Pirouette No. 09/2021 November

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Skate America
Grand Prix
Triumph für Montreals Eistanzschule
Die Eistanzkonkurrenz hatte wieder einmal ein
hohes Niveau, es gab keinen einzigen groben
Fehler oder Sturz. Die besten vier Paare und das
Duo auf Rang sechs kommen aus der Montrealer
Tanzschule. Die Technische Jury mit dem
Controller Shawn Rettstatt (USA) und dem
Technischen Spezialisten György Elek (Ungarn),
beides Mitglieder des ISU-Tanzkomitees, war
sehr streng bei den Levels der Schrittfolgen. Im
Rhythmustanz erhielt niemand für die überwiegend
parallele Schrittfolge Level 3 oder 4, in der
Kür gab für die Hauptschrittfolge erneut keinen
Level 4 und nur einmal (Chock & Bates) Level 3.
Madison Hubbell & Zachary Donohue gewannen
zum vierten Mal hintereinander Skate America,
diesmal ganz knapp. Für den Rhythmustanz
wählten sie zwei Hip Hops und einen Blues, alles
von Janet Jackson. Die Qualität ihrer Elemente
war ausgezeichnet, die Interpretation
ebenfalls. Sie freuten sich wie viele andere,
endlich wieder die Reaktionen eines Publikums
hören zu können. Die Kür zu „Drowning“ der
französischen Sängerin Anne Sila gelang ebenfalls
erstklassig und selbstbewusst. Hubbell sagte
später: „Heute morgen hat irgendetwas geklickt,
ich fühlte mich beim Training großartig
und konnte dieses Gefühl für mich und meinen
Partner bis zum Ende der Kür konservieren.“
Rhythmustanz niedrigere Levels. Zur gelungenen
Kür sagten sie, dass sie gerne in die Rolle
von Außerirdischer und Astronaut geschlüpft seien.
Laurence Fournier Beaudry & Nikolaj Sörensen
liefen ebenfalls rasant und fehlerfrei zu Blues
und Funk von George Michael und zu einem wilden
Musikmix in der Kür. „Wir sind die Kür in der
letzten Saison nur einmal gelaufen, daher haben
wir sie beibehalten. Sie drückt unser Zusammenkommen
und unsere Wurzeln aus.“ Olivia Smart
& Adrian Diaz tanzen im Rhythmustanz zu
„Proud Mary“ von Tina Turner und in der Kür zur
Filmmusik „Die Maske des Zorro“, alles sehr überzeugend.
Annabelle Morozov & Andrei Bagin aus
Russland interpretierten die klassisch-schmeichelnde
Version der Scheherezade von Nicolai
Rimsky-Korsakov, auch sie sehenswert.
Misato Komatsubara & Tim Koleto, seit knapp
einem Jahr beide mit japanischer Staatsbürgerschaft,
liefen in der Kür zur Filmmusik „Memoiren
einer Geisha“ und wollten damit ihre unterschiedliche
Herkunft interpretieren. Carolane
Soucisse & Shane Firus aus der Schule von Carol
Lane interpretierten in der Kür zwei Chansons
von Charles Aznavour. Ihre Ausdruckskraft
ist ein bisschen schwächer als die der Top-Paare,
aber die Elemente glückten. Das gilt auch für
Madison Chock
und Evan Bate
Ihre Landsleute und Montrealer Trainingskameraden
Madison Chock & Evan Bates liefen in beiden
Programmen noch etwas flüssiger als bei der
Finlandia Trophy (siehe Seite 10), hatten aber im
Eistanz | GP Skate America
RT Kür Pkt
1 Madison Hubbell / Zachary Donohue
Ver. Staaten 1 1 209.54
2 Madison Chock / Evan Bates
Ver. Staaten 2 2 208.23
3 Laurence Fournier Beaudry / Nikolaj Sörensen
Kanada 3 4 190.13
4 Olivia Smart / Adrian Diaz
Spanien 4 3 189.69
5 Annabelle Morozov / Andrei Bagin
Russland 5 5 175.32
6 Misato Komatsubara / Tim Koleto
Japan 7 6 164.32
7 Carolane Soucisse / Shane Firus
Kanada 8 7 162.02
8 Natalia Kaliszek / Maksym Spodyriev
Polen 6 9 160.32
9 Molly Cesanek / Yehor Yehorov
Ver. Staaten 9 8 156.97
Madison Hubbell und Zachary Donohue
Fotos: Robin Ritoss