KURIER 18 - St.-Viti-Gymnasium
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Liebe Eltern,<br />
sehr geehrte Freunde, Förderer, Paten und Ehemalige<br />
des <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s!<br />
Das neue Schuljahr 2008/2009 hat begonnen! Am Freitag, dem 22. August sind 169 Jungen<br />
und Mädchen in den neuen Jahrgang 5 eingeschult worden, musikalisch begrüßt von<br />
der 6 B unter der Leitung von Herrn <strong>St</strong>A Seidel und vom Unterstufenchor unter der Leitung<br />
von Frau Kraatz. Die Mitglieder des Theaterworkshops im letztjährigen Jahrgang 6 führten<br />
unter der Regie von Frau <strong>St</strong>R’ Backhaus ein lustiges szenisches Spiel auf, bevor sich die<br />
sechs 5. Klassen mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern in ihre Klassenräume<br />
zurückzogen (5 F1: Frau <strong>St</strong>R’ Romer; 5 F2: Frau <strong>St</strong>R’ Giörtz; 5 F3 Herr <strong>St</strong>R Flacke; 5 L1:<br />
Frau <strong>St</strong>A’ Junk; 5 L2: Frau <strong>St</strong>R’ Jablonski; 5 L3: Frau O<strong>St</strong>R’ Reetz). Dann konnte ich noch<br />
einige Worte an die Eltern unserer Fünftklässlerinnen und Fünftklässler richten.<br />
1. Die Unterrichtssituation<br />
Im letzten <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-Kurier (Nr. 17) hatte ich<br />
Ihnen die Personalprobleme unserer Schule<br />
schon angedeutet: Mit Frau <strong>St</strong>A’ <strong>St</strong>efanie<br />
Bertram (Chemie /Biologie), Frau <strong>St</strong>A’ Sabine<br />
Hahn (Deutsch/Geschichte), Herr <strong>St</strong>A<br />
Thomas Dietz und mit Herrn <strong>St</strong>A Alexander<br />
Horn (Englisch/Geschichte) treten alle unsere<br />
neueingestellten Assessoren ihren<br />
Dienst examensbedingt erst am 1. November<br />
2008 an. Um die vorprogrammierten<br />
Unterrichtsausfälle hat die Landesschulbehörde<br />
ein Überbrückungsgeld von insgesamt<br />
20.000,00 € zur Einstellung von Vertretungslehrkräften<br />
bereit gestellt. Allerdings<br />
reicht die Summe nicht aus, um die<br />
noch fehlenden 102 <strong>St</strong>unden der vier Assessoren<br />
zu ersetzen. Von diesem Überbrückungsgeld<br />
konnten wir folgende Vertretungen<br />
einstellen:<br />
Wie schon im 2. Halbjahr des Schuljahres<br />
2007/2008 Frau Silke Kosmata – dieses<br />
Mal als Vertretung von Herrn <strong>St</strong>A Dietz in<br />
den Klassen 6 B, 7 Mu und 8 N2 im Fach<br />
Mathematik. Herr Torsten Harder<br />
(Deutsch/Geschichte) wird in der 7 A1 und<br />
7 A2 sowie in der 9 N2 und 9 Sp Frau <strong>St</strong>A’<br />
Hahn in Deutsch vertreten. Frau Schirrmacher-Münster<br />
vertritt bis zu den Herbstferien<br />
Herrn <strong>St</strong>A Horn in der 7 A2 und der 11<br />
B in Geschichte, Frau Hahn in der 7 A1 und<br />
11 D in Geschichte. Für Frau Bertram ist<br />
sie im Fach Biologie in der 5 F2, 7 A2, 9<br />
Mu und 11 D eingesprungen.<br />
Um die Unterrichtsausfälle zwischen dem<br />
Schuljahresbeginn und den Herbstferien in<br />
vertretbaren Grenzen zu halten,<br />
• hat Herr <strong>St</strong>R Nogat in der 9 UP den<br />
Mathematikunterricht von Herrn Dietz<br />
übernommen. Um ihn freizusetzen ist<br />
der Mathematikunterricht in der 9 Mu, 9<br />
Sp und 9 UP bis zu den Herbstferien<br />
auf drei <strong>St</strong>unden gekürzt.<br />
• haben Frau O<strong>St</strong>R’ Reetz, Herr <strong>St</strong>D<br />
Bramekamp und Herr <strong>St</strong>D Gerken den<br />
Deutschunterricht von Frau Hahn in der<br />
12A, den Chemieunterricht von Frau<br />
Bertram in der 12 C1 und den Physikunterricht<br />
von Herrn Dietz in der 12 C 2<br />
dankenswerterweise teilweise übernommen.<br />
Auch hier ließen sich die<br />
Freisetzungen nur durch Unterrichtskürzungen<br />
der Parallelkurse ermöglichen.<br />
• Herr <strong>St</strong>R Amann, Herr <strong>St</strong>A Salomon<br />
und Herr <strong>St</strong>R Schmidt haben die Schülerinnen<br />
und Schüler des P 5 Kurses in<br />
Englisch im Jahrgang 12 von Herrn <strong>St</strong>A<br />
Horn freundlicherweise in ihre eigenen<br />
Kurse aufgenommen und somit eine<br />
sinnvolle und termingerechte Platzie-
ung der ersten Klausur ermöglicht.<br />
Das Gleiche gilt für die Schülerinnen<br />
und Schüler des Seminarfachs Biologie,<br />
in das Frau Bertram erst nach den<br />
Herbstferien einsteigen kann.<br />
Für die in Mutterschutz befindlichen Kolleginnen<br />
Frau <strong>St</strong>R’ Koschel, Frau <strong>St</strong>A’ Meies<br />
und Frau <strong>St</strong>R’ Wagner hat die Landeschulbehörde<br />
dem <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> drei sogenannte<br />
Feuerwehrstellen mit insgesamt<br />
42 <strong>St</strong>unden genehmigt. In ihrem Deputat<br />
von 15 <strong>St</strong>unden stecken bei Frau Marion<br />
Holm (Deutsch/Kunst) die Kunststunden<br />
von Frau Koschel und die Deutschstunden<br />
der 7 N1. Frau Bredemeyer-Rodenbeck hat<br />
ebenfalls als Feuerwehrkraft den Mathematikunterricht<br />
in der 5 L1, der 7 N1 und 9 N2<br />
bis zum 31. 01. 2009 übernommen. Herr<br />
Harder hat neben der Vertretung von Frau<br />
Hahn den Deutsch- und Geschichtsunterrichtunterricht<br />
in der 5 F1 übernommen und<br />
wird aus vertragsrechtlichen Gründen Frau<br />
Kolm nach den Herbstferien in der 7 Mu im<br />
Deutschunterricht ablösen.<br />
Den gleichen Weg, den Frau Bernstorff in<br />
den letzten beiden Jahren erfolgreich beschritten<br />
hat, nämlich als Seiteneinsteigerin<br />
in den Fächern Chemie und Physik berufsbegleitend<br />
das <strong>St</strong>udienseminar in <strong>St</strong>ade zu<br />
besuchen, wird auch Herr Kellermann, von<br />
Hause aus Wirtschaftsmathematiker, beschreiten.<br />
Herr Kellermann unterrichtet die<br />
5 F2 und die 5 F3 sowie die 7 A1 und die 7<br />
A2 in Mathematik.<br />
Bis zu den Herbstferien gibt es auch Unterrichtsausfälle<br />
zu beklagen:<br />
• in der 5 L3 in Englisch und Geschichte<br />
• in der 7 A1 in Englisch<br />
• in der 7 A2 in Englisch und Chemie<br />
• in der 7 N1 in Geschichte<br />
• in der 8 N2 im Profilfach<br />
• in der 9 Mu und 9 Sp in Chemie<br />
• in der 9 Up in Physik<br />
• in der 11 A und D in Chemie<br />
• in der 11 B in Englisch<br />
Trotz aller bis in die letzte volle Ferienwoche<br />
andauernden Bemühungen ist es nicht<br />
gelungen, eine geeignete personelle Lösung<br />
für Überbrückungsmaßnahmen in den<br />
Fächern Englisch und Chemie zu finden.<br />
Die aufgezeigten Lücken werden mit dem<br />
Dienstantritt von Frau <strong>St</strong>A’ Bertram, Herrn<br />
<strong>St</strong>A Dietz und Herrn <strong>St</strong>A Horn nach den<br />
Herbstferien geschlossen sein.<br />
Für die momentanen Unterrichtsausfälle<br />
kann ich Sie, liebe Eltern, nur um Verständnis<br />
bitten. Auch mir missfällt der inzwischen<br />
offenkundig werdende Lehrermangel.<br />
Doch gilt es trotz meiner Hiobsbotschaft<br />
zu bedenken, dass unsere Schule<br />
nach den Herbstferien vergleichsweise gut<br />
dastehen wird. Da wir angesichts der in<br />
den <strong>St</strong>undenplänen Ihrer Kinder steckenden<br />
1500 <strong>St</strong>unden und der schon übereinander<br />
gesteckten Ablösungen für die Zeit<br />
nach den Herbstferien nichts übers Knie<br />
brechen wollen, werden wir über Ausgleichsmaßnahmen<br />
für die betroffenen<br />
Klassen gerade im Englischunterricht<br />
nachdenken.<br />
Für die momentanen Unwuchten in der Unterrichtsverteilung<br />
sind allerdings zwei meiner<br />
Entscheidungen mitverantwortlich:<br />
1. Die Landesschulbehörde hat unserer<br />
Schule für den nach Profilen zusammengesetzten<br />
Jahrgang 7 <strong>St</strong>unden nur<br />
für 5 Klassen zugewiesen, da wir die<br />
Teilungsgrenze um 4 Schüler unterschreiten.<br />
Eine Klassenneubildung<br />
hätte uns aber 33iger Klassen beschert<br />
und bei eventuellen Zuzügen oder Übergängern<br />
aus der Realschule eine<br />
erneute Klassenneubildung zum Schuljahresende.<br />
Insofern habe ich es bei<br />
den bereits gebildeten 6 Klassen belassen.<br />
2. Die Landesschulbehörde hat uns für<br />
den Jahrgang 9 mit seinen fünf Profilklassen<br />
nur <strong>St</strong>unden für vier Klassen<br />
zugewiesen, da durch Nichtversetzung<br />
und Wegzug die Schülerzahl auf 122<br />
gesunken war. Auch hier gab es aus<br />
meiner Sicht keine Alternative zu der<br />
Entscheidung, die Profilklassen bestehen<br />
zu lassen. Meiner Bitte, der Schule<br />
für das letzte der drei Profiljahre zu-
sätzliche <strong>St</strong>unden zur Verfügung zu<br />
stellen, da an eine Auflösung der Profilklassen<br />
nicht zu denken sei, wollte<br />
das Kultusministerium nicht entsprechen.<br />
Allein vor diesem Hintergrund sollten wir<br />
auf die Zeit nach den Herbstferien schauen<br />
und das Motto ‚Augen zu und durch’ erst<br />
einmal gelten lassen.<br />
Ich hoffe, dass ich mit Ihrer Unterstützung<br />
rechnen kann.<br />
2. Haus und Hof<br />
Der im <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-Kurier 17 angekündigte Umbau<br />
des Lehrerzimmers und des Oberstufen-PC-Raumes<br />
hat leider noch nicht begonnen.<br />
Mit über 80 Kolleginnen und Kollegen<br />
werden wir uns im viel zu kleinen<br />
Lehrerzimmer behelfen müssen und hoffen,<br />
dass der Ausbau nicht mehr zu lange<br />
auf sich warten lässt.<br />
Dagegen hat sich die Ankündigung, neben<br />
dem Jahrgang 11 mit seinen fünf Klassen<br />
auch noch die 13 A1, 13 A2 und 13 B auslagern<br />
zu müssen, bewahrheitet. In der<br />
Außenstelle an der Godenstedter <strong>St</strong>raße<br />
werden nunmehr knapp 50 Dreizehntklässlerinnen<br />
und –klässler und 120 Elftklässlerinnen<br />
und –klässler unterrichtet. Sie sehen<br />
– auch dort stoßen wir an räumliche Grenzen.<br />
Ich bin sehr gespannt, ob wir im <strong>St</strong>.-<br />
<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> bei der Anmeldung für den<br />
Jahrgang 5 des Schuljahres 2009/2010<br />
etwas vom Sinken der Schülerzahlen merken<br />
werden.<br />
Im Sinne der kollegialen Arbeit zum Wohle<br />
der Kinder bedarf die Schule dringend der<br />
Erweiterung des ‚Mutterhauses’ und der<br />
Schließung der Außenstellen!<br />
Der angekündigte Zusatzunterricht im Jahrgang<br />
10 ist, wenn Sie diesen <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-Kurier<br />
in den Händen halten, beginnend mit dem<br />
Fach Englisch gestartet. In jeder der vier<br />
Klassen 10 werden wöchentlich 36<br />
<strong>St</strong>unden unterrichtet. Wir können nur hoffen,<br />
dass dieser Ansturm an ‚Bildung’ Ihren<br />
Kindern bekommt.<br />
3. Der Schulvorstand<br />
Die erste Schulvorstandssitzung des Schuljahres<br />
2008/2009 fand am Montag, dem<br />
<strong>18</strong>. August 2008 statt. Im Mittelpunkt stand<br />
mein Bericht über die personellen Veränderung<br />
im Kollegium, die (unzureichende)<br />
Unterrichtsversorgung, der Terminplan für<br />
das Schuljahr 2008/2009 und Überlegungen<br />
zur Vorbereitung der Qualifikationsphase<br />
für den Doppeljahrgang 11/12 im<br />
Schuljahr 2009/2010. Hierzu wird es ein<br />
Treffen mit den Oberstufenkoordinatoren<br />
der benachbarten Landkreisgymnasien und<br />
der Eichenschule sowie eine innerschulische<br />
Arbeitsgruppe geben, die bis zum Dezember<br />
ein tragfähiges Konzept für die Oberstufenprofilierung<br />
erarbeiten will.<br />
4. Die Schulleiteransprache an die Eltern<br />
der neuen Fünftklässlerinnen und -<br />
klässler<br />
Sie haben uns, liebe Eltern, heute Morgen<br />
Ihre Kinder gebracht so wie es die Eltern<br />
unserer diesjährigen Abiturientinnen und<br />
Abiturienten im Jahre 2001 auch gemacht<br />
haben. Auch die haben damals hier unten<br />
gesessen, ihre Mädchen und Jungen neben<br />
sich und haben sich gefragt, wie alles<br />
hier am <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> denn wohl<br />
werden würde, ob ihre Kinder zurechtkämen<br />
mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und<br />
mit den neuen Klassenkameradinnen und<br />
Klassenkameraden. In die Hoffnung, es<br />
möge alles gut werden, haben sich auch<br />
damals bei dem einen Vater oder der anderen<br />
Mutter Ängste, Befürchtungen und Bedenken<br />
unvermeidlich eingeschlichen. Das<br />
ist ganz verständlich, wenn Ihr Blick sich<br />
von dem Kleinen oder der Kleinen noch<br />
nicht recht lösen will, weil Sie nicht oder<br />
noch nicht erahnen können, was aus ihnen<br />
werden könnte.<br />
Wir, die Lehrerinnen und Lehrer, nehmen,<br />
wenn wir auf Ihre kleinen Töchter und Söhne<br />
schauen, die wir als Fünftklässler heute<br />
einschulen, immer auch schon die jungen<br />
Erwachsenen in den Blick. In dieser Spannung<br />
zwischen Kindsein und Erwachsen-
werden spiegeln sich Reiz und Schwierigkeit<br />
der Arbeit im <strong>Gymnasium</strong>.<br />
Diese Perspektive einzunehmen, liegt für<br />
Sie verständlicherweise nicht so ohne weiteres<br />
auf der Hand, ist Ihnen vielleicht auch<br />
fremd, weil Sie es gewohnt sind, sich ganz<br />
dem Tagesgeschäft und den alltäglichen<br />
Sorgen Ihrer Kinder zu widmen. Das tun wir<br />
zwar auch, doch nötigen uns Unterricht,<br />
Lehrplan und Schulziel immer wieder, unseren<br />
Blick über den Tellerrand des Alltagsgraus<br />
oder Alltagsblaus zu erheben<br />
und über dem Alltag nicht das Ziel zu vergessen.<br />
Denn Sie geben uns Ihre Kinder<br />
für 8 Jahre, damit sie an deren Ende hier<br />
am <strong>St</strong>.-<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> die Abiturprüfung<br />
ablegen.<br />
Damit orientieren Sie die Ausbildung Ihrer<br />
Kinder an einem von Ihnen zwar gewählten,<br />
aber doch von Ihnen entfernten und<br />
von Ihnen nicht zu bestimmenden Ziel.<br />
Denn was, wie und warum zu lernen ist,<br />
wird sich zunehmend Ihrer Kenntnis und<br />
dann auch Ihrem Einfluss entziehen. So<br />
wie Sie darauf vertrauen müssen, dass Ihre<br />
Kinder im Verlauf der Schulzeit immer eigenständiger<br />
Ihre Aufgaben erledigen und<br />
ihren schulischen Verpflichtungen nachkommen,<br />
so müssen Sie auch uns, den<br />
Lehrerinnen und Lehrern Ihrer Kinder, vertrauen,<br />
dass wir mit Ihren ‘Schätzen’ pfleglich<br />
und sorgsam umgehen, dass auch wir<br />
uns unserer Verantwortung bewusst sind<br />
und unser Bestes geben.<br />
Und sollten Sie gerade zu Anfang Zweifel<br />
beschleichen - aus welchen Gründen auch<br />
immer -, sollten Sie sich nicht gleich die<br />
Robe umwerfen, um als Anwalt Ihrer Kinder<br />
aufzutreten, sondern das Gespräch mit uns<br />
zu suchen.<br />
Wir 87 Lehrerinnen und Lehrer hier im <strong>St</strong>.-<br />
<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> sind sehr verschieden in<br />
Alter, Berufserfahrung, Temperament und<br />
Charakter. Manche sind eher still, in sich<br />
zurückgezogener, andere sprühen vor<br />
Temperament, sind redselig und nach außen<br />
gekehrt – nicht anders als Ihre Kinder.<br />
Wir Menschen sind eben sehr verschieden.<br />
Wir wollen einander schätzen und achten,<br />
nicht obwohl wir, sondern weil wir verschieden<br />
sind.<br />
Auf dieser Grundlage möchten wir uns<br />
auch den Umgang mit Ihnen als Eltern<br />
wünschen: Sie sollen wissen,<br />
* dass wir uns nach Kräften um Ihre Kinder<br />
bemühen,<br />
* dass wir uns um jeden einzelnen gerne<br />
kümmern wollen,<br />
* dass uns auch die inzwischen übergroßen<br />
Klassen nicht schrecken,<br />
* dass aber Lernen in Schule immer ein<br />
Lernen in der Gruppe bleibt und nicht mit<br />
dem Anspruch auf persönliche Nachhilfe<br />
verwechselt werden darf.<br />
Und vielleicht gelingt es ja Ihnen im Verein<br />
mit uns, Ihren Kindern diesen nicht einfachen<br />
Spagat zwischen dem Alles-Fragen-<br />
Dürfen und Aufpassen-müssen im Schulalltag<br />
zu verdeutlichen. Eine Klasse ist keine<br />
Familie, kann und will diese nicht ersetzen.<br />
Und wer zu Hause, wann immer er mag,<br />
das Wort ergreifen darf, muss spätestens<br />
hier lernen, anderen auch einmal den Vortritt<br />
zu lassen.<br />
Wem zu Hause niemand Grenzen setzte,<br />
wird hier Begrenzungen erleben und ertragen<br />
müssen.<br />
Wir verstehen sehr gut, dass Ihnen vor allem<br />
das Wohl und Wehe Ihres Kindes am<br />
Herzen liegt – gerade auch wenn es ihr<br />
einziges ist, aber<br />
• Sie müssen verstehen oder zumindest<br />
verstehen lernen, dass uns das<br />
Wohl und Wehe aller Kinder, die Sie<br />
uns anvertrauen, am Herzen liegt,<br />
• Sie müssen verstehen, dass wir<br />
vielmehr als Sie zu Hause abwägen<br />
müssen zwischen dem, was dem<br />
Einzelnen frommt, und dem, was alle<br />
brauchen.<br />
In diesem langen Erziehungsprozess, den<br />
wir nun über acht Jahre miteinander gehen<br />
wollen, wird, liebe Eltern, aus ihrem kleinen<br />
Mädchen eine junge Dame und aus Ihrem<br />
Sohn ein junger Mann – jedenfalls fast!<br />
Und vielleicht ist es gut, etwas im Erziehungsgepäck<br />
zu haben, was über das
Hausaufgabenbeaufsichtigen, das Üben für<br />
eine Klassenarbeit und, was der alltäglichen<br />
Dinge mehr sind, hinausreicht, sich<br />
sozusagen den Blick aufs Ganze zu gönnen,<br />
um sich nicht in Kleinigkeiten des Alltags<br />
zu verlieren.<br />
In einem seiner Lieder besingt der Liedermacher<br />
Reinhard Mey seine kleine Tochter<br />
mit den Worten:<br />
„Bald kleines Mädchen auf meinem Schoß,<br />
so bald, kleines Mädchen, so bald bist Du<br />
groß.<br />
Die Jahre vergehen, unsere Zeit fliegt dahin,<br />
wir dreh’n uns im Kreise, und das ist der<br />
Sinn:<br />
‚alles muss enden, und Neues beginnt’;<br />
Du bist der Morgen und frei wie der Wind.<br />
Kinder sind uns nur für kurze Zeit geliehen,<br />
sie sind ja gekommen und weiter zu ziehen:<br />
sie gehen zu lassen ist die schwerste Lektion<br />
–<br />
Geduld, kleines Mädchen, ich lern’ sie ja<br />
schon.“<br />
Wir werden diese Lektion, liebe Eltern, miteinander<br />
lernen – das macht es vielleicht<br />
für Sie zu Hause und für uns hier im <strong>St</strong>.-<br />
<strong>Viti</strong>-<strong>Gymnasium</strong> ein wenig leichter. Doch<br />
bis dahin wünschen wir uns von Ihnen, liebe<br />
Eltern, zum ersten, dass die Verbindung<br />
zwischen Schule und Elternhaus, die wir<br />
heute Morgen knüpfen, nicht abreißt, auch<br />
dann nicht, wenn wir nicht so urteilen, wie<br />
Sie es erwartet haben, wenn wir Ihr Kind<br />
mit anderen als Ihren Augen sehen und<br />
erst recht nicht, wenn wir Fehler gemacht<br />
haben, zum zweiten, dass Sie unser Tun<br />
mit Vertrauen und Wohlwollen begleiten,<br />
auch in schwierigen Situationen.<br />
Für unsere gemeinsame Zeit sollte das<br />
Motto des Pädagogen und Begründers der<br />
Freien Waldorfschule Rudolf <strong>St</strong>einer gelten:<br />
„Wir wollen uns nicht aus dem Wege gehen!“’<br />
Nun habe ich Sie - eher als zum Schuljahresende<br />
2007/2008 gedacht - auf den neuesten<br />
<strong>St</strong>and gebracht. Ich möchte im Voraus<br />
für das entgegengebrachte Vertrauen<br />
in mein Tun als Schulleiter bedanken und<br />
hoffen, dass die nächste Ausgabe des <strong>St</strong>.-<br />
<strong>Viti</strong>-Kuriers nur angenehme Nachrichten<br />
enthält.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern einen<br />
guten <strong>St</strong>art in das neue Schuljahr<br />
2008/2009 und den erwünschten Erfolg.<br />
Mit freundlichem Gruß bin ich<br />
Ihr<br />
(Wagener, O<strong>St</strong>D)