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1. Juni 2021

Ausgabe 01. Juni 2021

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<strong>1.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong><br />

Porträt<br />

15<br />

HEIMAT IST MEHR ALS NUR EIN WOHNORT<br />

Warum Bümplizer<br />

richtige Rebellen sind<br />

Setzt sich für Berns Westen ein: Chandru Somasundaram.<br />

Wer im Stadtteil VI wohnt, weiss,<br />

was es heisst, mit verschiedenen<br />

Kulturen aufzuwachsen und zusammenzuleben.<br />

Chandru Somasundaram<br />

will, dass seine Heimat<br />

wächst und gedeiht – dafür setzt<br />

er sich ein.<br />

Foto: Dennis Rhiel<br />

zum Könizerwald.» Und genau das<br />

macht die Begeisterung des 29-Jährigen<br />

für seinen Stadtteil aus: «Du<br />

hast hier Menschen aus allen Ecken<br />

der Welt.» Dabei sei ganz besonders<br />

spannend, dass auch viele junge<br />

Menschen im Stadtteil VI leben.<br />

bleiben.» Das ist nicht nur seine<br />

persönliche Einstellung, sondern<br />

auch jene, die er als Co-Präsident<br />

der SP Bümpliz/Bethlehem gegenüber<br />

aussen vertritt. «Die gesamte<br />

Partei-Sektion hat einstimmig beschlossen,<br />

dass wir gegen eine Auflösung<br />

des Friedhofs sind.» Bümpliz<br />

brauche nicht noch einen Park,<br />

Naherholungsgebiete seien vorhanden<br />

und gut zu erreichen. «Ausserdem<br />

hat die Stadt 2016 entschieden,<br />

dass Berns Westen ein Entwicklungsschwerpunkt<br />

sein solle. Man<br />

will also wachsen. Wie kann das<br />

funktionieren, wenn man einem<br />

solchen Entwicklungsschwerpunkt<br />

den Friedhof wegnimmt? Das passt<br />

nicht zusammen.»<br />

Lösungen suchen<br />

Aber einfach nur Meckern ist<br />

nicht Somasundarams Stil. Er hat<br />

Gegenvorschläge. «Wenn die<br />

Stadt schon sparen muss, warum<br />

tut sie das nicht beispielsweise<br />

beim Strassenverkehr? Es gibt in<br />

Bern so viele Ampeln, bei denen<br />

man im Sinne der Verkehrssicherheit<br />

mal genauer schauen<br />

könnte, ob es diese wirklich<br />

braucht. Denn die Lichtsignale<br />

wollen auch unterhalten werden.<br />

Das wäre zwar auch ein Einschnitt,<br />

aber erträglicher als der<br />

Wegfall des Friedhofs.»<br />

Wenn er sich mal nicht für seinen<br />

Stadtteil einsetzt, liest Somasundaram<br />

gerne und fährt Velo.<br />

Eine weitere grosse Leidenschaft<br />

ist das Waldhornspiel. «Musik»,<br />

sagt er, «begleitet mich überallhin.»<br />

Am liebsten aber in seiner<br />

Heimat – Bümpliz.<br />

Dennis Rhiel<br />

Berns Westen lebt von und mit seinen<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern.<br />

Der Stadtteil besitzt eine<br />

vielfältige Mischung an Kulturen,<br />

Lebensweisen und Menschen, die<br />

dieses Quartier zu Recht «Heimat»<br />

nennen. Sie leben hier und wollen<br />

es auch weiter tun. Daher ist für<br />

sie die Zukunft von Bümpliz und<br />

Co. mehr, als nur ein Anliegen auf<br />

dem Papier. Sie setzen sich für ihren<br />

Stadtteil ein. So jemand ist<br />

Chandru Somasundaram. Lässig<br />

sitzt er auf der schattigen Bank<br />

und erzählt – über Bümpliz, sein<br />

Leben und warum er sich als junger<br />

Mann für dieses altgediente<br />

Quartier engagiert.<br />

Das Quartier als Spielplatz<br />

Der Sohn einer Deutschen und eines<br />

Tamilen ist in Bümpliz geboren<br />

und aufgewachsen. «Ganz in der<br />

Nähe, in der Bernstrasse», sagt er<br />

und deutet hinter sich vage in die<br />

Richtung. Es sei eine schöne Kindheit<br />

gewesen, die ihn auch sehr geprägt<br />

habe. «Aber nicht im Negativen»,<br />

wie er erklärt. «Im Gegenteil,<br />

ich habe früh gelernt, mit anderen<br />

Kulturen zusammenzuleben und<br />

diese auch zu Schätzen zu wissen.»<br />

«Mein Spielplatz war das ganze<br />

Quartier, vom Bremgartenwald bis<br />

Dennoch hat es den Bümplizer hinaus<br />

in die weite Schweiz gezogen.<br />

In Zürich hat er für den WWF<br />

gearbeitet und in Fribourg Geschichte<br />

und Politikwissenschaft<br />

studiert. «Ich wollte wissen, warum<br />

die Welt so ist, wie sie ist und<br />

was man ändern könnte, damit sie<br />

besser wird.» Nach seinem Studium<br />

kehrte Somasundaram wieder<br />

in seine Heimatstadt und seinen<br />

Heimatstadtteil zurück. Momentan<br />

arbeitet er bei den Parlamentsdiensten<br />

im Bundeshaus. «Dort<br />

kann man hautnah erfahren, wie<br />

Politik gemacht wird.» Das ist übrigens<br />

auch einer der Gründe, warum<br />

Somasundaram seit 2012 Mitglied<br />

der SP Bümpliz/Bethlehem<br />

ist. «Ich habe einen ausgeprägten<br />

Gerechtigkeitssinn und möchte<br />

Dinge bewegen.» Das liegt nicht<br />

nur ihm im Blut, sondern auch allen<br />

Bümplizerinnen und Bümplizern,<br />

wie er findet: «Wir in<br />

Bümpliz sind ein bisschen rebellisch,<br />

lassen uns nicht alles von<br />

anderen und der Stadt diktieren.»<br />

Da spielt ihm der aktuelle Brennpunkt<br />

im Stadtteil VI in die Hände:<br />

der Friedhof Bümpliz und seine<br />

drohende Auflösung. Hier hat Somasundaram<br />

eine ganz entschiedene<br />

Meinung: «Der Friedhof muss<br />

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