02.11.2021 Aufrufe

SIEBEN: November 2021

Alles dreht sich und bewegt sich, Goldener Herbst in der Region.

Alles dreht sich und bewegt sich, Goldener Herbst in der Region.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30

UNESCO-Weltkulturerbe Fagus-Werk

UNESCO-Welterbestätten

setzen auf Nachhaltigkeit

Die deutsche Welterbefamilie war vom 12. bis 14.

Oktober 2021 zu Gast beim UNESCO-Welterbe

im Harz. Unter dem Motto „Welterbe nachhaltig

gestalten“ setzten sich die Vertreterinnen und Vertreter

der UNESCO-Welterbestätten in Vorträgen,

Workshops und bei Führungen mit dem höchst

aktuellen Thema der Nachhaltigkeit auseinander.

Welterbestätten der Industriekultur

fordern Unterstützung vom Bund

Im Rahmen des internationalen Kongresses „Industrielles Welterbe. Chance und Verantwortung“,

der am 14. und 15. Oktober auf der UNESCO-Welterbestätte Industriekomplex Zeche Zollverein in

Essen stattfand, unterzeichneten die sieben Welterbestätten der Industriekultur in Deutschland

eine Verlautbarung. Diese Welterbestätten stehen in besondere Weise für die identitätsstiftenden

Orte des industriellen Zeitalters. Sie verkörpern stellvertretend die Kraft der Transformation, indem

sie gesellschaftlichen Fragestellungen Raum geben, die Arbeiten und Leben umfassen.

In der Verlautbarung unterstreichen die Welterbestätten der Industriekultur in Deutschland die

Bedeutung des industriekulturellen Erbes für die gegenwärtige Auseinandersetzung, insbesondere

mit Fragen der Zukunft: „Die sieben industriellen UNESCO-Welterbestätten sind identitätsstiftende

Orte der Vergangenheit für die Gegenwart und haben sich zugleich zu „Laboren der

Zukunft“ entwickelt. […] Sie stellen sich den zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen:

Digitalisierung, Globalisierung, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Migration. Sie bieten Raum,

Antworten auf die Fragen unserer Zeit und unserer Zukunft zu finden.“

Zugleich fordern die Welterbestätten den Bund

auf, die Welterbestätten der Industriekultur bei

der Gründung einer Dachorganisation zu unterstützen

und diese finanziell dauerhaft auszustatten.

Ziel der Dachorganisation ist es, als einheitlicher

Ansprechpartner für den Bund a) zusammen

mit diesem die Aufgaben industriekultureller

Orte zu definieren und Maßgaben für die Mittelverteilung

innerhalb ganz Deutschlands auszuarbeiten,

b) ein gemeinsames Kultur- und Tourismusmarketing

zu befördern und c) eine Wissensplattform

für die Förderung und den Erhalt

von Industriekultur zu schaffen, die einen nationalen

und internationalen Austausch sachorientiert

und zielgerichtet ermöglicht.

Dass bereits im Sommer ein Antrag von CDU/CSU

und SPD im Bundestag auf eine jährliche Förderung

von Industriekultur in Höhe von 50 Millionen

Euro eingereicht wurde, zeigt deutlich, dass

die gesellschaftliche Relevanz von Industriekultur

auch im politischen Bewusstsein bereits verankert

ist.

Zu den Welterbestätten der Industriekultur in

Deutschland zählen das „Weltkulturerbe Völklinger

Hütte“, das „Augsburger Wassermanagement-

System“, der „Industriekomplex Zeche Zollverein

in Essen“, das „Fagus-Werk in Alfeld“, das „Bergwerk

Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer

Wasserwirtschaft“, die „Speicherstadt und

Kontorhausviertel mit Chilehaus“ in Hamburg und

die „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“.

Die UNESCO-Welterbestätten sind über ganz

Deutschland verteilt. Sie stehen als Ankerpunkt

für die vielfältige industriekulturelle Geschichte

Deutschlands und sind zugleich als Orte der Auseinandersetzung

mit gegenwärtigen und künftigen

Fragestellungen „Labore der Zukunft“.

Genießerabend „Historischer Käse“

Erleben Sie einen genussvollen „Wein und Käse“-

Abend am 7. November 2021 um 17.00 Uhr im

besonderen Ambiente des UNESCO-Welterbes.

Ausgewählte Käsesorten und dazu abgestimmte

Weine laden ein, vielfältige Geschmacksvarianten

zu erleben. Cordula Fichter, Geschäftsführerin

von „das milchschaf“ informiert über die Herstellung

und Lagerung von biologisch produziertem

Käse und Wein, und wie sie diese lecker

kombinieren können. Das Besondere: Der Abend

im Fagus-Werk steht unter dem Thema „Historischer

Käse“. Die Veranstaltung beginnt mit einer

kurzen Führung durch das UNESCO-Welterbe

Fagus-Werk. Der Ticketpreis für die Veranstaltung

beträgt 52 €/Person.

Anmeldungen sind über den Veranstalter „das milchschaf“

per E-Mail an info@dasmilchschaf.de möglich.

Weitere Informationen unter www.fagus-werk.com.

Sie kamen aus ganz Deutschland nach Goslar.

Neben dem Fagus-Werk reisten die weiteren Teilnehmerinnen

und Teilnehmer der Jahrestagung

der deutschen Welterbestätten u.a. aus den Tälern

der Eiszeithöhlen in Baden-Württemberg und dem

wikingerzeitlichen Haitabu in Schleswig-Holstein

an. Sie vertraten römische Baudenkmäler wie die

Porta Nigra in Trier, mittelalterliche Stadtensembles

wie Quedlinburg, Bauwerke des 18. Jahrhunderts

wie Schloss Brühl und weitere Stätten der Industriegeschichte

wie die Montanregion Erzgebirge.

Nach einem stimmungsvollen Auftakt kamen die

Gäste am Morgen des 13. Oktober in der Schlosserei

des Besucherbergwerks Rammelsberg zusammen.

Im Mittelpunkt stand an diesem Tag das Thema

„Welterbe nachhaltig gestalten“. Während

andere Institutionen sich erst allmählich und angesichts

von Umweltkatastrophen auf Nachhaltigkeit

besinnen, haben sich die Welterbestätten dieser

von Anfang an verschrieben, denn der sorgsame

und bewahrende Umgang mit dem Kulturerbe

ist Kernbestandteil ihres Auftrags. Doch nicht nur

das, so Gerhard Lenz, Geschäftsführer des Weltkulturerbes

Rammelsberg und Direktor der Stiftung

Welterbe im Harz: „Nachhaltigkeit ist ohne Bildung

– oder besser – ohne Bildungschance undenkbar,

weil zu ihrer Umsetzung Bewusstheit und Bewusstseinswandel

unabdingbar sind. Deshalb müssen

wir unseren Auftrag erfüllen und eine hochwertige,

inklusive und chancengerechte Bildung gewährleisten,

die wiederum Nachhaltigkeit garantiert.“

Folgerichtig standen Fragen rund um die Gestaltung

einer nachhaltigen Entwicklung, die Bereithaltung

entsprechender touristischer Angebote

und die Zielsetzungen für eine nachhaltige Zukunft

im Mittelpunkt. In seiner Key-Note analysierte Max

Schön, Vorsitzender des Vorstands der Possehl-Stiftung

Lübeck, nicht nur die aktuelle Situation, sondern

zeigte auch sieben Thesen zum nachhaltigen

Wachstum auf. In den anschließenden Kurzvorträgen

wurden die Themen nachhaltiges Reisen, Erstellung

von Podcasts und die Kulturrouten des Europarates

beleuchtet.

Am Ende des Vormittags stellten sich die neuen Mitglieder

vor. Auch der Gastgeber der nächsten Jahrestagung,

die Welterberegion Wartburg Hainich,

präsentierte sich. Sie lädt vom 17. bis 19. Mai 2022

nach Thüringen und in die Welt der alten europäischen

Buchenwälder ein.

Organisation

der Vereinten Nationen

für Bildung, Wissenschaft

und Kultur

Fagus-Werk in Alfeld

Welterbe seit 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!