Die Perspektive der Familienbildungsstätten - PädQUIS Projekt ...
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► <strong>Familienbildungsstätten</strong> erreichen in Familienzentren nur einen Teil ihrer Klientel<br />
Weiterhin wurde auf die folgenden Aspekte hingewiesen:<br />
• Das Programm <strong>der</strong> Familienbildungsstätte sei so umfassend, dass immer nur ein Ausschnitt in<br />
den Familienzentren stattfinden könne. Familienbildung habe sehr viele weitere Facetten als diejenigen,<br />
die von einem Familienzentrum abgedeckt würden, darauf weist eine Familienbildungsstätte<br />
hin: „In <strong>der</strong> Familienbildungsstätte selbst begegnen sich alle Generationen mit einem sehr<br />
viel breiteren Programm als das die Familienzentren bieten können. <strong>Die</strong> Stärkung <strong>der</strong> Elternkompetenz<br />
und <strong>der</strong> Kommunikation in <strong>der</strong> Familie hört nach <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenzeit nicht auf“. Und weiter:<br />
„<strong>Familienbildungsstätten</strong> haben eine lange, gute und fachliche Tradition und <strong>der</strong>en Arbeit lässt<br />
sich nicht auf das Aufgabengebiet ‚Familienzentrum’ begrenzen. Wenn auch die Konzeption von<br />
Familienzentren die Familien als Ganzes in den Blick nehmen will, so wird sie manche Zielgruppen<br />
nicht erreichen, die dennoch zur Gruppe Familie gehören (Senioren, Alleinstehende, Familien<br />
mit jugendlichen Kin<strong>der</strong>n) - <strong>Familienbildungsstätten</strong>arbeit ist umfassen<strong>der</strong>.“<br />
• Es fehle an geeigneten Räumlichkeiten in den Familienzentren. <strong>Die</strong> Familienbildungsstätte sei<br />
häufig mit ihren eigenen Fachräumen zu weit entfernt.<br />
• Eine "Ausleerung" <strong>der</strong> Familienbildungsstätte würde allein deshalb nicht stattfinden, weil in den<br />
Familienzentren dazu gar keine ausreichenden Raumressourcen vorhanden seien. „<strong>Familienbildungsstätten</strong><br />
mit ihrer erwachsenen- und kleinkindpädagogischen Optimalausstattung, so eine <strong>der</strong><br />
befragten <strong>Familienbildungsstätten</strong>, müssten ein Ort <strong>der</strong> Elternbildung bleiben, <strong>der</strong> Standort Familienbildungsstätte<br />
sei unverzichtbar, denn die Verlagerung von Bildungsangeboten in die Familienzentren<br />
sei zwar sinnvoll, werde aber nur begrenzt möglich sein“<br />
• Das Katholische Bildungswerk arbeite faktisch schon immer an dezentralen Orten und finde durch<br />
die Familienzentren neue Bildungspartner bzw. – orte.<br />
• Positiv wird hervorgehoben, dass Eltern, die bisher schwierig zu erreichen waren, <strong>der</strong> Zugang zu<br />
Bildungsangeboten durch Ermäßigungen aus sozialen Gründen, Ratenzahlungsangeboten und<br />
Ortsnähe ermöglicht würde.<br />
• <strong>Die</strong> Fachkompetenz für die Arbeit mit Eltern sei in Kin<strong>der</strong>tagesstätten und Familienzentren deutlich<br />
weniger entwickelt als in <strong>Familienbildungsstätten</strong>, so ein weiteres Argument. <strong>Die</strong> räumliche<br />
Verlagerung allein - ohne erweiterte konzeptionelle und fachliche Kompetenzen und Ressourcen -<br />
bringe keinen verbesserten Zugang von Eltern zu Bildungsangeboten.<br />
4. Chancen und Risiken bei einer verstärkten Zusammenarbeit<br />
mit den Familienzentren<br />
Ergänzend zu den standardisierten Fragen haben die befragten <strong>Familienbildungsstätten</strong> den offenen<br />
Antwortbereich des Fragebogens umfangreich genutzt, um ihre Einschätzungen zu bestehenden<br />
Chancen und Problemen in <strong>der</strong> Kooperation mit Familienzentren zu begründen und Einzelaspekte zu<br />
vertiefen. In diesem Abschnitt soll versucht werden, diese Aussagen <strong>der</strong> <strong>Familienbildungsstätten</strong> um<br />
das eigene Selbstverständnis, ihre Rolle in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den Familienzentren, die Chancen,<br />
aber auch die Risiken unter zusammenfassenden Gesichtspunkten zu beleuchten. Teilweise wird<br />
dabei auf Ergebnisse aus den voran stehenden Abschnitten zurückgegriffen, teilweise auf weitere<br />
Kommentare aus dem Befragungsmaterial. <strong>Die</strong> Darstellung hat dementsprechend einen höheren Interpretationsanteil<br />
als in den Ergebnisteilen, die vorwiegend auf quantitativen Daten beruhen. Sie stellt<br />
den Versuch dar, aus quantitativen und eher qualitativen Daten ein erstes Gesamtbild herauszuarbeiten.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Grundidee eines Familienzentrums den Zielsetzungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Familienbildungsstätten</strong> nicht nur entspricht, son<strong>der</strong>n diese auch unterstützt:<br />
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