21.07.2021 Aufrufe

FinanzBusinessMagazin VERSICHERUNGEN Markt + Trends 2021

Versicherer blicken „vorsichtig optimistisch nach vorn“ – mit leichtem Wachstum 2020 „sehr zufrieden“ Studie: Pandemiebedingte Kontaktbeschränkungen sind kein Showstopper für Versicherer Digitalisierung des Schadenmanagements rückt in den Fokus der Versicherer Wie nachhaltig sind Deutschlands Versicherer? Private Krankenversicherung: die Zukunft ist digital BaFin kündigt schärfere Regeln für InsurTechs an Versicherungsbranche trotz gewisser Trägheit auf dem Weg zu höherer Innovationskraft Ein Großteil der Assekuranz bemüht sich, das existierende Geschäftsmodell in Bezug auf Produkte und Services sowie Prozesse und Organisation bzw. auch über die bisherige Positionierung hinaus zu modernisieren. Doch sind systematische Investitionen in Innovation im Sinne eines Forschungs- und Entwicklungsbudgets noch nicht selbstverständlich. Das ist ein Ergebnis der EY Innovalue Innovation Studie. Schwindet die Arbeitskraft, kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) die finanziellen Folgen egalisieren. Sie ist für Verbraucher unbestritten eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt, auch im Urteil von Verbraucherschützern. Doch in den vergangenen Jahren hat der Wettbewerb die Rahmenbedingungen für langfristige Stabilität verlassen. Dennoch kann sich kaum ein Versicherer diesem Wettbewerb entziehen, da sich die Chancen auf Neugeschäft ansonsten deutlich eintrüben. Soll man bei der Altersvorsorge an der bestehenden Garantieregelung festhalten oder sie reduzieren? Dies wird derzeit heiß diskutiert. Eine Studie des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), die erstmals auch die Auswirkungen der Inflation berücksichtigt, zeigt nun: Eine Absenkung der Garantie bei Altersvorsorgeprodukten verbessert die Renditechancen deutlich, ohne das Risiko signifikant zu erhöhen. „Garantien kosten besonders viel Geld, wenn die Zinsen niedrig sind.

Versicherer blicken „vorsichtig optimistisch nach vorn“ – mit leichtem Wachstum 2020 „sehr zufrieden“
Studie: Pandemiebedingte Kontaktbeschränkungen sind kein Showstopper für Versicherer
Digitalisierung des Schadenmanagements rückt in den Fokus der Versicherer
Wie nachhaltig sind Deutschlands Versicherer?
Private Krankenversicherung: die Zukunft ist digital
BaFin kündigt schärfere Regeln für InsurTechs an

Versicherungsbranche trotz gewisser Trägheit auf dem Weg zu höherer Innovationskraft

Ein Großteil der Assekuranz bemüht sich, das existierende Geschäftsmodell in Bezug auf
Produkte und Services sowie Prozesse und Organisation bzw. auch über die bisherige Positionierung
hinaus zu modernisieren. Doch sind systematische Investitionen in Innovation im Sinne eines Forschungs- und Entwicklungsbudgets noch nicht selbstverständlich. Das ist ein Ergebnis der EY Innovalue Innovation Studie.
Schwindet die Arbeitskraft, kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) die finanziellen
Folgen egalisieren. Sie ist für Verbraucher unbestritten eine der wichtigsten Versicherungen
überhaupt, auch im Urteil von Verbraucherschützern. Doch in den vergangenen Jahren hat
der Wettbewerb die Rahmenbedingungen für langfristige Stabilität verlassen. Dennoch kann
sich kaum ein Versicherer diesem Wettbewerb entziehen, da sich die Chancen auf Neugeschäft
ansonsten deutlich eintrüben.
Soll man bei der Altersvorsorge an der bestehenden Garantieregelung festhalten oder sie
reduzieren? Dies wird derzeit heiß diskutiert. Eine Studie des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), die erstmals auch die Auswirkungen der Inflation berücksichtigt,
zeigt nun: Eine Absenkung der Garantie bei Altersvorsorgeprodukten verbessert die Renditechancen
deutlich, ohne das Risiko signifikant zu erhöhen. „Garantien kosten besonders viel Geld, wenn die Zinsen niedrig sind.

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<strong>FinanzBusinessMagazin</strong> I INTERNATIONAL<br />

Konzept für sinnvoll (60 Prozent in Großbritannien,<br />

45 Prozent in Frankreich). Ein<br />

Viertel der in Deutschland Befragten nutzt<br />

bereits solch eine Versicherung (21 Prozent<br />

in Frankreich, Großbritannien hinkt<br />

mit 9 Prozent hinterher).<br />

Personalisierte Versicherungspakete:<br />

Fast drei Viertel der deutschen Verbraucher<br />

würden gerne ihre Policen konsolidieren<br />

und von einem Partner ein personalisiertes<br />

Versicherungspaket erhalten – in<br />

Großbritannien wünschen sich das 55 Prozent,<br />

in Frankreich sogar 83 Prozent.<br />

Schadenprävention: In allen drei Ländern<br />

ist die große Mehrheit der Befragten<br />

offen für Versicherungsservices, die zur<br />

Schadenprävention Alarme senden. In<br />

Deutschland ist das Interesse mit 82 Prozent<br />

am größten, gefolgt von Frankreich<br />

mit 81 Prozent; in Großbritannien sind 66<br />

Prozent offen für solche Services.<br />

Quelle: © vege - Fotolia.com<br />

Herausforderung Homeoffice<br />

Der durch die Pandemie befeuerte Trend<br />

zur Arbeit aus dem Homeoffice bringt für<br />

die betroffenen Arbeitnehmer viele Fragen<br />

in Bezug auf Risiken und Verantwortlichkeiten<br />

mit sich. Hier herrscht offenbar<br />

noch großer Informationsbedarf. Knapp<br />

60 Prozent der deutschen Versicherungsnehmer<br />

wissen nicht, welche Schäden<br />

ihre Hausratversicherung beim Arbeiten<br />

im Homeoffice abdeckt. Damit sind sie<br />

aber deutlich besser informiert als die<br />

Befragten aus Großbritannien und Frankreich,<br />

die zu 66 Prozent bzw. 67 Prozent<br />

nicht über diese Information verfügen.<br />

Derselbe Informationsmangel herrscht in<br />

Bezug auf Equipment aus dem Büro, das<br />

im Homeoffice genutzt wird: In Deutschland<br />

wissen 60 Prozent der Befragten nicht, ob<br />

Arbeitsgeräte, die Eigentum der Arbeitgeber<br />

sind, in ihrer Hausratversicherung mit<br />

eingeschlossen sind; in Großbritannien<br />

und Frankreich sind es jeweils 72 Prozent.<br />

Die Verbraucher sehen die Versicherer in<br />

der Pflicht, sie umfassend über den Deckungsumfang<br />

der jeweiligen Policen zu<br />

informieren. In Deutschland erwarten fast<br />

90 Prozent der Befragten hier proaktive<br />

Kommunikation von Seiten des Versicherers;<br />

in Großbritannien und Frankreich<br />

sieht es mit 92 Prozent bzw. 91 Prozent<br />

ähnlich aus.<br />

„Obwohl das Image der Versicherer während<br />

der COVID-19-Krise einen leichten<br />

Aufwärtstrend erfahren hat, müssen die<br />

Versicherer weiter konsequent daran arbeiten,<br />

sich besser auf die Wünsche und<br />

Anforderungen ihrer Kunden einzustellen“,<br />

so René Schoenauer, Director Product<br />

Marketing EMEA bei Guidewire Software.<br />

„Unsere Studie zeigt deutlich, was<br />

die Kunden wünschen. Neben nutzungsbasierten<br />

Versicherungsmodellen und<br />

Services zur Schadenprävention ist das<br />

individuelle Versicherungspaket aus einer<br />

Hand ein wichtiger Trend. Gleichzeitig sind<br />

Versicherer gefordert, ihre Kunden proaktiv<br />

über Versicherungsleistungen beim<br />

Arbeiten im Homeoffice zu informieren –<br />

dieser Service könnte dazu beitragen, das<br />

Vertrauen in die Versicherer als verlässliche<br />

Partner in allen Lebenslagen zu erhöhen.“<br />

*Methodik<br />

Guidewire hat das unabhängige <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen<br />

Censuswide mit einer<br />

gezielten regionalen Studie unter Verbrauchern<br />

in Deutschland, Großbritannien<br />

und Frankreich beauftragt. Die Stichprobe<br />

setzte sich aus insgesamt 3.038 Umfrageteilnehmern<br />

zusammen (gleiche Anzahl<br />

pro Land). Die Studie bestand aus einer<br />

Online-Befragung von Personen im Alter<br />

über 18 Jahren, die innerhalb der letzten<br />

12 Monate eine der häufigen Versicherungen<br />

(z.B. Hausrat, Kfz) abgeschlossen<br />

oder erneuert haben. Die Studie wurde im<br />

April <strong>2021</strong> durchgeführt.<br />

Autor: www.guidewire.com<br />

50 <strong>VERSICHERUNGEN</strong> <strong>Markt</strong> + <strong>Trends</strong> <strong>2021</strong>

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