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Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...

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Insgesamt waren in der kurzen Zeit von zwei Jahren die Bildungseffekte noch nicht direkt in den Einrichtungen<br />

zu spüren. Wohl aber wurde in Einzelfällen über eine neue Offenheit der Eltern gegenüber<br />

den Erzieher/innen berichtet. Neuerdings zeigten sich viele Eltern deutlich mitteilsamer und ließen die<br />

Teammitarbeiter/innen an vielen Alltagsbegebenheiten teilhaben. Obwohl die Freude überwog, merkten<br />

die Erzieher/innen an, dass das neue Kommunikationsverhalten der Eltern auch mehr Zeit in Anspruch<br />

nehme.<br />

Nicht alle Auswirkungen und Erfolge, die sich aus den neuen Angeboten ergeben, sind immer gleich<br />

offensichtlich, vielfach zeigen sich Fortschritte erst im Detail. Eines der Teams betont daher, dass man<br />

besonders auf die kleinen Anzeichen von Erfolgen achten muss. Um künftig mehr Aufschlüsse über<br />

die Zufriedenheit der Eltern mit den Angeboten zu gewinnen und systematisch zu erfassen, ist in mehreren<br />

Einrichtungen eine niederschwellige Erfolgsbewertung durch Eltern und Team geplant. Zwar<br />

wurden auch bisher vielfach schon im Anschluss an die Kurse Bewertungsbögen verteilt, ausgefüllt<br />

wurden sie von den Eltern aber nur selten.<br />

Eine Stadtteilmanagerin gab zu bedenken, bei einer Erfolgsbewertung auch die Rahmenbedingungen<br />

zu berücksichtigen, bspw. in einem sozial schwachen Umfeld. Dort sind andere Erfolgsparameter<br />

anzusetzen, wie etwa die regelmäßige Teilnahme der Eltern an Bildungsangeboten. Sie empfahl daher,<br />

vor allem Anwesenheitslisten zu führen und darin zwischen externen und internen Eltern zu unterscheiden,<br />

um so auch die Resonanz von Außen besser einschätzen zu können.<br />

3.2.11 Fazit<br />

Kaum ein anderes Angebot kann auf eine quantitativ derart expansive Entwicklung verweisen wie das<br />

der Familienbildung. Das Elterncafé – vor allem, wenn es organisiert und begleitet wird – stößt unter<br />

allen Bildungsangeboten auf die mit Abstand nachhaltigste positive Resonanz. Bezeichnend ist die<br />

individuelle Gestaltung der jeweiligen Zeit- und Themenpläne, was den Bedürfnissen der Eltern –<br />

überwiegend nehmen Mütter dieses Angebot wahr – entsprach.<br />

Mit Hilfe vieler unterschiedlicher Kooperationspartner wurden zahlreiche Bildungsangebote, seien es<br />

Themenabende oder Kurse, entwickelt und erprobt, allerdings häufig nicht mit dem erwarteten Erfolg.<br />

Insbesondere dort, wo aufgrund der Familienstruktur im Stadtteil eher niederschwellige Bildungsangebote<br />

gefragt sind, stießen vor allem Kursreihen <strong>zur</strong> Erweiterung der Erziehungskompetenz, wie sie<br />

das Gütesiegel vorsieht, auf wenig Resonanz. Stattdessen kommen hier niederschwellig angesetzte<br />

offene Gesprächsgruppen gut an.<br />

Auf sehr große Anteilnahme stoßen Feste und größere Veranstaltungen mit Informationscharakter, die<br />

durch die Beteiligung zahlreicher Kooperationspartner üppiger ausfallen als in der Zeit vor der Entwicklung<br />

zum Familienzentrum. Hier können sich auch multikulturelle Elterngruppen auf unkomplizierte<br />

Weise einbringen, die immer dann gut anzusprechen sind, wenn es um praktische Aktionen oder<br />

speziell auf sie zugeschnittene Angebote, z.B. Sprachkurse, geht. Einrichtungen in multikulturellem<br />

Umfeld gelingt es, ihre elternbezogenen Bildungsangebote dadurch zu ergänzen, dass sie einen Teil<br />

des Geldes für Übersetzungsdienstleistungen <strong>zur</strong> Verfügung stellen, die teilweise schon bei der Werbung<br />

nutzbringend eingesetzt werden.<br />

Viele Familienzentren kommen daher auch nach einer ersten Zwischenbilanz zu dem Schluss, dass<br />

„weniger eher mehr ist“. Ein zu großes Angebot überfordert die Eltern (vor allem zeitlich). Einige Leitungen<br />

weisen auch auf die Notwendigkeit hin, bei einer steigenden Zahl an Familienzentren die Angebote<br />

zu koordinieren, um Doppelangebote in räumlicher Nähe zu vermeiden.<br />

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