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The <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong> 2. Juli 2<strong>02</strong>1 redbulletin.com/f1special<br />
F1 <strong>Red</strong> Bull Ring Legenden 11<br />
2. TAKI INOUE<br />
GROSSER PREIS VON UNGARN 1995<br />
Im bunten Mosaik der F1-Geschichte<br />
schillern etliche großartige Leistungen<br />
japanischer Fahrer – und ein paar epische<br />
Misserfolge. Wir könnten auf Yuji Ide verweisen,<br />
dem 2006 nach nur vier Rennen die<br />
Superlizenz entzogen wurde, aber der Gedenkstein<br />
für die größte Panne muss an Taki<br />
Inoue gehen. Nachdem er 1995 nur eines<br />
der ersten neun Rennen mit dem grottenschlechten<br />
Footwork-Auto beenden konnte,<br />
dachte Inoue, dass es beim nächsten<br />
Rennen in Ungarn so weitergehen würde.<br />
Genauso war es auch: Sein Motor ging nach<br />
13 Runden hoch. Doch es kam noch schlimmer.<br />
Als er nach einem Feuerlöscher laufen<br />
wollte, wurde er prompt angefahren – vom<br />
Medical Car. „Peng! Jemand hat mich sehr<br />
hart getroffen“, erinnerte er sich. „Aber ich<br />
bin perfekt auf meinen Füßen gelandet. Ich<br />
gebe mir dafür 9,9 von 10 Stil-Punkten.“<br />
3. AGURI SUZUKI<br />
GROSSER PREIS VON JAPAN 1990<br />
Es dauerte 14 Jahre, bis es ein japanischer<br />
Fahrer in der Formel 1 auf das Podium<br />
schaffen sollte, und das am Steuer eines<br />
Under dog-Autos, dem Larrousse Lola LC90.<br />
Das angeschlagene Team hatte Ende 1989<br />
eine Finanzspritze von einem japanischen<br />
Chemiekonzern bekommen und konnte somit<br />
Lokalmatador Aguri Suzuki ins Cockpit<br />
hieven. Für Larrousse-Maßstäbe war das<br />
1990er-Auto ungewöhnlich konkurrenzfähig.<br />
Bei seinem Heim-Grand-Prix, der<br />
von der frühen Kollision zwischen Alain<br />
Prost und Ayrton Senna überschattet war,<br />
kletterte Suzuki dank Null-Boxenstopp-<br />
Strategie hinter Nelson Piquet und Roberto<br />
Moreno als Dritter aufs Podest. 2006<br />
kehrte er in die F1 zurück, und zwar als<br />
Eigen tümer des F1-Zwerges Super Aguri.<br />
Somit kommen wir zu …<br />
3<br />
4<br />
5<br />
4. TAKUMA S<strong>AT</strong>O<br />
GROSSER PREIS VON KANADA 2007<br />
Wir hätten uns für Satos Podiumsplatz<br />
beim US-GP 2004 mit BAR entscheiden<br />
können, aber Satos eigentliche Sternstunde<br />
in der F1 war seine heldenhafte Fahrt auf die<br />
sechste Position mit dem schwachen Super<br />
Aguri beim Großen Preis von Kanada 2007.<br />
Drei Runden vor Schluss lieferte sich Sato<br />
am Steuer des unterlegenen Autos einen<br />
sehenswerten David-gegen-Goliath- Kampf<br />
mit dem amtierenden Weltmeister Fernando<br />
Alonso im McLaren. Satos Banzai- Attacke<br />
war mutig, kühn und überraschend präzise.<br />
Er drängte den Weltmeister ab, erkämpfte<br />
sich den sechsten Platz und sicherte Super<br />
Aguri die beste Platzierung in den drei<br />
Jahren von dessen Existenz.<br />
5. KAMUI KOBAYASHI<br />
GROSSER PREIS VON JAPAN 2012<br />
Kobayashi startete ab 2010 bei Sauber<br />
und sammelte bei seinen 58 Starts mit<br />
dem Team über drei Saisonen 122 Punkte.<br />
Seinen größten Moment erlebte er 2012 auf<br />
heimischem Boden. Es gelang ihm nicht<br />
nur, dem starken Druck von Jenson Button<br />
im McLaren standzuhalten, sondern auch<br />
den Erwartungen der japanischen Fans.<br />
Zusätzlich ignorierte er die Tatsache, dass<br />
ihn sein finanziell klammes Team gekündigt<br />
hatte. Unter diesen harten Bedingungen erkämpfte<br />
sich unser Mann seinen einzigen<br />
F1-Podiumsplatz, um später sein Glück<br />
bei Langstreckenrennen zu finden.