Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 015
Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkt Ausgabe 015: Digitales Typenschild und Innovative Zerspanungswerkzeuge
Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.
«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award
Schwerpunkt Ausgabe 015: Digitales Typenschild und Innovative Zerspanungswerkzeuge
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INNOVATIVE ZERSPANUNGSWERKZEUGE<br />
Alberto Gotti<br />
Leiter Entwicklungsabteilung,<br />
Mikron Tool<br />
Jacek Kruszynski<br />
CTO, Mapal Dr. Kress KG<br />
HOCHLEISTUNGS-<br />
ENTWICKLUNG<br />
FÜR ZERSPANUNGS-<br />
WERKZEUGE<br />
Wer Zerspanungswerkzeuge entwickelt, muss höhere Produktivität, reduzierte Kosten<br />
<strong>und</strong> hohe Verfügbarkeit immer im Auge behalten. Doch unzählige andere Trends<br />
beeinflussen ebenfalls die Entwicklung neuer Werkzeuge. Vier Hersteller verraten deren Fokus.<br />
Von Eugen Albisser<br />
Dirk Kammermeier<br />
CTO, Fraisa<br />
Matthias Luik<br />
F&E-Leiter, Paul Horn<br />
Wer die ungeheure Auswahl<br />
an innovativen Zerspanungswerkzeugen<br />
auf dem Markt kennt,<br />
der weiss: Die Werkzeughersteller verfolgen<br />
nicht einen einzigen Trend, sondern<br />
dutzende, wenn nicht sogar h<strong>und</strong>erte.<br />
Zwar gibt es seit jeher ein paar<br />
unschlagbare Argumente in der Entwicklung<br />
neuer Tools <strong>und</strong> die heissen:<br />
höhere Produktivität, reduzierte Kosten<br />
<strong>und</strong> hohe Verfügbarkeit. An diesen<br />
immerwährenden Trends kommt zwar<br />
kein Hersteller vorbei – aber danach ist<br />
die Ausrichtung weit offen.<br />
Ein Werkzeug für viele Operationen<br />
Im solothurnischen Bellach bei der<br />
Firma Fraisa haben sich die Entwickler<br />
zum Beispiel vorgenommen, das<br />
stärker werdende Bedürfnis nach Agilität<br />
<strong>und</strong> Flexibilität in der Produktion<br />
mit entsprechenden Werkzeugen abzudecken.<br />
Multifunktionalität steht<br />
hier also im Fokus. «Wir entwickeln<br />
konsequent unsere MFC (Multi Functional<br />
Cutting) Technologie weiter»,<br />
sagt CTO Dirk Kammermeier. «Diese<br />
Hochleistungswerkzeuge erhöhen die<br />
Produktivität signifikant, da weniger<br />
Werkzeuge gewechselt werden müssen<br />
<strong>und</strong> sie reduzieren die Werkzeugwie<br />
auch Logistikkosten», sagt Kammermeier.<br />
Neben der MFC-Technologie<br />
designt Fraisa ihre Werkzeuge auch<br />
so, dass diese für HDC-Prozesse – also<br />
High Dynamic Cutting – eingesetzt<br />
werden können. Bei den HDC-Prozessen<br />
ist die gesamte Werkzeugschneide<br />
im Eingriff, wodurch sich das Belastungskollektiv<br />
aus Abrasion, Adhäsion<br />
<strong>und</strong> Temperatur auf einen grossen<br />
Schneidenbereich verteilt <strong>und</strong> somit<br />
zu einem deutlich geringeren Werkzeugverschleiss<br />
führt. «MFC-Technologie<br />
<strong>und</strong> HDC-Prozesse sind keine<br />
konkurrierenden Trends, sondern ergänzen<br />
sich. Durch die HDC-Prozesse<br />
kann der Einsatzbereich von MFC-<br />
Werkzeugen insbesondere bei langen<br />
Werkzeugen noch erweitert werden»,<br />
erklärt CTO Kammermeier.<br />
Warum gerade diese beiden Trends<br />
aufgenommen wurden in die Entwicklung,<br />
erklärt Kammermeier mit<br />
den sinkenden Losgrössen bei den<br />
K<strong>und</strong>en: «Das verlangt Agilität <strong>und</strong><br />
Flexibilität bei gleichzeitiger Verkürzung<br />
der Durchlaufzeiten. Beide<br />
Prozesse zusammen ermöglichen den<br />
K<strong>und</strong>en auch die Maschinen länger<br />
autonom laufen zu lassen, was insbesondere<br />
in Hochlohnländern wie<br />
der Schweiz einen enormen Wettbewerbsvorteil<br />
darstellt.»<br />
Verrückte Tools für Medizintechnik<br />
Im Tessin bei der Firma Mikron Tool<br />
hat der demografische Wandel einen<br />
Trend in den Fokus gebracht, der<br />
die Entwicklungsarbeit erheblich beeinflusst:<br />
Es ist die rasch wachsende<br />
Health-Care-Branche. Dr. Alberto Gotti,<br />
Leiter der Entwicklungsabteilung, verweist<br />
auf das jährliche Wachstum von<br />
r<strong>und</strong> sieben Prozent: «Diese Marktentwicklung<br />
ist für Mikron Tool als Hersteller<br />
von VHM-Präzisionswerkzeu-<br />
50 #<strong>015</strong> #<strong>015</strong> 51<br />
Innovative Werkzeuge von Mikron Tool:<br />
Prädestiniert für die Bearbeitung schwer<br />
zerspanbare Werkstoffe wie sie in der<br />
Medizintechnik vorkommen. Bild: Mikron Tool