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WOLL Magazin 2022.1 Frühling I Brilon, Marsberg, Willingen und Diemelsee

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<strong>Frühling</strong> 2022<br />

19<br />

Sauerland<br />

Worte, Orte, Land <strong>und</strong> Leute.<br />

Ausgabe für<br />

<strong>Brilon</strong>, <strong>Marsberg</strong>,<br />

<strong>Willingen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Diemelsee</strong><br />

FRIEDEN<br />

FÜR DIE<br />

UKRAINE<br />

Mit Esel „Rambo“ durch <strong>Brilon</strong>-Messinghausen<br />

<strong>Marsberg</strong>s starke Ju-Jutsu-Meister<br />

Naturschutz-Familie aus Gudenhagen-Petersborn<br />

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Frühnebel bei Eversberg. Foto: Matthias Dröge<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

endlich ist er da: der <strong>Frühling</strong>, zumindest der meteorologische. Dem Kalender<br />

nach dauert es noch ein paar Tage. Doch egal, wie das Wetter auch wird, unser<br />

<strong>Magazin</strong> können Sie zu jeder Zeit genießen.<br />

In dieser Ausgabe geht es ziemlich tierisch zu. Es beginnt mit dem Murmeltier,<br />

das endlich aus dem Schlaf erwacht ist. Ende Dezember wurden schon einige<br />

Lämmer geboren, die noch die meiste Zeit im Stall verbringen mussten, aber auch<br />

in der Osterzeit werden auf der Hardt bei Ense noch einige geboren. Dagegen hat<br />

„Rambo“ schon einige Jahre auf dem Buckel. Eigentlich stammt der Esel aus dem<br />

Streichelzoo des Josefsheims in Bigge, erfreut in den letzten Jahren vor allem die<br />

Kinder, mit denen er <strong>und</strong> seine drei Kollegen kleine Wanderungen unternehmen.<br />

Das äußerst breitgefächerte Thema Design bildet den Schwerpunkt unserer<br />

<strong>Frühling</strong>sausgabe. Dabei geht es vor allem um Produktdesign, das man innerhalb<br />

des Studiengangs Produktdesign <strong>und</strong> Projektmanagement ganz in der Nähe,<br />

in Soest studieren kann. Aber auch eine Mescheder Modedesignerin, Julia<br />

Chowanietz, stellen wir Ihnen vor. „Made im Sauerland“ wird eben immer<br />

stärker.<br />

Paul Senske<br />

Chefredakteur<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.<br />

Paul Senske<br />

Kontakt:<br />

Tel. 02904 / 711 80-00<br />

redaktion-woll@axo-media.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 3


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4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


72<br />

48<br />

10<br />

03 Vorwort<br />

05 Inhalt<br />

06 Von wegen sturer Esel<br />

09 Osterfeuer<br />

10 Millionäre zieht es an das Haus am See<br />

12 Die Polarrallye<br />

14 Kremers BEYOND<br />

16 Aus den Karnevalshochburgen<br />

18 Schachverein Neheim<br />

21 Josefsheim Bigge<br />

23 Sauerländer Pausenbutze<br />

25 Das WortReich ist gewachsen<br />

Spezial: Design aus dem Sauerland<br />

26 Produktdesign aus dem Sauerland<br />

30 Modedesignerin Julia Chowanietz<br />

32 Designforum Neheim<br />

34 Glasdesign aus <strong>Marsberg</strong><br />

35 Winterschlaf<br />

36 Firmenportrait: FHS Holzdesign<br />

39 Der Buiterling<br />

40 Zu Gast bei: Bestwigs Bürgermeister<br />

44 Drei Generationen Naturschützer<br />

46 50 Jahre Franz Trippe Straßenbau<br />

48 Gisela will´s wissen: Unkraut essen?<br />

50 Firmenportrait: AutoTechnik Schulte<br />

52 Lehrerseminar Rüthen<br />

55 Der Wolländer<br />

56 Krankenhaus Maria Hilf <strong>Brilon</strong><br />

58 Die Wallburg in Linnepe<br />

62 Die Remblinghauser Küsterin<br />

64 Jäger <strong>und</strong> Naturschützer Uwe Paschedag<br />

66 Hasse chehört<br />

67 Hier gibt´s <strong>WOLL</strong><br />

68 Robert geht wandern...<br />

72 150 Osterlämmer<br />

74 Meister im Ju-Jutsu<br />

77 Luftsprünge in den <strong>Frühling</strong><br />

78 Berger Szenen<br />

80 Elternratgeber Ausbildung + Karriere<br />

82 Impressum<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 5


Ein gegenseitiges Geben <strong>und</strong> Nehmen<br />

VON WEGEN<br />

STURER ESEL!<br />

Sonja Nürnberger<br />

S. Droste<br />

Der sorgsame Umgang mit Tieren ist etwas,<br />

das den Charakter eines Menschen prägt.<br />

Viele haben jedoch gar nicht mehr die Möglichkeit,<br />

diese Erfahrungen zu machen. Das weiß<br />

auch Simone Kaulmann aus <strong>Brilon</strong>, die daher Kindern<br />

mit <strong>und</strong> ohne Handicap die Gelegenheit gibt,<br />

Zeit mit ihrem kleinen Zoo zu verbringen – allen voran<br />

mit Rambo.<br />

„Schwarz, lange Ohren, lange Beinchen – <strong>und</strong> ich hab<br />

mich direkt verliebt“, erinnert sich Simone Kaulmann an<br />

ihre erste Begegnung mit Rambo. 27 Jahre ist das her.<br />

Da kam Simone morgens in den Streichelzoo des Josefsheims<br />

in Bigge, wo sie inzwischen seit drei Jahrzehnten<br />

als Sozialarbeiterin tätig ist, <strong>und</strong> die Eselstute hatte unbemerkt<br />

ein Fohlen bekommen. „Ich hatte noch keinen<br />

Ort, an dem ich Rambo unterstellen konnte, aber ich<br />

schwor ihm die Treue <strong>und</strong> seitdem ist er an meiner Seite<br />

– ich habe es keinen Tag bereut.“<br />

Unterstützung für Rambo<br />

Nach einigen Stationen in der Umgebung fand Rambo<br />

schließlich sein Zuhause in <strong>Brilon</strong>-Messinghausen. Das<br />

Gr<strong>und</strong>stück gehörte zwar schon lange Simones Familie,<br />

wurde aber bis dahin von einem Bauern bewirtschaftet.<br />

Ein kleiner Stall wurde gebaut, Zäune gezogen <strong>und</strong><br />

Rambo konnte einziehen. Suleika, eine Dülmener-Norweger-Mix-Stute<br />

kam hinzu <strong>und</strong> war von nun an seine<br />

beste Fre<strong>und</strong>in. Inzwischen leben auf dem kleinen Fleckchen<br />

in <strong>Brilon</strong> noch jede Menge andere Tiere: Hühner,<br />

Katzen, eine Ziege <strong>und</strong> Tino. Der Esel ist seit zwei Jahren<br />

dabei <strong>und</strong> noch in der Ausbildung. Er soll Rambo bei<br />

seiner Arbeit unterstützen, der ja nun auch nicht mehr<br />

der Allerjüngste ist. „Rambo findet das immer noch<br />

ziemlich unnötig <strong>und</strong> hat mir das ein wenig übelgenommen“,<br />

stellt Simone fest.<br />

Mit den Eselwanderungen hat sie eigentlich nur angefangen,<br />

weil ihre Kinder <strong>und</strong> auch die ihrer Fre<strong>und</strong>e ir-<br />

6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


gendwann erwachsen wurden. „Esel brauchen aber Beschäftigung,<br />

das ist wie mit kleinen Kindern: Bekommen<br />

sie keine, werden sie anstrengend.“ Besuch hatten ihre<br />

Tiere eh regelmäßig: von Bekannten, Verwandten <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>en – Groß wie Klein. Wieso also nicht gemeinsam<br />

kleine Wanderungen unternehmen? „Gerade während<br />

der pandemiebedingten Lockdowns waren das St<strong>und</strong>en,<br />

die wichtig für die Kinder waren. Ein Mädchen konnte<br />

schlecht schlafen, aber wenn sie abends noch einmal kurz<br />

mit Rambo schmuste, war alles gut.“<br />

Berührungen mit<br />

positiver Wirkung<br />

An schönen Tagen im Jahr besuchen die Kinder vom Josefsheim<br />

<strong>und</strong> vom Kindernest in Olsberg Simones Tiere.<br />

Die Berührungen mit den Tieren <strong>und</strong> deren Ausstrahlung<br />

haben eine enorm positive Wirkung auf Kinder<br />

mit Beeinträchtigungen. Rambo <strong>und</strong> auch die H<strong>und</strong>e<br />

scheinen die Besonderheit jedes einzelnen Kindes zu<br />

spüren <strong>und</strong> gehen dementsprechend mit ihnen um. Gerade<br />

Rambo hat da wohl einen siebten Sinn – er hört<br />

zu, nimmt Körperkontakt auf <strong>und</strong> lässt sich streicheln.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 7


Wenn mal ein Kind auf ihm sitzt, das Angst hat, geht<br />

er erst los, wenn es sich entspannt <strong>und</strong> Vertrauen gefasst<br />

hat. Tino hingegen ist weitaus hibbeliger <strong>und</strong> sucht sich<br />

deswegen auch die wilderen Kinder aus: Erst wenn die<br />

ruhiger werden, wird auch Tino ruhiger. „Die Tiere werten<br />

nicht, sie hören nur zu. Sie geben die Aufmerksamkeit,<br />

die Liebe <strong>und</strong> Zuwendung, die viele Menschen oft<br />

gar nicht mehr erfahren. Sie haben eine Menge Einfühlungsvermögen,<br />

das vielen Menschen heute abhandengekommen<br />

ist“, erklärt Simone. „Die Begegnungen zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> Tier tun beiden Seiten gut.“ ■<br />

„Esel <strong>und</strong> kleine Kinder<br />

brauchen Beschäftigung.<br />

Bekommen sie keine, werden sie<br />

anstrengend.“ (Simone Kaulmann)<br />

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OSTERFEUER<br />

Monika Loerchner<br />

Auf dem Weg zum Osterfeuer treffen wir im Dorf noch auf einen<br />

Bekannten, der emsig in seinem Portemonnaie kramt. „Suchst<br />

du etwas?“, frage ich. „Nee, ich tue so, als würde ich mein Geld<br />

zählen.“ Augenzwinkern. „Das lockt die Ladys an!“<br />

Es geht steil bergauf. Oben angekommen findet der Sauerländer alles, was es<br />

braucht: Den Bierwagen, die Bratwurst, das Feuer. Und natürlich Bekannte,<br />

mit denen man fachmännisch die aufgeschichtete Konstruktion ausgedienter<br />

Weihnachtsbäume beäugen kann. Alles wird diskutiert <strong>und</strong> analysiert: Der<br />

Wind, das Wetter, die Feuchtigkeit des Holzes. Wer jetzt auch bei der Feuerwehr<br />

ist <strong>und</strong> wann das Osterfeuer, da Hanglage, wohl umkippt.<br />

Wir platzieren uns in sicherem Abstand zu dem Brennstapel <strong>und</strong> geben den<br />

Kindern letzte Anweisungen. Es dauert nicht lange, da flitzen sie mit anderen,<br />

colakoffeingetränkten Altersgenossen umher.<br />

Dann endlich brennt das Feuer! Wir versuchen, dem Qualm auszuweichen<br />

<strong>und</strong> dabei die Kinder halbwegs im Auge zu behalten.<br />

Beim Ruf der Natur treffe ich auf unseren Bekannten, der sich anschickt, auf<br />

alkoholwackeligen Beinen ein Stück den Abhang hinunterzugehen. „Muss<br />

pinkeln“, verkündet er wacker. Auf dem Rückweg riechen wir alle wie die<br />

Räucherstäbchen. Die Kinder haben rote Wangen <strong>und</strong> klappern abseits des<br />

wärmenden Feuers mit den Zähnen. Unser Bekannter begrüßt uns am Fuße<br />

des Berges. Ohne Lady, dafür mit einigen Blessuren. „Mich hat einer geschubst!“,<br />

verkündet er voller Empörung. Dann geht er wieder hinauf. Das<br />

Feuer brennt schließlich noch. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 9<br />

Make fire. Save nature.


Einkommensmillionäre zieht es an das...<br />

Paul Senske<br />

Philipp Nolte<br />

Auch im Jahre 2017 landeten beim Ranking der NRW-Einkommensmillionäre<br />

erneut zwei Städte aus dem Sauerland unter den ersten<br />

zwölf: S<strong>und</strong>ern erreichte Platz 11 (2016: Platz 4) <strong>und</strong> Möhnesee<br />

Platz 10 (2016: Platz 6). Was zieht die Millionäre ausgerechnet dorthin?<br />

Bei gleicher „Millionärsdichte“ von<br />

8,6 (pro 10.000 Einwohner) zählt<br />

die Stadt S<strong>und</strong>ern 24 Einkommensmillionäre,<br />

die Gemeinde Möhnesee<br />

„nur“ zehn. Die Einwohnerzahl der<br />

Möhnesee-Gemeinde liegt mit knapp<br />

12.000 Einwohner unter der Hälfte<br />

der Sorpe-Stadt mit fast 28.000.<br />

Gründe, weshalb sich Millionäre<br />

von diesen beiden Orten angezogen<br />

fühlen, sind neben der wirtschaftlichen<br />

Prosperität deren reizvolle Lage.<br />

Überhaupt sind es meist „See-Orte“,<br />

die von Reichen bevorzugt werden.<br />

Da ist einmal die Stadt Arnsberg,<br />

die ebenfalls in der Nähe des Möhnesees<br />

liegt <strong>und</strong> 33 Millionäre zählt,<br />

<strong>und</strong> Meschede am Hennesee mit acht<br />

Millionären. Auch sind die Gr<strong>und</strong>stückpreise<br />

im Sauerland verhältnismäßig<br />

moderat, wenn man sie z. B.<br />

mit denen Hamburgs vergleicht, wohin<br />

es – deutschlandweit - die meisten<br />

Einkommensmillionäre verschlägt,<br />

zumindest was die schon erwähnte<br />

„Millionärsdichte“ angeht.<br />

Werfen wir einmal einen Blick auf<br />

Dortm<strong>und</strong>: Hier ist die Zahl der<br />

Einkommensmillionäre seit 2016 gestiegen<br />

- immerhin um zwei. Ob das<br />

wohl am Phoenix-See liegt? Laut Statistik<br />

liegt hier die Zahl der Millionäre<br />

jetzt bei 133 (von 586.600 Einwohnern)<br />

<strong>und</strong> die Dichte bei 2,3. Damit<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Alle Reichen, die ihren Wohnsitz nicht ins Ausland verlegt haben<br />

– weil auch unsere Heimat sehr schön ist – müssen derzeit<br />

ab einem Einkommen von 274.613 Euro den sog. Reichensteuersatz<br />

zahlen. Und der liegt derzeit immerhin bei 45 %.<br />

WIR<br />

DIGITALISIEREN<br />

ARBEITSWELTEN<br />

landet Dortm<strong>und</strong> auf Platz 206<br />

von 375. Im Sauerland hat nur die<br />

Stadt Schmallenberg mit 1,6 eine<br />

geringere Dichte.<br />

NRW-weit ist es die Stadt Meerbusch<br />

(Kreis Mettmann), die die<br />

meisten Reichen anzieht. Hier sind<br />

16,6 von 10.000 Einwohnern Einkommensmillionäre,<br />

gefolgt von Attendorn<br />

(Kreis Olpe) – am Biggesee<br />

-, wo statistisch gesehen 10,3 Einwohner<br />

den „Reichensteuersatz“*<br />

zahlen müssen.<br />

Angesichts dieses hohen Prozentsatzes<br />

können Sie beim Blick auf<br />

Ihre nächste Gehaltsabrechnung<br />

also ganz ruhig bleiben <strong>und</strong> daran<br />

denken, dass Sie a) wahrscheinlich<br />

einen viel geringeren Steuersatz zahlen<br />

müssen <strong>und</strong> b) der nächste Blick<br />

auf einen See auch für Sie nicht weit<br />

ist. ■<br />

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Katja Fredebeul <strong>und</strong> Michael Wiese<br />

Katja Fredebeul <strong>und</strong> Michael Wiese unterwegs<br />

für einen guten Zweck<br />

Mit „Hannelore“ bis zum Polarkreis<br />

Christel Zidi<br />

Privat<br />

Am Fredebeul aus Rüthen-Meiste <strong>und</strong><br />

19. Juni 2022 macht sich ein junges<br />

Sauerländer Paar auf den Weg: Katja<br />

Michael Wiese aus Ostwig. In 16 Tagen wollen sie Länder<br />

<strong>und</strong> Landschaften r<strong>und</strong> um die Ostsee erk<strong>und</strong>en,<br />

auf der „nördlichsten Rallye des Erdballs“.<br />

<strong>WOLL</strong>: Was hat Sie dazu inspiriert?<br />

Michael Wiese: Der Baltic Sea Circle bietet für uns die perfekte<br />

Kombination aus Abenteuer <strong>und</strong> gutem Zweck. Wir<br />

sind gerne unterwegs <strong>und</strong> lieben es neue Länder <strong>und</strong> Landschaften<br />

zu erk<strong>und</strong>en. Die Rallye bietet dafür die perfekte<br />

Möglichkeit.<br />

<strong>WOLL</strong>: Und auch der gute Zweck kommt nicht zu<br />

kurz…<br />

Katja Fredebeul: Ja, denn wir möchten die Aufmerksamkeit<br />

r<strong>und</strong> um diese besondere Reise nutzen <strong>und</strong> für das<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz Balthasar in Olpe Spenden sammeln.<br />

Das Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz ist ein zweites Zuhause auf<br />

Zeit für unheilbar kranke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche <strong>und</strong> ihre<br />

Familien. Wir haben uns diese Organisation ausgesucht, da<br />

uns deren Arbeit sehr am Herzen liegt. Sowohl wir als auch<br />

das Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz Balthasar freuen uns über<br />

jede Unterstützung, denn wirklich jeder Beitrag hilft! Die<br />

Spenden sammeln wir dazu über Betterplace. Das Spenden<br />

ist hier sicher <strong>und</strong> unkompliziert <strong>und</strong> jeder Euro kommt so<br />

auch sicher beim Kinderhospiz an.<br />

7.500 Kilometer – zehn Länder in 16 Tagen. Dass Sie<br />

dabei nicht über Autobahnen fahren kann man ja noch<br />

nachvollziehen, denn auf dieser Weise können Sie viel<br />

mehr von der Landschaft sehen. Aber warum kein GPS?<br />

Ist das die besondere Herausforderung?<br />

Michael Wiese: Ja, auf jeden Fall ist das eine besondere<br />

Herausforderung <strong>und</strong> ein Abenteuer. Denn wir lassen uns<br />

durch die guten alten Hilfsmittel wie Karte <strong>und</strong> Kompass<br />

bis zum Polarkreis <strong>und</strong> um die einzigartige Ostsee leiten.<br />

Besondere Begegnungen <strong>und</strong> Ecken der Natur sind hier<br />

vorprogrammiert <strong>und</strong> im Sinne des Abenteuers ausdrücklich<br />

erwünscht.<br />

Katja Fredebeul: Hierbei sieht man, dass es bei dieser<br />

Rallye nicht um Geschwindigkeit geht, sondern vielmehr<br />

steht der Spaß <strong>und</strong> das Erk<strong>und</strong>en der Länder im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Lustige Aufgaben, die durch das Roadbook vom<br />

12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Veranstalter vorgegeben werden, r<strong>und</strong>en das Abenteuer<br />

ab. Ganz im Sinne: Der Weg ist das Ziel.<br />

Hier gilt es noch zu erwähnen, dass man uns vor- <strong>und</strong><br />

während der Reise auf Instagram unter kmh_ontour folgen<br />

kann, damit auch jeder an unserm Abenteuer teilhaben<br />

kann.<br />

Katja <strong>und</strong> Michael mit Hannelore. Im ersten Moment<br />

könnte man meinen, dass Hannelore Ihr Kind wäre.<br />

Hannelore ist aber der schicke BMW-Oldie, mit dem<br />

sie die Tour starten. Ist Hannelore trotzdem so etwas<br />

wie ein Kind für Sie?<br />

Katja Fredebeul: Hannelore heißt Hannelore, weil ihre<br />

Erstbesitzerin, die den BMW bis vor einigen Jahren gefahren<br />

hatte, Hannelore hieß. Dass Erstbesitzer so lange Ihr<br />

Auto fahren, ist ja doch eher selten. Daher war klar, dass<br />

sie diesen Namen bekommt. Wie ein Kind ist sie nicht für<br />

uns. Vielmehr ist sie unsere treue Begleiterin <strong>und</strong> dann<br />

doch schon ein wenig wie ein Familienmitglied. Daher<br />

wird sie natürlich auch nach der Rallye nicht verkauft,<br />

sondern hoffentlich noch einige Jahre mit uns durchs<br />

Sauerland fahren. ■<br />

Kinderhospiz<br />

Balthasar<br />

(Foto: Kathrin Menke)<br />

Wer die Aktion von Katja Fredebeul <strong>und</strong> Michael<br />

Wiese <strong>und</strong> damit das Kinder hospiz<br />

Balthasar unterstützen will, kann das<br />

bis zum 04.07.22 über folgende Seite:<br />

betterplace.org<br />

Informationen über das Kinderhospiz Balthasar<br />

finden Sie hier: www. kinderhospiz-balthasar.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. - Fr. 09:00 Uhr - 18:00 Uhr<br />

Sa. 09:00 Uhr - 14:00 Uhr<br />

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Charlotte <strong>und</strong> Alexandra Kremer sind stolze<br />

Besitzerinnen des Hauses am Brückenplatz Nr. 8<br />

Familie Kremer haucht Klassizistischem<br />

Bau neues Leben ein<br />

Gemütlich <strong>und</strong> stylish eingerichtet:<br />

die Sitzecke im Beyond<br />

Gisela Wilms<br />

Julian Brandt<br />

EIN SCHMUCKSTÜCK<br />

AM BRÜCKENPLATZ<br />

In<br />

Arnsberg gibt es, wie<br />

vielerorts in unserer<br />

Urlaubsregion, Hotels<br />

<strong>und</strong> gastronomische Betriebe, die als<br />

Startpunkt für Entdeckungstouren<br />

durch das schöne Sauerland dienen.<br />

Vor einem Jahr hat die Szene<br />

eine Bereicherung erfahren, die innovativ<br />

<strong>und</strong> einzigartig in unserer<br />

Gegend ist. Der Name des Bistros ist<br />

Programm. „Beyond“ heißt übersetzt<br />

„Darüber hinaus“ <strong>und</strong> so denken<br />

auch die Mitglieder der Familie<br />

Kremer, die seit 2020 die Besitzer<br />

des Hauses am Brückenplatz Nr. 8<br />

in Alt-Arnsberg sind. Hier ist alles<br />

anders, als man bisher in der Regierungsstadt<br />

gesehen hat. Meinolf,<br />

Alexandra <strong>und</strong> Charlotte Kremer<br />

schauen über den Tellerrand hinaus.<br />

Im stylish eingerichteten Beyond werden<br />

vegetarische <strong>und</strong> vegane Gerichte<br />

serviert. Die Speisen werden frisch zubereitet,<br />

die Karte tagesaktuell angepasst.<br />

Schon das Aussehen der Bagels,<br />

Bowls, Suppen oder Kuchen lassen<br />

einem das Wasser im M<strong>und</strong>e zusammenlaufen.<br />

Die Getränkeauswahl ist<br />

umfangreich <strong>und</strong> bietet sowohl dem<br />

Tee- als auch dem Kaffeekenner eine<br />

beachtliche Auswahl. Die Palette der<br />

Softdrinks, die teilweise selbst hergestellt<br />

werden, kann sich sehen lassen.<br />

Die 22-jährige Charlotte Kremer erzählt,<br />

wie die Idee für das Bistro entstanden<br />

ist. „Als meine Eltern sich<br />

entschieden haben, dieses geschichtsträchtige<br />

Haus zu kaufen, stand eine<br />

Verwendung fest. Das Ladenlokal, ehemalig<br />

„Weiffen-Damenmode“, sollte in<br />

altem Charme <strong>und</strong> modernem Konzept<br />

wiederbelebt werden. Während meines<br />

Studiums der Wirtschaftspsychologie<br />

habe ich mich für die Markenbildung<br />

eines Start-Ups im gastronomischen<br />

Umfeld interessiert.<br />

Was lag also näher, als das Projekt „Beyond“<br />

zum Thema meiner Bachelor-<br />

Arbeit zu machen? So konnte ich meine<br />

theoretischen Erkenntnisse gleich in<br />

der Praxis überprüfen. Je tiefer ich in<br />

die Materie einstieg, desto mehr reifte<br />

in mir der Gedanke, am Brückenplatz<br />

etwas Neuartiges im Bereich Cafe´ entstehen<br />

zu lassen.“<br />

Nachhaltigkeit wird groß<br />

geschrieben<br />

Das Prinzip der Nachhaltigkeit spielte<br />

bei der Entwicklung eine wichtige<br />

Rolle. Alles wird in Mehrwegbehältern<br />

angerichtet, vom Kaffee bis zur Bowl.<br />

Über ein App-basiertes System wird sichergestellt,<br />

dass Becher <strong>und</strong> Schüsseln<br />

wieder zurückgebracht werden. Eine<br />

Win-Win-Situation: Der K<strong>und</strong>e leiht,<br />

ohne Pfand zu zahlen, hochwertige Behälter<br />

aus, aus denen er sein Essen genießen<br />

kann, der Gastronom vermeidet<br />

hohe Kosten für Einweg geschirr.<br />

Zudem gehört das Beyond dem Verb<strong>und</strong><br />

„To good to go“ an. Mit Hilfe<br />

einer weiteren App wird angezeigt, dass<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Brückenplatz 8<br />

59821 Arnsberg<br />

Telefon 0160 94483893<br />

E-Mail info@kremers-freiraeume.de<br />

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@kremers_freiraeume<br />

Brückenplatz 8<br />

59821 Arnsberg<br />

Telefon 0151 42461220<br />

E-Mail info@kremers-beyond.de<br />

Web www.kremers-beyond.de<br />

@kremers_beyond<br />

Im Bistro Beyond steckt viel<br />

Liebe zum Detail<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo + Do + Fr 9 – 17 Uhr<br />

Sa + So 10 – 14 Uhr<br />

Feiertags geschlossen<br />

In der oberen Etage befindet sich<br />

ein "Escape-Room"<br />

Essen übrig geblieben ist <strong>und</strong> für kleines<br />

Geld abgegeben wird. „Durch den<br />

gezielten Einkauf <strong>und</strong> wirtschaftliches<br />

Arbeiten in der Küche fällt allerdings<br />

wenig zum Abgeben an“, berichtet die<br />

junge Unternehmerin. Ein zusätzlicher<br />

Geschäftszweig ist die Vermietung der<br />

Räume für Feierlichkeiten. Zudem<br />

finden Workshops der unterschiedlichsten<br />

Art statt. „Heilfasten unter<br />

ärztlicher Leitung“ oder die „Kräuterwerkstatt<br />

von Anke Schneidewind“<br />

steht beispielsweise auf dem Programm<br />

des Bistros „Beyond“. Dessen Beiname<br />

Hier ist mit bis zu sechs Personen Platz zum<br />

Wohlfühlen: die Ferienwohnungen "Freiräume"<br />

„Eventgastronomie“ ist passend, spiegelt<br />

er doch den Ideenreichtum von<br />

Charlotte Kremer <strong>und</strong> ihrer Familie<br />

wider.<br />

Großzügige <strong>und</strong> exklusive<br />

Ferienwohnungen<br />

Aber nicht nur das Cafe´ ist besonders,<br />

die Ferienwohnungen „Freiräume“ in<br />

den oberen Etagen sind es gleichfalls.<br />

Aufwendig renoviert <strong>und</strong> sehr geräumig,<br />

bieten sie für zwei bis sechs Personen<br />

viel Platz zum Wohlfühlen. Hier<br />

wird die Handschrift von Alexandra<br />

Heiland-Kremer mit ihrer Liebe zum<br />

Detail sichtbar. Die gelernte Reise- <strong>und</strong><br />

Verkehrskauffrau führt die Buchungen<br />

durch <strong>und</strong> berät Gäste bezüglich der<br />

Freizeitgestaltung. Falls gewünscht,<br />

reserviert sie Plätze in Restaurants, so<br />

dass für den Gast nur noch eines zu tun<br />

ist: Ankommen <strong>und</strong> Genießen.<br />

Während in den unteren Räumen der<br />

Fokus auf Wohlbefinden liegt, herrscht<br />

unterm Dach Spannung pur. Dort<br />

befindet sich ein „Escape-Room“ für<br />

Abenteurer. Dieser hebt sich, wie alles<br />

andere im Haus, von dem Bekannten<br />

ab. Mehr wird an dieser Stelle aber<br />

selbstverständlich nicht verraten.<br />

Seit dem Kauf vor zwei Jahren hat sich<br />

viel in dem denkmalgeschützten Gebäude<br />

getan. „Wir freuen uns, diesem<br />

historischen Bauwerk wieder Leben<br />

eingehaucht zu haben. Es stand jahrelang<br />

leer <strong>und</strong> hat nun nach dem Erbauer<br />

Hohoff, der es 1821 hat errichten<br />

lassen, Bürgermeister Seissenschmidt<br />

<strong>und</strong> Familie Brisken mit uns neue Besitzer“,<br />

erklärt Alexandra Heiland-Kremer<br />

<strong>und</strong> in ihrer Stimme schwingt ein<br />

wenig Stolz. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 15


Aus den Hochburgen des Sauerländer Karnevals<br />

„WER EINEN AFFEN HAT,<br />

DARF IHN NICHT LAUSEN“<br />

Christel Zidi<br />

Georg Giannakis<br />

W<br />

enn Manfred Gödde eine der alten Karnevalszeitungen<br />

in die Hand nimmt, muss er jedes Mal<br />

schmunzeln, manchmal auch laut loslachen: „Es geht<br />

darin um Erlebtes, Erlaubtes <strong>und</strong> Erheiterndes.“ Allein die Karnevalsordnungen<br />

sind lesenswert: „Wer einen Affen hat, darf<br />

ihn nicht lausen“, steht dort. Mit viel Fantasie wurden auch die<br />

jährlich wechselnden Zeitungsnamen gewählt, die teils schon<br />

auf den Inhalt hindeuten: „Du ahnst es nicht“, „Die Imme“,<br />

„Die bunte Laterne“, „Dachlukenkieker“, „Dickköppe“ oder<br />

„Knuilptangel“ (Kneifzange). Vor genau 100 Jahren gab es<br />

die „Warsteiner Luidoeren“ (Warsteiner Hühneraugen)<br />

mit dem Untertitel: „Wem sie stechen, der schneide sie.“<br />

Unzählige Orden hängen in seinem Zuhause von der<br />

Wand („Ich verwahr sie alle.“). Manfred Gödde war immer<br />

schon ein leidenschaftlicher Karnevalist. Nicht nur<br />

als Besucher der zahlreichen Veranstaltungen, 25 Jahre<br />

lang hat er mit dem „Club Leichtsinn“ auch selbst an den<br />

Zügen gebaut <strong>und</strong> erinnert sich gern an diese Zeit:<br />

„Morgens in der Kneipe haben sich die Männer<br />

überlegt, was für ein Wagen oder Handwagen<br />

für den Zug am Nachmittag gebaut<br />

werden soll. Bei diesen Stammtischen<br />

hatten sie immer die tollsten Ideen.“<br />

An den gelungenen Wagen mit<br />

dem Motto ‘Ferdi auf dem Weg<br />

zum Himmel’ mit dem geschminkten<br />

Ferdi Severin erinnert<br />

sich sicherlich noch<br />

so mancher Warsteiner.<br />

„Jeder Karnevalsverein bei<br />

uns im Stadtgebiet hat<br />

etwas Besonderes“, erzählt<br />

Manfred Gödde.<br />

Besonders sind auch die<br />

16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

Manfred Gödde<br />

bei der Karnevalslektüre<br />

Clu<br />

Ih<br />

Ab sof<br />

bereise


„Warstein, Belecke <strong>und</strong> das Möhnetal<br />

gehören zu den Hochburgen des Sauerländer<br />

Schlachtrufe<br />

der Karnevalisten.<br />

Wer sich über das dreifache „Ulk<br />

Helau“ des über 125 Jahre alten Warsteiner Vereins w<strong>und</strong>ert,<br />

muss wissen, dass der Karnevalsverein früher Warsteiner<br />

Ulk hieß. Das Maskottchen Niederbergheims ist<br />

der Hase, deshalb ruft man hier bei den Kappensitzungen<br />

auch „Has´ hüpf“. Und in Hirschberg lässt man das<br />

Wappentier, den Drachen hochleben: „Drache siup“, also<br />

„ Drache sauf“.<br />

Karnevals.“ (Manfred Gödde)<br />

In Niederbergheim ist sogar der Karnevalsvorstand mit<br />

Frauen besetzt.“<br />

Karneval hat für den ehemaligen Warsteiner Bürgermeister<br />

nicht nur mit Feiern zu tun, auch wenn die letzten beiden<br />

Jahre für ihn wie für alle Karnevalisten, hart waren.<br />

„Die Karnevalsgesellschaften leisten auch eine besondere<br />

Arbeit für die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen, für den Tanzsport.<br />

Es geht dabei auch um Wertevermittlung, auch<br />

solcher wie Disziplin, Ordnung <strong>und</strong> Pünktlichkeit.“ ■<br />

Manfred Gödde ist auf jede Karnevalssitzung gern gegangen,<br />

aber „der urigste Karneval war immer in Niederbergheim,<br />

mit die kleinste Gesellschaft im Stadtgebiet,<br />

aber mit reger Beteiligung aller Einwohner des Dorfes. Es<br />

gab da den Straßenkarneval, die Dönekes aus den Vereinen.<br />

Einfach total originelle <strong>und</strong> zum Teil spektakuläre<br />

Auftritte“, schwärmt er. Und dann fügt er noch hinzu:<br />

„Einen großen Anteil daran haben besonders die Frauen.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 17


Neheimer Schachverein Ruhrspringer<br />

UNENTSCHIEDEN GEGEN<br />

DEN GROSSMEISTER<br />

Julius Kolossa<br />

Tom Linke<br />

Für den siebenjährigen Lorik ist Schach das ideale Strategiespiel.<br />

16<br />

schwarze <strong>und</strong> 16 weiße<br />

Schachfiguren stehen<br />

sich zu Beginn einer jeden<br />

Partie auf einem Schachbrett<br />

gegenüber. Das Spiel beginnt mit<br />

einem Händeschütteln der Spieler<br />

(während der Corona-Pandemie abgelöst<br />

durch ein fre<strong>und</strong>liches Lächeln)<br />

<strong>und</strong> mit dem Wunsch: „Gute Partie“<br />

an jeder Seite. Nach dem internationalem<br />

Schach-Reglement beginnt der<br />

Spieler mit den weißen Figuren. Nach<br />

dem ersten Zug gilt es zu taktieren. Es<br />

entwickelt sich eine interessante Dynamik<br />

während der gesamten Schachpartie,<br />

die endet, wenn der feindliche<br />

König vom verlierenden Spieler auf<br />

das Schachbrett gelegt wird. Bis zu<br />

diesem Sieg können durchaus sechs<br />

St<strong>und</strong>en vergehen…<br />

„Ruhe ist oberstes Gebot“, sagt Marten<br />

Mischlack. Der Jugendtrainer des<br />

Schachvereins Ruhrspringer gibt uns<br />

eine kleine Lektion seines Lieblingssports.<br />

„Man darf keine schlecht aussehende<br />

Partie verlorengeben.“ Seit sechs<br />

Jahren ist er einer der „Ruhrspringer“,<br />

bei denen wir an einem Trainingsabend<br />

im Franz-Stock-Zentrum im Neheimer<br />

„Rusch“ zu Gast sind. Im Gespräch<br />

stellt sich dann heraus, dass vor uns jemand<br />

sitzt, der dem Deutschen Meister<br />

<strong>und</strong> Großmeister 2019, Niclas Huschenbeth,<br />

bei einem vor zwei Jahren stattfindenden<br />

Simultan-Turnier Paroli geboten<br />

hat. „Ja, ich habe Remis gegen ihn<br />

gespielt“, sagt Mischlack bescheiden.<br />

Doch unsere weiteren Gesprächspartner<br />

an diesem Abend, der „Ruhrspringer“-Vorsitzende<br />

Dietmar Werthmann<br />

<strong>und</strong> Spielleiter Michael Scheffer relativieren<br />

dies. „Wenn ein Großmeister<br />

gegen 31 Spieler gleichzeitig spielt,<br />

dann spielt er normalerweise zu Null“,<br />

sagt Werthmann dazu. Und Scheffer:<br />

„Ihm saßen immerhin nur Hobby-Spieler<br />

gegenüber.“ Mischlack aber brachte<br />

den Meister dazu, die mit ihm gespielte<br />

Partie unentschieden ausgehen zu lassen.<br />

Werthmann: „Das war ein großes<br />

Ereignis, als wir vor drei Jahren anlässlich<br />

des 100-jährigen des Schachvereins<br />

Neheim dieses Turnier ausrichteten <strong>und</strong><br />

den besten Schachspieler Deutschlands<br />

bei uns im Saal hatten.“<br />

Schachspieler sind auch beim<br />

Feiern eine tolle Gemeinschaft<br />

Die Schachspieler sind aber nicht nur<br />

18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Wir<br />

sind<br />

für<br />

Sie da!<br />

Bikes & E-Bikes<br />

Bei den sechs Personen hinter Marten Mischlack am Schachbrett handelt es sich um Klaus Chmielewski<br />

(Neuzugang, noch nicht Vereinsmitglied), Michael Scheffer (Spielleiter), Dietmar Müller (Vereinsmitglied),<br />

Sandor Matzke (Getränkewart <strong>und</strong> die „gute Seele“ des Vereins), Dietmar Werthmann<br />

(1. Vorsitzender) <strong>und</strong> Ulrich Schumacher (2. Vorsitzender).<br />

gut am Brett, sondern auch eine tolle<br />

Gemeinschaft. Die bei den Trainingsabenden<br />

gelebte Atmosphäre wird von<br />

dem Trio gelobt. „Hier spielen Anwälte,<br />

Arbeiter, Schüler, Kinder, Angestellte,<br />

Juristen, Ärzte, <strong>und</strong> Ingenieure<br />

gegeneinander“, stellt Werthmann<br />

die Gemeinschaft dar. Und auch der<br />

Schach-Nachwuchs freut sich, immer<br />

wieder freitags neue Züge kennen zu<br />

lernen. Jon, mit fünf Jahren der Jüngste:<br />

„Man muss viel überlegen, <strong>und</strong> das<br />

ist toll“. Sein Bruder Lorik, sieben<br />

Jahre alt: „Ich kann mich selbst verbessern.“<br />

Lara, zwölf, hat mit Schach<br />

ein neues Hobby - neben Fußball -<br />

gef<strong>und</strong>en: „Eine sehr gute Ablenkung,<br />

denn man muss mehr denken.“<br />

Alle werden von Marten Mischlack<br />

<strong>und</strong> weiteren erfahrenen Spielern<br />

durch kindgerechtes Training gefördert<br />

für dieses Brettspiel, bei dem es<br />

um vorausschauendes Denken geht.<br />

Scheffer: „Man hofft, mit der Eröffnung<br />

stabil in die Partie zu gehen,<br />

<strong>und</strong> diese mit Strategie <strong>und</strong> Taktik zu<br />

bestreiten.“<br />

Ein Hochleistungssport, der bis ins<br />

hohe Alter fit hält<br />

Schach ist ein Hochleistungssport<br />

<strong>und</strong> das bis ins hohe Alter. Erich<br />

Weyrauch ist mit 88 Jahren der älteste<br />

<strong>und</strong> zugleich seit 2020 Bezirksmeister<br />

im Schachbezirk Hochsauerland<br />

mit 306 Mitgliedern in<br />

elf Vereinen. „Unser Sport verbindet<br />

Generationen“, fasst Werthmann zusammen,<br />

was die Faszination für<br />

ihn ausmacht. Mischlack: „Es ist ein<br />

Einzelsport, der mit Mannschaftstaktik<br />

bei Mannschaftsturnieren einhergeht.<br />

Und Scheffer: „Hier wenden<br />

kleine Fehler eine ganze Partie.“ ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 19


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ZIMMERMANN DRUCK + VERLAG GMBH (Standort: Widukindplatz 2, 58802 Balve)<br />

Als größte Druckerei in Südwestfalen sind wir seit über 90 Jahren ein sauerländisches Familienunternehmen mitten in Balve. Wir sind für<br />

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suchen wir ab sofort Mitarbeiter (m/w/d) für folgende Positionen<br />

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Unterstützungsbedarf<br />

Josefsheim bietet vielfältige<br />

Ausbildungschancen<br />

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Bei der Wahl des angestrebten Ausbildungsberufes sind für viele junge Menschen Themen wie soziales Engagement,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Sinnhaftigkeit wichtig. Eine gute berufliche Perspektive <strong>und</strong> den passenden Karrierestart<br />

bietet das Josefsheim derzeit an seinen Standorten in Olsberg-Bigge, S<strong>und</strong>ern <strong>und</strong> Lipperode.<br />

Gleich vier Ausbildungsberufe bietet<br />

das traditionsreiche Unternehmen, das<br />

zur b<strong>und</strong>esweit agierenden JG- Gruppe<br />

gehört. Klassisch ausgebildet wird in den<br />

Berufen Heilerziehungspfleger:in, Erzieher:in,<br />

Sozialassistent:in <strong>und</strong> Duales<br />

Studium Soziale Arbeit. Zudem bieten<br />

individuell beginnende Praktika oder<br />

die Mitarbeit während eines freiwilligen<br />

Sozialen Jahres <strong>und</strong> im B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst<br />

Einblicke in die alltäglichen<br />

Aufgaben verschiedener Berufe aus dem<br />

Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

Ausbildungskoordinatorin Andrea Asshauer<br />

kennt die Vorteile der Ausbildung<br />

im Josefsheim: „Bei uns hat der junge<br />

Mensch die Möglichkeit, die berufliche<br />

Teilhabe von Menschen mit Behinderung<br />

mitzugestalten <strong>und</strong> in einem motivierten<br />

Team ein kollegiales Miteinander<br />

zu erleben. Letztlich ist sicher auch die<br />

Aussicht auf die spätere Übernahme in<br />

ein unbefristetes Arbeitsverhältnis sowie<br />

die damit verb<strong>und</strong>enen umfassenden<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

ein großer Pluspunkt.“ Welche Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse sollte ein junger<br />

Mensch für eine dieser Ausbildungen<br />

mitbringen? „Ein fre<strong>und</strong>liches Auftreten<br />

<strong>und</strong> gute Umgangsformen sind auch für<br />

uns selbstverständlich, hinzu kommt vor<br />

allem Offenheit <strong>und</strong> Freude am Umgang<br />

mit Menschen, PC-Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

sind für die Ausbildung ebenso<br />

wichtig wie die entsprechende Lernbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Motivation“, erklärt die<br />

Ausbildungsbildungskoordinatorin weiter.<br />

Das Josefsheim als moderner Dienstleister<br />

der Eingliederungshilfe richtet sich<br />

mit seinem Angebot bewusst auch an<br />

Junge Menschen, die bereits eine andere,<br />

unbefriedigende Ausbildung begonnen<br />

haben oder die zunächst Berufserfahrung<br />

im Rahmen eines Nebenjobs während<br />

des Abiturs oder des Studiums suchen. ■<br />

JH-Studentin Leona erzählt<br />

hier im Video über ihr duales<br />

Studium <strong>und</strong> die Arbeit in der<br />

KiTa Sonnenschein.<br />

JETZT INFORMIEREN<br />

Andrea Asshauer, Josefsheim-Ausbildungskoordinatorin<br />

ist Ansprechpartnerin<br />

für interessierte Schüler, Studenten,<br />

Eltern oder Lehrer.<br />

phone 02962 800-2080<br />

envelope a.asshauer@josefsheim-bigge.de<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 21


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„Eine Pausenbutze sollte in<br />

keinem Garten fehlen“<br />

(Manuel Müller,<br />

Tischlermeister)<br />

Christel Zidi<br />

sabrinity<br />

Ein Muss für ECHTE Sauerländer<br />

Gärten <strong>und</strong> Biergärten<br />

ZÜNFTIG IN DER<br />

PAUSE(N-BUTZE)<br />

Schon lange haben wir uns dem Ende von Schneematsch<br />

<strong>und</strong> Kälte entgegengesehnt. Die Tage werden<br />

- endlich - wieder länger <strong>und</strong> wir können uns auf<br />

den <strong>Frühling</strong> freuen.<br />

<strong>Frühling</strong> – das heißt draußen sein. Die ersten warmen Sonnenstrahlen<br />

genießen. Dazu können Sie einen langen Spaziergang<br />

durch die Sauerländer Natur machen. Oder Sie verbinden<br />

beides: frische Luft <strong>und</strong> Gemütlichkeit. Das geht am<br />

besten, wenn man eine Pausenbutze sein Eigen nennt. An sonnigen,<br />

aber noch frischen Tagen, nimmt man einfach eine Decke<br />

<strong>und</strong> eine Tasse heißen Tee mit. An warmen Tagen darf´s<br />

vielleicht auch mal ein frisches Bier sein. Ganz nach Wunsch<br />

<strong>und</strong> Geschmack.<br />

Die Pausen-Butze aus dem Sauerland passt in jeden noch so<br />

kleinen Garten. Aber auch Biergärten gibt sie ein ganz besonderes<br />

Flair. Gemütlicher geht es eigentlich kaum. Die Sauerländer<br />

Pausenbutze – das sind kleine Auszeiten, aber auch gesellige<br />

St<strong>und</strong>en in uriger Atmosphäre.<br />

„Die Pausenbutzen sollten in ECHTEN Sauerländer Gärten<br />

<strong>und</strong> Biergärten nicht mehr fehlen“, davon ist Manuel<br />

Müller aus <strong>Brilon</strong>-Radlinghausen überzeugt. Der Tischlermeister<br />

hatte irgendwann die Idee für einen „Sauerländer<br />

Strandkorb“. Strand <strong>und</strong> Korb – beide Begriffe passten natürlich<br />

nicht so ganz. Also benannte er sein Werk nach dem<br />

Äußeren (Butze – kleine Bude) <strong>und</strong> nach der Verwendung:<br />

Pausenbutze. Und das hat er sich sogar als Marke schützen<br />

lassen. Manuel Müller verwendet ausschließlich hochwertige<br />

Materialien. Die Pausenbutze besteht überwiegend aus 22mm<br />

Fichten-Massivholz, nordische Fichte. Das Dach fertigt der<br />

Tischlermeister aus Sibirischer Lärche. Während das Gr<strong>und</strong>teil<br />

komplett in einem Stück geliefert wird, besteht das Dach<br />

aus zwei Teilen, die ganz einfach mit zwei mal vier Schrauben<br />

befestigt werden. “Wir verwenden das gleiche Material wie<br />

für Holzfassaden – das hält quasi ewig dicht”, erzählt Müller<br />

begeistert. Alle Kanten sind abger<strong>und</strong>et, auch das spricht für<br />

die hochwertige Verarbeitung. Rustikal-gemütlich wird die<br />

Pausenbutze durch zwei Sprossenfenster, Blumenkästen <strong>und</strong><br />

Sitzpolster mit Bezügen aus hochwertigem Outdoorstoff.<br />

Wer seine Pausenbutze ganz individuell ausstatten möchte,<br />

bestellt Gardinen, Anstecktisch oder Fußstützen. Natürlich<br />

kann man die Pausenbutze in Holz-Natur belassen, sie gegen<br />

Verwitterung ölen oder auch anstreichen lassen. Zum Beispiel<br />

22 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Manuel Müller<br />

Tischlermeister<br />

Am Ruhberg 26<br />

59929 <strong>Brilon</strong><br />

www.pausenbutze.de<br />

in der Trendfarbe Grau. Auch die Gardinen gibt<br />

es in mehreren Varianten: im modischen Anthrazit,<br />

kariert in rot-weiß oder grün-weiß. Auf Wunsch<br />

aber auch noch in vielen anderen Farben <strong>und</strong> Mustern.<br />

Ganz ausgefallen war diese Ausstattung: „Eine K<strong>und</strong>in<br />

wollte ihren Mann zum 50. Geburtstag mit einer Pausenbutze<br />

überraschen“, berichtet uns Manuel Müller. „Deshalb<br />

ließ sie die Butze in Rot-Weiß streichen, die Gardinen in<br />

den gleichen Farbtönen. Ihr Mann ist erklärter FCK-<br />

Fan“, erzählt uns Manuel Müller.<br />

SCHNELL BESTELLEN, BEVOR<br />

DIE HOLZPREISE STEIGEN<br />

In der Pausenbutze kann man jederzeit ganz schnell<br />

Entspannung finden. Wie der Name schon sagt: in<br />

den Pausen, nach Feierabend. Mal kurz, mal länger.<br />

Meistens länger, denn uriger als in der Pausenbutze<br />

kann eine Auszeit kaum sein. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 23


Zufriedenheitsabfrage 2019 bei K<strong>und</strong>en Freier Werkstätten.<br />

Durchgeführt von Mister A.T.Z. GmbH, 58313 Herdecke · www.werkstatt-des-vertrauens.de<br />

Wir sind<br />

Auf‘m Brinke 20<br />

59872 Meschede-Enste<br />

2020 2022<br />

Telefon 0291/4746<br />

Telefax 0291/82971<br />

www.bremer-automobiltechnik.de<br />

Vielen Dank für euer Vertrauen<br />

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- <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Anzeige<br />

Das WortReich<br />

ist gewachsen<br />

Schwierigkeiten hin, Schwierigkeiten<br />

her – wir schauen<br />

nach vorn. Für uns bedeutet<br />

das, dass wir Ihnen trotz der derzeit<br />

schwierigen Lage ein umfangreiches<br />

Angebot bieten möchten. So<br />

wie Sie, liebe Arnsberger, Mescheder<br />

<strong>und</strong> Schmallenberger, es schon<br />

immer von uns gewöhnt sind.<br />

Seit letztem Jahr zählen auch die<br />

Leser aus dem Raum Winterberg zu<br />

unserem K<strong>und</strong>enkreis. Dort haben<br />

wir Anfang Dezember eine neue<br />

WortReich-Filiale eröffnet. Vielleicht<br />

fragen Sie sich jetzt, wie das in dieser<br />

Zeit möglich ist? Nun, gerade in<br />

dieser Zeit ist der Wunsch nach Büchern<br />

besonders groß - die Möglichkeit,<br />

Bücher vor Ort zu kaufen, aber<br />

nicht immer gegeben. Und so kamen<br />

vor allem in den letzten beiden Jahren<br />

wiederholt K<strong>und</strong>en aus dem Wintersportort<br />

auf uns zu, die darauf aufmerksam<br />

machten, dass in ihrem Ort<br />

eine Buchhandlung fehle <strong>und</strong> ob eine<br />

WortReich-Filiale nicht ins Konzept<br />

passe. Da wir die Vorschläge <strong>und</strong><br />

Wünsche unserer K<strong>und</strong>en stets sehr<br />

ernst nehmen, haben wir uns darüber<br />

viele Gedanken gemacht.<br />

Und wir sind das Projekt angegangen:<br />

Nach der Analyse von<br />

Zahlen der IHK, einer kleinen,<br />

eigenen Marktanalyse einschließlich<br />

Passantenbefragung <strong>und</strong> Rückfragen<br />

bei der Wirtschaftsförderung in Winterberg<br />

sind wir dann zu dem Schluss<br />

gekommen: Es passt!<br />

Natürlich sind die Bedingungen aufgr<strong>und</strong><br />

der Pandemie erschwert <strong>und</strong><br />

ein gewisses Verlust-Risiko muss einkalkuliert<br />

werden. Trotzdem: Auch<br />

unseren K<strong>und</strong>en im Raum Winterberg<br />

möchten wir das bieten, was unsere<br />

K<strong>und</strong>en in Arnsberg, Meschede<br />

<strong>und</strong> Schmallenberg schon seit längerer<br />

Zeit genießen können: ein eigenes<br />

WortReich.<br />

Und noch von einer weiteren<br />

Neuigkeit können wir Ihnen berichten:<br />

Unsere Homepage ist neugestaltet<br />

worden, damit sie für Sie noch<br />

übersichtlicher <strong>und</strong> noch attraktiver<br />

ist. Werfen Sie einfach mal einen<br />

Blick hinein:<br />

www.wortreich-sauerland.de<br />

Unter Einhaltung der geltenden Corona-Bestimmungen<br />

freuen wir uns<br />

darauf, Sie bald in einem unserer<br />

WortReiche begrüßen zu können. ■<br />

Meschede - Arnsberg - Schmallenberg - Winterberg<br />

www.wortreich-sauerland.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 25


Visionen aus der Hand des Produkt-Designers<br />

FUNKTIONAL,<br />

FORMSCHÖN UND<br />

PERFEKT DURCHDACHT<br />

Christel Zidi<br />

Akademie Ruhr<br />

Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen,<br />

dass es kaum noch<br />

Friseure gibt? Heute spricht<br />

man vielerorts vom „Haardesigner“.<br />

Auch geht man nicht mehr zur<br />

Maniküre, sondern zum Nageldesign.<br />

Klingt gleich viel kreativer<br />

<strong>und</strong> künstlerischer. Wenn sich<br />

diese - <strong>und</strong> einige andere Berufssparten<br />

- mit eben diesem Begriff<br />

titulieren, haben sie gar nicht mal<br />

unrecht. Schließlich ist mit Design<br />

die Form- <strong>und</strong> Farbgestaltung eines<br />

Objektes gemeint.<br />

Wobei: Sind unsere Haare <strong>und</strong> Nägel<br />

eigentlich Objekte, solange sie<br />

noch an uns Menschen, also an<br />

Subjekten, haften? Egal, auch wenn<br />

der Begriff Design oft inflationär<br />

gebraucht wird, wird es das Design<br />

selbst wohl nie. Besonders dann<br />

nicht, wenn es um die Bereiche<br />

Industrie- <strong>und</strong> Produktdesign geht,<br />

auf die wir unser Augenmerk richten<br />

wollen. Das gesamte Aufgabengebiet<br />

des Industrie- bzw. Produktdesigns<br />

zu beschreiben, ist an dieser<br />

Stelle kaum möglich. Zu vielfältig<br />

ist die Produktpalette, zu unterschiedlich<br />

sind die Produkte.<br />

Fast jedes Teil, das wir in<br />

die Hand nehmen, wurde<br />

von Designern entwickelt.<br />

Produk tdesigner müssen<br />

“Daniel Düsentrieb <strong>und</strong> Picasso<br />

in einer Person sein”,<br />

wie es auf der Homepage<br />

der Akademie Ruhr zu<br />

lesen ist, also sehr gute<br />

Zeichner mit hohem,<br />

technischem Verständnis.<br />

Da es bei der Produktentwicklung<br />

noch viele Dinge mehr zu<br />

berücksichtigen gibt, ist Industrie-/<br />

Pro duktdesign vor allem Projektbzw.<br />

Teamarbeit.<br />

Die feinen Unterschiede<br />

Produktdesign, Industriedesign…<br />

Wo liegt eigentlich der Unterschied?<br />

Beide designen Produkte, die sich<br />

von anderen unterscheiden <strong>und</strong> mit<br />

der Philosophie des Auftraggebers<br />

bzw. des Unternehmens<br />

übereinstimmen sollen.<br />

Ein Produkt-Designer gibt einem<br />

dreidimensionalen Objekt seine<br />

Form, unter Berücksichtigung der<br />

Funktion <strong>und</strong> der Ästhetik. Er<br />

macht einen Gegenstand also schöner<br />

<strong>und</strong> dessen Handhabung leichter.<br />

Macht das ein Industriedesigner<br />

nicht ebenfalls? Schon, allerdings<br />

muss dieser schon die spätere<br />

Serienfertigung im Blick haben.<br />

26 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Unterschiedlichste Komponenten<br />

können in das Design mit einfließen.<br />

Ein Stadtplaner, im weiteren Sinne<br />

ebenfalls ein Designer, muss z. B. beachten,<br />

welche Konsequenzen der Bau<br />

eines neuen Wohngebietes hat, infrastrukturell,<br />

politisch, städtebaulich.<br />

Grafikdesigner müssen darauf achten,<br />

dass die Botschaft eines entworfenen<br />

Plakates nicht fehlinterpretiert<br />

werden kann, Produktdesigner, dass<br />

auch das schönste Objekt noch immer<br />

funktional ist <strong>und</strong> entsprechend<br />

genutzt wird, nicht für andere Zwecke<br />

z. B. ein Stuhl als Zeitschriftenablage.<br />

Die Entscheidung über das<br />

Material beeinflusst sowohl den späteren<br />

Preis als auch die Themen Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />

Gerade noch Vision, jetzt<br />

S e rie npr odukt<br />

„Produktvision“ – als solche<br />

bezeichnen Designer das ideale Produkt<br />

aus Sicht des K<strong>und</strong>en. Wie<br />

schon im Namen enthalten, geht<br />

es immer um ein anspruchsvolles<br />

Ziel, eine Vision. Sowohl aus K<strong>und</strong>ensicht<br />

als auch für die<br />

Designer. Manchmal<br />

geht es dabei<br />

um die Lösung von Problemen,<br />

manchmal einfach um einen<br />

speziellen K<strong>und</strong>enwunsch. Vom<br />

Konzept bis zum Industrieobjekt<br />

sind die unterschiedlichsten<br />

Menschen am Werk (-stück):<br />

Neben den Designern auch Techniker<br />

<strong>und</strong> Marketing-Fachleute.<br />

Nahe Zukunft<br />

Industrie- <strong>und</strong> Produktdesigner<br />

beschäftigten sich mit weit mehr<br />

als nur mit der schönen Form <strong>und</strong><br />

der Funktionalität eines Gegenstandes.<br />

Trainiert auf das Erkennen<br />

von Problemen <strong>und</strong> die Schaffung<br />

von Lösungen haben sie auch<br />

die nahe Zukunft im Blick. Bei der<br />

Schaffung von innovativen Produkten<br />

berücksichtigen sie schon<br />

lange Bereiche wie Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Umwelt. Dabei kann es<br />

um Verpackungsmüll gehen, um<br />

lange Transportwege oder durch<br />

Verschwendung, die durch Mengenungenauigkeit<br />

entsteht.<br />

Natürlich geht es auch um das<br />

Thema KI (Künstliche Intelligenz),<br />

um Roboter, sowohl im<br />

privaten als auch industriellen Bereich.<br />

Auch wenn dieser Bereich<br />

noch mit vielen Ressentiments verb<strong>und</strong>en<br />

ist, geht die Entwicklung<br />

weiter. Saugroboter, Mähroboter<br />

sind schon längst selbstverständlich<br />

geworden - <strong>und</strong> entstammen<br />

ebenfalls der Kreativität von<br />

Designern.<br />

Autos<br />

für besondere Anlässe<br />

zu vermieten!<br />

Diese entscheiden – gemeinsam<br />

mit ihrem Team bzw. dem Auftraggeber<br />

– z. B. über die Frage,<br />

ob der Gartenroboter<br />

auf vier Rollen unterwegs<br />

ist oder in<br />

Cars + Fun<br />

Gansauweg 125 | 34431 <strong>Marsberg</strong><br />

Tel.: 0176/ 576 346 17<br />

info@cars-and-fun.de<br />

www.cars-and-fun.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 27


lebewesenartiger Form, also mit Beinen.<br />

Wohl nicht allein eine Frage der<br />

Ästhetik.<br />

Mit <strong>und</strong><br />

ohne roten Punkt<br />

Ein kleiner, roter Punkt wird Unternehmen<br />

immer wichtiger. Diesen<br />

Punkt kann man sich allerdings nicht<br />

einfach ins Logo setzen, sondern<br />

er wird mit dem Red-Dot-Award<br />

verliehen, dem Preis für eine besondere<br />

Leistung in Sachen Designqualität.<br />

Nicht wenige Sauerländer<br />

Unternehmen haben daran teilgenommen<br />

– <strong>und</strong> gewonnen. Die Gebühren,<br />

die mit einer Teilnahme einhergehen,<br />

sind allerdings nicht ohne.<br />

Deshalb wird auch nicht jeder Produkt-<br />

oder Industriedesigner daran<br />

teilnehmen können. Selbst bei hervorragenden<br />

Arbeiten nicht.<br />

Kunstvoll, aber keine Kunst<br />

Manches Designstück wirkt eher wie<br />

ein Kunstobjekt denn wie ein Serienprodukt.<br />

Deshalb sind entsprechende<br />

Designpreise sicherlich auch verdient.<br />

Andererseits muss ganz klar zur<br />

Kunst unterschieden werden. Denn<br />

Design ist funktional, zweckorientiert<br />

<strong>und</strong> unterscheidet sich allein dadurch<br />

ganz klar von der Kunst.<br />

Die schöne Form<br />

„Form folgt Funktion“ heißt es denn<br />

auch - meistens. Es gibt aber auch<br />

den Ansatz, Design nicht ausschließlich<br />

vom funktionalen Ansatz her zu<br />

sehen, sondern zusätzlich als Verschönerung.<br />

Welcher Ansatz verwendet<br />

wird, ist zum Teil mit dem jeweiligen<br />

Zeitgeist verb<strong>und</strong>en, denn den meisten<br />

Endverbrauchern ist eine schöne<br />

Gestaltung längst genauso wichtig<br />

wie die Funktionalität. Auftraggeber<br />

achten verstärkt auf<br />

Markenidentität <strong>und</strong> das<br />

Corporate Design, um sich von der<br />

Konkurrenz abzuheben. Das gelingt<br />

über eine schöne Gestaltung oft<br />

noch einfacher <strong>und</strong> schneller als über<br />

Funktionalität.<br />

Kreative Sauerländer Designer<br />

Im Sauerland haben wir viele<br />

Beispiele für gelungenes<br />

Produkt- <strong>und</strong> Industriedesign.<br />

Hier nur ein paar Beispiele: In Neheim<br />

verzichtet eine Firma auf die<br />

Plastikverpackung der Toilettenpapierrollen<br />

<strong>und</strong> benutzt stattdessen<br />

einen (recycelten) Karton,<br />

der gleichzeitig als Aufbewahrung<br />

dient. Aus S<strong>und</strong>ern kommt ein<br />

Milchaufschäumer, der auch für die<br />

28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


EXCELLENCE IN GRINDING<br />

Zubereitung von Trinkschokolade, Shakes oder Glühwein<br />

genutzt werden kann. Aus Bestwig formschöne<br />

Luftdesinfizierer <strong>und</strong> aus Olsberg Waschbecken aus<br />

Holz. Last but not least gibt es auch einige Modedesigner,<br />

die bei uns zuhause sind.<br />

Mit allen Sinnen<br />

Gute Designer wissen, dass Reize nachhaltig auf<br />

Menschen wirken. Beim Kauf achtet man – mehr oder<br />

weniger bewusst – auch darauf, wie ein Gegenstand<br />

riecht, wie er sich anfühlt. Aus <strong>Brilon</strong> kommen z. B.<br />

Lac kplatten, die aussehen, als wären sie aus echtem<br />

Holz – <strong>und</strong> sich auch so anfühlen.<br />

Die THELEICO Schleiftechnik GmbH & Co. KG ist ein seit über<br />

140 Jahren weltweit agierendes, traditionsreiches Familienunternehmen,<br />

das in vielen Industriezweigen im Bereich der<br />

Präzisions-Schleiftechnik erfolgreich tätig ist. Der Erfolg <strong>und</strong><br />

das Wachstum unseres Unternehmens in den vergangenen<br />

Jahren hat ein starkes Team zusammengeschweißt.<br />

Werden Sie Teil unseres Teams!<br />

Wir bieten Ihnen einen sicheren Arbeitsplatz, mit einer<br />

intensiven <strong>und</strong> umfassenden Einarbeitung. Erfahren Sie mehr<br />

unter www.theleico.com.<br />

Die Designer unserer Sauerländer Brauereien berücksichtigen<br />

auch unseren Hörsinn: Das Zischen beim<br />

Öffnen eines Erfrischungsgetränkes, der Plopp von<br />

Flaschen mit Bügelschluss. Diese Geräusche verbinden<br />

die K<strong>und</strong>en dann, dank guter Designarbeit, mit Entspannung,<br />

Frische - <strong>und</strong> Feierabend im Sauerland. ■<br />

THELEICO Schleiftechnik GmbH & Co. KG<br />

Lagerstraße 3–5 | 59872 Meschede, Germany<br />

Telefon 0291/99 01-0 | info@theleico.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong><br />

| www.theleico.com<br />

2022 - 29


Julia Chowanietz <strong>und</strong> ihr Label pure<br />

FASHI<br />

MADE IN MESCHEDE<br />

Sonja Nürnberger<br />

Privat<br />

W<br />

er an Mode <strong>und</strong> das Sauerland denkt, dem kommt<br />

erst einmal Falke mit seinen weltbekannten<br />

Strümpfen <strong>und</strong> Socken in den Sinn.<br />

Danach muss man erst einmal überlegen. Dass<br />

es aber natürlich auch im Sauerland modebegeisterte<br />

<strong>und</strong> modebegabte Menschen gibt,<br />

steht außer Frage. Eine davon ist Julia Maria<br />

Chowanietz. Die 28­ Jährige kreiert in<br />

Meschede Schmuck <strong>und</strong> Kleidung: schlicht<br />

<strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschön – wie das Sauerland.<br />

N<br />

Julia Chowanietz<br />

„Ich mag sehr gerne schlichten Schmuck, habe<br />

aber wenig gef<strong>und</strong>en, der zu mir passte. Und<br />

so fing eigentlich alles damit an, dass ich mir<br />

selbst Schmuck entwarf“, erinnert sich Julia.<br />

„Meine Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> meine Familie wollten<br />

daraufhin, dass<br />

ich auch für sie<br />

Schmuckstücke<br />

kreiere <strong>und</strong><br />

dann kam das<br />

Ganze ins<br />

Rollen.“ Die<br />

Leidenschaft<br />

für Mode <strong>und</strong><br />

Design war jedoch<br />

schon länger<br />

da. Nach dem Abitur<br />

in Meschede studierte Julia<br />

Wirtschaft an der FH Südwestfalen.<br />

Im Zuge dessen absolvierte<br />

sie ein Praktikum im Headoffice von<br />

Tommy Hilfiger <strong>und</strong> Calvin Klein. „Damals<br />

habe ich die Modewelt schätzen <strong>und</strong> lieben gelernt.<br />

Es war beeindruckend, für einige Zeit ein<br />

Teil dieses großen Weltkonzerns zu sein. Das<br />

30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


hat mich geprägt <strong>und</strong> ich wusste direkt, dass ich in dieser<br />

Branche gerne Fuß fassen möchte.“ Nach Abschluss des<br />

Studiums arbeitete sie zunächst im Einzelhandel als Managerin<br />

eines Stores in Bielefeld. Als dann das heruM in Meschede<br />

eröffnete, kam sie zurück ins Sauerland. Parallel begann<br />

sie eine Weiterbildung im Bereich Modedesign an der<br />

Deutschen POP in Bochum. Das war auch der Zeitpunkt,<br />

in dem aus ihren kleinen Schmuck-Spielereien ein Label<br />

wurde: pure. „Pure bedeutet einfach. Denn mein Ziel ist<br />

es, sehr geradlinige <strong>und</strong> schlichte Pieces zu gestalten, die<br />

trotz ihrer Schlichtheit auffallen <strong>und</strong> gleichzeitig auch eine<br />

Geschichte erzählen.“ Inzwischen entwirft sie nicht mehr<br />

nur Schmuck, sondern hat auch eine erste kleine Kollektion<br />

genäht.<br />

Es ist ein Prozess...<br />

Inspirieren lässt Julia sich natürlich durch Social Media,<br />

Fashion Shows oder generell durch die Beschäftigung mit<br />

Trends, was sie jobbedingt ohnehin jeden Tag tut. „Ich setze<br />

mich nicht einfach hin <strong>und</strong> zeichne drauf los. Die Ideen<br />

kommen meistens in den seltsamsten Momenten, beim<br />

Autofahren zum Beispiel. Dann sammle ich meine Einfälle,<br />

zeichne, überlege ein Farbkonzept <strong>und</strong> erstelle ein Moodboard.<br />

Es ist ein Prozess, bis schließlich ein Teil fertig ist<br />

– sei es Schmuck oder Kleidung.“ Inzwischen arbeitet Julia<br />

in Oelde bei Simplicity als Creative Stylistin. Für Julia fühlt<br />

es sich nicht an wie Arbeit, denn für sie ist es reine Leidenschaft.<br />

Wo es mit ihrem eigenen Label hingeht, weiß sie<br />

noch nicht. „Das lasse ich einfach auf mich zukommen <strong>und</strong><br />

mich überraschen. Im Moment biete ich meine Designs nur<br />

online an, vielleicht werde ich irgendwann mal ein kleines<br />

Atelier eröffnen.“ Und da sieht Julia im Sauerland durchaus<br />

eine Chance: „Wenn man in der Modebranche arbeiten<br />

möchte, ist die Auswahl im Sauerland natürlich begrenzt.<br />

Geht es aber um eine Selbstständigkeit kann man mit einem<br />

guten Konzept <strong>und</strong> einem Alleinstellungsmerkmal sicher<br />

etwas Tolles auf die Beine stellen, weil es hier – anders<br />

als in der Großstadt – eben nicht an jeder Ecke ein Modeatelier<br />

oder einen Concept Store gibt.“<br />

Julia möchte in ihrer Heimat bleiben. Auch wenn sie die<br />

Zeit in Düsseldorf sehr genossen hat, kam für sie nie in<br />

Frage, in einer Großstadt zu leben. „Aufgewachsen bin<br />

ich auf dem Dörnberg, inzwischen lebe ich mit meinem<br />

Fre<strong>und</strong> in Meschede. Tritt man hier im Sauerland vor die<br />

Tür, steht man direkt in der Natur. Und das genieße ich<br />

sehr.“ ■<br />

Gradlinig <strong>und</strong> schön: Mode aus dem Sauerland<br />

Sie<br />

stricken<br />

gerne?<br />

Und haben Spaß<br />

an qualitativ<br />

hochwertigen<br />

Garnen?<br />

Dann sind sie bei der Woll<br />

Diva genau richtig. Denn Wolle<br />

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Es erwartet Sie eine Auswahl<br />

der Garne von Holst Garn,<br />

Filcolana, Atelier Zitron <strong>und</strong><br />

vieles mehr.<br />

Ich freue mich auf Ihren Besuch!<br />

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Astrid Puppe<br />

Lange Wende 82<br />

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Öffnungszeiten:<br />

Montag Ruhetag<br />

Di-Fr 10.00 - 13.00<br />

14.30 - 18.30<br />

Sa 10.00 - 14.00<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 31


Das „Designforum Sauerland“ steckt voller Ideen<br />

„ES SOLL LICHT INS DUNKEL<br />

VON DESIGN GEBRACHT WERDEN“<br />

Julius Kolossa<br />

Philipp Nolte<br />

Das Interieur in der Schobbostraße<br />

Das Haus an der Schobbostraße 10 in Neheim<br />

ist ein Haus voller Industriegeschichte. In<br />

diesem über 100 Jahre alten Gebäude produzierte<br />

einst die Firma Riecks Lampenschirme. Seit dem<br />

vergangenen Jahr gibt es in den inzwischen modernisierten<br />

<strong>und</strong> technisch auf den neuesten Stand gebrachten<br />

Innenräumen eine Plattform für designorientierte<br />

Berufsgruppen, die unter dem Namen „Designforum<br />

Sauerland“ hier tätig sind.<br />

„Design ist die Gestaltung des Lebensalltags.“<br />

(Hartmut Schröger)<br />

„Design ist die Gestaltung des Lebensalltags“, bringt Hartmut<br />

Schröger die Branche auf den Punkt. Und jegliches<br />

Produkt dafür gilt es ständig neu zu erforschen. „Denn es<br />

geht darum, den Alltag zu erleichtern – damit definieren<br />

wir die Zukunft.“<br />

Wie das praktisch möglich ist, ergänzt Torsten Ahlers,<br />

der Vorsitzende des 2005 gegründeten Vereins: „Unsere<br />

14 Mitglieder bringen hervorragende Qualitäten <strong>und</strong> viel<br />

Potential mit, wenn es darum geht, Lösungen in Fragen<br />

r<strong>und</strong> um Gestaltung <strong>und</strong> Design oder ein Produkt zu entwickeln.“<br />

„Es soll Licht ins Dunkel von Design gebracht<br />

werden“, sagt Hartmut Schröger. „Denn bis ein Produkt<br />

auf den Markt kommt, vergeht viel Zeit. Unmengen an<br />

Konzeptpapier wird entsorgt, bis endlich das allen Anforderungen<br />

gerecht werdende Konzept vorliegt. Dem Verein<br />

stehen in der Schobbostraße Büros, ein Besprechungsraum<br />

<strong>und</strong> ein größerer Versammlungsraum zur Verfügung. „Wir<br />

waren vorher im KunstWerk an der Möhnestraße“, erklärt<br />

Torsten Ahlers, „<strong>und</strong> sind 2021 in neuen Räumen mit Veranstaltungen<br />

neu gestartet.“<br />

Genug Ideen <strong>und</strong> Nachwuchsförderung<br />

Ideen hat der Vorstand schon genug: Vorträge von <strong>und</strong><br />

für designorientierte Berufe, in denen sich die Berufsgruppen<br />

näherkommen <strong>und</strong> auch von Experten außerhalb<br />

des Sauerlandes inspiriert werden können, werden bald<br />

wieder angeboten. Aber auch Foto- oder Kunstkurse für<br />

junge Leute sind für das laufende Jahr bereits fest geplant.<br />

„Die konsequente Förderung des gestalterischen Nachwuchses<br />

ist uns extrem wichtig.“<br />

Insgesamt stehen der informelle Austausch <strong>und</strong> die gegenseitige<br />

Inspiration der Forumsmitglieder untereinander<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Hierfür stehen Ahlers <strong>und</strong> seine Vorstandskollegen<br />

Hartmut Schröger, 2. Vorsitzender, <strong>und</strong><br />

32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Anja Cronenberg, Kassenwartin, mit allen Mitgliedern<br />

im ständigen Kontakt. Alle drei sind vom Fach: Marketingfachmann<br />

<strong>und</strong> Gestalter Ahlers ist seit 2010 dabei,<br />

Farbdesigner <strong>und</strong> Produktoptimierer Schröger seit 2012<br />

<strong>und</strong> Industriedesignerin Cronenberg seit 2006. Jeder<br />

im Forum weiß, worauf es in den jeweiligen Berufen,<br />

aber auch in dem „Designforum Sauerland“ ankommt.<br />

Denn: „Wir sind ein Netzwerk für Forschung, Information<br />

<strong>und</strong> Austausch“, betont Schröger. „Die gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Kernaussagen unserer Mission haben wir als sogenannte<br />

„zehn Orientations“ auf der Homepage zusammengefasst.“<br />

All dies unterstützt die Mitglieder bei der Projektierung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung ihrer Aufträge. Und deren Leistungsspektrum<br />

ist groß, wie Cronenberg erläutert: „Bei uns sind<br />

Fotografen, <strong>und</strong> Designer für Kommunikation, Industrie,<br />

Produkte <strong>und</strong> auch Farbe sowie freischaffende Künstler.“<br />

Gestalterische Fragen werden hier besprochen <strong>und</strong> Lösungen<br />

entwickelt. „Wir wissen, welche Ansprechpartner es<br />

gibt <strong>und</strong> machen unsere Netzwerke zugänglich.“<br />

Torsten Ahlers <strong>und</strong> Hartmut Schröger (v.l.)<br />

Mitgliedschaft als Qualitätsmerkmal<br />

Das „Designforum Sauerland“ sieht auch bei seinen Mitgliederzahlen<br />

noch Luft nach oben. Der Vorsitzende: „Wir<br />

freuen uns über neue Mitstreiter für gute Gestaltung, der<br />

Bereich Architektur ist bis jetzt leider nicht ausgefüllt.“<br />

Dass sich die Vereinszugehörigkeit auszahle, kann er begründen:<br />

„Die Mitgliedschaft stellt mittlerweile ein Qualitätsmerkmal<br />

dar <strong>und</strong> wir sind geschätzte Ansprechpartner<br />

für K<strong>und</strong>en aus ganz Europa.“ Dabei sei der gegenseitige<br />

Austausch entscheidend. „Unser Netzwerk zahlt sich jeden<br />

Tag aufs Neue aus.“ ■<br />

Blick in die besonderen Räumlichkeiten des Hauses:<br />

Julius Kolossa (li.) im Gespräch mit Anja Cronenberg,<br />

Hartmut Schröger <strong>und</strong> Torsten Ahlers (v.r.)<br />

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Steuerleben leicht!<br />

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im Rahmen einer Mitgliedschaft, begrenzt nach § 4 Nr. 11 StBerG.<br />

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Beratungsstellenleiterin<br />

zertifiziert nach DIN 77700<br />

T 0291 9085466<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 33


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Gutes Design - Konsequent<br />

bis ins letzte Detail<br />

„SCHÖNES<br />

WIRFT MAN<br />

NICHT WEG“<br />

W<br />

er über Design im Sauerland spricht,<br />

kommt an der Firma Ritzenhoff nicht<br />

vorbei. Vielleicht ist es auch ein wenig<br />

Heimatstolz, dass so schöne Gläser im Sauerland<br />

gefertigt werden. Wer sich die neue Kollektion<br />

des Markenherstellers ansieht, die nach fast zwei<br />

Jahren intensiver Vorarbeit entstanden ist, versteht,<br />

was Produkt-Design bedeutet <strong>und</strong> dass in<br />

<strong>Marsberg</strong>-Westheim alle Bedingungen guten Designs<br />

erfüllt werden.<br />

milie<br />

amilie<br />

milie<br />

Es fällt schwer, einen Text zu formulieren, der nicht<br />

zu euphorisch klingt, aber mit den neuen Kollektionen,<br />

die so fantasievolle Namen wie Sternschliff,<br />

Kristallwind, Fjordlicht oder Brauchzeit tragen, erfüllt<br />

Ritzenhoff sein Markenversprechen „Miteinander<br />

begeistern“.<br />

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Letztlich erfüllen die Gläser auch den „Tatbestand“<br />

der Nachhaltigkeit, denn, wie Kerstin Hülsmann,<br />

Branding Managerin der Firma Ritzenhoff mitteilt,<br />

„werden Ritzenhoff-Gläser nur entsorgt, wenn sie<br />

kaputt sind, denn Schönes wirft man nicht weg.“ ■<br />

(cz) Foto: Ritzenhoff<br />

®<br />

Öffnungszeiten<br />

34 - <strong>WOLL</strong> Montag <strong>Frühling</strong> - Freitag: 2022 09:00 bis 18.00 Uhr<br />

Samstag: 09:00 bis 14:00 Uhr


Und wieder grüßt das Murmeltier<br />

Abrupt beendet die <strong>Frühling</strong>swärme<br />

den Winterschlaf<br />

vieler Tiere, wie<br />

auch den des Murmeltiers. Mit verschlafenen<br />

Augen wagen die Winterschläfer<br />

einen Blick über die<br />

Berge <strong>und</strong> Täler des Sauerlands.<br />

Endlich kein Schnee mehr. Endlich<br />

<strong>Frühling</strong>!<br />

Hormone in ihrem Körper sorgen<br />

dafür, dass die Fettverbrennung angekurbelt<br />

<strong>und</strong> sich der Körper auf 15<br />

Grad erwähnt. Anschließend werden<br />

die Muskeln aktiviert. Durch Zittern<br />

bringen sich die Tiere dann auf<br />

ihre Normaltemperatur zurück. Auch<br />

wenn der Homo sapiens nach aktuellen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

nie zu den Winterschläfern gehört<br />

hat, findet sich doch eine interessante<br />

Parallele. Und zwar der Wunsch,<br />

sich in der düsteren Jahreszeit in die<br />

eigene “Höhle” zurückzuziehen. Im<br />

März ist aber der <strong>Frühling</strong> wieder da.<br />

Sobald die ersten <strong>Frühling</strong>ssonnenstrahlen<br />

auf der Nase kitzeln, wird die<br />

Kuscheldecke zur Seite gelegt. Jetzt ist<br />

wieder die Zeit für Bewegung da <strong>und</strong><br />

für den Aufenthalt an der frischen<br />

Luft. Diese Begeisterung ist aber nicht<br />

bei allen Menschen zu finden. Untersuchungen<br />

haben ergeben, dass ca. 50<br />

Prozent der Deutschen unter der sogenannten<br />

Frühjahrsmüdigkeit leiden.<br />

Statt hochmotiviert <strong>und</strong> gut gelaunt,<br />

leiden sie unter Konzentrationsschwäche<br />

<strong>und</strong> Kreislaufbeschwerden. Diagnose:<br />

klassische Frühjahrsmüdigkeit.<br />

Die steigenden Temperaturen <strong>und</strong> die<br />

höhere Lichtintensivität beeinflussen<br />

den natürlichen Umstellungsprozess<br />

Helmut Gaida<br />

des Organismus. Mit ausreichend<br />

Schlaf, viel Bewegung im Freien, frischem<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse lässt sich die<br />

Frühjahrsmüdigkeit überwinden. Allein<br />

schon ein Blick in unsere schöne<br />

Natur wirkt dabei inspirierend - <strong>und</strong><br />

wir fühlen uns wie das Murmeltier<br />

nach dem Winterschlaf. ■<br />

März<br />

Mittwoch, 02.03. * 19.00 Uhr<br />

GESCHICHTE DER WLE<br />

Abfahrt Bahnhof Warstein<br />

Günter Krause, Deutsche Gesellschaft<br />

für Eisenbahngeschichte<br />

Donnerstag, 24.03. * 19.00 Uhr<br />

DER ISLAM – OPFER ABEND-<br />

LÄNDISCHER ARROGANZ?<br />

Religionsfreiheit, Toleranz,<br />

Werte der Aufklärung<br />

Vortrag <strong>und</strong> Diskussion<br />

Klemens Ludwig, Tübingen<br />

April<br />

Mittwoch 06.04. * 19.00 Uhr<br />

KRÄUTER: WÜRZ-, HEIL-, UNKRAUT<br />

Multimediavortrag<br />

Klaus-Peter Lange, Warstein-Suttrop<br />

Samstag, 30.04. * 15.00 Uhr<br />

WARSTEINER ORTSTEILE: WARSTEIN<br />

Treff: Glockenspiel am Rathaus<br />

Dietmar Lange, Ortsvorsteher Warstein<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

im 1. Halbjahr 2022 unter<br />

www.haus-kupferhammer.de<br />

Ausst ellungen<br />

27.02. bis 18.04.2022<br />

MEINE LEIDENSCHAFT<br />

„KUNST“!?<br />

Elke Ibing, Warstein<br />

08.05. bis 04.07.2022<br />

POESIE DER NATUR<br />

Fotografie-Ausstellung<br />

Matthias Krispien, Soest<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 35<br />

Zentrum für Kultur<br />

Kunst | Musik | Geschichte


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DER SPIELGERÄTEHERSTELLER FHS<br />

AUS ARNSBERG LIEFERT WELTWEIT<br />

Produktionsstätten in Niedereimer <strong>und</strong> Oeventrop<br />

In<br />

Arnsberg leben r<strong>und</strong> 6.000 Kinder im Alter<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 6 Jahren. Den Jüngsten unserer<br />

Gesellschaft stehen ungefähr 100 Spielplätze<br />

zur Verfügung. Man kann davon ausgehen, dass jeder<br />

in seinem Leben schon einmal auf einem dieser Plätze<br />

gewesen ist. Sei es als Kind, als Eltern, Großeltern oder<br />

andere Begleitperson. Viele werden sich wahrscheinlich<br />

gerne an die Zeit erinnern, in der er oder sie die Rutsche<br />

heruntergerutscht ist, auf der Schaukel probiert hat, wie<br />

hoch es hinausgehen kann, oder im Sandkasten Kuchen<br />

geformt hat. Wie toll müsste es sein, einen Großteil seines<br />

Lebens auf einem Spielplatz zu verbringen.<br />

Das ist keineswegs ein utopischer Gedanke, denn in Arnsberg<br />

arbeiten die Angestellten der Freizeit-, Holz- <strong>und</strong> Spielgeräte<br />

GmbH (FHS) in einer solchen Umgebung. 1984 mit 3<br />

Leuten <strong>und</strong> einer überschaubaren Produktpalette gestartet,<br />

sind es heute 90 Personen, die in Hallen <strong>und</strong> Räumen beschäftigt<br />

sind, die einem Spielplatz schon sehr ähneln. Bunt<br />

lackierte Baumstämme stehen neben dem Salamander aus<br />

Holz, auf dem später die Kinder wippen. Klettertürme <strong>und</strong><br />

Holzhäuser sind kurz vor der Fertigstellung. Rohre für die<br />

Wasserspiele stapeln sich neben denen für lange Rutschen<br />

<strong>und</strong> warten auf die Auslieferung.<br />

In aller Welt geschätzte Wertarbeit<br />

Auf Spielgeräte der Firma FHS trifft man weltweit. Im Londoner<br />

Hyde-Park sowie in ganz Europa, in Israel, in Australien,<br />

Neuseeland oder Südkorea— in vielen Ländern dieser<br />

Erde werden die Produkte aus Arnsberg geschätzt. Wer nicht<br />

so weit reisen möchte, kann sich ein Bild der Werke von<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Alle Bauteile werden in<br />

Arnsberg-Niedereimer <strong>und</strong> in<br />

Arnsberg-Oeventrop hergestellt.<br />

Gisela Wilms<br />

Privat<br />

Neben den Standardspielgeräten<br />

bauen die Mitarbeiter vor allem<br />

Sonderanfertigungen wie dieses Flugzeug.<br />

FHS in vielen deutschen Städten <strong>und</strong> auf zahlreichen B<strong>und</strong>es-<br />

<strong>und</strong> Landesgartenschauen machen. Auch in Arnsberg<br />

beispielsweise auf dem Wasserspielplatz an der Promenade,<br />

in Wennigloh oder auf dem Areal des NASS. Auf fast jedem<br />

Spielplatz in unserer Stadt stehen die Geräte. Das Insektenhotel,<br />

eines der größten in Deutschland, das im Naturerlebnisraum<br />

zu bestaunen ist, stammt ebenfalls aus Niedereimer.<br />

Worin liegt der Bekanntheits- <strong>und</strong> Beliebtheitsgrad von<br />

FHS begründet? Zunächst einmal in der Wertarbeit. Alle<br />

Bauteile werden in Arnsberg-Niedereimer <strong>und</strong> in Arnsberg-<br />

Oeventrop hergestellt. Das witterungsbeständige Holz der<br />

Robinie wird in Niedereimer verwendet, die Stahlteile fertigt<br />

der Betrieb in der eigenen Schlosserei in Oeventrop. Handwerkliches<br />

Können in Kombination mit hochmodernen Maschinen<br />

(Schweißroboter, CNC-Bearbeitungszentren) lassen<br />

Bauwerke entstehen, die eine lange Lebensdauer haben <strong>und</strong><br />

allen Sicherheitsstandards genügen, wie die TÜV-Siegel belegen.<br />

Hinzu kommt der R<strong>und</strong>umservice. Von der Idee bis<br />

zur Anordnung <strong>und</strong> Aufstellung der Geräte muss sich der<br />

K<strong>und</strong>e um nichts kümmern, alle anfallenden Aufgaben werden<br />

von FHS erledigt.<br />

Sondermodelle sind das Spezialgebiet von FHS<br />

Bevor jedoch der Produktionsprozess startet, braucht es<br />

Ideen, wie die Aufträge, die meist von Kommunen kommen,<br />

umgesetzt werden können. Hier liegt eine weitere Stärke des<br />

Unternehmens. Neben den Standardspielgeräten bauen die<br />

Mitarbeiter vor allem Sonderanfertigungen. „Wir wollen<br />

was mit Schiffen!“, „Bei uns soll eine Welt der Kelten entstehen!“,<br />

„Wir möchten einen Spielplatz, der zu der Nähe<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 37


des Flughafens passt!“, lauten die Vorgaben. „Es macht großen<br />

Spaß, die Herausforderungen anzunehmen <strong>und</strong> sich zu<br />

überlegen, wie unsere Standardmodelle so variiert werden<br />

können, dass am Ende zum Beispiel der gewünschte Kletterballon<br />

in München zum Einsatz kommt oder der Eisenbahnspielplatz<br />

in Betrieb genommen wird“, erläutert einer der leitenden<br />

Angestellten, Sebastian Schulte. Für die Realisation<br />

der Wünsche stehen bei FHS gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

bereit. Das Spektrum der Berufe innerhalb des Familienunternehmens<br />

ist breit gefächert. Schreiner, Grafikdesigner,<br />

Konstruktionsmechaniker, Ingenieure - alle machen sich darüber<br />

Gedanken, wie die Motorik, die Phantasie oder auch<br />

die Kraft der Kinder gefördert werden können.<br />

Kreativität <strong>und</strong> Spaß an der Arbeit<br />

„Was gibt es Schöneres, als Kinderspielplätze zu bauen?“<br />

fragt Sebastian Schulte. „Man malt sich während der Herstellung<br />

schon die leuchtenden Augen aus, die man übrigens<br />

auch in einigen Fällen bei unseren Angestellten beobachten<br />

kann. Ist ein Teil fertig, lässt es sich manch einer nicht nehmen,<br />

es auszuprobieren. So saß zum Beispiel neulich jemand<br />

in unserem Holzflugzeug <strong>und</strong> hatte daran sichtlich Freude.“<br />

Doch nicht nur das Endprodukt trägt zur Zufriedenheit der<br />

Beschäftigten bei, es ist der gesamte Arbeitsvorgang. „Durch<br />

die Vielfältigkeit der Aufträge fallen jeden Tag andere Aufgaben<br />

an. Bei uns steht niemand st<strong>und</strong>enlang an einer Maschine<br />

<strong>und</strong> macht dieselben Handgriffe. Monotone Abläufe<br />

sind in unserem Unternehmen selten. Kreativität <strong>und</strong> Spaß<br />

an der Arbeit stehen bei uns im Vordergr<strong>und</strong>. Zum Schluss<br />

ist jeder stolz, wenn er den Raketenturm, das Mondfahrzeug<br />

oder die Wasserräder betrachten kann, an deren Entstehen<br />

er beteiligt war.“<br />

Ob Spielplätze für die Kleinen unter drei Jahren oder die<br />

etwas Älteren, ob Geräte für Koordinationsübungen für Senioren<br />

oder spezielle Ausführungen für Personen mit Handicap<br />

- wenn es um Spielen im öffentlichen Bereich geht, ist<br />

die Firma FHS der kompetente Ansprechpartner. ■<br />

FHS HOLZTECHNIK Freizeit-,<br />

Holz- <strong>und</strong> Spielgeräte GmbH<br />

Niedereimerfeld 23<br />

59823 Arnsberg-Niedereimer<br />

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Kletterballon in München<br />

38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

Für die Realisation der Wünsche stehen bei<br />

FHS gut ausgebildete Mitarbeiter bereit.


Der Buiterling<br />

Sauerland Design<br />

Sabina Butz<br />

Anke Kemper<br />

ein Bayer ins Sauerland…“<br />

Könnte der erste Satz in einem der<br />

„Kommt<br />

berühmten Witze über Zugereiste<br />

lauten. Hier im Sauerland halten sich Buiterling-<br />

Witze allerdings im Rahmen. Sie kommen nicht übermäßig<br />

oft vor. Allerdings gibt es auch nicht viele bayerische Buiterlinge<br />

im HSK, freiwillig schon mal eher gar nicht, aber berufsbedingt<br />

oder, wer es romantischer mag, der Liebe wegen,<br />

dürften es schon einige sein. Für die bayerischen Buiterlinge<br />

ist die Umgewöhnung einfach: Sie müssen nur die Krachlederne<br />

gegen die Schützenuniform eintauschen. Bei den<br />

Frauen gibt es ein Modeproblem: Nichts, gar nichts kann das<br />

Dirndl ersetzen. Das Trachtendesign sucht ja auch nicht nur<br />

im Sauerland seinesgleichen.<br />

Vielleicht gibt es ja ein Sauerland Design, das den enttäuschten<br />

weiblichen Buiterlingen Trost bieten könnte? In<br />

der Tat stehen uns hier die Textilindustrie, die Architektur,<br />

die Kunst <strong>und</strong> das Kunsthandwerk sowie eine ausgeprägte<br />

Unternehmenskultur mit vielen Design Beispielen zur Verfügung.<br />

Auch hier brauchen wir Design für alle Gegenstände,<br />

aber auch geographische Gegebenheiten, also Gärten, Landschaftsanlagen<br />

etc. <strong>und</strong> abstrakte Begriffe wie ganze Unternehmen.<br />

Beim Sauerländer<br />

Alltagsdesign, das immerhin mit<br />

699 Google-Treffern in 0,45 Sek<strong>und</strong>en aufwarten kann, gibt<br />

es allerdings doch einige Fragen bezüglich des tatsächlichen<br />

Regionalbezugs: Eine „Outdoor Tasse“ mit dem Aufdruck<br />

Sauerland wäre doch eher als Souvenir zu bezeichnen. Ein<br />

Andenken an einen schönen Urlaub, das man dann gern<br />

dem alten Garten-Küchenbecher vorzieht. Dasselbe gilt für<br />

einen Stift- <strong>und</strong> Zettelkasten, der immer wieder gern als<br />

Verlegenheitsgeschenk dient, ob mit oder ohne Sauerlandaufdruck,<br />

spielt da eher keine Rolle. Auch der DorfDesign<br />

Hoodie fällt in diese Kategorie, selbst wenn er in der Prä-<br />

Senioren-Generation gewiss gut ankommt. Ein typisches<br />

Sauerland Design ist das alles eher nicht, weil man es genauso<br />

gut an jedem anderen Ort Deutschlands findet. Noch<br />

weniger Sauerland Design geht dabei auch noch: Wenn ein<br />

Hofladen im Sauerland, der sich ja auf regionales Design<br />

beruft, ein Toilettenpapier „Happy Sailor“ mit nautischen<br />

Motiven anpreist, dann will sich mir der Sauerlandbezug<br />

nicht so recht erschließen. Wäre es vielleicht besser, dasselbe<br />

Papier mit <strong>WOLL</strong>, <strong>WOLL</strong>, <strong>WOLL</strong> zu bedrucken? Ob das<br />

allerdings einen Dirndl-Verzicht kompensieren kann, bleibt<br />

fraglich. ■<br />

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4. Juni 2022 | 14 bis 22 Uhr<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 39


… ergibt neunzehn. Neunzehn<br />

Jahre im Bürgermeisteramt.<br />

Dieses „Versprechen“ erfüllt sich<br />

2025. Dann wird Ralf Péus in<br />

den wohnverdienten Ruhestand<br />

gehen. Doch bis dahin hat er noch<br />

so einiges zu erledigen <strong>und</strong> einen<br />

vollen Terminkalender. Auch für die<br />

Zeit danach hat er schon Pläne.<br />

Ralf Péus ist in der Gemeinde Bestwig fest<br />

verwurzelt. Der Sohn eines Polizisten wurde<br />

1961 in Velmede geboren - zuhause. Er ging in Velmede<br />

in den Kindergarten, später in die Gr<strong>und</strong>schule.<br />

Nach der Schule wollte er in den Bereich Grafik gehen. Als<br />

es in der Oberstufe keinen Kunstunterricht mehr gab, rückte<br />

das Thema Grafik/Kunst aus seinem Blickfeld. Jura interessierte<br />

ihn ebenfalls. Sein Onkel hatte eine Kanzlei in Meschede,<br />

die heute von seinen Cousinen weitergeführt wird. Also dachte<br />

sich der junge Ralf: Versuch das doch auch.<br />

Ralf Péus - Dienstältester<br />

Bürgermeister des<br />

Hochsauerlandkreises<br />

NEUN PLUS<br />

ZWEI MAL<br />

FÜNF…<br />

Christel Zidi<br />

Tom Linke<br />

Fest verwurzelt<br />

Gedacht, getan. So kam Ralf Péus zur Juristerei. Er studierte,<br />

machte das erste Staatsexamen, dann das zweite. In Bielefeld<br />

<strong>und</strong> Münster. An den Wochenenden kehrte er den Großstädten<br />

allerdings den Rücken zu: „Auch während des Studiums<br />

war ich jede Woche zuhause. Der Kontakt war immer da.“<br />

Der politische Weg<br />

Das Interesse an Politik erwachte in den 1980er-Jahren, verstärkt<br />

durch den damaligen Regierungswechsel. Später dann<br />

der Eintritt in die CDU, speziell die Arbeit in der Jungen Union.<br />

Einer seiner Weggenossen war der spätere Europa-Abgeordnete<br />

Peter Liese. Wegen des arbeitsintensiven Studiums zog<br />

er sich eine Zeit lang von der Lokalpolitik zurück. Nach dem<br />

Studium ließ er sich als Rechtsanwalt in Bestwig nieder. Und<br />

schon bald war er wieder im lokalpolitischen Geschehen: „1994<br />

standen die Kommunalwahlen an <strong>und</strong> ich wurde gefragt, ob<br />

ich Interesse hätte.“ Das hatte er. Er kandidierte <strong>und</strong> ist seitdem<br />

durchgehend im Rat.<br />

Die Vorgänger<br />

Seine ersten fünf Jahre im Rat waren fünf Jahre Opposition:<br />

„Damals war es politisch noch etwas schwieriger: keine klaren<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Mehrheitsverhältnisse, ein paar Abtrünnige aus der CDU,<br />

die sich auf die Seite der SPD geschlagen haben. Durch diese<br />

bekam die SPD 1995 die Mehrheit <strong>und</strong> ihr Kandidat,<br />

Hans-Georg Meyer, wurde Bürgermeister. Zu dieser Zeit<br />

war schon bekannt, dass 1999 die Doppelspitze abgeschafft<br />

werden sollte, d. h. es sollte nur noch einen hauptamtlichen<br />

Bürgermeister geben: „Wir haben damals darauf hingearbeitet,<br />

dass wir einen guten Kandidaten kriegen <strong>und</strong> wieder angreifen<br />

- <strong>und</strong> möglicherweise die Mehrheit holen. Ist dann<br />

auch gelungen.“ Péus war es, der Christoph Sommer für das<br />

Amt gewinnen konnte.<br />

Für Sommer wurde das zum Erdrutschsieg. Damit hatte zu<br />

dieser Zeit niemand gerechnet – vor allem nicht die SPD<br />

<strong>und</strong> der damalige Bürgermeister. Doch es war klar, dass<br />

Sommer noch andere Ambitionen hatte, später ging er als<br />

Bürgermeister nach Lippstadt.<br />

Es muss weitergehen…<br />

Durch den Weggang Sommers – während einer laufenden<br />

Amtsperiode – war die Ratlosigkeit zunächst groß. Wer sollte<br />

die Nachfolge übernehmen? „Da ich damals Fraktionsvorsitzender<br />

war, wurde ich auch als Erster gefragt.“ Schließlich<br />

war er für dieses Amt prädestiniert: Er kannte das Geschäft<br />

aus der Ratstätigkeit, hatte vorher eng mit Christoph Sommer<br />

zusammengearbeitet. Trotzdem war es eine schwierige<br />

Entscheidung. „Ich war damals seit 13 Jahren Rechtsanwalt<br />

in Bestwig. Diese Arbeit hatte mir auch Spaß gemacht. Und<br />

ich hatte durchaus die Aussicht, in absehbarer Zeit das Notariat<br />

zu bekommen. Es war nicht leicht, die Kanzlei, die ich<br />

mir aufgebaut hatte, aufzugeben.“ Letztlich entschied er sich<br />

für die Kandidatur.<br />

Die Wahlen<br />

Der Amtsantritt<br />

Für den Familienvater war die Umstellung von der Kanzlei<br />

ins Rathaus mit keinem wesentlichen zeitlichen Mehraufwand<br />

verb<strong>und</strong>en. „Als Rechtsanwalt hatte ich auch nicht<br />

den ganz normalen Arbeitstag, war auch nicht um 16 Uhr<br />

zuhause. Da hat man abends auch oft Termine. Hinzu kam<br />

die Ratstätigkeit.“ Seine Kinder fanden es am Anfang toll,<br />

dass der Vater Bürgermeister wurde. Damals waren die<br />

drei Jungs von 7 bis 14 Jahre alt. Heute sind sie „aus dem<br />

Gröbsten raus“, sagt Péus <strong>und</strong> lacht. Sein ältester Sohn ist<br />

Wirtschaftsgeograph in Hannover, der zweite arbeitet als<br />

Steuerberater in einer großen Wirtschaftsprüfungs- <strong>und</strong><br />

Steuerberatungsgesellschaft in Bielefeld <strong>und</strong> der jüngste<br />

Sohn studiert in Düsseldorf Jura, befindet sich momentan<br />

im ersten Staatsexamen. „Ob sie mal irgendwann ins Sauerland<br />

zurückkommen, ist völlig offen.“<br />

Die tägliche Arbeit<br />

Für Bürgermeister Péus liegt der Hauptfokus in der Verwaltung:<br />

„Dass da der Laden läuft – davon hängt alles ab.“ In<br />

diesem „Laden“ arbeiten insgesamt 80 Mitarbeiter, 50 davon<br />

in der Kernverwaltung. „Wir sind eine relativ kleine Verwaltung.<br />

Da kennt normalerweise jeder jeden. Das ist unsere<br />

Stärke, man kennt sich untereinander <strong>und</strong> weiß wie die anderen<br />

ticken. Und das muss auch gepflegt werden.“ Nahezu<br />

jeder seiner Mitarbeiter hat sein eigenes Büro – vorteilhaft<br />

auch in der Pandemie. Einige Räume des Rathauses sind untervermietet:<br />

Hochsauerlandwasser, Hochsauerlandenergie<br />

haben Räume dort, auch das Leader-Regionalmanagement,<br />

das Jugendamt <strong>und</strong> die Polizei. Zum „ganz normalen“ Arbeitsalltag<br />

als Verwaltungschef der Gemeinde Bestwig kommen<br />

„on top“ die Abend- <strong>und</strong><br />

Wochenendtermine,<br />

„In meinem ersten Wahlkampf 2005 kam bei einer Podiumsdiskussion<br />

die Frage auf (ein kleiner Seitenhieb auf<br />

Christoph Sommer): ‘Und? Wie lange denken Sie hier in<br />

Bestwig zu bleiben?’ Da habe ich spontan gesagt: 19 Jahre.<br />

Den verblüfften Fragestellern habe ich dann vorgerechnet:<br />

9 Jahre diese Wahlzeit, zwei Mal Wiederwahl (2014 <strong>und</strong><br />

2020) , 2 x 5 Jahre – das sind 19 Jahre. Und dann gehe ich<br />

in Rente“. „Ich bin momentan also dabei, mein Wahlversprechen<br />

zu erfüllen“, sagt Péus <strong>und</strong> schmunzelt. „Die<br />

Leute wollen dann auch mal andere Gesichter sehen.“<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 41


„Dass da der Laden läuft –<br />

davon hängt alles ab.“<br />

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Sitzungen, Mitgliedschaften – „was<br />

das Amt so mit sich bringt in 25 bis<br />

30 Gremien, Aufsichtsgremien, Verwaltungsräten<br />

usw.“<br />

Der Feierabend<br />

Bei so vielen Terminen ist die Freizeit<br />

natürlich eingeschränkt. Umso mehr<br />

kann Péus dann den Feierabend „in<br />

aller Ruhe“ zuhause genießen. Er liest<br />

sehr gern <strong>und</strong> sehr viel. Fachliteratur<br />

zwangsläufig, aber auch Bücher mit<br />

historischem Hintergr<strong>und</strong>. Fußball<br />

interessiert ihn „natürlich“ auch.<br />

„Ich habe bis zur Jugend auch aktiv<br />

gespielt.“ Heute übt er das Hobby<br />

eher passiv aus - auf dem gemütlichen<br />

Sofa in seinem Haus in Ostwig.<br />

In letzter Zeit hat er auch die Natur<br />

für sich entdeckt. „Früher war ich nie<br />

der große Spaziergänger, aber gerade<br />

jetzt in der Coronazeit habe ich festgestellt,<br />

wie viele schöne Ecken wir<br />

im Gemeindegebiet haben.“<br />

Eine gut gewachsene Gemeinde<br />

Andreasberg, Heringhausen, Nuttlar,<br />

Ostwig, Ramsbeck, Velmede – sechs<br />

Ortschaften, die seit der kommunalen<br />

Neuordnung 1975 zur Gemeinde<br />

Bestwig zusammengefasst wurden.<br />

Ist das geglückt? Dazu Bürgermeister<br />

Péus: „Auf jeden Fall. Die Gemeinde<br />

Bestwig wird jetzt als übergeordnetes<br />

Gebilde anerkannt, aber es gibt weiter<br />

die einzelnen Dorfgemeinschaften<br />

<strong>und</strong> die sind in jedem Ort anders.“<br />

Bürgermeister Péus ist Mitglied in allen<br />

Schützenbruderschaften der Gemeinde.<br />

Auch in den größeren Sportvereinen<br />

<strong>und</strong> in allen Vereinen, die<br />

auf Gemeindeebene unterwegs sind.<br />

Vereinsleben, Dorfgemeinschaft hat<br />

für ihn einen hohen Stellenwert. Als<br />

ein Beispiel nennt er die Ehrenamtskneipe<br />

„Kumm rin“, die in Ostwig<br />

breite Zustimmung gef<strong>und</strong>en hat:<br />

„Ich weiß nicht, ob man das in einem<br />

anderen Ort auch so hinbekommen<br />

hätte.‘“ Er hat selbst schon als Wirt<br />

hinter in der Theke gestanden – gemeinsam<br />

mit dem Landrat. An diesen<br />

vergnügten Abend erinnert er<br />

sich gern: „Gefühlt war jeder Ostwiger<br />

da, weil sie alle gucken wollten,<br />

ob die beiden auch was Produktives<br />

leisten.“<br />

Die Zeit danach<br />

Auf die Zeit als „Bürgermeister i. R.“<br />

hat er sich innerlich schon vorbereitet:<br />

„Von einen Tag auf den anderen<br />

kann man ja nicht Rentner sein. Ich<br />

werde definitiv etwas machen. Wahrscheinlich<br />

werde ich das ein oder andere<br />

ehrenamtlich übernehmen.“<br />

Schon während seiner Zeit als Anwalt<br />

war er nebenberuflich am Berufskolleg<br />

Bergkloster Bestwig tätig<br />

<strong>und</strong> hat dort Recht <strong>und</strong> Verwaltung<br />

unterrichtet: „Ich könnte mir vorstellen,<br />

dass ich da st<strong>und</strong>enweise in die<br />

Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten<br />

gehe, Berufsschule, Fachhochschule<br />

für öffentliche Verwaltung,<br />

was auch immer.“ Und dann<br />

noch eine Anspielung auf seinen ersten<br />

Berufswunsch: „Vielleicht male<br />

ich mal irgendwann Bilder…“ Aber<br />

bis dahin sind es ja noch einige Jahre,<br />

in denen es viel zu tun gibt: „Denn<br />

schließlich will ich meiner Nachfolgerin<br />

oder meinem Nachfolger eine<br />

gut aufgestellte Gemeinde <strong>und</strong> eine<br />

intakte Verwaltung übergeben“. ■


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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 43


Drei Generationen mit Achtung<br />

<strong>und</strong> Respekt vor der Natur<br />

„ES IST WICHTIG,<br />

VORBILD ZU SEIN“<br />

Manfred Eigner<br />

S. Droste<br />

Bernhard, Christoph <strong>und</strong> Noah Mause vor<br />

dem Kyrilltor, dem Eingang in ihr zweites Zuhause.<br />

immer hat mich die Natur mit ihren Pflanzen <strong>und</strong> Tieren begeistert“, hebt Bernhard Mause<br />

aus Gudenhagen-Petersborn gleich hervor: „Ich bin ihr bereits seit meiner Kindheit immer mit Achtung<br />

<strong>und</strong> Respekt begegnet.“ Diesen Weg hat der heute 77-Jährige nicht nur beibehalten, sondern<br />

„Schon<br />

auch an seinen Sohn Christoph <strong>und</strong> dieser auch schon weiter an seinen Sohn Noah vererbt. Viele Jahre hat Bernhard<br />

Mause in seinem erlernten Beruf als Bäcker <strong>und</strong> Konditor den Lebensunterhalt für sich <strong>und</strong> seine Familie<br />

verdient, bis ihn eine Mehlstauballergie zum Umsatteln zwang.<br />

Vielleicht war es Fügung, denn beim städtischen Bauhof in der Landschaftspflege bekam er nicht nur einen neuen<br />

Beruf, sondern fand hier auch seine Berufung. „Es ist von Bedeutung, dass die Umwelt geachtet <strong>und</strong> gepflegt wird“,<br />

unterstreicht das der Naturfre<strong>und</strong> Bernhard Mause, „Und sei es, heruntergefallene Äste zu beseitigen, Wege mit ihrem<br />

Bewuchs zu pflegen oder aber auch nur einfach achtlos weggeworfenen Müll aufzuheben <strong>und</strong> zu beseitigen.“ Dieses<br />

Engagement ging weit über sein berufliches Wirken hinaus.<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Vielseitig aktiv<br />

Im <strong>Brilon</strong>er Ortsteil Gudenhagen-Petersborn ist man stolz<br />

auf Ortsheimatpfleger „Mausen Bernhard“, wie er liebevoll<br />

im Ort genannt wird. Auch ein Wanderweg trägt bereits seinen<br />

Namen. Nicht nur die Natur, auch das Dorfgeschehen<br />

ist dem rüstigen Senior immer wichtig gewesen. Vom Hallenwart<br />

des Gemeinschaftshauses, dem Engagement als Gründungsmitglied<br />

im Bürgerwaldverein, Baum- <strong>und</strong> Heckenpflanzaktionen,<br />

aber auch die Mitwirkung in Gremien wie<br />

Ortsbeirat, Dorfchronik oder Erstellung des Ortswappen,<br />

um nur einige zu nennen. „Es ist einfach wichtig Vorbild zu<br />

sein,“ so Bernhard Mause: „Das habe ich insbesondere meiner<br />

Familie vorgelebt.“<br />

Die nächsten Generationen<br />

Dass diese Einstellung auf fruchtbaren Boden gefallen ist,<br />

beweisen die nächsten beiden Generationen: Christoph <strong>und</strong><br />

Noah. „Ich wurde da quasi reingeboren,“ erklärt Christoph<br />

Mause, 43: „Durch die Landwirtschaft, den Beruf <strong>und</strong> das<br />

Ehrenamt meines Vaters. Ich war schon von Kindheit an bei<br />

seinen Aktivitäten dabei. Der Bürgerwaldverein liegt uns<br />

allen dreien sehr<br />

am Herzen. Privat<br />

planen wir<br />

gerade eine neue<br />

Aktion. Mit unserem<br />

‚Trekkingplatz<br />

Himmelsnah´ wollen<br />

wir unseren Gästen <strong>und</strong><br />

Trekkingfre<strong>und</strong>en naturnahe<br />

Übernachtungen anbieten.“<br />

Der <strong>Brilon</strong>er Bürgerwald liegt den<br />

drei Generationen sehr am Herzen.<br />

Da ist auch der jüngste im B<strong>und</strong>e, Noah, mit Feuer <strong>und</strong><br />

Flamme dabei. „Man bekommt die Liebe zu so einem Hobby,<br />

indem man an naturnahen Veranstaltungen teilnimmt<br />

<strong>und</strong> dabei Gleichgesinnte trifft“, begeistert sich der Dreizehnjährige:<br />

„Ich weiß, dass es auch Jugendliche gibt, die sich<br />

nicht so sehr für die Natur interessieren, aber die, die ebenfalls<br />

dahinterstehen, finden es super <strong>und</strong> unterstützen mich.<br />

Es ist ein tolles Gefühl, wenn man etwas Gutes tut.“ Dazu<br />

passt dann auch der persönliche Leitsatz der dreifachen Naturfre<strong>und</strong>egeneration:<br />

„Die Natur gibt uns so viel <strong>und</strong> dafür<br />

sollten wir dankbar sein <strong>und</strong> diese schützen.“ ■<br />

- Massivholzbetten<br />

- Matratzen<br />

- Lattenroste<br />

- Decken<br />

- Kissen<br />

- Wohnaccessoires<br />

www.becker-matratzen.de<br />

Neu bei uns:<br />

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Boxspringbetten<br />

von Svane<br />

aus Norwegen<br />

Am Hängeberg 2, 59929 <strong>Brilon</strong>, Tel.: 029612865, Fax: 0296151037, info@becker-matratzen.de, www.becker-matratzen.de <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 45<br />

Öffnungszeiten: Mo. geschlossen, Di-Fr. 9.30 Uhr- 13.00 Uhr <strong>und</strong> 14.30 Uhr-18.00 Uhr, Sa. 09.30 Uhr-13.00 Uhr


Anzeige Advertorial<br />

Risikobereitschaft <strong>und</strong> 50 Jahre Wachstum<br />

Die Franz Trippe GmbH aus Kückelheim<br />

Hermann-J. Hoffe<br />

Klaus-Peter Kappest<br />

Zwei Mann, eine Planierraupe, Risikobereitschaft <strong>und</strong> viel<br />

Gründergeist – das waren die Anfänge des auf Wachstumskurs<br />

liegenden Familienunternehmens Franz Trippe GmbH<br />

mit seinen Wurzeln in Kückelheim, das heute unter anderem<br />

für komplexe <strong>und</strong> große Bauprojekte verantwortlich zeichnet<br />

<strong>und</strong> in diesem Jahr sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feiert.<br />

Gründungsvater Franz Trippe, mittlerweile mit 79 Jahren<br />

der „Senior“ des heutigen Unternehmens, gelernter<br />

Schlosser mit Meistertitel <strong>und</strong> Straßenbauer-Meister,<br />

<strong>und</strong> sein damaliger<br />

Partner Theo Brüning machten am<br />

1. März 1972 mit einem ersten Projekt,<br />

der Rodung zum Ausbau eines<br />

Skihanges unterhalb der Schmallenberger<br />

Höhe, die ersten Spatenstiche<br />

für ein Bauunternehmen, das<br />

heute ganze Autobahnabschnitte<br />

oder Tunnelbauarbeiten mitrealisiert.<br />

Trippe <strong>und</strong> Brüning trafen den<br />

Nerv der Zeit, in der Tiefbau- <strong>und</strong><br />

Wegebauarbeiten gefragt waren,<br />

<strong>und</strong> konnten das Unternehmen durch ihren gewagten<br />

Schritt kontinuierlich ausbauen, Mitarbeiter einstellen,<br />

neue Maschinen <strong>und</strong> einen ersten Betriebshof in Schmallenberg<br />

ankaufen. Schon nach den ersten drei Jahren arbeiteten<br />

fünf Mitarbeiter für sie <strong>und</strong> das Unternehmen fiel<br />

Franz Trippe sen.<br />

im Schmallenberger Sauerland durch seine Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> unkomplizierte Arbeitsweise auf. Die Bodenständigkeit<br />

der Sauerländer kam <strong>und</strong> kommt bei ihren K<strong>und</strong>en<br />

gut an – <strong>und</strong> vergrößerte nach <strong>und</strong> nach den Wirkungskreis<br />

des Unternehmens.<br />

In den achtziger Jahren änderte sich der Schwerpunkt der<br />

Firma auf den Straßenbau <strong>und</strong> vor allem auf die Errichtung<br />

neuer Lärmschutzwälle hin. Schon 1980<br />

zog das Unternehmen einen ersten Millionenauftrag<br />

bei Meinerzhagen an Land,<br />

auch wenn die Entfernung zum Heimatort<br />

der Firma eine große Herausforderung<br />

für alle Beteiligten wurde.<br />

Dennoch packte die „Trippe-Truppe“<br />

das Projekt an <strong>und</strong> lieferte zur<br />

vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber.<br />

Denn der Zusammenhalt im<br />

Team <strong>und</strong> zwischen Führungsetage<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern ist bei der Franz<br />

Trippe GmbH bis heute eines der<br />

Erfolgsgeheimnisse, das nicht nur<br />

bei morgendlichen Treffen <strong>und</strong> Besprechungen auf dem<br />

Betriebshof gelebt wird, sondern auch bei Feiern <strong>und</strong><br />

Schützenfesten im Kollegenkreis. Heute arbeiten r<strong>und</strong><br />

100 Mitarbeiter in der Franz Trippe GmbH <strong>und</strong> im angeschlossenen<br />

Fuhrunternehmen.<br />

40 46 -- <strong>WOLL</strong> Frühjahr <strong>Frühling</strong> 2022


1989 entschieden sich die Gründer<br />

Brüning <strong>und</strong> Trippe, getrennte Wege<br />

zu gehen, <strong>und</strong> die bis heute erfolgreiche<br />

Franz Trippe GmbH samt einprägsamem<br />

Logo entstand. Zehn Jahre später<br />

wechselte die Franz Trippe GmbH<br />

ihren Standort zu einem größeren, moderneren<br />

<strong>und</strong> neu gebauten Betriebshof<br />

ganz in der Nähe des alten.<br />

www.franz-trippe.de<br />

Einer der größten Meilensteine, an<br />

Zukunftssorgen plagen das Unternehmen<br />

nicht. Die Franz Trippe GmbH ist ständig dabei,<br />

die sich Franz Trippe senior <strong>und</strong> sein Sohn Stefan (53),<br />

der schon als Kind gerne mit zu den Baustellen Franz fuhr Trippe <strong>und</strong> durch GmbH konstante Ausbildungsbemühungen ihren Mitarbeiterstamm<br />

zu festigen <strong>und</strong> wachsen zu lassen, auch wenn<br />

2002 ins Unternehmen eingestiegen ist, erinnern, ist die<br />

komplexe <strong>und</strong> spannende Arbeit am Wellersbergtunnel<br />

Im Brauke 8c der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft angekommen<br />

bei Siegen, die das Unternehmen organisatorisch forderte, ist <strong>und</strong> natürlich aufmerksam beobachtet werden muss.<br />

57392 Schmallenberg<br />

aber auch neue Impulse in seiner Arbeit setzen konnte. In Doch Wachstum um jeden Preis, mit dem Verlust der Perspektive<br />

9 77 6-0auf den Zusammenhalt im Unternehmen, ist für<br />

die Phase der ersten gemeinsamen Projekte von Fon Vater (0 29 <strong>und</strong> 72)<br />

Sohn fällt die Beteiligung am Autobahngroßprojekt Fax (0 29 zum 72) 9 die 77 Trippes 6-66 kein Thema. Bis heute kann die Franz Trippe<br />

Lückenschluss der A4 zwischen Wenden <strong>und</strong> Kreuztal. GmbH ihren Ruf als zuverlässiger Partner, attraktiver Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> engagierter Ausbildungsbetrieb halten <strong>und</strong><br />

info@franz-trippe.de<br />

Stefan Trippe wird vermutlich nicht die letzte www.franz-trippe.de<br />

Generation blickt zufrieden <strong>und</strong> mit Optimismus auf die nächsten<br />

der Familie im Unternehmen sein, denn sein jüngster Sohn 50 Jahre ihrer Unternehmensentwicklung weit über das<br />

(22), nach dem Großvater Franz benannt, unternimmt bereits<br />

in der Meisterschule die Schritte, um in Zukunft die<br />

Schmallenberger Sauerland hinaus.<br />

Geschicke der Firma verantwortungsbewusst für Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter leiten zu können.<br />

Dass nicht nur das Unternehmen, sondern vor allem auch<br />

die Familie Trippe stark im Schmallenberger Sauerland<br />

verwurzelt ist, hat Familienforscher Gerhard herausgef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> einen ersten Trippe 1798 mit Namen Peter ausgemacht.<br />

Der Familienname geht auf den mittelalterlichen<br />

Beruf des Trippenmachers zurück, der eine Art „Stöckelschuh“<br />

aus Holz zum Unterschnallen fertigte, um die wertvollen<br />

Lederschuhe vor Matsch <strong>und</strong> Feuchtigkeit zu schützen<br />

– also liegt offenbar schon im Namen das Bestreben,<br />

Menschen beim möglichst komfortablen Zurücklegen von<br />

Wegstrecken zu unterstützen <strong>und</strong> handwerklich tätig zu<br />

sein – mit Holzsandalen oder eben mit perfekt gearbeiteten<br />

Straßen.<br />

Heute realisiert das Unternehmen Projekte im Straßen-,<br />

Tief- <strong>und</strong> Landschaftsbau, beim Baustoffrecycling <strong>und</strong><br />

dem Erschließen privater oder gewerblicher Gr<strong>und</strong>stücke.<br />

Immer dabei sind modernste Technik, von Vermessungstechniken<br />

über 3D-Technologien oder bis zu fernsteuerbaren<br />

Baggern, <strong>und</strong> vor allem die gut<br />

ausgebildete <strong>und</strong> motivierte „Trippe-<br />

Truppe“, der sich alle drei Generationen<br />

der Familie Trippe verpflichtet fühlen,<br />

denn ohne ihre Mitarbeiter wäre die<br />

50-jährige Unternehmensgeschichte,<br />

bei allen Tiefen, die es durchaus nicht<br />

nur im Tiefbau gegeben hat, unterm<br />

Strich nicht so erfolgreich verlaufen.<br />

Franz <strong>und</strong> Stefan Trippe<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 47<br />

<strong>WOLL</strong> Frühjahr 2022 - 41


Gisela will´s wissen:<br />

UNKRAUT ESSEN<br />

STATT AUSRUPFEN???<br />

Gisela Wilms<br />

Sandra Peetz<br />

N<br />

icht nur die Gärten, auch deren Besitzer<br />

wachen nun langsam aus dem Winterschlaf<br />

auf. Monate genüsslichen Nichtstuns liegen<br />

hinter ihnen. Hier mal ein bisschen Laub wegharken,<br />

dort ein paar Äste entsorgen, die der stürmische Wind<br />

vom Baum geweht hat. Das war´s dann schon. Mit dem<br />

<strong>Frühling</strong> kommen wieder mehr Aufgaben auf die Hobbygärtner<br />

zu, denn nicht nur die erwünschten Blumen<br />

strecken ihre Köpfchen aus der Erde, sondern auch das<br />

ungeliebte Unkraut.<br />

Unsere Redakteurin Gisela Wilms, selbst Gartenbesitzerin,<br />

wollte wissen, was man gegen all die Pflanzen tun kann,<br />

die sich ungefragt in den Beeten breitmachen <strong>und</strong> fragte<br />

die Arnsbergerin Anke Schneidewind. Deren Antwort<br />

lautete: „Essen“. Wie „essen“? Man soll also das Grünzeug<br />

essen, statt es auszurupfen??? „Ja“, erläutert die Fachfrau,<br />

„denn vieles von dem, was wir als Unkraut bezeichnen, ist<br />

nicht nur ges<strong>und</strong>, sondern äußerst schmackhaft.“<br />

Von der Gärtnerin zur Kräuterexpertin<br />

Anke Schneidewind ist gelernte Gärtnerin <strong>und</strong> hat diesen<br />

Beruf über zehn Jahre ausgeübt. Sie war schon immer ein<br />

„Nasenmensch“, wie sie sich selbst bezeichnet. Rupfte sie<br />

etwas aus, roch sie daran <strong>und</strong> hatte bald ihre Zweifel, ob<br />

der Komposthaufen der richtige Platz für die Entsorgung<br />

war. Von der älteren Generation wusste sie, dass vieles von<br />

dem, was vor der Haustür wuchs, durchaus zum Essen<br />

geeignet war. Nur ist dieses Wissen im Laufe der Jahre<br />

verlorengegangen. Anke Schneidewind machte sich daran,<br />

es wieder zu entdecken. Sie wälzte Literatur, durchforstete<br />

das Internet <strong>und</strong> nahm an Wildkräuterführungen teil. Sie<br />

sammelte Pflanzen im Mühlbachtal, stöberte am Bahnhof<br />

in Alt-Arnsberg auf brach liegendem Gelände <strong>und</strong> hielt<br />

draußen überall (außer in Naturschutzgebieten) die Augen<br />

offen. Zu Hause wurde das Gesammelte frisch verarbeitet<br />

oder getrocknet. In ihrer Küche stehen auf Regalen <strong>und</strong><br />

in Schränken Töpfchen mit geriebenen Gewürzen, Gläser<br />

48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Anke Schneidewind<br />

schnippelt sie klein, platzen die Brennstacheln <strong>und</strong> können<br />

keinen Schaden mehr anrichten. Die Samen röste ich fettfrei<br />

in einer Pfanne <strong>und</strong> mische sie anschließend ins Müsli.<br />

Übrigens ist die Brennnessel Heilpflanze des Jahres 2022<br />

<strong>und</strong> kann durchaus als Superfood bezeichnet werden“.<br />

„Statt teure Chia-Samen zu importieren, sollten wir lieber<br />

auf das zurückgreifen, was wir hier finden“, sagt die<br />

Kräuterexpertin. Scharbockkraut, Nachtkerze, indisches<br />

Springkraut werden mit Frischkäse zu einem leckeren<br />

Aufstrich gemischt, Spitzwegerich als Anti-Juckmittel bei<br />

Mückenstichen eingesetzt. Aus den Blüten des Bärlauchs<br />

macht sie falsche Kapern, Senf gewinnt sie aus Kreuzblütlern<br />

wie der Knoblauchsrauke. Darüber hinaus bastelt<br />

sie Duftsäckchen, stellt Wildkräuterlimonaden her <strong>und</strong><br />

Cremes für die Hautpflege. Es scheint keine Begrenzung<br />

für die Verwendung der Pflanzen <strong>und</strong> Kräuter zu geben,<br />

auch nicht für die Ideen von Anke Schneidewind. In diesem<br />

Jahr schließt die Arnsbergerin, die die „Kräuterwerkstatt<br />

Anke Schneidewind“ gegründet hat, ihre Ausbildung<br />

zur Naturpädagogin ab. Woher nimmt sie die Kraft <strong>und</strong><br />

Energie für all diese Aktivitäten? „Aus der Natur“, ist ihre<br />

knappe, dennoch überzeugende Antwort ■<br />

Frischkäse <strong>und</strong> Wildkräutersamen auf Paprika<br />

mit Gänseblümchen-Deko<br />

mit Eingelegtem <strong>und</strong> Schachteln mit Samen. Im Garten<br />

sind Beete, in denen Wildkräuter wachsen, also das, was<br />

unsereins ausrupft.<br />

Heimisches Superfood<br />

Fragt man sie, wofür sie das alles verwendet, sprudelt es<br />

nur so aus ihr heraus: „Giersch eignet sich hervorragend als<br />

Petersilienersatz, mit Zwiebel angedünstet, ist er eine tolle<br />

Alternative zu Spinat. Allerdings sollte man nur die jungen<br />

Pflanzen verarbeiten, aber das gilt für fast alle Kräuter. Hat<br />

man Giersch abgeschnitten, wächst er schnell wieder nach.“<br />

Stimmt, denkt sich die Redakteurin <strong>und</strong> schaut dabei nicht<br />

ganz so glücklich aus wie die Expertin. „Von Brennnesseln<br />

verwende ich die frischen Blätter, um sie kleingeschnitten<br />

in Dips zu rühren.“ Na, da wird sich der Gaumen aber<br />

freuen, wenn er mit den schmerzenden Härchen in Berührung<br />

kommt. „Nein“ erwidert Anke Schneidewind <strong>und</strong><br />

lacht, „bearbeitet man die Blätter mit dem Nudelholz oder<br />

Rezept Knusperstangen<br />

500 g Dinkel, fein gemahlen<br />

1 Würfel Hefe<br />

1 TL Salz<br />

250 ml Mineralwasser<br />

120 g Butter<br />

Samen von Brennnesseln, Nacht kerzen, indischem<br />

Springkraut <strong>und</strong> Knoblauchsrauke<br />

Alle Zutaten in einer Schüssel zu einem glatten Teig<br />

kneten, 1 St<strong>und</strong>e im Kühlschrank gehen lassen, ca.<br />

30 g zu Stangen formen <strong>und</strong> bei 170° backen. Wenn<br />

sie eine schöne Farbe haben, Ofen ausschalten <strong>und</strong><br />

sie dort trocknen lassen.<br />

Köstlichkeiten unter der Verwendung<br />

von Wildkräutern<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 49


Anzeige<br />

Reifen, Felgen, Wohnmobile <strong>und</strong> mehr:<br />

DIE RICHTIGE WAHL DER<br />

AUTOWERKSTATT IM SAUERLAND<br />

Christel Zidi<br />

Privat<br />

Endlich ist die Zeit wieder da… für erste Ausflüge<br />

in der <strong>Frühling</strong>ssonne, für ein Picknick<br />

am See, für einen wohlverdienten Kurzurlaub.<br />

Und damit. auch Zeit für den nächsten Radwechsel.<br />

Reifenmarken – Qual der Wahl?<br />

“Reifen sind mittlerweile richtige High-Tech Produkte –<br />

es gibt große Unterschiede in Qualität <strong>und</strong> Anwendung”,<br />

verrät uns Dirk Schulte, KFZ-Meister <strong>und</strong> Inhaber von<br />

Autotechnik Schulte in Meschede-Enste. “Daher ist eine<br />

kompetente Beratung das A <strong>und</strong> O. Ich empfehle immer<br />

Reifen von Markenherstellern wie zum Beispiel Pirelli.<br />

Deren Qualität gibt jedem Autofahrer die Sicherheit, in<br />

brenzligen Situationen den Bremsweg um die entscheidenden<br />

Zentimeter zu verkürzen <strong>und</strong> Unfälle so zu verhindern”,<br />

so Schulte weiter. Aber auch Markenreifen wie<br />

Toyo oder Falken sind eine gute Wahl, je nach Fahrzeug<br />

<strong>und</strong> Anwendung.<br />

Stylische Felgen - natürlich “made im Sauerland”<br />

Wer beim Reifenwechsel im Frühjahr sein Fahrzeug deutlich<br />

aufwerten möchte, sollte unbedingt auch über einen<br />

neuen Satz Felgen nachdenken. “Die Felge macht bei jedem<br />

Fahrzeug den entscheidenden Unterschied aus. Ob klassisch<br />

in Alu-silber, in teil- bzw. ganzschwarz oder mit farbigen<br />

Akzenten: Eine hochwertige Leichtmetallfelge verleiht<br />

jedem Auto den perfekten Style”, ist Schulte überzeugt.<br />

Und weil wir hier im Sauerland leben <strong>und</strong> arbeiten, empfiehlt<br />

der KFZ-Fachmann selbstverständlich Felgen der<br />

heimischen Firma Borbet: “Die sind absolut am Puls der<br />

Zeit, sowohl technisch <strong>und</strong> qualitativ als auch beim Design.<br />

Daher sind wir auch mit Leib <strong>und</strong> Seele Borbet-Fachhändler<br />

<strong>und</strong> können mit dem Online-Felgenkonfigurator<br />

nahezu jeden Wunsch erfüllen!” Wichtig zu wissen ist,<br />

dass die Felgen tatsächlich im Sauerland hergestellt werden<br />

<strong>und</strong> nicht in Fernost – somit ist der Transport von der<br />

Fabrik bis zum K<strong>und</strong>en quasi CO2-frei.<br />

Vereinbaren Sie auch gern einen Beratungstermin unter<br />

0291 / 90 87 68 20 oder info@autotechnik-schulte.de -<br />

oder besuchen Sie die moderne Werkstatt während der<br />

regulären Öffnungszeiten. ■<br />

Über die Website autotechnik-schulte.de<br />

kommt man zum Online-Felgenkonfigurator<br />

Bestens ausgestattet: AutoTechnik<br />

Schulte hat auch spezielle<br />

50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

Hebebühnen für Wohnmobile


NEU<br />

Wohnmobil im Sauerland zu<br />

attraktiven Preisen mieten<br />

Sportliche Alufelgen, made im Sauerland:<br />

Die Borbet LX18 "black matt silver spoke rim" Foto: Borbet<br />

10<br />

10 Jahre Autotechnik Schulte<br />

Das wird am 8. Mai 2022 groß gefeiert!<br />

Am „Tag der offenen Werkstatt“ gibt es<br />

viele Attraktionen für Autofans <strong>und</strong> die<br />

ganze Familie, z.B. einen spannenden<br />

Fahrsimulator.<br />

Mehr dazu auch auf der Website<br />

www.autotechnik-schulte.de<br />

oder auf Facebook<br />

Haben Sie Lust auf Ihre individuelle Freiheit statt sich<br />

von irgendwelchen Hotel- <strong>und</strong> Reisebuchungen abhängig<br />

zu machen? Sie wollen einfach nur das gute Wetter<br />

<strong>und</strong> die freien Tage nutzen <strong>und</strong> losfahren? Raus aus der<br />

Enge der Wohnung, des Büros? Dann ist ein Wohnmobil<br />

der perfekte Begleiter.<br />

Als begeisterter Camper bietet Dirk Schulte seit letztem<br />

Jahr auch Wohnmobile zum Vermieten an. Ab drei<br />

Tagen Mietdauer geht es los – egal wohin. Mit dem<br />

CLEO 1 (ein teilintegrierter MOOVEO) können bis<br />

zu vier Personen (2 Erwachsene <strong>und</strong> 2 Kinder) mit auf<br />

die Reise gehen. Das Wohnmobil besitzt eine Standheizung,<br />

Küche, einen bequemen Essbereich, Dusche sowie<br />

einen Träger für E-Bikes. Bei gutem Wetter kommt die<br />

großzügige Markise <strong>und</strong> der Campingtisch zum Einsatz.<br />

Und sie verpassen auch keine Ihrer Lieblingssendungen,<br />

denn SAT/TV ist ebenfalls an Bord.<br />

Der CLEO 2 ist ein HOBBY-Kastenwagen für zwei<br />

Personen, aber ansonsten ähnlich ausgestattet wie der<br />

CLEO 1. Infos über Preise <strong>und</strong> Verfügbarkeiten erhalten<br />

Sie gern auf Anfrage.<br />

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Dirk Schulte empfiehlt Felgen von Borbet <strong>und</strong> Reifen von Pirelli<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 51


Seminarteilnehmer auf der<br />

Außentreppe des Alten Rathauses<br />

Rüthen – einst bedeutende Stätte der<br />

Schulreformer <strong>und</strong> Lehrerausbildung<br />

WEIT ÜBER 1.500<br />

VOLKS SCHULLEHRER…<br />

Christel Zidi<br />

...lernten im Rüthener Lehrerseminar ihren Beruf.<br />

Gegründet wurde dies 1795 von Pfarrer Friedrich<br />

Adolf Sauer. Noch ein weiterer Geistlicher engagierte<br />

sich in Rüthen für eine Erneuerung des Schulsystems<br />

im Herzogtum Westfalen: Melchior Ludolf Herold. Er<br />

setzte sich erfolgreich für die Verbreitung der Industrieschulen<br />

im Sauerland ein.<br />

Da saßen sie nun vor dem großen Kamin des alten Hoinkhauser<br />

Pfarrhauses. Eigentlich hätte man es auch „das<br />

neue Pfarrhaus“ nennen können, denn Pfarrer Herold hatte<br />

so viel Zeit <strong>und</strong> Arbeit in die Renovierung gesteckt, dass<br />

es nun regelrecht erstrahlte. Heute war sein neuer Fre<strong>und</strong><br />

zu Besuch gekommen: Friedrich Adolf Sauer. Aus Menden-Barge<br />

stammte er <strong>und</strong> war mit gerade mal 25 Jahren<br />

in Rüthen als Pfarrer eingesetzt worden. Trotz des Altersunterschiedes<br />

von 13 Jahren hatten sich die beiden Männer<br />

viel zu erzählen. Und sie hatten beide das gleiche Ziel:<br />

die Erneuerung <strong>und</strong> Verbesserung des Schulsystems.<br />

Das Konzept der Industrieschulen<br />

Herold hatte da schon einiges erreicht: 1786 hatte<br />

die sogenannte Industrieschule im Sauerland Einzug<br />

52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


gehalten. Vor allem Kinder<br />

der Unterschicht erhielten<br />

neben der Schulbildung auch<br />

Unterricht in praktischen,<br />

einkömmlichen Arbeiten <strong>und</strong> Handfertigkeiten. Dem<br />

Gr<strong>und</strong>satz „Der Armut zuvorzukommen ist verdienstlicher,<br />

als sie durch Almosen zu lindern“, stimmte auch<br />

sein Fre<strong>und</strong> Sauer zu. Die Jungen erlernten gärtnerischhandwerkliche<br />

Betätigungen, den Mädchen<br />

wurde das Kochen <strong>und</strong> Handarbeiten<br />

beigebracht. Nach diesem Konzept<br />

gab es 1814, also vier<br />

Jahre nach Melchiors Tod,<br />

insgesamt 231 Schulen.<br />

Das Konzept der Industrieschulen<br />

setzte<br />

sich letztlich aber<br />

nicht durch. In<br />

der Praxis sah es<br />

vielerorts so aus,<br />

dass in diesen<br />

„Schul-Anstalten“<br />

die Handarbeit<br />

gegenüber der<br />

Allgemeinbildung<br />

dominierte <strong>und</strong> die<br />

Schulen als Förderer<br />

von Kinderarbeit in Verruf<br />

gerieten.<br />

Eine Schule für Lehrer<br />

Friedrich Adolph Sauer war mit dem Auftrag<br />

des Kurfürsten Maximilian Franz nach Rüthen geschickt<br />

worden, eine Lehrerbildungsanstalt einzurichten. Eigentlich<br />

hätte die erste „Normalschule“ (=Lehrerausbildung<br />

nach festen Normen <strong>und</strong> Regeln) in Arnsberg stehen sollen.<br />

Aber in der Hauptstadt des Herzogtums gab es nicht<br />

das geeignete Gebäude. Das ließ sich aber in Rüthen finden.<br />

Vorteilhaft war auch, dass Sauer sein Auskommen als<br />

Pfarrer hatte <strong>und</strong> deshalb auf das Lehrergehalt verzichten<br />

konnte. 1795 gründete er im Gebäude des ehemaligen Ursulinenklosters<br />

(heute Volksbank) die erste Normalschule<br />

im Sauerland, ohne einen Schulfonds.<br />

Bis dahin erhielten die Sauerländer Junglehrer ihr Wissen<br />

meist durch ihre Vorgänger. Manchmal war das der<br />

Allein im letzten Rüthener Lehrerseminar<br />

(1876 bis 1926) wurden insgesamt 1.462 Volksschullehrer ausgebildet<br />

Das ehemalige Pfarrhaus<br />

(jetzt KLJB-Haus)<br />

Schneider des Ortes, ein anderes Mal der Dorfmusikant,<br />

oft ein Beruf „im Nebenerwerb“. Lernen bedeutete bis dato<br />

lediglich stupides Auswendig-Lernen, vielfach unter Anwendung<br />

des Rohrstocks. Sauer hat einen anderen Ansatz:<br />

„In seiner Methode setzte er auf den natürlichen Wissensdrang,<br />

der jedem Menschen angeboren ist.<br />

Im mechanischen Lernen unverstandener<br />

Dinge sah er dagegen den<br />

verhängnisvollsten Fehler“,<br />

fasste das einmal Ulrich<br />

Grun, der in <strong>Brilon</strong> geborene<br />

<strong>und</strong> in Rüthen<br />

tätige Lehrer, Heimatforscher<br />

<strong>und</strong><br />

Historiker (†2017)<br />

zusammen.<br />

Bezeichnend für<br />

Sauer war, dass<br />

er schon damals<br />

die Prügelstrafe als<br />

Erziehungsmittel<br />

energisch ablehnte.<br />

Nach dreizehn Jahren<br />

in Rüthen wurde<br />

Sauer 1803 nach Arnsberg<br />

versetzt. Und mit ihm auch<br />

die Lehrerbildungsanstalt, die im<br />

gleichen Jahr im Haus der ehemaligen<br />

Jesuitenmission Einzug hielt. Ab 1828 gab es in<br />

Arnsberg auch Normalunterricht für Lehrerinnen. Sauer<br />

wurde in Arnsberg Regierungs- <strong>und</strong> Konsistorialrat, war<br />

also zuständig für das Schul- <strong>und</strong> Religionswesen <strong>und</strong><br />

Präses des Gymnasiums Laurentianum.<br />

Rüthen erneut Ort der Lehrerausbildung<br />

Als in den siebziger Jahren des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts in Westfalen<br />

erneut ein Mangel an Lehrkräften herrschte, wurde<br />

1876 – nach einigen Umwegen <strong>und</strong> in Erinnerung an die<br />

frühe Geschichte der Lehrerausbildung in Rüthen – beschlossen,<br />

ein königlich-preußisches Lehrerseminar (für<br />

männliche katholische Kandidaten) hier einzurichten.<br />

Dafür wurde seitens der Stadt das obere Stockwerk des<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 53


Rathauses zur Verfügung gestellt. Die Ausbildung dauerte<br />

drei Jahre. Ab 1894 wurde gegenüber dem Rathaus eine<br />

sogen. Präparandie (= Vorbereitungsschule) gebaut, in der<br />

die etwa 15-jährigen Seminarkandidaten ebenfalls über<br />

drei Jahre hinweg zunächst als Vorstufe eine entsprechende<br />

„höhere“ Schulausbildung durch die Seminarlehrer<br />

genossen.<br />

Neben der theoretischen Ausbildung im Seminar unterrichteten<br />

dann die späteren Lehramtsanwärter auch bereits<br />

in einer gesondert errichteten „Übungsschule“.<br />

1915 siedelte das Seminar in einen funktionsgerechten<br />

Neubau über <strong>und</strong> nahm den Namen „Kaiser-Wilhelm-<br />

Lehrerseminar“ an. Als zu Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>ert das<br />

Abitur zur Aufnahmevoraussetzung für die Ausbildung<br />

der Volksschullehrer gemacht wurde, führte dies bald<br />

darauf zum Abbau der zahlreichen Lehrerseminare.<br />

So schloss 1926 auch das Rüthener Seminar, das<br />

durch die private Unterbringung der Lehramtskandidaten<br />

nicht zuletzt einen wirtschaftlichen Faktor in der<br />

Bergstadt dargestellt hatte. Heute bildet das alte Seminargebäude<br />

den Zentralbau im Gebäudekomplex des<br />

Friedrich- Spee-Gymnasiums in Rüthen, das die alte<br />

Tradition fortschrittlicher Schul- <strong>und</strong> Lehrerausbildung<br />

in Rüthen mit großem Erfolg fortsetzt. ■<br />

Fotoquelle Gebäude: Touristik-<strong>und</strong> Stadtmarketing Rüthen<br />

Quelle: Stadtarchiv Rüthen<br />

Seit 1996 befindet sich im denkmalgeschützten Gebäude der sogen.<br />

Präparandie, des ehem. Lehrerseminars, das Stadtarchiv<br />

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54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

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GRILLMEISTER<br />

DER <strong>WOLL</strong>änder<br />

Raus aus den Puschen <strong>und</strong> rein in den <strong>Frühling</strong><br />

Sonja Nürnberger<br />

Mitte März. Was<br />

ist denn das?<br />

Dieses gleichmäßige<br />

Tropfen da draußen? Und das<br />

da? Das grellweiße Licht, das sich durch die Schlitze<br />

der Rollläden zwängt? – Unfassbar. Wir hatten beinahe vergessen,<br />

dass es sie noch gibt: Die Sonne! Langsam tauen ihre<br />

Strahlen den unleidigen Schnee weg, verdrängen die Kälte<br />

<strong>und</strong> die Dunkelheit der letzten Monate, von denen wir<br />

schon dachten, dass sie niemals mehr vorbeigehen wollen.<br />

Aber jetzt! Endlich! Sonnenbrille aufgesetzt, Sandalen an,<br />

neue WhatsApp-Gruppe eröffnet: ANGRILLEN! Würstchen-Emoji,<br />

Steak-Emoji, dreimal Bier-Emoji.<br />

Ein paar St<strong>und</strong>en später ist alles organisiert: Der Grill steht<br />

<strong>und</strong> läuft bereits auf Hochtouren, es riecht nach Röstaromen<br />

<strong>und</strong> Sommer. Die ersten Gäste sind eingetroffen <strong>und</strong><br />

lagern die Bierkästen fachgerecht in den letzten Schneebergen.<br />

Nicht dass das Bier warm wird bei diesen Temperaturen!<br />

Die Würstchen <strong>und</strong> Steaks stapeln sich auf den Tischen.<br />

„Gibt’s auch was für Vegetarier“, hört man eine dünne Stimme<br />

von irgendwo. Es wird still. „Wie bitte?“ – „Habt ihr das<br />

auch gehört?“ – Allgemeines Schulterzucken. – „Schon ok,<br />

ich kann einfach Baguette essen“, sagt die dünne Stimme<br />

nun noch dünner. Keiner nimmt sie wahr. „Wann stellen<br />

wir den Pool wieder auf?“ – „Ich denke, noch ein oder zwei<br />

Wochen, dann ist es warm genug.“<br />

Ja, so sind sie, die Sauerländer: Froh um jeden Sonnenstrahl,<br />

um jedes bisschen Wärme – <strong>und</strong> um jeden Gr<strong>und</strong> zu feiern<br />

– auch wenn der Blick auf das Thermometer für jeden<br />

Nicht-Sauerländer noch alles andere als <strong>Frühling</strong>sgefühle<br />

weckt. Na, dann mal: Prost, woll! ■<br />

Die<br />

Nr. 1<br />

in Warstein<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 55


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Krankenhaus Maria Hilf <strong>Brilon</strong><br />

AUSZUBILDENDE MIT<br />

ÜBERZEUGENDER BOTSCHAFT<br />

Christel Zidi<br />

sabrinity<br />

Die Ausbildungsbotschafter Leonie Schlesiger (20), Marielen Grossmann (17), Yagmur Yilmaz (20) , Ahmad Saidi (21) (v.l.)<br />

F<br />

ür seine moderne <strong>und</strong> zukunftsorientierte Ausrichtung<br />

ist das Krankenhaus Maria Hilf in <strong>Brilon</strong> schon<br />

längst bekannt. Hier legt man großen Wert auf Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> Förderung, eingeschlossen eine Ausbildung<br />

mit Perspektive <strong>und</strong> persönlicher Weiterentwicklung. Seit<br />

Kurzem sind vier Auszubildende des Krankenhauses als<br />

„Ausbildungsbotschafter“ im Einsatz. Bestens auf den Einsatz<br />

an Schulen vorbereitet, haben wir die Vier – Ahmad<br />

Saidi, Leonie Schlesiger, Marielen Großmann <strong>und</strong> Yagmur<br />

Yilmaz - einmal zu dieser besonderen Position befragt:<br />

Welche Aufgaben habt Ihr als Ausbildungsbotschafter?<br />

Yagmur: Als Ausbildungsbotschafter haben wir die Aufgabe,<br />

unsere Ausbildung zur Pflegefachmann/-frau, Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern vorzustellen.<br />

Marielen: Wir beantworten alle offenen Fragen <strong>und</strong> sprechen<br />

aus unserer Sicht über die Ausbildung.<br />

Ahmad: Dabei präsentieren wir unsere Werdegänge, den Beruf<br />

<strong>und</strong> unser Unternehmen. Wir wollen den SchülerInnen auch<br />

ein bisschen Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung bei der Berufsauswahl<br />

vermitteln.<br />

Ist es ein Vorteil, wenn man selbst noch Azubi ist?<br />

Yagmur: Absolut. Auch ich habe mich damals mit Auszubildenden<br />

über die Ausbildung unterhalten <strong>und</strong> offene Fragen geklärt.<br />

Fragen können offener <strong>und</strong> mutiger gestellt werden. In<br />

den meisten Fällen denkt <strong>und</strong> spricht man aus derselben Sicht.<br />

Leonie: Weil man sich eher selbst noch in die Lage der Schüler<br />

versetzen kann. Und da wir alle fast im gleichen Alter sind,<br />

harmoniert das auch.<br />

Wenn man andere Menschen begeistern möchte, muss man<br />

selbst davon überzeugt sein. Was begeistert Euch an den<br />

Pflegeberufen?<br />

Leonie: Der Beruf ist vielseitig <strong>und</strong> abwechslungsreich. Und es<br />

ist ein Beruf, der immer gebraucht wird.<br />

Yagmur: Neben der Arbeit an sich, begeistern mich am meisten<br />

die Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten. Davon gibt es jede<br />

Menge. Neue Dinge zu lernen <strong>und</strong> sie dann zu beherrschen ist<br />

etwas Tolles. Lebenslanges Lernen ist wichtig, nicht stehenzubleiben.<br />

Ahmad: Und dann auch das gute Gefühl, wenn man Menschen<br />

hilft, die nicht mehr oder kaum allein klarkommen.<br />

Auch die vielseitigen Tätigkeiten, die durch den Umgang mit<br />

anderen Menschen große Freude bereiten.<br />

Marielen: Natürlich muss man selbst davon überzeugt sein<br />

<strong>und</strong> dies wirklich mit Leidenschaft machen, um auch authen-<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Ahmad Saidi bei einer Patientin<br />

Yagmur Yilmaz beim Einsortieren der Medikamente<br />

Praktische Anleitung durch die hauptamtliche<br />

Praxisanleitung Christiane Mester<br />

tisch zu wirken. Mich begeistert jeden Tag wieder die Dankbarkeit<br />

der Patienten, die man zurück bekommt. Außerdem<br />

ist es besonders spannend, in viele Arbeitsfelder einmal reinzuschauen,<br />

um festzustellen, wo eigene Stärken oder auch<br />

Schwächen liegen.<br />

Wie habt Ihr selbst zu dieser Ausbildung gef<strong>und</strong>en?<br />

Marielen: Viele meiner Familienmitglieder arbeiten in der<br />

Pflege. Daher hatte ich einen ganz guten Einblick in das<br />

Berufsfeld. Für mich war klar, dass dies auf jeden Fall das<br />

Richtige für mich ist.<br />

Ahmad: Meinen Weg zu dieser Ausbildung habe ich durch<br />

viele Kontakte zu Pflegekräften aus verschiedenen Krankenhäusern,<br />

Pflegeeinrichtungen <strong>und</strong> verschiedenen Fachgebieten<br />

gef<strong>und</strong>en. Dabei habe ich immer viele Pflegeartikel gelesen<br />

<strong>und</strong> nachgeschaut, welche mir die Sicherheit geben <strong>und</strong><br />

meine Entscheidung unterstützt haben.<br />

Leonie: Bei mir war es der Berufsberater.<br />

Yagmur: Für mich war das schon von Anfang an klar. Ich<br />

stand mit sechs Jahren beim Karneval auf der Bühne <strong>und</strong><br />

habe gesagt, dass ich Krankenschwester werden möchte. Es<br />

begeisterte mich schon immer Menschen weiterzuhelfen. Im<br />

Jahr 2018 habe ich ein Jahrespraktikum im Krankenhaus gemacht,<br />

mich dort mit vielen Fachbereichen vertraut gemacht.<br />

Und danach habe mich für die Ausbildung entschieden<br />

Leonie: Mir gefällt die Vielseitigkeit des Krankenhauses <strong>und</strong><br />

die familiäre Atmosphäre.<br />

Ahmad: Ja, die Atmosphäre <strong>und</strong> die netten Teams sind besonders.<br />

Die verschiedenen Bereiche <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit<br />

unterschiedlichen Berufsgruppen. Auch die Digitalisierung der<br />

Arbeit <strong>und</strong> der Einsatz neuer Technologien, die neue Vielfalt in<br />

die Arbeit bringen.<br />

Zum Schluss erklärt Yagmur, stellvertretend für alle vier Ausbildungsbotschafter:<br />

„Wir freuen uns auf neue Auszubildende,<br />

die sich vielleicht auch durch unsere Leidenschaft für den Pflegeberuf<br />

entscheiden.“ ■<br />

Bildungszentrum für Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />

am Städt. Krankenhaus Maria-Hilf <strong>Brilon</strong> gGmbH<br />

Was gefällt Euch im Krankenhaus Maria Hilf<br />

besonders gut?<br />

Yagmur: Das Krankenhaus Maria Hilf ist vielfältig <strong>und</strong><br />

bietet viele verschiedene Fachbereiche an einem Standort<br />

an. Außerdem haben das Krankenhaus <strong>und</strong> das Bildungszentrum<br />

eine gute mediale Ausstattung.<br />

Schulleitung:<br />

Petra Vorderwisch<br />

Am Schönschede 1<br />

59929 <strong>Brilon</strong><br />

02961 780 1440<br />

petra.vorderwisch@kh-brilon.de


Der Güllene Ring in S<strong>und</strong>ern-Linnepe<br />

WO EINST DIE OTTONEN<br />

HERRSCHTEN…<br />

Christel Zidi<br />

S. Droste<br />

Geheimnisse kann man dem „Güllenen Ring“ in<br />

S<strong>und</strong>ern Linnepe nur sehr schwer entlocken.<br />

Müßig ist die Arbeit der lizenzierten Sondengänger<br />

<strong>und</strong> Heimatforscher auf der Suche nach kleinen<br />

Puzzleteilen, anhand derer sie etwas über die Geschichte<br />

der Wallburg erfahren. Gold werden sie hier wohl<br />

nicht finden, aber vielleicht das ein oder andere Teilchen,<br />

das bei der archäologischen Arbeit weiterhilft.<br />

Wanderer können an der Wallburg aber leicht etwas<br />

anderes Wertvolles entdecken: die herrliche Aussicht<br />

von einem der schönsten Plätze des Sauerlandes.<br />

Wolfgang Poguntke aus Lennestadt <strong>und</strong> Ingo Krull aus Allendorf<br />

sind Heimatforscher <strong>und</strong> lizenzierte Sondengänger.<br />

Letzteres im Auftrag des Landschaftsverbandes (LWL), für<br />

den sie schon so manche Burg abgesucht haben. Allerdings<br />

betonen beide, dass sie „keine Schatzsucher sind, sondern<br />

Heimatforscher unter Beauftragung des Landes.“ Dr. Manuel<br />

Zeiler von der Außenstelle des LWL in Olpe hatte den<br />

beiden dankenswerterweise die Genehmigung erteilt, auch<br />

in Linnepe auf Spurensuche zu gehen. Ohne Genehmigung<br />

ist die Suche mit dem Sondengerät nicht nur illegal, sondern<br />

kann auch lebensgefährlich sein. Nicht nur einmal<br />

haben die beiden scharfe Munition entdeckt <strong>und</strong> dafür den<br />

Kampfmittelräumdienst kommen lassen. Vor allem aber ist<br />

ihre Arbeit sehr müßig: „Manchmal bücken wir uns tausend<br />

Mal, um dann einen Kronkorken aufzuheben“, so<br />

Wolfgang Poguntke.<br />

58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Wolfgang Poguntke, Ingo Krull, Reinhard Kaiser (v.l.)<br />

Jedes Puzzleteil ist wichtig<br />

Aber auch aus einem anderen Gr<strong>und</strong> bitten die Forscher,<br />

davon Abstand zu nehmen, dort auf Schatzsuche zu<br />

gehen. Die archäologischen F<strong>und</strong>stücke, die sie ausmachen,<br />

werden genauestens nach verschiedenen Kriterien,<br />

wie etwa die genaue F<strong>und</strong>stelle, wie tief die F<strong>und</strong>e gelegen<br />

haben etc. dokumentiert, fotografiert oder abgezeichnet.<br />

Fehlende Puzzleteile, um bei diesem Vergleich zu bleiben,<br />

lassen nicht das gesamte geschichtliche Bild erkennen.<br />

Daran sollte jeder denken, der solche Teile dann der Geschichtsforschung<br />

entzieht, um sie in seiner Vitrine auszustellen.<br />

Der Allendorfer Ingo Krull kennt die Gegend<br />

r<strong>und</strong> um die Wallburg schon aus seiner Kindheit. Hier<br />

war er als Junge oft mit seinem Mountainbike unterwegs.<br />

Auch Jahrzehnte später ist der Ort nach wie vor anziehend<br />

für ihn. Im Februar 2022 war er gemeinsam mit<br />

Wolfgang Poguntke <strong>und</strong> Linnepes Ortsheimatpfleger<br />

Reinhard Kaiser auf der Suche nach archäologischen Beweisen,<br />

auf der Suche nach der frühen Heimatgeschichte.<br />

Mit seiner Sonde war er nicht zum ersten Mal vor Ort:<br />

„Bis 2020 wurde im Umfeld der Wallburg leider nur ein<br />

kleiner F<strong>und</strong> gemacht, der in Zusammenhang mit der<br />

Wallburg gebracht werden konnte. Die genaue Datierung<br />

steht noch aus.“ Gef<strong>und</strong>en wurden z. B. ein Messer, eine<br />

Zange <strong>und</strong> ein Axtkopf aus dem Mittelalter. Die Auswertung<br />

ist noch nicht ganz abgeschlossen. Geht es jetzt<br />

weiter? Werden vielleicht auch mal größere Ausgrabungen<br />

erfolgen? „Das steht noch in den Sternen“, entgegnet<br />

Krull <strong>und</strong> sucht geduldig weiter.<br />

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Die Vergangenheit der Wallburg<br />

Die romantische Vorstellung, dass im Mittelalter ein dem<br />

Volk zugetaner Adliger auf der Burg residierte oder dass es<br />

sich um eine Fliehburg handelte, entspricht wohl nicht den<br />

tatsächlichen Gegebenheiten, erfahren wir von Heimatforscher<br />

Poguntke: „Diese Wallburgen lagen immer in der<br />

Nähe von Fernwegen, im Abstand einer Tagesreise. Denn,<br />

so hieß es damals: ‚Wer die Wege kontrolliert, kontrolliert<br />

das Volk’“. Und das haben die Ottonen, die die Burg in<br />

Linnepe in der Zeit um 1000 n. Chr. herum bauen ließen,<br />

wohl auch getan. Karl der Große war es, der die Sachsen –<br />

gegen ihren Willen - christianisieren wollte, ließ zum Ende<br />

seiner Zeit viele Burgen, auch in der näheren Umgebung<br />

bauen.<br />

Die Zukunft des Güllenen Rings<br />

Auch wenn die Vergangenheit des Güllener Rings nach so<br />

langer Zeit nur in kleinen Bruchstücken erforscht werden<br />

kann, sehen die Forscher doch eine Zukunft für diesen besonderen<br />

Ort.<br />

„Nach Kyrill <strong>und</strong> durch den Borkenkäfer mussten viele<br />

Bäume weichen. Nun ist die alte Wallburg gut zu sehen. An<br />

manchen Stellen kann man das Mauerwerk noch erkennen<br />

<strong>und</strong> bekommt eine Vorstellung von der Höhe der Wälle.“<br />

Das ist vor allem auch den Eigentümern zu verdanken, die<br />

darauf achteten, dass bei der Räumung der Bäume nichts an<br />

der Wallburg beschädigt wurde.<br />

Von hier blickt man ins „Alte Testament“<br />

Aber nicht nur der Blick auf, sondern auch der Blick von der<br />

Wallburg ist großartig. Von hier aus kann man, wie einst<br />

die Ottonen, auf den alten Fernweg blicken, bis nach Meschede<br />

<strong>und</strong> hin zum Lörmecketurm.<br />

„In ungefähr zehn Jahren wird es aber mit der schönen Aussicht<br />

vorbei sein“, weiß Ortsheimatpfleger Reinhard Kaiser.<br />

„Die Aufforstung soll mit verschiedenen Baumarten erfolgen.<br />

Dabei soll die Wallkrone aber nicht bepflanzt werden,<br />

so dass man den Wall auch weiterhin begehen kann. Darauf<br />

verständigten sich die Besitzer Bernhard Heuer <strong>und</strong> Josef<br />

Kaiser.“<br />

Übrigens ist das Begehen der Wälle ausdrücklich erwünscht,<br />

da so der Bewuchs verhindert wird. Es ist geplant,<br />

einige Punkte an den Wanderwegen aufzubauen, die an der<br />

Wallburg vorbeiführen, auch eine Infotafel über die F<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> ein kleiner Bericht über die Burg. Wer also auf der Suche<br />

nach schönen Ausblicken ist, wird hier auf jeden Fall<br />

fündig. ■<br />

Der Name Güllener Ring stammt vermutlich von „Gülte“<br />

oder „Gilte“ ab, was so viel wie zinspflichtig bedeutet. Man<br />

nimmt an, dass von den umliegenden zinspflichtigen Höfen<br />

Naturalabgaben in die Burganlage geliefert wurden.<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 61


Küsterin Irmgard Kappel aus Remblinghausen<br />

GELUNGENE<br />

KERZENWECHSEL<br />

Nicola Collas<br />

S. Droste<br />

W<br />

enn am Sonntagmorgen um Viertel vor elf<br />

die Glocken läuten, sind viele Remblinghauser<br />

auf dem Weg zur Kirche. Irmgard Kappel<br />

ist dann bereits schon über eine St<strong>und</strong>e dort <strong>und</strong> trifft<br />

Vorbereitungen für die Messe. Die 83-Jährige ist Küsterin<br />

der St. Jakobus-Gemeinde <strong>und</strong> das seit mittlerweile<br />

24 Jahren.<br />

Ihren offiziellen Arbeitsvertrag unterschrieb sie Anfang<br />

1998. Anschließend absolvierte sie einen Küster-/innen-<br />

Kurs in Paderborn sowie<br />

ein Praktikum in<br />

der Sankt-<br />

Walburga-Gemeinde in Meschede.<br />

Ihre ersten Einsätze als Küsterin in Remblinghausen fanden<br />

aber schon früher statt: “Ich bin 1997 ins kalte Wasser<br />

geworfen worden. Damals lagen beide Küsterinnen im<br />

Krankenhaus <strong>und</strong> ich wurde vom Pfarrgemeinderat gefragt,<br />

ob ich einspringen könnte”, erzählt Irmgard Kappel.<br />

Sie sagte zu <strong>und</strong> wurde vom damaligen, mittlerweile verstorbenen<br />

Pastor Walter Adam in die Materie eingeführt.<br />

“Wir trafen uns in der Sakristei <strong>und</strong> Herr Adam zeigte<br />

mir, was ich in welchem Schrank finde, was ich vor einem<br />

Gottesdienst bereitlegen, welche Kerzen ich anzünden<br />

muss usw… Ich bekam einen Schlüssel <strong>und</strong> habe mich<br />

nach <strong>und</strong> nach in die Aufgaben reingefuchst.”<br />

Warten auf den günstigen Moment<br />

Irmgard Kappel in der Jakobuskirche<br />

Zum ersten Mal war sie im Oktober 1997 bei einer<br />

Beerdigung als Küsterin verantwortlich. Und ausgerechnet<br />

da passierte eine Panne: Am Hochaltar<br />

ging eine Kerze aus <strong>und</strong> Irmgard Kappel wusste<br />

nicht, wie sie diese Kerze nachfüllen sollte, damit<br />

sie wieder brennt. Damals war sie noch<br />

völlig aufgeregt, aber mittlerweile geht sie<br />

mit solchen Situationen gelassen um. “Es<br />

ist ja nur menschlich, auch mal etwas zu<br />

vergessen”, sagt sie. “Dann warte ich auf<br />

einen günstigen Moment - wenn es am<br />

wenigsten auffällt. Das ist meist beim<br />

Singen. Ich gehe dann in die Sakristei<br />

<strong>und</strong> hole das, was nicht an seinem Platz<br />

ist.” In der Regel denkt Irmgard Kappel<br />

aber an alles. Sonntags schließt sie gegen<br />

halb zehn die Kirchentür auf, als Erstes<br />

62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


In der Osterzeit ist das<br />

Priestergewand weiß<br />

guckt sie beim Andachtsbild des<br />

„Schmerzensmann“ im hinteren Teil<br />

der Jakobuskirche nach dem Rechten.<br />

In der Sakristei schaltet sie per Knopfdruck<br />

alle Lichter <strong>und</strong> das Mikrofon<br />

an, legt das passende Messgewand für<br />

den Geistlichen raus, zündet Kerzen<br />

an <strong>und</strong> stellt die liturgischen Gefäße<br />

<strong>und</strong> Bücher bereit.<br />

„Je nachdem welche Feste im Kirchenjahr<br />

anstehen, spielen unterschiedliche<br />

Farben eine Rolle“, erklärt sie.<br />

An Ostern z. B. findet sich die Farbe<br />

Weiß auf den Priestergewändern, auf<br />

Stolen, Deckchen, Decken, Tüchern<br />

<strong>und</strong> auch die Kordeln der Messdiener<br />

sind weiß. „Ich muss immer wieder<br />

schmunzeln, wenn vor dem Gottesdienst<br />

die Tür aufgeht <strong>und</strong> die Messdiener<br />

fragen: Frau Kappel, welche<br />

Farbe hat die Kordel heute?“<br />

Kerzenwechsel<br />

Irmgard Kappel ist die gute Seele<br />

der Gemeinde <strong>und</strong> wenn es mal vorkommt,<br />

dass Messdiener/-innen rausgehen<br />

müssen, weil es ihnen nicht gut<br />

geht, dann schaut die Küsterin direkt<br />

nach, was los ist. „Ich habe in der Sakristei<br />

immer etwas zu trinken <strong>und</strong><br />

Traubenzucker für den Fall, dass der<br />

Blutdruck im Keller ist.“ Irmgard Kappel<br />

erinnert sich an eine Geschichte,<br />

als es einem Messdiener so schlecht<br />

wurde, dass er umfiel <strong>und</strong> die Osterkerze<br />

samt Ständer umriss. Die Kerze<br />

lag in zig Teilen auf dem Boden. „Wir<br />

hatten damals noch Frühmesse <strong>und</strong><br />

Hochamt. Im Hochamt sollte ein<br />

Kind getauft werden, da brauchten<br />

wir die Osterkerze unbedingt <strong>und</strong> ich<br />

stand da mit meinen Resten. Ich habe<br />

dann Alpha <strong>und</strong> Omega <strong>und</strong> die<br />

Jahreszahl<br />

abgemacht<br />

<strong>und</strong> an eine alte<br />

Osterkerze gesteckt, die wir noch<br />

hinter dem Hochaltar hatten. Keiner<br />

hat etwas davon gemerkt“, erzählt<br />

die Küsterin mit einem Lächeln. Für<br />

Irmgard Kappel ist der Küsterinnen-<br />

Job interessant, weil „man nie auslernt<br />

<strong>und</strong> fit bleibt.“ „Es liegt nicht in<br />

meiner Hand, wie lange ich die Tätigkeit<br />

noch ausüben kann. Aber ich<br />

hoffe doch, dass es noch sehr lange<br />

sein wird.“ ■<br />

Die Osterkerze, die in der Osternacht feierlich entzündet wird, steht für die<br />

Auferstehung. Außerhalb der Osterzeit sollte sie normalerweise nicht brennen,<br />

um ihre Aussagekraft nicht zu mindern. Eine Ausnahme ist u a. die Taufe. Die<br />

Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet.<br />

Dauerkerzen haben im Inneren einen transparenten Kunststoffbehälter, der<br />

mit Lampen-öl aufgefüllt werden kann.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 63


Monika Loerchner<br />

Georg Giannakis<br />

Uwe Paschedag<br />

aus Warstein-Allagen<br />

JÄGER,<br />

HEGER UND<br />

VOR ALLEM<br />

NATURSCHÜTZER<br />

schleicht nachts über Wiesen <strong>und</strong> Felder,<br />

pirscht sich im Licht des Mondes an seine<br />

Er Beute heran. Er sucht Schutz in den Schatten,<br />

bewegt sich gegen den Wind <strong>und</strong> läuft auf leisen<br />

Sohlen, denn vor allem Wildschweine haben sehr gute<br />

Ohren: Uwe Paschedag ist Jäger <strong>und</strong> Mit-Pächter des<br />

Warsteiner Jagdreviers, das sich parallel zur B<strong>und</strong>esstraße<br />

Richtung Kahlenberg erstreckt. Auch die Stadt<br />

selbst ist Teil des 600 Hektar großen Reviers. Gut, dass<br />

die Jagd in besiedelten Gebieten ruht!<br />

„Wir sind für das gesamte Revier verantwortlich<br />

<strong>und</strong> alle Lebewesen darin.“<br />

Uwe Paschedag ist Obmann für Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Warsteiner Hegerings. Ein solcher Ring ist die kleinste<br />

Vereinigung innerhalb einer Kreisjägerschaft. Und einen<br />

Deutschen Jagdverband auf B<strong>und</strong>esebene gibt es auch<br />

noch. Die Bezeichnung „Hegering“ rührt von dem Wort<br />

„Hege“ wie in „etwas hegen <strong>und</strong> pflegen“ her. Der 56jährige<br />

stellt klar: „Wir sind ja nicht nur im Wald <strong>und</strong> schießen<br />

Tiere tot, sondern kümmern uns auch um die Reviere!“<br />

Tatsächlich sind Jäger geprüfte <strong>und</strong> zertifizierte Naturschützer<br />

<strong>und</strong> auch vielfach in Sachen Waldschule unterwegs,<br />

um Kindern Wissen <strong>und</strong> Wertschätzung für den<br />

Lebensraum zu vermitteln.<br />

Ein Jagdrevier, viele Eigentümer, viele Interessen<br />

Ein gepachtetes Jagdrevier erstreckt sich über viele Flächen,<br />

deren jeweilige Eigentümer spezielle Interessen haben.<br />

Ein Bauer möchte seine Feldfrüchte vor Wildschweinen<br />

sicher wissen. Waldbesitzer fürchten einen zu hohen<br />

Verbiss durch die Tiere. Vor allem zarte, junge Triebe<br />

sind für Rehe wahre Delika tessen, so<br />

dass ein zu hoher Wildbestand einen<br />

Wald in ernsthafte Schwierig keiten<br />

bringt.<br />

Durch ihre hohe Reproduktionsrate<br />

– weibliche Wildschweine können<br />

noch im Jahr ihrer Geburt selbst<br />

Frischlinge zur Welt bringen – muss<br />

vor allem der Schwarzwildbestand<br />

unter Kontrolle gehalten werden.<br />

Auch Rehe können wirtschaftliche<br />

Schäden anrichten <strong>und</strong><br />

„Besser, ich schieße ein Reh <strong>und</strong> mache<br />

ein hochwertiges Lebensmittel daraus, als<br />

dass es mir vors Auto läuft!“<br />

(Uwe Paschedag)<br />

64 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


mir das Tier natürlich leid. Aber als Fleischesser, der ich<br />

nun einmal bin, muss ich mir dessen bewusst sein, dass,<br />

wenn ich Fleisch verzehren möchte, dafür ein Tier sterben<br />

muss. Das Tier, das ich töte, hat ein Leben in Freiheit in<br />

seiner natürlichen Lebensumgebung gelebt, sich natürlich<br />

ernährt, bewegt <strong>und</strong> fortgepflanzt. Es ist bis zum Schluss<br />

auf seine Art glücklich gewesen <strong>und</strong> stirbt einen schnellen<br />

Tod in seinem natürlichen Lebensumfeld.“<br />

Immer wieder entdeckt Uwe Paschedag Bissstellen von<br />

Rehen an den jungen Bäumen.<br />

somit Existenzen bedrohen <strong>und</strong> auch den Straßenverkehr<br />

gefährden. Um all das unter Kontrolle zu halten, werden<br />

in Zusammenarbeit mit Landwirten, Förstern <strong>und</strong> Jägern<br />

Abschusspläne erstellt. „Besser, ich schieße ein Reh <strong>und</strong><br />

mache ein hochwertiges Lebensmittel daraus, als dass es<br />

mir vors Auto läuft!“<br />

Hochwertiges Fleisch<br />

Ist das Tier erlegt, folgt die „rote Arbeit“: das Tier wird<br />

„zerwirkt“, also ausgenommen <strong>und</strong> für den Verzehr vorbereitet.<br />

„Jäger sind vielfach sehr gute Köche“, erzählt der<br />

Familienvater, der aus vielen Teilen Gulasch herstellt. Stücke,<br />

die dafür zu klein sind, werden zu Salami oder Pfefferbeißern<br />

verarbeitet. Am liebsten aber sind ihm Bratwürste<br />

für den Grill. „Wild ist extrem hochwertiges Fleisch, es ist<br />

mager <strong>und</strong> reich an Omega-3-Fettsäuren“, weiß der Allagener.<br />

Moralische Bedenken, Wild zu schießen, hat er<br />

nicht. „In dem Moment, in dem ich ein Tier erlege, tut<br />

Den Wald beschützen<br />

Besonders kritisch beäugen die Jäger derzeit die Flächen<br />

mit Neuanpflanzungen. Im Wald können sie durch entsprechend<br />

angelegte Wildäcker <strong>und</strong> Äsungsflächen das<br />

Wild dorthin lenken, wo es keinen Schaden anrichten<br />

kann. In Gebieten mit Neuanpflanzungen hingegen müssen<br />

einige Wildarten scharf bejagt werden; nur so hat<br />

der Wald eine Chance, wieder zu wachsen. Doch auch<br />

rücksichtslose Menschen machen den Naturschützern zu<br />

schaffen. „Vor allem Motocrossfahrer richten in Neuanpflanzungen<br />

viel Schaden an.“<br />

Uwe Paschedag kam übrigens erst 1996 ins Möhnetal, lebte<br />

zuvor in Schwerte, “im Dortm<strong>und</strong>er Großstadt-Speckgürtel“.<br />

Dann zog er aus beruflichen Gründen nach Allagen,<br />

trat dort in den Schießsportverein ein <strong>und</strong> wurde<br />

prompt mit dem Jagdfieber infiziert. Jagd ist für den Industriekaufmann<br />

<strong>und</strong> Kommunikationswirt mehr als ein<br />

Hobby, es ist eine Passion. „Das ist mein Ausgleich zum<br />

Bürojob. Das ist Freiheit, aber auch Verantwortung. Die<br />

Jagd als Gemeinschaftserlebnis, aber auch einfach dieses<br />

in der Natur sein – dabei kann ich nach einem anstrengenden<br />

Tag runterkommen.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 65


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66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

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Hasse chehört…?<br />

Anke Kemper<br />

Fällt dir wat auf, Fine?“<br />

„Da steht nen neuet Stehrümmeken aufm<br />

„Und?<br />

Esstisch.“<br />

„Dat is kein Stehrümmeken, dat is ne neue Vase. Hat der Friedel für mich<br />

designed.“<br />

„Sach nur. Wat hat er da denn zusammenjeschweißt?“<br />

„Dat is allet jesammeltes Material vom Schrottwichteln der letzten zehn Jahre.<br />

Toll, woll?“<br />

„Abba Lisbeth, wo is denn dat Loch?“<br />

„Wat denn fürn Loch?“<br />

„Na, da muss doch irjendwo de Blume reinjesteckt werden chönnen. Ich sehe<br />

kein Loch.“<br />

„Wieso dat denn?“<br />

„Ja, iset nun ne Vase odda iset keine Vase?“<br />

„Mensch Fine, klar is dat ne Vase. Dat is ein Designerstück <strong>und</strong> keine jewöhnliche<br />

Vase.“<br />

„Ja, abba et mut doch funktionieren.“<br />

„Quatsch. Et mut schön aussehen <strong>und</strong> dat tut es. Is wat janz Besonderes.“<br />

„Naja. Und überhaupt: Ma anjenommen, da wäre ein Loch. In dat Metallding<br />

kannste ja kein Wasser für de Blume reinschütten. Dat rostet ja sofort. Und<br />

durch de Schweißnähte dröppelt et.“<br />

„Dat hat der Friedel auch jut durchdacht, wie ein richtiger Desinger. Deswejen<br />

is da auch kein Loch. Damit ich nich in Versuchung komme, da Wasser reinzuschütten.“<br />

„Also, ich bleibe dabei: auch wennet ein Designerstück sein soll, funktionieren<br />

musset schon.“<br />

„Ne, da biste abba aufm Holzweg, Fine. Dat siehste doch bei de janzen Klamotten,<br />

die designed werden. Sehen auch nur schön aus.“<br />

„Und funktionieren, sonst könnteste die ja nich anziehen. Stell dir mal nen Pullover<br />

ohne Loch vor für den Kopf <strong>und</strong> für de Arme.“<br />

„Mhm.“<br />

„Jenau.<br />

„Chut, haste Recht. Abba trotzdem: schön aussehen tut et, woll?“ ■


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Robert geht wandern…<br />

VON GROSSER<br />

ARTENVIELFALT,<br />

WUNDERSCHÖNEN<br />

AUSSICHTEN UND<br />

EINEM MAHNMAL<br />

Robert Hinkel<br />

Kurzes Teilstück<br />

Aussicht bei Höingen<br />

68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Welche Strecke steht dieses Mal auf dem<br />

Programm?<br />

Robert Hinkel: R<strong>und</strong> um die Möhne unterhalb<br />

des Möhnesees, aber über die umgebenden Berge.<br />

Start <strong>und</strong> Ziel der 11-km-R<strong>und</strong>wanderung ist der Parkplatz<br />

Himmelpforten (findet google). Es geht durch das<br />

nette Städtchen Niederense, am Sportplatz vorbei rauf<br />

nach Höingen. Der Anstieg verläuft zwischen einem kleinen<br />

Wald auf der linken <strong>und</strong> einer Weide mit Bach auf der<br />

rechten Seite. Wir verlassen Höingen aber schnell wieder<br />

<strong>und</strong> gehen raus ins offene Feld. In diesem aussichtsreichen<br />

Gelände einschließlich Bank zum Pausieren bleiben wir<br />

die nächsten gut 2 km. Im <strong>Frühling</strong> blühen dort Kräuter<br />

am Wegesrand, auf den Wiesen der Löwenzahn <strong>und</strong><br />

auf den Felder ist Raps gesät worden. Ab dem Ortsrand<br />

von Neheim-Moosfelde nehmen die Waldanteile wieder<br />

zu. Da sind auch weiß blühende Schlehen <strong>und</strong> Kirschbäume<br />

bei. Hinter Neheim geht’s richtig in den Wald, mit<br />

Laubbäumen, die ihr erstes Grün zeigen. Auf dem letzten<br />

Kilometer säumen nochmal Büsche <strong>und</strong> Felder den Weg.<br />

Für wen eignet sich die Wanderung?<br />

Wie schwer ist sie?<br />

Das ist im Verhältnis zu den Wanderungen, die ich bisher<br />

im <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong> vorgestellt habe, die kürzeste <strong>und</strong><br />

flachste. Schwierigkeitsgrad 2 von 7. Man sollte sie aber<br />

nicht unterschätzen. Die 100 Höhenmeter von Niederense<br />

rauf nach Höingen <strong>und</strong> die 140 Höhenmeter hinter<br />

Moosfelde erfordern schon ein bisschen Kondition.<br />

Welche Besonderheiten bietet die Strecke?<br />

Am Parkplatz Himmelpforten steht ein Mahnmal für die<br />

Toten, die bei der Bombardierung des Möhnesees im 2.<br />

Weltkrieg in den Fluten ertrunken sind. Auch das Kloster<br />

Himmelpforten, das einst hier stand, wurde zerstört. Das<br />

1246 gegründete Kloster war eine Zisterzienserinnenabtei.<br />

Es bestand bis zu Beginn des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Das Tal unterhalb von Höingen (mit der Aussicht) hat<br />

eine spezielle Form, die in klaren Nächten kältere Temperaturen<br />

ermöglicht als in vielen anderen Tälern des Sauerlands.<br />

Aber bei unserer Wanderung im April können wir<br />

von wesentlich milderen Temperaturen ausgehen.<br />

Ein Teil des Waldstücks hinter Neheim wurde durch einen<br />

Sturm vor Jahren gefällt. Seitdem findet sich dort eine<br />

ganz besondere Pflanzenvielfalt, die wir dann zusammen<br />

entdecken können. ■<br />

Großes Foto: Moosfelde<br />

Da geht´s lang<br />

Mahnmal am Parkplatz Himmelpforten<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 69


Wer diese Strecke mit Robert am<br />

23. April 2022 ab 11 Uhr wandern<br />

möchte, melde sich per E-Mail an:<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 71


95…. 105… 150<br />

OSTERLÄMMER<br />

Schäfchenzählen auf der Hardt<br />

Christel Zidi<br />

Marc Niemeyer<br />

In<br />

den Ställen der Schäferei Brinkmann herrschte im Februar Hochbetrieb. Schon aus einiger Entfernung<br />

hörte man das laute Blöken. R<strong>und</strong> 150 kleine „Schwarzköpfe*“ wurden in den letzten Wochen<br />

in Ense geboren. „Die letzte Lammung“, berichtet Schäfermeister Ernst Georg Brinkmann, war in der<br />

Weihnachtszeit. Auch da waren es zirka 150 Lämmer.“ Auf dem Hof der Schäferei Brinkmann, die bereits seit<br />

1936 <strong>und</strong> in dritter Generation als reines Familienunternehmen geführt wird, haben es die kleinen Schafe gut.<br />

In den Stall wird die Herde nur gebracht, wenn draußen Schnee liegt. Sonst ist sie das ganze Jahr über draußen.<br />

Nur noch sehr kleine Kinder, gelegentlich aber auch Erwachsene glauben noch an den Osterhasen. Nun ja, bei Erwachsenen<br />

ist die Frage danach meist im übertragenen Sinne zu verstehen. Von altersher ist es aber ein anderes Tier, das das<br />

Osterfest symbolisiert: das Lamm. Das Lamm bzw. das Schaf gilt als Symbol des Lebens, denn es gab den Menschen<br />

jahrtausendelang nicht nur Nahrung, sondern auch Kleidung. Auch gilt es in den drei monotheistischen Religionen als<br />

Opfertier. Im Christentum wird Jesus selbst als „das Lamm Gottes“ bezeichnet, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“.<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


In welcher Form<br />

das Lamm zu<br />

Ostern ins Haus<br />

kommt ist unterschiedlich:<br />

Entweder<br />

ganz aus Schokolade,<br />

als Kuchen aus<br />

einer speziellen Lamm-<br />

Backform <strong>und</strong> auch der<br />

Lammbraten am Ostersonntag<br />

ist noch vielfach Tradition.<br />

Schafe sind äußerst bemerkenswerte Tiere. Wussten Sie<br />

z. B., dass die meisten Lämmer mit den Vorderfüßen<br />

voran geboren werden? Dann werden sie von der Aue, also<br />

dem Mutterschaf erstmal sorgfältig abgeleckt. Dieser Erstkontakt<br />

ist wichtig, damit die Aue ihr Kind am Geruch<br />

wiedererkennt. Lämmer können meist schon eine halbe<br />

St<strong>und</strong>e nach der Geburt stehen. In den ersten St<strong>und</strong>en<br />

nach der Geburt gibt die Aue die sogenannte Biestmilch.<br />

Biestrig ist diese allerdings überhaupt nicht, im Gegenteil:<br />

sie enthält lebensnotwendige Abwehrstoffe. Der<br />

Name kommt aus dem Althochdeutschen <strong>und</strong> ist verwandt<br />

mit dem alten Verb bies(t)en = (‚melken‘).<br />

Natürlich ist es im Stall beengter als draußen auf der Wiese.<br />

Trotzdem gehen die Schafe mit ihrer sprichwörtlichen<br />

Geduld, auch friedlich durch diese Zeit. Kämpfe untereinander<br />

sind äußerst selten, denn Schafe lassen sich einfach<br />

nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Wenn sie doch einmal<br />

nervös sind, hat das eher mit ihrer Wetterfühligkeit zu<br />

tun; heraufziehende Gewitter z. B. spüren sie schon lange<br />

im Voraus. Aber jetzt im März können sich die kleinen<br />

Wollknäuel erstmal auf die warmen Strahlen der Märzsonne<br />

freuen. ■<br />

* Schwarzköpfe sind eine im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert entstandene Züchtung aus einheimischen<br />

<strong>und</strong> englischen Rassen.<br />

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Die Kampfsportler Franziska Sparschu<br />

<strong>und</strong> Timon Tripke aus <strong>Marsberg</strong><br />

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DURCHS JUNGE LEBEN<br />

Scarlett, Franziska <strong>und</strong> Seimen Sparschu mit Timon Tripke (v.l.)<br />

Andreas Melliwa<br />

sabrinity<br />

W<br />

enn Franziska Sparschu (18) <strong>und</strong> Timon<br />

Tripke (19) mal so durch die <strong>Marsberg</strong>er<br />

Innenstadt schlendern, dann fallen sie unter<br />

all den anderen Jugendlichen nicht sonderlich auf. Sie<br />

sind schlank <strong>und</strong> sportlich unterwegs, wie viele in ihrem<br />

Alter auch. Allerdings, wenn sie ihre Sportkleidung, den<br />

„Gie“ anlegen, dann sieht das schon anders aus. Der Ju-<br />

Jutsu-Kampfanzug, ähnlich dem Judoanzug, flößt gehörig<br />

Respekt ein. Mit Recht, denn sowohl Franziska wie<br />

auch Timon sind buchstäblich Meister ihres Fachs.<br />

Durch die coronabedingte Zwangspause liegen die letzten<br />

Erfolge der beiden Ur-<strong>Marsberg</strong>er schon etwas zurück.<br />

Franziska Sparschu vom TV <strong>Marsberg</strong> ist vor zwei Jahren<br />

Hessenmeisterin in der Klasse U16 geworden <strong>und</strong> aktuell<br />

Teil des Dt. Ju-Jutsu-B<strong>und</strong>eskaders U18. Timon Tripke<br />

ist sogar Deutscher Meister in den Klassen U 18 <strong>und</strong><br />

U 21 geworden, von dreimal Hessischer Meister <strong>und</strong> zweimal<br />

Westdeutscher Meister ganz zu schweigen. Auch er ist<br />

bereits für die Deutsche Ju-Jutsu-Nationalmannschaft auf<br />

die Matte gegangen.<br />

Eine Ju-Jutsu verrückte Familie <strong>und</strong> eine<br />

kampfeslustige Fre<strong>und</strong>in<br />

Franziska Sparschu <strong>und</strong> Timon Tripke - zwei ähnliche<br />

Karrieren also, mit allerdings sehr unterschiedlichem Werdegang.<br />

Franziska begann bereits mit 8 Jahren auf der Matte<br />

zu kämpfen. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester<br />

Scarlett hat sie die ersten Griffe von ihrem Vater gelernt,<br />

im eigens eingerichteten Übungsraum im Keller. „Nur unsere<br />

Mutter hat mit dem aktiven Ju-Jutsu nichts am Hut“,<br />

74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


lacht Franziska, „ansonsten ist das wöchentliche Training<br />

beim TV <strong>Marsberg</strong> auch heute noch eher ein Familientreffen.“<br />

Stimmt: neben Vater <strong>und</strong> zwei Töchtern ist auch<br />

ein Cousin mit dabei. Timon Tripke ist erst mit 14 Jahren<br />

durch eine Fre<strong>und</strong>in zum Ju-Jutsu gekommen. Zuvor war<br />

er begeisterter Fußballer, hat dann zunächst beides weitergemacht<br />

<strong>und</strong> ist mit den Erfolgen auf der Kampfmatte<br />

dann ganz umgestiegen. „Anfangs hat mir die Mannschaft<br />

schon gefehlt, aber andererseits bin ich auf der Matte nur<br />

von mir selbst abhängig. Man hat alles selbst in der Hand,<br />

das fasziniert mich an Ju-Jutsu noch heute!“<br />

Selbstvertrauen <strong>und</strong> Respekt wachsen<br />

Ju-Jutsu heißt übersetzt „die sanfte Kunst“ <strong>und</strong> ist eine Mischung<br />

aus Jiu Jitsu, Judo, Karate <strong>und</strong> Aikido. „Aus allen<br />

Disziplinen wurden die optimalen Techniken <strong>und</strong> Griffe<br />

zur Selbstverteidigung zusammengeführt zu Ju-Jutsu“, erklärt<br />

Timon Tripke, „deshalb wird die Sportart auch bei<br />

der Polizei, B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Sicherheitsdiensten gelehrt.“<br />

Auch Franziska Sparschu ist wichtig zu sagen: „Ju-Jutsu ist<br />

nichts für Schläger, sondern man lernt, sich der Situation<br />

angemessen zu verteidigen. Nicht umsonst wird Ju-Jutsu<br />

auch Mattenschach genannt.“ Das Wissen, sich selbst<br />

verteidigen zu können, hat bei beiden das Selbstvertrauen<br />

wachsen lassen. „Ich bin weiter umsichtig, aber ich gehe<br />

auch abends ohne Angst allein raus“, sagt Franziska Sparschu,<br />

„das ist ein gutes Gefühl, auch für meine Eltern.“<br />

Und auch Timon Tripke hat gemerkt, dass ihm gegenüber<br />

„nicht mehr so schnell wie früher ein blöder Spruch“<br />

kommt.<br />

Kindertraining <strong>und</strong> Berufsausbildung<br />

Die Wettkämpfe der beiden Kampfsportler sind zur Zeit<br />

weniger geworden, regelmäßiges Training läuft aber weiter.<br />

Timon steckt mitten in der Ausbildung zur gehobenen<br />

Beamtenlaufbahn, Franziska hat einen Ausbildungsplatz<br />

zur Finanzwirtin sicher. Trotzdem trainiert sie mehrere<br />

Ju-Jutsu-Kindergruppen beim TV <strong>Marsberg</strong>. Beide wollen<br />

aber später wieder für Wettkämpfe auf die Matte.<br />

Franziska Sparschu: „Ju-Jutsu ist gut für den Kopf <strong>und</strong> den<br />

Körper. In jedem Alter. Der älteste Einsteiger bei uns war<br />

68 Jahre alt. Und es hat bestens funktioniert!“ ■<br />

Franziska <strong>und</strong> Timon beim Training<br />

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Heimat-Helden<br />

Caritasverband Meschede freut sich über Partner für soziales Engagement<br />

Engagement vor Ort zeigen <strong>und</strong> soziale Angebote<br />

in der Region unterstützen – mit einer Spende<br />

oder Sponsoring können heimische Unternehmen,<br />

Handwerksbetriebe <strong>und</strong> Selbstständige<br />

zum „Heimat-Helden“ des Caritasverbandes<br />

Meschede e.V. werden. „Jede<br />

Kooperation hilft <strong>und</strong> fördert unsere Angebote<br />

für die Eltern, Kinder, Senioren,<br />

<strong>und</strong> Menschen mit Behinderung, die hier<br />

leben“, erklärt Stefanie Badelt vom Caritasverband<br />

Meschede. Denn für soziale Dienstleistungen<br />

reiche die staatliche Förderung nicht immer<br />

aus oder erschwere besondere Vorhaben. „Deshalb suchen wir Helden der<br />

Heimat – vor allem größere Projekte können mit solchen Kooperationspartnern<br />

realisiert werden“, betont Badelt. Auf der Wunschliste steht zum<br />

Beispiel eine spezielle Fortbildung für die Caritas-Beratungsstelle zur Prävention<br />

von sexueller Gewalt gegen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche. Auch die Tafel<br />

als eins der größten ehrenamtlichen Sozialprojekte in Meschede wird zum<br />

größten Teil durch Spenden finanziert <strong>und</strong> kann nur durch finanzielle Unterstützung<br />

dauerhaft bestehen. Für den Transport der Lebensmittel muss<br />

dringend ein neues Fahrzeug angeschafft werden. Mit Kooperationen können<br />

solche Projekte <strong>und</strong> Angebote verlässlich geplant <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

„Das fördert auch die Attraktivität des heimischen Raums für Familien“,<br />

sagt Badelt.<br />

Genauere Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten<br />

von Spende bis Sponsoring, die Projekte <strong>und</strong> die<br />

aktuellen Heimat-Helden des Caritasverbandes Meschede gibt‘s<br />

auf der Homepage unter www.caritas-heimathelden.de oder<br />

bei Stefanie Badelt, 0291/9021181 oder s.badelt@caritasmeschede.de.<br />

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Bitte sehen Sie sich unsere Kulturen an. Ein Besuch lohnt sich!<br />

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76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


EIN LUFTSPRUNG<br />

IN DEN FRÜHLING.<br />

Christel Zidi<br />

sabrinity<br />

Um<br />

so anmutig <strong>und</strong> elegant in die Luft zu<br />

springen wie hier Lena Massimo,<br />

bedarf es schon eines langjährigen<br />

Trainings. Die ehemalige Tänzerin des Moldawischen<br />

Nationalballetts arbeitet heute als Ballettlehrerin.<br />

Schon vielen Kindern, auch aus dem Raum<br />

Warstein, hat sie die ersten Tanzschritte beigebracht.<br />

Luftsprünge, ohne Ballettausbildung, sind<br />

bei kleinen Kindern noch recht häufig.<br />

Die Kleinen zeigen damit ihre Freude,<br />

manchmal auch ihre Ungeduld an.<br />

Erwachsene sind meist zu beherrscht,<br />

um die die Luft<br />

zu springen. Dafür<br />

muss es schon<br />

ein unerwarteter<br />

Geldregen sein<br />

oder das Siegestor<br />

des Lieblingsvereins. Wenn sie davon sprechen, dass sie „in<br />

die Luft gehen könnten“, herrscht oft „dicke Luft“. Apro-<br />

pos Luft. Allein die Freude über<br />

die gute Luftqualität im Sauerland,<br />

könnte schon für einen kleinen Luftsprung<br />

reichen. Denn bei uns ist sie ganz besonders<br />

gut. Das können wir mit jedem Atemzug<br />

spüren. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 77


Kultur mal anders – „Berger Szenen“<br />

WAS FÜR<br />

EIN THEATER!<br />

Britta Melgert S. Droste<br />

S<br />

tellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem vollen<br />

Reisebus. Die Fahrt führt in den Mescheder<br />

Ortsteil Berge. Vor der Luziakirche hält der Bus<br />

an <strong>und</strong> alle steigen aus. Doch wer hätte vermutet, dass<br />

Sie jetzt gleich Ihr blaues W<strong>und</strong>er erleben werden?<br />

Unter Ihren Mitreisenden befinden sich nämlich einige<br />

Schauspieler, die Ihnen nun ein Outdoor-Bühnen-<br />

Spektakel der besonderen Art bieten.<br />

Ein Straßentheater wie dieses hat es wohl in Meschede nie<br />

zuvor gegeben“, erzählt uns die Freienohlerin Anke Kemper,<br />

die als Projektleiterin fungiert <strong>und</strong> Regie führt. Zusammen<br />

mit Justine Z. Bauer hat sie auch die Texte für die<br />

Aufführung geschrieben. Das Projekt ist ein Teil der Reihe<br />

„Kultur mit Ausblick“ der Kommunen Meschede <strong>und</strong><br />

Bestwig. Es wird im Rahmen des Programms „Regionale<br />

Kulturpolitik“ vom Ministerium für Kultur <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

des Landes NRW gefördert <strong>und</strong> darüber hinaus von<br />

der Volksbank Sauerland finanziell unterstützt.<br />

Skurrile Reisegruppe mit kleinen Macken<br />

Kemper ist überzeugt: „Das wird ein Event, das man so<br />

im Sauerland noch nicht kannte. Unter dem Titel ‚Berger<br />

Szenen‘ kann der Zuschauer eine skurrile Reisegruppe bei<br />

ihrer Besichtigungstour erleben, zum Beispiel in Berge an<br />

der Luziakirche <strong>und</strong> im Jüpkenpark sowie an der an der<br />

Visbecker Steinkuhle.<br />

Dann passiert etwas. Irgendetwas innerhalb der Gruppe,<br />

das langsam nach außen gelangt. Leise zunächst. Aber<br />

der aufmerksame Zuschauer wird hellhörig: Es werden<br />

Gerüchte gestreut. Auf ähnliche Weise, wie das auch im<br />

wirklichen Leben oft passiert. Konflikte, die durch dieses<br />

Streuen von Gerüchten ausgelöst werden, spiegeln die<br />

kleinen <strong>und</strong> größeren Macken unserer heutigen Gesellschaft<br />

wider. Von engagierten Schauspielern, die unterschiedliche<br />

Charaktere gekonnt <strong>und</strong> auf humorvolle Weise<br />

verkörpern... Zuviel möchten wir an dieser Stelle nicht<br />

verraten, aber es ist auf jeden Fall ein Event, bei dem der<br />

Zuschauer nicht weghören <strong>und</strong> nicht wegsehen kann.<br />

Die reine Spielzeit wird ca. 60 Minuten betragen. Hinzu<br />

kommt natürlich der jeweilige Bustransport zwischen<br />

den einzelnen Spielstätten bis hin zur finalen Location,<br />

die wir aus dramaturgischen Gründen noch nicht verraten<br />

möchten.“<br />

Allererster Auftritt für ein Drittel der Truppe<br />

Und so proben die Akteure bereits seit August letzten Jahres.<br />

„Unsere Gruppe setzt sich aus Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

aus dem hiesigen Raum zusammen. Zum Teil handelt es<br />

sich um erfahrene Schauspieler, beispielsweise Mitglieder<br />

der Arnsberger Impulsianer oder der Theatergruppe<br />

Holterdipolter“, verrät Kemper. „Aber ungefähr ein Drittel<br />

unseres Ensembles besteht aus Anfängern, die hier die<br />

78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022


Chance wahrnehmen, ihr schauspielerisches Talent auszuloten<br />

<strong>und</strong> weiterzuentwickeln. Diese hochspannende Mischung<br />

entpuppte sich als Glücksfall für alle Beteiligten.<br />

Quasi wöchentlich haben wir im Berger Pfarrheim mit<br />

großer Begeisterung geübt, ausprobiert, korrigiert <strong>und</strong> uns<br />

als Team perfektioniert.“<br />

„Das wird ein Event, das man<br />

so im Sauerland noch nicht kannte.“<br />

(Anke Kemper)<br />

Startklar für die Aufführung<br />

Schauspielunterricht von Yehuda Almagor<br />

Der Erfolg kommt nicht vom Textbüffeln allein. „Selbst<br />

für die Erfahrenen unter uns war es wertvoll, an zusätzlich<br />

auf dem Plan stehenden Workshops teilzunehmen“, resümiert<br />

Kemper. „Wir erhielten Schauspielunterricht von<br />

Yehuda Almagor, bekannt aus dem Teatron-Theater Arnsberg.<br />

Aus Platzgründen fand dieses in der Alten Synagoge<br />

in Meschede statt.“ Wir von <strong>WOLL</strong> durften an einem<br />

dieser Workshops teilnehmen <strong>und</strong> dabei beobachten, wie<br />

Almagor seine Schüler darin trainierte, mit dem ganzen<br />

Gesicht, sogar mit dem ganzen Körper zu sprechen, dabei<br />

ihre Natürlichkeit zu bewahren, Energie bewusst einzusetzen,<br />

Dynamik zu halten <strong>und</strong> - ganz wichtig – den ganzen<br />

Raum mit ihrer Präsenz zu füllen. Mit jeder Wiederholung<br />

klappte die Umsetzung ein bisschen besser.<br />

Inzwischen sitzt der Text, <strong>und</strong> alle Akteure kennen das<br />

Timing <strong>und</strong> ihre Einsätze im Schlaf. Die Outfits hängen<br />

fein säuberlich bereit <strong>und</strong> selbst an Frisuren <strong>und</strong> Make-up<br />

wurde intensiv getüftelt. Das Lampenfieber steigt. Jetzt<br />

noch die Generalprobe – dann steht für die spielfreudige<br />

Theatergruppe der Aufführung am 26. März 2022 hoffentlich<br />

nichts mehr im Wege. „Wenn alle Vorschriften<br />

in Bezug auf Corona beachtet werden, sollte uns draußen<br />

hoffentlich nichts ausbremsen“, erklärt Kemper. „Und auf<br />

Glück mit dem Wetter müssen wir einfach hoffen. Fest<br />

steht jedenfalls, dass unsere ‚Berger Szenen‘ sowohl für uns<br />

Schauspieler als auch für die Zuschauer ein großer Spaß<br />

werden sollen.“ ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 79


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ELTERN SIND DIE WICHTIGSTEN<br />

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F<br />

ür die meisten Kids sind die Eltern die wichtigsten Partner bei der Entscheidung über den zukünftigen<br />

Karriereweg – oft noch vor den Lehrkräften oder Medien. Allerdings kann die Wirkung verstärkt werden,<br />

wenn die Ansprache über mehrere Medienkanäle genutzt wird, sowohl analog als auch digital.<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Elterneinbindung sind<br />

schon seit längerem Gegenstand der erziehungswissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozial-pädagogischen Forschung, wenn es<br />

um den Prozess der Berufsorientierung <strong>und</strong> Berufsfindung<br />

geht. Aber wie wird dieses Potenzial eingeschätzt? „In allen<br />

Lebenswelten – mit Ausnahme der prekären Lebenswelt<br />

– sprechen die meisten Jugendlichen mit ihren Eltern,<br />

Geschwistern <strong>und</strong>/oder Verwandten über das Thema „Berufsorientierung“,<br />

ist im Sinus-Jugendstudie 2020 zu lesen.<br />

„Die Initiative kommt dabei weniger von den Jugendlichen<br />

selbst; gemeinhin wird das Thema von den Familienangehörigen<br />

angestoßen.“<br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

Bei den Eltern ist die berufliche oder akademische Ausbildung<br />

meist länger als 20, 25, oft noch mehr Jahre her. So ist<br />

es nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich, dass viele von ihnen nicht mit<br />

Berufen <strong>und</strong> Berufsbildern heutiger Zeit vertraut sind. Man<br />

kann sogar sagen, dass in diesem Bereich ein massives Defizit<br />

an Informationen seitens der Eltern besteht. Diesem Informationsdefizit<br />

werden wir von <strong>WOLL</strong> mit gut aufbereiteten,<br />

aktuellen Informationen <strong>und</strong> Geschichten r<strong>und</strong> um Ausbildung,<br />

Beruf <strong>und</strong> Karriere in der Region Hellweg/Sauerland<br />

entgegenwirken. Dazu wird im Mai 2022 ein extradickes<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Magazin</strong> erscheinen - <strong>und</strong> zwar jeweils eines für die<br />

Kreise HSK, Olpe <strong>und</strong> Soest. Diese <strong>Magazin</strong>e werden direkt<br />

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über die Post an Haushalte mit Jugendlichen (13-18 Jahre)<br />

versendet. Entsprechend informiert können<br />

die Eltern sodann mit ihren Kindern über deren<br />

beruflichen Werdegang sprechen <strong>und</strong> sie<br />

qualifizierter beraten.<br />

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Paper wie auch in einem großen Spezial unter www.imsauerland.de/elternratgeber<br />

- hier gibt es bereits viele Berichte <strong>und</strong><br />

Berufe aus dem Jahr 2021 zu lesen.<br />

Im axo.media Onlineshop kann man das gedruckte <strong>Magazin</strong><br />

bereits vorbestellen. Ausbildungsbetriebe haben die Möglichkeit,<br />

sich mit Berufs- <strong>und</strong> Firmenvorstellungen sowie konkreten<br />

Ausbildungsplatzangeboten zu beteiligen. Informationen<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 81


Impressum<br />

Deine<br />

Gedanken werden Zukunft<br />

Herausgeber:<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktion:<br />

Weitere Autoren:<br />

Korrektorat:<br />

Gr<strong>und</strong>layout:<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Layout:<br />

Fotos:<br />

Dirk Bannenberg<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Magazin</strong><br />

c/o axo.media west GmbH<br />

<strong>Brilon</strong>er Straße 27<br />

59909 Bestwig<br />

Tel. 02904 711 80-00<br />

Paul Senske (ps)<br />

Christel Zidi (cz)<br />

Hermann-J. Hoffe (hh)<br />

Andreas Melliwa<br />

Britta Melgert<br />

Gisela Wilms<br />

Helmut Gaida<br />

Julius Kolossa<br />

Manfred Eigner<br />

Monika Loerchner<br />

Nicola Collas<br />

Robert Dröge<br />

Robert Hinkel<br />

Sabina Butz<br />

Sonja Nürnberger<br />

Christel Zidi<br />

Rainer Zepernick<br />

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Daniel Kaminski<br />

Luca Cramer<br />

Philipp Nolte<br />

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Akademie Ruhr<br />

Anke Kemper<br />

Titelfoto:<br />

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Druck:<br />

Verlag:<br />

Geschäftsführer:<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

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Anzeigenverkauf:<br />

Georg Giannakis<br />

Julian Brandt<br />

Klaus-Peter Kappest<br />

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Anke Kemper<br />

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Preis Jahresabo: Für 4 Ausgaben 18,90 EUR<br />

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Lizenzgeber: <strong>WOLL</strong>-Verlag, Kückelheim 11,<br />

57392 Schmallenberg<br />

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Manuskripte, Fotos <strong>und</strong> Daten übernehmen wir keine<br />

Haftung. Ebenso nicht für Informationen von Herstellern<br />

oder (<strong>und</strong>) von Artikeln, die mit Quellenangaben gekennzeichnet<br />

sind, z.B. V.i.S.d.P. etc. Die mit Namen oder<br />

Initialen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält<br />

sich das Recht zur Kürzung oder Änderung von Artikeln vor.<br />

Urheberrecht: Nachdruck <strong>und</strong>/oder Verbreitung im Internet,<br />

auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Verlages<br />

gestattet.<br />

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erscheint Juni 2022<br />

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82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022<br />

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Ecke<br />

Anke Kemper<br />

Tach zusammen.<br />

Der <strong>Frühling</strong> winkt, das Unheil droht. Zumindest mal<br />

wieder in unserer Nachbarschaft. Der schon des Öfteren<br />

hier zitierte technikaffine Nachbar, der mit Aufsitzmäher,<br />

Freischneider, Laubbläser <strong>und</strong> Schneefräse für lautstarke<br />

Unterhaltung sorgt, hat einen furchtbaren Winter hinter<br />

sich. Seine geliebte Schneefräse ist nicht zum Einsatz gekommen.<br />

In Ermangelung einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke<br />

hat er aber festgestellt, dass die Gehwegplatten<br />

einer dringenden Reinigung bedürfen. Sofort stand sein<br />

Entschluss fest: „Ein Hochdruckreiniger muss her!“ Mein<br />

Futtergeber, für alle, die es an dieser Stelle noch nicht wissen:<br />

Mein Futtergeber nennt sich `mein Besitzer´ <strong>und</strong> ich<br />

lasse ihn in seinem Glauben, hat nach Erhalt der nachbarschaftlichen<br />

Neuigkeit nur die Augen verdreht <strong>und</strong> ein<br />

„Der Himmel steh uns bei“ gemurmelt. Der himmlische<br />

Beistand ist dann, wie nicht anders zu erwarten, bitter<br />

nötig geworden.<br />

Der Wasserschlauch ausgerollt, die Stromversorgung hergestellt,<br />

mit Ohrenschützern gegen den Lärm des nagelneuen<br />

Hochdruckreinigers <strong>und</strong> mit Schutzbrille gegen den<br />

weit umherspritzenden Schmutz geschützt, legte der, wie<br />

er sich selbst bezeichnet, „Kärcherking“ mit seiner Reinigungsaktion<br />

los. Erst nur die Gehwegplatten, dann die<br />

Kantensteine, die Sauberkeitsschicht <strong>und</strong> - weil in Mitleidenschaft<br />

gezogen - auch noch Sockel <strong>und</strong> Wand des<br />

Eigenheims.<br />

Was er aber in seinem Elan nicht in Bedacht hatte, oder es<br />

vielleicht der so stark verschmutzten Schutzbrille geschuldet<br />

war, waren die tags zuvor von seiner besseren Hälfte<br />

akribisch gereinigten Fenster, samt Rahmen <strong>und</strong> Fensterbänke<br />

sowie, weitaus schlimmer, die gerade auf der<br />

Terrasse zum Lüften in der <strong>Frühling</strong>ssonne aufgereihten<br />

Kissen, Oberbetten <strong>und</strong> Matratzen.<br />

„Kollateralschaden“, resümierte mein Futtergeber in seiner<br />

typisch Sauerländer Art. „Eine Katastrophe“, bewertete<br />

dagegen die Frau meines Futtergebers, die ich, wie schon<br />

oft erwähnte, sehr schätze: “Seine Frau wird einen Anfall<br />

bekommen.“ Der technikaffine Nachbar hat übrigens erstaunlich<br />

schnell sein Equipment verschwinden lassen <strong>und</strong><br />

ward nicht mehr gesehen. Ob ihm der Himmel geholfen<br />

hat, als er zur Beichte angetreten ist, bleibt erst mal ungewiss.<br />

Auch wo er die nächsten Nächte schlafend verbracht<br />

hat, allein oder gemeinsam? Noch ist es ein gut gehütetes<br />

Geheimnis. Aber die Frau meines Futtergebers ist sich<br />

sicher: „Unsere Nachbarin wird berichten“.<br />

Ach ja – Man möge es mir verzeihen, wenn ich mal wieder<br />

jemandem durch meine veröffentlichte Sichtweise zu nahe<br />

getreten bin, weil er sich hier wiedergef<strong>und</strong>en hat. Aber<br />

schließlich bin ich ja nur ein Sauerländer Esel. ■


DAS EINZIG WAHRE

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