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1. Juni 2021

Ausgabe 01. Juni 2021

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<strong>1.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> Sport 13<br />

DER EHEMALIGE NHL-STAR JONAS HILLER GENIESST DIE RUHE AM WOHLENSEE<br />

«Hinterkappelen ist ein<br />

wenig wie Kalifornien»<br />

In Hinterkappelen wohnen bekannte<br />

Persönlichkeiten: U20-<br />

Speerwurf-Europameister Simon<br />

Wieland, Regisseur Charles Benoit,<br />

Cartoonist Bruno Fauser<br />

oder Radiomann Peter Brandenberger.<br />

Vor vier Jahren hat sich<br />

auch ein ehemaliger NHL-Star am<br />

Ufer des Wohlensees niedergelassen:<br />

Jonas Hiller.<br />

«Nach der Rückkehr in die Schweiz<br />

wollten wir uns an einem Seeufer<br />

in der Nähe von Bern ein Haus<br />

bauen. «Da Murten-, Thuner- und<br />

Bielersee eine halbe Autostunde<br />

entfernt sind, entschieden wir uns<br />

für den Wohlensee», sagt der<br />

Mann, der mit Davos dreimal Meister<br />

wurde und in der NHL für die<br />

Anaheim Ducks und die Calgary<br />

Flames 437 Spiele bestritt, für das<br />

All-Star-Game aufgeboten wurde<br />

und für die Nationalmannschaft<br />

an vier Weltmeisterschaften und<br />

drei Olympischen Spielen teilnahm.<br />

«Meine Frau ist Bernerin, sie hat<br />

hier einen grossen Freundeskreis<br />

und führt am Wohlensee das Casa<br />

Pilates-Studio (casapilates.ch) für<br />

funktionelles und ausgewogenes<br />

Körpertraining. Mir gefällt, dass<br />

wir einerseits auf dem Land, nahe<br />

am Wasser, aber auch in unmittelbarer<br />

Nähe einer Stadt leben können<br />

– ebenso liebe ich die Mentalität,<br />

gemütlich oder eben ‹laid<br />

back›, wie in Kalifornien», sagt der<br />

ehemalige Star-Torhüter, der von<br />

allen Schweizer Goalies in der NHL<br />

am meisten Spiele absolvierte.<br />

Präsident und Vater<br />

Jonas Hiller beschäftigt sich in seinem<br />

neuen Leben, das zuvor von<br />

Eishockey geprägt war, mit seinen<br />

Wenn nicht am Wohlensee, ist Jonas Hiller oft in Eishallen anzutreffen.<br />

Foto: KEYSTONE/Manuel Lopez<br />

zwei Kindern und engagiert sich<br />

als Präsident der «Swiss Ice Hockey<br />

Players’ Union», kurz SIHPU, der<br />

Vereinigung, welche die Interessen<br />

der Eishockeyspieler in der Nationalliga<br />

gegenüber dem Verband<br />

und anderen Institutionen innerhalb<br />

des Sports und der Politik vertritt.<br />

Diese Funktion belastete Jonas<br />

Hiller in den letzten Monaten<br />

stark – die Diskussion über die Aufstockung<br />

der Anzahl Ausländer<br />

sorgte für rote Köpfe.<br />

«Das Schweizer Eishockey war bisher<br />

so erfolgreich, weil hier Top-<br />

Ausländer spielen, von deren Klasse<br />

die Schweizer profitieren und<br />

die auch Vorbilder für den Nachwuchs<br />

sind. Aber wenn plötzlich<br />

sieben Ausländer erlaubt wären,<br />

wie sollen dann Schweizer im Powerplay<br />

oder Boxplay zum Einsatz<br />

kommen und diese speziellen Situationen<br />

an grossen Turnieren beherrschen?»<br />

Hiller hofft, «dass wir<br />

zusammen mit der Liga eine vernünftige<br />

Lösung finden.»<br />

Open-Air vor 54 000 Zuschauern<br />

Wer Jonas Hiller nach Höhepunkten<br />

seiner schillernden Karriere<br />

fragt, stellt ihn vor Probleme, denn<br />

deren gibt es viele. Begonnen hat<br />

alles in Uzwil, wo die Familie neben<br />

der Eishalle wohnte. Die Eltern<br />

waren Basketballer und sie<br />

wollten, dass sich auch die Söhne<br />

sportlich betätigen. Doch die Gebrüder<br />

zog es nicht zum Basketball,<br />

sondern zum Eishockey. Als<br />

<strong>Juni</strong>or spielte der Goalie beim SC<br />

Herisau, von wo ihn der Torhüter-<br />

Trainer Marcel Kull bei seinem<br />

Wechsel zum HC Davos gleich mitnahm.<br />

Nach drei Meistertiteln und<br />

zwei Spengler Cup-Siegen zog der<br />

Ostschweizer, ohne gedraftet worden<br />

zu sein, in die NHL. 352 Mal<br />

stand Hiller für die Anaheim Ducks<br />

ZUR PERSON<br />

Jonas Hiller wurde am 12. Februar 1982 in<br />

Wattwil geboren. Er spielte für den SC Herisau,<br />

Lausanne HC, HC Davos, die Anaheim Ducks,<br />

die Calgary Flames und den EHC Biel. Dreimal<br />

Meister mit Davos, 437 NHL-Spiele. Mit der<br />

Nationalmannschaft dreimal an Olympischen<br />

Spielen und viermal an Weltmeisterschaften. Er<br />

lebt in Hinterkappelen.<br />

zwischen den Pfosten, 85 Mal für<br />

die Calgary Flames, er wurde für<br />

das All-Star-Game nominiert – verständlich,<br />

dass es nach einer solchen<br />

Karriere schwer fällt, Höhepunkte<br />

hervorzuheben. «Da gilt es<br />

mein erstes Spiel mit Anaheim gegen<br />

die Los Angeles Kings zu erwähnen,<br />

das in London stattfand,<br />

den Outdoor-Match in Los Angeles<br />

vor 54 000 Zuschauern, als mir<br />

beim 3:0 gegen die Kings ein Shutout<br />

gelang, das All-Star-Game, aber<br />

auch die Zeit in Davos und zuletzt<br />

in Biel, die ich ebenso wenig missen<br />

möchte wie die grossen Turniere<br />

mit der Nationalmannschaft.»<br />

Nach drei Olympiaturnieren, vier<br />

Weltmeisterschaften, neun Jahren<br />

in der National Hockey League und<br />

der Zeit in Davos und Biel sind die<br />

Jahre der enormen Belastung vorbei.<br />

Jonas Hiller geniesst das Leben<br />

mit seiner Familie und die Betreuung<br />

der Kinder am idyllischen<br />

Wohlensee.<br />

Pierre Benoit<br />

IN JEDEM (NOT-) FALL FÜR SIE DA.<br />

24-H-Notfallstation Klinik Permanence<br />

T 031 990 41 11<br />

WWW.HIRSLANDEN.CH/PERMANENCE

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