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FOKUS INTERVIEW<br />

DATENCENTER<br />

Cloud-Infrastrukturen aufgebaut werden und Firmen<br />

ihre verbleibenden Rechner gern Cloud-nah<br />

betreiben wollen. Dieser Trend wird sich in den<br />

nächsten Jahren fortsetzen.<br />

Drei Ihrer Rechenzentren stehen in Zürich.<br />

Die Schweiz ist gemäss einer Studie von<br />

CBRE unter den Top Ten und Zürich die<br />

Nummer sechs in Europa. Woher kommt<br />

diese starke Stellung?<br />

Der Schweizer Wirtschaftsmarkt ist geprägt von internationalen<br />

Unternehmen, die sich durch ein gesundes<br />

Wachstum auszeichnen. Von den 2000 grössten<br />

Firmen der Welt haben 44 ihren Hauptsitz in der<br />

Schweiz. Weitere Argumente sind die gute Infrastruktur<br />

und eine seriöse Geschäftsmentalität.<br />

Was war der Grund für den Aufbau<br />

in Zürich?<br />

Als wir unsere erste Filiale in Zürich eröffneten, gab<br />

es hierzulande nur wenig Präsenz der grossen Cloud-<br />

Provider, die damals damit beschäftigt waren, ihre<br />

Rechencenter in Städten wie Dublin, Marseille, Amsterdam<br />

und Frankfurt am Main aufzubauen. Mit der<br />

zweiten Welle, die Ende 2019 begonnen hat, sind die<br />

grossen Cloud-Anbieter auch in die Schweiz gekommen.<br />

Einer der Treiber dafür waren die lokalen Gesetze<br />

zur Datenhaltung.<br />

Warum wurden Rechencenter zuerst in<br />

mittelgrossen Städte wie Dublin, Marseille,<br />

Amsterdam gebaut?<br />

Weil all diese Städte an Häfen liegen, wo die Seekabel<br />

aus Amerika, Asien und Afrika ankommen.<br />

BIOGRAPHIE<br />

HANS JÖRG<br />

DENZLER<br />

bringt über 20 Jahre<br />

Führungserfahrung aus<br />

der Industrie- und<br />

Telecom-Branche mit.<br />

Vor Interxion war er<br />

sieben Jahre als Managing<br />

Director der Colt<br />

Technology und vier<br />

Jahre im Management-<br />

Board der Sunrise<br />

Communication tätig.<br />

Er verfügt sowohl über<br />

breite Kenntnisse in<br />

den Bereichen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie<br />

als auch ausgezeichnete<br />

Beziehungen zu den<br />

nationalen- und internationalen<br />

Kunden.<br />

Seine langjährige Erfahrung<br />

und seine ausgeprägten<br />

Kenntnisse<br />

des Schweizer Marktes<br />

sind für Interxion in der<br />

Schweiz sehr wertvoll.<br />

Und wie fällt der Vergleich zu anderen<br />

europäischen Standorten aus?<br />

In Europa gehört die Schweiz, neben Deutschland<br />

und den Niederlanden zu jenen Ländern, in denen die<br />

meisten Rechencenter gebaut werden.<br />

Elektrizitätskosten sind ein wichtiger Faktor.<br />

Wie steht die Schweiz im internationalen<br />

Vergleich da?<br />

Bei diesen Kosten liegen wir im Mittelfeld. Unser<br />

Vorteil ist, dass die Elektrizitätswerke in der Schweiz<br />

uns den nötigen Strom zur Verfügung stellen müssen.<br />

Anbieter in anderen Ländern haben diesen Luxus<br />

nicht. Übrigens wird gerade direkt nebenan ein neues<br />

Unterwerk gebaut.<br />

Gemäss Ihren Firmenangaben besitzen,<br />

kaufen, entwickeln und betreiben Sie<br />

Rechenzentren. Bedeutet dies, dass Sie<br />

immer die ganze Wertschöpfungskette<br />

kontrollieren – von der Liegenschaft bis<br />

zum Betrieb der Rechner?<br />

Wir bauen und betreiben unsere Rechencenter, das<br />

bedeutet, wir vermieten leere Räume, welche die<br />

Kunden mit ihrer Infrastruktur füllen. Dagegen haben<br />

wir mit der Datenverwaltung bzw. dem Datenmanagement<br />

nichts zu tun, das machen unsere Kunden<br />

in Eigenregie.<br />

Gibt es – gerade in Bezug auf den Bau und<br />

das Eigentum an der Liegenschaft – alternative<br />

Modelle, z. B. die Miete von Flächen?<br />

Die Kosten für den Bau eines Rechencenters setzen<br />

sich zu zwei Dritteln aus der technischen<br />

6<br />

IMMOBILIA / August 2021

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