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Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 015

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkt Ausgabe 015: Digitales Typenschild und Innovative Zerspanungswerkzeuge

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award

Schwerpunkt Ausgabe 015: Digitales Typenschild und Innovative Zerspanungswerkzeuge

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ARBEITEN<br />

#010<br />

UPTOWNBASEL ALS<br />

HOTSPOT DES 3D-DRUCKS<br />

FÜR DIE MEDIZINAL<strong>TECHNIK</strong><br />

Noch steht der 3D-Druck vor vielen Herausforderungen – insbesondere für die hochregulierte<br />

Medizinaltechnik. Um die grossen Visionen wahrwerden zu lassen, braucht es Standorte,<br />

die sich firmenübergreifend den Themen annehmen. Nun soll mit dem Wissenszentrum für<br />

3D-Medizinaltechnologie ein solcher Ort in Arlesheim geschaffen werden.<br />

Von Eugen Albisser<br />

Der 3D-Druck ist definitiv angekommen. Seit der<br />

Entwicklung von 3D-Druckverfahren in den<br />

80er-Jahren, hat sich diese Technologie rasant<br />

weiterentwickelt <strong>und</strong> ist heute nahezu in allen<br />

Branchen anzutreffen: in der Automobil-, Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrie,<br />

im Maschinenbau, Produktdesign, in der Verpackungsindustrie<br />

<strong>und</strong> schliesslich auch in der Medizin<strong>und</strong><br />

Dentaltechnik. Basel als Hotspot der Schweizer<br />

Medtech- <strong>und</strong> Pharmabranche hat das riesige Potenzial<br />

schon lange erkannt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind zahlreiche,<br />

spezialisierte Unternehmen in der Region angesiedelt.<br />

Genau dieses Potenzial erkannte auch uptownBasel <strong>und</strong><br />

wird in ihrer Arealentwicklung im Schorenareal in Arlesheim<br />

(BL) ein Wissenszentrum für 3D-Medizinaltechnologie<br />

aufbauen.<br />

Zur Rubrik<br />

Die fortlaufende Rubrik «Kollaboratives Arbeiten» entsteht<br />

in Zusammenarbeit mit uptownBasel <strong>und</strong> wird von ihr fi nanziell<br />

unterstützt. Die Rubrik beschreibt die Möglichkeiten, welche<br />

sich Industriefi rmen bieten im Zeitalter der Digitalisierung:<br />

vom kollaborativen Arbeiten bis zur vollkommen vernetzten<br />

Produktion, wie sie in Arlesheim im «Kompetenzzentrum<br />

Industrie 4.0» derzeit aufgebaut wird.<br />

Medizinaltechnik <strong>und</strong> 3D-Druck, das passt<br />

Dabei muss man attestieren: Medizinaltechnik <strong>und</strong> 3D-<br />

Druck, das passt. Denn unter allen Branchen dürfte sie jene<br />

sein, welche am meisten Nutzen aus den Vorteilen haben<br />

könnte, die nicht einfach nur ein Nice-to-have sind, sondern<br />

die Lebensqualität der Menschen deutlich verbessert oder<br />

sogar verlängert. Denn viele Medtech-Produkte sind Einzelanfertigungen,<br />

die mittels 3D-Druck schnell <strong>und</strong> einfach<br />

erstellt werden können. Ausserdem ist das Design derart<br />

flexibel, dass man keine Kompromisse eingehen muss.<br />

Und schlussendlich ist die Entwicklungs- <strong>und</strong> Produktionszeit<br />

sehr kurz – <strong>und</strong> das kann im besten Fall sogar Leben<br />

retten. Diese offensichtlichen Vorteile schlagen sich auch<br />

in den Wachstumszahlen nieder. Der Additive-Manufacturing-Markt<br />

macht heute r<strong>und</strong> 12 Milliarden Dollar Umsatz,<br />

davon bereits 1,3 Milliarden Dollar mit Medizintechnik<br />

<strong>und</strong> das Wachstum wird auf jährlich 20 Prozent geschätzt –,<br />

wobei der gesamte Medizintechnik-Markt etwa 54 Milliarden<br />

Dollar jährlich umsetzt.<br />

Schwer reguliert, aber mit enormem Potenzial<br />

Diese Zahlen zeigen: Das Potenzial ist enorm. Doch die<br />

Medtech-Branche gehört zu den am schwersten regulierten.<br />

Das macht es neuen Verfahren <strong>und</strong> Prozessen noch schwieriger,<br />

die bereits existierenden abzulösen. Zu den weiteren<br />

Herausforderungen in der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

gehören auch die Suche nach neuen Materialien <strong>und</strong> verbesserte<br />

Prozesse, um beispielsweise auch die Nachbearbeitungen<br />

zu reduzieren. Ein anderes grosses Forschungsgebiet,<br />

mit dem der 3D-Druck beste Chancen hat, den Markt<br />

weiter zu erobern, ist der Einsatz am Point-of-Care. Oder<br />

anders gesagt: Dass man die Produktion näher zum User<br />

bringt, in diesem Fall zum Beispiel zu den Ärzten ins Spital.<br />

Der Vorteil kann am Beispiel eines Auto-Unfalls aufgezeigt<br />

werden: Das Krankenauto bringt den Patienten in Spital, er<br />

wird dort unter den CT-Scanner gelegt, ein Algorithmus analysiert<br />

die Daten <strong>und</strong> arbeitet einen Therapieplan aus, hilft<br />

dem Designer gleich bei der Erstellung des Implantats <strong>und</strong><br />

auch der benötigten Instrumente für die Operation. Dies alles<br />

wird vor Ort ausgedruckt <strong>und</strong> kurze Zeit später liegen<br />

Implantate <strong>und</strong> Instrumente im Operationssaal bereit.<br />

An der grossen Vision mitarbeiten<br />

Das ist natürlich eine Vision. Aber genau deshalb braucht es<br />

Wissenszentren wie jenes in Arlesheim, um die 3D-Medizinaltechnologien<br />

näher an solche Visionen zu bringen. Der<br />

Standort, der Zugang zu einem enormen Talentpool <strong>und</strong> die<br />

projektieren Gebäude bieten die besten Voraussetzungen,<br />

solche Visionen zu erarbeiten. Denn ein grosser Mehrwert<br />

entsteht, wenn Know-how gebündelt <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />

wird, Chancen von firmenübergreifender Zusammenarbeit<br />

erkannt <strong>und</strong> genutzt werden. Und das wird in Arlesheim der<br />

Fall sein.<br />

uptownBasel | www.uptownbasel.ch<br />

Bemerkung zum Artikel: Einige Informationen <strong>und</strong> Zukunftsvisionen<br />

aus dem Artikel stammen aus Vorträgen, die auf der AM Expo <strong>und</strong><br />

Swiss Medtech Expo in Luzern abgehalten wurden.<br />

Die additiven Verfahren, für die Einzel anfertigungen<br />

<strong>und</strong> komplexe Strukturen keine Probleme sind,<br />

eigenen sich besonders, um in der Medizintechnik<br />

eingesetzt zu werden. Symbolbild: iStockphoto<br />

Innovations-Campus<br />

uptownBasel<br />

In Arlesheim entsteht ein campusartig konzipiertes Gelände,<br />

in dem Firmen die Zukunft des industriellen Arbeitens<br />

realisieren können. uptownBasel konzentriert sich auf aktuelle<br />

Themen wie Elektromobilität, Batterietechnologie, Digital<br />

Health, personalisierte Medizin, Additive Manufacturing,<br />

Datacenter <strong>und</strong> Data Analytics. Die Gesamtheit der positiven<br />

Eigenschaften des Standorts Arlesheim soll Unternehmen<br />

mit hohen Qualitätsstandards in Bezug auf Corporate<br />

Responsibility <strong>und</strong> technologie-orientierte Unter nehmen mit<br />

wissensintensiver Produktion sowie Dienstleitungs unternehmen<br />

mit hohem Fach kräfteanteil anziehen.<br />

Wer steckt hinter uptownBasel<br />

Der kollaborative Campus der Zukunft ist eine Arealentwicklung<br />

von Hans-Jörg Fankhauser. Für das grosse fi nanzielle<br />

Engagement steht die Familie von Dr. Thomas Staehelin <strong>und</strong><br />

seiner Frau Monique, die selbst in Arlesheim aufgewachsen ist.<br />

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