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Vitalstoffe 3/2021

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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Ausgabe 3/<strong>2021</strong> 11. Jahrgang ISSN 2192-2632 8,90 €<br />

3<strong>2021</strong><br />

Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen<br />

TITEL: Gesundes Altern<br />

Pflanzenextrakte Knochen<br />

Astaxanthin Mineralstoffe<br />

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Editorial<br />

Benno Keller<br />

Gesundes Altern beginnt in jungen Jahren<br />

Dies schreibt unser Autor Hogne Vik<br />

in seinem Beitrag über Vitamin K2 und<br />

meint damit viele Aspekte der Prävention<br />

von Gefäßverkalkung und Osteoporose –<br />

auch im Zusammenspiel von Vitamin K2<br />

mit anderen Substanzen. Der Abbau von<br />

oxidativem Stress durch Antioxidantien<br />

spielt eine große Rolle für die Vorbeugung.<br />

Oft wirken Polyphenole mit Vitaminen<br />

und Mineralstoffen zusammen, so<br />

etwa bei Matcha-Tee gegen kognitiven<br />

Abbau. „Gesundes Altern“ ist eines der<br />

beiden großen Themen in diesem Heft.<br />

Das andere betrifft den Sport. Hier ist<br />

eine Supplementierung von Wirkstoffen<br />

oft notwendig – als Schutz für Kreislauf<br />

und Muskeln, bei Eisenarmut oder<br />

einfach bei höherem Verbrauch von Mineralstoffen.<br />

Astaxanthin als stärkstem<br />

Antioxidans kommt hier eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Benno Keller<br />

Herausgeber<br />

Die „<strong>Vitalstoffe</strong>“ kann abonniert werden. Das Abonnement besteht immer aus 4 Ausgaben – z. B. Ausgabe 4 / <strong>2021</strong> – 3/ 2022<br />

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3


V italstoffe<br />

Purpursonnenhut (Echinacea purpurea)<br />

Ein Beispiel für Pflanzen mit positiven Wirkungen gegen Infekte<br />

und für die Wundheilung.<br />

Beitrag Pflanzenextrakte: Gesund und leistungsfähig im Alter<br />

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Beitrag auf Seite 26<br />

Inhalt<br />

6 Aktuelle Studien<br />

6 Vitamin B3<br />

7 Pycnogenol ®<br />

9 Matcha-Tee<br />

11 Eisensupplementierung<br />

12 Nahrung und Psyche<br />

14 Curcumin<br />

16 Reizdarm<br />

17 Heidelbeer-Polyphenole<br />

18 Mikroalge Euglena gracilis und Schlaf<br />

20 Knochengesundheit<br />

20 Vegane Ernährung und Knochen<br />

22 Kollagen<br />

22 Nicht denaturiertes Kollagen Typ II<br />

24 Retardierende Supplements<br />

24 Verlängerte Wirkstofffreisetzung<br />

26 Pflanzenextrakte<br />

26 Gesund und leistungsfähig im Alter<br />

38 Astaxanthin für Sportler<br />

43 Grüne Minze und Schlaf<br />

33 Mineralstoffe<br />

47 Funktionelles Magnesiumcarbonat<br />

47 Vitamin K2<br />

47 Gesundes Altern<br />

53 Zukunft der Nahrungsergänzung<br />

53 Der Konsument – heute, morgen und übermorgen<br />

59 Astaxanthin<br />

59 Körper und Geist in Bestform<br />

62 Schönheit von innen<br />

62 Pflanzen-Inhaltsstoffe für die Haut<br />

64 Technik<br />

64 Wirbelschichttechnologie:<br />

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4


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V italstoffe<br />

Aktuelle Studien<br />

Unsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath wertet für<br />

jede Ausgabe der <strong>Vitalstoffe</strong> aktuelle Studien zur Präsentation aus.<br />

Vitamin B3 – Hoffnung auf unterstützende Therapien bei Grünem Star<br />

Vielversprechende Ergebnisse erbrachte eine Studie mit<br />

Glaukom-Patienten, die am Center of Eye Research Australia<br />

durchgeführt wurde. Mehrere Forschungsinstitute und Universitäten<br />

im australisch-pazifischen Bereich haben sich an<br />

der Analyse beteiligt, die von Professor Jonathan Crowston<br />

und Dr. Flora Hui geleitet wurde. Die Resultate der Studie<br />

wurden im Journal Clinical and Experimental Ophthalmology<br />

veröffentlicht.<br />

Das Glaukom, auch als Grüner Star bezeichnet, ist weltweit<br />

die häufigste Ursache für irreversible Erblindung. Im Verlauf<br />

der Krankheit entwickelt sich eine graduelle Funktionsstörung,<br />

die schließlich zum Verlust der retinalen Ganglienzellen<br />

und ihrer Axone, aus denen der Sehnerv besteht, führt.<br />

Einige Risikofaktoren, darunter Alter, erbliche Vorbelastung<br />

und ein erhöhter Augeninnendruck (IOD), können das Auftreten<br />

der Erkrankung begünstigen. Bisher zielen die klinisch<br />

verfügbaren Behandlungsstrategien überwiegend auf eine<br />

Senkung des Augen-Innendruckes ab und lassen die neurodegenerativen<br />

Vorgänge auf der Ebene der Netzhaut und des<br />

Sehnervs außer Acht.<br />

Vitamin B3 und seine Wirkung auf die<br />

Ganglien<br />

Vitamin B3 oder Nikotinamid (NAM) ist eine Vorstufe von<br />

NAD+ (Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid) und ein wichtiges<br />

Coenzym, das in jeder Zelle des Körpers vorkommt und an<br />

Hunderten von Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Bezeichnend<br />

ist, dass Glaukom-Patienten einen besonders niedrigen<br />

NAD+-Serumspiegel aufweisen, das haben jüngste Untersuchungen<br />

ergeben.<br />

Die retinalen Ganglienzellen sind bei Glaukom-Patienten<br />

zwar einem erheblichem Stoffwechselstress ausgesetzt, behalten<br />

aber ihre Fähigkeit, ihre Funktion wiederherzustellen.<br />

In prä-klinischen Untersuchungen konnte belegt werden, dass<br />

eine B3-Supplementierung einen stabilen Schutz für retinale<br />

Ganglienzellen liefert. Inwieweit diese Funktion auch auf das<br />

Glaukom beim Menschen zum Tragen kommt, ist bisher unbekannt.<br />

Ziel der genannten Interventionsstudie war es nun, festzustellen,<br />

ob die bei Mäusen durch NAM-Supplementierung beobachteten<br />

funktionellen Verbesserungen auch auf den Menschen<br />

übertragen werden können.<br />

Details der Studie<br />

57 Patienten mit einem Glaukom wurden für diese randomisierte,<br />

Placebo-kontrollierte Crossover-Studie rekrutiert. Die<br />

Teilnehmer erhielten zunächst 6 Wochen lang 1,5 g Vitamin B3<br />

pro Tag und dann 6 Wochen lang 3,0 g/Tag, die Kontrollgruppe<br />

bekam ein Placebo verabreicht. Nach 12 Wochen wurden die<br />

Gruppen gewechselt, ohne eine Auswaschung vorzunehmen.<br />

Begleitend dazu wurden die Patienten weiterhin mit Medikamenten<br />

zur Senkung des Augen-Innendruckes versorgt.<br />

Zu Beginn der Studie wurden alle Teilnehmer untersucht und<br />

im Abstand von jeweils sechs Wochen erneut überprüft. Dabei<br />

wurden die Probanden einem klinischen Standardtest unterzogen,<br />

zu der u.a. eine Spaltlampenuntersuchung, die Messung<br />

der Sehschärfe, des Augeninnendrucks und des Blutdrucks gehörten.<br />

Um die Sehfunktion der Patienten zu bestimmen, verwendeten<br />

die Forscher einen diagnostischen Test, der die elektrische<br />

Aktivität in den Zellen der Netzhaut misst, die so genannte<br />

Elektro-Retinografie. Darüber hinaus wurde ein Gesichtsfeldtest<br />

durchgeführt, um etwaige Veränderungen zu festzustellen.<br />

Ergebnisse<br />

Die Kombination aus konventioneller Therapie (Senkung des<br />

Augen-Innendruckes) und B3-Supplementierung zeigte sehr<br />

positive Effekte, sowohl bei der Sehfunktion als auch bei der<br />

Funktion der Nervenzellen. Die hohe Dosis von 3 g Vitamin B3<br />

täglich über einen Zeitraum von 12 Wochen erbrachte „signifikante<br />

Verbesserungen“ in beiden Bereichen.<br />

Dr. Hui kommentierte die Ergebnisse wie folgt: „Wir haben<br />

zum ersten Mal gezeigt, dass tägliche hohe Dosen von Vitamin<br />

B3 bei Patienten, die auch herkömmliche Behandlungen zur<br />

Senkung des Augendrucks erhalten, zu frühzeitigen und deutlichen<br />

Verbesserungen führen können. So wie man einem Automotor<br />

Öl hinzufügt, damit er reibungslos läuft, könnte Vitamin<br />

B3 eingesetzt werden, um die Zellen vor Schäden zu schützen<br />

und den vom Glaukom betroffenen Zellen zu helfen, besser zu<br />

funktionieren.“ Weiter merkte sie an, dass eine größere internationale<br />

Studie durchgeführt werden sollte, um festzustellen, ob<br />

die in dieser Studie gezeigte Verbesserung über einen längeren<br />

Zeitraum aufrechterhalten werden kann, um damit ein Fortschreiten<br />

der Erkrankung zu verzögern.<br />

6


Aktuelle Studien<br />

Professor Jonathan Crowston, der die Studie am CERA leitete<br />

und jetzt an der Duke-NUS Medical School und am Singapore<br />

Eye Research Institute tätig ist, ergänzt dazu: „Wir brauchen<br />

jetzt eine längerfristige Studie, um schlüssig zu wissen, ob Nikotinamid<br />

das Fortschreiten des Glaukoms stärker verzögert<br />

als die alleinige Einnahme von Medikamenten zur Senkung<br />

des Augendrucks. Eine größere Studie wird uns dabei helfen,<br />

festzustellen, ob Vitamin B3 von Glaukom-Patienten dauerhaft<br />

eingenommen werden sollte.“<br />

In früheren prä-klinischen Studien konnte die neuroprotektive<br />

Wirkung von Vitamin B3 bereits nachgewiesen werden, die<br />

vorliegende Analyse ist jedoch die erste, bei der dieser Effekt<br />

auch im Rahmen einer Humanstudie festgestellt werden konnte.<br />

Um die positiven Resultate zu untermauern und um eine<br />

Langzeitwirkung zu untersuchen, wird derzeit eine größere<br />

Studie konzipiert.<br />

Quelle:<br />

Clinical & Experimental Ophthalmology<br />

“Improvement in inner retinal function in glaucoma with nicotinamide<br />

(vitamin B3) supplementation: A crossover randomized<br />

clinical trial.” September 2020.<br />

Autoren: F. Hui et al.<br />

doi: 10.1111/ceo.13818<br />

Neue Studie zeigt:<br />

Pycnogenol ® wirksam bei rezidivierenden<br />

Harnwegsinfekten<br />

In einer aktuellen Studie aus dem Jahr <strong>2021</strong> konnte gezeigt<br />

werden, dass Pycnogenol ® einem Cranberry-Extrakt bei der<br />

Verringerung des Auftretens von Infektionen und begleitenden<br />

schmerzhaften Symptomen bei Harnwegsinfekten (med. Zystitis)<br />

überlegen war – ohne dabei Nebenwirkungen hervorzurufen.<br />

Eine aktuell veröffentlichte peer-review Studie aus dem Jahr<br />

<strong>2021</strong> zeigt eine natürliche Behandlungsoption für Millionen<br />

Frauen und Männer auf, die unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten<br />

leiden. Die offene Pilot-Studie ergab, dass das<br />

natürliche Antioxidans Pycnogenol ® , ein Rindenextrakt aus<br />

der französischen Meereskiefer, wirksam die Anzahl der Harnwegsinfekte<br />

reduzierte, die Zahl der infektionsfreien und symptomfreien<br />

Patienten erhöhte, sowie den oxidativen Stress bei<br />

Patienten mit Harnwegsinfekten verringerte. Darüber hinaus<br />

konnte belegt werden, dass eine tägliche Supplementation mit<br />

Juli <strong>2021</strong><br />

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7


V italstoffe<br />

Pycnogenol ® die Häufigkeit des Auftretens einer interstitiellen<br />

Zystitis (IC) reduzierte, sowie auch bei diesen Patienten den<br />

oxidativen Stress verringerte.<br />

Rezidivierende Harnwegsinfekte –<br />

belastend für Betroffene<br />

Rezidivierende Harnwegsinfekte entstehen meist aufgrund<br />

einer bakteriellen Infektion. Sie werden als rezidivierend eingestuft,<br />

wenn sie drei Mal im Laufe des vergangenen Jahres<br />

oder zwei Mal in den letzten 6 Monaten auftraten. Ca. 50%<br />

aller Frauen weltweit erkranken im Laufe ihres Lebens mindestens<br />

einmal an einem Harnwegsinfekt – 25 bis 30 % leiden<br />

an wiederkehrenden Infektionen. Auch etwa 12% der Männer<br />

erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einem Harnwegsinfekt.<br />

Diese Infektionen führen zu über 10 Millionen<br />

Arztbesuchen jährlich (1).<br />

Ähnlich wie bei Harnwegsinfekten ist die interstitielle Zystitis<br />

eine schmerzhafte und oft chronische Erkrankung der Blase,<br />

welche sich typischerweise durch starke Schmerzen im Unterleib<br />

und beim Wasserlassen zeigt. Sie ist jedoch keine bakterielle<br />

Erkrankung und betrifft zwischen 3 und 6% der erwachsenen<br />

Frauen.<br />

„Patienten, die an rezidivierenden Harnwegsinfekten erkrankt<br />

sind, leiden häufig unter schmerzhaften Symptomen wie Brennen,<br />

Juckreiz oder Schmerzen im Beckenbereich sowie einem<br />

ständigen Harndrang“, erklärt Dr. Steven Lamm, Direktor des<br />

NYU Langone Preston Robert Tisch Center for Men’s Health in<br />

New York und einer der führenden Experten für Sexualgesundheit.<br />

„Eine typische Behandlung mit Antibiotika kann viele<br />

Nebenwirkungen hervorrufen. Viele, die an dieser Erkrankung<br />

leiden, versuchen sich an einer alternativen Behandlung mit<br />

Cranberry-Extrakt. Für dessen Wirksamkeit gibt es allerdings<br />

noch wenig wissenschaftliche Belege.“<br />

Studienergebnisse sind vielversprechend<br />

– Pycnogenol ® ist Cranberry-Extrakt<br />

überlegen<br />

Die neue Studie umfasste insgesamt 64 Teilnehmer im Alter<br />

zwischen 35 und 41 Jahren. Die Gruppe bestand aus Patienten,<br />

welche im vergangenen Jahr unter mindestens drei symptomatischen<br />

Harnwegsinfekten litten, mindestens zwei Infekte<br />

in den letzten 6 Monaten aufwiesen oder bei denen eine interstitielle<br />

Zystitis nachgewiesen wurde. Dabei wurden insgesamt<br />

drei Gruppen miteinander verglichen: eine Kontrollgruppe,<br />

eine Pycnogenol ® -Gruppe und eine Cranberry-Gruppe – der<br />

Testzeitraum betrug jeweils 60 Tage.<br />

Die Kontrollgruppe folgte der Standard-Behandlungsroutine,<br />

die aus peniblen Hygienemaßnahmen, Vermeidung von Koffein,<br />

scharfen Gewürzen und Alkohol, reichlicher Flüssigkeitszufuhr<br />

und moderater Bewegung bestand. Die Pycnogenol ® -Gruppe<br />

supplementierte über den gesamten Beobachtungszeitraum<br />

hinweg 150 mg Pycnogenol ® täglich – in der Cranberry-Gruppe<br />

wurde mit 400 mg getrocknetem Cranberry-Extrakt pro Tag<br />

ergänzt (19 mg Proanthocyanidine).<br />

Nach 60 Tagen täglicher oraler Supplementation mit 150 mg<br />

Pycnogenol ® wurden folgende Ergebnisse erzielt:<br />

• Verringerung des Auftretens von Harnwegsinfekten/interstitiellen<br />

Zystitiden um 62% (gegenüber 45% Reduktion in der<br />

Cranberry-Gruppe und 29% Reduktion in der Kontrollgruppe)<br />

• 100% der Teilnehmer wiesen infektionsfreien Urin auf (gegenüber<br />

über 35% der Teilnehmer in der Cranberry-Gruppe<br />

und 36% in der Kontrollgruppe)<br />

• 91% der Probanden waren beschwerdefrei (gegenüber 80%<br />

in der Cranberry-Gruppe und 82% in der Kontrollgruppe)<br />

• Abnahme des oxidativen Stresses um 11% (gegenüber 4%<br />

Abnahme in der Cranberry-Gruppe und 2% Abnahme in der<br />

Kontrollgruppe)<br />

Die gute Wirksamkeit von Pycnogenol ® hinsichtlich der Verringerung<br />

des Auftretens von Harnwegsinfekten und interstitiellen<br />

Zystitiden bei Patienten im Vergleich zur Wirksamkeit von<br />

Cranberry-Extrakt und der Standardbehandlung in der aktuell<br />

veröffentlichen Studie aus <strong>2021</strong> bestätigt schon ältere Studienergebnisse,<br />

in denen die antioxidative und anti-inflammatorische<br />

Wirkung von Pycnogenol ® belegt werden konnte.<br />

„Wenn Patienten an rezidivierenden Harnwegsinfekten leiden,<br />

können diese Pycnogenol ® als natürliches Antioxidans und entzündungshemmende<br />

Option zur Behandlung ihrer Beschwerden<br />

in Betracht ziehen, parallel dazu sollte natürlich ein Arzt<br />

konsultiert werden“, resümiert Dr. Lamm.<br />

Über Pycnogenol ®<br />

Pycnogenol ® ist ein natürlicher Pflanzenextrakt, der aus der<br />

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Wirkung von Pycnogenol ® sorgfältig geprüft und bestätigt.<br />

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(1) my.clevelandclinic.org/health/diseases/9135-urinary-tractinfections<br />

8


Aktuelle Studien<br />

Matcha-Tee verlangsamt kognitiven Abbau bei älteren Frauen<br />

Eine neue Studie zeigt – die tägliche Einnahme von Matcha-<br />

Grünteepulver kann den kognitiven Abbau bei älteren Frauen<br />

verlangsamen. Bei Männern jedoch konnte diese positive Wirkung<br />

des Matcha-Tees nicht beobachtet werden.<br />

Demenz ist die zweithäufigste Todesursache bei Menschen über<br />

70 und auch Alzheimer, die häufigste Ursache für Demenz,<br />

schreitet durch eine leichte kognitive Beeinträchtigung allmählig<br />

voran.<br />

Es wurde bereits häufig über die positiven Auswirkungen des<br />

grünen Tees auf die geistige Gesundheit berichtet. Zum Beispiel<br />

kann der regelmäßige Konsum die Verringerung von<br />

Angstzuständen begünstigen, was vor allem auf die hohen<br />

Mengen an L-Theanin, Polyphenolen und fettlöslichen Nährstoffen<br />

zurückzuführen ist. Es wird angenommen, dass Matcha-<br />

Grüntee aufgrund der speziellen Ernte und Verarbeitung noch<br />

höhere Mengen dieser vorteilhaften Verbindungen enthält als<br />

herkömmlicher grüner Tee.<br />

Die Studie von Sakurai et al. untersuchte vor allem die Auswirkungen<br />

von Matcha-Grünteeextrakt auf die kognitive Gedächtnisfunktion<br />

und Impulsivität bei klinisch gesunden älteren<br />

Menschen. Das Studiendesign ist randomisiert, doppelblind<br />

und Placebo-kontrolliert, die Studie wurde über einen Zeitraum<br />

von 12 Wochen durchgeführt. Der Fokus lag darauf herauszufinden,<br />

ob es einen Unterschied in der Wirkung des Grüntees je<br />

nach Geschlecht (weiblich/männlich) geben könnte.<br />

Details der Studie<br />

Insgesamt 61 Teilnehmer wurden rekrutiert und erhielten nach<br />

dem Zufallsprinzip pro Tag entweder ein Testgetränk mit 3 g frischem<br />

Matcha-Grünteepulver oder ein Placebo. Veränderungen<br />

in der kognitiven Funktion wurden mit Hilfe einer psychometrischen<br />

Testbatterie bewertet. Die tägliche Nahrungsaufnahme<br />

wurde mittels eines selbstverwalteten Fragebogens zur Ernährungsanamnese<br />

(BDHQ) bewertet. In der geschlechtsspezifischen<br />

Analyse wurde eine signifikante kognitive Verbesserung<br />

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2/23/<strong>2021</strong> 11:09:03 AM


V italstoffe<br />

im Montreal Cognitive Assessment (MoCA) Score in der Gruppe<br />

der Frauen beobachtet. In der diätetischen Analyse fanden<br />

die Forscher eine signifikante inverse Korrelation zwischen der<br />

täglichen Vitamin-K-Aufnahme (ohne Testgetränke) und der<br />

Veränderung im MoCA.<br />

Ergebnisse<br />

Die vorliegende Studie deutet darauf hin, dass die tägliche Supplementierung<br />

von Matcha-Grünteepulver protektive Wirkungen<br />

gegenüber dem kognitiven Verfall bei in der Gemeinschaft<br />

lebenden älteren Frauen hat. Die Ergebnisse deuten weiterhin<br />

darauf hin, dass die tägliche Einnahme von Matcha-Grünteepulver<br />

bei Männern keinen positiven Effekt gegenüber altersbedingtem<br />

kognitivem Verfall hat.<br />

Den unterschiedlichen Effekt der Grüntee-Supplementierung<br />

bei Frauen und Männern begründen die Forscher mit einem<br />

generell höheren Demenzrisiko bei Frauen in höherem Alter,<br />

welches vermutlich aufgrund hormoneller Veränderungen, ausgelöst<br />

durch die Menopause, besteht.<br />

Die japanischen Forscher vermuten einen Zusammenhang der<br />

hydrophoben Vitamin-K-Verbindungen im Matcha-Tee und der<br />

Verbesserung der Kognition bei älteren Frauen. Jedoch kann<br />

zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht endgültig festgelegt werden,<br />

welche der aktiven Verbindungen im Matcha (L-Theanin, Polyphenole,<br />

Vitamine, Mineralstoffe) für die Verlangsamung des<br />

kognitiven Abbaus ausschlaggebend ist.<br />

Da dies die bisher erste Studie ist, die die Auswirkungen einer<br />

täglichen Supplementierung mit Matcha-Grünteepulver auf die<br />

kognitiven und die Gedächtnisfunktionen sowie die Impulsivität<br />

bei klinisch normalen älteren Personen untersucht hat, sollen<br />

die einzelnen bioaktiven Verbindungen des Matcha-Tees im<br />

nächsten Schritt genauer auf die zugrunde liegenden Mechanismen<br />

untersucht werden.<br />

Referenz:<br />

Sakurai, K. et al. (2020). Effects of Matcha Green Tea Powder<br />

on Cognitive Functions of Community-Dwelling Elderly Individuals.<br />

Nutrients 2020, 12(12), 3639.<br />

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Aktuelle Studien<br />

Synbiotikum kann Wirksamkeit von Eisensupplementierung<br />

bei weiblichen Sportlern verbessern<br />

Eine neue Studie hat belegen können, dass die Kombination<br />

aus dem Guarbohnen-Ballaststoff PHGG (partiell hydrolysiertes<br />

Guar Gum) und dem Bakterium Bifidobacterium lactis die<br />

Bioverfügbarkeit von niedrig dosierten Eisenpräparaten bei<br />

trainierenden Sportlerinnen verbessern kann.<br />

Über einen Zeitraum von acht Wochen haben die Forscher die<br />

Wirkung des Eisenpräparats im Zusammenspiel mit dem Synbiotikum<br />

und im Zusammenhang mit einem Placebo untersucht<br />

und miteinander verglichen. Insgesamt nahmen 19 Sportlerinnen<br />

mit einem niedrigen Eisenstatus an der Studie Teil. Trotz<br />

der kleineren Stichprobe konnte belegt werden, dass die Kombination<br />

aus dem Eisenpräparat (140 mg Eisensulfat pro Tag)<br />

und dem Synbiotikum bei den Sportlerinnen zu einem signifikant<br />

besseren Eisenstatus führt.<br />

Eisenmangel<br />

Aktive Frauen sind besonders anfällig für Eisenmangel und<br />

subklinische Eisenarmut, Erhebungen zeigen, dass etwa 25%<br />

bzw. 52% der Frauen betroffen sind. Die Folgen des Eisenmangels<br />

können vor allem die sportliche Leistung beeinträchtigen,<br />

denn wichtigste Aufgabe des Eisens ist die Bindung von Sauerstoff<br />

in den roten Blutkörperchen. Der Sauerstofftransport kann<br />

nur mit Hilfe von Eisenatomen als Träger erfolgen.<br />

Weibliche Ausdauersportlerinnen, deren Ernährungsmuster und<br />

körperliches Trainingsniveau ihr Risiko für Eisenmangel erhöhen,<br />

können besonders stark von der Kombination mit dem Synbiotikum<br />

profitieren. Die Forscher fanden heraus, dass die Eisenaufnahme<br />

mit Hilfe des Synbiotikums maximiert werden kann.<br />

Stand H190<br />

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Juli <strong>2021</strong><br />

11


V italstoffe<br />

Details zur Studie<br />

Insgesamt wurden 20 Probandinnen rekrutiert, von denen letztlich<br />

19 die Studie abgeschlossen haben. Bei den teilnehmenden<br />

Sportlerinnen wurden ein Hämoglobinwert von 12,33 dL und<br />

ein Serum Ferritin (sFer) von 18,1 Mikrogramm/L festgestellt.<br />

Die Frauen wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und<br />

erhielten 140 mg Eisensulfat pro Tag über einen Zeitraum von<br />

acht Wochen, zusätzlich bekamen sie ein Synbiotikum oder ein<br />

Placebo.<br />

Die Compliance in beiden Gruppen war gut: 87% in der Synbiotika-Gruppe<br />

und 92% in der Placebogruppe.<br />

Die Studie konnte zeigen, dass der Eisenstatus in der Synbiotika-Gruppe<br />

signifikant stärker anstieg als in der Placebogruppe.<br />

Die Kontrolle der Ausgangswerte des Serum-Ferritin der Frauen<br />

erbrachte eine deutliche Füllung des Eisenspeichers.<br />

Senkung des pH-Wertes im Darm<br />

Normalerweise wird das synbiotische Präparat, darin insbesondere<br />

das PHGG, zur Verbesserung der Darmgesundheit<br />

eingenommen. Nun konnte sich ein weiterer Vorteil des Ballaststoffs<br />

der Guarbohne zeigen, in Kombination mit einem<br />

Eisensulfat-Supplement kann es helfen, den Eisenstatus zu<br />

optimieren. Dies ist ein wichtiger Vorteil, da Eisenmangel der<br />

führende Nährstoffmangel bei Frauen weltweit ist und Frauen<br />

im Vergleich zu Männern mehr als doppelt so viel Eisen<br />

benötigen.<br />

In anderen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass<br />

die Einnahme von Präbiotika die Absorption verschiedener<br />

Mineralien wie Kalzium, Eisen und Magnesium erhöht. Diese<br />

Studie bestätigt nun, dass die synbiotische Kombination aus<br />

präbiotischen Ballaststoffen und Probiotika auch die Eisenabsorption<br />

steigern kann. Dies ist möglich, weil bei der Fermentation<br />

von präbiotischen Ballaststoffen im Dickdarm kurzkettige<br />

Fettsäuren entstehen, die den pH-Wert senken. Durch den reduzierten<br />

pH-Wert können die Mineralien im Dickdarm besser<br />

aufgenommen werden. Auf die gleiche Weise wird auch die<br />

Darmgesundheit unterstützt.<br />

Unabhängig von dieser Studie ist das Erforschen der Fähigkeit<br />

probiotischer Stämme, Nährstoffe zu verdauen, zu absorbieren<br />

und zu verstoffwechseln, in den Fokus gerückt. Insbesondere<br />

für die sportliche Leistung und den Erholungs-/Gesundheitszustand<br />

von körperlich aktiven Menschen ist es wichtig, wie z. B.<br />

Proteine oder Kohlenhydrate und anorganische Eisenpräparate<br />

resorbiert und vom Körper genutzt werden können.<br />

Eisen ist entscheidend für den Sauerstofftransport, die mitochondriale<br />

Energieproduktion und die zelluläre Immunantwort,<br />

ein niedriger Eisengehalt kann die körperliche Leistungsfähigkeit<br />

und die Anpassung an das Training negativ beeinflussen.<br />

Referenz:<br />

Sandroni, A., House, E., Howard, L. & DellaValle, D.M.<br />

(<strong>2021</strong>). Synbiotic Supplementation Improves Response to Iron<br />

Supplementation in Female Athletes during Training. J Diet<br />

Suppl, Feb 22;1-15.doi: 10.1080/19390211.<strong>2021</strong>.1887423.<br />

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein …“ –<br />

Wie Ernährung unsere Psyche beeinflusst<br />

Der Nutzen der Ernährungstherapie für unsere seelische Gesundheit<br />

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein …“– ein Ratschlag,<br />

der meist auf den griechischen „Vater der modernen Medizin“<br />

Hippokrates zurückgeführt wird. Und ungeachtet dessen,<br />

dass teilweise Zweifel an der Herkunft des Zitats bestehen (1),<br />

könnte der Inhalt nicht zeitgemäßer sein: Dass unsere Ernährung<br />

nicht nur großen Einfluss auf unsere körperliche Verfassung<br />

hat, sondern auch die seelische Gesundheit zum Positiven<br />

oder Negativen verändern kann, gilt schon lange als erwiesen.<br />

Markus Baur, Leiter des Sport- und Ernährungsmanagements<br />

der Libermenta Kliniken, kennt die gesundheitlichen Effekte<br />

der Ernährung aus einer ganz besonderen Perspektive: Als einstiger<br />

Profisportler und Handball-Weltmeister spielte die Ernährung<br />

für ihn eine entscheidende Rolle, um seine körperlichen<br />

und geistigen Leistungen zu optimieren.<br />

Der Lebensstil beeinflusst die seelische<br />

Gesundheit<br />

Die Libermenta Kliniken nutzen den heutigen Erkenntnisstand<br />

der Ernährungswissenschaften, um die psychotherapeutischen<br />

Maßnahmen in ein ganzheitliches Konzept einzubetten. „Will<br />

man Menschen seelisches Leid nehmen, muss man sich das<br />

ganze System anschauen – die Ernährung spielt dabei eine<br />

zentrale Rolle“, betont Markus Baur. „Unsere Gewohnheiten<br />

rund um die Zubereitung und Einnahme der Mahlzeiten, die<br />

verwendeten Lebensmittel und die aufgenommenen Nährstoffe<br />

– all das kann großen Einfluss auf die Entstehung, aber auch die<br />

Linderung psychischer Erkrankungen, insbesondere Depressionen,<br />

haben.“<br />

12


Aktuelle Studien<br />

Natürlich ist die Ernährung kein Garant für das Auftreten oder<br />

Verhindern einer Depression – die Ursachen der Krankheit sind<br />

sehr viel komplexer und beinhalten genetische, kognitive und<br />

physiologische Faktoren –, aber die Wissenschaft ist sich einig,<br />

dass auch der individuelle Lebensstil einen Einfluss auf die Entstehung<br />

einer depressiven Episode hat. „Der Lebensstil setzt sich<br />

nach diesem Verständnis unter anderem aus unseren Schlafgewohnheiten,<br />

dem Faktor Sport und Bewegung und nicht zuletzt<br />

unserer Ernährung zusammen“, erklärt Markus Baur. „Im Unterschied<br />

zur Genetik haben wir unseren Lebensstil selbst in der<br />

Hand. Diese Erkenntnis möchten wir unseren Patienten nachhaltig<br />

vermitteln – auch über die stationäre Therapie hinaus.“<br />

Ernährung ist zugleich Prävention und<br />

Therapie<br />

Die Ernährungstherapie folgt also dem Erkenntnisstand, dass<br />

eine ausgewogene Ernährung nicht nur der Entstehung von Depressionen<br />

entgegenwirken, sondern im Falle einer bestehenden<br />

Erkrankung bestimmte Symptome sogar lindern kann. Die Aufnahme<br />

von Omega-3-Fettsäuren sowie vitamin- und nährstoffreicher<br />

Lebensmittel beeinflusst beispielsweise die Verarbeitungsprozesse<br />

im Gehirn positiv. Dies trägt dazu bei, dass Botenstoffe<br />

wie Dopamin und das sogenannte Glückshormon Serotonin vermehrt<br />

produziert werden, was sich nachweisbar und nachhaltig<br />

positiv auf unseren „Antrieb“ und unsere Stimmung auswirkt.<br />

Auf industriell verarbeiteten weißen Zucker, der für einen kurzfristigen<br />

„Rausch“ sorgt, sollten wir dagegen verzichten. „Der<br />

Zucker geht sofort ins Blut, worauf der Körper mit der Produktion<br />

von Insulin reagiert, was wiederum den Blutzuckerspiegel<br />

senkt“, erklärt Markus Baur. „Diese Schwankungen können sich<br />

negativ auf die Psyche auswirken und zu Erschöpfung, Unkonzentriertheit<br />

und Nervosität führen.“ Neben der präventiven Wirkung<br />

kann die Ernährungstherapie auch Einfluss auf Symptome<br />

nehmen, die erst durch eine psychische Erkrankung ausgelöst<br />

werden, beispielsweise ein Reizdarm oder Sodbrennen.<br />

#17181_<strong>Vitalstoffe</strong> ad resizing__ready print.pdf 1 03/08/21 21.15<br />

Wasser und Ruhe – eine Form der<br />

Selbstfürsorge<br />

Ähnlich wie die ungesunde Wirkung von einfachem Zucker<br />

ist den allermeisten von uns auch die Notwendigkeit einer<br />

ausreichenden Wasserzufuhr längst bekannt. Trotzdem lassen<br />

wir allzu häufig eine Austrocknung unseres Körpers zu – in<br />

der Folge einer Dehydration zeigen sich Beschwerden wie<br />

Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme, und wir werden erschöpft,<br />

gereizt und weniger leistungsfähig. „Der Grund für<br />

diese Nachlässigkeit ist oft Stress – im Alltag vergessen wir<br />

schlichtweg zu trinken“, erklärt der Sport- und Ernährungsexperte.<br />

„Auch die Qualität unserer Nahrung leidet häufig unter<br />

dem Alltagsstress. Wenn es schnell gehen muss, der Inhalt des<br />

Kühlschranks aber nicht inspirierend oder gar verdorben ist,<br />

greifen wir allzu schnell zu einem Fertiggericht.“ Dabei zahlen<br />

sich die Energie und Zeit, die man in eine ausgewogene<br />

Nahrungsaufnahme steckt, gleich mehrfach aus: Wir versorgen<br />

den Körper nicht nur mit den notwendigen Nährstoffen,<br />

sondern unterstützen auch selbstwirksam unsere Gesundheit,<br />

übernehmen Selbstfürsorge, und stärken dadurch nachhaltig<br />

unsere seelische Gesundheit.<br />

„Unsere Ernährungstherapeuten berücksichtigen all diese Faktoren<br />

und integrieren eine gesunde Ernährung durch individuelle<br />

Beratung und Planung in den persönlichen Alltag jedes Patienten“,<br />

betont Markus Baur. „Natürlich ersetzt eine gesunde<br />

Ernährung keine psychotherapeutische Behandlung, weshalb<br />

wir sie ausschließlich ergänzend und in enger Absprache sowohl<br />

mit den Fachärztinnen und Fachärzten als auch mit den<br />

übrigen therapeutischen Bereichen einsetzen.“<br />

(1) Siehe Diana Cardenas, https://www.sciencedirect.com/<br />

science/article/abs/pii/S2212826313000924<br />

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13


V italstoffe<br />

Über die Libermenta Kliniken<br />

Die Libermenta Kliniken sind eine Gruppe, unter deren Dach private Akutkliniken für<br />

seelische Gesundheit betrieben werden. Jede Klinik hat dabei einen eigenen Kompetenzschwerpunkt.<br />

Der erste Standort des Unternehmens ist die private Akutklinik für<br />

psychodynamische Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Schloss Gracht.<br />

Hier liegt der Fokus auf der Behandlung aller psychiatrischen und psychosomatischen<br />

Erkrankungen. Die Libermenta Klinik Schloss Gracht ist der erste in einer Reihe von<br />

weiteren Standorten, die in naher Zukunft folgen werden und das Ziel verfolgen, seelisch<br />

leidenden Menschen zu helfen, wieder zu sich selbst zu finden – damit sie mit<br />

Zuversicht und Freude das Leben erleben können.<br />

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Curcumin gegen Arthrose im Knie<br />

Wie kann man Patienten mit Arthrose unterstützen, damit sie ein weitgehend schmerzfreies<br />

Leben führen können? Dieser Frage ging eine Gruppe indischer Wissenschaftler<br />

nach. Im Mittelpunkt stand hierbei die schonende Verringerung der Beschwerden,<br />

denn viele der handelsüblichen Schmerzmittel lösen oft heftige Nebenwirkungen aus.<br />

Ziel der Studie war es, mithilfe von Pflanzenextrakten aus Curcuma longa wirksame<br />

Alternativen zur Schmerzbekämpfung zu ermitteln.<br />

Arthrose oder Osteoarthritis (OA) hat sich inzwischen in vielen Ländern der Welt zu<br />

einer Volkskrankheit entwickelt, und sie tritt nicht nur bei Älteren in Erscheinung. Es<br />

handelt sich dabei um eine degenerative Erkrankung der Gelenke mit fortschreitendem<br />

Charakter, sie ist gekennzeichnet durch den Abbau von Knorpel, von Gelenkschleimhaut<br />

und Bändern und dem darunter liegenden Knochen. In der Regel befällt sie ein<br />

ganzes Gelenk, dabei stehen vor allem die Hüften, Knie, Hände und die Wirbelsäule im<br />

Fokus. Häufige Begleiterscheinungen der Arthrose sind Steifheit und ständig wiederkehrende<br />

Schmerzen.<br />

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren für Arthrose, dazu zählen Sport mit hoher Belastung,<br />

körperlich stark fordernde Berufstätigkeiten, Fettleibigkeit und Knochendeformitäten.<br />

Übergewicht und zunehmendes Alter steigern die Prävalenz der Arthrose.<br />

Dabei ist die Knie-Arthrose die häufigste Ursache für Behinderungen und Schmerzen<br />

bei Erwachsenen und älteren Menschen.<br />

Heutzutage werden häufig Medikamente wie Analgetika und NSAR (nicht-steroidale<br />

Antirheumatika) eingesetzt, die zwar die Symptome wie z.B. Schmerzen lindern<br />

können, aber keinerlei Wirkung in puncto Prävention oder Veränderungen im<br />

Krankheitsverlauf der Arthrose bieten. Darüber hinaus ist die langfristige Anwendung<br />

dieser Behandlungen in den meisten Fällen mit erheblichen gastrointestinalen,<br />

renalen und kardiovaskulären Nebenwirkungen verbunden.<br />

Verlauf der Studie und Ergebnisse<br />

In dieser randomisierten, kontrollierten klinischen Nicht-Unterlegenheits-Studie, die<br />

von Wissenschaftlern mehrerer medizinischer Einrichtungen in Neu-Delhi, Indien,<br />

durchgeführt wurde, erhielten Patienten mit Knie-Arthrose nach dem Zufallsprinzip<br />

sechs Wochen lang zweimal täglich eine Kapsel mit bioverfügbarem Kurkuma-Extrakt<br />

(BCM-95 ® ) in einer Dosierung von 500 mg oder dreimal täglich eine Tablette mit 650<br />

mg Paracetamol. Die Symptome der Erkrankung wie Schmerzen, Gelenksteifigkeit<br />

14


Aktuelle Studien<br />

für Sie und Ihn<br />

Kategorie<br />

und eingeschränkte körperliche Funktion wurden mit dem Western<br />

Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index<br />

(WOMAC) bewertet.<br />

Nach sechswöchiger Behandlung zeigte die Responder-Analyse<br />

eine signifikante Verbesserung der WOMAC-Werte bei allen<br />

Parametern, vergleichbar mit der Paracetamol-Gruppe, wobei<br />

18% der Kurkuma-Gruppe eine Linderung um 50% und 3% der<br />

Probanden eine 70%ige Verbesserung angaben.<br />

Auch bei den Entzündungsmarkern im Serum der BCM-95 ® -<br />

Gruppe konnten außerordentlich positive Effekte festgestellt<br />

werden: Die CRP-Werte wurden um 37,21% und die TNF-α-<br />

Werte sogar um beeindruckende 74,81% gesenkt, im Hinblick<br />

auf die Entzündungsmarker zeigte BCM-95 ® also ein weitaus<br />

besseres Resultat als Paracetamol. Die gemeldeten unerwünschten<br />

Ereignisse waren geringfügig und in der Kurkumaextrakt-Gruppe<br />

(5,48%) vergleichsweise seltener als in der<br />

Paracetamol-Gruppe (12,68%).<br />

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass bioverfügbarer<br />

Extrakt aus Curcuma longa bei der Linderung von Schmerzen<br />

und anderen Symptomen der Knie-Arthrose ebenso wirksam<br />

ist wie Paracetamol und sich als sicher und effektiver bei<br />

der Senkung von CRP und TNF-α erweist – bei den Patienten<br />

aber weitaus geringere unerwünschte Nebenwirkungen auslöst.<br />

Quelle: BMC Trials<br />

”Bioavailable turmeric extract for knee osteoarthritis: a randomized,<br />

non-inferiority trial versus paracetamol”, April <strong>2021</strong><br />

Autoren: Anil Dhal et al.<br />

Kreislauf<br />

Menopause<br />

Haut<br />

Gelenke<br />

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15


V italstoffe<br />

Reizdarmsyndrom – Aufruhr im Darm<br />

Gastroenterologen veröffentlichen aktualisierte S3-Leitlinie<br />

Immer wieder krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen,<br />

Durchfall oder Verstopfung, ohne dass eine eindeutige organische<br />

Ursache auszumachen ist – das sogenannte Reizdarmsyndrom<br />

(RDS) kann die Lebensqualität erheblich einschränken.<br />

Zwischen vier und zehn Prozent der Deutschen sind von der<br />

Erkrankung betroffen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie,<br />

Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)<br />

und die Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie<br />

und Motilität e. V. (DGNM) haben in Zusammenarbeit mit 17<br />

weiteren Fachgesellschaften nun die aktualisierte S3-Leitlinie<br />

„Reizdarmsyndrom“ veröffentlicht. Sie fasst den aktuellen Wissensstand<br />

zu Diagnostik und Behandlung des RDS zusammen.<br />

Unter anderem wurden darin die Kapitel zur Ernährung, zur<br />

psychotherapeutischen Behandlung und zu komplementären<br />

Therapien deutlich erweitert, zudem ist erstmals ein eigenständiges<br />

Kapitel zum Reizdarmsyndrom bei Kindern enthalten.<br />

Wie und warum ein Reizdarmsyndrom entsteht, ist bisher nicht<br />

vollständig geklärt. „Das RDS ist ein komplexes Erkrankungsbild,<br />

bei dem Störungen zwischen Zentral- und Darmnervensystem<br />

sowie der Darm-Hirn-Achse eine Rolle spielen“, sagt<br />

PD Dr. med. Viola Andresen, Koordinatorin der Leitlinie und<br />

Leiterin des Ernährungsteams am Israelitischen Krankenhaus<br />

Hamburg. Auslöser können vorangegangene gastrointestinale<br />

Infektionen sein, auch findet sich mitunter ein Zusammenhang<br />

mit psychischen Faktoren. Die Erkrankung wird anhand des<br />

vorherrschenden Symptoms in Subtypen unterteilt: den Verstopfungs-<br />

(Obstipations-)Typ, den Diarrhoe-Typ, den Misch-<br />

Typ (bei dem sowohl Diarrhoe und Obstipation dominieren<br />

können), den Schmerz-Typ und den Bläh-Typ; oft treten diese<br />

Symptome auch in variablen Kombinationen auf.<br />

Das RDS wird per gezielter Ausschlussdiagnostik festgestellt:<br />

Schwerwiegende Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik –<br />

etwa Darmkrebs, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />

wie Morbus Crohn oder Nahrungsmittel-Intoleranzen – müssen<br />

ausgeschlossen werden. „Weil es beim Reizdarmsyndrom oft<br />

zu übertriebener und irreführender Diagnostik kommt, gehen<br />

wir in der Leitlinie auch auf wissenschaftlich nicht-fundierte<br />

diagnostische Verfahren ein und bewerten diese“, sagt Professor<br />

Dr. med. Peter Layer, Direktor der Medizinischen Klinik<br />

am Israelitischen Krankenhaus Hamburg und ebenfalls Koordinator<br />

der Leitlinie. So raten die Autoren von IgG-Tests zur<br />

Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie von<br />

kommerziell erhältlichen Stuhltests zur Analyse des Darmmikrobioms<br />

ab.<br />

Bei der Behandlung des RDS ist oft eine Kombination verschiedener<br />

Ansätze sinnvoll: Allgemeine, symptomunabhängige<br />

Maßnahmen werden mit spezifischen, symptomorientierten<br />

Therapien, etwa Medikamenten, kombiniert. Zu den wichtigen,<br />

symptomunabhängigen Ansätzen gehört die Ernährung: „Obwohl<br />

der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung eines RDS<br />

umstritten ist, zeigt in der Therapie die sogenannte Low-FOD-<br />

MAP-Diät für fast alle RDS-Typen eine gute Wirksamkeit“, so<br />

Andresen. Patienten verzichten hierbei für einen gewissen Zeitraum<br />

auf bestimmte Kohlenhydrate wie Fruktose, Laktose und<br />

Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit. Auch psychotherapeutische<br />

Verfahren helfen vielen Betroffenen: Geeignet sind laut Leitlinie<br />

die kognitive und die psychodynamische Verhaltenstherapie,<br />

die Bauch-gerichtete Hypnose sowie bestimmte Verfahrensmischformen.<br />

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit zielt<br />

auf die Modulation des Darm-Mikrobioms, etwa durch Probiotika:<br />

„Probiotika sind beim RDS nicht generell wirksam oder<br />

unwirksam – vielmehr unterscheidet sich ihr Effekt individuell<br />

von Patient zu Patient sowie je nach Bakterienstamm und Leitsymptom“,<br />

sagt Andresen. Präbiotika werden in der Leitlinie<br />

nicht empfohlen.<br />

Die medikamentöse Therapie des Reizdarmsyndroms sollte<br />

stets symptomorientiert erfolgen, betonen die Leitlinienautoren.<br />

Mit einem eigenen Hauptkapitel für jedes Leitsymptom –<br />

Durchfall, Verstopfung, Bauchkrämpfe und Blähungen – listet<br />

die Leitlinie aktualisierte Empfehlungen sowohl für synthetische<br />

als auch pflanzliche Substanzen auf.<br />

„Das Reizdarmsyndrom kann im Alltag sehr belastend sein“,<br />

sagt Layer. „Die gute Nachricht jedoch ist: Betroffenen steht<br />

inzwischen ein breites Arsenal an therapeutischen Optionen –<br />

allerdings mit unterschiedlichem Evidenzgrad – zur Verfügung,<br />

die ihre Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern<br />

können.“ Entlastend wirke oft auch eine solide Diagnostik<br />

und somit auch das Wissen darum, dass keine schwerwiegende<br />

oder bösartige Erkrankung vorliegt und die Lebenserwartung<br />

nicht verkürzt ist.<br />

Die aktualisierte S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom richtet sich an<br />

Ärzte und Betroffene und ist unter https://www.dgvs.de/wissen/<br />

leitlinien/leitlinien-dgvs/reizdarmsyndrom/ abrufbar.<br />

Kontakt:<br />

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie,<br />

Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V.<br />

Pressestelle<br />

Juliane Pfeiffer<br />

pfeiffer@medizinkommunikation.org<br />

16


Aktuelle Studien<br />

Kategorie<br />

Heidelbeer-Polyphenole für eine<br />

bessere kognitive Leistung<br />

Dass Polyphenole aus dunklen Früchten antioxidative und antiinflammatorische<br />

Eigenschaften besitzen, konnte wiederholt im<br />

Rahmen klinischer Studien belegt werden. Auch ihre unterstützende<br />

Wirkung im Zusammenhang mit der kognitiven Gesundheit<br />

war öfter Gegenstand von Untersuchungen, insbesondere<br />

bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Inwieweit dieser gesundheitsförderliche Effekt auch bei Erwachsenen<br />

im mittleren Alter zum Tragen kommt, dazu haben<br />

Wissenschaftler des Illinois Institute of Technology, der<br />

Universität von Cincinnati und der Universität von Reading<br />

in Großbritannien eine Kurzzeit-Studie durchgeführt. Die Forscher<br />

wollten die Beziehungen zwischen kognitiven und metabolischen<br />

Ergebnissen bei Erwachsenen mittleren Alters nach<br />

dem Verzehr von Wildheidelbeeren (WBB) untersuchen. Die<br />

Ergebnisse der Analyse wurden im European Journal of Nutrition<br />

veröffentlicht.<br />

Erläuterungen zur Studie<br />

Fünfunddreißig Personen im Alter von 40 bis 65 Jahren wurden<br />

in einer randomisierten, doppelblinden Crossover-Studie<br />

rekrutiert. 12 von ihnen waren männlich, 23 waren weiblich.<br />

Ihr Gewicht reichte von einem niedrigen BMI von etwa 23 bis<br />

zu einem Wert von 31. Alle hatten einen Blutdruck, der im normalen<br />

Bereich lag. Neben den Plasmaspiegeln von Glukose,<br />

Insulin und Triglyceriden wurden auch die Veränderungen<br />

beim episodischen Gedächtnis und bei den exekutiven Funktionen<br />

untersucht.<br />

Die Probanden führten bei ihrer Ankunft in der Testanlage kognitive<br />

Tests durch. Dann nahmen sie 30 Minuten später eine<br />

Frühstücksmahlzeit mit dem Testgetränk oder einem Placebo zu<br />

sich. In vier weiteren Runden wurden die kognitiven Leistungen<br />

überprüft und die Teilnehmer unterzogen sich während des<br />

Kontrollzeitraums insgesamt neun Blutabnahmen. Im Lauf der<br />

ganztägigen Analyse erhielten sie außerdem ein Mittagessen<br />

mit einer geringen Menge an Polyphenolen und einen Snack.<br />

Zu den kognitiven Tests gehörten das Erinnern von Wortlisten,<br />

bei denen neue „Folien“-Wörter zu den nachfolgenden Präsentationen<br />

hinzugefügt wurden, sowie Tests zur schnellen Reaktion.<br />

Ergebnisse<br />

Die Forscher stellten fest, dass die Probanden der WBB-<br />

Gruppe in den zwei Stunden nach der Einnahme des Getränks<br />

kognitive Testaufgaben müheloser und schneller absolvieren<br />

konnten. Auch ihre Stoffwechselreaktion nach dem Essen war<br />

messbar besser, insbesondere senkten sich die Glukose- und Insulinspiegel<br />

nach der Mahlzeit im Vergleich zur Placebogruppe<br />

Juli <strong>2021</strong><br />

17


V italstoffe<br />

signifikant. Danach verringerten sich die Unterschiede zwischen<br />

den Gruppen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Authors: Adrian R. Whyte et al.<br />

doi: 10.1007/s00394-020-02336-8<br />

Die Studie deutet darauf hin, dass die Einnahme von Polyphenolen<br />

aus Heidelbeeren bei mental gesunden Personen mittleren<br />

Alters akut die geistige Flexibilität und Leistung steigern<br />

kann, insbesondere im Zusammenhang mit anspruchsvollen<br />

Aufgaben und kognitiver Müdigkeit. Darüber hinaus reduzierte<br />

WBB die Glukose- und Insulinspiegel nach einer Mahlzeit.<br />

Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um den zugrunde<br />

liegenden Mechanismus zu klären, durch den WBB die kognitiven<br />

Funktionen verbessert.<br />

Quelle: European Journal of Nutrition<br />

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“Improved metabolic function and cognitive performance in<br />

middle-aged adults following a single dose of wild blueberry”,<br />

August 2020.<br />

Verbesserung der Schlafqualität durch Euglena gracilis<br />

Wie kann man starker, stressbedingter Anspannung und daraus<br />

resultierenden Schlafstörungen, die durch Belastungen am Arbeitsplatz<br />

entstehen, ohne die Einnahme von Psychopharmaka<br />

entgegenwirken? Welche natürlichen Alternativen gibt es?<br />

Dieser Frage widmeten sich im Rahmen einer 12-wöchigen klinischen<br />

Studie japanische Wissenschaftler der Miura Klinik in<br />

Osaka. Auf Initiative eines japanischen Herstellers aus Tokio<br />

wurde die Wirkung der Mikroalge Euglena gracilis auf die mentale<br />

Leistungsfähigkeit und die Schlafqualität untersucht. Das<br />

Unternehmen hat Nahrungsergänzungsmittel mit einem unterschiedlich<br />

dosierten Euglena-Extrakt entwickelt und vertreibt die<br />

Produkte in Japan und in weiteren asiatischen Märkten.<br />

Bei Euglena gracilis handelt es sich um eine einzellige Mikroalge,<br />

die sowohl pflanzliche als auch tierische Charakteristika<br />

in sich vereint und die über einen umfangreichen Gehalt<br />

an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren und<br />

Fettsäuren verfügt.<br />

Details der Studie<br />

80 Männer und Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren wurden<br />

nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen eingeteilt und nahmen<br />

zwei Mal täglich entweder 500 mg, 1.000 mg oder 3.000 mg<br />

des Euglena-Pulvers oder ein Placebo nach dem Frühstück und<br />

Abendessen ein.<br />

In der 4., 8. und 12. Woche der Studie wurden alle Probanden<br />

mithilfe des Uchida-Kraepelin-Tests einer Arbeitsbelastung<br />

ausgesetzt. Dabei handelt es sich um einen Fragebogen, der<br />

intensive Konzentration und Anstrengung erfordert und der in<br />

klinischen Studien als Instrument zur Erzeugung von mentalem<br />

Stress verwendet wurde.<br />

Anschließend wurden das vegetative Nervensystem, der psychische<br />

Zustand und die Schlafqualität der Testpersonen gemessen,<br />

um herauszufinden, ob die Nahrungsergänzung den<br />

Schlaf und die Arbeitseffizienz bei Stress verbessern kann.<br />

Ergebnisse<br />

Ziel der Studie war es, Wege zur Verbesserung der Stressresistenz<br />

und damit einhergehender Steigerung der Arbeitsleistung<br />

aufzuzeigen. Im Fokus stand dabei die Balance des vegetativen<br />

Nervensystems, die bei starker, andauernder Stressbelastung<br />

aus dem Gleichgewicht gerät.<br />

Der Interventionszeitraum der Studie erstreckte sich vom Juli<br />

bis zum November vergangenen Jahres, die Ergebnisse der<br />

Analyse wurden im Magazin Nutrients veröffentlicht.<br />

Die Wissenschaftler kamen zu dem Resultat, dass die Einnahme<br />

von 1.000 mg Euglena pro Tag am wirksamsten zur Regulierung<br />

des vegetativen Nervensystems beiträgt, das Prozesse<br />

wie Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Stoffwechsel<br />

usw. steuert. Dies ergab sich aus Messungen der niederfrequenten<br />

(LF) und hochfrequenten (HF) Komponenten der Herzfrequenzschwankungen<br />

der Probanden. Steigerungen im LF/<br />

HF-Verhältnis sind ein Indikator für die Auswirkungen von<br />

18


Aktuelle Studien<br />

stressinduzierten Belastungen, die sich anhand des Uchida-<br />

Kraepelin-Tests ermitteln lassen.<br />

„Die Einnahme von Euglena unterdrückte signifikant das LF/<br />

HF-Verhältnis bei Personen, die Arbeitsstress ausgesetzt waren,<br />

und schien das Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems<br />

zu regulieren. Die wirksamste Dosis lag bei 1.000 mg“,<br />

kommentierten die Forscher. Auch die vergleichsweise hohe<br />

Dosierung von 3.000 mg erbrachte keine unerwünschten Nebeneffekte.<br />

Verbesserung der Schlafqualität<br />

Die Optimierung im Bereich des vegetativen Nervensystems<br />

ging auch mit einer Steigerung der Schlafqualität einher. Alle<br />

drei Interventionsgruppen berichteten über einen deutlichen<br />

Anstieg ihrer subjektiven Zufriedenheit mit dem Schlaf.<br />

Die Gruppe, die 3.000 mg Euglena einnahm, meldete die<br />

stärkste positive Wirkung, da sie die größte und signifikante<br />

Veränderung (-3,41 ± 2,26) in ihrem Schlafzufriedenheitswert<br />

verzeichnete, während die Placebogruppe keine signifikante<br />

Veränderung (-0,65 ± 1,22) aufwies. Die Forscher führten die<br />

Zunahme der Schlafqualität auf eine Verbesserung der Balance<br />

des vegetativen Nervensystems zurück.<br />

„Es ist wichtig, ein ausgeglichenes vegetatives Nervensystem<br />

aufrechtzuerhalten. In dieser Studie verbesserte die Einnahme<br />

von Euglena das Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems<br />

und damit die Reizbarkeit und Anspannung sowie die Qualität<br />

des täglichen Schlafs“, stellten die Forscher abschließend fest.<br />

Für künftige Studien empfahlen sie die Durchführung von Versuchen<br />

mit Menschen aus verschiedenen ethnischen Gruppen<br />

mit unterschiedlichem Hintergrund und Stressniveau.<br />

Quelle: Nutrients<br />

“Effects of Euglena gracilis Intake on Mood and Autonomic<br />

Activity under Mental Workload, and Subjective Sleep Quality;<br />

A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial”,<br />

October 2020<br />

Autoren: Ayaka Nakashima, et al.<br />

doi.org/10.3390/nu12113243<br />

Juli <strong>2021</strong><br />

19


V italstoffe<br />

Vegane Ernährung und Knochengesundheit<br />

Eine fleischlose Ernährung hat in den vergangenen Jahren<br />

enorm an Popularität gewonnen. Dass dieser Lebensstil auch<br />

Risiken birgt, ist nicht erst in jüngster Zeit ein relevanter Faktor.<br />

Vor allem die Knochengesundheit steht hierbei im Mittelpunkt.<br />

Ein Europa ernähren sich nach neuesten Erhebungen bereits<br />

4% der Verbraucher vegan. Die Gründe hierfür sind vielfältig.<br />

Die Sorge um das Wohlergehen der Tiere und die Auswirkungen<br />

der Tierhaltung auf die Umwelt tragen dazu bei, dass man<br />

sich von fleisch-, milch- und eierhaltigen Produkten abwendet.<br />

Darüber hinaus bestätigen Untersuchungen, das eine pflanzenbasierte<br />

Ernährung mit vielen gesundheitlichen Vorteilen in<br />

Verbindung steht: niedrigerer Blutdruck und Cholesterinspiegel,<br />

geringere Raten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-<br />

2-Diabetes und einigen Formen von Krebs.<br />

Die Ernährung wurde jedoch auch mit einigen negativen gesundheitlichen<br />

Aspekten in Verbindung gebracht, wie z. B. einer<br />

beeinträchtigten Knochengesundheit. Wissenschaftliche Bewertungen,<br />

die die Risiken und Vorteile einer veganen Ernährung<br />

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untersuchen, deuten darauf hin, dass diese Ernährung sich negativ<br />

auf die Stabilität der Knochen auswirken könnte.<br />

In dem Bemühen, alle Risiken und Vorteile einer veganen Ernährung<br />

zu ermitteln, haben Forscher des Bundesinstituts für<br />

Risikobewertung (BfR) in einer Querschnittsstudie die Knochengesundheit<br />

von Veganern und Nicht-Veganern verglichen.<br />

Für die Analyse rekrutierte das BfR eine Teilnehmergruppe von<br />

72 Personen, 36 davon Veganer und 36, die eine gemischte Ernährung<br />

bevorzugen, also auch Fleisch konsumieren. Die „omnivore“<br />

Ernährung beinhaltete den Verzehr von mindestens drei<br />

Portionen Fleisch oder zwei Portionen Fleisch und zwei Portionen<br />

verarbeitetes Fleisch pro Woche. Der Interventionszeitraum<br />

erstreckte sich von Januar bis Juli 2017. Die Probanden<br />

waren zwischen 30 und 60 Jahre alt und wandten die jeweilige<br />

Ernährungsform bereits seit mindestens einem Jahr an.<br />

Ergebnisse<br />

Die Forscher beurteilten die Knochengesundheit der Teilnehmer<br />

mit einer Ultraschallmessung des Fersenbeins. Dabei zeigten<br />

sich Unterschiede in der Knochengesundheit zwischen den<br />

beiden Gruppen: Menschen, die sich vegan ernährten, hatten im<br />

Durchschnitt niedrigere Ultraschallwerte als die andere Gruppe.<br />

„Dies deutet auf eine schlechtere Knochengesundheit hin“,<br />

so das BfR.<br />

Um Erkenntnisse über den Status spezifischer Nährstoffe zu<br />

gewinnen, bestimmten die Wissenschaftler auch Biomarker in<br />

Blut und Urin, die mit der Ernährung und der Knochengesundheit<br />

in Zusammenhang stehen könnten. Von 28 Parametern des<br />

Ernährungszustands und des Knochenstoffwechsels identifizierten<br />

die Forscher 12 Biomarker, die stark mit der Gesundheit<br />

und Stabilität der Knochen assoziiert sind. Dazu gehören die<br />

Aminosäure Lysin sowie die Vitamine A und B6.<br />

In den meisten Fällen deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass<br />

die Kombination dieser Biomarker bei Veganern in niedrigeren<br />

Konzentrationen vorhanden war, was die Forscher dazu veranlasste,<br />

den Nährstoff-Status als mögliche Erklärung für die<br />

schlechtere Knochengesundheit zu assoziieren.<br />

„Eine vegane Ernährung ist oft gesundheitsbewusst. Unsere<br />

wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen jedoch, dass sie die Knochengesundheit<br />

beeinträchtigt“, so BfR-Präsident Professor Dr.<br />

Andreas Hansel.<br />

Sind Veganer ausreichend mit den<br />

richtigen Nährstoffen versorgt?<br />

Das BfR weist zwar darauf hin, dass weitere Untersuchungen<br />

erforderlich sind, um die Ergebnisse seiner Studie zu<br />

20


Aktuelle Studien<br />

untermauern, doch deuten die Resultate<br />

darauf hin, dass eine pflanzliche Ernährung<br />

bei Veganern für eine schlechtere<br />

Knochengesundheit verantwortlich sein<br />

könnte, verglichen mit denen, die sich<br />

mit einer gemischten Kost ernähren.<br />

Die Vegan Society erklärte dazu, dass<br />

sie ebenfalls mehr Studien fördern<br />

würde, die Zusammenhänge zwischen<br />

Ernährung, Nährstoffen und Knochengesundheit<br />

analysieren. Sie ist sich bewusst,<br />

dass die Knochengesundheit ein<br />

komplexes Thema ist, das im Hinblick<br />

auf Menschen, die sich für eine vegane<br />

Lebensweise entschieden haben, weiterer<br />

Forschung bedarf.<br />

© Foxys Forest Manufacture – shutterstock.com<br />

Die Organisation, die in Großbritannien<br />

beheimatet ist, rät zu einer gut geplanten<br />

veganen Ernährung mit kalziumreichen<br />

Lebensmitteln wie kalziumhaltigem<br />

Tofu und angereichertem Pflanzenmehl,<br />

das oft auch andere wertvolle Nährstoffe<br />

wie Vitamin D, B12 und B2 enthält,<br />

sowie Mahlzeiten, die reich an hochwertigem<br />

Eiweiß sind, wie Kidneybohnen,<br />

Linsen, Kichererbsen und Soja.<br />

Diese Empfehlungen werden durch die<br />

BfR-Studie gestützt. Darüber hinaus<br />

weist die Vegan Society darauf hin, dass<br />

auch eine angemessene Nahrungsergänzung<br />

wichtig ist, was die Einnahme eines<br />

Vitamin- und Mineralstoffpräparats<br />

mit Vitamin B12, Vitamin D, Jod und<br />

Selen bedeuten könnte.<br />

Quelle: Nutrients<br />

“Vegan Diet and Bone Health – Results<br />

from the Cross-Sectional RBVD<br />

Study”, February <strong>2021</strong><br />

Autoren:<br />

Juliane Menzel, Klaus Abraham,<br />

Gabriele I. Stangl, Per Magne Ueland,<br />

Rima Obeid, Matthias B. Schulze, Isabelle<br />

Herter-Aeberli, Tanja Schwerdtle<br />

und Cornelia Weikert<br />

doi.org/10.3390/nu13020685<br />

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September <strong>2021</strong><br />

21


V italstoffe<br />

Adam Carey<br />

Lüften Sie das Geheimnis des gesunden Alterns<br />

Die Alterung ist ein komplexer Prozess,<br />

der von einem fortschreitenden Verlust<br />

der physiologischen Integrität gekennzeichnet<br />

ist und letztlich zu Funktionseinschränkungen<br />

und einer höheren<br />

Sterbewahrscheinlichkeit führt. Diese<br />

Veränderungen sind die Basis der primären<br />

Risikofaktoren für wichtige Erkrankungen<br />

des Menschen wie Krebs, Diabetes,<br />

Herz-Kreislauf-Störungen, Arthrose<br />

und neurodegenerative Erkrankungen.<br />

Die Erforschung des Alterungsprozesses<br />

hat in den vergangenen Jahren einen<br />

starken Aufschwung erlebt. Insbesondere<br />

wurde erkannt, dass die Geschwindigkeit<br />

des Alterns von genetischen Pfaden<br />

und biochemischen Prozessen gesteuert<br />

wird, die im Laufe der Evolution festgelegt<br />

wurden. Es wurden neun vorläufige<br />

Kennzeichen identifiziert, die den gemeinsamen<br />

Nenner des Alterns darstellen.<br />

Vier haben eine genetische, drei eine<br />

zelluläre Grundlage und zwei finden in<br />

Geweben statt. Es wird weiterhin an einem<br />

besseren Verständnis dieser Prozesse<br />

und daran, wie man sie möglicherweise<br />

beeinflussen kann, geforscht.<br />

Heute führt die Reduktion physiologischer<br />

Funktionen zu sinkender Lebensqualität<br />

und langsam zunehmender<br />

Gebrechlichkeit. Diese Abnahme von<br />

Funktion, Mobilität und Lebensqualität<br />

spiegelt sich im Körper als Verlust<br />

von „magerer“ Körpermasse wider. Ein<br />

gewisser Teil dieser Einbußen geht auf<br />

einen Rückgang der Knochenmasse<br />

zurück, doch die wichtigste Triebkraft<br />

dieser Veränderung ist der Abbau von<br />

Muskelmasse. Wir müssen uns die Frage<br />

stellen, ob dies alles unvermeidbar ist.<br />

Lebensphasen und deren<br />

Charakteristika<br />

Mit Blick auf den Alterungsprozess lässt<br />

sich das Leben in drei Phasen einteilen.<br />

Die erste ist die Kindheit, die bis zum<br />

Alter von ungefähr 30 Jahren reichen<br />

kann. In dieser Zeit starten wir in das<br />

Berufsleben und übernehmen größere<br />

Verantwortung, etwa durch die Aufnahme<br />

von Hypotheken, Heirat und Kindererziehung.<br />

Die zweite Phase ist das Erwachsenenalter,<br />

das sich ungefähr vom<br />

Alter von 30 bis 60 Jahren erstreckt. In<br />

dieser Zeit versuchen wir, uns wieder<br />

von dieser Verantwortung zu entlasten.<br />

Wir hoffen darauf, die Hypothek zurückzubezahlen,<br />

unsere Kinder aufwachsen<br />

zu sehen und zu erleben, wie sie ausziehen<br />

und unabhängig werden, und haben<br />

hoffentlich genug gespart, um uns bequem<br />

zur Ruhe setzen zu können. Diese<br />

letzte Lebensphase beginnt ab dem Alter<br />

von 60 Jahren und wird „hohes Alter“<br />

genannt. In dieser Zeit erleben wir die<br />

Auswirkungen des Alterungsprozesses<br />

als allmählichen Verlust von Funktion,<br />

Mobilität und Lebensqualität. Die gute<br />

Nachricht ist, dass dieser Funktionsverlust<br />

abgewendet werden kann.<br />

Daten weisen darauf hin, dass Personen,<br />

die während des traditionellen Erwachsenenalters<br />

die Möglichkeit hatten, sich um<br />

sich selbst zu kümmern, besser mit dieser<br />

dritten Lebensphase zurechtkommen. Sie<br />

sind kräftiger, aktiver und haben eine höhere<br />

Lebensqualität. Idealerweise sollte<br />

diese letzte Lebensphase so aktiv und erfüllend<br />

wie die beiden vorherigen Phasen<br />

sein, jedoch ohne die gleiche Verantwortung.<br />

Vielleicht sollten die drei Phasen<br />

in „glücklich“, „glücklicher“ und „am<br />

glücklichsten“ umbenannt werden?<br />

Erhalt der körperlichen<br />

Funktionalität<br />

Wie können wir dafür sorgen, dass wir in<br />

unserem Leben weiterhin aktiv bleiben?<br />

Wichtig ist, dem Verlust von Muskelmasse<br />

vorzubeugen und damit die funktionale<br />

Alterung hinauszuzögern. Funktionale<br />

Alterung ist direkt mit einem Verlust an<br />

Muskelmasse assoziiert. Dieser kann<br />

aufgrund von fehlender Stimulation zum<br />

Erhalt der Muskelmasse auftreten, oder<br />

aufgrund von Gelenkverletzungen oder<br />

Erkrankungen, die normale körperliche<br />

Aktivitäten einschränken, welche zur<br />

Bewahrung der Muskelmasse wichtig<br />

sind.<br />

Für die Entwicklung und den Erhalt magerer<br />

Körpermasse sind vier Punkte erforderlich:<br />

• Gewichtsbelastung, die wichtigste Stimulation<br />

für Entwicklung und Erhalt<br />

von Muskelmasse;<br />

• eine ausreichende Menge an Muskel-<br />

Bausteinen in Form von Aminosäuren<br />

aus proteinhaltigen Nahrungsmitteln;<br />

• ausreichende Energieaufnahme zur<br />

Unterstützung von Erhalt und Wachstum<br />

und<br />

• ausreichend Schlaf und Erholung,<br />

während der Reparatur und Aufbau<br />

stattfinden.<br />

Wenn Menschen älter werden, treiben<br />

sie oft nicht mehr regelmäßig Sport. Damit<br />

entfällt der Hauptstimulus für den<br />

Erhalt und die Entwicklung magerer<br />

Körpermasse. Gewichtsbelastungen sind<br />

entscheidend dafür, im Alter stark und<br />

vital zu bleiben. Selbst im Alter von über<br />

80 Jahren ist es noch vorteilhaft, mit Gewichtstraining<br />

zu beginnen.<br />

Mit zunehmendem Alter ist eine ausreichende<br />

Proteinaufnahme essenziell, und<br />

es wird angenommen, dass der Bedarf<br />

sogar höher ist als in jüngeren Bevölkerungsgruppen.<br />

Die aktuelle Empfehlung<br />

für die tägliche Proteinaufnahme liegt<br />

bei 0,8 g/kg Körpergewicht, und es gibt<br />

Hinweise darauf, dass Personen über 50<br />

Jahren sogar 1 g/kg Körpergewicht zu<br />

sich nehmen sollten. In der westlichen<br />

Welt ist eine zu geringe Kalorienaufnahme<br />

nur selten der Grund für schwindende<br />

Muskelmasse. Allerdings nehmen<br />

eine unzureichende Schlafqualität und<br />

-dauer bei älteren Personen zu. [Zitat]<br />

All diese Bereiche müssen angesprochen<br />

werden, damit die magere Körpermasse<br />

im Alter erhalten bleibt. Werden diese<br />

Punkte erfüllt, ist es möglich, im Alter<br />

fitter und aktiver zu sein als gedacht, und<br />

dies kann Menschen dabei unterstützen,<br />

22


Kollagen<br />

die physiologische Funktion und Lebensqualität<br />

im Alter zu bewahren.<br />

Gründe für körperliche<br />

Einschränkungen<br />

Verletzungen oder Gelenksdegeneration,<br />

die zu Inaktivität führen, sind ein weiterer<br />

wichtiger Grund für die Abnahme magerer<br />

Körpermasse. Gelenkschmerzen und<br />

-beschwerden nehmen mit dem Alter zu<br />

und könnten der Hauptgrund für fehlende<br />

sportliche Betätigung sein. Wird Sport<br />

getrieben, leiden 36% der jüngeren Menschen<br />

an muskuloskelettalen Erkrankungen,<br />

und dieser Wert steigt auf 68% bei<br />

den Über-65-Jährigen. (Gelenkschmerzen<br />

und -beschwerden sind die häufigsten<br />

Leiden bei Personen unter 65 Jahren und<br />

die zweithäufigsten bei Personen über 65<br />

Jahren, wobei 25% der Erwachsenen an<br />

Knieproblemen leiden.) (1)<br />

Früher wurde versucht, Gelenkschmerzen<br />

mit antientzündlichen Medikamenten<br />

wie nicht-steroidalen anti-inflammatorisch<br />

wirkenden Arzneimitteln<br />

(NSAID) oder Inhaltsstoffen von Lebensmitteln<br />

wie Curcumin, Weihrauch,<br />

essenziellen Omega-3-Fettsäuren, Antioxidanzien<br />

einschließlich Vitamin C und<br />

Gelenkbausteinen wie Glucosamin und<br />

Chondroitin zu kurieren. NSAID haben<br />

zwar ihren festen Platz in der Behandlung<br />

von Gelenkschmerzen, bringen jedoch<br />

auch bedeutende Nebenwirkungen<br />

mit sich und sind die häufigste Ursache<br />

von gastrointestinalen Blutungen. [Zitat]<br />

In der täglichen Routine wird zudem oft<br />

der deutliche hypertensive Effekt von<br />

NSAID im Alltag vergessen.<br />

UC-II ® nicht denaturiertes<br />

Kollagen Typ II<br />

Kürzlich wurde UC-II ® nicht denaturiertes<br />

Kollagen Typ II als möglicher<br />

Kandidat für die Bekämpfung von Gelenkbeschwerden<br />

identifiziert. Dabei<br />

handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel,<br />

das in einem speziellen<br />

patentierten Herstellungsverfahren<br />

mit niedrigen Temperaturen und ohne<br />

Enzymeinsatz aus dem Brustbein von<br />

Hühnern gewonnen wird. Dabei bleibt<br />

das Kollagen in seiner wichtigen, nicht<br />

denaturierten Form erhalten und wird in<br />

verschiedenen oralen Darreichungsformen<br />

angeboten.<br />

Der dazugehörige Wirkmechanismus ist<br />

interessant und unterscheidet sich von<br />

anderen Nahrungsergänzungsmitteln für<br />

die Gelenkgesundheit auf dem Markt.<br />

Andere Inhaltstoffe von Ergänzungsmitteln<br />

benötigen große Mengen eines<br />

Gelenkbausteins. UC-II ® nicht denaturiertes<br />

Kollagen Typ II wirkt vermutlich<br />

über orale Toleranz, die auf eine Interaktion<br />

zwischen UC-II ® nicht denaturiertem<br />

Kollagen Typ II und den Immunzellen<br />

der Peyer-Plaques im Dünndarm<br />

zurückgeht. Die in dieser Interaktion gebildeten<br />

regulatorischen T-Zellen produzieren<br />

antientzündliche Zytokine in den<br />

Gelenken, die wiederum eine symptommodulierende<br />

und reparierende Wirkung<br />

auf die Gelenke haben.<br />

In mehreren klinischen Studien wurde<br />

gezeigt, dass UC-II ® nicht denaturiertes<br />

Kollagen Typ II nicht nur bei Personen<br />

mit Arthrose, sondern auch bei Gesunden<br />

vorteilhaft für die Gelenke ist. 2002<br />

zeigten Bagchi et al. erfolgreich, dass<br />

Frauen mit Gelenkproblemen einen klinisch<br />

bedeutsamen Nutzen bei der Gelenkgesundheit<br />

erreichen konnten. Später<br />

wurden in zwei weiteren klinischen<br />

Studien (Crowley et al. und Lugo et al.)<br />

ähnliche Vorteile bei Personen mit Arthrose<br />

des Knies bestätigt (2 – 4). In diesen<br />

kontrollierten Studien hatte UC-II ® nicht<br />

denaturiertes Kollagen Typ II auf dem<br />

WOMAC-Score eine statistisch signifikant<br />

höhere Wirksamkeit als Glucosamin<br />

und Chondroitin. Eine randomisierte,<br />

doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie<br />

(Lugo et al.) ergab, dass UC-II ® nicht<br />

denaturiertes Kollagen Typ II bei gesunden<br />

Erwachsenen mit Gelenkschmerzen<br />

nach Treppensteigen die Erholung nach<br />

der Belastung im Vergleich zur Baseline<br />

signifikant verbesserte (3).<br />

UC-II ® wird einmal täglich in einer geringen,<br />

wirksamen Dosis eingenommen<br />

und macht es älteren Verbrauchern damit<br />

leichter, das Mittel zu schlucken und an<br />

die Einnahme zu denken. Kapseln sind<br />

dank einiger entscheidender Vorteile –<br />

insbesondere bei der Verbraucher-Compliance<br />

– die bevorzugte Darreichungsform<br />

von UC-II ® . Sie sind ein sicheres<br />

Behältnis und schützen das nicht denaturierte<br />

Kollagen Typ II.<br />

Der Alterungsprozess ist ein komplexes<br />

Thema, das sich ständig weiterentwickelt.<br />

Die Wissenschaft wird bald sicherlich<br />

einige neue Geheimnisse lüften<br />

können. Dennoch dürfen wir nicht vergessen,<br />

dass wir schon heute auf vieles<br />

Einfluss nehmen können. Ein aktiver<br />

Lebensstil, eine gesunde Ernährung mit<br />

der richtigen Mischung aus Makronährstoffen,<br />

ausreichend Schlaf und die Einnahme<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

wie UC-II ® nicht denaturiertes Kollagen<br />

Typ II können uns helfen, in Würde zu<br />

altern.<br />

Quellen:<br />

(1) Bunt CW, Jonas EE, Chang JG. Am<br />

Fam Physician. 2018;98:576-585.<br />

(2) Bagchi D, et al. Int J Clin Pharm<br />

Res. 2002;22:101-110.<br />

(3) Crowley, et al. Int J Med Sci.<br />

2009;6:312-321.<br />

(4) Lugo JP, et al. J Int Soc Sports Nutr.<br />

2013;10:48.<br />

Autor:<br />

Dr. Adam Carey ist Arzt, Ernährungswissenschaftler<br />

und führender Kommentator<br />

zu allen Bereichen der Sporternährung<br />

und der menschlichen Leistungsfähigkeit.<br />

Er ist Vorsitzender der European<br />

Specialist Sports Nutrition Alliance, der<br />

Handelsorganisation, die Sporternährungsunternehmen<br />

in ganz Europa vertritt.<br />

Außerdem gründete Dr. Carey 2006<br />

CorPerformance, ein Unternehmen, das<br />

Blue-Chip-Kunden gecoachte Verhaltensänderungen<br />

und Wellnessprogramme<br />

anbietet.<br />

September <strong>2021</strong><br />

23


V italstoffe<br />

Abb.2: Neue Studie zeigt für C-Fence ® optimale Vitamin-C-Plasmakonzentration über 24 Stunden<br />

Alle Fotos: MBC / Adobe Stock / 123rf<br />

Nahrungsergänzung mit verlängerter Wirkstofffreisetzung<br />

Die Zukunft: Retardierende Supplements<br />

Von Diana Kalustova<br />

In der Pharmazie sind Freisetzungscharakteristika seit langer Zeit ein Thema.<br />

Ohne eine gesteuerte Freisetzung könnten viele wichtige Medikamente trotz erprobter<br />

Wirkstoffe nicht so erfolgreich bei Patienten eingesetzt werden, wie es<br />

wünschenswert wäre. Ein gutes Beispiel dafür ist das 1921 entdeckte Insulin. Es<br />

war schnell klar, dass man mit Insulin einen Stoff gefunden hatte, der eine wirksame<br />

Behandlung von Diabetes mellitus ermöglicht. Aber erst durch die heute<br />

existierenden Insulinanaloga mit extrem kurzer bis extrem langer Wirkdauer<br />

konnte den Patienten wieder ein besseres und längeres Leben beschert werden.<br />

Auch die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln stellen immer häufiger die<br />

Frage, ob retardierende Formen nicht in vielen Fällen den Anwendern zu größeren<br />

Effekten verhelfen und so auch größere Marktchancen haben. Wir zeigen<br />

anhand von drei Beispielen des bekannten Rohstoff-Produzenten Nutriventia die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten dieses Segmentes.<br />

Ganz generell gilt: Annähernd jeder Rohbzw.<br />

Wirkstoff kann retardierend eingestellt<br />

werden. Die Retardierung bewirkt,<br />

dass die Nahrungsergänzung verzögert,<br />

über einen längeren Zeitraum und gleichmäßig,<br />

oder aber in unterschiedlichen<br />

Mengen freigegeben wird. Retardierte<br />

Nahrungsergänzungsmittel können in<br />

Form von Tabletten, Kapseln, Granulaten<br />

bzw. -Pulvern hergestellt werden. Auch<br />

Retardpflaster mit verzögerter Wirkstofffreisetzung<br />

sind möglich. Dabei kann die<br />

Galenik unterschiedlichen Wegen folgen.<br />

Die wichtigsten Herstellungsverfahren<br />

sind spezielle Beschichtungen mit einem<br />

Reservoir im Kern, die Einbettung in eine<br />

Polymermatrix sowie osmotisch kontrollierte<br />

Systeme, aber auch Tabletten und<br />

Kapseln mit Granulaten bzw. Pellets, die<br />

sich „voreingestellt“ auflösen. Für Nahrungsergänzungsmittel,<br />

die erst im Darm<br />

ihre Wirkung entfalten dürfen, lassen sich<br />

retardierende Formen herstellen, die magensaftresistent<br />

sind.<br />

Slow/Modified Release<br />

Unter der Bezeichnung „Slow/Modified<br />

Release“ hat Nutriventia ein Verfahren<br />

entwickelt, mit dem die meisten Inhaltsstoffe<br />

für Nahrungsergänzungsmittel<br />

schonend auf unterschiedliche Freisetzungsmuster<br />

eingestellt werden können.<br />

So lässt sich die Anzahl der Dosen reduzieren,<br />

ein Kauffaktor gerade für ältere<br />

Menschen. Gleichzeitig wird auf Grund<br />

der gesteuerten Freisetzung die Bioaktivität<br />

gesteigert. Dies wirkt sich positiv<br />

auf die erforderliche Wirkstoffmenge<br />

aus, die deshalb niedriger und somit<br />

nachhaltiger sein kann. So lassen sich<br />

mit Slow/Modified Release auch viele<br />

Regeln der Gesetzgeber oft erheblich<br />

einfacher umsetzen (Compliance).<br />

Beispiel Melatonin<br />

Melatonin ist ein Hormon, das bei gesunden<br />

Menschen vor allem in der Zirbeldrüse,<br />

einem Teil des Zwischenhirns,<br />

aber auch im Darm und in der Netzhaut<br />

24


Verlängerte Wirkstofffreisetzung<br />

Abb.2: Neue Studie zeigt für C-Fence ® optimale Vitamin-C-Plasmakonzentration über 24 Stunden<br />

des Auges gebildet wird. Es koordiniert<br />

die circadian-rhythmischen Vorgänge im<br />

Körper und entfaltet so seine Wirkung<br />

als Zeitgeber bzw. Müdemacher. Zusammen<br />

mit Adenosin, einem weiteren körpereigenen<br />

Hormon, steuert Melatonin<br />

den Schlafrhythmus.<br />

Gleichzeitig erfüllt Melatonin wichtige<br />

Aufgaben als Antioxydans und bei der<br />

Herunterregelung vieler weiterer biologischer<br />

Prozesse. Bei Babys und Kleinkindern<br />

werden noch große Mengen<br />

Melatonin erzeugt, bei älteren Menschen<br />

dagegen immer weniger – die Folge<br />

bei Älteren sind Schlafstörungen und<br />

Schlafmangel.<br />

Vor dem Hintergrund, dass Melatonin<br />

vom menschlichen Körper sehr schnell<br />

metabolisiert wird und die Halbwertszeit<br />

deshalb nicht mehr als 40 – 60 Minuten<br />

beträgt, ist es verständlich, dass die Supplementierung<br />

in dem Maße wirksamer<br />

wird, wie es gelingt, dem Körper Melatonin<br />

bedarfsgerecht als sogenanntes<br />

„Long-Acting-Melatonin“ zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Nutriventia hat eigens dafür Melatonin<br />

Sustained Release entwickelt, welches<br />

sich im Körper über 8 Stunden hinweg<br />

so freisetzt (s. Abb. 1), dass nicht nur ein<br />

schnelleres Einschlafen ermöglicht wird,<br />

sondern über die Gesamtzeit auch ein<br />

gesunder Schlaf, verbunden mit einem<br />

natürlichen Wechsel der Schlafphasen.<br />

Vitamin C – ganz neu<br />

gedacht<br />

Obwohl Vitamin C vom menschlichen<br />

Körper nicht selbst gebildet werden<br />

kann, erfüllt es eine Vielzahl von Aufgaben,<br />

die für den Fortbestand von<br />

Gesundheit und Körperfunktionen unverzichtbar<br />

sind. Im Vordergrund steht<br />

dabei die Immunabwehr, die vom Körper<br />

ohne ausreichende Vitamin-C-Zufuhr<br />

nicht aufrechterhalten werden kann. Inzwischen<br />

hat die Wissenschaft herausgefunden,<br />

dass der menschliche Körper<br />

Vitamin C rasch abbaut und über die<br />

Nieren ausscheidet. So beträgt die Halbwertszeit<br />

des Vitamin-C-Plasmaspiegels<br />

in der Regel nur etwa zwei Stunden. Daraus<br />

folgt, dass ein konstanter Vitamin-<br />

C-Plasmaspiegel die Voraussetzung für<br />

die volle Entfaltung dieses wichtigen<br />

Vitamins ist. Nutriventia hat deshalb<br />

C-Fence ® entwickelt, ein Retard-Produkt,<br />

das dafür sorgt, dass dem Körper<br />

über eine Dauer von 24 Stunden eine Gesamtmenge<br />

von 500 mg Vitamin C zur<br />

Verfügung gestellt wird. Das ist exakt<br />

die Menge, die als optimal gilt, um den<br />

Plasmaspiegel von Vitamin C permanent<br />

zu bewahren. Inzwischen wurde wissenschaftlich<br />

bestätigt, dass eine Tablette<br />

C-Fence ® über volle 24 Stunden Schutz<br />

gewährleistet.<br />

So wird Koffein richtig<br />

genutzt<br />

Bei annähernd jedem Menschen gibt<br />

es Situationen, bei denen es darauf ankommt,<br />

hellwach zu sein. Bei Sportlern,<br />

bei Schachspielern, bei Gamern, aber<br />

auch mal auf einer Urlaubsreise.<br />

Viele Menschen greifen in solchen Situationen<br />

zu stark koffeinhaltigen Getränken<br />

(Energydrinks) oder sie nehmen<br />

gleich reines Koffein als Tablette<br />

oder Kapsel. Oft sind sie überrascht,<br />

wenn sie dann nach kürzester Zeit müder<br />

sind als je zuvor, denn die Wirkung<br />

von Koffein steigt schnell an und nimmt<br />

genauso schnell wieder ab. Bei Nutriventia<br />

hat man deshalb CaffXtend ®<br />

entwickelt, ein Rohstoff, der zu Tabletten,<br />

Kapseln oder Pulver verarbeitet<br />

werden kann. Das Produkt besteht aus<br />

natürlichem Koffein, das seine Wirkung<br />

„Slow/Modified“ entfaltet. So erhält der<br />

Körper stets die Menge Koffein, die<br />

nötig ist, um wach zu bleiben, ohne die<br />

Gesundheit zu schädigen.<br />

Abb.3: CaffXtend ® : Bessere und gesündere Effekte durch kontinuierliche Freisetzung über 12 Stunden<br />

Der exklusive Vertrieb für alle Nutriventia-Produkte<br />

liegt bei Vivatis Pharma in<br />

Hamburg. Vivatis berät umfassend in<br />

Bezug auf das Thema „Slow/Modified<br />

Release“ ─ für Rohstoffe und bei Bedarf<br />

auch für entsprechende Fertigprodukte.<br />

Diana Kalustova,<br />

Manager für Scientific Business Development,<br />

Vivatis Pharma GmbH<br />

September <strong>2021</strong><br />

25


V italstoffe<br />

Annette Masuch<br />

Hochwertige Pflanzenextrakte – um auch im Alter gesund<br />

und geistig leistungsfähig zu bleiben<br />

Forever young …<br />

© Anklam Extrakt GmbH<br />

Wie in dem Song aus den 1980er Jahren<br />

von unterschiedlichsten Künstlern besungen,<br />

sehnen sich die Menschen schon<br />

seit Urzeiten nach dem Geschenk der<br />

ewigen Jugend. Dies manifestiert sich<br />

auch im Motiv des Jungbrunnens in diversen<br />

Mythen, Legenden und Märchen.<br />

Ein Bad darin oder ein Schluck seines<br />

Wassers soll die Gebrechen des Alters<br />

wegspülen. In der nordischen Mythologie<br />

dagegen beruht die ewige Jugend auf<br />

einer besonderen Speise: den goldenen<br />

Äpfeln von Idun. Die Asen müssen diese<br />

Äpfel regelmäßig essen, um ihre Jugend<br />

zu bewahren, bis Ragnarök bevorsteht<br />

– so lautet zumindest die Legende. Tatsächlich<br />

spielt unsere Ernährung eine<br />

zentrale Rolle, um auch im Alter gesund<br />

zu bleiben (1). Obwohl die Lebenserwartung<br />

in den letzten Jahren stetig angestiegen<br />

ist, ist der sogenannte "seneszente<br />

Phänotyp" eher neu, da menschheitsgeschichtlich<br />

gesehen Menschen erst seit<br />

kurzer Zeit überhaupt älter als 40 Jahre<br />

werden. Im Jahr 2020 war weltweit bereits<br />

eine Milliarde Menschen älter als<br />

60 Jahre und damit zahlenmäßig mehr<br />

vertreten als Kinder unter fünf Jahren<br />

(2). Dabei wirken sich die stetige Verbesserung<br />

der allgemeinen Gesundheitsversorgung<br />

und der Lebensumstände positiv<br />

auf die Lebenserwartung aus. Außerdem<br />

wächst das Bewusstsein darüber,<br />

dass jeder individuell mit körperlicher<br />

Aktivität und einer ausgewogenen Ernährung<br />

die Gesundheit beeinflussen<br />

kann. So rückt neben der verlängerten<br />

Lebenszeit an sich auch die tatsächliche<br />

Lebensqualität im Alter zunehmend in<br />

den Fokus.<br />

Altern – was ist das<br />

eigentlich genau?<br />

Wissenschaftlich betrachtet, ist Altern<br />

die zeitbedingte Abnahme funktionsfähiger<br />

vitaler Zellen infolge der Zunahme<br />

zellulärer und molekularer Schäden. Es<br />

gibt heute verschiedene Theorien, um den<br />

Gesamtprozess des Alterns zu verstehen.<br />

Die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />

26


Pflanzenextrakte<br />

(ROS) spielt dabei eine zentrale Rolle.<br />

Diese tragen zur Anhäufung von intrazellulären<br />

Schäden mit zunehmendem<br />

Alter bei. ROS können Zellmembranen,<br />

Proteine und DNS oxidieren und schädigen.<br />

Die Mitochondrien sind in unseren<br />

Zellen die Energieerzeuger und besitzen<br />

ihre eigene DNS. Die mitochondriale<br />

DNS ist im Vergleich zur Kern-DNS,<br />

die in allen teilungsfähigen Zellen vorliegt,<br />

viel anfälliger für Mutationen. In<br />

der Folge entstehen im Laufe der Zeit<br />

schneller mitochondriale Dysfunktionen<br />

(z. B. in der Atmungskette), was zur vermehrten<br />

Bildung von ROS und einer Zunahme<br />

an zellulärer Schädigung führen<br />

kann (3, 4). In ähnlicher Weise steht die<br />

zelluläre Seneszenz im Zusammenhang<br />

mit gealtertem und erkranktem Gewebe.<br />

Zelluläre Seneszenz beschreibt den<br />

Zustand der ausgesetzten Zellteilung<br />

aufgrund zu kurzer dysfunktionaler Telomere.<br />

Telomere sind sich wiederholende<br />

DNS-Sequenzen an den Enden der Chromosomen.<br />

Während der Zellteilung werden<br />

die Chromosomen verdoppelt, nicht<br />

aber die sogenannten Tandem-Repeat-<br />

Strukturen der Telomere. Stattdessen<br />

verlieren sie bei jedem Zellzyklus sogar<br />

einige Sequenzteile und sind zudem noch<br />

besonders anfällig für oxidative Schäden.<br />

Wenn Telomere auf eine kritische<br />

Länge verkürzt sind, kommt die Zellteilung<br />

zum Stillstand. Die Zelle kann<br />

nun entweder in den programmierten<br />

Zelltod oder in die Seneszenz eintreten<br />

(5). Die Anhäufung solcher seneszenter<br />

Zellen kann die Geweberegeneration<br />

einschränken und zu chronischen Entzündungen<br />

führen. Tatsächlich werden<br />

mit zunehmendem Alter vermehrt proinflammatorische<br />

Zytokine ausgeschüttet,<br />

wodurch im Körper eine chronische<br />

Entzündungssituation niedrigen Grades<br />

vorliegt. Dies wird mit dem Begriff<br />

Entzündungsaltern oder auch „Inflammaging“<br />

umschrieben und hat eine reduzierte<br />

adaptive Immunantwort zur<br />

Folge, wodurch Infektionen nicht mehr<br />

effektiv bekämpft werden (6). Diese intrazellulären<br />

Alterungsprozesse werden<br />

durch äußere Faktoren, die oxidativen<br />

Stress hervorrufen, wie Rauchen, fettreiche<br />

Ernährung, Medikamente, UV-Licht<br />

und andere Einflüsse aus der Umwelt,<br />

noch beschleunigt.<br />

Und was ist nun die gute<br />

Nachricht?<br />

Der Organismus selbst besitzt die Fähigkeit,<br />

oxidativen Stress mit Antioxidantien<br />

zu bekämpfen (7). Eine entscheidende<br />

Wirkung hat dabei unsere Ernährung.<br />

Allerdings ist die Versorgung mit Mikronährstoffen<br />

und bioaktiven Substanzen,<br />

die über den Verzehr von Obst und Gemüse<br />

gedeckt werden, bei älteren Menschen<br />

oft suboptimal. Dies kann durch<br />

Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen<br />

werden (1). Eine pflanzliche Ernährung<br />

liefert eine Fülle von sekundären Pflanzenstoffen,<br />

die die Gesundheit positiv<br />

beeinflussen können. Insbesondere die<br />

Polyphenole gelten als wirkungsvolle<br />

Antioxidantien. Eine Unterklasse der<br />

Polyphenole, die Anthocyane, werden<br />

als potente Radikalfänger beschrieben<br />

(8). Im Hinblick auf diese antioxidative<br />

Kapazität stellen anthocyanhaltige Pflanzen<br />

also eine Nahrungsquelle mit hohem<br />

Potenzial zur Unterstützung der Gesundheit<br />

im Alter dar.<br />

Von besonderem Interesse ist dabei ein<br />

immergrüner Strauch der Art Artistotelia<br />

chilensis (Mol.) Stuntz, beheimatet<br />

in den Wäldern Patagoniens in Argentinien<br />

und Chile. Seine Frucht, die Maquibeere,<br />

hat sich als echte Superfrucht<br />

erwiesen: Sie gilt als eine der reichsten<br />

natürlichen Quellen für Anthocyane. Insbesondere<br />

Delphinidine als eine Unterklasse<br />

der Anthocyane besitzen äußerst<br />

Telomere<br />

hohe antioxidative Kraft und sind in<br />

beträchtlichen ernährungsrelevanten<br />

Mengen in den Maquibeeren enthalten<br />

(8). Um diese Superbeere optimal zu<br />

nutzen, hat die Anklam Extrakt GmbH<br />

einen hoch-angereicherten standardisierten<br />

Maquibeeren-Extrakt (MBE)<br />

entwickelt, der mindestens 35% Anthocyane<br />

und 25% Delphinidine enthält:<br />

Delphinol ® . Die Fähigkeit von Delphinol<br />

® , freie radikale Sauerstoffspezies zu<br />

neutralisieren, wurde wissenschaftlich<br />

nachgewiesen und mit insgesamt 30852<br />

µmol Trolox-Äquivalenten pro Gramm<br />

des Extrakts (ORAC 5.0) gemessen (9).<br />

Wie oben beschrieben, sind verkürzte<br />

Telomere und damit einhergehend eine<br />

verringerte Zellteilungsfähigkeit Anzeichen<br />

des Alterns auf zellulärer Ebene.<br />

Um die Wirkung von MBE auf die<br />

zelluläre Proliferation zu untersuchen,<br />

wurden Primärkulturen menschlicher<br />

Fibroblasten verwendet. Durch die Behandlung<br />

mit H2O2 wurde oxidativer<br />

Stress ausgelöst, der die Zellteilung<br />

messbar beeinträchtigte. Die Behandlung<br />

der Fibroblasten mit Delphinol ®<br />

konnte dem entgegenwirken. Darüber<br />

hinaus zeigte die Untersuchung verschiedener<br />

Charakteristika der Telomere,<br />

z. B. die mediane Telomerlänge, die 20.<br />

Perzentil-Telomerlänge und der Prozentsatz<br />

der kurzen Telomere mit weniger als<br />

3 kbp, dass MBE die H2O2-induzierte<br />

Telomerverkürzung deutlich vermindert.<br />

Das lässt vermuten, dass MBE den durch<br />

© Fancy Tapis – shutterstock.com (Bild adaptiert)<br />

September <strong>2021</strong><br />

27


V italstoffe<br />

H2O2 hervorgerufenen oxidativen Stress<br />

kompensieren und die Telomerverkürzungsrate<br />

positiv beeinflussen kann (unveröffentlichte<br />

Daten, persönliche Kommunikation).<br />

Delphinol ® zur<br />

Gesunderhaltung von Haut<br />

und Knochen<br />

Die offensichtlicheren Zeichen des Alterns<br />

betreffen unser äußeres Erscheinungsbild.<br />

Besonders die sichtbaren<br />

Hautpartien im Gesicht und an Händen<br />

sind neben den normalen Alterungsprozessen<br />

zusätzlich einer häufigeren UV-<br />

Einwirkung ausgesetzt. Damit erfährt die<br />

Haut an den exponierten Körperstellen<br />

neben dem chronologischen Altern einen<br />

zusätzlichen Lichtalterungsprozess oder<br />

„Photoaging“ (10, 11). Typischerweise<br />

geht das Altern der menschlichen Haut<br />

mit einer Verminderung der Anzahl der<br />

Gefäße, strukturellen Veränderungen der<br />

Gefäßeigenschaften und einer verringerten<br />

Dichte der Lymphgefäße einher. Solche<br />

Gefäßveränderungen führen zu einer<br />

erhöhten Neigung zu Blutergüssen und<br />

einer reduzierten Nährstoffversorgung.<br />

Die Fragmentierung der dermalen kollagenen<br />

Matrix der Haut begünstigt die<br />

Faltenbildung und die Pigmentierung<br />

der Haut kann mit zunehmendem Alter<br />

ungleichmäßig werden, z. B. entstehen<br />

sogenannte Altersflecken (10). Erwartungsgemäß<br />

spielt die Bildung von ROS<br />

auch bei den strukturellen Veränderungen<br />

der Haut eine zentrale Rolle (11).<br />

Im Einklang mit seiner starken antioxidativen<br />

Kapazität wurde gezeigt, dass<br />

Delphinol ® die Hautvitalität verbessert.<br />

In einer randomisierten, doppelblinden,<br />

Placebo-kontrollierten Pilotstudie wurden<br />

die Auswirkungen von 60 mg Delphinol<br />

® täglich über 8 Wochen auf den<br />

Zustand der Haut bei 32 japanischen<br />

Frauen untersucht. Die Studie zeigte eine<br />

Verbesserung des Hauttons (Farbton,<br />

Sättigung und Helligkeit) sowie eine reduzierte<br />

Anzahl und Fläche von Rötungen<br />

in der Delphinol ® -Gruppe im Vergleich<br />

zur Placebo-Gruppe. Hinsichtlich<br />

des Kollagen-Scores wurde ein leichter<br />

Anstieg in der Delphinol ® -Gruppe, nicht<br />

aber in der Placebo-Gruppe beobachtet<br />

(12). Zuvor wurde berichtet, dass die<br />

Einnahme von Delphinol ® -haltigen Nahrungsergänzungsmitteln<br />

über 90 Tage die<br />

kutometrisch ermittelte Hautfestigkeit<br />

und -elastizität bei gealterter Haut signifikant<br />

verbesserte (13). Aus zellbasierten<br />

in vitro-Untersuchungen wurde abgeleitet,<br />

dass Delphinidine UV-B-induzierte<br />

Hautschädigungen hemmen können, da<br />

sie dem UV-B-vermittelten oxidativen<br />

Stress entgegenwirken (14). Zusammengenommen<br />

zeigen die Ergebnisse, dass<br />

MBE als Nahrungsergänzungsmittel die<br />

Erhaltung der Hautgesundheit unterstützen<br />

kann und die ROS-Produktion<br />

erschwert, die altersbedingte Strukturveränderungen<br />

beschleunigen würde.<br />

Indem es zu einem lebendigeren Hautton<br />

beiträgt, die Anzahl der roten Stellen reduziert<br />

und die Festigkeit und Elastizität<br />

der Haut unterstützt, fördert Delphinol ®<br />

eindeutig die Schönheit von innen und<br />

damit das allgemeine Wohlbefinden im<br />

Alter.<br />

Ein Verlust von Knochenmasse (Osteopenie)<br />

bis hin zur Osteoporose sind<br />

bekannte Begleiterscheinungen im Alter.<br />

Bemerkenswerterweise sind unsere<br />

Knochen kein starres Gerüst, sondern<br />

erfahren im Laufe des Lebens kontinuierliche<br />

Umbauprozesse. Unter Knochenumbau<br />

versteht man den Einklang von<br />

© Viacheslav Iakobchuk – stock.adobe.com<br />

28


Pflanzenextrakte<br />

Knochenresorption und Knochenaufbau<br />

als Reaktion auf äußere und innere Reize.<br />

Der normale Knochenumbauzyklus<br />

beinhaltet den Abbau der Knochenmatrix<br />

durch Osteoklasten und die Neueinlagerung<br />

von Kollagen und Mineralien durch<br />

Osteoblasten (15). Mit voranschreitendem<br />

Alter reduziert sich die Knochendichte<br />

sowohl bei Frauen als auch bei<br />

Männern – und das bereits in der dritten<br />

Lebensdekade. Mit Beginn der Menopause<br />

und abnehmendem Östrogenspiegel<br />

beschleunigt sich die Reduktion der Knochenmasse,<br />

was mit einem Anstieg des<br />

Frakturrisikos einhergeht. Auch hier ist<br />

erhöhter oxidativer Stress einer der zellulären<br />

Schlüsselmechanismen, die mit dem<br />

Knochenverlust bei älteren Menschen in<br />

Verbindung gebracht werden (16). In<br />

Zellkultur- und Tierstudien wurde die<br />

Wirkung des standardisierten Maquibeeren-Extrakt<br />

Delphinol ® im Zusammenhang<br />

mit dem Knochenumbau untersucht.<br />

Delphinol ® hemmte dosisabhängig die<br />

Bildung von Osteoklasten, die die Knochenresorption<br />

vorantreiben, während die<br />

Osteoblasten-Differenzierung sogar stimuliert<br />

wurde. Darüber hinaus verhinderte<br />

Delphinol ® in Mausmodellen für Osteoporose<br />

und Osteopenie den Verlust von<br />

Knochenmasse und konnte signifikante<br />

Veränderungen der Knochenarchitektur<br />

durch Stimulation der Knochenbildung<br />

umkehren. Diese Prozesse scheinen eng<br />

mit der hohen antioxidativen Kapazität<br />

von Delphinol ® verbunden zu sein (17,<br />

18). Damit ist Delphinol ® als Bestandteil<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln in der<br />

Lage, die Gesundheit unserer Knochen zu<br />

unterstützen, insbesondere im Hinblick<br />

auf den altersbedingten Verlust an Knochenmasse.<br />

MBE für das Wohlbefinden<br />

der Augen<br />

MBE ist auch für den Einsatz im Bereich<br />

Augengesundheit bekannt und wird hier<br />

unter dem Namen MaquiBright ® vermarktet.<br />

Im Hinblick auf die Gesundheit<br />

unserer Augen zeigt sich mit zunehmendem<br />

Alter ein erhöhtes Risiko einer beeinträchtigten<br />

Tränenflüssigkeitsproduktion<br />

und der Entwicklung des Syndroms<br />

des trockenen Auges. Besonders Frauen<br />

in den Wechseljahren sind häufiger<br />

betroffen. Doch nicht nur Alter und Geschlecht<br />

sind Risikofaktoren, die eine<br />

ausreichende Tränenflüssigkeitsproduktion<br />

beeinflussen. Dinge des modernen<br />

Lebens wie die intensive Nutzung von<br />

Smartphones oder Tablets, Zigarettenrauchen,<br />

langes Tragen von Kontaktlinsen,<br />

Klimaanlagen etc. schädigen<br />

die Gesundheit unserer Augen (19). Im<br />

Vergleich zum altersbedingten Verlust an<br />

Knochenmasse, der zwar gravierend ist,<br />

aber keine Symptome im Alltag mit sich<br />

bringt, oder zur Faltenbildung, die man<br />

auch als normale äußere Zeichen des<br />

Alterns ansehen kann, ist das trockene<br />

Auge mit unangenehmen Beschwerden<br />

wie Brennen, Jucken, verschwommenem<br />

Sehen oder Lichtempfindlichkeit<br />

verbunden, die das allgemeine Wohlbefinden<br />

stark beeinträchtigen. MBE wurde<br />

in diesem Zusammenhang in mehreren<br />

präklinischen und klinischen Studien<br />

untersucht. Übermäßige Lichtexposition<br />

kann in der Netzhaut die Produktion von<br />

hohen Mengen an ROS, einschließlich<br />

freier Radikale, induzieren. In zellbasierten<br />

Studien schützte die antioxidative<br />

Kraft des Maquibeeren-Extrakts murine<br />

Photorezeptorzellen vor dem lichtinduzierten<br />

Zelltod (20). In einer Pilotstudie<br />

mit offenem Design führte die Einnahme<br />

von 30 mg oder 60 mg MaquiBright ®<br />

über 30 Tage zu einer signifikanten (Re-)<br />

Aktivierung der Tränenflüssigkeitsproduktion<br />

und der Linderung von Beschwerden<br />

im Zusammenhang mit trockenen<br />

Augen, die mit dem Fragebogen<br />

Dry Eye-Related Quality-of-Life Score<br />

bewertet wurden (21). In einer randomisierten,<br />

doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />

Folgestudie mit 74 Teilnehmern<br />

wurden die Ergebnisse einer erhöhten<br />

Tränenflüssigkeitsproduktion bestätigt.<br />

Besonders hervorzuheben ist vor allem,<br />

dass sich das subjektive Empfinden des<br />

Wohlbefindens nach vier Wochen täglicher<br />

Einnahme von 60 mg MaquiBright ®<br />

signifikant verbessert hat (22).<br />

Geistiges Wohlbefinden<br />

und kognitive<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Neben dem Maquibeeren-Extrakt stellt<br />

die Anklam Extrakt GmbH weitere<br />

hochwertige Extrakte her, die sich für<br />

Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung<br />

des allgemeinen Wohlbefindens<br />

eignen. Die Zitronenmelisse (Melissa<br />

officinalis L.) ist bekannt für ihre traditionelle<br />

Anwendung zur Unterstützung<br />

der allgemeinen Entspannung und als<br />

Einschlafhilfe. Darüber hinaus wird<br />

sie bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden<br />

eingesetzt. Zitronenmelisse<br />

erscheint damit ideal für die Bewältigung<br />

des Alltagsstresses, der uns nicht<br />

nur manchmal nachts wachhält, sondern<br />

auch auf den Magen schlagen kann. Die<br />

Zitronenmelisse ist ein mehrjähriges<br />

Kraut und stammt aus dem Mittelmeerraum<br />

Südeuropas. Die Pflanze wird 30<br />

bis 125 cm hoch, ihre Blätter sind breit eiförmig<br />

oder herzförmig und verströmen<br />

beim Zerreiben einen wohlriechenden<br />

Zitronenduft. Die wichtigsten charakteristischen<br />

Inhaltsstoffe sind die Hydroxyzimtsäuren<br />

(Rosmarin- [bis zu 6%], p-<br />

Cumarin-, Kaffee- und Chlorogensäure)<br />

und ein ätherisches Öl (0,02 – 0,37%),<br />

das zu mehr als 40% aus Monoterpenen<br />

und zu mehr als 35% aus Sesquiterpenen<br />

besteht. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide,<br />

Gerbstoffe und saure Triterpene<br />

(23, 24). Die beruhigende Wirkung der<br />

Melisse ist vermutlich auf eine Hemmung<br />

der Transaminase zurückzuführen,<br />

die Gamma-Aminobuttersäure (GABA)<br />

abbaut. In der Folge wird im Hirngewebe<br />

die Konzentrationen von GABA, einem<br />

hauptsächlich hemmenden Neurotransmitter,<br />

erhöht und GABA-Rezeptoren<br />

werden stimuliert. Darüber hinaus wird<br />

das acetylcholinerge Transmittersystem<br />

aktiviert, was mit einer Verbesserung des<br />

Gedächtnisses und der kognitiven Funktion<br />

verbunden sein kann (24).<br />

Um die physiologische Relevanz dieser<br />

molekularen Befunde für unseren Alltag<br />

zu evaluieren, wurde die Wirksamkeit<br />

eines wässrigen Melissenextraktes in<br />

Lebensmitteln (Getränke und Joghurt) in<br />

einer Pilot- und zwei Verhaltensstudien<br />

an gesunden Erwachsenen untersucht.<br />

Letztere waren als randomisierte, Placebo-kontrollierte,<br />

balancierte Crossover-<br />

Studien angelegt, um die Auswirkungen<br />

des Melissenextrakts auf die Stimmung,<br />

das Stressniveau und auch die kognitiven<br />

Funktionen zu untersuchen. Die<br />

Ergebnisse unterstützen die Annahme,<br />

dass eine Nahrungsergänzung mit<br />

September <strong>2021</strong><br />

29


V italstoffe<br />

Melissenextrakt das Angst- und Stressniveau<br />

reduziert, was auch mit einem<br />

verringerten Cortisolspiegel einhergeht.<br />

Außerdem wurde die kognitive Leistung<br />

verbessert. Dies wurde mittels eines<br />

Multitasking-Tests mit vier gleichzeitig<br />

zu absolvierenden Aufgaben untersucht<br />

(25). In einer prospektiven Open-Label-<br />

Studie berichteten 20 gestresste Probanden<br />

über eine signifikante Verbesserung<br />

von angstbezogenen Symptomen und<br />

Schlaflosigkeit nach 15-tägiger Einnahme<br />

eines hydroalkoholischen standardisierten<br />

Melissenextraktes. Die Angst<br />

und die damit verbundenen Symptome<br />

sowie die Schlaflosigkeit zu Beginn und<br />

nach der Behandlung wurden mit Hilfe<br />

der Free Rating Scale of Anxiety (FRSA)<br />

bzw. der Hamilton Rating Scale for Depression<br />

(HRSD) bewertet. Melissenextrakt<br />

reduzierte dabei die gesamte Angstmanifestation,<br />

einschließlich Unruhe,<br />

Hyperaktivität und Anspannung, um<br />

18%. Die Schlaflosigkeit wurde klinisch<br />

signifikant verbessert, wobei 17 Teilnehmer<br />

sogar eine vollständige Remission<br />

der Symptome innerhalb von 15 Tagen<br />

nach der Behandlung erreichten (26).<br />

Zur weiteren Unterstützung der kognitiven<br />

Funktion bietet die Anklam Extrakt<br />

GmbH einen Extrakt an, der aus den<br />

oberirdischen unreifen (grünen) Teilen<br />

des Hafers (Avena sativa L.) gewonnen<br />

wird: cognitaven ® . Hafer als Wiesengras<br />

ist eine einjährige, krautige Pflanze, die<br />

eine Wuchshöhe von 60 bis 150 cm erreicht.<br />

Die Blütezeit ist von Juni bis August<br />

und das Haferkorn wird Ende August<br />

geerntet. Für cognitaven ® wird der<br />

frische grüne Teil (Blätter, Halme, Rispen)<br />

kurz vor der Vollblüte im milchigen<br />

Stadium gewonnen. Die wichtigsten<br />

charakteristischen Inhaltsstoffe des<br />

vor der Blüte geernteten grünen Krauts<br />

sind Polysaccharide, z. B. beta-Glucan,<br />

und Zucker wie Saccharose, sowie die<br />

stickstoffhaltigen Carbonsäuren Aveninsäure<br />

A und B. Am bedeutendsten sind<br />

die glykosylierten Steroidsaponine, wie<br />

Avenacosid A und B. Weitere Inhaltsstoffe<br />

sind Flavonoide, z. B. Vitexinderivate<br />

(27).<br />

Extrakte und Tinkturen aus grünem Hafer<br />

werden seit langem zur Unterstützung<br />

der geistigen Gesundheit eingesetzt<br />

(27). Die Wirksamkeit von cognitaven ®<br />

auf die kognitive Leistungsfähigkeit<br />

wurde kürzlich in einer randomisierten,<br />

doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />

Studie mit 126 gesunden Probanden (35<br />

– 65 Jahre) erforscht. Neben den akuten<br />

Effekten einer einmaligen Einnahme von<br />

cognitaven ® wurden auch die Auswirkungen<br />

einer chronischen Supplementierung<br />

von 430 mg, 860 mg oder 1290 mg<br />

cognitaven ® über 29 Tage untersucht.<br />

Arbeitsgedächtnis und Multitasking<br />

wurden in verschiedenen computerbasierten<br />

Tests bewertet. Die Ergebnisse<br />

zeigen eindrucksvoll, dass die akute Einnahme<br />

von 1290 mg cognitaven ® das Arbeitsgedächtnis<br />

bereits vom ersten Tag<br />

der Einnahme an signifikant verbessert.<br />

Diese Steigerung der Arbeitsgedächtnisleistung<br />

wurde auch durch eine chronische<br />

Einnahme der niedrigsten Dosis<br />

von 430 mg cognitaven ® über 29 Tage<br />

erreicht (28).<br />

Unser modernes Leben zwingt uns oft<br />

dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu<br />

tun. Diese Multitasking-Fähigkeit wird<br />

im 21. Jahrhundert zunehmend als eine<br />

Grundvoraussetzung angesehen, um den<br />

immer schneller werdenden Alltag zu<br />

bewältigen. In diesem Zusammenhang<br />

wurde gezeigt, dass die Einnahme von<br />

cognitaven ® die Multitasking-Fähigkeit<br />

verbessert. Im akuten Setting erzielte<br />

die Einnahme der höchsten Dosis von<br />

1290 mg cognitaven ® signifikante Effekte,<br />

während im chronischen Setting<br />

nach 29 Tagen cognitaven ® -Einnahme<br />

auch die niedrigste Dosis von 430 mg<br />

cognitaven ® ausreichend war (28). Diese<br />

Resultate untermauern die Vorteile<br />

der Einnahme einer höheren Dosis von<br />

cognitaven ® in akuten Stresssituationen,<br />

die unsere volle Konzentration und die<br />

Fähigkeit zum Multitasking erfordern.<br />

Zur Unterstützung der kognitiven Leistungsfähigkeit<br />

im Alltag wäre aus den<br />

Ergebnissen der Studie die Einnahme<br />

von 430 mg ein- bis dreimal täglich zu<br />

empfehlen.<br />

Unterstützen Sie Ihr<br />

Immunsystem<br />

Das Altern betrifft den ganzen Körper<br />

und alle Organsysteme. Daher ist es<br />

nicht verwunderlich, dass auch unser<br />

Immunsystem mit zunehmendem Alter<br />

deutliche Veränderungen und eine funktionelle<br />

Umstrukturierung erfährt. Unter<br />

dem Begriff Immunoseneszenz versteht<br />

man die altersbedingte Abnahme der Immunfunktion<br />

und die damit verbundene<br />

erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten<br />

bei älteren Menschen. Wie bereits<br />

oben skizziert, weisen ältere Menschen<br />

häufig eine chronische Entzündung niedrigen<br />

Grades auf, die durch erhöhte Ausgangswerte<br />

pro-inflammatorischer Zytokine<br />

im Blutkreislauf definiert ist. Auch<br />

chronischer Stress reduziert verschiedene<br />

immunologische Funktionsfähigkeiten<br />

(6). Im Sinne eines gesunden Alterns<br />

verdient daher auch die Unterstützung<br />

des Immunsystems unbedingt unsere<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Eines der bekanntesten pflanzlichen<br />

Präparate für diesen Zweck ist der<br />

Presssaft aus dem Sonnenhut (Echinacea<br />

purpurea (L.) Moench). Der Purpursonnenhut<br />

ist eine krautige, trockenheitstolerante<br />

Staude aus der Familie<br />

der Korbblütler (Asteraceae), die in<br />

feuchten bis trockenen Prärien und offenen<br />

Waldgebieten des östlichen und<br />

mittleren Nordamerikas wächst. Bereits<br />

die amerikanischen Ureinwohner<br />

nutzten Pflanzenzubereitungen aus dem<br />

Purpursonnenhut, oder kurz Echinacea,<br />

bei Erkältungssymptomen, wie Husten,<br />

Halsschmerzen, Kopfschmerzen und als<br />

Schmerzmittel, z. B. bei Zahnschmerzen.<br />

Eine Meta-Analyse von 14 randomisierten,<br />

Placebo-kontrollierten Studien,<br />

die Echinacea-haltige Produkte zur<br />

Vorbeugung und/oder Behandlung von<br />

Erkältungskrankheiten untersuchten,<br />

fasst eindeutige positive Effekte zusammen.<br />

Echinacea verringerte die Dauer<br />

einer Erkältung um 1,4 Tage. Bemerkenswert<br />

ist, dass Echinacea auch die<br />

Wahrscheinlichkeit, an einer Erkältung<br />

zu erkranken, um 58% verringerte. Kritisch<br />

angemerkt wurde, dass aufgrund<br />

der Heterogenität der Studien die Übereinstimmung<br />

zwischen den Studien<br />

bezüglich des generellen Nutzens von<br />

Echinacea eindeutig war, nicht aber die<br />

Größenordnung des Effekts (29).<br />

Später erforschte eine weitere Meta-<br />

Analyse sechs randomisierte Placebokontrollierte<br />

Studien von hoher Qualität.<br />

Schapowal et al. kamen zu dem<br />

Schluss, dass Echinacea-Zubereitungen<br />

30


Pflanzenextrakte<br />

für die Langzeitbehandlung von rezidivierenden<br />

Infektionen der Atemwege<br />

geeignet sind, da das Risiko für Infektionen<br />

durch Echinacea im Vergleich<br />

zu Placebo deutlich reduziert wurde.<br />

Vor allem Menschen mit verminderter<br />

Immunfunktion und höherer Infektanfälligkeit<br />

würden laut ihrer Studie profitieren.<br />

Wichtig ist ebenfalls die recht<br />

hohe Sicherheit: nach viermonatiger<br />

Echinacea-Einnahme wurden keine<br />

Veränderungen der biochemischen oder<br />

hämatologischen Parameter beobachtet<br />

(30). Diese Ergebnisse zeigen, dass<br />

Echinacea-Präparate eine sehr gute<br />

Möglichkeit sind, um einer verminderten<br />

Immunfunktion im Alter entgegenzuwirken.<br />

Kein Jungbrunnen,<br />

sondern hochwertige<br />

Pflanzenextrakte<br />

Kommen wir zurück auf das eingangs<br />

beschriebene Bild des Jungbrunnens, so<br />

ist natürlich klar, dass eine tatsächliche<br />

Verjüngung durch die Einnahme von<br />

Nahrungsergänzungsmitteln nur eine<br />

schöne Phantasie bleibt. Dennoch sind<br />

pflanzliche Extrakte eindeutig von Nutzen,<br />

um das allgemeine Wohlbefinden<br />

zu erhalten und auch im Alter gesund zu<br />

bleiben. Für ein ganzheitliches Konzept<br />

für die Gesundheit im Alter bietet die Anklam<br />

Extrakt GmbH verschiedene hochwertige<br />

Pflanzenextrakte und Präparate<br />

an. Mit Delphinol ® und MaquiBright ®<br />

unterstützen Sie die allgemeine antioxidative<br />

Kapazität Ihrer Körperzellen und<br />

erhalten die Gesundheit von Knochen,<br />

Haut und Augen. Für das geistige Wohlbefinden<br />

und um mit dem manchmal herausfordernden,<br />

stressigen Alltag Schritt<br />

zu halten, bieten cognitaven ® und Melissenextrakt<br />

Unterstützung bei der Bewältigung<br />

von Stresssituationen und lassen<br />

Sie erholsamen Schlaf und Entspannung<br />

finden. Nicht zuletzt ist Echinacea Trockenpresssaft<br />

ein bekanntes, die Immunfunktion<br />

unterstützendes Pflanzenpräparat<br />

und ebenfalls bei der Anklam Extrakt<br />

GmbH erhältlich. Ob nun ein einzelner<br />

Inhaltsstoff oder eine Kombination – mit<br />

diesen Pflanzenextrakten lassen sich optimale<br />

Nahrungsergänzungen für jeden<br />

Lebensstil zusammenstellen.<br />

Literatur:<br />

(1) Marsman D, Belsky DW, Gregori D,<br />

Johnson MA, Low Dog T, Meydani S, et<br />

al. Healthy ageing: the natural consequences<br />

of good nutrition-a conference<br />

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1723-0.<br />

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Edition 2000.<br />

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in osteoporosis model mice.<br />

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Berry Extract Improves Bone Metabolism<br />

and Protects against Bone Loss in<br />

September <strong>2021</strong><br />

31


V italstoffe<br />

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berry (Aristotelia chilensis) and the<br />

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photoreceptor cell death induced by visible<br />

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MaquiBright TM standardized maqui<br />

berry extract significantly increases tear<br />

fluid production and ameliorates dry<br />

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org/10.1007/s12325-015-0194-4.<br />

Autorin:<br />

Dr. Annette Masuch<br />

Regulatory Affairs & Project Manager<br />

Anklam Extrakt GmbH<br />

© Valeriia Anisimovaa – shutterstock.com<br />

32


Mineralstoffe<br />

Funktionelles Magnesiumcarbonat – ein Klassiker mit Potential<br />

Teil 2<br />

Die etablierten und dabei trotzdem innovativen<br />

Magnesiumcarbonate von Dr.<br />

Paul Lohmann ® sind ein gutes Beispiel<br />

dafür, wie vielseitig der Rohstoff sein<br />

kann. Er kann in vielen verschiedenen<br />

Bereichen eingesetzt werden und ist<br />

als Magnesiumsalz insbesondere für<br />

die Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie<br />

von besonderem<br />

Interesse.<br />

Die größte Stärke des Rohstoffs liegt<br />

darin, dass er an die Bedürfnisse vieler<br />

verschiedener Kunden individuell<br />

angepasst werden kann und ein großes<br />

Potenzial in allen Bereichen der Lebensmittel-<br />

und Nahrungsergänzungsmittelproduktion<br />

hat.<br />

Multitalent im Lebensmittelbereich<br />

mit technologischem<br />

und ernährungsphysiologischem<br />

Nutzen<br />

© Jenifoto – Fotolia<br />

Magnesiumcarbonat verfügt über bemerkenswerte<br />

Eigenschaften und wird<br />

daher als Rohstoff für Lebensmittel und<br />

Nahrungsergänzungsmittel besonders<br />

geschätzt. Die Anwendungen sind so<br />

vielfältig wie das Produkt selbst.<br />

Einsatzbereich Verwendung in Funktion<br />

Lebensmittel<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

Pharmazeutische<br />

Präparate<br />

Backwaren<br />

Getränke<br />

Milch und Molkereiprodukte<br />

Säuglingsanfangs- und Folgenahrung<br />

Brausetabletten<br />

Kautabletten<br />

Pulver<br />

Tabletten<br />

Kapseln<br />

Sachets<br />

Magnesiumanreicherung<br />

Rieselhilfe<br />

Säureregulator<br />

Magnesiumquelle<br />

Rieselhilfe<br />

Funktionaler Wirkstoff (API)<br />

Hocheffizienter Hilfs- und Trägerstoff<br />

Antacida<br />

Laxativa<br />

Phosphatbinder<br />

September <strong>2021</strong><br />

33


V italstoffe<br />

Magnesiumcarbonat als Säureregulator<br />

In der Getränkeindustrie fungiert Magnesiumcarbonat<br />

als Säureregulator. Diese<br />

Verwendung hat sensorische und auch<br />

ernährungsphysiologische Vorteile:<br />

• optimierte Sensorik<br />

• positive Beeinflussung des sauren/<br />

süßen Geschmacks<br />

• gesund<br />

• kein zusätzlicher Eintrag von<br />

Natrium durch Natriumcitrat<br />

• erhöhter Magnesiumgehalt im<br />

Getränk<br />

Der saure Geschmack eines Getränkes<br />

wird nicht allein durch den pH-Wert beeinflusst,<br />

sondern auch durch die Menge<br />

an organischer Säure im Getränk.<br />

Magnesiumcarbonat besitzt, im Gegensatz<br />

zu dem sonst üblicherweise genutzten<br />

Natriumcitrat, eine deutlich höhere<br />

Pufferkapazität. Dadurch haben Getränkehersteller<br />

die Möglichkeit, größere<br />

Mengen an Säure (z. B. Zitronensäure)<br />

in die Produkte einzubringen und damit<br />

den sauren Geschmack des Getränkes<br />

zu verstärken.<br />

Der pH-Wert des Getränkes wird dabei<br />

nicht auf einen inakzeptabel niedrigen<br />

Wert reduziert. Daraus ergibt sich ein<br />

weiterer Vorteil: um einen bestimmten<br />

pH-Wert bei einer genau definierten<br />

Menge an Säure zu erreichen, muss im<br />

Verhältnis zu Natriumcitrat deutlich<br />

weniger Magnesiumcarbonat eingesetzt<br />

werden (Abb. 1).<br />

Pufferkapazität von Natriumcitrat und Magnesiumcarbonat<br />

Abb. 1: Vergleich der Pufferkapazität der Säureregulatoren Natriumcitrat und Magnesiumcarbonat. Titrationskurven der beiden Säureregulatoren bei<br />

unterschiedlichen Konzentrationen in 100 ml Zuckerlösung (11%) mit Zitronensäure. © Dr. Paul Lohmann ®<br />

Magnesiumcarbonat als Rieselhilfe<br />

Aufgrund hygroskopischer Eigenschaften<br />

einiger Lebensmittel oder Zutaten<br />

kann die Zugabe von Rieselhilfen oder<br />

Trennmitteln ein Verklumpen kontrollieren,<br />

reduzieren oder verhindern.<br />

Dabei werden Zusatzstoffe (Rieselhilfsmittel)<br />

verwendet, die insbesondere in<br />

sehr geringer Konzentration hoch effizient<br />

sind.<br />

Einige Zusatzstoffe, insbesondere nanoskalige<br />

Partikel, sind ein sehr kontroverses<br />

und emotionales Diskussionsthema.<br />

Siliziumdioxid (SiO2, als E 551 oder<br />

häufig als Kieselsäure deklariert) wird<br />

seit Jahren als unbedenklicher Zusatzstoff<br />

verwendet. Es soll jedoch aufgrund<br />

seiner Struktur in vielen Lebensmittelanwendungen<br />

ersetzt werden.<br />

Eine Alternative dazu sind gesundheitlich<br />

unbedenkliche Magnesiumcarbonate,<br />

die in Produkten wie Instantkaffee,<br />

Scheibenkäse und geriebenem Käse,<br />

Gewürzen, Tütensuppen, Kochsalz oder<br />

Nahrungsergänzungsmitteln und Babyprodukten<br />

bedenkenlos Verwendung finden<br />

können.<br />

Kaliumchlorid ist ein Produkt mit einer<br />

sehr starken Neigung zum Verklumpen.<br />

Es dient als Matrix in Versuchen zur<br />

Untersuchung der Eignung von Rieselhilfsmitteln.<br />

Die Ergebnisse mit Magnesiumcarbonat<br />

als Rieselhilfe sind vielversprechend.<br />

Magnesiumcarbonat von<br />

Dr. Paul Lohmann ® zeigt im direkten<br />

Vergleich zu Siliziumdioxid eine hervorragende<br />

Funktionalität. Abb. 2 zeigt,<br />

dass über einen Lagerzeitraum von 360<br />

Tagen die Probe mit Magnesiumcarbonat<br />

eine gleichbleibende Fließfähigkeit<br />

aufweist, während sich die Fließfähigkeit<br />

von der Probe mit Siliziumdioxid<br />

über die Lagerzeit verschlechtert hat.<br />

34


Mineralstoffe<br />

Die Probe fließt langsamer.<br />

Durch die definierte Partikelstruktur<br />

eignen sich leichte Qualitäten schon ab<br />

einer Dosierung von 0,1%. Die Schüttdichte<br />

beträgt ca. 120 g/l, ist locker<br />

und kann hervorragend verteilt werden.<br />

Schweres Magnesiumcarbonat mit einer<br />

Schüttdichte von ca. 500 g/l lässt sich bei<br />

einer Konzentration von 0,5% anwenden<br />

und punktet durch eine verminderte<br />

Staubentwicklung.<br />

Ein Überschuss an Rieselhilfsmittel kann<br />

jedoch den positiven Effekt ins Gegenteil<br />

umkehren und die gute Rieselfähigkeit<br />

mindern (Abb. 3).<br />

Fließfähigkeit von Kaliumchlorid mit Siliziumdioxid oder Magnesiumcarbonat als Rieselhilfsmittel<br />

Abb. 2: Vergleich der Fließfähigkeit von Kaliumchlorid mit Siliziumdioxid und Magnesiumcarbonat als Rieselhilfsmittel in einem Trichter aus Edelstahl<br />

mit Ø 10 mm. Die Methode nach Ph.Eur. (2.9.16) wurde bei Raumtemperatur dreifach gemessen. © Dr. Paul Lohmann ®<br />

Abb. 3: Aufnahmen aus einem Pulverrheometer von Kaliumchlorid und Magnesiumcarbonat als Rieselhilfe. © Dr. Paul Lohmann ®<br />

September <strong>2021</strong><br />

35


V italstoffe<br />

Säuglingsanfangs- und Folgenahrung<br />

Der Markt für Säuglingsnahrung wächst<br />

und Magnesium ist oft ein essentieller<br />

Bestandteil der Formulierungen. Mit<br />

einer sehr feinen Partikelstruktur wertet<br />

Magnesiumcarbonat pulverförmige<br />

Säuglingsanfangs- und Folgenahrung auf<br />

sichere und gesunde Weise auf. Außerdem<br />

eignet sich Magnesiumcarbonat ideal<br />

für gebrauchsfertige Säuglingsmilch<br />

sowie für Cerealien und Kekse für kleinere<br />

Kinder. Das Magnesiumcarbonat<br />

von Dr. Paul Lohmann ® verbindet ernährungsphysiologische<br />

Vorteile mit einfacher<br />

Verarbeitung und macht es leicht,<br />

innovative und umfassende Lösungen<br />

für Säuglings- und Kindernahrung zu<br />

entwickeln.<br />

Die hochreine Qualität des Magnesiumcarbonats<br />

ermöglicht es, die anspruchsvollen<br />

Qualitätskriterien für<br />

Säuglingsnahrung im Hinblick auf Produktsicherheit<br />

und Reinheit zu erfüllen.<br />

So können beispielsweise sehr niedrige<br />

Aluminium-, Blei-, und Cadmiumgehalte<br />

realisiert werden.<br />

© Topalov – iStock<br />

Magnesiumcarbonat als DC-Granulat<br />

Eine spezielle Entwicklung von Dr.<br />

Paul Lohmann ® sind die „DC-Granulate“<br />

(Direct Compression). Diese<br />

werden durch Zugabe einer flüssigen<br />

Lösung (Wasser mit Bindemittel) zu<br />

Pulver gebildet. Bei der anschließenden<br />

Trocknung bilden sich Agglomerate<br />

mit dauerhaften Bindungen aus. Die<br />

Granulierung steigert die Partikelgröße<br />

und wandelt feine oder grobe Pulver in<br />

physikalisch feste und größere Granulate<br />

mit gleichmäßiger Form, guter Fließfähigkeit<br />

sowie optimierten Kompressionseigenschaften<br />

um.<br />

Durch die Zusammensetzung haben<br />

diese direkt verpressbaren Magnesiumcarbonate<br />

aufgrund des Bindemittelzusatzes<br />

einen leicht reduzierten Magnesiumgehalt,<br />

zeichnen sich jedoch durch<br />

wesentliche Vorzüge aus. So vereinfachen<br />

sie viele Herstellungsschritte bei<br />

der Produktion, denn ein vorgelagerter<br />

Granulierungsprozess wird überflüssig.<br />

Es ergeben sich Vorteile in Bezug auf<br />

Produktionsfähigkeit und Kosten (1).<br />

Die groben, porösen Partikel bieten<br />

dabei eine einfache, staubfreie Handhabung<br />

und optimale Fließeigenschaften.<br />

In Kombination mit direkt verpressbaren<br />

Wirkstoffen eignen sich diese DC-<br />

Granulate auch optimal als Träger.<br />

Magnesiumcarbonat wird bevorzugt<br />

auch als Bestandteil in Tabletten wie<br />

z. B in Kau- und Brausetabletten eingesetzt,<br />

weil es einen hohen Magnesiumgehalt<br />

aufweist. In Brausetabletten<br />

dient es darüber hinaus auch als Kohlendioxidquelle<br />

zur Erzeugung des<br />

Brauseeffekts. Durch Variation des Bindemittels<br />

kann die Tablettenfestigkeit<br />

beeinflusst werden.<br />

36


Mineralstoffe<br />

Abb. 4: Nassgranulationsprozess © Dr. Paul Lohmann ®<br />

Magnesiumcarbonat DC<br />

– designed für direkte<br />

Verpressung:<br />

• Magnesiumcarbonat DC 90S mit 10%<br />

Maisstärke<br />

• Magnesiumcarbonat DC 90S/C mit<br />

10% Maisstärke<br />

• Magnesiumcarbonat DC 90S/F mit<br />

10% Maisstärke<br />

• Magnesiumcarbonat DC 97GA mit<br />

3% Gummi Arabicum<br />

S – Stärke<br />

S/C – Stärke/grob<br />

S/F – Stärke/fein<br />

GA – Gummi Arabicum<br />

Referenz:<br />

(1) Agrawal, R., & Naveen, Y. (2011).<br />

Pharmaceutical processing–A review on<br />

wet granulation technology. International<br />

journal of pharmaceutical frontier<br />

research, 1(1), 65-83.<br />

Dr. Paul Lohmann ® ist Spezialist in der<br />

Herstellung von hochwertigen Mineralsalzen,<br />

die höchsten Standards entsprechen.<br />

Das Produktportfolio umfasst<br />

über 400 verschiedene Mineralsalze.<br />

Die eigenen Produkte werden seit 1886<br />

ausschließlich in Deutschland produziert.<br />

Die Produktionsstätten sind GMP,<br />

FSSC 22000 und DIN EN ISO 9001 zertifiziert.<br />

In 135 Jahren konnte Dr. Paul<br />

Lohmann ® seine Position als weltweit<br />

führender Anbieter für die Pharma-,<br />

Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie<br />

etablieren und behaupten.<br />

Neben maßgeschneiderten und innovativen<br />

Lösungen nach Kundenwunsch führt<br />

Dr. Paul Lohmann ® auch Produkt- und<br />

Anwendungsentwicklung in enger Kooperation<br />

mit seinen Kunden durch.<br />

Dr. Paul Lohmann GmbH & Co. KGaA<br />

Hauptstraße 2<br />

31860 Emmerthal / Germany<br />

www.lohmann4minerals.com<br />

Magnesiumcarbonat DC © Dr. Paul Lohmann ®<br />

September <strong>2021</strong><br />

37


V italstoffe<br />

Katharina Dokulil, Elisabeth Willeit<br />

Schneller – höher – weiter –<br />

Astaxanthin als Antioxidans in der Sporternährung<br />

Astaxanthin gegen oxidativen Stress im Training<br />

Die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />

(ROS – Reactive Oxygen Species) im<br />

menschlichen Körper ist ein natürlicher<br />

Vorgang, der für die Funktion mancher<br />

metabolischer Prozesse – wie Muskelkontraktionen<br />

– notwendig und wichtig<br />

ist und gewisse Impulse im Körper auslöst.<br />

Bei starker körperlicher Belastung<br />

steigt der Sauerstoffverbrauch, damit<br />

verbunden nimmt die Produktion reaktiver<br />

Sauerstoffspezies (ROS) im<br />

Organismus, und besonders in der arbeitenden<br />

Muskulatur während und<br />

nach der Belastung, zu. Eine Überproduktion<br />

dieser reaktionsfreudigen<br />

freien Radikale führt zum sogenannten<br />

„Oxidativen Stress“. Dabei wird das<br />

oxidative Gleichgewicht in den Zellen<br />

gestört, wodurch es zur Schädigung molekularer<br />

Strukturen kommen kann. Ein<br />

erhöhtes Verletzungsrisiko, gesteigerte<br />

Infektanfälligkeit oder Entzündungsgefahr,<br />

sowie längere Regenerationszeiten<br />

und chronische Ermüdung der Muskulatur<br />

sind die Folge (1).<br />

© Beau Runsten, Patrick Hendry, Gentrid Stlejmani, Braden Collum on Unsplash<br />

38


Pflanzenextrakte<br />

Der menschliche Organismus verfügt<br />

über natürliche Abwehrsysteme, um ein<br />

oxidatives Gleichgewicht zu schaffen<br />

und sich vor negativen ROS-bedingten<br />

Effekten zu schützen. Zu diesem System<br />

gehören sowohl endogene antioxidative<br />

Enzyme, wie Katalase oder<br />

Glutathionperoxidase, als auch exogene<br />

Antioxidantien, wie Vitamin C und E,<br />

Spurenelemente wie Zink oder Selen,<br />

und verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe<br />

wie Carotinoide, die über die Ernährung<br />

zugeführt werden (2).<br />

Astaxanthin, das stärkste natürliche Antioxidans,<br />

gehört zur Familie der Carotinoide,<br />

genauer zu den Xanthophyllen.<br />

In der Natur kommt es in photosynthetischen<br />

Organismen wie Bakterien, Algen<br />

und Hefen vor. Die höchsten Konzentrationen<br />

an natürlichem Astaxanthin<br />

können aus der Süßwasser-Mikroalge<br />

Haematococcus pluvialis gewonnen<br />

werden und weisen die beste Bioverfügbarkeit<br />

auf.<br />

Astaxanthin gilt durch seine enorme antioxidative<br />

Kraft als „roter Diamant“ unter<br />

den Radikalfängern. Es wirkt etwa bei<br />

der Neutralisierung von Singulett-Sauerstoff<br />

6000-mal stärker als Vitamin C<br />

und ist dabei aufgrund seiner einzigartigen<br />

molekularen Struktur im Gegensatz<br />

zu anderen Antioxidantien nicht prooxidativ.<br />

Dies bedeutet, Astaxanthin<br />

macht freie Radikale unschädlich, ohne<br />

selbst solche Radikale zu bilden (3).<br />

Im Vergleich dazu wird Vitamin E als<br />

bekanntes Antioxidans bei der Neutralisation<br />

von aggressiven Sauerstoffradikalen<br />

selbst zum Tocopheroxylradikal<br />

und benötigt zur Regenerierung andere<br />

Antioxidantien wie z.B. Vitamin C,<br />

Ubiquinol oder Astaxanthin (4).<br />

Muskeln verstärken. Werden ROS auf<br />

Grund körperlicher Belastung freigesetzt,<br />

dienen sie dem Organismus als Signalmoleküle,<br />

um Stoffwechselprozesse<br />

in Gang zu setzen, welche eine Anpassung<br />

an Trainingsreize ermöglichen.<br />

Ein gewisser trainingsbedingter oxidativer<br />

Stress hat folglich einen positiven<br />

Effekt auf die sportliche Leistung. Eine<br />

zu hohe Belastung durch ROS als Folge<br />

von starker Überlastung und unzureichender<br />

antioxidativer Abwehrsysteme<br />

wirkt sich hingegen negativ auf den<br />

Trainingserfolg aus. Eine Verschlechterung<br />

der körperlichen Leistung sowie<br />

Muskelermüdung, Muskelschäden und<br />

Übertraining sind die Folge.<br />

Besonders bei Leistungs- und Hochleistungssportlern<br />

steigt der Bedarf<br />

für die Zufuhr bioverfügbarer Antioxidantien<br />

über die Ernährung. In<br />

Phasen längerer intensiver Belastung,<br />

zum Beispiel während Wettkämpfen,<br />

in denen nicht der Trainingsstimulus<br />

im Vordergrund steht, kommt es oft<br />

zu einer Unterversorgung der Athleten<br />

mit Mikronährstoffen. Hier kann eine<br />

ergänzende Zufuhr von Antioxidantien<br />

Verletzungen und Entzündungsprozessen<br />

vorbeugen, sowie eine Stabilisierung<br />

des Immunsystems bewirken. Eine<br />

Überlastung durch vermehrte ROS-Bildung<br />

kann dadurch vermieden werden.<br />

Die Supplementierung von Antioxidantien<br />

im Leistungssport ist ein komplexes,<br />

vieldiskutiertes Thema. Es gilt, die<br />

richtige Balance zwischen oxidativem<br />

Stress, Bewegung, Training und Übertraining<br />

zu finden (2).<br />

Positive Wirkung<br />

von Astaxanthin auf<br />

Muskelkraft und Leistung<br />

Zahlreiche wissenschaftliche Studien<br />

zeigen positive Wirkungen bei Sporternährung<br />

mit Astaxanthin-Ergänzung.<br />

Dazu zählen unter anderem eine verbesserte<br />

Leistungsfähigkeit, die Reduktion<br />

von muskulären Verletzungen<br />

oder Entzündungen und kürzere Erholungszeiten<br />

der Muskelsysteme.<br />

Eine schwedische Doppelblindstudie<br />

Generell wirken Antioxidantien wie<br />

Astaxanthin gegen oxidativen Stress<br />

und schützen den menschlichen Organismus<br />

in Phasen hoher körperlicher<br />

Belastung vor Entzündungen und deren<br />

Folgen. Forschungen in diesem Bereich<br />

zeigen, dass durch ein kontinuierliches<br />

Training körpereigene Schutzmechanismen<br />

gegen oxidativen Stress zunehmen<br />

und als Reaktion auf das Training antioxidative<br />

Abwehrmechanismen in den<br />

Abb. 1: Anzahl von Kniebeugen nach drei und sechs Monaten der Versuchs- und Placebo-Gruppe<br />

im Vergleich (5)<br />

September <strong>2021</strong><br />

39


V italstoffe<br />

aus dem Jahr 2008 mit 40 gesunden<br />

männlichen Studenten im Alter von 17<br />

bis 19 Jahren zeigte positive Effekte<br />

der Astaxanthin-Supplementierung auf<br />

die Muskelausdauer und -kraft. Die<br />

Teilnehmer wurden in zwei Gruppen<br />

aufgeteilt und erhielten über einen Zeitraum<br />

von sechs Monaten täglich eine<br />

Kapsel mit 4 mg Astaxanthin oder ein<br />

Placebo. Kraft und Ausdauer der Teilnehmer<br />

wurden vor und nach der Maßnahme<br />

bestimmt. Nach sechsmonatiger<br />

Supplementierung konnte die Astaxanthin-Gruppe<br />

eine signifikant höhere<br />

Leistungssteigerung im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe erzielen (siehe Abb. 1).<br />

Die Autoren kamen zu dem Schluss,<br />

dass dies nicht allein durch verbesserte<br />

Fitness oder Muskelwachstum durch<br />

das Training erklärt werden kann, sondern<br />

dass die Verbesserung der Kraft<br />

und Ausdauer auf die Astaxanthin-Supplementierung<br />

zurückzuführen ist (5).<br />

signifikanten Anstieg der Laufgeschwindigkeit<br />

und der Laufzeit bis zur Erschöpfung<br />

im Vergleich zum Ausgangswert<br />

erzielen. Die Studienergebnisse deuten<br />

darauf hin, dass die Supplementierung<br />

von Astaxanthin die trainingsinduzierte<br />

Produktion freier Radikale reduzieren<br />

und dadurch Muskelschäden abschwächen<br />

kann (7).<br />

Eine darauffolgende Studie mit 40 Fußballspielern<br />

und einer erneuten Supplementierung<br />

von 4 mg Astaxanthin über<br />

90 Tage zeigte außerdem einen signifikanten<br />

Anstieg der Immunoglobin-A-<br />

Konzentrationen – wichtige Antikörper<br />

für die Abwehr von Krankheitserregern<br />

– sowie eine verbesserte Balance zwischen<br />

Pro-Oxidantien und Antioxidantien,<br />

wodurch trainingsinduzierte<br />

Muskelschäden und Entzündungen verringert<br />

werden konnten (8).<br />

Die Wirkung einer Astaxanthin-Supplementierung<br />

auf die sportliche Leistung<br />

wurde auch an trainierten Amateur-<br />

Rennradfahrern getestet. Hier wurden<br />

ähnliche Ergebnisse erzielt wie in den<br />

zuvor erwähnten Studien. Insgesamt<br />

erhielten 21 ausdauertrainierte männliche<br />

Radfahrer über vier Wochen täglich<br />

eine Kapsel mit 4 mg Astaxanthin oder<br />

ein Placebo. Die Astaxanthin-Gruppe<br />

konnte ihre Ausgangsleistung in einem<br />

20 km langen Radrennen während der<br />

vierwöchigen Testphase mit einer Steigerung<br />

um 5% signifikant stärker verbessern<br />

als die Vergleichsgruppe, die<br />

nur ein Placebo-Präparat erhielt (siehe<br />

Abb. 2). Neben der Zeit hatte sich auch<br />

die Kraftleistung der Testgruppe deutlich<br />

(um 15%) erhöht.<br />

Nicht nur junge Sportler können von<br />

einer Astaxanthin-Supplementierung<br />

profitieren. Auch bei älteren Menschen<br />

können durch die Einnahme von<br />

In einer weiteren Studie wurden Sportstudenten<br />

(Anzahl 16) zufällig in eine<br />

Test- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt<br />

und 28 Tage lang trainiert. Die<br />

Testgruppe erhielt 12 mg Astaxanthin<br />

täglich. Die Ergebnisse des Bluttests<br />

am Ende des Versuchsmonats zeigten,<br />

dass es im Anschluss an den körperlichen<br />

Belastungstest in beiden Gruppen<br />

zu einer Reduzierung der antioxidativen<br />

Kapazität und zu einer Steigerung<br />

der Milchsäurewerte kam. Im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe war die antioxidative<br />

Kapazität in der Testgruppe jedoch<br />

signifikant höher und der Milchsäurewert<br />

geringer. Durch die Einnahme<br />

von Astaxanthin konnte somit der antioxidative<br />

Abwehrmechanismus in der<br />

Testgruppe gefördert und die Bildung<br />

von Milchsäure verringert werden (6).<br />

Abb. 2: Gegenüberstellung der Zeitverbesserung der Astaxanthin- und Placebo-Gruppe in einem<br />

20-km-Radrennen nach 28 Tagen im Vergleich zur Ausgangsleistung (9)<br />

Die Auswirkungen einer natürlichen<br />

Astaxanthin-Supplementierung wurden<br />

in einer weiteren Studie an Fußballspielern<br />

untersucht. Die 60 jungen und<br />

gesunden Versuchsteilnehmer wurden<br />

auch hier in zwei Gruppen aufgeteilt<br />

und erhielten über einen Zeitraum von<br />

90 Tagen entweder eine Kapsel mit 4<br />

mg natürlichem Astaxanthin oder ein<br />

Placebo. Die Astaxanthin-Gruppe konnte<br />

während der Studienlaufzeit einen<br />

Astaxanthin Ausdauer, Beweglichkeit<br />

und Muskelkraft gestärkt und das oxidative<br />

Gleichgewicht gefördert werden<br />

(9).<br />

Besondere Vorteile durch die Ergänzung<br />

von Astaxanthin bei starker trainingsbedingter<br />

Belastung sind:<br />

• Schutz vor trainingsbedingter Produktion<br />

freier Radikale<br />

• Hemmung der Bildung von Milchsäure<br />

• Stärkere Verbesserung von Muskelausdauer,<br />

Kraft und Erholung<br />

• Reduktion von Muskelschäden und<br />

Entzündungen<br />

Astaxanthin zeigt bereits bei geringen<br />

Aufnahmemengen von 4 mg pro Tag<br />

40


Pflanzenextrakte<br />

positive Effekte bei körperlicher Belastung<br />

für junge und ältere Menschen.<br />

Wie ist nun eine<br />

Supplementierung in der<br />

Ernährung von Sportlern<br />

praktikabel?<br />

Neben einer ausgewogenen Ernährung<br />

ist die Supplementierung von Elektrolyten<br />

und weiteren Mikronährstoffen<br />

von Bedeutung. Astaxanthin kann auch<br />

hier seinen Beitrag leisten. Das österreichische<br />

Unternehmen BDI-BioLife<br />

Science stellt in seiner Kultivierungsanlage<br />

im Ökopark Hartberg, Österreich,<br />

natürliches Astaxanthin aus der Mikroalge<br />

Haematococcus pluvialis in einem<br />

speziell entwickelten, geschlossenen<br />

Kultivierungsverfahren her.<br />

Die Wirkstoff-Palette der Marke AstaFit ®<br />

wurde speziell für den Einsatz in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

entwickelt.<br />

Verschiedene Rohstoffqualitäten (Oleoresine,<br />

wasserlösliche Granulate etc.)<br />

bieten einen Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten<br />

für das stärkste natürliche<br />

Antioxidans und ermöglichen eine<br />

Einarbeitung in unterschiedliche Darreichungsformen<br />

(z.B. Kapseln, Pulvermischungen,<br />

Soft Gums oder Getränke).<br />

Somit kann Astaxanthin auf vielseitige<br />

Weise und bei jeglicher körperlichen Art<br />

von Betätigung – Indoor, Outdoor sowie<br />

bei täglichem Training – eingesetzt werden.<br />

Eine Astaxanthin-Supplementierung<br />

im Hochleistungssport ist ebenfalls<br />

möglich.<br />

Zwei spezielle dafür von der BDI-BioLife<br />

Science entwickelte Produkte stehen<br />

bereits auf der Kölner Liste ® für Produkte<br />

mit minimiertem Doping-Risiko.<br />

Die Kölner Liste ® ist eine Initiative zur<br />

Doping-Prävention und listet Nahrungsergänzungsmittel<br />

(NEM), die von einem<br />

in der Nahrungsergänzungsmittel-Analytik<br />

auf Dopingsubstanzen weltweit<br />

führenden Labor auf ausgewählte Dopingsubstanzen<br />

getestet wurden.<br />

Als Partner der Kölner Liste ® sorgt BDI-<br />

BioLife Science für mehr Transparenz<br />

in einem sehr heterogenen Markt und<br />

unterstützt Sportlerinnen und Sportler,<br />

Teams, Vereine und Verbände bei der<br />

Einschätzung dieser Produkte. Weitere<br />

Infos über die von BDI-BioLife Science<br />

gelisteten Produkte können auf der<br />

Homepage der Kölner Liste ® nachgelesen<br />

werden. (www.koelnerliste.com)<br />

Fazit<br />

Schneller – höher – weiter – im Sport,<br />

vor allem im Hochleistungssport, gehen<br />

Athletinnen und Athleten im Training und<br />

im Wettkampf regelmäßig an die physischen<br />

und psychischen Grenzen der Belastbarkeit.<br />

Zumindest dem dadurch entstehenden<br />

oxidativen Stress kann durch<br />

eine Supplementierung mit natürlichem<br />

Astaxanthin entgegengewirkt werden.<br />

Durch das antioxidative Potential und die<br />

entzündungshemmende Wirkung sorgt<br />

der „Diamant“ der Radikalfänger für eine<br />

wirksame Ergänzung zur Verbesserung<br />

der sportlichen Leistung. Egal ob Jung<br />

oder Alt und in welcher Trainingsphase<br />

(vor, während oder nach dem Sport) oxidativer<br />

Stress reduziert wird, die Muskelausdauer<br />

und Muskelfunktion werden<br />

unterstützt und somit die Freude an der<br />

Bewegung gesteigert.<br />

Über BDI-BioLife Science<br />

BDI-BioLife Science ist Spezialist<br />

für die Entwicklung von innovativen<br />

© Renith on Unsplash<br />

September <strong>2021</strong><br />

41


V italstoffe<br />

Technologien zur Herstellung von<br />

hochqualitativen Algen-Wertstoffen für<br />

die LifeScience-Industrie.<br />

In der im Ökopark Hartberg/Österreich,<br />

gelegenen Kultivierungs-Anlage<br />

stellt die BDI-BioLife Science mit dem<br />

eigens entwickelten, geschlossenen<br />

Algenzuchtverfahren natürliches Astaxanthin<br />

maßgeschneidert für die Kosmetik-<br />

(AstaCos ® ) und Nahrungsergänzungsmittel-industrie<br />

(AstaFit ® ) her.<br />

Literatur:<br />

(1) M. Lamprecht, Ed., Antioxidants in<br />

Sport Nutrition, 1st ed. 2015.<br />

(2) J. Finaud, G. Lac, and E. Filaire,<br />

“Oxidative stress: Relationship with<br />

exercise and training,” Sport. Med.,<br />

vol. 36, no. 4, pp. 327–358, 2006, doi:<br />

10.2165/00007256-200636040-00004.<br />

(3) R. R. Ambati, P. S. Moi, S. Ravi, and<br />

R. G. Aswathanarayana, “Astaxanthin:<br />

Sources, extraction, stability, biological<br />

activities and its commercial applications<br />

– A review,” Mar. Drugs, vol. 12,<br />

no. 1, pp. 128–152, 2014, doi: 10.3390/<br />

md12010128.<br />

(4) U. Gröber, Mikronährstoffe: Metabolic<br />

Tuning-Prävention-Therapie, 3rd<br />

ed. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft,<br />

2011.<br />

(7) N. D. B. Djordjevic, I. Baralic, J.<br />

Kotur-Stevuljevic, A. Stefanovic J. Ivanisevic<br />

2, N. Radivojevic, M. Andjelkovic,<br />

“Effect of astaxanthin supplementation<br />

on muscle damage and oxidative<br />

stress markers in elite young soccer<br />

players,” J. Sports Med. Phys. Fitness,<br />

vol. 52, no. 3, pp. 382–392, 2012.<br />

(8) Baralic et al., “Effect of Astaxanthin<br />

Supplementation on Salivary IgA,<br />

Oxidative Stress, and Inflammation<br />

in Young Soccer Players,” Evidencebased<br />

Complement. Altern. Med.,<br />

vol. 2015, no. 8, pp. 0–1, 2015, doi:<br />

10.1155/2015/783761.<br />

(9) Baralic et al., “Effect of Astaxanthin<br />

Supplementation on Salivary IgA,<br />

Oxidative Stress, and Inflammation<br />

in Young Soccer Players,” Evidencebased<br />

Complement. Altern. Med.,<br />

vol. 2015, no. 8, pp. 0–1, 2015, doi:<br />

10.1155/2015/783761.<br />

Autorinnen:<br />

DI Katharina Dokulil ist Head of Product<br />

Development der BDI-BioLife Science.<br />

Sie hat Biotechnologie an der technischen<br />

Universität Graz studiert und war an der<br />

Entwicklung des firmeneigenen Algen-<br />

Zuchtverfahrens maßgeblich beteiligt.<br />

Mit ihrem Team arbeitet sie an der Optimierung<br />

algenbasierter Rohstoffe, Entwicklung<br />

von Rohstoffinnovationen und<br />

maßgeschneiderten Produktkonzepten.<br />

(5) C. L. Malmsten and Å. Lignell,<br />

“Dietary supplementation with astaxanthin-rich<br />

algal meal improves strength<br />

endurance-A double blind placebo<br />

controlled study on male students,” Carotenoid<br />

Sci., vol. 13, pp. 20–22, 2009.<br />

(6) L. Wu, Z. Sun, A. Chen, X. Guo, and<br />

J. Wang, “Effect of astaxanthin and<br />

exercise on antioxidant capacity of human<br />

body, blood lactic acid and blood<br />

uric acid metabolism,” Sci. Sport.,<br />

vol. 34, no. 5, pp. 348–352, 2019, doi:<br />

10.1016/j.scispo.2018.12.008.<br />

Elisabeth Willeit, BA BSc. ist Product<br />

Development Managerin mit Schwerpunkt<br />

Regulatory Affairs bei BDI-Bio-<br />

Life Science. Neben ihrem Studium<br />

Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung<br />

an der FH Joanneum in Graz<br />

bringt sie Berufserfahrung aus der Lebensmittelbranche<br />

mit. Bei BDI-BioLife<br />

Science arbeitet sie als Schnittstelle zwischen<br />

Vertrieb, Qualitätsmanagement<br />

und Produktentwicklung und beschäftigt<br />

sich mit Regulatory Affairs im Bereich<br />

Nahrungsergänzung, Kosmetik und Tierfuttermittel.<br />

42


Pflanzenextrakte<br />

Samanta Maci<br />

Grüne Minze und Grüntee zur Förderung der Schlafqualität<br />

Mit DailyZz ausgeruht und vital in den neuen Tag<br />

© Karl R – shutterstock.com<br />

Der hektische Rhythmus des modernen<br />

Lebens scheint auch in der „neuen Normalität“<br />

nicht nachzulassen. Verbraucher<br />

gehen spät ins Bett und versuchen,<br />

während eines Tages so viel wie möglich<br />

zu erledigen, um maximale Leistung<br />

zu liefern, da bleibt wenig Zeit für einen<br />

erholsamen Schlaf. Eine Studie aus<br />

dem Jahr 2020 zeigt tatsächlich, dass ein<br />

Drittel der europäischen Konsumenten<br />

der Meinung ist, dass sich ihre Schlafgewohnheiten<br />

in den letzten zwei Jahren<br />

verschlechtert haben (1).<br />

Unabhängig von der Taktik, mit der wir<br />

unseren Tag verlängern, ist Schlafen die<br />

„Aktivität“, welche die meiste Zeit beansprucht,<br />

und tatsächlich verbringen wir<br />

etwa ein Drittel unseres Lebens schlafend<br />

oder bemühen uns, dies zu tun. Ausreichend<br />

guter Schlaf zur richtigen Zeit<br />

kann dazu beitragen, die geistige und die<br />

körperliche Gesundheit zu unterstützen<br />

und das Gefühl von Lebensqualität zu<br />

vermitteln und so das Beste aus einem<br />

Tag herauszuholen (2).<br />

Verbraucher erkennen zunehmend, dass<br />

schlechte Schlafgewohnheiten einen<br />

größeren Einfluss auf die Gesundheit<br />

haben können als nur die Müdigkeit<br />

oder Kurzatmigkeit nach einer einzelnen<br />

schlechten Nacht. Dies bedeutet,<br />

dass 48% der europäischen Verbraucher<br />

durch ihre Schlafgewohnheiten ihre generelle<br />

Lebensqualität als unbefriedigend<br />

empfinden und 53% sowohl mit<br />

der Dauer als auch mit der Qualität ihres<br />

täglichen Schlafs unzufrieden sind (1).<br />

Der Marktumfang für Schlafprodukte<br />

hat von 2015 bis 2020 enorm zugelegt<br />

und erreichte sowohl in West- als auch in<br />

Osteuropa ein Wachstum von über 35%.<br />

Ein Anteil von 68% des europäischen<br />

Marktes für Schlafprodukte entfällt dabei<br />

auf pflanzliche Erzeugnisse (3).<br />

Das Wachstum resultiert aus der grundsätzlichen<br />

Einstellung der Konsumenten<br />

zu Gesundheitsthemen, die heute proaktiv<br />

nach natürlichen Lösungen suchen,<br />

um ihren Schlaf zu optimieren. Hierdurch<br />

ergibt sich für innovative, natürliche<br />

und wissenschaftlich gestützte Inhaltsstoffe<br />

die einzigartige Gelegenheit,<br />

auch den Bereich Schlaf und kognitive<br />

Leistung zu verbinden und für den Verbraucher<br />

Verbesserungen zu erreichen.<br />

Kemin Human Nutrition and Health hat<br />

DailyZz auf den Markt gebracht, um<br />

auf die Nachfrage nach innovativen, wissenschaftlich<br />

fundierten pflanzlichen Inhaltsstoffen<br />

zu reagieren – eine bahnbrechende<br />

pflanzliche Extraktmischung, die<br />

September <strong>2021</strong><br />

43


V italstoffe<br />

reich an natürlich vorkommenden Polyphenolen<br />

ist, welche die Schlafqualität<br />

und die Leistungsfähigkeit am nächsten<br />

Tag positiv beeinflussen.<br />

Wirkmechanismus<br />

Warum schlafen wir? Der Zweck des<br />

Schlafens ist immer noch eines der<br />

Geheimnisse der Biologie. Schlaf und<br />

Wachzustand sind streng regulierte<br />

Prozesse und viele verschiedene Systeme<br />

tragen mit ihren Botenstoffen zu<br />

bestimmten Aspekten des Schlaf-Wach-<br />

Zyklus bei. Stimulierende Neurotransmitter<br />

wie Acetylcholin (Ach), Glutamat,<br />

die Monoamine Noradrenalin,<br />

Histamin, Serotonin und Dopamin und<br />

Orexin fördern den Wachzustand, während<br />

auf der anderen Seite der Neurotransmitter<br />

Gamma-Aminobuttersäure<br />

(GABA) zusammen mit den Neuropeptiden<br />

den Schlaf fördert (4). Interessanterweise<br />

spielt Acetylcholin, neben seinem<br />

fördernden Effekt zum Wachzustand und<br />

der bekannten Rolle bei der Gedächtnisfunktion,<br />

auch für den Schlaf eine besondere<br />

Rolle und hier insbesondere beim<br />

REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) im<br />

Zusammenhang mit Träumen (5).<br />

DailyZz wird aus Grüner Minze und<br />

Grüntee hergestellt, zwei polyphenolreichen<br />

Pflanzen. Neben den bekannten antioxidativen<br />

und neuroprotektiven Wirkungen<br />

der einzelnen Pflanzen (6, 7) ist<br />

diese Kombination wegen des speziellen<br />

Anteils an Rosmarinsäure (RA), einem<br />

besonders wichtigen unter den mehr als<br />

50 Polyphenolen aus der Grünen Minze,<br />

und Epigallocatechingallat (EGCG)<br />

aus dem Grüntee besonders interessant.<br />

Mentha spicata und Camellia sinensis<br />

wurden ursprünglich möglicherweise<br />

durch die Eigenschaft von RA das Ach<br />

und des EGCG, die GABA-Rezeptoren<br />

zu beeinflussen, mit Schlaf, Entspannung<br />

und Gehirnfunktion in Verbindung<br />

gebracht (8 – 15).<br />

Wirksamkeit<br />

Die verfügbare Literatur zur Wirkung<br />

von Polyphenolen, die in der proprietären<br />

Mischung enthalten sind, zusammen<br />

mit ermutigenden, vorläufigen Daten,<br />

die wir für unseren patentierten Minzextrakt<br />

(16, 17) erhalten hatten, waren<br />

der Ausgangspunkt für eine klinische<br />

Studie, die in einem randomisierten,<br />

Placebo-kontrollierten Paralleldesign<br />

umgesetzt wurde (18). Diese Studie<br />

zeigte, dass DailyZz, wenn es von<br />

gesunden Erwachsenen mit gelegentlichen<br />

Schlafproblemen vor dem Zubettgehen<br />

eingenommen wird, einen gesunden<br />

und qualitativ hochwertigen Schlaf<br />

unterstützt und die Leistungsfähigkeit<br />

am nächsten Tag (Folgetag) verbessert<br />

(Abb. 1).<br />

Insgesamt einhundertfünf gesunde Männer<br />

und Frauen – 22 – 50 Jahre alt mit<br />

einem BMI unter 30 kg/m 2 , Nichtraucher,<br />

im Pittsburgh Sleep Quality Index<br />

(PSQI) > 3, ohne chronische Schlafprobleme,<br />

ohne obstruktive Schlafapnoe oder<br />

Schlaflosigkeit – wurden randomisiert,<br />

um für 30 Tage entweder 485 mg DailyZz<br />

oder ein passendes Placebo 30<br />

Minuten vor dem Zubettgehen zu erhalten.<br />

Kontrolluntersuchungen wurden zu<br />

Studienbeginn sowie nach 7 und 30 Tagen<br />

durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse wurden durch eine Reihe<br />

von Fragebögen erhoben, darunter<br />

ein selbstauszufüllendes Schlaftagebuch<br />

und den Insomnia Severity Index (ISI)–<br />

Fragebogen, sowie durch eine objektive<br />

Messung der Leistungsfähigkeit mit einem<br />

computergestützten Testprogramm<br />

zur kognitiven Leistung von Joggle<br />

Research/Seattle WA. Zu Studienbeginn<br />

und nach 7 und 30 Tagen wurden<br />

insgesamt acht kognitive Leistungstests<br />

zur Bewertung verschiedener Bereiche<br />

durchgeführt, darunter der Psychomotor<br />

Vigilance Test (PVT), der ermüdungsbedingte<br />

Veränderungen der Aufmerksamkeit<br />

im Zusammenhang mit Schlafverlust,<br />

verlängerten Wachphasen und<br />

zirkadianer Fehlausrichtung überprüft<br />

(19). Ergänzend füllten die Teilnehmer<br />

am Ende der Studie einen Fragebogen<br />

aus, um mögliche Verbesserungen der<br />

selber wahrgenommenen Funktion des<br />

Gehirns darzulegen.<br />

Positive Entwicklungen durch DailyZz<br />

wurden für die Schlafqualität und die<br />

Leistungsfähigkeit am Folgetag festgestellt.<br />

Vergleiche zwischen den Gruppen<br />

ergaben signifikante Veränderungen der<br />

Schlafqualität mit DailyZz parallel<br />

zum Placebo. Diese Ergebnisse werden<br />

durch die Steigerungen der Schlafqualität<br />

© Yakov Oskanov – shutterstock.com<br />

44


Pflanzenextrakte<br />

insgesamt, die anhand des täglichen<br />

Schlaftagebuchs gemessen wurde (p =<br />

0,0083), und durch die Verbesserungen<br />

des ISI-Scores (p = 0,044) dokumentiert.<br />

Die förderlichen Auswirkungen<br />

der DailyZz-Supplementierung für<br />

die Schlafqualität führten zu genauso<br />

positiven Resultaten bezüglich der Leistungsfähigkeit<br />

am nächsten Tag. Diese<br />

Steigerung der Leistung wurde mit Tests<br />

nachgewiesen, die das räumliche Denkvermögen<br />

in Verbindung mit visueller<br />

Erinnerung und visueller Denkleistung<br />

überprüften, sowie in Tests zur anhaltenden<br />

Konzentration mittels Reaktionszeitprüfung<br />

und zur Entscheidungsfindung<br />

im Rahmen eines Risikoszenarios. Im<br />

Detail wurden im n-back-Test Verbesserungen<br />

bei der Genauigkeitsvariable<br />

(p = 0,0444), im PVT-Test die Fehlerquote<br />

und die mittlere Reaktionszeit (p =<br />

0,0353 bzw. p = 0,0088) und die Abweichung<br />

der Pumpvorgänge vom Optimum<br />

bei den Ballon-Analog-Risikoaufgaben<br />

(BART) geprüft (p = 0,0216). Darüber<br />

hinaus berichteten die Teilnehmer,<br />

welche die proprietäre pflanzliche Mischung<br />

einnahmen, am Ende der Studie<br />

auf Nachfrage auch über eine Verbesserung<br />

der wahrgenommenen Gehirnfunktion<br />

und der Leistungsfähigkeit am<br />

nächsten Tag (p = 0,035). Die Gehirnfunktion<br />

des nächsten Tages wird durch<br />

die Schlafqualität der vorhergehenden<br />

Nächte beeinflusst. Eine schlechte Leistung<br />

am nächsten Tag aufgrund von<br />

Schlafmangel kann sich negativ auf die<br />

eigene Arbeitsleistung und die eigene<br />

Produktivität auswirken (20).<br />

Die Verwendung von Schlafmitteln wird<br />

gelegentlich mit bekannten Nebenwirkungen,<br />

wie einer Abgeschlagenheit und<br />

genereller Schläfrigkeit, in Verbindung<br />

gebracht (21, 22). Es gab keine derartigen<br />

Nebeneffekte im Zusammenhang mit<br />

der Supplementierung mit DailyZz,<br />

vielmehr war zusätzlich zu den erlebten<br />

positiven Einflüssen im Hinblick auf die<br />

Schlafqualität die Leistungsfähigkeit am<br />

nächsten Tag, die mit validierten objektiven<br />

Instrumenten bewertet wurde, verbessert.<br />

Abb. 1: Vorteile einer DailyZz-Supplementierung zur Unterstützung der Schlafqualität und zur Leistungsfähigkeit am nächsten Tag. Ergebnisse für<br />

DailyZz im Vergleich zu Placebo (p


V italstoffe<br />

Referenzen:<br />

(1) FMCG Gurus. Insights & Opportunities<br />

– Global Stress and Sleep<br />

Management. 2020<br />

(2) U.S. Department of Health &<br />

Human Services. Sleep deprivation and<br />

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Autorin:<br />

Samanta Maci, Biologin, MSc<br />

Sr. Commercial and Technical Manager<br />

Kemin Human Nutrition and Health<br />

samanta.maci@kemin.com<br />

Weitere Informationen auf:<br />

www.kemin.com/health<br />

46


Vitamine<br />

Hogne Vik<br />

Vitamin K2 – der Schlüssel zu gesundem Altern<br />

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) sind die Aufrechterhaltung<br />

der bestmöglichen Herz-Kreislaufund<br />

der Knochengesundheit zwei der<br />

wichtigsten Faktoren für ein gesundes<br />

Altern. Da die westliche Bevölkerung<br />

jedoch inzwischen eine höhere Lebenserwartung<br />

als jemals zuvor hat, treten<br />

immer häufiger altersbedingte Beeinträchtigungen<br />

auf, wie z. B. eine schwindende<br />

Knochengesundheit und gravierende<br />

Herz-Kreislauf-Probleme.<br />

Es ist jedoch klinisch erwiesen, dass ein<br />

einfaches Vitamin – Vitamin K2 – beide<br />

Beschwerden lindern kann. Außerdem ist<br />

es die einzige Substanz, die nachweislich<br />

die Arterienverkalkung reduziert.<br />

Vitamin K2 – insbesondere in Form von<br />

Menachinon-7 (MK-7) – hat sich als<br />

ein Vitamin herauskristallisiert, das wesentlich<br />

zur Gesundheit des gesamten<br />

Körpers beiträgt und die Fähigkeit fördert,<br />

auf gesunde Weise zu altern. Die<br />

Forschung hat einen eindeutigen Zusammenhang<br />

zwischen einem Mangel an K2<br />

und einem erhöhten Risiko für altersbedingte<br />

Schädigungen des Skeletts und<br />

des Herz-Kreislauf-Systems festgestellt.<br />

Spannende, neue Forschungsergebnisse<br />

haben diese Liste um weitere Gesundheitsbereiche<br />

erweitert, darunter die Gesundheit<br />

des Gehirns, die Sehkraft, die<br />

Schmerzbehandlung und die Lungengesundheit.<br />

Erläuterungen zu<br />

Vitamin K2<br />

Die K-Vitamine sind eine „Familie“ von<br />

Vitaminen, die aus zwei wichtigen Formen<br />

bestehen: Vitamin K1 (Phylochinon)<br />

und Vitamin K2 (Menachinon). Dabei<br />

kann man K1 und K2 als „zweieiige Zwillinge“<br />

betrachten. Sie haben Gemeinsamkeiten,<br />

z. B. wirken sie in der Leber<br />

und tragen zur Blutgerinnung bei, und<br />

chemisch gesehen teilen sie sich einen<br />

Chinonring namens Menadion. Vitamin<br />

K2 enthält jedoch mehrere Moleküle, sogenannte<br />

Menachinone, die es wirksamer<br />

machen als K1. Es kann über die Leber<br />

hinaus in andere Systeme gelangen.<br />

Die Wahl der richtigen Form von Vitamin<br />

K2 ist entscheidend. Die meisten<br />

Nahrungsergänzungsmittel enthalten K2<br />

als MK-4 (Menachinon-4) oder K2 als<br />

MK-7 (Menachinon-7). Aufgrund seiner<br />

längeren Seitenkette ist MK-7 besser bioverfügbar<br />

und hat eine viel längere Halbwertszeit<br />

im Körper als MK-4. Außerdem<br />

kommt es mit einer geringeren Dosis aus<br />

und muss weniger häufig eingenommen<br />

werden – ein Mikrogramm des MK-7 im<br />

Vergleich zu mehreren Milligramm MK-4<br />

pro Tagesdosis (1 – 3).<br />

Wie funktioniert K2?<br />

Entscheidend im Zusammenhang mit<br />

der Knochen- und Herzgesundheit ist der<br />

Status von Proteinen – insbesondere Matrix<br />

Gla Protein (MGP) und Osteocalcin<br />

(OC). Diese Proteine sind entweder aktiv<br />

(carboxyliert) oder träge (uncarboxyliert).<br />

Je mehr aktive Proteine im Blutkreislauf<br />

sind, desto besser funktionieren die<br />

physiologischen Systeme, die an diese<br />

Proteine gebunden sind. Wenn es um die<br />

Gesundheit der Knochen und des Herzens<br />

geht, sind OC und MGP jeweils von Vitamin<br />

K2 abhängig.<br />

Abb. 1: Vitamin K2 trägt über die Aktivierung der K-abhängigen Proteine Osteocalcin und Matrix Gla zur Bildung einer festen Knochenmatrix und eines<br />

gesunden Herz-Kreislauf-Systems bei.<br />

© NattoPharma<br />

September <strong>2021</strong><br />

47


V italstoffe<br />

© NattoPharma<br />

MGP sorgt dafür, dass sich Kalzium<br />

nicht an den Endothelen der Arterien anhaftet.<br />

Durch diese Ablagerungen entstehen<br />

Plaques, die dazu führen, dass sich<br />

die Arterien allmählich versteifen und<br />

verengen, wodurch der sauerstoffreiche<br />

Blutfluss zum Herzen, zum Gehirn, zu<br />

den Augen und zur Peripherie eingeschränkt<br />

wird. Studien haben bestätigt,<br />

dass ein hoher Grad an Gefäßverkalkung<br />

ein Indikator für einen gefährlichen kardiovaskulären<br />

Zustand ist und dass MGP<br />

einen der wichtigsten bekannten Modulatoren<br />

der Gefäßverkalkung darstellt.<br />

MGP ist auf K2 angewiesen, um aktiviert<br />

zu werden, so dass es Kalzium aus<br />

den Arterien und Gefäßen abtransportieren<br />

kann (4 – 9).<br />

Die Aktivierung erfolgt auf folgende<br />

Weise: Vitamin-K-abhängige Proteine<br />

– wie das MGP – enthalten Glutaminsäurereste<br />

(Glu). Während der<br />

Carboxylierung (d. h. wenn ein Kohlenstoffatom<br />

in Doppelbindung mit<br />

einem Sauerstoffatom und in Einfachbindung<br />

mit einer Hydroxylgruppe<br />

eingeführt wird) wird Glu durch das<br />

Enzym γ-Glutamylcarboxylase in<br />

γ-Carboxyglutamat (Gla)-Reste umgewandelt.<br />

Gla bindet Kalzium-Ionen und<br />

sorgt dafür, dass sich das Kalzium in<br />

den Knochen ablagert, wo es benötigt<br />

wird. Es hält Kalzium vom Herzen und<br />

den Blutgefäßen fern, wo es Schäden<br />

verursachen könnte. Damit all dies geschehen<br />

kann, benötigt die γ-Glutamyl-<br />

Carboxylase Vitamin K2 in Form von<br />

MK-7, um den Prozess in Gang zu setzen.<br />

Gesundes Altern beginnt in<br />

jungen Jahren<br />

Nach Angaben der International Osteoporosis<br />

Foundation erleidet weltweit<br />

jede dritte Frau über 50 und jeder fünfte<br />

Mann über 50 einen durch Osteoporose<br />

verursachten Knochenbruch (10).<br />

Diese Zahlen unterstreichen nur, wie<br />

wichtig es ist, so früh wie möglich eine<br />

Grundlage für die Knochengesundheit<br />

zu schaffen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

im späteren Leben eine Knochenerkrankung<br />

zu entwickeln, hängt eng mit der<br />

Menge an Knochenmasse zusammen,<br />

die man vor dem Alter von 30 Jahren<br />

aufbaut. Bis zu 90 Prozent der maximalen<br />

Knochenmasse werden bei Mädchen<br />

bis zum Alter von 18 Jahren und<br />

bei Jungen bis zum Alter von 20 Jahren<br />

gebildet. Eine Zunahme der Knochenmasse<br />

um nur 10 Prozent verringert das<br />

Risiko eines osteoporotischen Bruchs<br />

im Erwachsenenalter um schätzungsweise<br />

50 Prozent (11).<br />

Abb. 2: Vitamin K2 wird in allen Lebensabschnitten benötigt, insbesondere zur Unterstützung der<br />

Knochengesundheit. Je früher wir mit einer Knochengesundheitskur beginnen, die K2 enthält,<br />

desto besser wird unsere Knochenmasse im späteren Leben sein.<br />

Die Bedeutung von Vitamin K2 findet<br />

sich an der Basis der grundlegenden<br />

menschlichen Entwicklung. Alle sieben<br />

Jahre wird das gesamte Skelett erneuert,<br />

ein Prozess, der von Osteoblasten und<br />

Osteoklasten gesteuert wird. Die gleichen<br />

Zellen werden von MK-7 beeinflusst:<br />

Osteoblasten produzieren Osteocalcin,<br />

das gleiche Vitamin-K-abhängige<br />

Protein, das Kalzium an die Knochenmatrix<br />

bindet.<br />

Eine 2014 in Food & Function veröffentlichte<br />

Studie ergab, dass gesunde<br />

Kinder den größten gewebespezifischen<br />

Vitamin-K-Mangel aufweisen – achtbis<br />

zehnmal mehr inaktives Osteocalcin<br />

–, gefolgt von Erwachsenen ab 40 Jahren<br />

(12). In einer achtwöchigen, doppelblinden,<br />

randomisierten, Placebokontrollierten<br />

Studie erhielten gesunde,<br />

vorpubertäre Kinder 45 µg Vitamin K2<br />

in Form von MenaQ7 ® .<br />

Die Placebogruppe zeigte keine signifikanten<br />

Veränderungen bei inaktivem<br />

Osteocalcin (ucOC), aktivem Osteocalcin<br />

(cOC) oder dem Verhältnis von inaktivem<br />

zu aktivem Osteocalcin (UCR).<br />

Bei denjenigen, die das Vitamin-K2-<br />

Präparat einnahmen, wurde jedoch eine<br />

erhöhte Osteocalcin-Aktivierung festgestellt,<br />

der entscheidende Marker für den<br />

Vitamin-K2-Status, so das Fazit der Studie<br />

im British Journal of Nutrition 2009<br />

(13).<br />

Und es muss noch mehr getan werden, um<br />

den K2-Mangel bei Kindern zu beheben.<br />

In einer Studie aus dem Jahr 2017 wurde<br />

ein „beunruhigender Anstieg“ der Zahl<br />

der Niedrigenergiefrakturen bei gesunden<br />

Kindern und Jugendlichen nachgewiesen.<br />

Die Forscher stellten fest, dass mehrere<br />

Risikofaktoren zu diesem wachsenden<br />

Gesundheitsproblem beitragen könnten.<br />

Sie kommentierten ihre Untersuchungsergebnisse<br />

wie folgt: „Zu den wichtigsten<br />

Überlegungen gehören mangelhafte oder<br />

unzureichende Ernährung und Nährstoffunterversorgung,<br />

einschließlich Kalzium,<br />

Vitamin D und Vitamin K (...) Die<br />

besondere Rolle von Vitamin K2, insbesondere<br />

Menachinon-7 (MK-7), wurde<br />

in der Literatur hervorgehoben und von<br />

Vitamin K1 bei der Aufrechterhaltung<br />

48


Vitamine<br />

der Kalziumhomöostase und eines gesunden<br />

Skelettsystems unterschieden.“ Die<br />

Schlussfolgerung lautete, dass Vitamin<br />

K2 in Form von MK-7 – in Verbindung<br />

mit Vitamin D3 – als eine gesunde Option<br />

angesehen werden sollte, um diese Zahlen<br />

zu senken (14).<br />

Klinische Bewertung<br />

Knochengesundheit<br />

Alle bemerkenswerten Ergebnisse der<br />

Vitamin-K2-Forschung, die in den letzten<br />

20 Jahren erzielt wurden, standen in<br />

Verbindung mit MenaQ7 ® von Natto-<br />

Pharma, dem Ausgangsmaterial, das den<br />

Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt<br />

wurde und die sicheren und wirksamen<br />

gesundheitlichen Vorteile bestätigt. Die<br />

Forschung hat wiederholt bewiesen, dass<br />

Vitamin K2 in Form von MK-7 zu einer<br />

verbesserten Knochen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit<br />

beiträgt. Diese Studien<br />

wurden an Erwachsenen und Kindern,<br />

Männern und Frauen, gesunden und<br />

kranken Bevölkerungsgruppen durchgeführt,<br />

was es zu einem überzeugenden<br />

– sogar unverzichtbaren – Nährstoff für<br />

alle Lebensabschnitte werden lässt, unabhängig<br />

von unserem allgemeinen Gesundheitszustand.<br />

Eine über drei Jahre durchgeführte Studie<br />

mit MenaQ7 ® von NattoPharma an<br />

244 gesunden Frauen nach der Menopause,<br />

deren Resultate 2013 in Osteoporosis<br />

International veröffentlicht wurden,<br />

zeigte den ersten klinisch statistisch<br />

signifikanten Schutz der Wirbelknochen<br />

und der Hüfte (Oberschenkelhals) vor<br />

Knochenschwund mit einer täglichen<br />

Nahrungsdosis von 180 µg MenaQ7 ® .<br />

Nach der Supplementierung war der<br />

Erhaltungsstatus des Knochenmineralgehalts<br />

und der Knochenmineraldichte<br />

in der MenaQ7 ® -Gruppe statistisch<br />

signifikant. Darüber hinaus wurde die<br />

Knochenfestigkeit statistisch verbessert,<br />

was einen therapeutischen Nutzen für<br />

die MenaQ7 ® -Gruppe im Vergleich zur<br />

Placebo-Gruppe untermauert (15).<br />

Kardiovaskuläre Gesundheit<br />

Steigendes Alter und ungesunde Lebensgewohnheiten<br />

beinträchtigen die<br />

kardiovaskuläre Gesundheit in zunehmendem<br />

Maße, die Zahlen liefern ein<br />

düsteres Bild. Nach Angaben der WHO<br />

sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen für<br />

mehr als die Hälfte aller Todesfälle in der<br />

Europäischen Region verantwortlich. 80<br />

Prozent der vorzeitig auftretenden Herzerkrankungen<br />

und Schlaganfälle sind jedoch<br />

vermeidbar (16).<br />

Eine mangelhafte kardiovaskuläre Gesundheit<br />

ist gekennzeichnet durch die<br />

Ansammlung von Kalzium in den Arterienwänden<br />

und die Verhärtung der<br />

Gefäße durch Plaque-Ablagerungen, bei<br />

denen Kalzium der wichtigste Mineralbestandteil<br />

ist. Zur Erinnerung: Vitamin<br />

K2 als MK-7 ist dafür bekannt, dass es<br />

Kalzium aus den Arterien in die Bereiche<br />

bringt, die es benötigen. Diese lebenswichtige<br />

Wirkung wurde in einer Studie<br />

aus dem Jahr 2015 nachgewiesen, bei<br />

der dieselbe Kohorte wie bei der bereits<br />

in Osteoporosis International erwähnten<br />

Studie untersucht wurde.<br />

Die Probanden im Alter von 55 bis 65<br />

Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip<br />

ausgewählt, um drei Jahre lang täglich<br />

180 µg MenaQ7 ® oder Placebo-Kapseln<br />

einzunehmen. Nach dreijähriger Behandlung<br />

hatte sich der Stiffness Index ß<br />

in der MK-7-Gruppe mit der anfänglich<br />

höchsten arteriellen Steifigkeit im<br />

Vergleich zur ähnlichen Subpopulation<br />

in der Placebogruppe deutlich verringert.<br />

Die Ergebnisse der Messung der<br />

Pulswellengeschwindigkeit und der Ultraschalltechniken<br />

bestätigten, dass Vitamin<br />

K2 in Form von MK-7 nicht nur<br />

die altersbedingte Versteifung der Arterienwände<br />

hemmte, sondern auch eine<br />

statistisch signifikante Verbesserung der<br />

Gefäßelastizität bewirkte (17).<br />

Abb. 3: Eine bahnbrechende 3-Jahres-Studie, bei der die Pulswellengeschwindigkeit und Ultraschalltechniken<br />

gemessen wurden, zeigte, dass eine tägliche Dosis von 180 µg MenaQ7 ® K2 als<br />

MK-7 die arterielle Flexibilität im Vergleich zur Placebogruppe verbesserte. © NattoPharma<br />

Einige Jahre später zeigte eine neue<br />

einjährige klinische Studie, dass eine<br />

tägliche Gabe Vitamin K2 in Form von<br />

MK-7 (als MenaQ7 ® ) bei 243 gesunden<br />

Probanden (77 Männer, 166 Frauen) mit<br />

schlechtem Vitamin-K-Status die vaskuläre<br />

Gesundheit verbesserte – gemessen<br />

September <strong>2021</strong><br />

49


V italstoffe<br />

an der signifikanten Senkung der Werte<br />

des inaktiven MGP (18).<br />

Über die Knochen- und Herzgesundheit<br />

hinaus<br />

Knochen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit<br />

sind zwar zwei Kernbereiche, die<br />

sich auf ein gesundes Altern auswirken,<br />

aber es gibt auch neue Forschungsergebnisse,<br />

die den Vitamin-K2-Mechanismus<br />

mit anderen wichtigen Gesundheitsfragen<br />

in Verbindung bringen:<br />

Gesundheit des Gehirns: Die Arterienversteifung<br />

durch Verkalkung, die ein<br />

hoher zirkulierender inaktiver MGP-<br />

Wert verursacht, tritt auch im Gehirn<br />

auf. Eine Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte<br />

die Rolle der durch Verkalkung<br />

verursachten Aortensteifigkeit als Faktor,<br />

der zur Entwicklung einer Demenz<br />

oder der Alzheimer-Krankheit beiträgt<br />

und der vom MGP-Status abhängt.<br />

Die Aortensteifigkeit ist das Ergebnis<br />

von Risikofaktoren für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes,<br />

Alter usw.) und wird anhand der<br />

kardio-femoralen Pulswellengeschwindigkeit<br />

(cfPWV) gemessen. Eine hohe<br />

cfPWV korreliert mit Hyperintensitäten<br />

der weißen Substanz und Amyloidablagerungen<br />

im Gehirn sowie mit kognitivem<br />

Abbau. Daher untersuchten die Autoren<br />

einer Studie, ob Maßnahmen zur<br />

Verlangsamung der Arterienversteifung<br />

(wie K2-Supplementierung) das Demenzrisiko<br />

verringern können (19).<br />

Da K2 die Blut-Hirn-Schranke passieren<br />

kann, ist es ein geeigneter Faktor<br />

für Analysen in Bereichen wie der Parkinson-Krankheit,<br />

die zum Teil durch<br />

neuronale Entzündungen gekennzeichnet<br />

ist. In einer kürzlich veröffentlichten<br />

Studie wurde ein Zusammenhang zwischen<br />

einem niedrigen K2-Status und<br />

dem neuro-inflammatorischen Status<br />

von Parkinson-Patienten hergestellt (20).<br />

Darüber hinaus wird in einer klinischen<br />

Studie in Deutschland die Wirksamkeit<br />

von Vitamin K2 für Parkinson-Patienten<br />

untersucht, um zu ermitteln, ob Vitamin<br />

K2 das Energieniveau erhöhen und die<br />

Symptome bei Menschen mit mitochondrial<br />

bedingter Parkinson-Krankheit verbessern<br />

kann.<br />

Erst kürzlich wurde in einer US-amerikanischen<br />

Übersichtsarbeit aus dem Jahr<br />

<strong>2021</strong> analysiert, inwieweit Vitamin K2<br />

mit Faktoren in Verbindung steht, die an<br />

der Entstehung der Alzheimer-Krankheit<br />

beteiligt sind. Die Schlussfolgerung lautete,<br />

dass diese Resultate zeigen, dass K2<br />

das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit<br />

verlangsamen und zu ihrer Vorbeugung<br />

beitragen kann (21). Die Forscher<br />

schreiben: „Unsere Übersichtsarbeit ist<br />

die erste, die die physiologische Rolle<br />

von Vitamin K2 im Zusammenhang mit<br />

der Alzheimer-Krankheit betrachtet, und<br />

angesichts der jüngsten Verlagerung der<br />

Alzheimer-Forschung hin zu nicht-pharmakologischen<br />

Interventionen unterstreichen<br />

unsere Ergebnisse die Aktualität<br />

und den Bedarf an klinischen Studien<br />

mit Vitamin K2.“<br />

Abb. 4: Erste Forschungsarbeiten befassen sich mit Vitamin K2 als Nährstoff für die Gesundheit<br />

des Gehirns, da ein suboptimaler K2-Spiegel ähnliche Auswirkungen wie kognitive Beeinträchtigungen<br />

hat, einschließlich endothelialer Dysfunktion, oxidativem Stress und Störung der Integrität<br />

der Zellmembran.<br />

© NattoPharma – verwendet mit Genehmigung der International Science and Health Foundation<br />

Unterstützung des Sehvermögens: Arterielle<br />

Versteifung durch Verkalkung,<br />

die durch einen hohen Anteil an uncarboxyliertem<br />

MGP im Blut verursacht wird,<br />

tritt auch in den Augenkapillaren (d. h. in<br />

der Mikrozirkulation der Netzhaut) auf.<br />

In einer kürzlich veröffentlichten Arbeit<br />

wurde die Rolle der durch Verkalkung<br />

hervorgerufenen Aortensteifigkeit als ein<br />

Faktor untersucht, der die Gesundheit<br />

der retinalen Arteriolen positiv beeinflusst.<br />

Da frühere Studien darauf hindeuteten,<br />

dass aktives MGP dazu beiträgt, die Integrität<br />

der Mikrozirkulation in den Nieren<br />

und im Herzmuskel aufrechtzuerhalten,<br />

untersuchten die Forscher seine Rolle<br />

bei der Erhaltung der retinalen Mikrozirkulation<br />

in einer Gruppe flämischer Probanden.<br />

Die Wissenschaftler kamen zu<br />

dem Schluss, dass zirkulierendes inaktives<br />

MGP ein langfristiger Prädiktor für<br />

einen geringeren Durchmesser der retinalen<br />

Arteriolen in der Allgemeinbevölkerung<br />

sein kann. Die Beobachtungen<br />

lassen vermuten, dass eine Vitamin-K2-<br />

Supplementierung die Netzhautgesundheit<br />

fördern könnte. Die Autoren wiesen<br />

darauf hin, dass frühere Studien gezeigt<br />

50


Vitamine<br />

haben, dass Personen mit Glaukom eine<br />

höhere aortale Pulswellengeschwindigkeit<br />

sowie eine allgemeine Arteriolenverengung<br />

aufweisen (22).<br />

Blutzucker: Personen mit Typ-2-Diabetes<br />

mellitus (T2DM) haben eine chronische<br />

Hyperglykämie aufgrund einer<br />

verminderten Insulinsensitivität, die zur<br />

Demineralisierung der Knochen führt<br />

und wahrscheinlich mit Veränderungen<br />

der Serumspiegel von OC und Insulin<br />

einhergeht. Dieser Effekt ist noch<br />

stärker, wenn die Vitamine D3 und K2<br />

nicht in ausreichender Menge zugeführt<br />

werden. In einer kürzlich veröffentlichten<br />

Studie wurde die Wirkung von Vitamin-D3-<br />

und Vitamin-K2-Präparaten<br />

allein oder in Kombination auf den OC-<br />

Spiegel und die Stoffwechselparameter<br />

bei 40 erwachsenen Teilnehmern mit<br />

T2DM untersucht. Die Studie zeigte,<br />

dass Vitamin K2 die carboxylierten<br />

OC-Spiegel erhöhte, was sich offenbar<br />

positiv auf die Faktoren von T2DM auswirkte<br />

(23).<br />

Periphere Neuropathie: Diabetische<br />

periphere Neuropathie ist eine häufige<br />

und schwere Komplikation des Diabetes.<br />

In einer kürzlich durchgeführten Studie<br />

wurden Faktoren untersucht, die mit der<br />

akuten diabetischen Neuropathie bei<br />

Typ-2-Diabetes und insbesondere mit<br />

dem inaktiven MGP in Verbindung stehen.<br />

Da MGP in mehreren Komponenten<br />

des Nervensystems exprimiert wird und<br />

bei einigen neurologischen Erkrankungen<br />

eine Rolle spielt, ist es wahrscheinlich,<br />

dass es bei der Homöostase des peripheren<br />

Nervensystems von Bedeutung<br />

ist. Der Zusammenhang zwischen diabetischer<br />

Neuropathie und der inaktiven<br />

Form von MGP signalisiert, dass es neue<br />

pathophysiologische Wege gibt, die es zu<br />

erforschen gilt. Weitere Studien sind erforderlich,<br />

um festzustellen, ob inaktives<br />

MGP als Biomarker für die sensorische<br />

Neuropathie verwendet werden kann.<br />

Da inaktives MGP ein Marker für einen<br />

schlechten Vitamin-K-Status ist, sollten<br />

klinische Studien durchgeführt werden,<br />

um die mögliche schützende Wirkung<br />

einer hohen Vitamin-K-Zufuhr auf die<br />

periphere diabetische Neuropathie zu<br />

untersuchen (24).<br />

Migräne: Bei Migränepatienten wurde<br />

im Vergleich zu alters- und geschlechtsgleichen<br />

Kontrollpersonen eine deutlich<br />

erhöhte Arteriensteifigkeit festgestellt.<br />

Diese Zunahme der arteriellen Steifigkeit<br />

korreliert mit einer Vermehrung der<br />

Marker für einen Vitamin-K2-Mangel<br />

(d. h. inaktives MGP) (25).<br />

IBD: Bei Erkrankungen des unteren<br />

Gastrointestinaltrakts, wie z. B. entzündlichen<br />

Darmerkrankungen (IBD),<br />

scheint ebenfalls ein hoher Gehalt an<br />

uncarboxyliertem MGP ein wesentlicher<br />

ätiologischer Faktor zu sein. Eine Querschnittsstudie,<br />

die an 70 Teilnehmern<br />

mit IBD (30 mit Colitis ulcerosa und 40<br />

mit Morbus Crohn) und 60 alters- und<br />

geschlechtsgleichen gesunden Kontrollpersonen<br />

realisiert wurde, zeigte, dass<br />

die Werte des uncarboxylierten MGP<br />

bei den IBD-Patienten im Vergleich zur<br />

gesunden Kontrollgruppe deutlich höher<br />

sind (26).<br />

Allgemeine Unterstützung der Gesundheit:<br />

Eine kürzlich durchgeführte<br />

klinische Untersuchung zeigte<br />

einen Zusammenhang zwischen dem<br />

Vitamin-K2-Status bei Personen mit<br />

COVID-19. Der K2-Status wurde bei<br />

123 Personen mit COVID-19 und 184<br />

Kontrollpersonen analysiert. Die Ergebnisse<br />

erbrachten, dass die inaktiven<br />

MGP-Spiegel bei COVID-19-Patienten<br />

im Vergleich zu den Kontrollpersonen<br />

signifikant höher waren, ebenso wie bei<br />

COVID-19-Patienten mit ungünstigem<br />

Verlauf im Vergleich zu denen mit weniger<br />

schwerem Verlauf – all dies deutet<br />

auf einen Zusammenhang zwischen<br />

Vitamin-K-Mangel und der Schwere<br />

der Erkrankung hin. Außerdem korrelierten<br />

niedrige aktive MGP-Spiegel signifikant<br />

mit Desmosinspiegeln, einem<br />

Maß für den Abbau von Elastin, das ein<br />

wichtiger Faktor für die Lungengesundheit<br />

ist (27).<br />

Da die COVID-19-Pandemie fortdauert,<br />

wird in Indien und den Niederlanden<br />

weiter geforscht, um weitere Einsatzmöglichkeiten<br />

von K2 als MK-7<br />

zu ermitteln, die eine Minderung der<br />

Schwere des Krankheitsverlaufes zum<br />

Ziel haben.<br />

Fortgesetzte<br />

Anstrengungen bei der<br />

Forschung<br />

Die veröffentlichten klinischen Daten<br />

zu Vitamin K2 als MK-7 sind zwar umfangreich<br />

und bilden eine solide Grundlage<br />

im Hinblick auf seine Rolle bei der<br />

Erhaltung der Gesundheit im Alter, aber<br />

diese wichtige Arbeit ist noch lange nicht<br />

abgeschlossen.<br />

Neben der laufenden Forschung ist eine<br />

der wichtigsten Maßnahmen zur Behebung<br />

des weltweiten Mangels die Festlegung<br />

einer K2-spezifischen empfohlenen<br />

Tagesdosis (RDI), eine Anstrengung, die<br />

NattoPharma angeführt hat. Angesichts<br />

der wachsenden Zahl von Forschungsarbeiten,<br />

die die Auswirkungen und potenziellen<br />

Folgen von K2 unabhängig von<br />

K1 untersuchen, hoffen wir, dass sich<br />

dieses mühsame, aber wichtige Unterfangen<br />

als erfolgreich erweisen wird.<br />

NattoPharma, das weltweit führende Unternehmen<br />

in der Vitamin-K2-Forschung<br />

und -Entwicklung, setzt sich dafür ein,<br />

die Forschung voranzutreiben, über die<br />

Auswirkungen des Vitamin-K2-Mangels<br />

aufzuklären und dieses Ungleichgewicht<br />

zu korrigieren, um die globale Gesundheit<br />

in allen Lebensphasen zu verbessern.<br />

Literatur:<br />

(1) Rheaume-Bleue K. Vitamin K2 and<br />

the Calcium Paradox: How a Little-<br />

Known Vitamin Could Save Your Life.<br />

2013. Harper; Reprint edition.<br />

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September <strong>2021</strong><br />

51


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2020 Aug 28;26(32):4866-4877<br />

(27) Dofferhoff AS, et al. Preprints<br />

2020, 2020040457.<br />

Autor:<br />

Dr. Hogne Vik, Chief Medical Officer<br />

with NattoPharma – Gnosis by Lesaffre<br />

Hogne Vik, MD, PhD, MBA, ist Mediziner<br />

und kann auf eine lange und erfolgreiche<br />

Laufbahn in der Pharma- und Nahrungsergänzungsbranche<br />

zurückblicken.<br />

Derzeit ist er Chief Medical Officer bei<br />

NattoPharma, dem weltweit führenden<br />

Unternehmen in der Forschung und Entwicklung<br />

von Vitamin K2, das jetzt zu<br />

Gnosis by Lesaffre gehört. NattoPharma<br />

ist der Exklusivlieferant von MenaQ7 ® ,<br />

dem ersten und besten klinisch validierten<br />

Vitamin K2 als MK-7 auf dem Markt.<br />

© Syda Productions – shutterstock.com<br />

52


Nahrungsergänzung<br />

Anita Käser<br />

Abenteuer ZUKUNFT: Der Konsument im Bereich Nahrungsergänzungsmittel<br />

heute, morgen & übermorgen<br />

Neue Prioritäten, Streben nach Wohlbefinden, erhöhtes Gesundheitsbewusstsein,<br />

nachhaltiger Lebensstil<br />

„The best way<br />

to predict the future<br />

is to create it.“<br />

© Anthony Cantin – on unsplash<br />

Abraham Lincoln<br />

Verbraucher stellen sich immer öfter die<br />

Fragen: Was kommt nach COVID-19?<br />

Wie kann ich mein Wohlbefinden verbessern<br />

und mein Immunsystem unterstützen?<br />

Wie kann ich gesund altern und<br />

meinen Kindern eine nachhaltigere Umwelt<br />

hinterlassen?<br />

Gesundheit und Wohlbefinden zählen zu<br />

unseren grundlegendsten Bedürfnissen<br />

und stehen deswegen für Verbraucher an<br />

oberster Stelle. Die Entscheidungen, die<br />

wir für unsere Gesundheit treffen, treffen<br />

wir direkt und indirekt. Weil Verbraucher<br />

sich der Bedeutung ihrer eigenen Gesundheit<br />

bewusster als je zuvor sind, ihnen<br />

jedoch klare Einsichten und Verhaltensweisen<br />

fehlen, können Unternehmen<br />

hier als Ratgeber und Richtungsweiser<br />

unterstützen.<br />

Eigene Marktforschungsanalyse<br />

(März <strong>2021</strong>)<br />

Die Goerlich Pharma GmbH hat im<br />

März <strong>2021</strong> eine Marktforschungsanalyse<br />

mit 509 Teilnehmern und 12 Fragen rund<br />

um das Thema Nahrungsergänzungsmittel,<br />

im Folgenden abgekürzt NEM<br />

genannt, erhoben, deren Ergebnisse<br />

spannende Einblicke in das Verbraucherverhalten<br />

und neue Markttrends offenbaren.<br />

Um eine repräsentative Umfrage zu<br />

gewährleisten, wurden Alters- und Einkommensklassen<br />

sowie Bildungsniveaus<br />

berücksichtigt.<br />

Bereits 41% der Befragten nehmen einmal<br />

am Tag bzw. mehrmals die Woche<br />

Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Die<br />

steigende Akzeptanz und Nachfrage nach<br />

NEM aus der Apotheke bestätigt auch das<br />

Paper des Informationsdienstes IQVIA<br />

mit einem steigenden Umsatz in den Jahren<br />

2015 bis 2019 von durchschnittlich<br />

5,8% pro Jahr wieder. Wird allein das<br />

1. Halbjahr 2019 mit dem 1. Halbjahr<br />

2020 verglichen, ist sogar eine Umsatzzunahme<br />

von 7,7% zu verzeichnen.<br />

Durch die COVID-19-Pandemie ist eine<br />

Veränderung der Verbrauchereinstellung,<br />

vor allem im NEM-Segment, deutlich erkennbar.<br />

Ganze 48% der Teilnehmer geben<br />

in der Umfrage der Goerlich Pharma<br />

GmbH an, auch nach der Pandemie noch<br />

Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen<br />

und sich den Themen Gesundheit und Immunsystem<br />

vermehrt zu widmen (1, 11).<br />

Dennoch nehmen 36%, also über ein Drittel<br />

der Verbraucher, selten oder noch keine<br />

Nahrungsergänzungsmittel ein. Diese<br />

September <strong>2021</strong><br />

53


V italstoffe<br />

Verbraucher gilt es, mit spannenden, neuen<br />

Produktkonzepten zu überzeugen, um<br />

das Marktpotenzial optimal auszuschöpfen.<br />

Diese durch COVID-19 veränderte<br />

Verbrauchereinstellung könnte sich langfristig<br />

auch auf dieses bisher noch nicht<br />

erschlossene Konsumentensegment auswirken<br />

und zu einer substanziellen Marktweitung<br />

führen (1).<br />

Neben den Dauertrends Vitamin C und<br />

Calcium als „klassische“ Produkte im<br />

immununterstützenden Bereich, nehmen<br />

Omega 3 und Probiotik die weiteren<br />

Plätze als Zukunftstreiber ein. Tabletten<br />

erweisen sich bei 49% der Umfrageteilnehmer<br />

der Goerlich Pharma GmbH<br />

Marktanalyse als bewährte Einnahmeform.<br />

37% der über 500 Befragten<br />

geben den Bereich der Sticks oder Sachets,<br />

also Nahrungsergänzungsmittel in<br />

Pulverform, als beliebteste Galenik an.<br />

Diese stellen eine trendige und zugleich<br />

praktische Darreichungsform für Konsumenten<br />

dar. Der Inhalt löst sich einfach<br />

in Wasser oder sogar direkt im Mund<br />

auf – nicht zuletzt ein großer Vorteil für<br />

Kinder und Menschen mit Schluckproblemen.<br />

Weil der Magen keine Kapsel<br />

verdauen muss, werden die Wirkstoffe<br />

unverzüglich freigesetzt. Auch Hartkapseln<br />

bieten eine optimale Hülle für<br />

Pulver und Pulvermischungen, die Konsumenten<br />

in der Umfrage der Goerlich<br />

Pharma GmbH neben den Sticks/Sachets<br />

mit 36% Beliebtheit als einen der weiteren<br />

Favoriten angeben (1).<br />

Den Aussagen „Ich werde auch nach<br />

COVID-19 NEM nehmen“ sowie „NEM<br />

tun mir gut und fördern die Gesundheit“<br />

stimmen mit 48% und 47% die meisten<br />

Befragten zu. Einen nicht zu unterschätzenden<br />

Einfluss für die Einnahme<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln stellen<br />

auch die Empfehlungen von Heilberuflern,<br />

also von Ärzten, Apothekern und<br />

Heilpraktikern, mit 36% dar. Diese Erkenntnisse<br />

sowie der zuvor genannte,<br />

stetig steigende Umsatz von NEM der<br />

letzten Jahre zeigt das enorme Potenzial<br />

der Nahrungsergänzungsmittel-Märkte,<br />

auch in Zukunft signifikant zu wachsen.<br />

Verbraucher achten mehr denn je auf ihre<br />

Gesundheit und ihr Wohlbefinden und<br />

wollen dies auch zukünftig tun (1, 11).<br />

Auf die Frage nach den wichtigsten<br />

Bereichen für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

nannten 42%<br />

der Teilnehmer den Bereich „Immunsystem“,<br />

der auch nach der Pandemie<br />

weiterhin in den Köpfen der Menschen<br />

verankert bleiben wird. Die steigende<br />

Nachfrage in Apotheken und im Apotheken-Versandhandel<br />

nach Präparaten, die<br />

das Immunsystem unterstützen können,<br />

bestätigt auch die Statistik von IQVIA<br />

mit einem drastischen Zuwachs von 76%<br />

im 1. Quartal und 32% im 2. Quartal<br />

2020 (1, 11). Weitere wichtige Themen<br />

wie „Ernährung & Vitalität“, „Gehirn &<br />

Psyche“, „Muskeln, Knochen & Gelenke“,<br />

„Sport & Fitness“ sowie „Schönheit<br />

von Innen“ liegen ebenfalls bei den Konsumenten<br />

hoch im Kurs.<br />

Aktuell liegt im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel<br />

der klare Schwerpunkt<br />

mit 66%, in Bezug auf den Kaufort, beim<br />

stationären Kauf. Der Onlineeinkauf,<br />

derzeit mit 34% angegeben, wird allerdings<br />

kontinuierlich weiterwachsen und<br />

über alle Altersklassen hinweg den Kauf<br />

vor Ort, wohl auch in diesem Bereich,<br />

langfristig übertreffen. Schon 2019 wurde<br />

bereits jede fünfte Packung von NEM<br />

online bestellt (1, 12). Für Unternehmen,<br />

die im Bereich Nahrungsergänzungsmittel<br />

tätig sind, gilt es hier, mit dem Trend<br />

zu gehen und dem sich verändernden<br />

Kaufverhalten in Richtung Online-Kanal<br />

gerecht zu werden.<br />

Was kommt nach<br />

COVID-19? Trends <strong>2021</strong><br />

Früher ging es im Bereich Gesundheit<br />

oft nur um das „Warum“ und darum,<br />

ein bestimmtes, selbst gesetztes Endziel<br />

zu erreichen. Beispielsweise war<br />

der Beweggrund beim Sport fast ausschließlich,<br />

Gewicht zu verlieren oder<br />

schlank zu sein. Heute trainieren Menschen<br />

aus vielfältigen, weiteren Gründen.<br />

Sie möchten sich selbst und ihrer<br />

Gesundheit etwas Gutes tun, z. B. das<br />

Herz-Kreislaufsystem unterstützen oder<br />

die mentale Gesundheit optimieren. Im<br />

Mittelpunkt steht also der Konsument<br />

mit seinen Interessen und Wünschen.<br />

Ziel der Unternehmen sollte daher<br />

sein, überzeugende Erklärungen für die<br />

positiven und sinngebenden Marktpositionierungen<br />

ihrer Produkte zu finden,<br />

ein eigenes „Warum“, also einen Purpose,<br />

für ihre Kunden definieren. Nur<br />

so können sie ihre Kunden voll und<br />

ganz und auf neue Weise unterstützen.<br />

Die Goerlich Pharma GmbH greift im<br />

Folgenden einige wichtige, aktuelle<br />

Trendthemen auf und zeigt, wie auch<br />

die Unternehmen der Branche davon<br />

profitieren können.<br />

Proaktives Leben<br />

Bei Verbrauchern stehen die eigene Gesundheit<br />

und Vitalität wie nie zuvor im<br />

Vordergrund. Sie setzen sich verstärkt<br />

damit auseinander, wie sie heute und in<br />

Zukunft gesund leben können. Das Bewusstsein,<br />

körperliche und mentale Gesundheitsprobleme<br />

durch Vorbeugung<br />

anzugehen, wächst stetig. Somit steigt<br />

auch der Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Laut der primären Marktforschungsumfrage<br />

der Goerlich Pharma<br />

GmbH (<strong>2021</strong>), nehmen 38% der Umfrageteilnehmer<br />

NEM für ihre Gesundheit<br />

sowie 34% aufgrund der Vitamin-Zufuhr<br />

ein. Das Immunsystem ist auch hier mit<br />

22% ein wichtiger Beweggrund zur Einnahme<br />

von NEM-Präparaten (1, 2).<br />

Das Thema Immunsystem hat vor allem<br />

durch die COVID-19-Pandemie drastisch<br />

an Bedeutung gewonnen. Gerade<br />

hier können NEM, bei Einnahme in<br />

ausreichender Menge, einen erheblichen<br />

Gesundheitswert bieten. Wissenschaftliche<br />

Studien zeigen, dass die Einnahme<br />

von Vitaminen wie beispielsweise Vitamin<br />

A, B6, B12, C, D, E, Folsäure sowie<br />

von Spurenelementen wie Eisen, Magnesium,<br />

Zink und Kupfer das Immunsystem<br />

unterstützen kann. Ebenso haben die<br />

Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure (DHA)<br />

einen positiven Gesundheitseffekt auf<br />

das körpereigene Abwehrsystem. Bei einer<br />

zu geringen Nährstoff-Zufuhr ist das<br />

Immunsystem weniger resistent gegen<br />

Krankheitserreger und anfälliger für Infektionen<br />

(4). Um hier eine gesundheitsbezogene<br />

Aussage zu tätigen, also einen<br />

Health Claim zu beanspruchen, sind<br />

Stoffe mit Immune-Health Claim in ein<br />

NEM zu integrieren.<br />

54


Nahrungsergänzung<br />

Alle zuvor genannten Mikronährstoffe,<br />

ausgenommen Magnesium, Vitamin E<br />

und Omega-3-Fettsäuren (EPA und<br />

DHA), besitzen innerhalb der EU sogenannte<br />

„Health Claims“, beziehungsweise<br />

gesundheitsbezogene Aussagen<br />

über deren jeweiligen Einfluss auf unser<br />

Immunsystem. Magnesium, Vitamin E<br />

und Omega-3-Fettsäuren können aber<br />

in ein Nahrungsergänzungsmittel für das<br />

Immunsystem mit den Health-Claim-gebenden<br />

Mikronährstoffen sinnvoll kombiniert<br />

werden. Je nach Situation (z. B.<br />

Stress, Umweltverschmutzung, Krankheiten),<br />

haben verschiedene Bevölkerungsgruppen<br />

einen unterschiedlich<br />

hohen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen.<br />

In Kombination mit einer unzureichenden<br />

Nährstoffaufnahme kann<br />

dies zu einer verringerten Speicherung<br />

im Körper sowie zur Schwächung des<br />

Immunsystems führen (5, 6). Dennoch<br />

haben auch die drei Mikronährstoffe Magnesium,<br />

Vitamin E und Omega 3 (EPA<br />

und DHA) andere, nicht das Immunsystem<br />

betreffende, zugelassene Health<br />

Claims, wie beispielsweise Magnesium<br />

in Bezug auf den Energiestoffwechsel,<br />

Vitamin E zum Zellschutz vor oxidativem<br />

Stress und Omega 3 (EPA und<br />

DHA) in Bezug auf eine normale Herzfunktion<br />

sowie zahlreiche weitere (10).<br />

Die klassischen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure<br />

(DHA), welche überwiegend<br />

aus fettigem Fisch oder Algen gewonnen<br />

werden, besitzen zwar im Hinblick<br />

auf das Immunsystem keine zugelassenen<br />

Health Claims, können sich jedoch<br />

ebenfalls positiv auf das körpereigene<br />

Immunsystem auswirken. Aus einem<br />

Review-Artikel von P. Calder et al. geht<br />

hervor, dass die Rolle der Ernährung einen<br />

sehr wichtigen Stellenwert zur Unterstützung<br />

des Immunsystems hat. Viele<br />

klinische Daten sagen aus, dass Vitamine,<br />

Spurenelemente aber auch Omega-<br />

3-Fettsäuren für die optimale Immunfunktion<br />

von großer Bedeutung sind (4).<br />

Zudem wird eine entzündungshemmende<br />

Wirkung bei einer Aufnahme von<br />

mehr als 2 g pro Tag beschrieben. Den<br />

durch Infektionen entstehenden Entzündungsprozessen<br />

im Organismus können<br />

die entzündungshemmenden Botenstoffe<br />

aus EPA und DHA entgegenwirken und<br />

somit das Immunsystem unterstützen<br />

(7).<br />

Die Darmgesundheit spielt, wie seit vielen<br />

Jahren bekannt, aufgrund des engen<br />

Zusammenhangs zwischen der Darm-<br />

Mikrobiota und dem Immunsystem des<br />

Menschen ebenfalls eine wichtige, immunspezifische<br />

Rolle. Im Darm befinden<br />

sich eine Vielzahl an Immunzellen,<br />

etwa 70% der gesamten Immunzellen,<br />

die maßgeblich zur Immunabwehr beitragen.<br />

Ein wesentlicher Faktor zur<br />

Verbesserung der Gesundheit stellt das<br />

Gleichgewicht zwischen den einzelnen<br />

Bakterienhauptstämmen dar. Die Einnahme<br />

von Probiotika-Präparaten kann<br />

hier bei ausreichender Menge unterstützend<br />

wirken, denn die darin enthaltenen<br />

Mikroorganismen weisen einen positiven<br />

Gesundheitseffekt auf. Die signifikantesten<br />

Ergebnisse aus klinischen,<br />

wissenschaftlichen Studien wiesen die<br />

Wirkung von Probiotika bei der Stimulation<br />

der Immunfunktion sowie bei der<br />

Verbesserung der Darmgesundheit nach<br />

(8). Laut einer Statistik von IQVIA ist<br />

das Thema Darmgesundheit bei Verbrauchern<br />

sehr beliebt, so dass der Umsatz<br />

von 2014 bis 2018 im Bereich der Probiotika-Produkte<br />

um 15,3% überproportional,<br />

verglichen mit dem Umsatz der<br />

NEM allgemein, gestiegen ist (12).<br />

Das Unternehmen Goerlich Pharma<br />

GmbH, mit Sitz im Süden von Deutschland,<br />

bietet verschiedenste Basisrezepturen<br />

und Plus-Produkte mit zusätzlichen<br />

wertgebenden Trend-Rohstoffen, abgestimmt<br />

auf die Wünsche der Kunden, an.<br />

Passend zur Produktwelt „Immunsystem“<br />

wurde eine neue Rezeptur entwickelt,<br />

ein Immunstick zur Direkteinnahme<br />

als neues Basis- oder Plus-Produkt.<br />

Dieser enthält eine Vielzahl an Vitaminen<br />

und Spurenelementen sowie<br />

die natürliche, spannende Trend-Zutat<br />

Beta-Glucan, die – klinisch nachgewiesen<br />

– zur Stärkung des Immunsystems<br />

beiträgt. Der Stick, erhältlich z.<br />

B. in der Geschmacksrichtung Orange,<br />

kann jederzeit durch weitere Zutaten<br />

ergänzt bzw. individuell auf die Wünsche<br />

der Kunden angepasst und so zum<br />

Plus-Produkt erweitert werden.<br />

Zudem steht eine Vielzahl an weiteren,<br />

bereits fertig entwickelten Basis-Formulierungen<br />

wie z. B. Vitamin-D-Präparate<br />

in den Galeniken Hartkapseln und Ölmischungen<br />

für einen schnellen Markteintritt<br />

in der perfekten Private-Label-Verpackung<br />

zur Verfügung.<br />

Eine probiotische Mischung aus mehreren<br />

Stämmen (wie Lacticaseibacillus<br />

paracasei, Lacticaseibacillus rhamnosus,<br />

Bifidobacterium longum, Bifidobacterium<br />

breve und Lacticaseibacillus<br />

paracasei (Rosell ® -215)) wurde ebenfalls<br />

bereits entwickelt. Diese Mischung<br />

kann mit weiteren immunspezifischen<br />

Mikronährstoffen wie Biotin, Vitamin C,<br />

Selen, Zink und vielem mehr ergänzt<br />

werden, um die Erfüllung der genehmigten<br />

gesundheitsbezogenen Angaben zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Kraft der Pflanzen –<br />

vegane Basis- und Plus-<br />

Produkte<br />

Ein Trend, der mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewinnt, ist die vegetarische bzw.<br />

vegane Ernährungsweise. Nahrungsergänzungsmittel<br />

sind eine gute Möglichkeit<br />

für Veganer, die Versorgung mit<br />

allen wichtigen Nährstoffen sicherzustellen.<br />

Gleichzeitig greift der Konsument<br />

von heute generell gerne zur veganen<br />

Alternative. Bereits 25% der Teilnehmer<br />

geben in der Umfrage der Goerlich Pharma<br />

GmbH an, dass diese Produkteigenschaft<br />

ein entscheidendes Kaufkriterium<br />

für sie sei. Konsumenten werden zunehmend,<br />

zum Beispiel von Berichten der<br />

Medienwelt, über industrielle Herstellungsweisen<br />

von Lebensmitteln, Zugabe<br />

von Zusatzstoffen und Geschmacksverstärkern,<br />

Lebensmittelskandale oder<br />

Massentierhaltung verunsichert. Hinzu<br />

kommen pauschalisierende Aussagen<br />

über einen bevölkerungsweiten Nährstoffmangel<br />

in Industrieländern, der auf<br />

die übermäßige Aufnahme industriell<br />

verarbeiteter Lebensmittel zurückzuführen<br />

sein soll. Verbrauchern sind Themen<br />

wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Welternährung,<br />

Tierethik und die eigene Gesundheit<br />

wichtiger als je zuvor. Veganer<br />

September <strong>2021</strong><br />

55


V italstoffe<br />

und Vegetarier haben im Durchschnitt<br />

weniger oft Übergewicht und leiden<br />

wesentlich seltener unter Diabetes oder<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, denn<br />

diese Ernährungsweise beinhaltet bei<br />

gleichem Nahrungsvolumen weniger<br />

Energie, Fett und Proteine, allerdings<br />

deutlich mehr Ballaststoffe. Zudem ist<br />

die Aufnahme an gesättigten Fettsäuren<br />

sowie Cholesterin äußerst gering, was<br />

zu einem niedrigen Risikopotenzial für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt.<br />

Dies wiederum beeinflusst den Glucose-<br />

und Insulinstoffwechsel positiv und<br />

wirkt präventiv gegen eine Insulinresistenz<br />

bzw. Diabetes (9).<br />

Bei einigen Nährstoffen wie beispielsweise<br />

Vitamin B12, Eisen, Jod und Vitamin<br />

D und den Omega-3-Fettsäuren<br />

EPA und DHA sind Veganer und Vegetarier<br />

häufiger von einem Mangel<br />

betroffen als Fleischesser. Hier wird<br />

zu einer unterstützenden Zufuhr durch<br />

qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit einer hohen Bioverfügbarkeit<br />

geraten, da diese Mikronährstoffe<br />

größtenteils nur in tierischen<br />

Produkten vorkommen (9).<br />

Auf die Frage, warum NEM eingenommen<br />

werden, gaben allgemein 32% der<br />

Befragten Eisenmangel an. Zudem konsumieren<br />

konkret bereits 8% Eisen- und<br />

6% Vitamin-B12-Produkte (1). Laut der<br />

Allensbacher Markt- und Werbeträger-<br />

Analyse sind im Jahr 2020 bereits 1,13<br />

Millionen Menschen in Deutschland<br />

Veganer oder Menschen, die weitgehend<br />

auf tierische Produkte verzichten,<br />

im Vergleich zum Vorjahr mit 950.000<br />

Menschen (13). Dies spiegelt den wachsenden<br />

Markt der fleischlosen Ernährung<br />

wider und verdeutlicht den Bedarf<br />

an vegetarischen bzw. veganen Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Der Verzicht<br />

auf tierische Inhaltsstoffe bei NEM wird<br />

als „Qualitätsmerkmal“ angesehen und<br />

liegt deshalb auch bei Nicht-Veganern<br />

hoch im Trend. Dies bestätigt ebenso die<br />

Marktforschungsanalyse der Goerlich<br />

Pharma GmbH, denn 25% der Teilnehmer<br />

ist der vegetarisch-vegane Ursprung<br />

beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

sehr wichtig (1, 2).<br />

Das Sortiment der Goerlich Pharma<br />

GmbH besteht aus vielen veganen Basis-<br />

Rohstoffen, wie zum Beispiel dem hochwertigen<br />

veganen Algenöl, welches in<br />

Weichkapseln oder Ölmischungen angeboten<br />

wird. Daneben gibt es eine vegane<br />

Weichkapsel-Linie mit bekannten Ölen<br />

wie z. B. Schwarzkümmelöl, Nachtkerzenöl<br />

oder Borretschöl.<br />

Dabei können diese Basisprodukte auf<br />

individuellen Kundenwunsch durch weitere<br />

Mikronährstoffe wie Vitamin B12,<br />

D3 oder Eisen zum sogenannten Plus-<br />

Produkt ergänzt werden. Als Direktstick<br />

gibt es unter anderem im Produktportfolio<br />

einen Eisen-Acerola-Stick in den<br />

Geschmacksrichtungen Himbeere oder<br />

schwarze Johannisbeere, welcher nach<br />

Bedarf individuell verändert werden<br />

kann. Außerdem wurde eine speziell<br />

für Veganer konzipierte Hartkapsel, die<br />

unter anderem aus Eisen, Riboflavin,<br />

Vitamin B12 und Calcium besteht, entwickelt.<br />

Alle Titandioxid-freien (TiO2) Hartkapseln<br />

sind auf Wunsch in veganer<br />

Kapselhülle in verschiedensten klassischen<br />

oder rein natürlichen Farben<br />

wie z. B. aus Spirulina (Spirulina-Alge,<br />

blau), Safflower (Färberdistel, gelb)<br />

oder Purple Carrot (Karottenextrakt,<br />

violett) möglich. Diese „Natural Colour<br />

Kapseln“ bieten im Gegensatz zu konventionell<br />

eingesetzten Farbstoffen den<br />

großen Vorteil, ganz ohne E-Nummer<br />

auszukommen, greifen die aktuellen<br />

Markttrends in optimaler Weise auf<br />

und erfüllen zeitgleich die Konsumentenwünsche<br />

nach mehr Natürlichkeit,<br />

einer kurzen Zutatenliste (Clean Label)<br />

und einem verantwortungsbewussten<br />

Konsum. Zudem sind alle entwickelten<br />

Produkte in der perfekten Private-Label<br />

Verpackung erhältlich.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt<br />

weltweit konstant an Bedeutung. Dies<br />

bestätigt auch die Marktforschungsanalyse<br />

der Goerlich Pharma GmbH, denn<br />

37% der Befragten ist Nachhaltigkeit<br />

beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

sehr wichtig.<br />

Immer mehr Menschen leben nach den<br />

so genannten „6-R-Regeln“, und auch<br />

die Goerlich Pharma GmbH beschäftigt<br />

sich kontinuierlich damit, wie diese Regeln<br />

im Unternehmen und in den Produkten<br />

umgesetzt werden können (3).<br />

Rethink: Durch die Nutzung von Geothermie<br />

über das Grundwasser werden<br />

die Büros, die Produktion sowie das Lager<br />

gekühlt und beheizt. Damit spart die<br />

Goerlich Pharma GmbH ca. 30.000 Liter<br />

Heizöl im Jahr. Zudem wird damit eine<br />

stabile Produktqualität durch ein temperiertes<br />

Lager garantiert. Große Flächen<br />

mit Solarmodulen für Photovoltaik befinden<br />

sich auf den Werksdächern und<br />

den Carports – wenn die Sonne scheint,<br />

kann das Werk weitgehend mit dem eigenen<br />

Öko-Strom betrieben werden.<br />

Ansonsten wird für das Werk auch nur<br />

Öko-Strom (mit Zertifikat) zugekauft, so<br />

dass die Produktion der Goerlich Pharma<br />

GmbH zu 100% mit Öko-Strom versorgt<br />

wird.<br />

Verschiedene Darreichungsformen, Goerlich Pharma GmbH<br />

56


Nahrungsergänzung<br />

Refuse: Bei der Auswahl von Lieferanten<br />

wird auf eine konsequent hohe<br />

Qualität bei hohem Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />

geachtet. Zertifikate wie FOS<br />

(Friend of the Sea) für die qualitativ<br />

hochwertigen Omega-3-Konzentrate der<br />

Partnerfirma Epax ® Norway AS für eine<br />

nachhaltige Wertschöpfungskette sind<br />

von hoher Bedeutung.<br />

Repair: Die eigene Technikabteilung<br />

kümmert sich mit Herz und Hand um<br />

den Maschinenpark und repariert fachmännisch,<br />

anstatt gleich auszutauschen.<br />

Reduce: Durch modernste Technologien<br />

im Produktionsbereich gelingt es, Energie<br />

gezielt einzusparen.<br />

Reuse: Im Arbeitsalltag wird großer<br />

Wert auf die Verwendung nachhaltiger<br />

Produkte gelegt. Anstelle von Wasser<br />

in PE-Flaschen wird den Mitarbeitern<br />

kostenlos Wasser in Glasflaschen aus der<br />

Region angeboten. Zudem wird im Unternehmen<br />

seit vielen Jahren Fair Trade<br />

Kaffee zur Verfügung gestellt.<br />

Recycle: Es werden ca. 500 kg Aluminium<br />

pro Jahr durch ein werkspezifisches<br />

Müllkonzept mit sortenreiner Trennung<br />

recycelt (3).<br />

Für das Unternehmen Goerlich Pharma<br />

GmbH hat das Thema Umwelt- und Klimaschutz<br />

eine hohe Priorität, da dieser in<br />

unser aller Verantwortung liegt. Deshalb<br />

sind Nachhaltigkeit und Verpackung<br />

nicht zu trennen. Verpackungen sind<br />

wichtig zum Schutz vieler Produkte und<br />

müssen deshalb hohe Anforderungen erfüllen.<br />

Im Rahmen dieser Anforderungen<br />

werden die entsprechenden Verpackungen<br />

und Prozesse so gestaltet, dass sie einen<br />

möglichst geringen Umwelteinfluss<br />

haben. Zudem werden Kunden stets mit<br />

bester Fachexpertise unterstützt, um ihre<br />

Produktverpackungen noch nachhaltiger<br />

zu gestalten.<br />

Zertifizierte Hartkapseln<br />

nach FairTSA<br />

Sozialstandard für eine<br />

gerechtere Zukunft<br />

Die Hartkapseln der zugehörigen<br />

Schwesterfirma GoCaps GmbH werden<br />

in Werken hergestellt, die von der Organisation<br />

FairTSA zertifiziert wurden.<br />

Die FairTSA-Zertifizierung für die<br />

Herstellung der Hartkapseln beinhaltet,<br />

dass während der Verarbeitung die<br />

Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(International Labor<br />

Organization Conventions) eingehalten<br />

werden und dies durch einen nach<br />

ISO 17065 akkreditierten Zertifizierer<br />

geprüft ist.<br />

Die Kapseln werden in Kolumbien in<br />

Werken produziert, die jedes Jahr im<br />

Hinblick auf die Einhaltung der Arbeitsbedingungen<br />

kontrolliert werden.<br />

Insbesondere muss der gesetzliche<br />

Mindestlohn gezahlt werden, wie auch<br />

Krankenkassen- und Sozialbeiträge.<br />

Ebenso gilt: gleicher Lohn für gleiche<br />

Arbeit, unabhängig von Geschlecht<br />

oder Herkunft. Kinderarbeit ist verboten,<br />

und Jugendliche von 15 – 18 Jahren<br />

dürfen nur unter besonders geschützten<br />

Bedingungen ihrem Alter angepasste<br />

Tätigkeiten ausführen. Weiterhin werden<br />

Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit<br />

kontrolliert. So müssen z. B.<br />

regelmäßige Trainings für alle Arbeiter<br />

dokumentiert werden, die Maschinen<br />

bedienen, und alle Produktionsräume<br />

müssen sich feuer- und sicherheitstechnisch<br />

in einwandfreiem Zustand befinden.<br />

Die Mitarbeiter der Goerlich Pharma<br />

GmbH beraten gerne Hersteller, wie sie<br />

diesen positiven Aspekt auch auf ihrem<br />

Produkt ausloben können.<br />

Über Goerlich Pharma<br />

GmbH<br />

Die Goerlich Pharma GmbH ist seit 1984<br />

ein spezialisierter Auftragshersteller und<br />

Entwickler für Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Lebensmittel für besondere medizinische<br />

Zwecke und neu auch für die<br />

spezielle Klasse der Probiotika.<br />

Das Leistungsspektrum der Goerlich<br />

Pharma GmbH erstreckt sich in der<br />

Auftragsherstellung, Entwicklung und<br />

Dienstleistung über folgende Produkte:<br />

Hartkapseln, Weichkapseln, Tabletten,<br />

Sticks, Öle und Ölmischungen. Tabletten<br />

und Weichkapseln können gecoatet und<br />

somit sensorisch und optisch veredelt<br />

werden. Ein weiterer Service ist die Verpackung<br />

der Produkte in Blister, Faltschachteln,<br />

Dosen und Gläser.<br />

Goerlich Pharma bietet Komplettlösungen<br />

mit System und steht gerne als<br />

Full-Service-Partner für Private-Label<br />

verpackte Nahrungsergänzungsmittel,<br />

mit einer Produktionsfläche von über<br />

3.000 m², zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus ist die Goerlich Pharma<br />

GmbH exklusiver Vertriebspartner<br />

für Epax ® Omega-3-Konzentrate<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz und bietet eine große Auswahl<br />

an Produkten mit Epax ® oder Omega-3<br />

„inside“ weltweit an, alternativ auch aus<br />

veganem Algenöl.<br />

Verschiedene Verpackungsformen, Goerlich Pharma GmbH<br />

September <strong>2021</strong><br />

57


V italstoffe<br />

Fachliteratur/Referenzen:<br />

(1) Primärforschung Goerlich Pharma<br />

GmbH (März <strong>2021</strong>), Copyright <strong>2021</strong>,<br />

n=500 Teilnehmer, DE<br />

(2) FMCG Gurus – Top Ten Trends<br />

for <strong>2021</strong> URL: https://fmcggurus.com/<br />

top-10-trends-<strong>2021</strong>-report-sm/ (Stand<br />

11.06.<strong>2021</strong>)<br />

(3) Lichtblick Kommunikation (<strong>2021</strong>):<br />

„R-Regeln (Rethink, Refuse, Reduce,<br />

Re-use, Repair, Recycle)“ URL: https://<br />

www.informationszentrum-mobilfunk.<br />

de/mediathek/glossar/r-regeln-rethinkrefuse-reduce-re-use-repair-recycle<br />

(Stand 15.06.<strong>2021</strong>)<br />

(4) P. Calder et al. (2020): “Optimal<br />

Nutritional Status for a Well-Functioning<br />

Immune System Is an Important<br />

Factor to Protect against Viral Infections<br />

“<br />

(5) EU Register on Nutrition and Health<br />

Claims. URL: https://ec.europa.eu/<br />

food/safety/labelling_nutrition/claims/<br />

register/public/?event=search (Stand<br />

23.06.<strong>2021</strong>)<br />

(6) Gombart et al. (2020): „A review of<br />

micronutrients and the immune system–<br />

working in<br />

harmony to reduce the risk of infection“<br />

(7) Calder, P.C. (2012): „Omega-3<br />

polyunsaturated fatty acids and<br />

inflammatory processes: Nutrition or<br />

pharmacology?: Omega-3 fatty acids<br />

and inflammation“<br />

(8) S. C. Bischoff et al. (2014): „Darm<br />

und Immunsystem“ URL: https://www.<br />

rosenfluh.ch/media/arsmedici/2014/04/<br />

Darm_und_Immunsystem.pdf (Stand<br />

24.06.<strong>2021</strong>)<br />

(9) Keller M. (2016): „Vegan und<br />

vegetarisch: die Gesundheit profitiert“<br />

URL: https://ifane.org/<br />

wp-content/uploads/2010/01/Keller_Vegan_vegetarisch_Gesundheit_profitiert-UGB-F-Sonderheft-<br />

Ern%C3%A4hrungsricht-2016.pdf<br />

(Stand 24.06.<strong>2021</strong>)<br />

(10) Amtsblatt der Europäischen Union<br />

(2012): „Verordnung (EU) Nr. 432/2012<br />

der Kommission“ URL: https://eur-lex.<br />

europa.eu/legal-content/DE/TXT/HT<br />

ML/?uri=CELEX:32012R0432&qid<br />

=1403863040750&from=DE (Stand<br />

05.07.<strong>2021</strong>)<br />

(11) IQVIA (2020): „Nahrungsergänzungsmittel<br />

aus der Apotheke 2019“<br />

URL: https://www.iqvia.com/-/media/<br />

iqvia/pdfs/germany/library/infographic/<br />

infografik-nahrungsergaenzungsmittelaus-der-apotheke-082020.pdf<br />

(Stand<br />

09.07.<strong>2021</strong>)<br />

(12) IQVIA (2019): „Trends bei<br />

Nahrungsergänzungsmitteln aus der<br />

Apotheke“ URL: https://www.iqvia.<br />

com/-/media/iqvia/pdfs/cese/germany/<br />

publikationen/infografik/trends-beinahrungserganzungs-mitteln-aus-derapotheke.pdf?la=de-de&hash=A61DD<br />

0D65D6E275B756EA4ACBF7C76E1C<br />

2572E35&utm_medium=Email&utm_<br />

source=Presse&utm_campaign=Infografik<br />

- NEM-Apr2019 (Stand 09.07.<strong>2021</strong>)<br />

(13) Statista (2020): „Umfrage in<br />

Deutschland zur Anzahl der Veganer<br />

bis 2020“ URL: https://de.statista.com/<br />

statistik/daten/studie/445155/umfrage/<br />

umfrage-in-deutschland-zur-anzahl-derveganer/<br />

(Stand 09.07.<strong>2021</strong>)<br />

Kontakt<br />

Goerlich Pharma GmbH<br />

sales@goerlich-pharma.com<br />

www.goerlich-pharma.com<br />

Autorin:<br />

Anita Käser ist Development and Project<br />

Coordinator bei der Goerlich Pharma<br />

GmbH. Nach der Berufsausbildung als<br />

CTA hat sie die Studiengänge „Ernährung<br />

und Versorgungsmanagement“ (B.<br />

Sc.) sowie „Lebensmitteltechnologie<br />

und Ernährung“ (M. Sc.) absolviert. Im<br />

Anschluss war sie bei TÜV SÜD Product<br />

Service GmbH in der Produktprüfung<br />

sowie bei Eurofins Genomics GmbH als<br />

Assistenz der Laborleitung tätig.<br />

58


Pflanzenextrakte<br />

Leonhard Thunn-Hohenstein<br />

Körper und Geist in Bestform<br />

Dank seiner Vorteile für Leistungsfähigkeit, Konzentration und Wohlbefinden ist Astaxanthin<br />

ein vielversprechender Vitalstoff für den wachsenden Biohacking-Markt.<br />

© Shyntartanya – shutterstock.com<br />

Stärker, schneller, besser – die Idee, die<br />

eigene Leistung zu steigern, ist nicht<br />

neu. Schon seit Jahrtausenden nutzen<br />

Menschen bestimmte Kräuter und Pflanzen,<br />

um ihre Gesundheit zu verbessern,<br />

Schmerzen zu lindern oder Krankheiten<br />

zu heilen. Die moderne Form dieser<br />

Selbstoptimierung wird „Biohacking“<br />

genannt. Das Ziel dabei: mehr Energie,<br />

Wohlbefinden und Konzentration, um<br />

die Leistungsfähigkeit auf gesunde Weise<br />

zu erhöhen. Ein Biohacker bedient<br />

sich wissenschaftlicher, technologischer<br />

und natürlicher Hilfsmittel, um zur bestmöglichen<br />

Version seiner selbst zu werden.<br />

Von Meditation, Schlafhygiene und<br />

Fasten bis hin zur Supplementierung<br />

von wichtigen Mikronährstoffen gibt es<br />

zahlreiche Möglichkeiten, den eigenen<br />

Körper zu optimieren. Viele Biohacker<br />

nutzen moderne Technik wie Smartwatches,<br />

Gesundheits-Apps oder sogar Implantate,<br />

um ihren Organismus zu verbessern<br />

oder ihr Leben zu vereinfachen.<br />

Biohacking liegt<br />

i


V italstoffe<br />

seiner Molekülstruktur ist es deutlich<br />

effektiver als andere Antioxidanzien: Es<br />

kann sowohl in die hydrophilen als auch<br />

in die hydrophoben Schichten der Zellmembran<br />

eindringen. Auf diese Weise<br />

wird die Zelle von außen und von innen<br />

vor freien Radikalen geschützt. Gegen<br />

Lipidperoxidation in den Mitochondrien<br />

ist Astaxanthin etwa 550-mal wirksamer<br />

als beispielsweise Vitamin E (2).<br />

Energieräuber oxidativer<br />

Stress<br />

Der Schutz von Zellen und Mitochondrien<br />

spielt im Biohacking eine wichtige<br />

Rolle für Anti-Aging-Effekte. Denn wie<br />

schnell ein Mensch altert, ist zwar genetisch<br />

festgelegt, lässt sich aber durch einen<br />

optimierten Lebensstil verlangsamen.<br />

Dazu gehört die Reduktion von oxidativem<br />

Stress. Bei der Energieproduktion<br />

in den Mitochondrien entstehen besonders<br />

viele freie Radikale. Eine übermäßig<br />

hohe Belastung mit solchen reaktiven<br />

Sauerstoffverbindungen führt zu einem<br />

Ungleichgewicht zwischen Oxidanzien<br />

und Antioxidanzien im Körper. Dies ruft<br />

oxidativen Stress hervor, der Zellen sowie<br />

die DNS schädigt und die mitochondriale<br />

Dysfunktionen begünstigt. Diese wiederum<br />

stehen im Verdacht, Alterungsprozesse<br />

und altersbedingte Erkrankungen<br />

auszulösen (3). Antioxidanzien können<br />

in Form einer Nahrungsergänzung dazu<br />

beitragen, das körpereigene antioxidative<br />

Abwehrsystem wieder ins Gleichgewicht<br />

zu bringen (4).<br />

Gegen körperliche und<br />

geistige Erschöpfung<br />

Astaxanthin reichert sich vorwiegend in<br />

den Mitochondrien an (5). Auch deren<br />

Membranen sind anfällig für oxidativen<br />

Stress, wodurch die Energieproduktion<br />

beeinträchtigt werden kann. Das Antioxidans<br />

kann in der inneren und äußeren<br />

Mitochondrienmembran Radikale<br />

neutralisieren und trägt so dazu bei, die<br />

Funktion der Zellkraftwerke aufrechtzuerhalten<br />

(6).<br />

Auf diese Weise kann natürliches Astaxanthin<br />

auch stressbedingter Müdigkeit<br />

entgegenwirken: So haben Wissenschaftler<br />

in einer placebokontrollierten<br />

Doppelblindstudie nachgewiesen, dass<br />

eine Nahrungsergänzung mit Astaxanthin<br />

sowohl gegen physische als auch<br />

psychische Erschöpfung hilft (7). Über<br />

acht Wochen hinweg erhielten Probanden<br />

täglich 12 mg Astaxanthin oder<br />

ein Placebo. Mental wurden die Studienteilnehmer<br />

durch eine Reihe von<br />

Rechenaufgaben gefordert, die sie in<br />

einer bestimmten Zeit lösen mussten.<br />

Die körperliche Anstrengung wurde<br />

mit einem Ergometer simuliert. Vor und<br />

nach diesen Stresstests erfragten die<br />

Forscher jeweils den subjektiven Grad<br />

der Erschöpfung anhand einer visuellen<br />

Analogskala. Das Ergebnis: Astaxanthin<br />

verringerte die Symptome der<br />

physischen und psychischen Erschöpfung<br />

im Vergleich zur Placebo-Gruppe<br />

signifikant. Unter anderem verbesserten<br />

sich die Konzentrationsfähigkeit sowie<br />

die Motivation und die Stimmung der<br />

Probanden. Bei den Rechenaufgaben<br />

unterliefen der Placebo-Gruppe in der<br />

zweiten Hälfte des Tests mehr Fehler,<br />

während die Astaxanthin-Gruppe fast<br />

genauso gut abschnitt wie in der ersten<br />

Hälfte.<br />

Weitere Studien haben bestätigt, dass<br />

Astaxanthin das Erschöpfungsgefühl<br />

nach körperlicher und geistiger Belastung<br />

verringern, mentale Ermüdung reduzieren<br />

und die Konzentration fördern kann<br />

(8). Laut einer Untersuchung aus Japan<br />

geht die Supplementation zudem mit<br />

einer signifikant verbesserten Erholung<br />

nach mentaler Erschöpfung einher (9).<br />

Mentale Fitness<br />

Darüber hinaus kann Astaxanthin die<br />

Blut-Hirn-Schranke überwinden – eine<br />

wichtige Eigenschaft angesichts der großen<br />

Mitochondrienzahl und des hohen<br />

Energieverbrauchs im Gehirn. Bis zu<br />

70% der im Körper produzierten Energie<br />

werden hier benötigt (10). Dies erklärt<br />

auch die starke Korrelation zwischen<br />

mitochondrialer Dysfunktion und Neurodegeneration.<br />

Viele Krankheiten wie<br />

Alzheimer stehen mit Mitochondrien-<br />

Defekten in Verbindung, die die ATP-<br />

Produktion beeinträchtigen. Mehrere<br />

klinische Studien zeigen, dass natürliches<br />

Astaxanthin positiv auf das Gehirn<br />

wirkt: Es kann die Gedächtnisleistung<br />

und die Multitasking-Fähigkeit bei altersbedingter<br />

Vergesslichkeit verbessern<br />

(11).<br />

Ausblick<br />

© Elif Bayraktar – shutterstock.com<br />

Der Markt für natürliches Astaxanthin<br />

aus der Mikroalge Haematococcus<br />

pluvialis boomt weltweit. Ein Bericht<br />

von Research and Markets vom vergangenen<br />

Jahr hat prognostiziert, dass er<br />

60


Pflanzenextrakte<br />

bis 2024 jährlich um rund 13% wachsen<br />

wird (12). Begünstigt wird diese<br />

Entwicklung durch zahlreiche vielversprechende<br />

Studienergebnisse zu<br />

Astaxanthin von kognitiver bis hin zu<br />

körperlicher Leistungsfähigkeit. In der<br />

heutigen Zeit stehen Verbrauchern eine<br />

Vielzahl von Informationen und Hilfsmitteln<br />

zur Verfügung. Laboranalysen,<br />

Apps, Wearables und andere technische<br />

Geräte bieten eine breite Palette<br />

an Möglichkeiten, mit denen man seine<br />

Leistungsfähigkeit auswerten und<br />

verbessern kann. Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Nootropika wie Astaxanthin<br />

sind dabei für Biohacker ein zentraler<br />

Baustein zur Selbstoptimierung.<br />

Quellenangaben:<br />

(1) Biohacking Market Research Report<br />

– forecast till 2023, September 2018<br />

(https://www.marketresearchfuture.com/<br />

reports/biohacking-market-5155)<br />

(2) Nishida, Y., Yamashita, E., & Miki,<br />

W. (2007). Quenching activities of<br />

common hydrophilic and lipophilic antioxidants<br />

against singlet oxygen using<br />

chemiluminescence detection system.<br />

Carotenoid Science, 11(6), 16-20.<br />

(3) Cui H et al.: Oxidative stress,<br />

mitochondrial dysfunction, and aging. J.<br />

Signal Transduct. 2012.<br />

(4) Ashok K. Tiwari: Antioxidants: Newgeneration<br />

therapeutic base for treatment<br />

of polygenic disorders. Current<br />

Science. Vol. 86, No. 8 (25 April 2004),<br />

1092-1102.<br />

(5) Park JS et al.: Astaxanthin uptake<br />

in domestic dogs and cats. Nutr Metab<br />

(Lond). 2010; 7: 52.<br />

(6) Wolf et al.: Astaxanthin protects mitochondrial<br />

redox state and functional<br />

integrity against oxidative stress. J Nutr<br />

Biochem. 2010 May;21(5):381-9.<br />

(7) Hongo et al.: Randomized controlled<br />

trial of the anti-fatigue effects of astaxanthin<br />

on mental and physical loads<br />

simulating daily life. Journal of Clinical<br />

Therapeutics & Medicines. 2016. 32<br />

(7): 577-91.<br />

(8) Hongo et al.: Daily Fatigue-reducing<br />

Effect of Astaxanthin. Jpn Pharmacol<br />

Ther. 2017 Jan;45:61-72.<br />

(9) Imai et al.: Effects of Dietary<br />

Supplementation of Astaxanthin and Sesamin<br />

on Daily Fatigue: A Randomized,<br />

Double-Blind, Placebo-Controlled,<br />

Two-Way Crossover Study. Nutrients.<br />

2018 Feb 28;10(3). pii: E281.<br />

(10) Joseph Pizzorno: Mitochondria –<br />

Fundamental to Life and Health. Integr<br />

Med (Encinitas). 2014 Apr; 13(2): 8–15.<br />

(11) Katagiri M et al.: Effects of<br />

astaxanthin-rich Haematococcus<br />

pluvialis extract on cognitive function:<br />

a randomised, double-blind, placebocontrolled<br />

study. J Clin Biochem Nutr.<br />

2012 Sep;51(2):102-7<br />

(12) Research and Markets report: “A<br />

Global Astaxanthin Market – Sources,<br />

Technologies and Applications”, August<br />

2018, https://www.researchandmarkets.<br />

com/research/39f5zh/global?w=5<br />

Autor:<br />

Leonhard Thunn-Hohenstein, M.Sc.<br />

(Nutrition)<br />

Key Account Manager<br />

AstaReal AB<br />

leonhard.thunn-hohenstein@astareal.se<br />

www.astareal.se<br />

© YAKOBCHUK VIACHESLAV – shutterstock.com<br />

September <strong>2021</strong><br />

61


V italstoffe<br />

Jenna Michel<br />

Natürliche Pflanzen-Inhaltsstoffe für die Haut<br />

SKIN-CERA ® und Vi-Hemp Oil – innovative Technologie für die Schönheit von innen<br />

© Konstantin Aksenov – shutterstock.com<br />

Vidya hat innovative Inhaltsstoffe für<br />

den Nutricosmetics-Markt entwickelt,<br />

wie z.B. SKIN-CERA ® Konjak-Extrakt,<br />

standardisiert in Phytoceramiden – 5%<br />

Glycoceramide.<br />

Amorphophallus konjak gehört zur Familie<br />

der Aronstabgewächse, von der<br />

in Asien vor allem die Wurzelknolle<br />

seit vielen Jahren in Lebensmitteln verwendet<br />

wird. Sie ist bekannt für ihre<br />

gewichtsregulierenden Eigenschaften<br />

durch den Einfluss von Glucomannan.<br />

Dank der Textur mit reichlich Fasern,<br />

vermittelt das enthaltene Glucomannan<br />

ein Gefühl der Sättigung und reduziert<br />

so den Appetit.<br />

Vidya Herbs hat sich in seinem Werk in<br />

Japan auf Glycoceramide aus der Konjak-Pflanze<br />

konzentriert; sie bilden eine<br />

gute Alternative zu Weizenceramiden.<br />

Kosmetika und Schönheitspflege orientieren<br />

sich in ihrer Zusammensetzung an<br />

natürlichen Inhaltsstoffen und erzielen<br />

so einen maximalen Nutzen. Alternde<br />

Haut ist oft auf einen Mangel an Hydratation<br />

der Haut zurückzuführen, die<br />

leichter austrocknet (1).<br />

An dieser Stelle setzt die Familie der<br />

Feuchtigkeitsspender an: Glykol, Glycerin,<br />

Polyole. Das im Konjak-Extrakt enthaltene<br />

Glykol ermöglicht es der Haut,<br />

zusätzliche Feuchtigkeit zu speichern.<br />

Bei den Ceramiden handelt es sich um<br />

Lipidmoleküle, die den Feuchtigkeitsverlust<br />

verhindern und die Barrierefunktion<br />

der Haut wiederherstellen sollen.<br />

Glycoceramide bieten kompletten<br />

Schutz und sind ein Verbündeter für die<br />

Schönheit der Haut.<br />

Die Sphäre der Glycoceramide umfasst<br />

das Sphingolipid, ein Bestandteil der<br />

Zellmembran, das als Transportmolekül<br />

zwischen den verschiedenen Hautmembranen<br />

wirkt. Die Struktur der Ceramidkette<br />

übt dank ihrer komplexen Molekülstruktur<br />

einen direkten Einfluss auf das<br />

Lipid im Gewebe aus. Es bindet das Peptid<br />

effektiv an die Membran und sorgt<br />

so für eine länger anhaltende Wirkung.<br />

Ergebnis ist eine deutlich verbesserte<br />

Barrierefunktion im Verhältnis zu der<br />

Außenmembran, gleichzeitig aber auch<br />

eine bessere Transzytose von der anderen<br />

Membran innerhalb der Hautstruktur.<br />

Es wird allgemein angenommen, dass<br />

die Alterungsstruktur den Hydrationstransport<br />

durch die Hautmembran einschränkt<br />

(2).<br />

Konjak-Ceramide (KCer) sind von der<br />

Art her pflanzliche Ceramide, die aus<br />

verschiedenen langkettigen Basen und<br />

einer Hydroxylfettsäure bestehen (3).<br />

Die klinische Studie von Vidya Herbs<br />

hat als Ergebnis eine Verbesserung der<br />

Spann- und Strahlkraft der Haut und<br />

weniger Trockenheit und Altersflecken<br />

gezeigt. Die Studie wurde über einen<br />

Zeitraum von sechs Wochen und anschließendem<br />

zweiwöchigen Follow-up<br />

mit 2mal 50 g/Tag durchgeführt. Diese<br />

62


Pflanzenextrakte<br />

leistungsstarken Wirkstoffe, standardisiert<br />

in Phytoceramiden (Glycoceramiden),<br />

helfen dank des innovativen SKIN-<br />

CERA ® -Verfahrens, die Lipidbarriere<br />

der Haut zu schützen und zu bewahren.<br />

Eine weitere seit langem verwendete<br />

Pflanze, die Vorteile für die Schönheit<br />

und den Schutz der Haut gezeigt hat, ist<br />

Hanf. Vidya bietet das Cannabis-sativa-<br />

Bio-Öl Vi-Hemp Oil an. Hanfsamenöl,<br />

das in Frankreich in der Produktionsstätte<br />

von Vidya hergestellt wird, ist eine<br />

der neuesten Ergänzungen in unserem<br />

Portfolio. Vidya ist stolz darauf, Hanfsamenöl<br />

mit einem vollen Spektrum<br />

anbieten zu können – und mit einem<br />

hochwertigen Fettsäureprofil: gesättigte<br />

Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren<br />

und mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />

mit Omega 3 und 6. Neben dem umfangreichen<br />

Fettsäureprofil verfügt das<br />

Bio-Hanföl über einen hohen Gehalt an<br />

Tocopherolen, die Schlüsselverbindungen<br />

zur Reduzierung der Hautalterung<br />

sind<br />

Es gibt einige Hinweise darauf, dass die<br />

in Hanföl enthaltenen Moleküle und Substanzen<br />

für die Hautgesundheit von Vorteil<br />

sein können. Hanföl kann demnach<br />

helfen, entzündliche Hauterkrankungen<br />

wie atopische Dermatitis zu behandeln<br />

oder das Risiko einer externen Infektion<br />

zu verringern. Wissenschaftler haben<br />

feuchtigkeitsspendende Eigenschaften<br />

dank der ausgezeichneten Quelle für gesunde<br />

Fette, Proteine und Antioxydantien<br />

entdeckt (4). Vi-Hemp ist so eine<br />

Produkt-Reihe mit Vi-hemp Pro geworden:<br />

100% Bio-Hanfprotein. Vidya<br />

selektiert die Rohstoffe aus nachhaltigen<br />

Rohstoffquellen, bei denen wir eine<br />

100%ige Rückverfolgbarkeit garantieren<br />

können.<br />

Literatur:<br />

(1) www.cheefbotanicals<br />

(2) te Welscher YM, Chinnapen DJ,<br />

Kaoutzani L, Mrsny RJ, Lencer WI. Unsaturated<br />

glycoceramides as molecular<br />

carriers for mucosal drug delivery of<br />

GLP-1.“Journal of Controlled Release“<br />

Official Journal of the Controlled Release<br />

Society. 2014; 175: 72- 78. DOI:<br />

10.1016/j.jconrel.2013.12.013.<br />

(3) Usuki S, Yasutake Y, Tamura N,<br />

Tamura T, Tanji K, Saitoh T, Murai Y,<br />

Mikami D, Yuyama K, Monde K, Mukai<br />

K, Igarashi Y. Nrp1 is Activated by Konjac<br />

Ceramide Binding-Induced Structu-<br />

ral Rigidification of the a1a2 Domain<br />

Cells. Dezember 2020, 24; 9(2):517.<br />

doi: 10.3390/cells9020517. PMID:<br />

32102436; PMCID: PMC7072815.<br />

(4) www.medicalnewstoday.com- Jennifer<br />

Huizen- November 2020. Is hemp oil<br />

effective in treating skin conditions?<br />

Autorin:<br />

Jenna Michel<br />

Sales manager Vidya Europe<br />

Villebon sur Yvette, France<br />

© Filip Jedraszak – shutterstock.com<br />

September <strong>2021</strong><br />

63


V italstoffe<br />

Frank Hellerung<br />

Schutzschild für empfindliche Substanzen<br />

Mittels Wirbelschichttechnologie verkapselte Vitamine und Mineralstoffe sind vor äußeren<br />

Einflüssen geschützt und lassen sich optimal in Pulverprodukten weiterverarbeiten.<br />

Wirbelschichtanlage<br />

© SternMaid<br />

Manche Inhaltsstoffe für Lebensmittel,<br />

Nahrungsergänzungsmittel oder pharmazeutische<br />

Produkte sind äußerst sensibel.<br />

Um beispielsweise pulverförmige<br />

Vitamine oder Mineralstoffkomplexe<br />

vor schädigenden Umwelteinflüssen wie<br />

Oxidation, Temperatur und Feuchtigkeit<br />

bestmöglich zu schützen, können sie<br />

mit Hilfe der Wirbelschichttechnologie<br />

gezielt verkapselt werden. Je nach<br />

definierter Aufgabenstellung kann die<br />

Verkapselung die zielgerichtete Freisetzung<br />

der Stoffe steuern, ungewünschte<br />

Reaktionen verhindern und störenden<br />

Geschmack maskieren. Ziel ist es, die<br />

Inhaltsstoffe so einzuschließen, dass sie<br />

ihre Wirkung am gewünschten Ort oder<br />

zu einem definierten Zeitpunkt sofort<br />

oder verzögert freisetzen. Zum Einsatz<br />

kommen hier Verkapselungssysteme<br />

von einfachen Zuckerderivaten über<br />

Hydrokolloide bis hin zu funktionellen<br />

Polymersystemen, wie sie auch in der<br />

Pharmaindustrie bei der Herstellung von<br />

Retard-Tabletten und Kapseln zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Stabil gegen äußere<br />

Einflüsse<br />

Die Stabilität der Ingredients muss über<br />

die gesamte Haltbarkeitsdauer des Produkts<br />

gewährleistet sein. Vitamin A, D<br />

und E beispielsweise gehören zu den<br />

fettlöslichen Vitaminen. Damit sie in<br />

angereicherten Lebensmitteln möglichst<br />

lange stabil bleiben, müssen sie speziell<br />

behandelt werden: In mikroskopisch<br />

kleinen Kapseln wird das Vitamin homogen<br />

in ein Trägermaterial eingebunden<br />

und so vor Licht und Oxidation<br />

geschützt. Das Ergebnis ist ein Pulver<br />

oder Granulat, in dem der Aktivstoff<br />

von mikrometerdünnen Schichten aus<br />

Zucker- oder Stärkederivaten, Lecithin,<br />

Hydrokolloiden oder anderen Stoffen<br />

ummantelt ist. So bleibt das Vitamin<br />

während der Lagerung und des Transports<br />

der Produkte – auch in wärmere<br />

Länder – stabil.<br />

Sensorisch einwandfrei<br />

Bei anderen Bestandteilen der Zutatenliste<br />

ist es hingegen notwendig, den Geschmack<br />

zu maskieren – beispielsweise,<br />

wenn Mineralsalze unangenehm schmecken<br />

oder mit anderen Inhaltsstoffen eines<br />

Produkts reagieren können. Durch<br />

Mikroverkapselung der Mineralien kann<br />

ein metallischer oder bitterer Geschmack<br />

vermieden werden. Anwendung findet<br />

dies unter anderem in Lebensmitteln wie<br />

64


Technik<br />

Cerealien oder in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

mit zugesetzten Aminosäuren.<br />

Textur und Haltbarkeit der Produkte<br />

bleiben so erhalten, ganz ohne unerwünschten<br />

Beigeschmack.<br />

Schonende Verarbeitung<br />

Die Mikroverkapselung zählt zum Leistungsspektrum<br />

der Wirbelschichttechnologie,<br />

mit der Produktmerkmale gezielt<br />

optimiert werden können. Folgendes<br />

passiert in der Wirbelschichtanlage:<br />

Gefilterte, entfeuchtete und temperierte<br />

Luft wird durch einen speziellen Siebboden<br />

von unten in den Materialbehälter<br />

geblasen, sodass aus dem Pulvermaterial<br />

in der Anlage das sogenannte Wirbelbett<br />

entsteht. Hier werden die einzelnen<br />

Pulverpartikel mit dem jeweiligen<br />

Flüssigmedium besprüht und zugleich<br />

im Luftstrom getrocknet. Die Anordnung<br />

der Sprühdüsen entscheidet mit<br />

darüber, welcher Prozess – Mikroverkapselung,<br />

Sprühgranulation oder Agglomeration<br />

– ausgeführt und in welcher<br />

Art die Partikelstruktur beeinflusst wird.<br />

Das Zusammenspiel von Rezeptur- und<br />

Prozessparametern ist der Schlüssel<br />

zu maßgeschneiderten Eigenschaften.<br />

Im Vergleich zu anderen Verfahren wie<br />

beispielsweise der Sprühtrocknung bietet<br />

die Wirbelschichttechnologie viele<br />

Vorteile. Beispielsweise kann die Prozessluft<br />

in der Wirbelschichtanlage flexibel<br />

von 30 bis 130°C erwärmt werden.<br />

Auf diese Weise lassen sich Stoffe und<br />

Ausgangsmischungen selbst bei niedrigen<br />

Temperaturen veredeln – ein Muss<br />

für die schonende Verarbeitung sensibler<br />

Vitamine oder Enzyme. Ihre funktionellen<br />

und ernährungsphysiologischen<br />

Eigenschaften bleiben dadurch erhalten.<br />

Multifunktional für<br />

maßgeschneiderte<br />

Lösungen<br />

Der Lohnhersteller SternMaid verfügt<br />

über langjährige Erfahrung in Sachen<br />

Wirbelschichttechnologie und ist für die<br />

Veredelung pulvriger Produkte sehr gut<br />

aufgestellt. Um möglichst flexibel auf<br />

Kundenanforderungen reagieren zu können,<br />

hat das Wittenburger Unternehmen<br />

seine Wirbelschichtanlage multifunktional<br />

konzipiert. Sie kombiniert zahlreiche<br />

technische Möglichkeiten und lässt sich<br />

sowohl kontinuierlich als auch batchweise<br />

betreiben. Neben dem reinen Verkapseln<br />

ermöglicht die Technologie auch<br />

das Granulieren, Agglomerieren oder<br />

Instantisieren der Pulver. Zudem können<br />

die Technologen des Unternehmens<br />

auf einer Laboranlage im engen Dialog<br />

mit den Kunden Herstellungsprozesse<br />

erarbeiten und Test-Chargen herstellen –<br />

die Basis für reproduzierbare Ergebnisse<br />

im späteren Industriemaßstab.<br />

Lohnfertigung von A bis Z<br />

Die Anforderungen an Lohnhersteller<br />

sind in den vergangenen Jahren deutlich<br />

gestiegen. Heute sind oft Experten gefragt,<br />

die ein „Rundum-sorglos-Paket“<br />

bieten können. Vom maschinellen Verpacken<br />

über die Konfektionierung bis hin<br />

zur Lagerhaltung, Logistik und Rohstoffbeschaffung<br />

umfasst die Lohnfertigung<br />

inzwischen vielfältige Aufgaben, die<br />

über das bloße Herstellen wie Mischen,<br />

Granulieren oder Mikroverkapseln hinausgehen.<br />

Auch die Anforderungen<br />

an die Anlagen- und Sicherheitstechnik<br />

und die Dokumentationspflicht werden<br />

immer höher. Die Auslagerung der Produktion<br />

an spezialisierte Dienstleister<br />

wie SternMaid kann daher eine sinnvolle<br />

Lösung sein. Von der Entwicklung über<br />

den Rohstoffeinkauf bis zur Lagerung<br />

und Logistik übernimmt das Unternehmen<br />

auch weitere Teilbereiche der Wertschöpfungskette<br />

und bietet damit ein<br />

umfangreiches Serviceangebot für das<br />

Mischen, Veredeln und Abfüllen pulverförmiger<br />

Lebensmittel, Nahrungsergänzungen<br />

und pharmazeutischer Hilfsstoffe<br />

aus einer Hand.<br />

Wirbelschicht-Pilotanlage<br />

© SternMaid<br />

Autor:<br />

Frank Hellerung, Business Development<br />

SternMaid GmbH & Co.KG<br />

www.sternmaid.de<br />

September <strong>2021</strong><br />

65


Werden Sie jetzt Mitglied im Netzwerk für<br />

Gesundheitsförderung und Diätetik!<br />

• Gesundheitsförderung fördern<br />

• Aktiv einmischen und mitmachen<br />

• Immer aktuell und umfassend informiert<br />

Das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e. V. macht<br />

sich seit 12 Jahren eine effektivere Prävention stark. Die Fachgesellschaft fordert<br />

und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen in der Gesundheitsförderung.<br />

Neumitglieder erhalten als Begrüßungsgeschenk zwei wertvolle Fachbücher:<br />

• Berufs- und Beratungspraxis für Diätassistenten und Ernährungswissenschaftler,<br />

Mainz Verlag<br />

• BASICS Ernährungsmedizin, Urban & Fischer Verlag/Elsevier Verlag<br />

Engagieren Sie sich für die Gesundheitsförderung sowie Diätetik und werden Sie jetzt<br />

Mitglied im Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e. V.<br />

Der Jahresbeitrag liegt bei 50,- Euro und schließt die kostenlose Belieferung mit fünf<br />

Fachzeitschriften (<strong>Vitalstoffe</strong>, Die Naturheilkunde, Bodymedia, Diabetes Forum und<br />

Diabetes, Herz und Stoffwechsel) ein. Zudem sind die Mitglieder kostenlos Mitglieder<br />

der renommierten Zentraleuropäischen Diabetes Gesellschaft (CEDA).<br />

Deutsches Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e. V.<br />

c/o: PhDr. Sven-David Müller M. Sc., 1. Vorsitzender<br />

Fasanenstr.8, 38102 Braunschweig<br />

www.dkgd.de / Online-Beitritt unter http://www.dkgd.de/onlinebeitritt.html<br />

Impressum<br />

<strong>Vitalstoffe</strong><br />

Das Magazin für Mikronährstoffe<br />

und deren Wirkungen<br />

ISSN 2192-2632<br />

Verlag<br />

BK nutri network<br />

Altenfurter Str. 61<br />

90475 Nürnberg, Germany<br />

+49 (0)162 2 84 08 63<br />

bk@nutri-network.com<br />

www.nutri-network.com<br />

Verlagsleitung und Herausgeber<br />

Benno Keller<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich, April, Juni, September, November<br />

Bezugspreis<br />

Einzelheft 12,- Euro<br />

Jahresabonnement<br />

Inland 40.- Euro (inkl. Porto und MWSt)<br />

Ausland 48.- Euro (inkl. Porto)<br />

Bankverbindung<br />

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Konto-Nr. 053 315 0900<br />

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BIC COBADEFF760<br />

bestellt werden. Artikel, die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte können nicht<br />

zurückgeschickt werden. Wird ein Manuskript von<br />

der Redaktion angenommen, gehen Verlagsrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur Veröffentlichung und<br />

Verbreitung auf den Verlag über. Die Redaktion<br />

übernimmt bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

Redaktion, Redaktionsbeirat<br />

Druck<br />

Dr. Stefan Siebrecht<br />

Herrmann Druck<br />

PhDr. Sven-David Müller, MSc.<br />

Bogenstraße 15<br />

Layout<br />

90513 Zirndorf<br />

Sabine Krauss<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen unterliegen dem<br />

Copy Editing<br />

Urheberrecht. Eine Verwendung ohne Zustimmung<br />

Carola Weise<br />

des Verlages ist nicht zulässig. Dies gilt für jede<br />

Mediaberatung<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Benno Keller<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne auf Anfrage<br />

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