MK-07-8-21-E-Mag
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ZKZ 4937<br />
7/8 I 20<strong>21</strong><br />
MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />
Mehr Anreize<br />
So will der FSC den Anteil von<br />
nachhaltigem Holz steigern<br />
Foto: Schlaraffia<br />
Qualitätspush mit<br />
Mann und Maus<br />
Wie sich MHK Logistik zum skalierbaren<br />
Zukunftsmodell entwickelt<br />
OUTDOOR-SPECIAL<br />
DIE OPEN AIR-<br />
TRENDSETTER<br />
Erste Lehrfabrik: Ein Meilenstein<br />
EMV: Große, weite Möbelwelt<br />
Hardeck: City-Store in Hamburg<br />
EHI: 35,4 Mrd. Euro Handelsumsatz<br />
Schlaraffia: Attraktiver Preiseinstieg<br />
Hästens: Mit Premium auf Erfolgskurs
PERSÖNLICHDR. DOMINIK BENNER<br />
The Platform Group<br />
Keine Zeit für<br />
Pool-Urlaub<br />
Dr. Dominik Benner ist CEO der Platform Group, die Online-Portale in<br />
14 verschiedenen Branchen betreibt. Die Mission: Den stationären Handel<br />
online stark machen. Zuletzt war der E-Commerce-Riese in der Möbelszene<br />
auf Einkaufstour. Was die Gruppe mit Stylefy und Möbelfirst vorhat,<br />
konnte die „möbel kultur“ in einem der engen Zeitfenster des Managers<br />
herausfinden.<br />
20 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
Herr Dr. Benner, die Keimzelle der Platform<br />
Group ist ein Schuh-Portal gewesen,<br />
1<br />
das Sie vor neun Jahren gegründet haben.<br />
Was war die Triebfeder?<br />
Dominik Benner: Der Grundgedanke<br />
war und ist auch heute noch, dass<br />
ein stationärer, mittelständischer<br />
Händler zwar einen Onlineshop<br />
kaufen und aufsetzen, aber keine<br />
Reichweite damit erzielen kann.<br />
Er kann auch nicht die Schnittstellen<br />
und das Bildmaterial erstellen,<br />
die notwendig sind, um im Netz<br />
erfolgreich zu sein. Und genau in<br />
diesen Themen unterstützen wir die<br />
Händler.<br />
Als wir das erste Schuhgeschäft<br />
angebunden haben, hat es auf<br />
Anhieb 70 Paar Schuhe online verkauft.<br />
Das war der Urknall, denn so<br />
viel wurde nicht mal an einem Tag<br />
am POS verkauft.<br />
2<br />
Und trotzdem sind Sie auch stationärer<br />
Händler. Was steckt dahinter?<br />
Dominik Benner: In unserer Benner<br />
Familienholding ist der Einzelhandel<br />
seit 140 Jahren ein Geschäftsfeld.<br />
Und auch zu den Gründungszeiten<br />
der Platform Group sind uns einige<br />
Schuhgeschäfte in den Schoß gefallen.<br />
Allerdings trennen wir diese<br />
Vertriebswege im Management<br />
sehr strikt, denn es sind zwei völlig<br />
unterschiedliche Businesses.<br />
Es hilft uns jedoch enorm, dass<br />
wir als E-Commerce-Unternehmen<br />
den stationären Händler und<br />
seine Herausforderungen besser<br />
kennen als andere: Wir wissen,<br />
was es bedeutet, wenn die Energiekosten<br />
steigen, wenn sich morgens<br />
zwei Mitarbeiter krank melden<br />
oder wenn bei einem Wasserschaden<br />
die Versicherung nicht zahlen<br />
will. Aus diesem Grund bieten wir<br />
den Händlern auch entsprechende<br />
Dienstleistungen an. Wir haben<br />
Rahmenverträge für Gas oder Firmenwagen.<br />
Wir vergeben Kredite<br />
zu attraktiven Konditionen und<br />
vermieten sogar EC-Terminals. Die<br />
Platform Group ist nicht nur eine<br />
Vertriebsplattform, sondern auch<br />
ein B2B-Service-Portal.<br />
3<br />
Die Benner Holding ist 140 Jahre alt<br />
und in ganz vielen Investment-Feldern<br />
aktiv. Um welche Bereiche kümmern Sie<br />
sich persönlich?<br />
Dominik Benner: In der Holding kann<br />
ich mich auf gute Geschäftsführer<br />
und Prokuristen verlassen, die alle<br />
auf ihrem Gebiet Top-Manager sind.<br />
Ich kümmere mich in Vollzeit um<br />
die Platform Group. Und das reicht<br />
als Betätigungsfeld völlig aus. Denn<br />
eines müssen Sie wissen: Wenn Sie<br />
Immobilien haben, können Sie in<br />
den Urlaub fahren. Wenn Sie Einzelhandel<br />
betreiben, können Sie<br />
ebenfalls Ferien machen. Wenn Sie<br />
E-Commerce ernsthaft betreiben,<br />
geht das nicht. Da ist ständiges<br />
Trouble shooting angesagt.<br />
4<br />
Es kommt schon ein wenig der Eindruck<br />
auf, dass Sie ein Workaholic sind.<br />
Würden Sie das unterschreiben?<br />
Dominik Benner: Um es mal so zu<br />
sagen: Ich sitze nie am Pool.<br />
(Lacht.) Wir haben als Familie<br />
auch das Glück, das wir ein tolles<br />
Au-Pair-Mädchen haben, das<br />
sich um unsere zwei Kinder kümmert.<br />
Sonst würde das Ganze nicht<br />
funktionieren.<br />
5<br />
Woraus ziehen Sie Ihre Motivation?<br />
Dominik Benner: Das waren im<br />
Prinzip immer zwei Dinge. Erstens<br />
wollte ich immer etwas aufbauen,<br />
etwas gestalten – und nicht<br />
verwalten.<br />
Der zweite Punkt ist, dass ich für<br />
meine Kinder etwas schaffen wollte,<br />
sodass die einmal sagen können,<br />
sieh mal, der Papa hat da in der<br />
fünften Generation einen guten Job<br />
gemacht.<br />
6<br />
Sie sind jetzt in 14 Branchen aktiv –<br />
zuletzt sind Möbel und Apotheken dazugekommen,<br />
und zwar über Akquisitionen.<br />
Was sind Ihre Kriterien, um eine Plattform<br />
zu übernehmen?<br />
Dominik Benner: Zunächst schauen<br />
wir darauf, wie viele Händler an ein<br />
Portal angeschlossen sind. Zweites<br />
Kriterium ist, dass die Produkte<br />
nicht zu günstig sind, weshalb wir<br />
beispielsweise von Lebensmitteln<br />
oder Drogerie-Artikeln die Finger<br />
lassen. Die dritte Voraussetzung ist,<br />
dass die Händler mit einer digitalen<br />
Warenwirtschaft arbeiten, damit wir<br />
sie anbinden können. Deshalb fallen<br />
beispielsweise Friseure oder Kioske<br />
aus unserem Raster.<br />
7<br />
Wenn Sie ein Unternehmen übernehmen,<br />
belassen Sie die Geschäftsführer in der<br />
Firma. Warum ist das Ihre Strategie?<br />
Dominik Benner: Wir glauben daran,<br />
dass es der erfolgreichere Weg ist.<br />
Die Geschäftsführer kennen ihre<br />
Märkte besser als wir und haben<br />
erfolgreiche Portale aufgebaut. Sie<br />
müssen sich allerdings zu unserer<br />
Wachstumsstrategie committen,<br />
das ist die Voraussetzung. Wenn das<br />
nicht der Fall wäre, dann kämen die<br />
Verhandlungen aber auch gar nicht<br />
zustande.<br />
8<br />
Und wie stark regieren Sie rein? Kommen<br />
da auch E-Mails nachts um drei Uhr?<br />
Dominik Benner: Nein, nicht nachts<br />
um drei, höchstens um vier Uhr in<br />
der Frühe. (Lacht.) Nein,im Ernst:<br />
Wir sehen unsere Zusammenarbeit<br />
mit den Portalbetreibern als Sparring,<br />
von dem beide Seiten profitieren.<br />
Da ist nächtliches Dauerfeuer<br />
eher kontraproduktiv.<br />
9<br />
Wird sich die Strategie von Möbelfirst,<br />
das sie gerade übernommen haben, nun<br />
verändern?<br />
Dominik Benner: Ursprünglich kommt<br />
Möbelfirst von der Idee her, Ausstellungsstücke<br />
digital zu vermarkten.<br />
Doch der Neuwarenanteil ist<br />
inzwischen auf 30 Prozent gestiegen.<br />
Es gibt beispielsweise Marken<br />
wie Stressless, die sich sehr gut<br />
nachordern lassen und am Lager<br />
deshalb schnell nachbesetzt werden<br />
können. Der Anteil an Neuware bei<br />
Möbelfirst soll deshalb strategisch<br />
noch weiter ausgebaut werden,<br />
denn immer mehr Händler haben<br />
Interesse daran, ihren Online-Vertrieb<br />
auszubauen und das nicht nur<br />
wegen der Lockdowns.<br />
Darüber hinaus werden Büromöbel<br />
ein strategischer Sortimentsbereich<br />
sein, den wir neu anfassen.<br />
Dort soll der Neuwarenanteil sogar<br />
bei 90 Prozent liegen.<br />
Darüber hinaus steht die Ausweitung<br />
des Händlernetzes auf dem<br />
Programm. Denn unserer grundsätzliche<br />
Logik ist: Je mehr Händler<br />
wir angedockt haben, desto mehr<br />
Angebote können wir bieten und<br />
umso mehr Kunden können wir<br />
ansprechen.<br />
9<br />
Ist das die Schnellboot-Strategie, mit<br />
der Sie sich gegen Amazon absetzen<br />
können?<br />
Dominik Benner: Absolut. Es geht<br />
immer darum, Nischen zu durchdringen.<br />
Also zum Beispiel Schuhe<br />
für ältere Frauen oder Möbel im<br />
hochwertigen Bereich. In diesen<br />
spitzen Segmenten honorieren die<br />
Kunden dann ein breites Angebot.<br />
Stehen weitere Akquisitionen auf<br />
10dem Programm? Oder betreiben Sie<br />
nur eine Plattform pro Branche?<br />
Dominik Benner: Nein, wir können<br />
auch mit mehreren Plattformen pro<br />
Branche agieren, wenn es keine zu<br />
großen Schnittmengen gibt. Im<br />
letzten Monat haben wir deshalb<br />
Stylefy übernommen, eine Plattform<br />
für Mainstream-Möbel. Eine dritte<br />
Übernahme im Einrichtungssegment<br />
werden wir in diesem Jahr<br />
sicherlich noch vermelden können.<br />
Ist der Markt nach der Corona-Krise<br />
11nicht überhitzt?<br />
Dominik Benner: Nein, das stellen wir<br />
bisher nicht fest. Klar, bei großen<br />
Targets wie About You ist natürlich<br />
viel Geld im Spiel. Aber das überstrahlt<br />
die Bewertungen der kleineren<br />
Player in einer Größenordnung<br />
von 10 Mio. Euro Umsatz. Das ist<br />
uns auch sehr recht.<br />
Gibt es perspektivisch eine Gefahr für<br />
12Ihr Business?<br />
Dominik Benner: Ein Problem wäre<br />
es, wenn große stationäre Händler<br />
und Filialisten große Summen in das<br />
E-Business investieren würde, um<br />
es strategisch aufzumischen. Bisher<br />
sehe ich da aber keine entsprechenden<br />
Aktivitäten. Auch wenn Ikea und<br />
XXXLutz sicher Gas geben, ist da<br />
noch viel Luft nach oben. Und auf<br />
der anderen Seite sind die Online-<br />
Player längst noch nicht so groß, wie<br />
sie sein könnten.<br />
Der Ladenschwund macht mir<br />
ebenfalls keine existenziellen Sorgen,<br />
weil wir erst zwei oder drei<br />
Prozent Durchdringung haben. Das<br />
heißt, es müssten schon 90 Prozent<br />
der Händler verschwinden , bis wir<br />
an strukturelle Grenzen stoßen würden.<br />
Und von so einer Quote gehe<br />
ich auch langfristig nicht aus.<br />
Die Gruppe ist jetzt acht Jahre alt.<br />
13Wo sehen Sie die Platform Group in<br />
acht Jahren?<br />
Dominik Benner: Wir möchten der<br />
führende Plattform-Anbieter sein –<br />
dann in 30 Branchen. Wir möchten<br />
Umsätze in Höhe von 500 Mio. Euro<br />
machen – mit 8.000 bis 10.000<br />
Partnern. Aktuell liegen wir bei 200<br />
Mio. Euro Umsatz.<br />
Herr Dr. Benner, ich muss zugeben,<br />
13dass das mit 22 Minuten eines meiner<br />
kürzesten und knackigsten Interviews<br />
meiner Laufbahn als Journalist gewesen<br />
ist.<br />
Dominik Benner: Fragen Sie nur. Ich<br />
habe noch acht Minuten. (Lacht.)<br />
SASCHA TAPKEN<br />
www.the-platform-group.com<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur <strong>21</strong>
TOP-THEMA/FSC<br />
Mehr Anreize<br />
für nachhaltiges Holz<br />
Die Kosten für Holz und Holzwerkstoffe steigen derzeit enorm an. Für Ulrich Malessa<br />
vom FSC Deutschland hat diese Entwicklung auch einen positiven Aspekt, denn der<br />
Nachfrageüberhang erhöht die Motivation, sich zertifizieren zu lassen. Um die Anreize<br />
zusätzlich zu steigern, wurden jetzt zudem in elf Ländern, darunter Deutschland, die<br />
„FSC Furniture Awards 20<strong>21</strong>“ gestartet. Die „möbel kultur“, die offizieller Medienpartner<br />
ist, hat nachgefragt, wer sich wie beteiligen kann und wie sich aktuell die Lage in der<br />
Möbelindustrie in puncto nachhaltiges Holz darstellt.<br />
Oben: Ulrich Malessa<br />
ist Leiter Marktservices<br />
beim FSC<br />
Deutschland („Forest<br />
Stewardship Council“).<br />
Er wünscht sich, dass<br />
das Ver trauen in die<br />
Zertifizierung weiter<br />
zunimmt. Und dass<br />
das Bewusstsein der<br />
Verbraucher:innen<br />
für nachhaltiges Holz<br />
weiter wächst.<br />
Die Bekanntheit und<br />
das Image des FSC-Labels<br />
sind sehr hoch, sodass der<br />
Druck der Kund:innen<br />
stetig steigt.<br />
Foto: FSC Deutschland; Foto: Rabe/Pixabay.com<br />
22 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
möbel kultur: Holz ist derzeit ein starkes<br />
Thema. Allerdings geht es aktuell<br />
vor allem um die Lieferengpässe für Holz<br />
und Holzwerkstoffe. Wie beurteilen Sie<br />
die derzeitige Situation?<br />
Ulrich Malessa: Die Nachfrage nach<br />
Holz im Allgemeinen und FSC-zertifiziertem<br />
Holz im Speziellen war<br />
auch Covid-19-bedingt höher als das<br />
Angebot. Die Preise für Schnittholz<br />
und Holz befinden sich gleichzeitig<br />
seit dem Sommer 2020 in einigen<br />
der wichtigsten Exportländer wie<br />
den USA, Kanada, Brasilien und<br />
auch in Europa im Aufwärtstrend.<br />
Die Situation wurde im Jahr 20<strong>21</strong><br />
noch schwieriger, da es zu Unterbrechungen<br />
in den Transportsystemen<br />
kam, Sägewerke vorübergehend<br />
geschlossen wurden, die Nachfrage<br />
der Verbraucher:innen stieg und die<br />
Bautätigkeit deutlich zunahm. All<br />
dies trug zu den aktuellen Engpässen<br />
und dem deutlichen Preisanstieg für<br />
Holz und Holzwerkstoffe bei, der<br />
in vielen Teilen der Welt zu beobachten<br />
ist.<br />
Dass der Nachfrageüberhang am<br />
Holzmarkt zu teilweise schmerzlichen<br />
Preissteigerungen oder Lieferverzögerungen<br />
führt, ist für den<br />
FSC-Markt eine notwendige Voraussetzung,<br />
damit wirtschaftliche Vorteile<br />
auch am Anfang der Lieferkette<br />
im Wald entstehen. Dies schafft<br />
monetäre Anreize und Motivation<br />
zur Zertifizierung bei Waldbesitzer:innen.<br />
Wenn man sich also beim<br />
allgemeinen Markt einen Ausgleich<br />
zwischen Angebot und Nachfrage<br />
wünscht, so wünschen wir uns für<br />
den FSC einen gesunden Nachfrageüberhang.<br />
Wir sorgen mit unseren<br />
Kontakten zum Endkundenhandel,<br />
den Markeninhabern und der Kommunikation<br />
zu den Verbraucher:innen<br />
dafür, dass dieser Nachfrage-<br />
Motor gut geölt läuft.<br />
möbel kultur: Wohnen und Einrichten hat<br />
in der Bedeutung während der Pandemie<br />
zugenommen. Auch das Thema Nachhaltigkeit<br />
ist – nicht erst seit „Fridays for<br />
Future“ – stärker in das Bewusstsein<br />
der Menschen vorgedrungen. Verspüren<br />
Sie seit dem vergangenen Jahr darüber<br />
hinaus ein vermehrtes Interesse von<br />
Seiten der Verbraucher: innen nach<br />
nachhaltigem Holz?<br />
Ulrich Malessa: Laut der Studie<br />
„Healthy and Sustainable Living“<br />
von Globescan aus dem Jahr 2020<br />
sind der Klimawandel und die<br />
Erschöpfung der natürlichen Ressourcen<br />
für 60 Prozent der Verbraucher:innen<br />
weltweit die größten<br />
Umweltbedenken.<br />
Die Konsument:innen sind zu -<br />
nehmend daran interessiert, zu<br />
erfahren, wie Unternehmen sozial<br />
und ökologisch verantwortlich handeln.<br />
Darüber hinaus wollen zwei von<br />
drei Befragten weniger konsumieren,<br />
um die Umwelt für zukünftige<br />
Generationen zu erhalten, und über<br />
50 Prozent wollen ihren Lebensstil<br />
ändern, um gesünder und umweltfreundlicher<br />
zu leben – vor allem die<br />
junge Generation.<br />
Verbraucher:innen bilden sich<br />
immer mehr in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien<br />
der gekauften Produkte.<br />
Die Nachfrage steigt. Entsprechend<br />
gibt es eine stetig wachsende<br />
Zahl an Unternehmen, die ihren<br />
Kunden:innen einen nachhaltigeren<br />
Konsum anbieten wollen. Green Washing<br />
ist out bzw. wird auch nicht<br />
mehr honoriert.<br />
FSC ist eine Lösung für kritische<br />
Fragen bei der Materialherkunft und<br />
von daher ein Topbeitrag, um die<br />
heutigen Klima- und Biodiversitätsherausforderungen<br />
zu bewältigen.<br />
FSC genießt das Vertrauen von vielen<br />
NGOs und Unternehmen und passt<br />
perfekt zu den Bestrebungen dieser<br />
verantwortungsbewussten Verbraucher:innen.<br />
Mit weltweit gültigen<br />
Standards, der beispiellosen Einbindung<br />
aller relevanten Interessengruppen<br />
und der Unterstützung<br />
durch namhafte Unternehmen sowie<br />
anerkannte unabhängige Umweltund<br />
Sozialorganisationen, gilt FSC<br />
als die glaubwürdigste Lösung für<br />
nachhaltige Waldwirtschaft und ist<br />
hinlänglich als die verlässlichste<br />
Organisation für die Absicherung<br />
wichtiger Umwelt- und Sozialstandards<br />
im Wald anerkannt.<br />
möbel kultur: Ist das auch ein Grund,<br />
weshalb Sie gerade jetzt die ersten europäischen<br />
„FSC Furniture Awards“ – in<br />
elf Ländern – ins Leben gerufen haben?<br />
Ulrich Malessa: Die „FSC Furniture<br />
Awards“ wurden 20<strong>21</strong> aus mehreren<br />
Gründen auf weitere Länder<br />
ausgeweitet: die wachsende Vorliebe<br />
für FSC bei Top-Möbelmarken, die<br />
Bedeutung des Möbelsektors in<br />
Europa und natürlich der bisherige<br />
Erfolg des Awards in Italien.<br />
Wir glauben, dass dies der richtige<br />
Impuls ist, um das Bewusstsein<br />
für verantwortungsvoll beschaffte<br />
Materialien in der Möbelbranche<br />
zu schärfen, und eine Gelegenheit,<br />
gesunde und widerstandsfähige<br />
Wälder zu erhalten, für alle, für<br />
immer.<br />
möbel kultur: Wie waren Ihre Erfahrungen<br />
mit dem Award in Italien?<br />
Ulrich Malessa: Dieser wurde 2019 in<br />
Italien ursprünglich ins Leben gerufen,<br />
um das Engagement von FSCzertifizierten<br />
italienischen Unternehmen<br />
zu würdigen, die Produkte<br />
und Kollektionen mit der Verwendung<br />
von entsprechendem Holz für<br />
Innenmöbel herstellen und liefern.<br />
Ab der zweiten Ausgabe wurden auch<br />
FSC-zertifizierte Unternehmen aus<br />
FACTS<br />
❯❯<br />
FSC Furniture Awards 20<strong>21</strong><br />
❯❯<br />
Teilnehmende Länder: Italien,<br />
Deutschland, Österreich, Bosnien u.<br />
Herzegowina, Kroatien, Tschechien,<br />
Polen, San Marino, Serbien,<br />
Slowenien und Großbritannien<br />
❯❯<br />
Anzahl der Preise: 12<br />
❯❯<br />
Kategorien: 3 (Indoor- und<br />
Outdoormöbel, außerdem Special<br />
Prices, siehe Extra-Kasten auf S. XX)<br />
❯❯<br />
FSC-zertifizierte Unternehmen in der<br />
Möbelindustrie: 319 (in D und A) im<br />
Bereich Wohnen, 233 im Segment<br />
Gartenmöbel, jährliche Steigerung:<br />
5 bis 10 Prozent<br />
❯❯<br />
Möbelhändler mit FSC-Werbelizenz:<br />
23 (D und A)<br />
❯❯<br />
Preise: Zahlreiche Materialien,<br />
mit denen die Gewinner ihr<br />
Nachhaltigkeits-Engagement nach<br />
außen tragen können<br />
❯❯<br />
Einsendeschluss: 14. Oktober 20<strong>21</strong><br />
www.fscfurnitureawards.com<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 23
TOP-THEMA/HARDECK HAMBURG<br />
Der neue City-Store von Hardeck am<br />
Gänsemarkt ist umgeben von diversen<br />
Einzelhandelskonzepten. Unmittelbarer<br />
Nachbar ist Urban Outfitters.<br />
Touchpoints<br />
auf allen Kanälen<br />
Wie sehen Möbelhäuser in Zukunft aus? Mit dieser Frage beschäftigen sich viele<br />
in der Branche. Hardeck hat jetzt (s)eine Antwort gefunden. Am 3. Juni konnte das<br />
Begros-Mitglied, Pandemie-bedingt mit einem halben Jahr Verspätung, endlich<br />
Einrichtungsladen & Küchenstudio am Hamburger Gänsemarkt eröffnen. Die<br />
„möbel kultur“ war vor Ort und sprach mit Geschäftsführer Dirk Hardeck sowie dem<br />
neuen Regionalleiter Nicholas Everts über das innovative Omnichannel-Konzept.<br />
Freut sich als<br />
Branchenfremder auf<br />
die Herausforderungen<br />
des Möbelhandels:<br />
Regionalleiter<br />
Nicholas Everts.<br />
Normalerweise befindet sich<br />
Möbelhandel im konsumigen<br />
Segment eher auf der grünen<br />
Wiese. Aber was ist in Zeiten des<br />
E-Commerce noch normal? „So<br />
weiter zu machen, wie bisher und<br />
ausschließlich auf den stationären<br />
Handel zu setzen, kann die Lösung<br />
allein nicht sein“, waren die Überlegungen<br />
bei Hardeck. Als logische<br />
Konsequenz auf das veränderte Verbraucherverhalten<br />
installierte das<br />
Begros-Mitglied mit bis dato vier<br />
Großflächen in Bochum, Bramsche,<br />
Hilden und Bösensell deshalb 2018<br />
selbst einen Onlineshop. Im Vergleich<br />
zu anderen Branchen sicherlich<br />
spät, im direkten Vergleich mit<br />
Mitbewerbern durchaus auf der<br />
Höhe der Zeit und manchem sogar<br />
voraus. Geschäftsführer Dirk Hardeck<br />
begründet den Zeitverzug mit<br />
anderen Baustellen in der Unternehmensgruppe,<br />
womit die diversen<br />
Übernahmen von Staas (Bramsche<br />
und Bösensell) und Vonnahme<br />
(Hilden) gemeint sind, die Integrationsarbeit<br />
erforderten, die nicht<br />
mal eben nebenbei geleistet werden<br />
kann. Mehr dazu im Interview auf<br />
S. 28<br />
Dass der E-Commerce noch viel<br />
Potenzial für Hardeck birgt, zeigen<br />
die zweistelligen Wachstumsraten<br />
Jahr für Jahr. Doch damit allein<br />
wollte sich das Unternehmen nicht<br />
zufrieden geben, sondern suchte<br />
auch stationär nach Veränderung<br />
und entwickelte das Konzept des<br />
26 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
Die Eröffnungskampagne war breit<br />
angelegt. Im Store überraschen immer<br />
wieder runde Deckenabhänger, Bodenaufkleber<br />
oder auch eine Selfie-Box.<br />
neuen City-Stores. Dass dieser ausgerechnet<br />
in Hamburg eröffnet<br />
wurde, kommt nicht von ungefähr.<br />
Eine Metropole sollte es sein mit<br />
einem wirklich guten Standort. Die<br />
Wahl fiel auf den Gänsemarkt in<br />
der Hansestadt, nur einen Steinwurf<br />
von der Alster und der noblen Einkaufsmeile<br />
„Neuer Wall“ entfernt.<br />
„Zu der Wahl beigetragen hat auch,<br />
dass aus Hamburg bereits viele User<br />
im Onlineshop unterwegs waren“,<br />
erzählt Regionalleiter Nicholas<br />
Everts.<br />
Bemerkenswerterweise hat es die<br />
Marke Hardeck mit ihrer bundesweiten<br />
TV-Werbung und Onlinepräsenz<br />
bereits vor dem Start in Hamburg<br />
auf eine Bekanntheit (ungestützt)<br />
von fünf Prozent dort gebracht.<br />
Die immensen Investitionen in<br />
die Handelsmarke tragen Früchte.<br />
Dank der zahlreichen Aktivitäten<br />
rund um die Neueröffnung auf allen<br />
Kanälen (Print, Radio, City-Lights,<br />
Social Media) konnte dieser Wert<br />
in den vergangenen neun Monaten<br />
auf beachtliche zehn Prozent verdoppelt<br />
werden. Dass diesbezüglich<br />
noch mehr drin ist, steht für<br />
Nicholas Everts außer Frage. „Zwar<br />
könnte die Frequenz noch besser<br />
sein, was allerdings auch etwas der<br />
Pandemie-bedingten Zurückhaltung<br />
derzeit geschuldet ist, doch mit den<br />
Umsätzen sind wir zufrieden und<br />
auch die Resonanz der Kunden fällt<br />
sehr positiv aus“, so das Feedback<br />
nach dem Start.<br />
Und das hat seine Gründe. Großzügig,<br />
transparent und einladend<br />
wirkt die Ausstellung auf zwei Etagen.<br />
Obwohl diese nur 1.500 qm<br />
misst, entsteht keinesfalls das Gefühl<br />
eines begrenzten Sortiments, eher<br />
der Eindruck einer ausgewählten<br />
Kollektion. Zudem kann alles, was<br />
vor Ort nicht präsent ist, über den<br />
Onlineshop bestellt werden. Ein<br />
3D-Rundgang durch die Ausstellung<br />
steht im übrigen ebenso online zur<br />
Verfügung. „Wir verbinden stationär<br />
und digital, so wie es die Textiloder<br />
Beauty-Branche praktizieren“,<br />
erklärt Nicholas Everts, der reichlich<br />
Erfahrungen auf diesem Gebiet u. a.<br />
bei Douglas oder Peek & Cloppenburg<br />
sammeln konnte und deshalb<br />
über viel Know-how verfügt, um<br />
das moderne Omnichannel-Konzept<br />
nach vorne zu bringen.<br />
Eine Frage der Perspektive ist<br />
genauso die Vermarktungsphilosophie:<br />
„Wir verkaufen keine Möbel,<br />
sondern Einrichten.“ Dementsprechend<br />
wirkt der Ladenbau, der von<br />
Umdasch The Store Makers konzipiert<br />
und von Schleifenbaum Design<br />
& Project realisiert wurde, leicht<br />
und inspirierend. Zu den Highlights<br />
gehören die sogenannten Frames<br />
in strahlendem CI-Gelb, in denen<br />
Einrichtungsideen eine besondere<br />
Bühne bekommen. Hinzu kommen<br />
zahlreiche Inszenierungen vor farbigen<br />
Wänden, die den urbanen Vorschlägen<br />
einen modischen und – die<br />
wichtige Zielgruppe der Frauen vor<br />
Wir wollen beim<br />
Thema Einrichten der<br />
beste Freund des<br />
Kunden sein.<br />
Nicholas Everts<br />
Augen – bewusst femininen Touch<br />
verleihen. Während im Erdgeschoss<br />
das Thema Wohnen gezeigt wird,<br />
lockt die erste Etage mit Schlafen,<br />
Küchen und Speisen. Ein Regal<br />
mit Stühlen, das sich durch beide<br />
Stockwerke zieht, lenkt die Besucher<br />
optisch nach oben.<br />
Direkt im Eingangsbereich<br />
soll auf Dauer ein kleines Bistro<br />
die Gäste einladen, Speisen und<br />
Getränke zu genießen, was zurzeit<br />
aufgrund von Corona noch nicht<br />
rentabel umsetzbar ist. Dafür gibt es<br />
gegenüber schicke Polstermöbel im<br />
Retrolook vor einem meterlangen,<br />
deckenhohen Regal, in dem Wohnaccessoires<br />
sowie Porzellan- und<br />
Glas-Artikel nur darauf warten, mitgenommen<br />
zu werden.<br />
Beim Schlendern durchs Haus<br />
wird das Publikum unweigerlich<br />
auf digitale Touchpoints gestoßen,<br />
wie Planungstische, Bildschirme<br />
oder auch die Selfie-Box, in der<br />
Kund:innen Fotos machen können,<br />
die nach dem Post Gewinnchancen<br />
auf einen Warengutschein<br />
bieten. Darüber hinaus ist jeder<br />
Mitarbeiter mit einem Tablet ausgestattet,<br />
um Produkte, die nicht<br />
FACTS<br />
❯❯<br />
Hardeck Möbel GmbH & Co. KG,<br />
Werner Hellweg 2-30, 44803 Bochum<br />
❯❯<br />
Geschäftsführer: Karl-Ernst Hardeck,<br />
Dirk Hardeck<br />
❯❯<br />
Umsatz 2020 geschätzt:<br />
320 Mio. Euro<br />
❯❯<br />
Verband: Begros<br />
❯❯<br />
Standorte: Bochum (56.000 qm),<br />
Bramsche (34.000 qm), Hilden<br />
(36.000 qm), Bösensell (36.000 qm),<br />
Hamburg (1.500 qm)<br />
❯❯<br />
Konzept Hamburg: Moderne, urbane<br />
Ausstellung mit Omnichannel-Ansatz<br />
❯❯<br />
Ladenbau: Umdasch The Store<br />
Makers (Planung), Schleifenbaum<br />
Design & Project (Realisation)<br />
❯❯<br />
Onlineshop: seit 2018<br />
❯❯<br />
Technische Features:<br />
3D-Online-Rundgang durch das Haus,<br />
Planungstische und -terminals,<br />
Beratung mit Tablets<br />
www.hardeck.de<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 27
HANDEL/EHI-MÖBELREPORT<br />
Illustration: Sale vector created by stories - www.freepik.com<br />
Stationär<br />
treibt<br />
online an<br />
Mit einem Plus von 1,2 Prozent<br />
gegenüber 2019 kletterte der<br />
Umsatz mit Möbeln hierzulande im<br />
vergangenen Jahr auf 35,36 Mrd.<br />
Euro. Drei Viertel davon konnte<br />
der Möbelfachhandel generieren,<br />
wie der aktuelle EHI-Möbelreport,<br />
den der Mittelstandsverbund ZGV<br />
in Auftrag gegeben hat, zeigt.<br />
Starken Rückenwind erhielt<br />
erneut der E-Commerce, der –<br />
angetrieben von den stationären<br />
Händlern – weiter zulegte. Wie<br />
hoch das Wachstum ist und<br />
weitere wichtige Ergebnisse des<br />
Reports lesen Sie exklusiv in der<br />
„möbel kultur“.<br />
32 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
Das Corona-Jahr 2020 war für<br />
den deutschen Möbelhandel<br />
von Höhen und Tiefen<br />
geprägt. Der sich verstärkende<br />
Cocooning-Trend und mehrwöchige<br />
Geschäftsschließungen sorgten<br />
für ein Auf und Ab. Gleichwohl<br />
konnte ein Umsatz mit Möbeln<br />
in Höhe von 35,36 Mrd. Euro<br />
erzielt werden. Laut dem aktuellen<br />
EHI-Möbelreport im Auftrag des<br />
Mittel standsverbundes ZGV entfielen<br />
davon 32,41 Mrd. Euro auf den<br />
privaten und 2,95 Mrd. Euro auf den<br />
gewerblichen Verbrauch. Verglichen<br />
mit 2019 wurde damit insgesamt<br />
ein Zuwachs von 1,2 Prozent verzeichnet.<br />
Gleichzeitig schnitt der<br />
Möbelhandel etwas schlechter ab,<br />
als der gesamte Einzelhandel, der<br />
laut Handelsverband Deutschland<br />
(HDE) ein Plus von 2,5 Prozent aufzeigte.<br />
„Grund für das geringere<br />
Wachstum des Möbelhandels war<br />
die coronabedingte, mehrwöchige<br />
Schließung der stationären Häuser“,<br />
erläutert Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer<br />
des Mittelstandsverbundes<br />
ZGV. „Die Schließung erfolgte in<br />
den Monaten März/April sowie ab<br />
dem 16. Dezember 2020. Die Verluste<br />
im Möbelhandel wurden vom<br />
Statistischen Bundesamt im März<br />
2020 auf rund 30 Prozent und im<br />
April auf rund 40 Prozent im Vergleich<br />
zum entsprechenden Monat<br />
im Vorjahr beziffert.“<br />
Gut drei Viertel des Umsatzes<br />
(26,05 Mrd. Euro) geht traditionell<br />
auf das Konto des Möbelfachhandels,<br />
der seine wichtige Bedeutung<br />
als Absatzkanal auch in Krisenzeiten<br />
untermauert. Unternehmen, die<br />
Einkaufsverbänden angeschlossen<br />
sind, erzielten den Angaben zufolge<br />
etwas mehr als 20 Mrd. Euro. Das<br />
entspricht einem Marktanteil von<br />
57 Prozent, 1,5 Prozent weniger<br />
als 2019. Auf den verbandsunabhängigen<br />
Facheinzelhandel entfielen<br />
5,88 Mrd. Euro. Er nimmt damit<br />
einen Marktanteil von 16,6 Prozent<br />
ein. Das übrige Viertel wird<br />
von branchenfremden Anbietern,<br />
Direktabsatz und dem Großhandel<br />
erzielt. Sie setzten 2020 Möbel<br />
im Wert von 9,31 Mrd. Euro um.<br />
Gewinner unter den branchenfremden<br />
Anbietern bleiben die Versender,<br />
vor allem der Onlinehandel. Während<br />
der Lockdowns bestellten die<br />
Verbraucher:innen die Einrichtung<br />
im Internet, so dass der Onlineanteil<br />
der Möbelumsätze von 10,1<br />
Prozent auf 11,5 Prozent nach oben<br />
Die Distribution von Möbeln 2020<br />
Darstellung der Warenbewegung<br />
2,8 %<br />
Inlandsmarktversorgung (zu Herstellerabgabepreisen): 20.146 Mio. €<br />
2,6 % 1,4 % 39,3 % 56,7 %<br />
Großhandel<br />
85 %<br />
Objektgeschäft<br />
Quelle: EHI Möbelreport 2020, Grafik: möbel kultur<br />
15 %<br />
0,2 %<br />
DIY-<br />
Märkte<br />
40,8 %<br />
Einkaufskooperationen des Möbelhandels<br />
Büro-<br />
FH<br />
100 %<br />
59,0 %<br />
Einzelhandel gesamt<br />
Versand Handel<br />
(inkl. Online)<br />
Möbel-<br />
FEH<br />
Sonstige<br />
Anbieter<br />
1,2 % 3,3 % 4,7 % 11,5 % 73,6 % 2,9 %<br />
Marktvolumen (zu Endverbraucherpreisen): 35.360 Mio. €<br />
davon privater Verbrauch: 32.410 Mio. €<br />
davon gewerblicher Bedarf: 2.950 Mio. €<br />
Die Distribution von Möbeln an den Endabnehmer 2020<br />
Umsatz in Mrd. Euro Marktanteil in Prozent<br />
Versandhandel inkl. Online-Pure-Player 1,2 3,17 3,54 4,<strong>07</strong><br />
9,3 10,1 11,5<br />
2018 2019 2020 2018 2019 2020<br />
Kooperierender Möbelfacheinzelhandel 20,23 20,47 20,17<br />
59,2 58,6 57,0<br />
Verbandsunabhäniger Möbelfachhandel 5,50 5,65 5,88<br />
16,1 16,2 16,6<br />
Fachhandel insgesamt 25,73 26,12 26,5<br />
75,3 74,8 73,6<br />
BBO/PBS-Fachhandel 1,87 1,87 1,66<br />
5,5 5,4 4,7<br />
Bau-, Heimwerker-, Gartenmärkte<br />
Sonstige<br />
Direktabsatz/Handwerk<br />
Möbelgroßhandel<br />
1,02 1,03<br />
0,91 0,94<br />
1,00 1,02<br />
0,44 0,43<br />
Insgesamt 34,14 34,95 35,36<br />
100 100 100<br />
davon an: Gewerbliche Kunden<br />
2,97 2,96 2,95<br />
- - -<br />
davon an: Private Kunden<br />
31,17 31,99 32,41<br />
- - -<br />
1,16<br />
1,02<br />
0,98<br />
0,42<br />
Quelle: EHI Möbelreport 2020, Grafik: möbel kultur<br />
1<br />
Umsatz in diesem Fall einschl. Fachsortimente 2 Wie bereits in den vergangenen Jahren, weist der<br />
Versandhandel (hier speziell der Onlinehandel) mit mehr als 10 % gegenüber dem Vorjahr einen<br />
überdurchschnittlichen Zuwachs auf. Der Fachhandel behält weiterhin seine hohe Bedeutung als<br />
Absatzkanal und entwickelt sich immer mehr zum Dienstleistungs- und Serviceunternehmen, das<br />
nicht nur Möbel verkauft, sondern den Kunden beim Arbeiten begleitet.<br />
3,0 2,9<br />
2,7 2,7<br />
2,9 2,9<br />
1,3 1,2<br />
3,3<br />
2,9<br />
2,8<br />
1,2<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 33
KÜCHE/MHK LOGISTIK<br />
Qualitäts-<br />
push mit<br />
Mann & Maus<br />
Schneller, besser, zukunftsorientierter: Mit diesen Attributen zeigt jetzt<br />
die MHK Logistik GmbH nach intensiven Praxistest, was sie kann. In<br />
Boom- Zeiten mit akutem Fachkräftemangel kommt der Verbandsservice<br />
mit Zwischenlager und bislang 50 Montageteams gerade recht. Doch<br />
die Initiative will mehr als nur eine Notlösung sein, sondern setzt auf<br />
handfeste Qualitätsvorteile und durchgängige Prozessoptimierung mit<br />
digitalen Mitteln. Wie sich das Logistik-Konzept zum skalierbaren Zukunftsmodell<br />
entwickelt, erläuterten MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser und<br />
Mitgeschäftsführer Stefan Scheuermann vor Ort in Dietzenbach.<br />
Noch entscheidender als der<br />
Verkauf ist heute die Serviceleistung<br />
für Erfolg und Misserfolg<br />
im Küchenhandel. Mit dieser<br />
Überzeugung wurden schon viele<br />
Weichen in der MHK Group gestellt.<br />
Und so steht auch die Verbundtochter<br />
MHK Logistik für einen wesentlichen<br />
Baustein im Strategiekonzept, wie<br />
Dr. Olaf Hoppelshäuser beim Redaktionsbesuch<br />
am Standort Dietzenbach<br />
betont. Gerade jetzt, zu einer Zeit,<br />
in der die Küchennachfrage boomt,<br />
wird der Mangel an Monteuren umso<br />
brisanter und oft müssen Aufträge<br />
monatelang geschoben werden.<br />
„Mindestens ein Drittel der Küchenhändler<br />
bräuchte mehr Personalkapazitäten,“<br />
stellt dazu Geschäftsführer<br />
Stefan Scheuermann fest. Und weil<br />
der Nachwuchs in der Branche fehlt,<br />
werde der Engpass in absehbarer Zeit<br />
noch drastischer.<br />
Ein bekanntes Problem, das die<br />
MHK schon seit einigen Jahren<br />
beschäftigt und gefördert durch<br />
den verstorbenen Verbandschef<br />
Hans Strothoff zur Umsetzung<br />
einer eigenen Lösung führte. Dabei<br />
kam die Option zu Hilfe, dass 2017<br />
der Logistikdienstleister KMS übernommen<br />
werden konnte. „So mussten<br />
wir nicht bei Null anfangen,“<br />
erzählt Hoppelshäuser. Auch wenn<br />
noch jede Menge verändert und neu<br />
initiiert wurde, bevor und nachdem<br />
die MHK Logistik GmbH 2019<br />
gegründet wurde, und in diesem<br />
Jahr der offizielle Rollout erfolgte.<br />
Weil sich verstärkt Bedarf nach<br />
Unterstützung zeigte, ist der Verband<br />
langsam in das Thema hineingewachsen<br />
und wurde das<br />
Geschäftsmodell immer weiter professionalisiert.<br />
„Wir mussten zuerst<br />
die Anforderungen für die unterschiedlichen<br />
Systemwelten lösen,<br />
von den Reddy-Häusern über die<br />
Musterhaus Küchen Fachgeschäfte<br />
bis zu den größeren <strong>Mag</strong>net-<br />
Filialisten, und Abläufe unter realen<br />
Bedingungen üben,“ berichtet<br />
46 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
Hoppelshäuser. Außerdem hieß es<br />
auch für die MHK-Tochter, das entsprechende<br />
Personal zu finden und<br />
zu qualifizieren.<br />
Rund 100 Mitarbeiter:innen sind<br />
es heute, die Logistik und Montage<br />
im Auftrag der angeschlossenen<br />
Vertragspartner abwickeln – nicht<br />
nur für Mitglieder des eigenen Verbandes,<br />
sondern auch für andere<br />
Händler und einige Hersteller. Am<br />
Firmensitz in Dietzenbach, unweit<br />
der MHK-Zentrale in Dreieich,<br />
steht dafür eine 7.500 qm große<br />
Halle zur Verfügung, seit März kam<br />
der zweite Standort in Mönchengladbach<br />
mit 600 qm Hallenfläche<br />
dazu. Das Kerngebiet umfasst rund<br />
50 km im Umkreis, aber das Ziel ist<br />
die bundesweite Abdeckung, auch<br />
durch weitere Standorte. Das Serviceportfolio<br />
umfasst je nach Bedarf die<br />
reine Einlagerung oder die komplette<br />
Auslieferung und Montage beim<br />
Kunden inklusive der Entsorgung<br />
der Altküche. In Jahresverträgen<br />
werden die gewünschten Leistungen<br />
definiert, aber berechnet wird<br />
nur nach Aufwand – „zu Marktpreisen“,<br />
wie es heißt. Neben Einzelaufträgen<br />
wird das Objektgeschäft<br />
immer wichtiger. Referenzen sind<br />
der „Grand Tower“ in Frankfurt mit<br />
190 Wohnungen oder die Düsseldorfer<br />
„WinWin“-Türme.<br />
Rund 300 bis 350 Küchen werden<br />
inzwischen in Dietzenbach<br />
für die weitere Abwicklung innerhalb<br />
von durchschnittlich 4 bis 5<br />
Wochen eingelagert. Die Nachfrage,<br />
gerade nach dem Rollout in diesem<br />
Jahr, stoße fast an die Kapazitätsgrenzen.<br />
„Wir könnten noch viel<br />
mehr machen“, erklären die beiden<br />
Geschäftsführer. Doch wiederum<br />
bremst das Personalproblem den<br />
Elan aus. Dabei unternehme die<br />
MHK Logistik wirklich alles, um<br />
neue Kollegen zu finden. Neben<br />
Mitarbeiter:innen mit Ausbildung<br />
im Schreiner- und Elektrohandwerk<br />
wird auch Quereinsteigern eine<br />
Expertenwissen mal zwei: Geschäftsführer<br />
Stefan Scheuermann (l.), seit Februar 2019 bei<br />
MHK Logistik, verfügt über Handelserfahrung<br />
(Möbel Kempf) und Kompetenz als Sachverständiger.<br />
Dr. Olaf Hoppelshäuser (r.), seit<br />
2017 MHK Vorstand, hat beim Polster- und<br />
Kastenmöbel hersteller IMS auch<br />
die Logistik verantwortet.<br />
Chance gegeben, nach intensiver<br />
Schulung und Einarbeitung. Rund<br />
die Hälfte der Zwei-Mann-Teams<br />
sind Subunternehmer. Für besondere<br />
Problemfälle auf der Baustelle<br />
sind die Montageleiter da. Für die<br />
Wasser-/Elektro-Installation gibt es<br />
Spezialisten mit entsprechendem<br />
TÜV-Zertifikat. Auch vier Auszubildende<br />
werden beschäftigt.<br />
Sowohl bei der Manpower als<br />
auch bei den Abläufen ist Qualität<br />
das A und O, wie die beiden<br />
MHK-Logistik-Chefs immer wieder<br />
betonen. Denn Reklamationen<br />
schaden bekanntlich nicht nur dem<br />
Image, sondern kosten im Streitfall<br />
viel Geld. Hier kann Stefan Scheuermann<br />
als vereidigter Möbelsachverständiger<br />
sein Knowhow einbringen.<br />
Die gängige Erfahrung: „Im<br />
Zweifelsfall will es keiner gewesen<br />
sein.“ Dabei fangen die Probleme<br />
oft schon bei der Planung an. Weshalb<br />
die Software Carat entsprechende<br />
Kontrollmechanismen eingebaut<br />
hat. Trotzdem wird in der<br />
„Königsklasse der Möbelplanung“<br />
noch viel vergessen.<br />
Davon ausgehend, dass jede zweite<br />
Kommission mit Mängeln behaftet<br />
ist, liegen diesen etwa zu 8 bis 10<br />
Prozent Montagefehler zugrunde.<br />
Deshalb ist eine möglichst genaue<br />
Dokumentation kriegsentscheidend.<br />
Eigens dafür wurde ein „agiles<br />
Prozess tool“ entwickelt, das künftig<br />
jeder Monteur via Tablet bedient. Die<br />
ersten Einsätze laufen bereits, bis<br />
Jahresende sind sie bei der MHK<br />
Logistik Standard. Das übliche<br />
Abnahmeprotokoll wird dabei zum<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 47
SCHLAFEN<br />
ABK-Geschäftsführer<br />
Thomas Fehr (l.) und Jens<br />
Hölper freuen sich auf<br />
die Zusammenarbeit der<br />
beiden Verbände.<br />
10. ABK Open in Halle<br />
Komfortabel<br />
& nachhaltig<br />
114 Aussteller nutzten die Gelegenheit, bei der<br />
ABK Open neue Produkte für die Saison 2022 zu<br />
zeigen. Mit strengen Hygienevorschriften konnte<br />
die Messe vom 29. Juni bis 1. Juli erfolgreich im<br />
OWL Event Center in Halle (Westfalen) über die<br />
Bühne gebracht werden. Die „möbel kultur“<br />
war vor Ort, um sich ein Bild zu machen.<br />
Endlich wieder Messe! Die<br />
Freude darüber war während<br />
der ABK Open in Halle sowohl<br />
bei den Ausstellern als auch bei den<br />
Besuchern spürbar. Und so nahm<br />
auch jeder, der noch nicht vollständig<br />
geimpft oder Covid-19- genesen war,<br />
den vorherigen obligatorischen Test<br />
gerne in Kauf. Die 10. Ordermesse<br />
für Schlaf- und Wohnkultur nutzten<br />
114 Aussteller aus den Bereichen<br />
Möbel, Matratzen, Schlafsysteme,<br />
Bettwaren, Bettwäsche, Heim- und<br />
Haustextilien, um ihre Neuheiten<br />
für die Saison 2022 vorzustellen. Im<br />
Fokus standen dabei vor allem die<br />
Themen Schlafkomfort mit Funktionen<br />
sowie Ergonomie, Nachhaltigkeit<br />
und Individualität.<br />
So hatten beispielsweise Stiegelmeyer<br />
und Rummel Konzepte im<br />
Gepäck, die Komfortbetten mit zahlreichen<br />
Funktionen für ein selbstbestimmtes<br />
Leben zu Hause. Gerade<br />
die Pandemie hat gezeigt, dass hier<br />
ein Bedarf besteht, der vom beratungsaffinen<br />
Fachhandel gedeckt<br />
werden kann. Beim Thema Matratzen<br />
definiert Svane „one fits all“<br />
mit „IntelliGel“. Die individuelle<br />
Anpassungsfähigkeit der Gelwabe<br />
demonstrierte Heiko Böcker, Market<br />
Manager Central Europe, indem er<br />
sich richtig ins Zeug legte und sich<br />
zum Test auf die Matratze fallen ließ.<br />
Das darauf platzierte rohe Ei blieb<br />
unversehrt.<br />
Gesundheit und Wellness stehen<br />
darüber hinaus auf dem Programm<br />
der Bettwarenanbieter. So präsentierte<br />
Centa-Star neben „Regeneration“,<br />
eine Bettdecke, unter der sich<br />
die Muskeln nachweislich besser<br />
erholen, auch 100 Prozent vegane<br />
Kissen und Decken.<br />
Im Segment der Bettwäsche<br />
haben Natur-Dessins Hochkonjunktur.<br />
Sowohl bei den Materialien als<br />
auch bei der Verarbeitung geht ohne<br />
den Blick auf den ökologischen<br />
Fußabdruck nichts mehr. Schlafgut<br />
konnte deshalb bereits das zur<br />
Heimtextil 2020 vorgestellte Verpackungskonzept<br />
aus recycelter Pappe<br />
58 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
Für die<br />
Wintersaison<br />
hatte Sebastian<br />
Ihling,<br />
Geschäftsführer<br />
Apelt,<br />
ein Chaletthema<br />
mit<br />
Naturmotiven<br />
dabei.<br />
„Suite<br />
eMotion“ von<br />
Stiegelmeyer<br />
bietet Schlafkomfort<br />
auf<br />
höchstem<br />
Niveau.<br />
Neue Bügel<br />
zum Aufhängen<br />
der<br />
Spannbettlaken<br />
ergänzen<br />
den<br />
POS-Auftritt<br />
von Schlafgut.<br />
Funktionen<br />
waren ein<br />
starkes<br />
Thema bei<br />
Rummel.<br />
Estella-Geschäftsführer Daniel Heuser präsentiert<br />
„Natürlich Estella“ in der trendigen<br />
Stoffverpackung.<br />
bestens platzieren, zumal die Farbrange<br />
keine Wünsche offen lässt.<br />
Estella nutzt einen Stoffbeutel im<br />
Dessin der Gots-zertifizierten Kollektion<br />
„Natürlich Estella“.<br />
Obwohl das Jahr bisher für die<br />
Industrie aufgrund der Corona-bedingten<br />
Schließungen im Handel<br />
schwierig war, zeigten sich die meisten<br />
Aussteller dennoch optimistisch.<br />
Der Grund dafür: ein florierendes<br />
Onlinegeschäft und Click-and-Meet-<br />
Umsätze der Bettenfachgeschäfte<br />
sowie ein weiterhin hohes Interesse<br />
der Endverbraucher am Thema<br />
Einrichten.<br />
Auf der Veranstaltung des ABK-<br />
Verbands konnte Geschäftsführer<br />
Thomas Fehr auch Garant-Geschäftsführer<br />
Jens Hölper begrüßen. Am<br />
Vorabend der Messe hatten die<br />
beiden Verbundgruppen ihre<br />
Koopera tion bekannt gegeben. Ein<br />
entsprechender Letter of Intent ist<br />
bereits unterzeichnet worden. Auf<br />
der ABK-Cheftagung Ende September<br />
soll der Gesellschafterbeschluss<br />
zum Kooperationsvertrag erfolgen.<br />
Damit kann die operative Zusammenarbeit<br />
planmäßig am 1. Januar<br />
2022 beginnen. Für die Folgejahre<br />
ist eine schrittweise Intensivierung<br />
der Partnerschaft vorgesehen.<br />
„Wir werden das Ganze in Ruhe<br />
angehen und uns Zeit nehmen,<br />
alle Gesellschafter in den nächsten<br />
Wochen zu informieren“, sagte<br />
Thomas Fehr. Und Jens Hölper<br />
ergänzte: „Viele Händler kennen sich<br />
schon untereinander.“ Beide betonten<br />
die Vorteile, von den jeweiligen<br />
Kompetenzen des anderen profitieren<br />
zu können. Während die 60<br />
ABK-Fachhändler mit 80 Standorten<br />
stark in der Vermarktung von Bettwaren-<br />
sowie Heimtextilien seien,<br />
bringen die 190 Garant Gutes Schlafen-Händler<br />
mit <strong>21</strong>0 Outlets starke<br />
Möbelkompetenz mit. Aber auch im<br />
Matratzen- und Schlafsysteme-Segment<br />
könne die Bündelung nur Vorteile<br />
bringen. Mehr zur Kooperation<br />
unter www.moebelkultur.de.<br />
RITA BREER<br />
Dank<br />
„IntellliGel“<br />
von Svane<br />
zerbricht<br />
das rohes Ei<br />
nicht, obwohl<br />
sich Heiko<br />
Böcker auf<br />
die Matratze<br />
fallen lässt.<br />
Seit 2015<br />
klimaneutral:<br />
In Casa.<br />
Kernbuche und<br />
Wildeiche sind<br />
derzeit besonders<br />
gefragt.<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 59
SCHLAFEN<br />
2020 war unser bestes<br />
Jahr überhaupt, und 20<strong>21</strong><br />
hat noch besser begonnen.<br />
Hästens-CEO Jan Ryde leitet das<br />
Unternehmen in fünfter Generation.<br />
Hästens: Mit Hochwert auf Erfolgkurs<br />
Enormes Wachstum<br />
in den Top-Märkten<br />
In aufwendiger Handarbeit stellt Hästens seit fast 170 Jahren seine hochwertigen<br />
Boxspringbetten her. Dabei wird Gleichberechtigung in der Fertigung großgeschrieben.<br />
Das Team begegnet sich auf Augenhöhe, ohne Hierarchien. Entsprechend muss sich<br />
der Hersteller um das Thema Fachkräftemangel keine Sorgen machen. Ebenso wenig<br />
wie um die wirtschaftliche Entwicklung, die im Corona-Jahr nochmals an Fahrt<br />
aufnahm, wie CEO Jan Ryde im Interview mit der „möbel kultur“ verrät.<br />
62 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
möbel kultur: Herr Ryde, die Möbelbranche<br />
hat durch die Corona-Pandemie viele<br />
Höhen und Tiefen durchlebt. Wie ist das<br />
Jahr 2020 für Sie gelaufen und wie war<br />
der Start ins Jahr 20<strong>21</strong>?<br />
Jan Ryde: 2020 war unser bestes Jahr<br />
überhaupt – und 20<strong>21</strong> hat noch<br />
besser begonnen. Wir befinden uns<br />
in Bezug auf unsere Produkte in<br />
einem ganz besonderen Segment.<br />
In einer Welt, in der die Menschen<br />
ein besseres Leben haben wollen<br />
– gesünder, liebevoller, freundlicher<br />
und friedvoller leben, um<br />
ihr Immunsystem zu stärken –<br />
erkennen sie, dass unsere Betten<br />
sie wirklich zufriedenstellen. Aus<br />
diesem Grund verzeichnen wir in<br />
unseren Top-Märkten ein Wachstum<br />
von mehr als 100 Prozent.<br />
natürlich auch Auswirkungen auf<br />
die Qualitätsprodukte. Wir haben<br />
eine bevorstehende Preiserhöhung<br />
im Oktober.<br />
möbel kultur: Die Produktion Ihrer Betten<br />
erfolgt in aufwendiger Handarbeit. Ist der<br />
Fachkräftemangel ein Thema in Ihrem<br />
Unternehmen?<br />
Jan Ryde: Wir haben große Erfahrung<br />
im Wachstum des Unternehmens,<br />
wir konnten in den vergangenen 30<br />
Jahren enorm zulegen. Die Wachstumsrate,<br />
die wir jetzt erleben, entspricht<br />
unserer üblichen Art und<br />
Weise.<br />
Wir bilden stetig Leute aus, um<br />
sicherzustellen, dass die Handwerkskunst<br />
von unseren Meistern<br />
weitergegeben wird, um ständig<br />
Pferdehaar (o.) ist eines der<br />
wichtigsten Bestandteile in<br />
den Hästens-Matratzen und<br />
wird in drei von vier Modellen<br />
eingesetzt. Per Hand<br />
wird es gleichmäßig auf der<br />
Schlafunterlage verteilt.<br />
Unten: „Grand Vividus“<br />
zählt zu den hochwertigsten<br />
Betten der Welt.<br />
möbel kultur: Materialengpässe und<br />
steigende Rohstoffpreise machen den<br />
Herstellern das Leben aktuell schwer.<br />
Wie stark sind Sie davon betroffen und wie<br />
gehen Sie mit der Situation um?<br />
Jan Ryde: Aufgrund unserer engen<br />
Beziehung zu Lieferanten, mit denen<br />
wir seit Generationen zusammenarbeiten,<br />
sind wir nur sehr geringfügig<br />
betroffen. Jedes einzelne Material,<br />
das in unsere Produkte eingeht, ist<br />
im absolut höchstmöglichen Qualitätsbereich,<br />
es gibt sehr wenige<br />
Störungen im System, was es uns<br />
leicht macht, weiterhin alles so zu<br />
beziehen, wie wir es wollen. Wenn<br />
es auf den Märkten zu allgemeinen<br />
Preiserhöhungen kommt, hat das<br />
Neues zu schaffen. Wir haben Generationen<br />
derselben Familien, die in<br />
unserer Produktion arbeiten und<br />
ihre Kenntnisse teilen.<br />
möbel kultur: In der Hästens Produktion<br />
arbeiten Sie in einem Team von Gleichberechtigten,<br />
ohne Hierarchien. Wie sind<br />
Sie auf diese Idee gekommen und welche<br />
Erfahrungen machen Sie damit?<br />
Jan Ryde: Ich denke, das ist eine übliche<br />
Arbeitsweise in Schweden. Wir haben<br />
eine flache Organisation, in der wir<br />
jede Person so behandeln, wie wir<br />
selbst behandelt werden möchten.<br />
Wir lieben, pflegen und respektieren<br />
uns gegenseitig, als wären wir alle Teil<br />
einer Familie.<br />
Deutschland hat sich<br />
in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich und sehr<br />
positiv entwickelt.<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 63
SCHLAFEN<br />
Im modernen Design<br />
überzeugt das „my-<br />
Nap“-Boxspring-Bett<br />
die jüngeren Verbraucher:innnen.<br />
Diese<br />
können zwischen vier<br />
Bezügen wählen.<br />
Schlaraffia: Neue „myNap“-Kollektion<br />
Eine einfache<br />
Entscheidung<br />
Für die jüngere Zielgruppe hat<br />
Schlaraffia jetzt drei attraktive<br />
Produkte im Preiseinstieg ge -<br />
launcht: Ein modernes Boxspringbett<br />
und zwei komfortable Matratzen bilden<br />
die neue „myNap“-Kollektion,<br />
die sich perfekt für den Einstieg in die<br />
qualitativ anspruchsvolle Produktwelt<br />
der Marke eignet. „Die Markteinführung<br />
der ,myNap‘-Kollektion<br />
bietet sowohl dem stationären Handel<br />
als auch der wachsenden E-Commerce<br />
Sparte attraktive Vorteile. Die<br />
reduzierten Auswahlmöglichkeiten<br />
in Kombination mit einem attraktiven<br />
Preis bei gewohnter Schlaraffia<br />
Premium-Qualität unterstützt vor<br />
allem schnell Entschlossene bei ihrer<br />
Kaufentscheidung“, erklärt Henning<br />
Kantner, Commercial Director Bedding<br />
bei Schlaraffia.<br />
Herzstück der Kollektion ist das<br />
„myNap“-Boxspringbett, das in zwei<br />
Größen erhältlich ist. Um bei der<br />
Kaufentscheidung eine größtmögliche<br />
Unterstützung zu bieten, bilden<br />
ein komfortables Kopfteil, eine Box<br />
aus Echtholz und eine „myNap“-<br />
Taschenfederkern Matratze mit<br />
Topper-Effekt die Basis des Möbels.<br />
Kund:innen müssen nur noch aus<br />
vier verschiedenen Stoffen wählen –<br />
oder sie nehmen gleich mehrere,<br />
denn die Bezüge sind abnehmbar,<br />
können nachgekauft und nach Lust<br />
und Laune ausgewechselt werden.<br />
Eine schnelle Entscheidung lässt<br />
sich auch bei den „myNap“-Matratzen<br />
treffen. Als qualitativ anspruchsvolle<br />
Modelle verfügen sowohl die<br />
Taschenfederkern- als auch die<br />
Schaum-Variante über eine vordefinierte<br />
Härtestufe. Die Bezüge<br />
sind Oeko-Tex zertifiziert und be -<br />
stehen komplett aus recyclefähigem<br />
Material. Als praktisches Rollpack<br />
verpackt lassen sie sich nicht zuletzt<br />
unkompliziert transportieren.<br />
Daneben überzeugen auch die<br />
inneren Werte der Matratzen: Dank<br />
ihres innovativen Aufbaus gewährleisten<br />
beide Modelle eine optimale<br />
Körperstützung sowie die ergonomisch<br />
wichtige Druckentlastung. Mit<br />
ihrem atmungsaktiven Aufbau sorgen<br />
sie zudem ganzjährig für ein optimales<br />
Schlafklima. Das unabhängige<br />
Ergo-Support Test-Center hat sich von<br />
den sehr guten Leistungseigenschaften<br />
der „myNap“-Kollektion bereits<br />
überzeugen lassen und diese entsprechend<br />
zertifiziert. Dabei haben<br />
die Experten vor allem die ergonomischen<br />
Liegeeigenschaften und die<br />
Dauerhaltbarkeit der Matratzen unter<br />
die Lupe genommen.<br />
Zum Verkaufsstart unterstützt<br />
Schlaraffia den Handel mit einer<br />
umfangreichen Marketing-Aktion.<br />
Unter dem Motto „Guter Schlaf kann<br />
so einfach sein“ hat der Hersteller<br />
ein emotionales POS-Paket geschnürt<br />
und gleichzeitig eine groß angelegte<br />
crossmedialen Werbekampagne<br />
gestartet, die gerade jüngere Verbraucher:innen<br />
neugierig macht.<br />
www.schlaraffia.de<br />
66 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
VIER NETZWERKE.<br />
EIN JOBPORTAL.<br />
www.karrierecenter.de<br />
KONTAKT: Kolja Nanz | Mediaberatung online<br />
kolja.nanz@holz mann.de | +49 40 632018-64
HAUSMESSE SÜD<br />
Hausmesse Süd 20<strong>21</strong><br />
Spritzige Möbelideen<br />
Zum 40-jährigen Bestehen lässt die Hausmesse Süd die Korken knallen mit einer Fülle an<br />
neuen Ideen und Konzepten für die nächste Möbel-Saison. Im Vorfeld der Veranstaltung, die<br />
vom 27. September bis 1. Oktober stattfindet, wollte die „möbel kultur“ von den sechs<br />
Teilnehmern wissen, wie die Geschäfte aktuell laufen, wie stark sie von Lieferengpässen<br />
betroffen sind und mit welchen Highlights sie die Besucher überraschen werden.<br />
Illustration: VoodooDot / Julia-art / shutterstock.com<br />
72 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong><br />
Rolf Benz<br />
3D-Konfigurator ausbauen<br />
Für Rolf Benz lief es 20<strong>21</strong> bisher sehr positiv. Vor allem das Exportgeschäft<br />
verzeichnet hohe Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr.<br />
„Das Thema Einrichten hatte auch im ersten Halbjahr 20<strong>21</strong> einen<br />
sehr hohen Stellenwert bei den Endkunden: Wir konnten sowohl für<br />
Deutschland als auch für den Export im Vorjahresvergleich deutlich<br />
mehr Besucher auf unserer Website registrieren“, sagt Jens Kittel,<br />
Brand Manager. „Dabei wird vor allem auch der neue 3D-Konfigurator<br />
mit Augmented Reality Funktion auf unserer Website sehr gut angenommen.“<br />
Aus diesem Grund werden die digitalen Tools, wie dieser<br />
3D-Konfigurator, weiter ausgebaut. Zudem soll zur Hausmesse Süd<br />
die Kollektion „Dining“ mit innovativen Stühlen und Tischen weiter<br />
gestärkt werden. Für die Marke Rolf Benz gibt es darüber hinaus ein<br />
umfangreiches, organisches Sofaprogramm. www.rolf-benz.com<br />
Die Korken knallen lassen bedeutet<br />
für die Teilnehmer der Hausmesse<br />
Süd in erster Linie, die Besucher mit<br />
jeder Menge Neuheiten, vor allem in<br />
den Bereichen Wohnen, Schlafen<br />
und Polstermöbel, zu begeistern.<br />
3S Frankenmöbel<br />
Premiere im Süden<br />
Erstmals Teilnehmer der Hausmesse Süd ist 3S<br />
Frankenmöbel. Der Massivholzmöbelspezialist aus<br />
Unterhaid ergänzt das Produktportfolio der Marketinggemeinschaft<br />
mit seinem vielfältigen Sortiment aus<br />
den Bereichen Wohnen und Speisen, Schlafen, Babyzimmer, Garderoben und<br />
Solitärmöbel. Dabei zeigt sich das Familienunternehmen mit dem ersten<br />
Halbjahr 20<strong>21</strong> sehr zufrieden. Der stationäre Handel stagnierte zwar, aber<br />
der E-Commerce brachte erfreuliche Zuwächse. Doch auch 3S Frankenmöbel<br />
macht sich Sorgen wegen der Lieferengpässe aufgrund der fehlenden<br />
Rohstoffe – die wiederum zu Preissteigerungen führen. Gleichwohl wird<br />
es zur Herbstmesse insbesondere Neuheiten in den Segmenten Wohnen,<br />
Speisen und Schlafen zu sehen geben. Nachhaltigkeit ist zudem ein großes<br />
Thema bei dem 2005 gegründeten Unternehmen. Zum einen konnte der<br />
CO2-Verbrauch zuletzt deutlich gesenkt werden, zum anderen unterstützt<br />
der Produzent die Waldaufforstung. Und seit diesem Sommer ist 3S Frankenmöbel<br />
klimaneutral. www.3s-frankenmoebel.de<br />
Gwinner<br />
Innovation für neue Zielgruppen<br />
Die Situation im Auftragseingang war stark von der Lockdown-Situation der<br />
jeweiligen Länder abhängig. Aktuell ist es noch schwer einzuschätzen, inwieweit<br />
der Nachfrageeinbruch durch Nachholeffekte im 2. Halbjahr kompensiert<br />
werden könnte, ebenso die grundsätzliche Entwicklung der Konsumgüterkonjunktur“,<br />
schätzt Tamara Gwinner, Brand Management, die Situation ein. Das<br />
Interesse der Endkunden sei weiter vorhanden, „allerdings gehen wir davon<br />
aus, dass Budgets wieder stärker in andere Bereiche, wie die Reiseplanung oder<br />
Freizeitgestaltung, fließen werden. Dementsprechend rechnen wir auch mit einem<br />
geringeren Nachholeffekt im zweiten Halbjahr 20<strong>21</strong>, als es 2020 der Fall war.“<br />
Wie die meisten Unternehmen der Branche ist auch Gwinner von Lieferengpässen<br />
und Preiserhöhungen betroffen. Das Problem der Materialverfügbarkeit<br />
verschärfe sich zunehmend. Größere Produktionseinschränkungen aufgrund von<br />
Engpässen hatte das Unternehmen aber bisher glücklicherweise nicht. Für die<br />
Hausmesse Süd steht bei Gwinner der Ausbau der Planungsware auf der Agenda<br />
sowie mit einer exklusiven Modellinnovation die Erschließung neuer Zielgruppen.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Konzept „Schnelllieferprogramm“. „Mit verkürzten<br />
Lieferzeiten stellen wir hierzu einige Artikel vor und bauen diesen Bereich<br />
weiter aus. Auch das Thema Gwinner Markenstudio wird gemeinsam mit der<br />
5-Jahres- Garantie präsentiert.“ www.gwinner.de
40 Jahre Hausmesse Süd.<br />
Wenn das nicht ein Grund zum<br />
Feiern ist. Im Jubiläumsjahr<br />
öffnen die Showrooms vom<br />
27. September bis 1. Oktober.<br />
Himolla<br />
„Mission Transformation“<br />
Nach der Wiedereröffnung des deutschen Handels spüren wir einen<br />
deutlichen Anstieg der Nachfrage. Im Export läuft das Geschäft<br />
mit unserer Kernkompetenz – dem guten und innovativen Produkt – in<br />
der ersten Monaten des Jahres bereits wieder über dem Niveau der<br />
Vor-Pandemiezeit. Daher können wir durchaus mit der aktuellen<br />
Geschäftsentwicklung zufrieden sein“, sagt Tamara Härty, Chefdesign/<br />
Head of Product and Marketing. „Besonders stolz sind wir, dass der<br />
eingeschlagene Kurs der Erneuerung und Transformation auch über die Pandemie<br />
hinweg greift und die Modelle sehr gut ankommen.“ Auf etwaige Materialengpässe<br />
hat sich Himolla frühzeitig eingestellt. „Schließlich ist es nicht das erste Mal,<br />
dass Teile vielleicht etwas erhöhte Lieferzeiten haben können. Die Materialpreise<br />
ent wickeln sich weiter nach oben, hier ist leider keine Entspannung zu sehen.“ Integraler<br />
Bestandteil der Himolla Unternehmensstrategie sei die kontinuierliche Verbesserung<br />
der Produkte, der Marke in allen Ausprägungen, sowie des Unternehmens<br />
selbst. „Unsere ,Mission Transformation‘ gibt ganz klar eine stetige Erneuerung der<br />
gesamten Kollektion vor. So werden nicht nur neue Modelle entwickelt, sondern<br />
auch bewährte Modelle überprüft, verbessert und aufgefrischt. Selbstverständlich<br />
dürfen Besucher der Hausmesse Süd deshalb im Herbst aufregende Neuheiten<br />
erwarten!“www.himolla.com<br />
Paidi<br />
Kombi-Künstler für Kids<br />
Die Nachfrage der Endkunden nach einer ergonomischen Ausstattung<br />
fürs Homeschooling ist 20<strong>21</strong> unverändert hoch: „Paidi verzeichnet<br />
gute Umsätze bei den Artikeln aus der Schoolworld, mit denen Kinder zu<br />
Hause ergonomisch lernen und ihre Hausaufgaben erledigen können“, sagt<br />
Geschäftsführer Roland Mayer. „Allgemein betrachtet stehen wir bei Paidi<br />
20<strong>21</strong> vor sehr großen Herausforderungen. Nach dem ersten Corona-Lockdown<br />
vor einem Jahr haben Familien das eigene Zuhause verschönert,<br />
aktuell erkennen wir diesen Trend beim Kindermöbelkauf nicht mehr in gleichem Maße.“<br />
Glücklicherweise war das Unternehmen von Lieferengpässen nur vereinzelt betroffen.<br />
„Durch weitsichtige Planungen konnten wir unseren Materialbedarf weitgehend sicherstellen.<br />
Dennoch betreffen uns die massiven Preiserhöhungen beim Wareneinkauf in<br />
der Möbelfertigung. In der aktuellen Situation sind wir dennoch zufrieden mit unseren<br />
Geschäften und überzeugt, dass wir von Paidi die Bedürfnisse der Familien mit unseren<br />
Programmen optimal bedienen können. Während der Hausmesse Süd werden u. a.<br />
Neuheiten aus der Babyworld präsentiert. Für größere Kinder bieten wir unseren Kunden<br />
mit dem ,Tiny House‘ ein wandelbares Traumhaus. Die kreideweißen ,Tiago‘-Betten sind<br />
wahre Kombinationskünstler in der Kidsworld. In der Paidi Schoolworld zeigen wir mit<br />
der ,Sitness‘-Technologie und unseren ergonomischen Lernplätzen, wie Hausaufgaben<br />
erledigen und lernen im Kinderzimmer gesund und schön gestaltet werden kann.“<br />
www.paidi.de<br />
RUF I Betten<br />
Neues Segment im Visier<br />
Gemessen an der Schwere der Corona-Lockdown-Maßnahmen<br />
sind wir mit der Gesamtentwicklung bis dato zufrieden – es hätte<br />
schlimmer kommen können“, sagt CEO Heiner Goossens.<br />
„Wenn unsere Handelspartner die Häuser öffnen durften,<br />
haben die Endgebraucher ein sehr vitales Kaufverhalten<br />
gezeigt. Das Interesse an Möbeln hält an, allerdings verzeichnen<br />
wir derzeit nicht die Hype-Situation wie im letzten<br />
Jahr nach dem Frühjahrslockdown. Die Branche muss also<br />
weiterhin das Kulturgut Möbel attraktiv und kompetent<br />
anbieten“ Auf die Frage nach Materialengpässen<br />
antwortet Goossens: „Durch langjährige Lieferbeziehungen<br />
ist es uns gelungen, die Materialversorgung<br />
sicherzustellen. Wir hoffen, dass dies weiter anhält.<br />
Dennoch darf ich feststellen, dass sich eine derart<br />
dramatische Situation wie seit dem 2. Halbjahr 2020<br />
noch nie dargestellt hat, insbesondere auch, was<br />
die horrenden Preisanhebungen auf Material- und<br />
Transportseite betrifft.“ Für die Saison 20<strong>21</strong>/22 will das<br />
Unternehmen die Marke mit einer wesentlich fokussierteren<br />
Zielgruppenansprache und zukunftsgerechten<br />
Kommunika tionsinhalten neu präsentieren. „Neben<br />
Produktneuheiten im Bereich Polster- und Boxspringbetten haben<br />
wir eine Überraschung und bieten ein neuartiges Konzept in einem<br />
für uns neuen Sortimentssegment. Und natürlich haben wir die Zeit<br />
genutzt, um die Digitalisierung weiter voran zu treiben, insbesondere<br />
im Bereich Furnplan und weiteren Konfigurationskonzepten. Im 95.<br />
Lebensjahr wird RUF I Betten moderner sein denn je!“<br />
www.ruf-betten.de<br />
Foto: Guenter Albers / shutterstock.com<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 73
MADE IN GERMANY<br />
Verbände der Holz- und Möbelindustrie<br />
Lehrfabrik<br />
kann kommen<br />
Jetzt kann es losgehen: Mit der Unterzeichnung der<br />
Gründungsurkunde ist der erste Meilenstein auf<br />
dem Weg zur Lehrfabrik Möbel in Löhne erreicht.<br />
Schon im Herbst dieses Jahres soll der Spatenstich<br />
für den Bau folgen, damit die Einrichtung Ende 2022<br />
ihren Betrieb aufnehmen kann.<br />
Fotos: VHK Westfalen-Lippe e.V, Vogelsänger Studios / Linda Schöwerling<br />
Am 8. Juli trafen sich die Teilnehmer<br />
an der Gründungsveranstaltung der<br />
„Lehrfabrik Möbelindustrie“ im Marta<br />
in Herford.<br />
Mehr zur Lehrfabrik gibt‘s im<br />
Podcast mit Jan Kurth (VHK-<br />
VDM), Markus Kamann (Bang)<br />
und Doris Bauer, Redakteurin<br />
der „möbelfertigung“.<br />
Aufsicht auf die Lehrfabrik mit<br />
Schulungsräumen im Obergeschoss<br />
und den Maschinenstraßen der<br />
Fertigung im Erdgeschoss.<br />
Um einem möglichen Fachkräftemangel<br />
in der Möbelbranche<br />
entgegenzuwirken,<br />
haben die Verbände der Holz- und<br />
Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen<br />
unter Federführung des VHK Westfalen-Lippe<br />
(Herford) in den vergangenen<br />
zwei Jahren ein ehrgeiziges<br />
Projekt vorangetrieben: die Errichtung<br />
einer gemeinsamen Lehrfabrik.<br />
Diesem Ziel sind sie jetzt ein enormes<br />
Stück näher gekommen. Mitte Juli<br />
saßen Vertreter aus Industrie, Wirtschaft,<br />
Verbänden und Kommunen<br />
zusammen, um die neue Institution<br />
als Genossenschaft zu gründen, Gremien<br />
zu besetzen und ähnliches. Vor<br />
Ort im Marta Herford waren u. a. Jan<br />
Kurth (VHK-VDM), der Landrat des<br />
Kreises Herford Jürgen Müller, der<br />
Baudezernent und Allgemeine Vertreter<br />
des Bürgermeisters der Stadt<br />
Löhne Ulrich Niemeyer, Projektleiter<br />
und Bang-Geschäftsführer Markus<br />
Kamann sowie Andreas Wagner, Vorsitzender<br />
VHK Westfalen-Lippe und<br />
Geschäftsführer Rotpunkt Küchen,<br />
um die Gründungsdokumente zu<br />
unterzeichnen.<br />
Als nächster Meilenstein steht der<br />
Spatenstich auf der Agenda, der in<br />
diesem Herbst erfolgen soll. Zentrums-<br />
und bahnhofsnah ist in Löhne<br />
ein zweistöckiger Neubau mit 2.800<br />
qm Grundfläche geplant. Im Untergeschoss<br />
wird auf 2.100 qm die<br />
eigentliche Fabrik einziehen mit zwei<br />
Produktionsstraßen – je eine für den<br />
Mitnahme- und den Montagebereich.<br />
Die übrigen 700 qm belegen Laborund<br />
Seminarräume sowie Verwaltung.<br />
Voraussichtlich ab dem vierten<br />
Quartal 2022 werden eine Vielzahl<br />
an Bildungsmodulen für sechs<br />
Berufsbilder angeboten und jährlich<br />
rund 200 Nachwuchskräfte und<br />
Lehrlinge einschließlich Umschülern<br />
erwartet. Das Einzugsgebiet umfasst<br />
einen Radius von 200 Kilometern.<br />
Unterkunftsmöglichkeiten bietet<br />
u. a. ein Boardinghouse, das in der<br />
Nähe entstehen soll. Die Kosten für<br />
das Projekt belaufen sich auf rund<br />
neun Mio. Euro. Die Gelder stammen<br />
vom Land Nordrhein-Westfalen,<br />
interessierten Unternehmen<br />
und Sponsoren, den Gesellschaftern,<br />
den Möbelverbänden, dem Netzwerks<br />
„Bang“, dem Kreis Herford sowie<br />
verschiedenen Kreditinstituten.<br />
www.vhk-herford.de<br />
76 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong>
Germania<br />
Attraktive Programme<br />
Von Ende September bis Ende des<br />
Jahres veranstaltet Germania wieder<br />
seine Showroom-Tage in Schlangen.<br />
„Wir werden den Fokus in diesem Herbst<br />
noch einmal stark auf Neuentwicklungen<br />
für das Jahr 2022 legen. In Zusammenarbeit<br />
mit unseren Handelspartnern<br />
entwickeln wir neue Programme, um im<br />
Mai die nächsten Showroom-Tage und im<br />
September 2022 die nächste M.O.W. mit<br />
bekannter Lieferfähigkeit zu bestreiten“,<br />
sagt Geschäftsführer Christian Pauly (u.).<br />
„Außerdem fokussieren wir uns immer<br />
stärker auf die Themen Nachhaltigkeit und<br />
Digitalisierung.“ www.mygermania.com<br />
Dr. Wieselhuber & Partner, VDM und Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW<br />
„Let‘s talk Möbel“ über Lean und Robotik<br />
Ist die smarte Fabrik in der Möbelbranche schon Realität oder noch Zukunftsmusik?<br />
Diese Frage diskutierten jüngst beim W&P-Digital-Format „Let´s talk Möbel“,<br />
veranstaltet mit dem VDM und den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie NRW,<br />
rund 40 Entscheider:innen aus Hersteller-, Handels- oder Zuliefererunternehmen<br />
mit namhaften Branchenvertretern. „Das vergangene Jahr hat gezeigt: Sichere<br />
Lieferfähigkeit ist das Thema der Industrie! Denn Wartezeiten sind inzwischen ein<br />
Killer für die Endkunden – und smarte Wertschöpfungsketten damit ein Muss für<br />
Player, die wettbewerbsfähig aufgestellt sein wollen“, erklärte Gastgeber Dr. Timo<br />
Renz, W&P Partner und Branchenkenner, einleitend. Jan Kurth, Geschäftsführer<br />
des VDM und der Verbände der Holz- und Möbelindustrie, beurteilt die Perspektiven<br />
und Chancen nach der dritten Welle durchaus positiv: „Ich glaube, dass wir an zwei<br />
Ecken gewinnen können: im Inland durch den bleibenden Fokus auf das Thema<br />
Einrichten und im Ausland aufgrund des riesigen Potenzials, was die Steigerung der<br />
Exportquote angeht!“ Die Möbler selbst beurteilen ihre Produktionsstrukturen unterschiedlich.<br />
Während Ulrich Bühler, Gruppenleitung Marketing & Vertrieb der Egger<br />
Unternehmensgruppe, auf smarte, digitale Prozesse setzt, stellte Holger Hanhardt,<br />
Geschäftsführer der Hartmann Möbelwerke, die als handwerklich geprägtes Unternehmen<br />
mit Naturprodukten arbeiten, klar, dass die Themen Lean und Robotik in<br />
der Produktion sicher nie höchste Priorität haben werden. www.wieselhuber.de<br />
Cabinet<br />
Das Wunschmotiv als Front<br />
Bei der Gestaltung individueller Stauraum-Lösungen geht<br />
Cabinet jetzt noch einen Schritt weiter. Verbraucher:innen<br />
können bei der Gestaltung ihres Schrankes nicht nur zwischen<br />
unterschiedlichen Farben oder Materialien wählen und das<br />
Innensystem nach eigenen Vorlieben planen, es ist jetzt auch<br />
möglich, mit „Cabiprint“ die Front persönlich zu gestalten. So<br />
bringt die Kerpener Schrankmanufaktur jedes Wunschmotiv vom<br />
Urlaubsfoto über eigene Zeichnungen bis zu Detailaufnahmen<br />
auf das Möbel. Für die Realisierung mit „Cabiprint“ stehen<br />
insgesamt drei verschiedene Oberflächen zur Auswahl: Für eine<br />
elegante Wirkung wird das Wunschbild hinter Glas aufgebracht.<br />
Eine besondere Haptik bietet der Druck auf Stoff. Wer es minimalistischer<br />
mag, kann eine kratzfeste Folie mit einer klaren<br />
Oberfläche und einer präziser Farbwiedergabe wählen.<br />
www.cabinet.de<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 77
ZKZ 4937<br />
7/8 I 20<strong>21</strong><br />
MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />
Open Air<br />
Die Trendsetter – von Sonnenschutz<br />
über Easy Living bis zur Gartenküche<br />
Foto: Doppler<br />
SPECIAL<br />
/// Kettler Home & Garden: Virtueller Showroom-Besuch /// Niehoff: Drei neue Stilwelten /// Gardiente:<br />
Alle Infos zur Gartenmesse im September /// Doppler: Emotional und langlebig /// Schaffner: Ganz nah am<br />
Kunden /// Weishäupl: Kooperation mit Rose Bikes /// W. Schillig: Jetzt auch mit Polstermöbeln für draußen
OUTDOOR<br />
Foto: Cassina „Trampoline“, Design Patricia Urquiola. De Pasquale und Maffini Campain<br />
Wohnzimmer<br />
ohne Wände<br />
Top-Themen<br />
in diesem Outdoor-Special:<br />
Open Air-Trendsetter:<br />
Top für die Draußenzeit<br />
Gardiente-Preview:<br />
Projektleiterin Verena<br />
Westpfahl im Interview<br />
Weißhäupl und Rose Bikes:<br />
„Perfect Match“<br />
Showroom-Besuche:<br />
Zu Gast bei Niehoff und Kettler<br />
Schaffner AG:<br />
Ganz nah am Kunden<br />
ZUM TITEL<br />
Doppler holt mit der „Alu-Wood“-Serie die<br />
Emotion von Holzstockschirmen zurück. Durch<br />
den Materialmix sind die Newcomer aber so<br />
beständig und pflegeleicht wie Metallschirme.<br />
Die Beziehung zum eigenen Zuhause – und hier momentan<br />
besonders zu Balkon, Terrasse und Garten – hat<br />
sich durch Corona nachhaltig verändert. Die gestiegene<br />
Wertschätzung spiegelt sich im Budget für die Möblierung<br />
und Ausstattung wider. Das sorgt auch im zweiten<br />
Pandemie- Sommer für gute Stimmung auf Anbieterseite.<br />
Und der Markt verspricht Potenzial. Sicher ein Grund für<br />
den Einstieg von W. Schillig in den Outdoor bereich. Wie<br />
Pilze schießen zudem Outdoorküchen anbieter aus der<br />
Erde, weil Kochen und Feiern mit Familie und Freunden<br />
angesagter Lifestyle ist. Vergleichbar mit den Open Air-<br />
Wohnzimmern, deren Möbel so bequem und funktional<br />
wie drinnen sein sollen, darf auch die Küche im Freien<br />
gern mit Kühlschrank und Geschirrspüler ausgestattet<br />
sein – hochwertige Grills sind ohnehin bereits Standard.<br />
Und trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein. Sorgen<br />
bereiten den Gartenmöbel herstellern und -importeuren<br />
die gestiegenen Container- und Rohstoffpreise sowie<br />
die Beschaffung. Wenn der Vorlauf für Teakholz mittlerweile<br />
ein Jahr im Voraus beträgt, wird deutlich, wie<br />
langfristig geplant und geordert werden muss. Reichlich<br />
Gesprächsstoff für die Gardiente, wo sich die Branche<br />
vom 5. bis 7. September trifft. Ich freue mich darauf.<br />
<br />
SUSANNE KRAFT<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 89
OUTDOOR<br />
Top-Sonnenschutz Funktional müssen immer beweglichere Sonnenschirme<br />
und Markisen sein und zunehmend auch schick. Neu bedruckt<br />
Markilux Markisenstoffe im digitalen Direktdruck mit wetterbeständigen<br />
Latexfarben. Im Durchlicht zeigt die Tuchunterseite coole „Smart Art“-Motive.<br />
Open Air-<br />
Trendsetter<br />
Die Draußenzeit lässt sich mit<br />
dem richtigen Equipment noch<br />
mehr genießen. In dieser Saison<br />
sind Balkon- und Terrassenmöbel<br />
angesagt, die genauso gemütlich<br />
sind wie die im Wohnzimmer<br />
drinnen. Und gekocht, nicht mehr<br />
„nur“ gegrillt, wird am liebsten<br />
in einer Outdoorküche. Voilà, das<br />
sind unsere Trendsetter.<br />
Accessoires de<br />
Luxe Ob beleuchtete,<br />
per App steuerbare<br />
„Elho“-Pflanzgefäße<br />
oder spannende<br />
LED-Lichtlösungen,<br />
Stimmungsmacher sind<br />
gefragt und Accessoires<br />
wie Teppiche<br />
und flauschige Decken<br />
und auch klassische<br />
Windlichter.<br />
90 möbel kultur 7/8/20<strong>21</strong><br />
Hochwertiger Materialmix Die Zeit im Freien ist kostbar, deshalb dürfen es jetzt auch die Möbel sein.<br />
Angesagt ist die Kombination von Metall, Holz und wetterfestem Geflecht. Hingucker sind die „Vera“-Stapelstühle<br />
mit Flechtung aus Stringflex-Schnur sowie der Esstisch „Charlie“ mit Platte in Bootsform, beide Solpuri.
Daybed Es ergänzt Sofa und Sessel und<br />
ist jetzt auch immer öfter im Freien anzutreffen.<br />
Das „Pollux Lounge“-Modell von<br />
Zebra zeichnet sich durch eine komfortable<br />
Rückenverstellung aus, die es zum<br />
perfekten Ort für Tagträumereien macht.<br />
Anzutreffen sind Daybeds häufig auch mit<br />
fester Überdachung oder in Muschelform<br />
mit ausklappbarem Sonnensegel.<br />
Outdoorküche Nachdem jahrelang bei Grillgeräten<br />
„aufgerüstet“ wurde, ist nun das „Drumherum“<br />
dran. Das Kochen im Freien transportiert pures<br />
Urlaubsfeeling, besonders wenn die Gartenküche von<br />
Hauser Naturstein (Foto) stammt. Die Zahl der Anbieter<br />
auch individuell konfigurierbarer Freiluftküchen<br />
in jedem Preissegment ist rasant gestiegen.<br />
Indoor goes outdoor Wie ein Wohnzimmer für<br />
draußen mutet die großzügig-dimensionierte Lounge-Landschaft<br />
von Vetsak an. Gemütlich wie drinnen soll es sein,<br />
nur dass die Materialien widerstandsfähiger sind.<br />
Schaukeln Sich sanft bewegen, ob<br />
in der Hängematte – hier das XXL-Modell<br />
„Fat Hammock“ von Amazonas –,<br />
einer modernen Hollywoodschaukel<br />
oder einem Stuhl auf Kufen ist wunderbar<br />
entspannend! Auch Hängesessel,<br />
die an einem Baum oder in einem<br />
Gestell baumeln, sind zurzeit Trend.<br />
7/8/20<strong>21</strong> möbel kultur 91
13 HERSTELLER / 8 LOCATIONS / 1 TERMIN<br />
DAS MESSEEVENT IN OSTWESTFALEN VOM 19. BIS 23. SEPTEMBER 20<strong>21</strong><br />
EIN GUTES<br />
STÜCK<br />
ZUHAUSE<br />
MOEBEL-MEILE.COM<br />
MOEBEL-MEILE.COM<br />
13 Unternehmen, unendlich viele Ideen für das Zuhause: Auf der Möbelmeile erleben Sie, wie die Möbelbranche #Authentizität,<br />
#Vielfalt und #Geborgenheit in stilvolle Möbel übersetzt – und welche Lösungen die Branche für das Zuhause der Zukunft bietet. Und<br />
zwar endlich wieder vor Ort mit echten Gesprächen und haptischen Erlebnissen. Besuchen Sie uns vom 19. bis 23. September 20<strong>21</strong>!