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Credit Suisse bulletin, 2011/01
Credit Suisse bulletin, 2011/01
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Invest<br />
l<br />
I nvest<br />
Wirtschaft, Märkte und Anlagen<br />
Wirtschaft<br />
Zinsen und<br />
Obligationen<br />
Währungen<br />
Aktienmärkte<br />
Rohstoffe<br />
Immobilien<br />
Wir erwarten ein weiteres<br />
Jahr mit starkem Wachstum.<br />
Die Dynamik nimmt<br />
vor allem in den Industrieländern<br />
zu. Die Infl ation<br />
steigt insbesondere in<br />
Schwellenländern weiter.<br />
Gegen Ende 20<strong>11</strong> ist<br />
mit ersten Zinsschritten<br />
der EZB und SNB zu<br />
rechnen. Die langfristigen<br />
Zinsen nehmen dies<br />
vorweg. Obligationen<br />
bleiben unter Druck.<br />
Wir erwarten einen eher<br />
schwächeren US-Dollar<br />
gegenüber dem EUR und<br />
asiatischen Währungen.<br />
Der Franken hat seinen<br />
Höchststand gegenüber<br />
dem EUR erreicht.<br />
Starkes Wachstum,<br />
starke Unternehmensbilanzen,<br />
vernünftige<br />
Bewertungen und zunehmender<br />
Risikoappetit<br />
stützen Aktien. Das<br />
Hauptrisiko sind Zinserhöhungen.<br />
Die globale Nachfrage<br />
nach Rohstoffen nimmt<br />
weiter zu, aber wir erwarten<br />
zunehmende Preisausschläge.<br />
Das Risiko<br />
sind auch hier höhere<br />
Zinsen.<br />
Schweizer Immobilien sind<br />
nur in einigen Regionen<br />
überteuert. Wir erwarten<br />
20<strong>11</strong> trotz zunehmenden<br />
Angebots weitere Preiserhöhungen.<br />
Die Turbulenzen in Libyen haben zu einem<br />
Sprung bei den Ölpreisen und einem<br />
Rückschlag an den Aktienmärkten geführt.<br />
Müssen wir nun mit einem Szenario wie<br />
1973 oder 1990 rechnen, als Kriege in<br />
Nahost zu einem Ölschock und bald darauf<br />
zu einer Rezession führten? Wir denken<br />
nicht, denn das Risiko scheint relativ gering,<br />
dass die wichtigsten Ölexportländer im<br />
Golf ernsthaft destabilisiert werden.<br />
Gerade weil sie ihre unzufriedenen Bevölkerungsschichten<br />
unterstützen müssen,<br />
werden Länder wie Saudi Arabien und Iran<br />
ihre Erd ölförderung sogar forcieren. Das<br />
Wachs tum der Weltwirtschaft sollte also<br />
kaum beeinträchtigt werden und die Inflation<br />
nur temporär ansteigen. Deshalb<br />
bleiben wir im Moment in unserer Anlagestrategie<br />
auch bei einer Übergewichtung<br />
von Aktien. Einige Lehren lassen sich aber<br />
aus den jüngsten Entwicklungen doch<br />
ziehen: Erstens sind politische Entwicklungen<br />
für Anleger ebenso wichtig wie wirtschaftliche.<br />
Zweitens sind politische Systeme,<br />
die nicht demokratisch verankert<br />
sind, längerfristig instabil. Drittens ist der<br />
Zeitpunkt politischer Änderungen ebenso<br />
schwierig zu prognostizieren wie derjenige<br />
der wirtschaftlichen. Viertens bleibt die<br />
Abhängigkeit von fossilen Energieträgern<br />
eine der primären Fussangeln für unser<br />
Wirtschaftssystem.<br />
Foto: Ed Darack, Corbis<br />
Dr. Oliver Adler<br />
Leiter Global Economics<br />
Credit Suisse <strong>bulletin</strong> 1/<strong>11</strong>