Qualitative Ergänzungsstudien zur Weiterentwick - PädQUIS Projekt ...
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die Nachfrage als stark ein. Was auf den ersten Blick ein Widerspruch zu den Beschreibungen aus<br />
den Beispiel-Familienzentren zu sein scheint, kann auch als ein Hinweis darauf gewertet werden,<br />
dass den Familienzentren die „Bedarfsweckung“ bei den Eltern vielfach gelingt. Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Familienzentren müssen erst Überzeugungsarbeit leisten; ist dies gelungen, findet das<br />
Angebot der Familienbildungsstätte auch die entsprechende Nachfrage. Darüber hinaus nehmen die<br />
Familienbildungsstätten sicher vor allem wahr, ob ihr jeweiliger Kurs ausgelastet ist; die Familienzentren<br />
hingegen haben darüber hinaus im Blick, dass sie mit einem – von vornherein auf eine begrenzte<br />
Teilnehmerzahl angelegten – Kurs immer nur einen Teil ihrer Elternschaft erreichen.<br />
Klassiker wie „Starke Eltern – starke Kinder“ oder „FUN“ werden in knapp drei Viertel der Beispiel-<br />
Familienzentren angeboten. Einige Familienzentren sind darüber hinaus selber auf Themensuche<br />
nach möglichen Kursreihen gegangen. Auf diese Weise kam, initiiert durch einen Kooperationspartner,<br />
in einer Einrichtung eine Inforeihe zu Verbraucherthemen zustande. ARGE, Gesundheitsamt,<br />
Gewerkschaft, Mieterbund und Verbraucherzentrale stellten sich bei den Eltern vor und brachten eine<br />
Menge nützlicher Informationen mit. Leider war diese Reihe nicht an allen Abenden gut besucht. „Ich<br />
denke, die Leute, die da waren, haben wirklich viel mitgenommen. Es hängt ja nicht immer an der<br />
Teilnehmerzahl, auch die Qualität der Angebote ist wichtig.“<br />
In einem anderen Familienzentrum wird in Kooperation mit der Familienbildungsstätte die Kursreihe<br />
„Familienmanagement" erprobt. Ziel der Veranstaltung ist die Vermittlung von Methoden <strong>zur</strong> Stressbewältigung<br />
und zum Zeitmanagement. Eltern sollen befähigt werden, den „alltäglichen Wahnsinn" zu<br />
analysieren, sich zeitlich bedingte Stressfaktoren bewusst zu machen und entsprechende Strategien<br />
zum Umgang damit zu entwickeln.<br />
Bei den niederschwelligen Angeboten erfreuen sich auch jene einer großen Nachfrage, die Eltern mit<br />
ihren Kindern gemeinsam wahrnehmen können, wie etwa ein Bewegungsnachmittag. In einer der<br />
Einrichtungen hängt für interessierte Eltern eine Liste aus, die allerdings, so räumt die Leiterin ein, leer<br />
bliebe, wenn nicht die Gruppenerzieherinnen beständig nachfragten. „Wir sprechen die Eltern an, und<br />
zwar immer wieder.“ Das Angebot, von Eltern und Kindern gleichermaßen geschätzt, beginnt mit einem<br />
Fitnessdrink und geht dann über in Bewegungsübungen, die so angelegt sind, dass die Familien<br />
sie ohne große Mühen zu Hause nachmachen können.<br />
► Kulturelle und kulinarische Angebote finden guten Zulauf<br />
„Liebe geht durch den Magen“, auch die zum Familienzentrum. Der kulinarische Zugang öffnet häufig<br />
alle Türen, auch zu Eltern, bspw. mit Migrationshintergrund, die sich sonst weniger gut ansprechen<br />
lassen. Eine „riesige“ Resonanz und große Bereitschaft zu aktiver Beteiligung zeigte sich bei ‚Tagen<br />
der offenen Tür’ oder Sommerfesten, bei denen sich häufig neben den Kooperationspartnern auch<br />
unterschiedliche Kulturgruppen aus dem Stadtteil der Elternschaft vorstellten. Vor allem Frauen mit<br />
unterschiedlichem kulturellem Hintergrund werden bei diesen Veranstaltungen nicht müde, „ihre Köstlichkeiten<br />
anzubieten“. In einer Einrichtung mündete letztlich die Begeisterung der Eltern für kulinarische<br />
Spezialitäten in einem interkulturellen Kochkurs unter Anleitung einer Ökotrophologin.<br />
In einer Verbundeinrichtung werden einmal monatlich abends internationale Gerichte gekocht. Ca. 20 Eltern<br />
kommen regelmäßig zu diesem niederschwelligen offenen Elternangebot unter dem Motto „Familien im Dialog"<br />
zusammen, das auch bei externen Eltern sehr beliebt ist. Das Konzept ist beteiligungsorientiert: Eine Familie<br />
übernimmt die Regie, indem sie einen eigenen Menüvorschlag einbringt. Sie stellt die Einkaufsliste zusammen<br />
und besorgt die Zutaten. Die Kosten, ca. € 5,-- pro Essen, werden auf alle umgelegt. Bei der gemeinsamen Me-<br />
nüzubereitung kommen sowohl Eltern als auch die Leiterin der Kita zwanglos auch über Erziehungsthemen mit-<br />
einander ins Gespräch.<br />
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