SIEBEN: November 2021
Alles dreht sich und bewegt sich, Goldener Herbst in der Region.
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12 Stadt im Wandel – Burgfreiheit
Was war, was ist,
was wird vielleicht sein?
In einer Serie stellt Ihnen die SIEBEN:REGIONAL Alfelds Innenstadtstraßen
vor. Wir danken Matthias Quintel und Thorsten Schütz, dass
sie uns ihre Fotoschätze der Seite alt-alfeld zur Verfügung stellen
und den Stadtführern des Vereins für Heimatkunde für Hinweise auf
Besonderheiten, die einige Gebäude und Plätze zu bieten haben.
Gehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit offenen Augen, die auch
mal nach oben oder ganz nach unten gerichtet sein dürfen, durch die
Innenstadt und wenn Sie mehr wissen wollen: Stadtführung über das
Bürgeramt Alfeld buchen oder auf www.alt-alfeld.de stöbern.
Folge 10: Burgfreiheit und
rund um den Sappi-Kreisel
Ein unverwechselbares Stadtentree mit viel Geschichte und Geschichten:
die Burgfreiheit.
Die Burgfreiheit beschreibt den Platz zwischen ehemaliger Burg und Leintor und
ist eine wichtige Verkehrsader, die früher direkt in die Stadt und heute mit dem
Perkwall, Südwall, dem Walter-Gropius-Ring und der Leinstraße mehrere Möglichkeiten
bietet, die Innenstadt zu erreichen oder sie zu umfahren. Der Bereich
bietet etwa 900 Menschen einen Arbeitsplatz, zieht werktäglich zahlreiche Kunden
und Patienten an, präsentiert sich mit Bauten im Gründerzeitstil, gepaart mit
Fachwerkhäusern und den sichtbaren Türmen von St. Nicolai einladend. Auch von
Beständigkeit kann man durchaus sprechen. Papier wird hier seit drei Jahrhunderten
hergestellt, Kreditinstitute haben ebenfalls Tradition, Raumausstattung
seit Mitte der 1980er Jahre, Zahnmedizin seit fast 25 Jahren und Fitness seit fast
15 Jahren bringen Kontinuität an den Eingang zur Stadt. Steuerberater und Personaldienstleister
sind hier ebenfalls zu finden. Mit dem Abriss des Dresdner Bank-
Gebäudes im Jahr 2003, dem zweistreifigen Ausbau des Perkwalls und dem Bau
des Kreisels hat sich vor allem die Verkehrssituation verbessert.
Mit der von Sappi anlässlich des 300-jährigen Jubiläums im Jahr 2006 gestifteten
Skulptur, die symbolisch mit Kollergang, Wasser und drei „Papierblättern“ auf
die Papierherstellung hinweist, ist das Entree unverwechselbar und ein ansprechendes
„Tor“ in die Stadt. „Im Rahmen dieser Umgestaltung sind wir Sappi sehr
dankbar, dass die historische Brücke über den Mühlengraben zugänglich ist. Ich
bin schon der Meinung, dass der Bereich um den Kreisel durchaus attraktiv ist“, so
Erster Stadtrat und Baudezernent Mario Stellmacher. „Dazu trägt auch das Rosen-
Team um Dr. Christian Möller bei, das sich seit vielen Jahren ehrenamtlich unter
anderem neben der Pflege der Rosenbeete am Bahnhof auch um das Beet vor
dem Parkplatz neben dem Sappi-Gebäude kümmert.
Auch Anfang der 1980er Jahre gab es Veränderungen. Im Rahmen des Baus des
Walter-Gropius-Rings wurde das von Heinrich Rinne 1896 erbaute Haus Guden
(heute Stenzel) abgerissen. Dazu und zur von ihr gewünschten Stadtentwicklung
schrieb die Urenkelin des Erbauers, Dr. med. Georga Guden, unter anderem
Folgendes:
„Es wäre für die sich nach dem Wegzug der Pädagogischen Hochschule und
Kreisauflösung offenbar rückwärts entwickelnde Stadt Alfeld eine Verbesserung
gewesen, wenn ….. die Innenstadt in eine Fußgängerzone umfunktioniert
würde. Dort könnte man in aller Ruhe Schaufensterbummel unternehmen
oder in einem Straßencafé eine Tasse Kaffee trinken und mit alten
Alfeldern plaudern. So würde der Stadt Alfeld wieder eine lebenswerte und liebenswerte
Gemütlichkeit gegeben, was für alle Bürger eine echte Bereicherung….
bedeuten würden.“
Der gesamte Text ist am 9. Mai 1981 in der Alfelder Zeitung erschienen und auf der
Internetseite www.alt-alfeld.de unter der Rubrik „Bahnhofstraße“ nachzulesen.
Datiert 1917: Die ehemalige Reichsbank. Später wurde an gleicher Stelle das Gebäude der vielen
Alfeldern noch bekannten Dresdner Bank (zuvor Landeszenralbank) errichtet. 1934 wurden im
Einwohnerverzeichnis Reichsbankoberinspektor Theod. Braun und Kassendiener Louis Heidelberg
unter der Adresse Burgfreiheit 1 geführt.