
die oberflächennah in circa
1,5–3m verbaut werden. In den Häusern
wird diese Wärme über Wärmepumpen,
die ihren Strom am besten aus Photovoltaikanlagen
beziehen, auf die für die Fußbodenheizung
erforderlichen 30° C und danach auf die
für das Trinkwarmwasser notwendigen 65° C gebracht.
Im Sommer kann das System auch grundsätzlich zur Kühlung
der Gebäude genutzt werden, indem das „kalte“ Heizwasser die
Raumwärme aufnimmt und über das Erdreich rückgekühlt wird.
WOLL: Welche Vorteile hat das System? Für die Hausbesitzer?
Für die Umwelt? Für die Stadt?
Stephan Werthschulte: Der Hausbesitzer hat den Vorteil einer
sehr ökologischen und ökonomischen Versorgung, welche die
Bauvorschriften nachhaltig erfüllt. Die Heiz- und Kühlfunktion
erhöht den Wohnkomfort. Der Wildwuchs von Luft-Wasser-
Wärmepumpen an Nachbars Grenze und Schallemissionen werden
verhindert. Ich sehe auch ästhetische Vorteile, indem nicht
mannigfaltige, unterschiedliche Techniklösungen in Gärten oder
auf Dächern verbaut werden. Wenn ein Kunde dazu noch grünen
Strom, zum Beispiel über eine von den Stadtwerken errichtete
Photovoltaikanlage, für seinen Haushaltsstrom oder seine E-
Mobilität einsetzt, wäre er nahezu CO 2
-neutral. Zudem bieten
die Stadtwerke einen 24/7 Service an. Weitere zukunftsweisende
110 92 - - WOLL Frühling Frühjahr 2021
Bausteine, die der Kunde bekommen
kann, sind Highspeed Internet
und E-Mobilität.
Die Umwelt freut sich, weil kein
Gasnetz für fossilen Gaseinsatz
verbaut wurde und das Kalte-
Nahwärme-Netz ohne Komforteinbußen
substanziell CO 2
einspart.
Für Soest und seine Bürger ist
dieses Projekt ein starkes Signal in
Richtung Klimaneutralität. Daher
ist es konsequent, bei einem
„Neubauquartier“ auch „neue
Wege“ zu gehen.
Prinzip „Kalte Nahwärme“ Netz
WOLL: Gibt es auch Nachteile
oder Einschränkungen?
Stephan Werthschulte: Jede Medaille hat zwei Seiten. Meiner
Meinung nach ist der größte Nachteil im Soester Konzept, dass
nicht jeder Häuslebauer sein eigenes Technikkonzept umsetzen
kann. Und wir hatten die Möglichkeit von Erdsonden mit tieferen
Bohrungen von bis zu 100 m geprüft. Diese sind wegen
der geologischen Situation und der wasserführenden Schichten
nicht möglich.
WOLL: Welche Rolle übernimmt die Firma Tilia?
Stephan Werthschulte: Ich denke, am besten kann man unsere
Rolle beschreiben mit: Wir sind der Kümmerer. Wir unterstützen
die Stadtwerke Soest bei der Planung und Umsetzung des
Projektes. Gemeinsam haben wir die Fragestellungen beantwortet:
Was ist das beste Konzept, wie können wir es technisch umsetzen?
Wird es ökonomisch machbar sein? Welche CO 2
-Minderung
können wir erreichen? Es macht Spaß und motiviert
enorm, wenn man die Zukunft mitgestalten kann.
WOLL: Welche neuen Energie-Konzepte oder -Ideen erwarten
uns in Zukunft?
Stephan Werthschulte: Oscar Wilde hat mal gesagt: „Das Unerwartete
zu erwarten, verrät einen durchaus modernen Geist.“
Das Unerwartete trifft uns in vielen Bereichen des Lebens. Für
die Energieversorgung gilt dies auch. Wir schalten Kohlekraftwerke
ab, setzen Ziele der Klimaneutralität und Investmentfonds
investieren in Nachhaltigkeit. Natürlich kann man einige Entwicklungen
kontrovers diskutieren. Auf jeden Fall bleibt es spannend,
schauen wir nur auf die vielen disruptiven Innovationen
der letzten 25 Jahre.
Ich denke, die Zukunft wird bunt sein, wir werden nicht eine
einzige Lösung für unsere Energieversorgung haben, sondern sie
wird sich an regionalen Unterschieden
ausrichten, zum Beispiel
die Nutzung industrieller
Abwärme. Momentan reden alle
über Wasserstoff. Das Potential,
das sich da bietet, teile ich, aber
man muss im Blick behalten,
für welche Anwender und wann
Wasserstoff ausreichend wirtschaftlich
zur Verfügung stehen
wird. Grundsätzlich wird es aber
eine Mischung aus Vermeiden
und Ersatz durch Erneuerbare
Energien sein.
Für Deutschland wünsche ich
mir mehr „Umsetzungskraft“.
Potentiale erkennen und umsetzen
ist ein Unterschied. Solange
wir Dieselbusse in Innenstädten einsetzen, benötigen wir für
Städte nicht ultrakomplexe Konzepte, sondern viele Projekte, die
sofort positive Wirkung entfalten.
WOLL: Welche anderen Projekte/Maßnahmen im Sauerland
realisiert Tilia?
Stephan Werthschulte: Wir unterstützen Industrieunternehmen,
Stadtwerke und Kommunen bei Energie-, Wasser- und
Nachhaltigkeitsthemen. Dazu gehören die Entwicklung von
Smart City-Konzepten, Photovoltaik-Nutzung, Umstellung
öffentlicher Beleuchtung auf LED, das Identifizieren von Effizienzpotentialen
und die Entwicklung realistischer Pfade in die
Klimaneutralität.
WOLL: Wird jetzt alles grün? Was ist da gerade los?
Stephan Werthschulte: Normalerweise verändert sich ein
„Mindset“, also das Fenster, durch das wir die Welt sehen, langsam.
Corona hat den Menschen erfahren lassen, wie anfällig
unsere Art des Lebens und des Wirtschaftens sind.Diese Ängste
und Unsicherheiten beschleunigen die Nachhaltigkeitsdebatte
und verändern unsere Denkweise. (hh)
Tilia bietet Unternehmen und Kommunen Lösungen rund um
die Themen Energie, Wasser und Abwasser, Mobilität, Smart
City sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. 150 Mitarbeiter an
Standorten in Deutschland und Frankreich begleiten bereits
mehr als 500 Projekte.
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insgesamt neun Hebebühnen, von denen
zwei auch für Wohnmobile geeignet
sind. Ein “Automatikspülgerät”, durch
das die Langlebigkeit eines Automatikoder
DSG-Getriebes erhöht wird, findet
sich dort ebenfalls. „Neu ist die 3D-
Achsmessanlage“, berichtet Dirk Schulte,
„Damit kann schnell und präzise die
Achsgeometrie des Fahrzeuges überprüft
werden.“ Wichtig zu wissen für
alle, die ein tiefes Schlagloch übersehen
haben und ihr Auto vermessen lassen
müssen. Die vorbildlich ausgerüstete
Werkstatt wissen nicht zuletzt auch seine
Mitarbeiter zu schätzen. Im 14-köpfigen
Team gibt es einen Meister, drei
Gesellen und sechs Auszubildende. „Der
Nachwuchs ist mir besonders wichtig“,
erklärt der KFZ-Meister den hohen
Azubi-Anteil, „So begegnen wir dem
Fachkräftemangel in der Zukunft.“ Der
seit 2012 als KFZ-Meister selbständige
Dirk Schulte steht auch dem Thema
Elektromobilität sehr offen gegenüber,
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94 - WOLL Frühling 2021
Josef Sommer aus Brilon und sein himmlisches Hobby
Über den Wolken...
E
in Hobby wird mit viel Bedacht gewählt und begleitet einen oft ein
Leben lang. Es geht nicht darum, die Zeit „totzuschlagen“, sondern in
eine andere Welt abzutauchen und eigene Ideen und Träume verwirklichen
zu können.
Petra Kleine
sabrinity
Der knallgelbe Motorflieger, eine
Wilga 35, schraubt sich hoch in den
blauen Himmel und setzt dort mehrere
Fallschirmspringer ab. Deren regenbogenbunte
Schirme öffnen sich und
die Springer steuern mit Armen und
Beinen, bis sie schließlich punktgenau
auf der markierten Fläche am Boden
landen. „Perfekte Landung, so soll’s
sein!“ freut sich Josef Sommer. Der
71-jährige Briloner ist Modellbauer
aus Leidenschaft. Was wir hier gerade
erlebt haben, war wie bei den Großen,
nur eben „en miniature“.
Bereits drei Mal war Josef Sommer
Deutscher Meister mit seinem Fallschirmspringer-Modell.
Seine Werkstatt
könnte voller Pokale stehen, aber er ist
zu bescheiden, sie alle dort auszustellen.
Ich sehe mir seinen Fallschirmspringer
genauer an und bin begeistert von den
vielen liebevoll gefertigten Details, wie
dem handgenähten Schirm. Die absolute
Krönung sind die maßgefertigten
Ledersprungstiefel, die in mühevoller
Handarbeit entstanden. „Schließlich
bin ich gelernter Orthopädieschuhmachermeister“
erklärt Josef Sommer
und lacht. „Daher war mir dieses
Tüpfelchen auf dem „i“ ein besonderes
Anliegen!“
Wie der Vater, so der Sohn…
Von seinem Vater hat er übrigens nicht
nur Beruf und Geschäft übernommen
(das ehemalige Orthopädiehaus Sommer
in Brilon), sondern auch die Liebe zum
Modellsport, das die ganze Familie
teilte. „Als ich ein kleiner Junge war, war
die Technik noch nicht so weit entwickelt.
Aber im Rahmen des Möglichen
haben wir unser Hobby betrieben,“ erinnert
er sich. „Da meinem Vater das
WOLL Frühling 2021 - 95
Bauen mehr lag als das nervenaufreibende Fliegen (da kann
es schon mal schnell zum Absturz kommen), durfte ich schon
früh die selbstgebauten Modelle fliegen.“
Ferngesteuerte Segelflieger, Motorflugzeuge, Fallschirmspringer
und auch diverse Hubschrauber sind in Josef Sommers gut
bestückter Werkstatt zu finden. Viele davon sind selbst gebaut,
denn das ist Modellbauer-Ehre! Alle benötigten Werkzeuge
liegen übersichtlich griffbereit und, wie ich finde, sehr ordentlich
parat. „Na ja, so ordentlich nun auch nicht“, meint Josef
Sommer und zeigt augenzwinkernd auf das Schild an seiner
Wand: „Geniale Menschen sind selten ordentlich. Ordentliche
selten genial.“
Allein in der Werkstatt,
zusammen auf dem Flugplatz
An den Werkstattmaschinen befinden sich schon wieder neue
Modellbauteile, die gerade in Arbeit sind. Wirklich fertig
ist man als Modellbauer ohnehin nie, dafür kann man aber
herrlich abschalten beim Bauen. Natürlich gibt es aber auch
Zeit für Geselligkeit und fachlichen Austausch mit Gleichgesinnten,
sofern Corona das erlaubt. Josef Sommer gehört zu
den Gründungsmitgliedern des Modellflug-Clubs Brilon, der
kommendes Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern kann.
„Technik faszinierte mich schon immer“, so Sommer, der
auch gerne Ski fährt, wandert oder mit dem Mountainbike
unterwegs ist. „Früher war die größte Angst, dass es
aufgrund der nicht ausgereiften Technik zu Abstürzen
kommt. Heute liegt das Problem eher „zwischen den
Ohren“, denn man muss 100%ig konzentriert sein beim
Fliegen“, verrät er mir. „Ich habe mich auch erst langsam
an Loopings und Rollen mit meinen Kunstfliegern herangetastet,
aber nach und nach wird man mutiger,“ ergänzt
er verschmitzt und am Strahlen seiner Augen erkennt man
die Liebe zu seinem Hobby und seine Begeisterung fürs
Fliegen. ■
96 - WOLL Frühling 2021
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Oventrop ist ein weltweit erfolgreiches
Unternehmen – auch und vor allem
dank einer ganz besonderen Mentalität
Sauerländer hat ein sehr gutes Gespür
dafür, ob jemand eine Rolle spielt oder ob
„Ein
er das, was er tut, authentisch und mit Herz
tut. Uns Oventropern sind Menschlichkeit, Persönlichkeit
und der Respekt und das Verständnis füreinander extrem
wichtig“, sagt Bernhard Schaub, der seit 40 Jahren im
Unternehmen und heute Mitglied der Geschäftsleitung ist.
Das Familienunternehmen Oventrop gibt es seit 170 Jahren
und wird heute in der 5. und 6. Generation durch die Inhaberfamilien
Fähnrich und Rump geführt. Seit der Gründung
1851 wird das Unternehmen aus Olsberg mit Herz und Leidenschaft
geführt. „Meine Güte, was haben wir alles erlebt“,
fängt Bernhard Schaub an zu erzählen. „Wir haben uns vom
Komponentenhersteller zu einem Systemanbieter entwickelt,
wir haben schon einige Krisen wie die Ölkrise der 1970er
überstanden und sind heute in der ganzen Welt zu Hause,
auch wenn unsere Wurzeln im Sauerland liegen“, führt der
Vertriebs- und Marketingleiter fort.
„Die Erfindung des Heizölfilters nach dem Krieg war unser
Durchbruch und machte uns in ganz Europa bekannt. Seitdem
ist viel passiert und wir entwickeln uns immer weiter.
Wir sind ein modernes Unternehmen, das sich marktgerecht
verändert und sich den Themen der aktuellen Zeit stellt“, versichert
Bernhard Schaub.
„Heute gibt es kaum noch jemanden, der kein Oventrop
Produkt im Hause hat. Die meisten unserer Produkte sind im
Heizungskeller“, ergänzt Michael Scheller, Oventrops Leiter
des Marketing- und Produktmanagements. „Wir sind für das
gute Raumklima sowie das warme und saubere Wasser aus
Ihrem Hahn verantwortlich. Das, was vermutlich schon jeder
in der Hand hatte, ist der Thermostatkopf an der Heizung
– der kommt in der Tat sehr häufig von uns“, sagt Michael
Scheller, der seit zwei Jahren Oventroper ist. ■
Hier geht’s zum Video:
Partner der Big Six
Oventrop GmbH & Co. KG
Paul-Oventrop-Straße 1 | 59939 Olsberg
+49 2962 82 0 | mail@oventrop.com
WOLL Frühling 2021 - 97
Fiona Hoppe gibt nicht nur auf der Motocross-Strecke Gas
Wenn das Startgatter fällt …
Sauerländer LEUTE –
Der MENSCH dahinter
Paul Senske
Tom Linke
das Startgatter fällt, dann hat man
alles vergessen und will einfach nur Gas
„Sobald
geben.“ Fiona Hoppe aus Neheim-Moosfelde
ist leidenschaftliche Motocrosserin mit dem ambitionierten
Ziel, in mittelbarer Zukunft Weltmeisterin
in dieser atemberaubenden Sportart mit dem duellen
Motorrad gegen Motorrad und den spektakulären
Sprüngen zu werden. Die 20-Jährige, angehende Studentin
weiß, was sie will und arbeitet mit knallhartem,
körperlichem Training, viel Disziplin und Verzicht
sowie klarer Tagesstruktur auf dieses Ziel hin.
Rumhängen, auf Neudeutsch „Chillen“, ist nicht ihr
Ding: „Ich brauche Struktur in meinem Leben.“ Ein
schwerer Rennunfall vor zwei Jahren warf sie nicht
aus der Bahn. Fiona kämpfte sich in die Überholspur
zurück und schöpfte neue Kraft und Energie - nicht
nur für ihre sportliche Karriere.
98 - WOLL Frühling 2021
Bei dem Unfall auf der Motocross-Strecke „Am Hafnerhäule“
des MSC Schnaitheim (bei Heidenheim) zog sich
die Neheimerin eine schwere Verletzung am rechten Fuß zu.
„Ich bin bei einem Sprung zu weit gekommen und gegen den
nächsten Hügel geprallt“, erinnert sie sich. „Der gesamte Fuß
sollte versteift wer- den.“ Ihre Karriere hing am
seidenen Faden.
„Dank der tollen ärztlichen
Versorgung“
in der BG Unfallklinik
Murnau, harter
Arbeit und einem nicht
leichten Reifepro-
zess („Lohnt sich überhaupt
der ganze
Aufwand?“) gelang ihr
das Comeback,
zunächst bei
Trainingsfahrten
Mitte 2019 auf
ihrer Heimstrecke
des MSC Voßwinkel.
„Bei der ersten
Fahrt habe ich vor Freude
unter dem Helm geweint.“ Dass sie nach der
Verletzung gar ihr erstes Rennen beim Ladies
Cup in Northeim gewann, machte ihr Glück
und das ihrer Eltern Sandra und Udo, die bei
jedem Rennen dabei sind, perfekt, auch wenn
Fiona auch heute noch zweimal in der Woche
ihren Fuß behandeln lassen muss. „Die
Verletzung hat mir gezeigt, was mir der
Sport auf meiner 250 ccm
Viertakt Husqvarna
bedeutet. Sobald
man auf dem
Motorrad sitzt, das
Feeling wieder hat,
sind alle Bedenken verschwunden,
man genießt
nur noch. Ich habe neue
Kraft geschöpft und Energie
getankt. Die Zeit war
eine Schule fürs Leben.
Das Crossen hat mich viel
selbstbewusster gemacht.“
14 Stunden knallhartes
Training in der Woche
Für ihre sportlichen Ziele arbeitet Fiona hart. Gute 14 Stunden
Training sind in der Woche angesetzt, bevor es im Frühjahr
wieder auf die Strecken gehen soll. Im elterlichen Haus
in Moosfelde hat Fiona, die den Status einer Profisportlerin
hat, sich ein Sportzimmer eingerichtet. Zudem trainiert sie
bei ihrem Personal Trainer Bernd Schiermeister aus Welver,
der auch ihr Mentalcoach ist und die Trainingspläne erstellt.
Ihr Tag ist streng getaktet. Von 6.30 bis
8.30 Uhr arbeitet sie im Moosfelder
Kindergarten St. Elisabeth,
den ihre Mutter Sandra leitet.
Danach findet die
erste Trainingseinheit
statt,
nach dem
Mittagessen die zweite. „Ich brauche
die klare Struktur und will nicht
rumhängen.“ Fiona weiß, dass aufgrund
ihrer sportlichen Karriere der Kontakt
zu ihren Freundinnen leidet. Der Verzicht
fällt ihr nicht leicht. Inzwischen ist sie mit
Davide befreundet, der aus der Nähe von
Hamburg kommt und ebenfalls Motocross
fährt.
Auch was ihr Studium und ihre berufliche
Zukunft betrifft, hat Fiona klare Vorstellungen
und rechtzeitig Gas gegeben. Nach dem
Realschulabschluss in Neheim („Ich war
auch Schulsprecherin“), baute sie im letzten
Jahr am Berufskolleg in Olsberg ihr Abitur
mit den Leistungsfächern Sport und Biologie
sowie gleichzeitiger, erfolgreicher
Ausbildung zur Freizeit-Sportleiter(in).
Im Sommer will sie mit ihrem Studium
Sportwissenschaft und angewandte Trainingswissenschaft
entweder an der Ruhr-
Uni Bochum oder der privaten Hochschule
DHGS in Unna beginnen. „Mit meiner Arbeit in der Kita
will ich mein Studium finanzieren. Später würde ich gerne
als Sportpsychologin arbeiten.“
WOLL Frühling 2021 - 99
„Das finale Ziel ist und bleibt
der WM-Titel“ (Fiona Hoppe)
Pulverbeschichtung
Ihre Karriereschritte sind fixiert. Im letzten Jahr
fanden die Rennen statt, natürlich unter strengen
Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen.
In diesem Jahr sind elf Rennen der deutschen
internationalen Rennserie der Frauen und sechs
WM-Rennen geplant. Fiona will 2021 weltweit
unter die Top-Ten, in den folgenden Jahren
soll es in die Top Five und aufs Podium gehen.
„Das finale Ziel ist und bleibt der WM-Titel“,
betont Fiona. Dabei hofft sie in nächster Zeit
Mitglied eines WM-Teams zu werden, das sich u. a.
in organisatorischer und infrastruktureller Hinsicht
um sie kümmert. Bisher gehört sie zum kleinen Twenty
Suspension-Team. Zu den Rennen fährt sie im Wohnmobil
mit ihren Eltern, denen sie „unendlich dankbar“
ist. „Meine Eltern stehen voll dahinter.“ Gleichzeitig freut
sich Fiona, dass sie mit dem Unternehmen BRISTA, einen
Betrieb aus dem Industriegebiet Ense-Höingen als treuen
Sponsoring-Partner an ihrer Seite hat, der sie auch in diesen
nicht einfachen Zeiten begleitet. ■
„Fiona wollte schon mit drei Jahren aufs
Motorrad“ (Mutter Sandra Hoppe)
Parallel schmiedet sie ihre sportliche Karriere, die ihr
praktisch in die Wiege gelegt wurde. Vater Udo war 25
Jahre ein erfolgreicher Motocrosser beim MSC Voßwinkel.
„Fiona wollte schon mit drei Jahren aufs Motorrad“,
erzählt Mutter Sandra. Zunächst ging es aber mit dem
Laufrad in den Garten, danach unternahm Fiona auf
einem schnuckeligen Kinder-Motorrad erste Fahrversuche.
Mit acht Jahren fuhr sie ihr ersten Rennen auf einer
Kawasaki mit 65 ccm und ließ die Jungs hinter sich. „Erst
lachten, dann staunten und schließlich schwiegen sie“,
erzählt Fiona, deren Karriere Schritt für Schritt Fahrt
aufnahm. Wichtig war vor allem, so Vater Udo, dass
ihre Tochter „die Fahrtechnik beherrscht, mit Kopf und
Respekt fährt“. Die Vorgaben ihres Lehrmeisters hat Fiona
stets vor Augen, wenn sie Gas gibt. Sie treibt einen Sport,
der es in sich hat. Motorrad gegen Motorrad, spektakuläre
Sprünge, das jeweils in 25 Minuten plus zwei Runden.
TRADITION KOMPETENZ QUALITÄT
Franz Brinkmann GmbH · Oesterweg 16 · 59469 Ense-Höingen
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100 - WOLL Frühling 2021
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Hellweg-
Sauerland haben eine gute
Botschaft zu vermelden: „Die Betriebe
hier bilden weiterhin aus und
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ihrer Suche möchte das Netzwerk
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Hier gibt es freie Stellen
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kann dann telefonisch, per Videochat
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freigeschaltet. Auch darüber hinaus
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Das Partnernetzwerk: IHK Arnsberg, Agentur für Arbeit Meschede - Soest, Unternehmensverband
Westfalen Mitte, Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe, Landwirtschaftskammer NRW, Handwerkskammer
Südwestfalen, Hochsauerlandkreis, Kommunale Koordinierungsstellen KAoA, WirtschaftsFörderungsGesellschaft
Hochsauerlandkreis, Kommunen für Arbeit im HSK, DGB Region Südwestfalen
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des Ausbildungskonsens Hellweg-Sauerland.
102 - WOLL Frühling 2021
Manuka Honig gibt einen
Energy-Boost in den Frühling
Marco Van der Kooi
Sandra Peetz
W
ie schön ist es doch, die Spezialitäten der
Welt zu kombinieren mit regionalen und
saisonalen Lebensmitteln aus dem Sauerland.
„Gutes Essen sollte für uns alle doch ein Hochgenuss sein.
Deinem Körper einen guten und gesunden Kraftstoff geben,
um den Umwelteinflüsse entgegenzuwirken.
Mit Manuka Honig aus Neuseeland kannst du deine Abwehrkräfte
stärken, der spezielle Wirkstoff Methylglyoxal
(auch MGO genannt) ist der perfekte „Energy-Booster“ für
den Frühling. Morgens einen Löffel Manuka hält den Arzt
auf Abstand. Mit Manuka Honig lässt sich auch hervorragend
kochen.
Beim Erwärmen oder Erhitzen bleibt der MGO-Gehalt im
Honig stabil und kann so seine gesunde Kraft auch in einem
Gericht entfalten.
Der Manuka hat einen puren Geschmack, leicht erdig, etwas
Schärfe und eine eingebundene Süße. Eine perfekte Kombination
aus Gewürzen aus der Ferne, Birnen und Zwiebeln
aus der Region, dazu frisch säuerlicher Ziegenkäse.
Die Birnen werden in Portwein mit Nelken, Manuka-Honig,
Zimt und Tonkabohnen eingekocht. Aus dem Sud wird mit
Bindemittel ein Gelee gemacht. Die roten Zwiebeln werden
karamellisiert mit Manuka, abgelöscht mit Port- und Rotwein
und langsam reduziert bis eine Art Marmelade entsteht.
Der Ziegenkäse bleibt pur und wird kurz vor dem Servieren
mit etwas warmem Manuka übergossen. Ein weiteres Gelee
wird aus dem Manuka Honig gemacht und in kleine Würfel
zu dem Ziegenkäse gelegt. Ein Genuss für deinen Gaumen.
Honig aus Neuseeland, Obst und Gemüse aus der Region.
Auf einem Teller vereint. ■
WOLL Frühling 2021 - 103
Nuttlars
Unterwasserwelt –
im Kino
Dieser tolle Manuka Honig in klasse Qualität eignet
sich bestens als Brotaufstrich und
zur täglichen Einnahme!
Unser Honig wurde in abgeschiedenen und
naturbelassenen Gegenden Neuseelands,
vom Nektar der einheimischen
Manuka Bäume gewonnen.
Besuchen Sie unseren Shop unter:
www.manuka4life.com
Wir dürfen uns wieder auf einen neuen Film freuen
– gedreht u. a. im alten Schieferbergwerk in
Nuttlar. Die Lokalität wurde von der PANDORA
Film ausgewählt, weil genau hier im kristallklaren
Sauerländer Wasser die spektakulären Unterwasseraufnahmen
für den Kinofilm „Memory of
Water“ („Der Geschmack von Wasser“) möglich
waren.
Der Science-Fiction-Film basiert auf dem erfolgreichen
Roman der Finnin Emmi Itäranta.
Inhalt: Emmi Itärantas Buch, welches nun unter
anderem in Nuttlar verfilmt wird, handelt von den
zwei befreundeten Teenagern Noria und Sanja.
Sie leben in einem Land, in dem akute Trinkwasserknappheit
herrscht. Noria hat allerdings ein
Geheimnis: Sie kennt eine geheime Wasserquelle,
die bald zum Dreh- und Angelpunkt der Handlung
wird. In den Hauptrollen sind Saga Sarkola
und Mimosa Willamo zu sehen. Die spannende
Geschichte wird schon bald in den Kinos zu sehen
sein. ■
Foto: https://www.schieferbau-nuttlar.de/bergwerktauchen/
104 - WOLL Frühling 2021
Literaturland Sauerland
Ein Einblick in unsere literarische Landschaft
Schauplatz vieler Bücher ist das Sauerland. Kein Wunder, schließlich ist man
hier von Wald und Wiesen umgeben, beschauliche Dörfer und hügelige Landschaften
in allen Grüntönen erstrecken sich, soweit das Auge reicht. Doch das
Sauerland hat weitaus mehr zu bieten als nur eine Vorlage für literarische Landschaftsbilder.
Hier sind einige Autoren beheimatet und auch ein paar Verlage
gibt es. Besonders erfreulich ist zudem die erstaunliche Anzahl unabhängiger
Buchhandlungen, die uns mit guter Literatur versorgen, genauso wie Bibliotheken
und Archive aus dem Sauerland, die Ihnen allesamt auf diesen Sonderseiten
präsentiert werden. Mit Stolz blicken wir auf die im Sauerland aufgewachsenen
und teilweise immer noch hier lebenden Autoren, die unserer Region mit ihren
literarischen Werken alle Ehre machen. Und ja, das zeigt sich auch in ihren
Büchern, die nicht selten im Land der tausend Berge spielen.
WOLL Frühling Frühjahr 2021 - - 105
137
Literaturland Sauerland
Bücherland
Iserlohn
Thalia
www.thalia.de/shop/home/
filialen/showDetails
Hemer
Buchladen am neuen Markt
www.buchladen-hemer.
buchhandlung.de/shop
Menden
Buchhandlung Daub
www.buch-daub.
buchkatalog.de
Arnsberg-Neheim
Mayersche Buchhandlung
www.thalia.de/shop/home/
filialen/showDetails/5389
Iserlohn-Letmathe
Die kleine Buchhandlung
www.die-kleine-buchhandlung.
buchhandlung.de/shop
Altena
Buchhandlung Katerlöh
Lüdenscheid
Thalia
www.thalia.de/shop/home/
filialen/showDetails
Halver
Buchhandlung Kö-Shop Berges
www.buchhandlung-koe-shop.
chayns.net
Plettenberg
Buchhandlung Plettendorff
www.plettendorff.
buchhandlung.de/shop
Kierspe
Buchhandlung Timpe
www.buchhandlungtimpe.de
Meinerzhagen
Buchhandlung Schmitz
www.buecher-schmitz.
buchkatalog.de
Drolshagen
Buchhandlung am Markt
www.genialokal.de/
buchhandlung/drolshagen/
buchhandlung-nierhoff
106 - WOLL Frühling 2021
140 - WOLL Frühjahr 2021
Attendorn
Halver
Kierspe
Iserlohn
Lüdenscheid
Meinerzhagen
Drolshagen
Altena
Menden
Hemer
Plettenberg
Olpe
Attendorn
Olpe
Dreimann Buchhandlung
www.dreimannbuchhandlung.de
Bücherstube Hachmann
www.buecherstubehachmann.de
Buchhandlung Isabell Hoffmann
www.buchhandlung-isabell-hoffmann.
buchhandlung.de/shop
Frey Buch und Papier
www.frey-buch.buchkatalog.de
Neheim
Sundern
Eslohe
Finnentrop
Arnsberg
Lennestadt
Finnentrop
Warstein
Meschede
Eslohe
Lennestadt
Schmallenberg
Schmallenberg
Brilon
Tintenfass
www.tintenfass-eslohe.
buchhandlung.de/shop
Olsberg
Medebach
Hallenberg
WortReich - Lesen und mehr
www.wortreich-meschede.de
Buchhandlung Josef Hamm
www.buecher-hamm.buchkatalog.de
Buchhandlung am Rathaus
www.buchhandlungamrathaus.buchkatalog.de
M
Arnsberg
WortReich - Lesen und mehr
www.buecherstudio-arnsberg.de
Buchhandlung Sonja Vieth e.K.
www.buchhandlung-vieth.de
Warstein
Buchhandlung Dust
www.genialokal.de/buchhandlung/warstein/dust
Brilon
Buchhandlung Podszun
www.buecher-podszun.
buchhandlung.de
Buchhandlung Prange
www.genialokal.de/
buchhandlung/brilon/
prange/Kontakt
arsberg
Marsberg
Buchhandlung Podszun
www.buecher-podszun.buchhandlung.de
Olsberg
Käpt´n Book
www.kaeptnbook-olsberg.buchkatalog.de
Meschede
Bücherstube
WortReich – Lesen und mehr
www.buecher-linhoff.
www.wortreich-meschede.de
buchhandlung.de/shop
Sundern
Bücher-Eck
www.buecher-eck.buchhandlung.de/shop
Medebach
Bücher Beuse, Medebach
www.buecher-beuse.de
Hallenberg
Bücherwurm Pauly
www.buecherwurm-hallenberg.buchhandlung.de/shop
Max Otte:
Meine Geschichte
Max Otte ist als Unternehmer, Publizist und politischer
Aktivist bekannt. Nun macht er sich in
diesem Buch auch auf die Suche nach sich selbst.
Was hat ihn geprägt und befähigt, Dinge zu sehen,
die andere nicht sehen?
Hier spricht er über seine Kindheit, seine Eltern,
die Großeltern und die Menschen, die ihn beeinflusst
haben, über seine mennonitischen Vorfahren
mütterlicherseits, Flucht und Vertreibung
in Vaters Familie, seine Lehrer und die Zeiten, in
denen er aufgewachsen ist. Wie all das einen
Menschen prägt, erzählt er in diesem sehr persönlichen
Buch.
Ende 2018 schied Otte auf eigenen Antrag als
Professor und Beamter auf Lebenszeit aus dem
Staatsdienst aus, um sich auf seine Analysen und
unternehmerischen Aktivitäten zu konzentrieren.
Unternehmen, an denen Otte beteiligt ist, managen
mehr als eine Milliarde Euro.
Der Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN:
A1J3AM) gehört seit 2016 zu den erfolgreichsten
deutschen Aktienfonds.
Der Philanthrop ist Stifter des Oswald-Spengler-
Preises, der 2018 erstmalig an den französischen
Schriftsteller Michel Houellebecq ging und Veranstalter
des Neuen Hambacher Festes.
ISBN: 978-3-95972-403-6 WOLL | Erscheinungsdatum: Frühling 2021 - 107 23.03.2021
www.verlorenes-deutschland.de
Heimweh nach uns
Ein Roman mit eigenem Soundtrack
Über 60 Einzellesungen und literarische Reihen,
Buchpräsentationen, Diskussionen, Ausstellungen
und Gespräche in ganz Westfalen und Lippe u. a.
mit
Marica Bodrožić, Mathijs Deen, Friedrich
Christian Delius, Zora del Buono, Melisa Erkurt,
Frank Goosen, Erwin Grosche, Sandra Gugić,
Navid Kermani, Carmen Korn, Ulla Lachauer,
André Niedostadek, Jana Revedin, Hubert Seipel
und Norbert Scheuer
Weitere Infos unter
www.literaturlandwestfalen.de/festival
Organisiert von
Wie weit würdest du gehen,
wenn dein Herz nicht mehr
weiß, wo es zu Hause ist? –
Seit über 20 Jahren ist Lena
mit ihrem Mann zusammen,
gemeinsam haben sie zwei
wundervolle Kinder, aber das
Leben rauscht an ihr vorbei
und sie sehnt sich nach Entschleunigung.
Ein Yogakurs
soll Abhilfe schaffen. Die
anfängliche Skepsis verfliegt
schnell, als Lena auf ihren Yogalehrer
trifft. Er löst etwas in
ihr aus, was sie lange vermisst
hat. Sie gibt ihren Gefühlen
nach und riskiert damit, alles
zu verlieren.
Die Voßwinkelerin Helen
Schreiber veröffentlichte im
Februar ihren Debütroman
„Heimweh nach uns“ – ein
Liebesroman, denn die Liebe
schreibt doch einfach die
schönsten Geschichten. Die
nebenberuflich als Hochzeitssängerin
tätige Sauerländerin
weiß, wovon sie schreibt –
und wovon sie singt: Während
der Arbeit am Roman
begann sie, gefühlvolle
Balladen für die wichtigsten
Szenen zu schreiben und
vertonte diese anschließend
mit Unterstützung des ebenfalls
in Voßwinkel lebenden
Komponisten D. Goette. So
entstand ein Soundtrack aus
vier Songs, der bereits auf den
bekannten Streamingdiensten
verfügbar ist.
Wenn die derzeitige Situation
es zulässt, wird man sicherlich
bald ganz besondere
Lesungen mit musikalischen
Einlagen der Autorin erleben
können. ■
Gefördert von
Heimweh nach uns – Taschenbuch – FeuerWerke Verlag –
11,90 Euro – ISBN 978-3 9453-6290-7 – auch als E-Book
erhältlich.
Einen ausführlichen Artikel zur Autorin und Entstehung
des Romans gibt es unter: www.vosswinkel-arnsberg.de
(sn)
108 @literaturlandwestfalen
- WOLL Frühling 2021
Riesenhirsche, Auerochsen und wollhaarige Mammuts
Im Sauerland-Museum eröffnet die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“
Jeanine Hunold
Klaus-Peter Kappest
Eine Jahresdurchschnittstemperatur von minus 5 Grad in
Mitteleuropa, das ist heute unvorstellbar. Doch das ist die
Temperatur im Arnsberger Sauerland-Museum – die Sonderausstellung
„Eiszeit – Leben im Extrem“ führt zurück
in diese bitterkalte Zeit, die etwa 20.000 Jahre zurückliegt.
Die Ausstellung, deren Beginn eigentlich für Mitte
November angesetzt war, öffnet voraussichtlich ab dem 7.
März ihre Pforten (aktuelle Coronalage beachten).
43.000 Jahre altes Mammut
Das Landschaftsbild der Eiszeit war von Gletschern und großen
Säugetieren geprägt. So werden auch in der Ausstellung
Riesenhirsche, Wollhaarmammuts und -nashörner, Auerochsen
und Steppenbisons in Originalgröße präsentiert.
Die beeindruckenden Exponate
versprechen in jedem Fall in den
Nacken gereckte Hälse und große
Augen: Ein Höhepunkt ist das
43.000 Jahre alte „Ahlener Mammut“,
es misst stolze 5,50 Meter
Länge und 3,25 Meter Breite.
Sein Skelett wurde im Sauerland-
Museum in mühevoller Kleinstarbeit
nahezu vollständig aufgebaut.
Entdeckt wurde das große
Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt neben den
ausgestellten Exponaten
Tier 1910 bei Grabungen in einer Tongrube in Ahlen im
Kreis Warendorf, wo es im sumpfigen Gelände steckengeblieben
und verendet war. Eine Rarität – bedenkt man, dass
meist nur vereinzelte Knochen und Zähne von Mammuts
gefunden werden. Zur Verfügung gestellt wird das Skelett,
das von einem etwa 40 Jahre alten Bullen stammt, vom Geomuseum
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Nachgebaute Jagdhütte aus Knochen
Interessant ist neben den ausgestorbenen Arten aus der Eiszeit
die Lebensweise der Menschen, die auf der Suche nach
Nahrung auch Tiere jagten und in Höhlen, Zelten oder
einfachen Hütten nach Schutz vor der Kälte suchten. Um
dies den Besuchern des Sauerland-Museums zugänglich
zu machen, wurde eine Jagdhütte aus Mammutknochen
nachgebaut. Auch täuschend echt modellierte Neandertalfiguren
veranschaulichen, wie die Menschen in der Eiszeit
überlebt haben.
Vorab stellt das Museumsteam in
kurzen Videoclips ihre Lieblingsobjekte
aus der Ausstellung vor.
Beeindruckt hat Monika Jansen
vor allem der anpassungsfähige
Eisfuchs mit seinem weißen,
dichten Fell – „ein Überlebenskünstler“,
wie sie sagt, den man
heute noch als Polarfuchs kennt.
Karin Fischer aus dem Marketing
schwärmt von den kleinen Berglemmingen,
die man zwischen den Riesen
der Eiszeit erst einmal suchen muss.
Weitere Informationen unter:
www.sauerland-museum.de.
32 - WOLL Frühjahr 2021
WOLL Frühling 2021 - 109
Anzeige
Gemeinsam
Hindernisse
überwinden
Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden
Ango Reha-Technik blickt zurück auf 25 Jahre Erfahrung
Die Firma Ango Reha-Technik
verfolgt nun schon
seit 25 Jahren das Ziel,
Mitmenschen ein barrierefreies
Leben in den eigenen vier Wänden
zu ermöglichen. Mit diesem
Anspruch übernahm Inhaber und
Geschäftsführer Michael Heymer
am 01.01.2000 das Unternehmen,
welches am 25.08.1995 gegründet
wurde. Durch kontinuierliches
Wachstum am Markt ist es nun zu
einem der führenden Unternehmen
im Bereich barrierefreie Erschließung
des privaten und öffentlichen
Raumes in Nordrhein-Westfalen
herangewachsen.
Nach mehreren Erweiterungen steht
das heutige Familienunternehmen nun
gut sichtbar von der Straße seit 2016
in Sundern-Stemel. Mit mittlerweile
über 20 Mitarbeitern ist das Familienunternehmen
ein regionaler Ansprechpartner
für die Menschen hier vor Ort
geworden. Im August letzten Jahres
feierte das Unternehmen sein 25-jähriges
Jubiläum mit einer internen Feier,
um den Mitarbeitern „ein Stück ihrer
geleisteten Arbeit zurückgeben zu
110 - WOLL Frühling 2021
können“, so Oliver Heymer, der mit
seinem Vater zusammen die Geschäfte
leitet. Nun blickt das Unternehmen
zurück auf jede Menge Know-how:
über die Produkte, über die Branche
und vor allem kennen sie die Bedürfnisse
ihrer Kunden ganz genau.
Viele Kunden empfinden es häufig
noch als Schwäche, wenn sie einen
Treppenlift benötigen. „Manche
möchten, dass wir mit einem neutralen
Auto vorfahren, damit die Nachbarn
nichts mitkriegen“, so Oliver Heymer.
„Dabei ist es eigentlich genau das
Gegenteil: Durch einen Treppenlift im
privaten Bereich ermöglichen wir den
Leuten, neue Lebensqualität zurückzugewinnen.
Viele können dadurch verhindern,
in ein Pflegeheim oder eine
barrierefreie Wohnung umziehen zu
müssen.“ Da jede Treppe anders gebaut
ist, kommt Ango Reha-Technik zuerst
bei seinen Kunden zuhause vorbei und
schaut, welcher Treppenlift am besten
geeignet ist. Individuelle Lösungen
sind hier Alltag und ermöglichen so,
für jedes Problem die richtige Lösung
zu finden. Was manche nicht wissen:
Die Anschaffung eines Treppenliftes
Das Techniker-Team ist zuständig für Montage, Wartung und Reparatur der Treppenlifte.
wird oft mit bis zu 4.000 € von der
Pflegekasse bezuschusst. „Viele Kunden
ärgern sich im Nachhinein, dass
sie sich nicht eher damit beschäftigt
haben“, meint Daniel Wünnenberg,
Mitarbeiter im Vertrieb bei Ango
Reha-Technik.
Aber nicht nur die Treppenlifte gehören
zur Produktpalette des Unternehmens.
So sind beispielsweise auch
Senkrecht- oder Hublifte Teil der individuellen
Lösungen von Ango Reha-
Technik. Die Mitarbeiter machen sich
vor Ort ein Bild von der Wohnsituation
und geben dann die Empfehlung
für das beste Produkt ab. Seit 2013 ist
das Unternehmen zudem berechtigt,
an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen
und somit viele Aufträge
für Kommunen, Rathäuser und Architekten
umsetzen zu dürfen. Hier sind
insbesondere Senkrecht- oder Hublifte
beliebte Produkte, um einen barrierefreien
Zugang zu ermöglichen.
Treppenliftausstellung in
Sundern-Stemel
Mit einer eigenen Treppenliftausstellung
schafft das Familienunternehmen
einen besonderen Vorteil für ihre Kunden:
auf der ersten Etage des Firmensitzes
in Sundern-Stemel finden sich
alle Produkte wieder und können nach
Kennt die Bedürfnisse der Kunden ganz genau: das Ango Reha-Technik Team.
WOLL Frühling 2021 - 111
Belieben unverbindlich ausgetestet werden.
„Meistens kommen die Kunden
vorbei, nachdem bereits einer unserer
Mitarbeiter vor Ort gewesen ist. So
können sie sich von den verschiedenen
Möglichkeiten und Modellen ein Bild
machen und testen, wie es sich anfühlt,
auf einem Treppenlift zu sitzen“, erklärt
Michael Heymer. Danach seien die
Hemmschwellen meistens geringer und
die Kunden könnten sich den Einbau
in ihr eigenes Zuhause besser vorstellen.
Kontinuierliches Wachstum
auch in diesem Jahr
Auch Ango Reha-Technik ist in diesem
Jahr kreativ geworden, nachdem die
Corona-Krise einsetzte. Zusammen
mit dem Unternehmen Alugießerei
Heuel aus Sundern-Tiefenhagen haben
sie einen Desinfektionsmittelspender
entwickelt, der vor allem im Bereich
Gastronomie und Einzelhandel einsetzbar
ist. Darüber hinaus planen sie
schon jetzt die Zukunft des Familienbetriebes:
„In der Zukunft möchten wir
natürlich stets weiterwachsen und am
Markt noch stärker wahrgenommen
werden. Wir planen eine Betriebserweiterung
mit einer weiteren Halle
hier vor Ort und freuen uns immer
über neue Mitarbeiter, die uns bei
unseren Zielen unterstützen möchten“,
so Geschäftsführer Michael Heymer.
Da es für ihren Beruf keine spezifische
Ausbildung gibt, hat man eigene
Weiterbildungen entwickelt, um neue
Mitarbeiter schnell an Bord zu holen.
Aber auch durch externe Schulungen
wird gewährleistet, dass das Unternehmen
sich stets weiterentwickelt. Dazu
dient auch ein Zusammenschluss auf
überregionaler Ebene: Mit der Liftunion
besteht eine Zusammenarbeit von verschiedenen
Liftspezialisten in Deutschland
und der Schweiz, um Lösungen
für ein barrierefreies Leben gemeinsam
zu gewährleisten. Vor allem durch die
Unabhängigkeit von den Herstellern
haben die Unternehmen somit die
Möglichkeit, das beste Produkt für jede
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Jochen Kriebel im
wohlverdienten Ruhestand
“Jetzt genieße ich die
Zeit umso mehr.”
Nicola Collas
S. Droste
V
iele Sauerländer kennen ihn: Jochen Kriebel
aus Meschede, ehemaliger Sponsoring-Leiter
des SSV Meschede und 15 Jahre lang Leiter des
Berufskollegs im Dünnefeld. Was macht der 77-jährige
eigentlich heute?
Seit der Mescheder im Ruhestand ist, stehen bei ihm Familie
und die beiden Enkelkinder im Vordergrund. „Früher ist die
Familie öfter mal zu kurz gekommen”, gibt er zu, “aber jetzt
genieße ich die Zeit umso mehr.“ Kriebel verfolgt - natürlich
- auch nach wie vor den Weg des SSV Meschede, der
„bald - vielleicht schon im Sommer - wieder in die Bezirksliga
aufsteigt.“ „Lars Rathke ist ein überragender Trainer und
der Kader ist ja jetzt in der Pause noch mal verstärkt worden.
Außerdem bewegt sich durch den neuen Jugendleiter Heinz
Bruning auch im Jugendbereich endlich wieder einiges“,
freut er sich über die Entwicklung beim SSV Meschede.
Der Fußballer Kriebel
Wenn es um Fußball geht, erinnert sich Jochen Kriebel auch
dankbar an seine eigene aktive Zeit. „Damals spielte ich in
der Jugendkreisauswahl Meschede unter Josef Krick, ein
toller Mensch. Einmal im Monat hatten wir einen Wochenend-Lehrgang
im Matthias-Claudius-Haus. Mit dem
Zug fuhr ich bis Wehrstapel, von dort ging es zu Fuß nach
Eversberg. Nach einer ersten Trainingseinheit hatten wir
Analyse-Gespräche. Sonntags morgens gingen wir zusammen
in die Kirche, danach Frühstück und noch mal Training. Ich
war stolz, dass ich dabei sein durfte“, erzählt Jochen Kriebel.
In den 60er Jahren wechselte der Sauerländer zum VFL
Schwerte, dem damals renommiertesten Club in der Region
und spielte u. a. zusammen mit Torwart-Legende Wolfgang
Kleff. Parallel machte er eine Ausbildung im Bundesbahn-
Ausbesserungswerk in Schwerte. Eines Tages meinten seine
Eltern zu ihm: „Wir sehen dich kaum noch. Entweder spielst
du jetzt weiter Fußball oder du machst was Gescheites. Da
ich auf jeden Fall vorhatte zu studieren, hörte ich in Schwerte
auf. Meine fußballerische Karriere war im Grunde mit 20
vorbei. Ich habe danach nur noch ein bisschen beim damaligen
TuS Meschede gekickt.“
Der Schulleiter Kriebel
Neben dem Fußball ist das Schulsystem in NRW ein Thema,
das Jochen Kriebel bewegt. Seiner Meinung nach muss
die Selbstverantwortung der Schulen über Budgetierung viel
mehr an Bedeutung gewinnen. „Als ich Leiter des Berufskollegs
wurde, schlug mir der damalige Landrat Leikop vor,
das Berufskolleg in Eigenverantwortung zu stellen. Ich habe
alle Kosten auf den Prüfstand gestellt und so konnte z. B.
bei den Außenanlagen und beim Reinigungsunternehmen
jede Menge Geld eingespart werden. Nach einem Jahr stand
in der Zeitung folgende Schlagzeile: ‘Schulmanager Kriebel
erwirtschaftet 220.000 Mark‘“, erzählt er stolz.
WOLL Frühling 2021 - 115
Schon 2000 hatte das Berufskolleg 16 bestens ausgestattete
PC-Räume. „Der Kreis ist ein sehr guter Schulträger und ich
wünschte allen Schulen solche Träger. Außerdem braucht
man bei der Eigenverantwortung ein Kollegium, das mitspielt
und das hatte ich damals weitgehend“, erinnert sich
Jochen Kriebel. „Die Schulen heute haben doch alle ganz
andere Probleme”, ist Jochen Kriebels Feststellung. “Bei der
einen hakt es an der Digitalisierung, bei der nächsten sind
die Toilettenanlagen in einem schlechten Zustand. In diesem
großen System Schule funktionieren so viele unterschiedliche,
kleine Teilsysteme nicht. Das müssen die Politiker
viel stärker berücksichtigen“, führt der ehemalige Leiter des
Berufskollegs fort.
Eins ist klar: Jochen Kriebel steht heute nicht mehr so in
der Öffentlichkeit. Aber damals wie heute ist er immer noch
bestens informiert, was in der Region passiert und was die
Menschen bewegt. ■
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116 - WOLL Frühling 2021
Auftanken in der Sauerländer Heimat
Bob-Bundestrainer René Spies aus Winterberg möchte nirgendwo anders leben
Philip Stallmeister
Heidi Bücker
Der Winterberger René Spies ist seit 2016 als Bob-Bundestrainer
in Amt. Höhepunkt war ohne Frage Olympia 2018
in Pyeongchang, wo alle drei Goldmedaillen im Bob nach
Deutschland gingen. Auch in der Mitte Februar zu Ende
gegangenen Saison waren die deutschen Bobfahrer unter
der Führung von Spies äußerst erfolgreich.
Zahlreiche Weltcupsiege, zwei WM-Titel
in Altenberg durch den überragenden
Francesco Friedrich und auch Podestplatzierungen
bei den Frauen
im Zweierbob und im erstmals
ausgetragenen Monobob wurden
erzielt.
Direkt im Anschluss an die
Weltmeisterschaft ging es für
Spies zurück nach Winterberg,
um in der Sauerländer Heimat
Kraft zu tanken. Für WOLL nahm
sich der Bundestrainer gerne Zeit, um
in der VELTINS-EisArena ein Gespräch zu
führen. „Es war eine erfolgreiche, aber wegen Co-
rona auch eine besondere Saison. Das war schon extrem“,
erklärte Spies, insbesondere mit Blick auf die gestiegenen
operativen Aufgaben. Die Weltcups fanden alle in Europa
statt. Die Rennen in Nordamerika und auf der Bahn der
Olympischen Spiele 2022 in China wurden nicht ausgetragen.
Immer wieder mussten Athleten, Trainer
und Betreuer getestet werden. „Es waren
rund 1.400 Tests, von denen zum
Glück alle negativ waren. Es gab
nur wenige Nationen, bei denen
es keinen positiven Fall gab“, so
der Bundestrainer. Viele Auflagen
mussten beachtet werden.
Mahlzeiten wurden in drei Blöcken
eingenommen, manchmal
in sechs. „Teammeetings haben
wir per Video abgehalten. Sportler
aus einem Team haben sich wochenlang
nicht persönlich gesehen,
obwohl sie bei denselben Wettbewerben
waren.“
122 - WOLL Frühjahr 2021
WOLL Frühling 2021 - 117
Ein alter Hase
in Sachen
Kaninchenzucht
Reinhold Dünnebacke aus Velmede
ist mit Tieren groß geworden
Anke Kemper
S. Droste
Ein alter Hase ist bekanntlich jemand, der auf
seinem Gebiet einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringt.
Reinhold Dünnebacke aus Velmede hat sich
diesen Titel redlich verdient, auch wenn er nicht in Hasen-,
sondern Kaninchenzucht macht.
Aber zunächst noch einmal zurück zum Hasen:
Passend zum Frühling, wo in der Natur das Leben neu entsteht,
gilt der Hase in vielen Ländern als Frühlingsbote. Und zu
Ostern steht er zusammen mit dem Ei für Fruchtbarkeit und
Leben. So hat der Hase das Privileg, zu Ostern die Eier zu verteilen
– logisch, er ist ja auch größer als das Kaninchen. In der
Osterzeit bekommt man ihn dann, zur Freude von Groß und
Klein, in vielfältiger und bunter Schokoladenform zu kaufen.
In der Fabelwelt tituliert man ihn zum Meister Lampe oder
man gibt ihm den Kosenamen Mümmelmann. Das Kaninchen
hingegen ist umgangssprachlich einfach: das Karnickel. Entfernt
verwandt sind die beiden dann aber doch. Und obwohl
der Hase ein Nestflüchter und Einzelgänger ist und das Kaninchen
ein Nesthocker und in Kolonien lebt, ernähren sich doch
beide vegan.
Reinhold Dünnebacke hat circa 40 Zuchtkaninchen in seinem
Stall hinter dem Haus. Er züchtet die Rassen: Kleinchinchilla
(die Silbergrauen, die gar nicht so klein sind) und Zwergwidder-Kaninchen
(die mit den Schlappohren). Gemäß Listung
des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter gibt
es ungefähr 90 anerkannte Rassen in verschiedenen Farbschlägen
und Größen sowie unterschiedlichen Charakterzügen.
Von Zwerg über Klein bis zum Riesen ist bei den deutschen
Züchtern alles vertreten.
Reinhold Dünnebacke ist mit Tieren aufgewachsen. „Als ich
Kind war, hatten wir eine Ziege, ein Schwein, Hühner und
Kaninchen für die Selbstversorgung“, erzählt er. Seit 1974
züchtet der 68-Jährige Kaninchen und ist Mitglied im Kaninchenzuchtverein
Bestwig. Einige Preise hat er mit seiner
Zucht bereits gewonnen. „Ausstellungen gibt es nicht mehr so
viele wie früher“, berichtet er weiter. „Auch das Interesse an der
Zucht wird immer geringer, da es durchaus ein kostspieliges
Hobby ist.“
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118 - WOLL Frühling 2021
werden. Die Tiere werden bei einem
Wettbewerb nicht nur nach Farbe
und Zeichnung, sondern auch nach der
Entwicklung der Körperform je nach Alter,
Gewicht, Fell und Pflegezustand beurteilt.
Reinhold Dünnebacke nutzt die Ausstellungen
unter anderem zum Verkauf oder Neukauf von
Kaninchen. „Auch um das Blut der Tiere zu verbessern“,
erklärt er. Verfüttert wird meist Pressfutter.
„Die Tiere merken sofort, wenn mal jemand anderes
das Futter verteilt, sollte ich verhindert sein. Dann
sind sie viel nervöser“, fügt er hinzu. Die scheuen
Tiere scheinen ihn genau zu kennen.
Ob Zwerg oder Riesen, ob Schlappohren oder
Stehohren: Reinhold Dünnebacke hat nach
wie vor Freude an seinem Hobby. Für Kinder
ist ein Zwergkaninchen das ideale Haustier.
Die Tiere sind recht pflegeleicht, brauchen
nicht viel Platz, machen keinen Lärm und
riechen nicht unangenehm. Außerdem gelten
sie als intelligent und man kann ihnen
durchaus einige Tricks beibringen. Von
ihrem weichen Fell ganz zu schweigen.
Hauptsache ist doch, man hat
seinen Spaß daran. Und so
enden wir mit einer häufig
zitierten und hier abgewandelten
Passage aus Goethes
„Osterspaziergang“:
Zufrieden jauchzet Groß und
Klein: Hier bin ich Has‘ – hier
darf ich‘s sein. ■
WOLL Frühling 2021 - 119
Max Rüther
Bären und Goldnuggets in Kanada
Wie ein junger Olsberger sich einfach ins Abenteuer stürzte
Sonja Funke
Privat
Bruchhausen/Vancouver.
„Das kann es noch nicht
gewesen sein“, sagte sich Max
Rüther aus Bruchhausen an den Steinen
vor acht Jahren. Die Lehre zum
Heizungsbauer war geschafft, zwei
Jahre als Geselle im örtlichen Betrieb
waren bereits rum. Mit 21 Jahren alles
in sicheren Tüchern, nur: Wo war
das Abenteuer? Also nix wie los nach
Kanada, genauer nach Vancouver.
Rein in ein Abenteuer der besonderen
Art. Seit sechs Jahren ist er nun jeden
Sommer ein „Goldminer“, arbeitet in
einer Goldmine im Yukon.
Max Rüthers Geschichte beweist, dass
Handwerker überall auf der Welt Fuß
fassen können. Im Doppelpack brach er
gemeinsam mit seinem Cousin Gabriel
Rüther, Mechaniker und Forstmaschinenführer,
im März 2014 nach Kanada
auf und „bevor wir es realisierten,
landeten wir in Vancouver“. Einen
Plan, was sie denn arbeiten sollten, gab
es nicht, nur „sehr limitierte Englisch-
Kenntnisse“, Geld für ein Auto, das sie
sich dort kauften, und eine erste Reise
durch Britsch Kolumbien, also West-
Kanada.
Der Start in Kanada
„Leute mit handwerklichem Geschick
werden immer gesucht, allerdings wird
meine Ausbildung als Klempner in
Kanada nicht anerkannt, ich müsste
noch mal Prüfungen machen“, sagt der
29-Jährige in der Videokonferenz mit
Woll. Dennoch: „Handwerker zu sein,
aber auch, dass ich auf dem Dorf aufgewachsen
bin, hat mir hier gut geholfen.
Ich habe aber auch schon viel dazu
gelernt.“ Das Glück ist mit den Mutigen
und Arglosen: Die beiden fanden
sofort einen Job. Nach einigen Monaten
als „Volunteers“ auf einer Ranch
mit privaten Ferienhäusern im Westen
Kanadas zog es sie weiter ins Yukon-
Territorium im Norden. Sie lernten im
Kluane-National-Park die Schweizerin
Eva Riedwyl kennen – sie ist als Tour-
Guide bekannt -, lebten und arbeiteten
einige Zeit auf ihrer Farm.
120 - WOLL Frühling 2021
Wir wollen
weiter wachsen!
Max Rüther mit seinem Vater Andreas, der schon mehrmals für drei bis vier
Wochen auf der Goldmine im kanadischen Yukon geholfen hat.
Die Goldmine
Hier startete ihre Karriere als Goldgräber
(„Goldminer“) mit einer Besichtigung:
„Der Norweger, der uns zur
Mine führte, fragte, ob wir
die nächsten zwei Wochen
nicht dort arbeiten wollten.
Wir fingen noch am
gleichen Tag an“, schildert
Max Rüther. Nach zwei
Tagen bot ihnen wiederum
Steve Johnson, Besitzer der Mine,
einen Job für die nächste Saison an. Er
schürft immer von Mai bis Oktober in
verschiedenen Claims (Schürfgebieten).
So begann das Leben im Camp. „Die
Instandhaltung ist eine meiner Aufgaben“,
so Max, „da wir komplett in der
Wildnis leben, erzeugen wir unseren
eigenen Strom mit Diesel-Generatoren.
Wichtig ist, dass immer genügend
Diesel und Vorräte da sind.“ Zum
Einkaufen geht‘s etwa 300 Kilometer
und dreieinhalb Stunden nach
Whitehorse, einzige Stadt im Yukon.
„Dass Stachelschweine Löcher in die
Rohre fressen oder man Grizzlybären
begegnet, wurde ungewöhnlich
schnell mein Alltag“, sagt der junge
Sauerländer. Das Arbeitsteam besteht
aus sechs Personen. „Wir schürfen
Tag und Nacht in zwei Schichten.
Es gibt kein Bergwerk. Die Art,
wie wir Gold schürfen, nennt man
Placer-Mining, wir benutzen
Baumaschinen, um altes
Flussbett bis zum Grundgestein
auszugraben und
dann mit Waschanlagen
das Gold vom Kies zu
trennen.“
Der „Goldrausch“
„Wenn man am Ende des Tages
Goldnuggets aus der Waschanlage
holt, ist man voller Aufregung und
Freude. Dies hilft einem dann an den
schweren Tagen, wenn technische
Defekte oder die Natur einem zu
schaffen machen“, sagt Max Rüther.
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WOLL Frühling 2021 - 121
vb-sauerland.de
Trommel
Me Cat
Damit ist die romantische Vorstellung
von der Goldpfanne am Fluss passé.
Oder? „Man wäscht alles in großem
Stil und im letzten Schritt schon
noch mit Goldpfanne.“ Dies alles
unter strengen Umweltschutzauflagen
und mit dem O.K. der Ureinwohner
Kanadas. Das Gold wird im Gebiet
der Kluane First Nations geschürft.
„Wir müssen überall, wo wir gebuddelt
haben, auch sorgfältig wieder begradigen.
Und wir dürfen nur am Rand
schürfen, den Fluss niemals dreckig
machen.“ Beim letzten Auswaschen,
dem „Clean Out“ mit verschiedenen
Matten und Sieben, finden sich
dann die verschiedenen Goldsorten:
„Das meiste ist Staub, aber ich habe
auch schon dickes Gold bis hin zu
1-Gramm-Stücken gefunden. „Das
größte Unzen-Nugget, das ich gefunden
habe, sieht wie ein 1-Euro-Stück
aus. Eine Unze sind 31 Gramm, das
wären nach dem aktuellen Goldpreis
etwa 1.500 Euro.“ Ja, auch er hat eigenes
Gold, ein Teil seines Arbeitsbonus
wurde in Nuggets ausgezahlt. „Es
wird gut bewacht“, verrät er augenzwinkernd.
Die Zukunft
Nachdem er die letzten Winter in
Deutschland und den USA verbrachte,
zog es Max Rüther dieses Jahr an
die Westküste. „Hier lebe ich nun
im wunderschönen Deep Cove in
Vancouver, direkt im Regenwald am
Meer, wo ich an einem Yachthafen
für die Instandhaltung verantwortlich
bin, und genieße es.“ Geht’s im
Sommer zurück auf die Mine? „Ich
weiß es noch nicht. Es ist schön, auch
mal in das normale Leben in Kanada
einzutauchen“, sagt der Auswanderer.
Ist sein Cousin Gabriel nach einigen
Abenteuern in Kanada längst
wieder ins Sauerland zurückgekehrt,
denkt er daran dauerhaft noch nicht.
Gern aber zu Besuch. „Ich fliege
mal wieder nach Hause, sobald es
angesichts von Corona geht. Grillen
und Kartoffelbraten mit Familie und
Freunden, das möchte ich gern mal
wieder. Aber ich habe auch hier viele
Freunde gefunden.“ ■
Max Rüther liebt Fotografieren
in Kanada UND
Kartoffelbraten in
Olsberg-Bruchhausen
122 - WOLL Frühling 2021
Wer war das eigentlich…
Professor Hoberg?
Viele Bestwiger Straßen wurden
nach verdienten Bürgern benannt
Britta Melgert
Britta Melgert & Privat
Ü
berall in Bestwig und Umgebung sind Straßen
nach früheren Bürgern benannt. Doch wer waren
diese Menschen? WOLL hat mal recherchiert…
Gottfried Hoberg wurde am 9. November 1857 in Heringhausen
geboren. Als einziger Sohn neben fünf Schwestern einer
christlich geprägten Lehrerfamilie. Durch den Vater geschult
und den Ramsbecker Kaplan gefördert, besuchte er erfolgreich
die höhere Schule in Paderborn und studierte nach dem Abitur
Theologie. Im Jahr 1881 wurde er zum Priester geweiht. Später
promovierte er zum Doktor der Philosophie und zum Doktor
der Theologie, wurde zunächst Privatdozent an der Uni in
Bonn und danach Professor in Paderborn.
Von Heringhausen hinaus in die Welt
Der nächste große Karriereschritt folgt zum Ende des 19.
Jahrhunderts: Gottfried Hoberg wurde zum Konsultor, also
zum Berater der Päpstlichen Bibelkommission ernannt, was
vermutlich auch seiner Hochbegabung für alte Sprachen zu
verdanken war. Über einen langen Zeitraum hinweg machte
sich Gottfried Hoberg zudem einen Namen als Herausgeber
theologischer Publikationen sowie als Autor diverser Werken.
Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil.
Der Heimat treu geblieben
Zeit seines Lebens kam Hoberg in die Heimat zurück, um Urlaub
zu machen oder für Vertretungstätigkeiten. Ein Geschenk
von ihm, ein Messbuch aus 1922, wird in Heringhausen heute
noch genutzt. Am 19. Januar 1924 verstarb Gottfried Hoberg
in Freiburg im Breisgau.
Straße, fast so ruhig wie einst
Zu Ehren ihres großen Sohnes wurde in Heringhausen eine
Straße nach ihm benannt. Die verkehrsberuhigte Professor-Hoberg-Straße
ist eine reine Wohnstraße in Hanglage, 357 Meter
lang und liegt idyllisch und so ruhig, wie es vielleicht vor 100
Jahren noch üblich war. ■
WOLL Frühling 2021 - 123
Verkehrskollaps
kontra Altstadt
Immense städtebauliche Eingriffe
veränderten das Mescheder
Stadtbild
Christoph Menke
Stadtarchiv Meschede
F
reitagmorgen in Meschedes Innenstadt. Marktstände
prägen das Zentrum, am Kaiser-Otto-Platz erledigen
Jung und Alt auf dem alten Pflaster ihre Einkäufe. Völlig
normaler Alltag in der Kreisstadt, direkt unter dem Schutz
der 1150 Jahre alten Stiftskirche St. Walburga. Wer von den
jungen, aber auch den älteren Mescheder Bürgern kann sich
bei diesem Anblick vorstellen, wie es hier noch vor 35 Jahren
aussah, als die letzten Fahrzeuge diesen, für Meschede so
prägenden, alten Markt-Platz durchfuhren? Wer erinnert
sich heute noch an die geschlossenen Bahnschranken an der
Warsteiner Straße, an Verkehrslärm und -dreck in der Ruhrstraße?
Wir werfen einen Blick zurück in Meschedes Verkehrs-
Geschichte.
Der Wiederaufbau Meschedes war kaum abgeschlossen, da zeigten
sich bereits Ende der 1950er Jahre erste Schwierigkeiten aus
den zehn Jahre zuvor so gelobten Aufbauplänen der Verkehrswege.
Der Straßenverkehr nahm im Zuge der allgemeinen Motorisierung
unaufhaltsam zu und allmählich entwickelte sich Meschede
zur Staufalle. Daran konnten auch Ampelanlagen nichts
ändern. Den Stadtoberen war klar, es musste etwas geschehen.
Aber wie baue ich neue Verkehrswege in eine dicht bebaute Stadt
ohne Gefahr zu laufen, dass diese nach 1945 zum zweiten Male
ihr Gesicht verliert? Radikale Einschnitte waren nötig, zu der
dichten Bebauung kamen Bahntrasse und Ruhr, die auch gequert
werden mussten. Es war völlig klar: Eine verkehrliche Neugestaltung
war unablässig mit einer städtebaulichen verbunden. In den
späten 1960er und frühen 1970er Jahren spitzte sich die Situation
weiter zu, da auch Meschede als Siedlungsort unaufhörlich wuchs.
Tunnel oder Brücke
Eine erste, nicht ganz unwichtige Frage wurde im Stadtrat besprochen,
nämlich die, wo der Beginn der Baumaßnahmen zu
sehen wäre: Von Norden kommend sollte die B55 verschwenkt
werden und westlich der Innenstadt auf die B7 treffen. Die Frage,
ob eine Brücke oder ein Tunnel die Lösung sei, löste erstmals
heftige Diskussionen aus. Ein Tunnel wäre teurer, aber „schonender“
für das Stadtbild. Die Brücke siegte letztlich bekanntermaßen
und so wurde am 16.12.1982 die Antoniusbrücke eröffnet. Die
Coventrybrücke, eine Erschließungsstraße für das Quartier am
Bahnhof folgte. Bis 1986 war der Abschnitt Arnsberger Straße/
Wieme fertiggestellt. Die Arnsberger Straße verdreifachte dabei
fast ihren Querschnitt, die Folge waren massive Eingriffe in die
Bausubstanz der Stadt. Die Straße „Auf der Wieme“ gab es bis
dato überhaupt nicht; hier wurde fast ein ganzes Quartier Opfer
der Spitzhacke. Der Kaiser-Otto-Platz indes verwandelte sich ab
124 - WOLL Frühling 2021
1984 in eine Fußgängerzone, 1989 waren
nur noch Stein- und Zeughausstraße nicht
vom Verkehr „befreit“, das sollte noch bis
1991 dauern.
In diese Zeit fällt ein politischer Wandel,
der maßgeblich durch die Verkehrs- und
Stadtplanung jener Zeit hervorgerufen
wurde. Viele Mescheder fürchteten den
totalen Identitätsverlust ihrer Stadt, die
ohnehin – nachkriegsbedingt - an Baukunst
gering ausgestattet war. Es gründete
sich Widerstand gegen die Pläne, eine
vierspurige Straße bis zum Ortsausgang
nach Heinrichsthal zu bauen, an einen
innerstädtischen Ring, in etwa durch die
heutige Kampstraße verlaufend, gegen zu
viel Asphalt und zu wenig Grün: die Mescheder
Wählergemeinschaft war geboren.
Sie erreichte in den 1980er Jahren immerhin,
dass der Ausbau des Oesterweges
und der Briloner Straße nicht vierspurig
erfolgte, dass mehr Grün an die Straßen
gelangte und vor allem, dass der Zeitgeist
der 1960er und 1970er Jahre nicht noch
um 1990 in Meschede Anwendung fand,
nämlich der der Flächensanierung.
Immense Eingriffe
Der städtebauliche Eingriff war bis dato
bereits immens und aus heutiger Sicht
unvorstellbar: über 130 Gebäude fielen der
Stadtkernsanierung zum Opfer, ob an der
Arnsberger Straße, Im Rebell oder an der
Hennestraße, freilich nicht nur, aber eben
hauptsächlich wegen der neuen Verkehrsplanung.
Die nördlich der Stadt eröffnete
A46 trug natürlich auch dazu bei, die
Notwenigkeit einer vierspurigen Straße bis
Heinrichsthal zu verwerfen.
Die Ergebnisse dieses Umdenkens sind
tatsächlich heute im östlichen Bereich der
Umgehung zu sehen. Aber auch aus Mangel
an finanziellen Mitteln wurde behutsamer
in das Stadtbild eingegriffen. Die
letzten verkehrlichen Baumaßnahmen,
die in die Gesamtplanung der Verkehrs-
entwicklung der Mescheder Innenstadt
fallen, wurden 2013 mit der Eröffnung
der neuen Johannesbrücke abgeschlossen.
So konnten auch der Winziger Platz, die
„alte“ Ruhrbrücke und Teile der Fritz-
Honsel-Straße verkehrsmäßig zurückgebaut
werden.
Wer also die Arnsberger Straße, die
Antoniusbrücke oder die alte Ruhrbrücke
überfährt, darf sich nun fragen, wie all
dies aussähe, wenn der Stadtrat damals
nicht diese weitreichenden Entscheidungen
getroffen hätte, Entscheidungen, die
viel Altes zerstört und sicher auch einige
neue unästhetische Zweckbauten wie das
Stifts-Center entstehen ließen, aber gewiss
Entscheidungen, ohne die Meschede verkehrsmäßig
hoffnungslos kollabiert wäre
und daher eine unabänderbare Notwendigkeit
darstellen – bis heute. ■
Über 130 Gebäude fielen
der Stadtkernsanierung
zum Opfer.
WOLL Frühling 2021 - 125
Friedensglocken
S. Droste
W
ährend der Kriegszeiten wurden immer wieder
Kirchenglocken eingeschmolzen und zu Kriegswaffen.
Hier wurde der umgekehrte Weg eingeschlagen: Bombenköpfe
von Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg wurden von den
Meschedern Josef Sommer und Raphael Rickes in Glocken umgewandelt.
Friedensglocken eben. (c.z.) ■
126 - WOLL Frühling 2021
WOLL Frühling 2021 - 127
Nur ein paar Schritte
bis zum nächsten
Ascher…
„Global denken – lokal handeln“
Sabina Butz
Britta Melgert
Britta Ewert, Dr. Rudolf Herrmann, Friedrich Heemeyer, Jutta Heemeyer (v.l.)
G
esucht wird ein ca. drei Zentimeter langer, zylin -
drischer Gegenstand mit einem Durchmesser
von 0,5 cm, der um die 4.800 Chemikalien und
250 nachweisbare Giftstoffe enthält. Nein, wir sind nicht
in einer Giftküche oder Science-Fiction-Szene gelandet,
sondern können an jedem beliebigen Bahnhof im HSK, in
Meschede und anderswo fündig werden: Wir betrachten
eine einzige Zigarettenkippe. Diese kleine Kippe, achtlos
weggeworfen, verseucht ca. 40 Liter Grundwasser. Muss
das sein? Nein, fand vor einem guten Jahr Britta Ewert, die
mit anderen die Initiativgruppe „Global denken – lokal
handeln“ gründete. Bislang hat diese Gruppe mehr als
45.000 Kippen aufgesammelt. Jutta Heemeyer ist von Anfang
an dabei und erzählt in WOLL, worum es geht:
128 - WOLL Frühling 2021
„Angeregt von Fridays For Future wollten wir unsere Verantwortung
für lokale, auf Nachhaltigkeit hin orientierte Ideen
entwickeln. Kippen sind umweltbelastender Giftmüll. Die
Sauberkeit der Stadt ist dabei ein sehr schöner Nebeneffekt
unserer Arbeit. Wir wollen Raucher*innen gewinnen, uns zu
unterstützen. In der Stadt sind dazu besondere Ascher aufgestellt,
in denen Kippen trocken und getrennt gesammelt
werden können. Nur so können sie recycelt werden.
Wie muss man sich das vorstellen?
In Zusammenarbeit und mit der Unterstützung des Kölner
Vereins Tobacycle werden die Stummel in Firmen gebracht,
die daraus spritzfestes Granulat zur Herstellung von Boxen für
Sammelsysteme und andere Produkte herstellen. Ein echter
Wirtschaftskreislauf, also eine ganz wunderbare Sache. Wir
entleeren die dezenten, oft an Baumschutzgittern befestigten
Ascher selbst und freuen uns, wenn sie genutzt werden
Wie reagieren die Bürger/innen darauf?
Durchweg positiv: Es gibt Lob, spontane Mithilfe beim Sammeln
und viel Verständnis für unser Anliegen. Unser Mitstreiter
Dr. Rudolf Herrmann, ist mit seinem Motto „Unsere Bitte
– keine Kippe“ stadtbekannt.
Unsere nächsten Schritte sind, Firmen, Institutionen und
private Haushalte wie Nachbargemeinden und Städte mit ins
Boot zu holen. ■
Ein Meilenstein im Hinblick auf unser Ziel ist die
Anerkennung im Rahmen der Leader-Kleinprojekt-Förderung.
Dadurch wurde es in Meschede
ermöglicht, Ascher aufzustellen, in denen nicht
nur auf kurzem Wege Zigarettenreste entsorgt,
sondern auch so gesammelt werden, dass sie
recycelt werden können.
Gestartet wurde die “Fill the Bottle”-
Challenge von dem Franzosen Jason Prince,
der auf Twitter ein Bild von einer Flasche
voll mit Zigarettenstummeln teilte.
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WOLL Frühling 2021 - 129
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