24.12.2012 Aufrufe

Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...

Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...

Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

tung durch eine geringfügig beschäftigte Arbeitskraft erhielt, deren Stellenprofil neben schriftlichen<br />

Arbeiten unter anderem auch Terminabstimmung, Vorbereitung von Flyern und Aushängen und Kursen<br />

sowie Koordination der Raumbelegung vorsieht. In einem der Fälle behielt eine Leiterin zwar als<br />

Person ihre volle Freistellung, das Stundenkontingent wurde jedoch nur noch <strong>zur</strong> Hälfte der Einrichtung<br />

zugerechnet; darüber hinaus sollte sie künftig in diesem Rahmen auch Koordinierungsaufgaben<br />

für andere Familienzentren wahrnehmen. Eine andere Leiterin übernahm Aufgaben im Rahmen der<br />

Familienbildung. Diese Aufgaben in Koordinierung und Bildung bedeuten zwar auch eine zeitliche<br />

Belastung und zweifellos eine Reduzierung der vorher durch eine volle Freistellung vorhandenen Kapazitäten.<br />

Nach Einschätzung der Betroffenen sind diese Aufgaben jedoch leichter mit der Leitungsaufgabe<br />

vereinbar als die Übernahme von Verantwortung für eine Kindergruppe<br />

► Träger stellen vielfach die Leitungsfreistellung sicher<br />

In mehreren Fällen gibt es offenkundig trägerinterne Regelungen. In zwei Fällen berichten Einrichtungen,<br />

die an einem Verbund beteiligt sind, dass die Träger unterschiedlich agieren: In beiden Fällen<br />

gab es Partnereinrichtungen etwa gleicher Größe, wobei jeweils in einem Teil der Einrichtungen die<br />

Freistellung abgebaut wurde, während sie bei anderen – in anderer Trägerschaft – erhalten blieb.<br />

Dass die Träger die Freistellung auch dann aufrecht erhalten, wenn sich aus der Berechnungsgrundlage<br />

des KiBiz eine Reduzierung ergeben würde, trifft zumindest in der mit der Abfrage erfassten<br />

Stichprobe auf die Mehrheit der Familienzentren zu. Unter den neun Einrichtungen, die weiterhin eine<br />

volle Freistellung haben, befindet sich kaum eine, bei der sich dies aus der Berechnungsgrundlage<br />

des KiBiz ergeben würde. Grundlage ist also die Entscheidung des Trägers. In einem anderen Fall<br />

schichtete der Träger die errechneten Freistellungskontingente zwischen seinen Einrichtungen um, so<br />

dass Familienzentren über mehr Stunden verfügten und die Freistellung aufrecht erhalten werden<br />

konnte, während andere Einrichtungen mit weniger Stunden auskommen mussten. Wieder andere<br />

Einrichtungen gaben an, dass ihre Träger die Freistellungen aufrecht erhalten würden, ohne dass<br />

ihnen die Finanzierungsform im Einzelnen bekannt war. In anderen Fällen schließlich ergaben sich<br />

dadurch Lösungen, dass durch erweiterte Öffnungszeiten oder die Aufnahme von unter Dreijährigen<br />

zusätzliche Mitarbeiter/innen eingestellt wurden, so dass faktisch Freistellungen erhalten blieben, allerdings<br />

mit einer veränderten Struktur der Einrichtung.<br />

Insgesamt zeigt sich ein breiter Konsens darüber, dass eine Freistellung der Leitung – oder bei sehr<br />

kleinen Einrichtungen zumindest eine Teilfreistellung – für die Arbeit als Familienzentrum erforderlich<br />

ist. Die verschiedenen trägerinternen Regelungen deuten darauf hin, dass diese Auffassung auch von<br />

den Trägern – ob frei oder öffentlich – weitgehend geteilt wird. In einigen Fällen wurde auch darüber<br />

berichtet, dass Jugendämter – teils offiziell, teils informell – die Träger darauf hinweisen, dass sie die<br />

Sicherstellung einer Leitungsfreistellung als wichtiges Auswahlkriterium für die Benennung von künftigen<br />

Familienzentren ansehen.<br />

3.3.3 Fazit<br />

Leitungsaufgaben im Familienzentrum folgen häufig einer anderen, neuen Zeit- und Aufgabenstruktur<br />

als bei einer klassischen Kita. Mit dem Begriff Managerin kann sich daher die Mehrheit der befragten<br />

Leitungskräfte identifizieren. Nur wenige klagten, alle aber erwähnten, dass sich vor allem die Arbeitszeit<br />

verdichtet habe, weil viele neue Aufgaben hinzugekommen, die Belastungen aus dem Kerngeschäft<br />

aber nicht geringer geworden sind. Die zusätzliche zeitliche Belastung wird bei einem Viertel<br />

bis einem Drittel der Arbeitszeit verortet, dennoch sind kaum zusätzliche zeitliche Ressourcen hinzugekommen.<br />

Nach Inkrafttreten des KiBiz sorgt ein Teil der Träger für den Erhalt der Freistellungen,<br />

weil vielfach die Meinung vertreten wird, dass eine Leitungsfreistellung in einem Familienzentrum unabdingbar<br />

ist.<br />

Die Stimmung unter den Leiter/inne/n ist insgesamt nach wie vor positiv, trotz vielerlei Hinweise auf<br />

zusätzliche Belastungen. Es überwog das Interesse an neuen Aufgaben, die insbesondere von Lei-<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!