24.12.2012 Aufrufe

KURIER 18 - St.-Viti-Gymnasium

KURIER 18 - St.-Viti-Gymnasium

KURIER 18 - St.-Viti-Gymnasium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liebe Eltern,<br />

sehr geehrte Freunde, Förderer, Paten und Ehemalige<br />

des <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s!<br />

Das neue Schuljahr 2008/2009 hat begonnen! Am Freitag, dem 22. August sind 169 Jungen<br />

und Mädchen in den neuen Jahrgang 5 eingeschult worden, musikalisch begrüßt von<br />

der 6 B unter der Leitung von Herrn <strong>St</strong>A Seidel und vom Unterstufenchor unter der Leitung<br />

von Frau Kraatz. Die Mitglieder des Theaterworkshops im letztjährigen Jahrgang 6 führten<br />

unter der Regie von Frau <strong>St</strong>R’ Backhaus ein lustiges szenisches Spiel auf, bevor sich die<br />

sechs 5. Klassen mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern in ihre Klassenräume<br />

zurückzogen (5 F1: Frau <strong>St</strong>R’ Romer; 5 F2: Frau <strong>St</strong>R’ Giörtz; 5 F3 Herr <strong>St</strong>R Flacke; 5 L1:<br />

Frau <strong>St</strong>A’ Junk; 5 L2: Frau <strong>St</strong>R’ Jablonski; 5 L3: Frau O<strong>St</strong>R’ Reetz). Dann konnte ich noch<br />

einige Worte an die Eltern unserer Fünftklässlerinnen und Fünftklässler richten.<br />

1. Die Unterrichtssituation<br />

Im letzten <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-Kurier (Nr. 17) hatte ich<br />

Ihnen die Personalprobleme unserer Schule<br />

schon angedeutet: Mit Frau <strong>St</strong>A’ <strong>St</strong>efanie<br />

Bertram (Chemie /Biologie), Frau <strong>St</strong>A’ Sabine<br />

Hahn (Deutsch/Geschichte), Herr <strong>St</strong>A<br />

Thomas Dietz und mit Herrn <strong>St</strong>A Alexander<br />

Horn (Englisch/Geschichte) treten alle unsere<br />

neueingestellten Assessoren ihren<br />

Dienst examensbedingt erst am 1. November<br />

2008 an. Um die vorprogrammierten<br />

Unterrichtsausfälle hat die Landesschulbehörde<br />

ein Überbrückungsgeld von insgesamt<br />

20.000,00 € zur Einstellung von Vertretungslehrkräften<br />

bereit gestellt. Allerdings<br />

reicht die Summe nicht aus, um die<br />

noch fehlenden 102 <strong>St</strong>unden der vier Assessoren<br />

zu ersetzen. Von diesem Überbrückungsgeld<br />

konnten wir folgende Vertretungen<br />

einstellen:<br />

Wie schon im 2. Halbjahr des Schuljahres<br />

2007/2008 Frau Silke Kosmata – dieses<br />

Mal als Vertretung von Herrn <strong>St</strong>A Dietz in<br />

den Klassen 6 B, 7 Mu und 8 N2 im Fach<br />

Mathematik. Herr Torsten Harder<br />

(Deutsch/Geschichte) wird in der 7 A1 und<br />

7 A2 sowie in der 9 N2 und 9 Sp Frau <strong>St</strong>A’<br />

Hahn in Deutsch vertreten. Frau Schirrmacher-Münster<br />

vertritt bis zu den Herbstferien<br />

Herrn <strong>St</strong>A Horn in der 7 A2 und der 11<br />

B in Geschichte, Frau Hahn in der 7 A1 und<br />

11 D in Geschichte. Für Frau Bertram ist<br />

sie im Fach Biologie in der 5 F2, 7 A2, 9<br />

Mu und 11 D eingesprungen.<br />

Um die Unterrichtsausfälle zwischen dem<br />

Schuljahresbeginn und den Herbstferien in<br />

vertretbaren Grenzen zu halten,<br />

• hat Herr <strong>St</strong>R Nogat in der 9 UP den<br />

Mathematikunterricht von Herrn Dietz<br />

übernommen. Um ihn freizusetzen ist<br />

der Mathematikunterricht in der 9 Mu, 9<br />

Sp und 9 UP bis zu den Herbstferien<br />

auf drei <strong>St</strong>unden gekürzt.<br />

• haben Frau O<strong>St</strong>R’ Reetz, Herr <strong>St</strong>D<br />

Bramekamp und Herr <strong>St</strong>D Gerken den<br />

Deutschunterricht von Frau Hahn in der<br />

12A, den Chemieunterricht von Frau<br />

Bertram in der 12 C1 und den Physikunterricht<br />

von Herrn Dietz in der 12 C 2<br />

dankenswerterweise teilweise übernommen.<br />

Auch hier ließen sich die<br />

Freisetzungen nur durch Unterrichtskürzungen<br />

der Parallelkurse ermöglichen.<br />

• Herr <strong>St</strong>R Amann, Herr <strong>St</strong>A Salomon<br />

und Herr <strong>St</strong>R Schmidt haben die Schülerinnen<br />

und Schüler des P 5 Kurses in<br />

Englisch im Jahrgang 12 von Herrn <strong>St</strong>A<br />

Horn freundlicherweise in ihre eigenen<br />

Kurse aufgenommen und somit eine<br />

sinnvolle und termingerechte Platzie-


ung der ersten Klausur ermöglicht.<br />

Das Gleiche gilt für die Schülerinnen<br />

und Schüler des Seminarfachs Biologie,<br />

in das Frau Bertram erst nach den<br />

Herbstferien einsteigen kann.<br />

Für die in Mutterschutz befindlichen Kolleginnen<br />

Frau <strong>St</strong>R’ Koschel, Frau <strong>St</strong>A’ Meies<br />

und Frau <strong>St</strong>R’ Wagner hat die Landeschulbehörde<br />

dem <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> drei sogenannte<br />

Feuerwehrstellen mit insgesamt<br />

42 <strong>St</strong>unden genehmigt. In ihrem Deputat<br />

von 15 <strong>St</strong>unden stecken bei Frau Marion<br />

Holm (Deutsch/Kunst) die Kunststunden<br />

von Frau Koschel und die Deutschstunden<br />

der 7 N1. Frau Bredemeyer-Rodenbeck hat<br />

ebenfalls als Feuerwehrkraft den Mathematikunterricht<br />

in der 5 L1, der 7 N1 und 9 N2<br />

bis zum 31. 01. 2009 übernommen. Herr<br />

Harder hat neben der Vertretung von Frau<br />

Hahn den Deutsch- und Geschichtsunterrichtunterricht<br />

in der 5 F1 übernommen und<br />

wird aus vertragsrechtlichen Gründen Frau<br />

Kolm nach den Herbstferien in der 7 Mu im<br />

Deutschunterricht ablösen.<br />

Den gleichen Weg, den Frau Bernstorff in<br />

den letzten beiden Jahren erfolgreich beschritten<br />

hat, nämlich als Seiteneinsteigerin<br />

in den Fächern Chemie und Physik berufsbegleitend<br />

das <strong>St</strong>udienseminar in <strong>St</strong>ade zu<br />

besuchen, wird auch Herr Kellermann, von<br />

Hause aus Wirtschaftsmathematiker, beschreiten.<br />

Herr Kellermann unterrichtet die<br />

5 F2 und die 5 F3 sowie die 7 A1 und die 7<br />

A2 in Mathematik.<br />

Bis zu den Herbstferien gibt es auch Unterrichtsausfälle<br />

zu beklagen:<br />

• in der 5 L3 in Englisch und Geschichte<br />

• in der 7 A1 in Englisch<br />

• in der 7 A2 in Englisch und Chemie<br />

• in der 7 N1 in Geschichte<br />

• in der 8 N2 im Profilfach<br />

• in der 9 Mu und 9 Sp in Chemie<br />

• in der 9 Up in Physik<br />

• in der 11 A und D in Chemie<br />

• in der 11 B in Englisch<br />

Trotz aller bis in die letzte volle Ferienwoche<br />

andauernden Bemühungen ist es nicht<br />

gelungen, eine geeignete personelle Lösung<br />

für Überbrückungsmaßnahmen in den<br />

Fächern Englisch und Chemie zu finden.<br />

Die aufgezeigten Lücken werden mit dem<br />

Dienstantritt von Frau <strong>St</strong>A’ Bertram, Herrn<br />

<strong>St</strong>A Dietz und Herrn <strong>St</strong>A Horn nach den<br />

Herbstferien geschlossen sein.<br />

Für die momentanen Unterrichtsausfälle<br />

kann ich Sie, liebe Eltern, nur um Verständnis<br />

bitten. Auch mir missfällt der inzwischen<br />

offenkundig werdende Lehrermangel.<br />

Doch gilt es trotz meiner Hiobsbotschaft<br />

zu bedenken, dass unsere Schule<br />

nach den Herbstferien vergleichsweise gut<br />

dastehen wird. Da wir angesichts der in<br />

den <strong>St</strong>undenplänen Ihrer Kinder steckenden<br />

1500 <strong>St</strong>unden und der schon übereinander<br />

gesteckten Ablösungen für die Zeit<br />

nach den Herbstferien nichts übers Knie<br />

brechen wollen, werden wir über Ausgleichsmaßnahmen<br />

für die betroffenen<br />

Klassen gerade im Englischunterricht<br />

nachdenken.<br />

Für die momentanen Unwuchten in der Unterrichtsverteilung<br />

sind allerdings zwei meiner<br />

Entscheidungen mitverantwortlich:<br />

1. Die Landesschulbehörde hat unserer<br />

Schule für den nach Profilen zusammengesetzten<br />

Jahrgang 7 <strong>St</strong>unden nur<br />

für 5 Klassen zugewiesen, da wir die<br />

Teilungsgrenze um 4 Schüler unterschreiten.<br />

Eine Klassenneubildung<br />

hätte uns aber 33iger Klassen beschert<br />

und bei eventuellen Zuzügen oder Übergängern<br />

aus der Realschule eine<br />

erneute Klassenneubildung zum Schuljahresende.<br />

Insofern habe ich es bei<br />

den bereits gebildeten 6 Klassen belassen.<br />

2. Die Landesschulbehörde hat uns für<br />

den Jahrgang 9 mit seinen fünf Profilklassen<br />

nur <strong>St</strong>unden für vier Klassen<br />

zugewiesen, da durch Nichtversetzung<br />

und Wegzug die Schülerzahl auf 122<br />

gesunken war. Auch hier gab es aus<br />

meiner Sicht keine Alternative zu der<br />

Entscheidung, die Profilklassen bestehen<br />

zu lassen. Meiner Bitte, der Schule<br />

für das letzte der drei Profiljahre zu-


sätzliche <strong>St</strong>unden zur Verfügung zu<br />

stellen, da an eine Auflösung der Profilklassen<br />

nicht zu denken sei, wollte<br />

das Kultusministerium nicht entsprechen.<br />

Allein vor diesem Hintergrund sollten wir<br />

auf die Zeit nach den Herbstferien schauen<br />

und das Motto ‚Augen zu und durch’ erst<br />

einmal gelten lassen.<br />

Ich hoffe, dass ich mit Ihrer Unterstützung<br />

rechnen kann.<br />

2. Haus und Hof<br />

Der im <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-Kurier 17 angekündigte Umbau<br />

des Lehrerzimmers und des Oberstufen-PC-Raumes<br />

hat leider noch nicht begonnen.<br />

Mit über 80 Kolleginnen und Kollegen<br />

werden wir uns im viel zu kleinen<br />

Lehrerzimmer behelfen müssen und hoffen,<br />

dass der Ausbau nicht mehr zu lange<br />

auf sich warten lässt.<br />

Dagegen hat sich die Ankündigung, neben<br />

dem Jahrgang 11 mit seinen fünf Klassen<br />

auch noch die 13 A1, 13 A2 und 13 B auslagern<br />

zu müssen, bewahrheitet. In der<br />

Außenstelle an der Godenstedter <strong>St</strong>raße<br />

werden nunmehr knapp 50 Dreizehntklässlerinnen<br />

und –klässler und 120 Elftklässlerinnen<br />

und –klässler unterrichtet. Sie sehen<br />

– auch dort stoßen wir an räumliche Grenzen.<br />

Ich bin sehr gespannt, ob wir im <strong>St</strong>.-<br />

<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> bei der Anmeldung für den<br />

Jahrgang 5 des Schuljahres 2009/2010<br />

etwas vom Sinken der Schülerzahlen merken<br />

werden.<br />

Im Sinne der kollegialen Arbeit zum Wohle<br />

der Kinder bedarf die Schule dringend der<br />

Erweiterung des ‚Mutterhauses’ und der<br />

Schließung der Außenstellen!<br />

Der angekündigte Zusatzunterricht im Jahrgang<br />

10 ist, wenn Sie diesen <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-Kurier<br />

in den Händen halten, beginnend mit dem<br />

Fach Englisch gestartet. In jeder der vier<br />

Klassen 10 werden wöchentlich 36<br />

<strong>St</strong>unden unterrichtet. Wir können nur hoffen,<br />

dass dieser Ansturm an ‚Bildung’ Ihren<br />

Kindern bekommt.<br />

3. Der Schulvorstand<br />

Die erste Schulvorstandssitzung des Schuljahres<br />

2008/2009 fand am Montag, dem<br />

<strong>18</strong>. August 2008 statt. Im Mittelpunkt stand<br />

mein Bericht über die personellen Veränderung<br />

im Kollegium, die (unzureichende)<br />

Unterrichtsversorgung, der Terminplan für<br />

das Schuljahr 2008/2009 und Überlegungen<br />

zur Vorbereitung der Qualifikationsphase<br />

für den Doppeljahrgang 11/12 im<br />

Schuljahr 2009/2010. Hierzu wird es ein<br />

Treffen mit den Oberstufenkoordinatoren<br />

der benachbarten Landkreisgymnasien und<br />

der Eichenschule sowie eine innerschulische<br />

Arbeitsgruppe geben, die bis zum Dezember<br />

ein tragfähiges Konzept für die Oberstufenprofilierung<br />

erarbeiten will.<br />

4. Die Schulleiteransprache an die Eltern<br />

der neuen Fünftklässlerinnen und -<br />

klässler<br />

Sie haben uns, liebe Eltern, heute Morgen<br />

Ihre Kinder gebracht so wie es die Eltern<br />

unserer diesjährigen Abiturientinnen und<br />

Abiturienten im Jahre 2001 auch gemacht<br />

haben. Auch die haben damals hier unten<br />

gesessen, ihre Mädchen und Jungen neben<br />

sich und haben sich gefragt, wie alles<br />

hier am <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> denn wohl<br />

werden würde, ob ihre Kinder zurechtkämen<br />

mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und<br />

mit den neuen Klassenkameradinnen und<br />

Klassenkameraden. In die Hoffnung, es<br />

möge alles gut werden, haben sich auch<br />

damals bei dem einen Vater oder der anderen<br />

Mutter Ängste, Befürchtungen und Bedenken<br />

unvermeidlich eingeschlichen. Das<br />

ist ganz verständlich, wenn Ihr Blick sich<br />

von dem Kleinen oder der Kleinen noch<br />

nicht recht lösen will, weil Sie nicht oder<br />

noch nicht erahnen können, was aus ihnen<br />

werden könnte.<br />

Wir, die Lehrerinnen und Lehrer, nehmen,<br />

wenn wir auf Ihre kleinen Töchter und Söhne<br />

schauen, die wir als Fünftklässler heute<br />

einschulen, immer auch schon die jungen<br />

Erwachsenen in den Blick. In dieser Spannung<br />

zwischen Kindsein und Erwachsen-


werden spiegeln sich Reiz und Schwierigkeit<br />

der Arbeit im <strong>Gymnasium</strong>.<br />

Diese Perspektive einzunehmen, liegt für<br />

Sie verständlicherweise nicht so ohne weiteres<br />

auf der Hand, ist Ihnen vielleicht auch<br />

fremd, weil Sie es gewohnt sind, sich ganz<br />

dem Tagesgeschäft und den alltäglichen<br />

Sorgen Ihrer Kinder zu widmen. Das tun wir<br />

zwar auch, doch nötigen uns Unterricht,<br />

Lehrplan und Schulziel immer wieder, unseren<br />

Blick über den Tellerrand des Alltagsgraus<br />

oder Alltagsblaus zu erheben<br />

und über dem Alltag nicht das Ziel zu vergessen.<br />

Denn Sie geben uns Ihre Kinder<br />

für 8 Jahre, damit sie an deren Ende hier<br />

am <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> die Abiturprüfung<br />

ablegen.<br />

Damit orientieren Sie die Ausbildung Ihrer<br />

Kinder an einem von Ihnen zwar gewählten,<br />

aber doch von Ihnen entfernten und<br />

von Ihnen nicht zu bestimmenden Ziel.<br />

Denn was, wie und warum zu lernen ist,<br />

wird sich zunehmend Ihrer Kenntnis und<br />

dann auch Ihrem Einfluss entziehen. So<br />

wie Sie darauf vertrauen müssen, dass Ihre<br />

Kinder im Verlauf der Schulzeit immer eigenständiger<br />

Ihre Aufgaben erledigen und<br />

ihren schulischen Verpflichtungen nachkommen,<br />

so müssen Sie auch uns, den<br />

Lehrerinnen und Lehrern Ihrer Kinder, vertrauen,<br />

dass wir mit Ihren ‘Schätzen’ pfleglich<br />

und sorgsam umgehen, dass auch wir<br />

uns unserer Verantwortung bewusst sind<br />

und unser Bestes geben.<br />

Und sollten Sie gerade zu Anfang Zweifel<br />

beschleichen - aus welchen Gründen auch<br />

immer -, sollten Sie sich nicht gleich die<br />

Robe umwerfen, um als Anwalt Ihrer Kinder<br />

aufzutreten, sondern das Gespräch mit uns<br />

zu suchen.<br />

Wir 87 Lehrerinnen und Lehrer hier im <strong>St</strong>.-<br />

<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> sind sehr verschieden in<br />

Alter, Berufserfahrung, Temperament und<br />

Charakter. Manche sind eher still, in sich<br />

zurückgezogener, andere sprühen vor<br />

Temperament, sind redselig und nach außen<br />

gekehrt – nicht anders als Ihre Kinder.<br />

Wir Menschen sind eben sehr verschieden.<br />

Wir wollen einander schätzen und achten,<br />

nicht obwohl wir, sondern weil wir verschieden<br />

sind.<br />

Auf dieser Grundlage möchten wir uns<br />

auch den Umgang mit Ihnen als Eltern<br />

wünschen: Sie sollen wissen,<br />

* dass wir uns nach Kräften um Ihre Kinder<br />

bemühen,<br />

* dass wir uns um jeden einzelnen gerne<br />

kümmern wollen,<br />

* dass uns auch die inzwischen übergroßen<br />

Klassen nicht schrecken,<br />

* dass aber Lernen in Schule immer ein<br />

Lernen in der Gruppe bleibt und nicht mit<br />

dem Anspruch auf persönliche Nachhilfe<br />

verwechselt werden darf.<br />

Und vielleicht gelingt es ja Ihnen im Verein<br />

mit uns, Ihren Kindern diesen nicht einfachen<br />

Spagat zwischen dem Alles-Fragen-<br />

Dürfen und Aufpassen-müssen im Schulalltag<br />

zu verdeutlichen. Eine Klasse ist keine<br />

Familie, kann und will diese nicht ersetzen.<br />

Und wer zu Hause, wann immer er mag,<br />

das Wort ergreifen darf, muss spätestens<br />

hier lernen, anderen auch einmal den Vortritt<br />

zu lassen.<br />

Wem zu Hause niemand Grenzen setzte,<br />

wird hier Begrenzungen erleben und ertragen<br />

müssen.<br />

Wir verstehen sehr gut, dass Ihnen vor allem<br />

das Wohl und Wehe Ihres Kindes am<br />

Herzen liegt – gerade auch wenn es ihr<br />

einziges ist, aber<br />

• Sie müssen verstehen oder zumindest<br />

verstehen lernen, dass uns das<br />

Wohl und Wehe aller Kinder, die Sie<br />

uns anvertrauen, am Herzen liegt,<br />

• Sie müssen verstehen, dass wir<br />

vielmehr als Sie zu Hause abwägen<br />

müssen zwischen dem, was dem<br />

Einzelnen frommt, und dem, was alle<br />

brauchen.<br />

In diesem langen Erziehungsprozess, den<br />

wir nun über acht Jahre miteinander gehen<br />

wollen, wird, liebe Eltern, aus ihrem kleinen<br />

Mädchen eine junge Dame und aus Ihrem<br />

Sohn ein junger Mann – jedenfalls fast!<br />

Und vielleicht ist es gut, etwas im Erziehungsgepäck<br />

zu haben, was über das


Hausaufgabenbeaufsichtigen, das Üben für<br />

eine Klassenarbeit und, was der alltäglichen<br />

Dinge mehr sind, hinausreicht, sich<br />

sozusagen den Blick aufs Ganze zu gönnen,<br />

um sich nicht in Kleinigkeiten des Alltags<br />

zu verlieren.<br />

In einem seiner Lieder besingt der Liedermacher<br />

Reinhard Mey seine kleine Tochter<br />

mit den Worten:<br />

„Bald kleines Mädchen auf meinem Schoß,<br />

so bald, kleines Mädchen, so bald bist Du<br />

groß.<br />

Die Jahre vergehen, unsere Zeit fliegt dahin,<br />

wir dreh’n uns im Kreise, und das ist der<br />

Sinn:<br />

‚alles muss enden, und Neues beginnt’;<br />

Du bist der Morgen und frei wie der Wind.<br />

Kinder sind uns nur für kurze Zeit geliehen,<br />

sie sind ja gekommen und weiter zu ziehen:<br />

sie gehen zu lassen ist die schwerste Lektion<br />

–<br />

Geduld, kleines Mädchen, ich lern’ sie ja<br />

schon.“<br />

Wir werden diese Lektion, liebe Eltern, miteinander<br />

lernen – das macht es vielleicht<br />

für Sie zu Hause und für uns hier im <strong>St</strong>.-<br />

<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> ein wenig leichter. Doch<br />

bis dahin wünschen wir uns von Ihnen, liebe<br />

Eltern, zum ersten, dass die Verbindung<br />

zwischen Schule und Elternhaus, die wir<br />

heute Morgen knüpfen, nicht abreißt, auch<br />

dann nicht, wenn wir nicht so urteilen, wie<br />

Sie es erwartet haben, wenn wir Ihr Kind<br />

mit anderen als Ihren Augen sehen und<br />

erst recht nicht, wenn wir Fehler gemacht<br />

haben, zum zweiten, dass Sie unser Tun<br />

mit Vertrauen und Wohlwollen begleiten,<br />

auch in schwierigen Situationen.<br />

Für unsere gemeinsame Zeit sollte das<br />

Motto des Pädagogen und Begründers der<br />

Freien Waldorfschule Rudolf <strong>St</strong>einer gelten:<br />

„Wir wollen uns nicht aus dem Wege gehen!“’<br />

Nun habe ich Sie - eher als zum Schuljahresende<br />

2007/2008 gedacht - auf den neuesten<br />

<strong>St</strong>and gebracht. Ich möchte im Voraus<br />

für das entgegengebrachte Vertrauen<br />

in mein Tun als Schulleiter bedanken und<br />

hoffen, dass die nächste Ausgabe des <strong>St</strong>.-<br />

<strong>Viti</strong>-Kuriers nur angenehme Nachrichten<br />

enthält.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern einen<br />

guten <strong>St</strong>art in das neue Schuljahr<br />

2008/2009 und den erwünschten Erfolg.<br />

Mit freundlichem Gruß bin ich<br />

Ihr<br />

(Wagener, O<strong>St</strong>D)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!