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Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...

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„Es war zwar sehr anstrengend, aber auch total spannend. Man war nicht im gleichen Trott und hatte viel davon,<br />

sich beruflich weiter zu entwickeln. Das Team motiviert sich gegenseitig, alle ziehen an einem Strang, keiner<br />

musste für sich allein arbeiten." Damit die Belastungen so gering wie möglich blieben, sorgte die Leitung dafür,<br />

dass Ausfallzeiten, die durch zusätzliches Engagement entstanden, von Ergänzungskräften abgefedert wurden.<br />

Auch das Qualitätsmanagement (des Trägers), das eine für alle nachvollziehbare, regelmäßige Überprüfung des<br />

Fortschritts bot, war in diesem Prozess unverzichtbar. Die Leiterin konnte sich zudem in den monatlichen Lei-<br />

tungsrunden (ein Treffen der Leitungskräfte aller Einrichtungen des Trägers) Rückendeckung und Anregungen<br />

holen. Eine solche Struktur vermittelte auch in schwierigen Phasen Orientierung. "Das A und O war für uns die<br />

Planung. Wir haben uns von Anfang an Prioritäten gesetzt. Da uns die Qualität unserer pädagogischen Arbeit<br />

sehr wichtig ist, stand ihr Erhalt an erster Stelle, und die Aufgaben des Familienzentrums wurden damit verbun-<br />

den.“<br />

Auf neue Themen und Schwerpunkte konnten sich die Mitarbeiterinnen in der Regel durch Fortbildung vorberei-<br />

ten, die im Rahmen der Mitarbeitergespräche stärkenorientiert festgelegt wurden. So hatte sich eine Mitarbeiterin<br />

auf das Gebiet ‚Ernährung’ spezialisiert. Das hatte <strong>zur</strong> Konsequenz, dass sie neben der Gesundheitsförderung im<br />

Kita-Alltag auch in der Elternbildung für dieses Thema verantwortlich war und zudem themenbezogene Teamtage<br />

organisierte. Ähnlich lief es mit den Themen Kinderschutz und Sprachförderung.<br />

Zwei Kolleginnen ließen sich zu Kursleiterinnen für „Starke Eltern – starke Kinder“ ausbilden und boten den Kurs,<br />

wegen der enormen Nachfrage, mehrmals im Jahr an. Außerdem können sie, dank der Qualifizierung, zukünftig<br />

nicht nur in der eigenen Einrichtung tätig werden, sondern auch extern als Honorarkräfte arbeiten. Das Thema<br />

Kindertagespflege hat die Leiterin selbst übernommen, daneben war sie überwiegend mit Managementaufgaben<br />

beschäftigt.<br />

Auch in einem sehr stark von Familien mit Zuwanderungsgeschichte (ca. 90%) geprägten Wohnumfeld<br />

musste sich das gesamte Team engagieren, um erfolgreich zu sein. Hier lag der Schlüssel zum<br />

Erfolg des Familienzentrums u.a. in den Händen von drei türkischstämmigen Mitarbeiterinnen, die das<br />

Vertrauen der Familien genossen und auf unkomplizierte Weise Kontakt ohne sprachliche Barrieren<br />

herstellen konnten. Sie übernahmen die Begleitung der Elternschule und der Familienberatung, um<br />

hier den Zugang für türkischsprachige Familien zu erleichtern. Von anderen Familienzentrumsaufgaben,<br />

z.B. der Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, wurden sie stattdessen von der Leiterin<br />

weitgehend entlastet.<br />

► Informationsfluss im Team muss organisiert werden<br />

Durch die Spezialisierungen Einzelner im Team wird es immer wichtiger, den Informationsfluss in<br />

Gang zu halten. Die Einrichtungen nutzen dazu unterschiedliche Wege. In aller Regel stehen Familienzentrumsbelange<br />

regelmäßig auf der Tagesordnung von Dienstbesprechungen, teilweise führt man<br />

intensive Gespräche auch in kleineren Teamrunden.<br />

Transparenz über die Entwicklungsschritte wird durch regelmäßige Besprechungen der Teams bzw.<br />

Gruppenleiterinnen und die Protokollierung der Ergebnisse geschaffen. Wichtig ist auch, die Informationen<br />

möglichst schnell an alle, ob Team oder Familien, weiterzugeben. In einem Team hatten sich<br />

die Mitarbeiter/innen nicht nur zum Anfertigen der Protokolle verpflichtet, sondern auch zum Lesen.<br />

Jede/r war hier selber in der Pflicht, für seine Informationen zu sorgen, der Protokollordner musste von<br />

allen wöchentlich eingesehen und abgezeichnet werden.<br />

Es gab Dinge, die von allen gemeinsam geplant wurden, aber auch solche, von denen die Mitarbeiterinnen<br />

lediglich Kenntnis erhielten. Je größer das Team, desto mehr Bedeutung fiel den Großteamsitzungen<br />

zu, die meist einmal monatlich, manchmal aber auch seltener stattfanden. Auch so genannte<br />

pädagogische Tage rückten das Familienzentrum thematisch häufig in den Mittelpunkt. Ein Teil der<br />

Leiter/innen war bestrebt, unter dem Druck von befürchteten Personalkürzungen künftig die Aufgaben<br />

auf noch mehr Schultern zu verteilen und auch Erzieherinnen einbeziehen, die sich bislang noch im<br />

Hintergrund gehalten hatten.<br />

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