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Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...

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In einem Familienzentrum finden die Sprechstunden der Erziehungsberatungsstelle 14-tägig statt, Wartezeiten für<br />

die Familien gibt es nicht. Da für die Sprechstunden jeweils ein ganzer Tag angesetzt ist, bleibt auch Zeit für<br />

spontane Erstgespräche. In der Regel werden diese jedoch geplant und von der Leiterin in einer Liste vorge-<br />

merkt. Es können jeweils zwei Termine am Vor- und am Nachmittag belegt werden. Ein System für eine anonyme<br />

Anmeldung gibt es noch nicht.<br />

Eltern, deren Kinder sich in der Einrichtung auffällig verhalten, werden von den Erzieherinnen zu einem Erstge-<br />

spräch mit der Erziehungsberatung animiert. Es kommen aber auch Eltern in die Sprechstunde, die sich Rat bei<br />

anderen Problemen, bspw. mit älteren Geschwisterkindern, holen. Externe Eltern erreicht man aktuell noch nicht,<br />

ist aber bestrebt, das Angebot im Sozialraum bekannt zu machen.<br />

Für einen niederschwelligen Einstieg soll künftig auch die Beteiligung der Beraterin am Elternfrühstück sorgen,<br />

wo sie in unregelmäßigen Abständen zu Erziehungsthemen informieren will. Sie steht darüber hinaus auch im<br />

Team zu kollegialen Fallberatungen <strong>zur</strong> Verfügung und bietet zusätzlich ca. zwei- bis dreimal Mal im Jahr Eltern-<br />

abende an. Dieses Angebot wurde vertraglich zwischen der Erziehungsberatungsstelle und dem Jugendamt<br />

geregelt und in der Kommune allen Familienzentren bereitgestellt.<br />

Den Aufbau der Kooperation mit der Erziehungsberatungsstelle unterstützt das Jugendamt nicht nur finanziell,<br />

sondern auch ganz praktisch. Auf Initiative des Jugendamtsleiters trafen sich die Leitungen von Erziehungsbera-<br />

tungsstelle und den drei Familienzentren, um die erforderlichen Beratungskapazitäten zu ermitteln und die prakti-<br />

sche Umsetzung für alle einheitlich festzulegen. Qualität und Erfolg des Angebotes sollen künftig regelmäßig bei<br />

Auswertungsgesprächen im Jugendamt reflektiert werden. Das Beratungsangebot ist für alle Familien gedacht,<br />

auch solche außerhalb der Einrichtungen. Deshalb wurde es im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und<br />

so einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.<br />

► Offene Sprechstunden als erfolgreiches Modell – eingebunden in gezielte Ansprache der<br />

Familien<br />

Bei weniger als der Hälfte der Beispieleinrichtungen trafen wir auf weitere Beratungsangebote wie<br />

Schuldnerberatung, Migrationsberatung, Allgemeiner Sozialdienst etc. Häufig wird auch eine Mütter-<br />

oder Kurberatung angeboten, und in einigen Familienzentren stehen regelmäßig Hebammensprechstunden<br />

auf der Agenda. In zwei Fällen kann sogar auf eine Hebamme mit eigener Zuwanderungsgeschichte<br />

<strong>zur</strong>ückgegriffen werden, wodurch diese Beratungsangebote insbesondere einen guten Zulauf<br />

von jungen türkischstämmigen Familien verzeichnen können. Die Einrichtungen halten darüber hinaus<br />

neben den offenen Sprechstunden weitere Beratungsangebote qua Vermittlung bereit. Als sehr hilfreich<br />

erwies sich das Verzeichnis der Beratungsstellen, das, abgelegt als Adressenordner oder Hängekartei,<br />

seit der Pilotphase existiert und immer wieder zu Rate gezogen wird.<br />

Die erzwungenen Karteien bringen es total!“ Das während der Pilotphase angelegte Hängekarteisystem bietet<br />

dem gesamten Team schnell eine Übersicht über sämtliche Beratungs- und Bildungsangebote in der Umgebung<br />

und bewährt sich, wegen der guten Handhabbarkeit, in der Praxis des Familienzentrums fast täglich. Die richtigen<br />

Informationen liegen für alle übersichtlich vor und sind im Bedarfsfall schnell <strong>zur</strong> Hand. Viele Informationen hätten<br />

die Eltern früher nicht erreicht, heute dagegen ist es mit einem Handgriff möglich, passgenau Anschriften von<br />

Anlaufstellen für Eltern bereitzustellen.<br />

Vor allem profitieren Eltern wie Fachkräfte von den kurzen Wegen, die sich aufgrund breit gefächerter<br />

Kooperationen ergaben. Durch die Vernetzung im Stadtteil können die Familienzentren ihren Bekanntheitsgrad<br />

außerdem deutlich erhöhen, so dass sie im Bedarfsfall schnell auf Unterstützung <strong>zur</strong>ückgreifen<br />

können. Die Familienzentren haben durchweg ein umfangreiches Unterstützungsnetzwerk,<br />

das sie zum Wohle der Familien kurzfristig mobilisieren können.<br />

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