Hauspost 2021 - Ausgabe 3

Günstig einkaufen im
Sozialkaufhaus „Wertvoll“
Im Düsseldorfer Sozialkaufhaus gibt es alles für Haushalt, Wohnen und Freizeit.
Die Produkte sind gebrauchte Spenden, die von Fachleuten aufbereitet und geprüft
werden. Einkaufen kann hier jeder.
Die Pandemie hat es den Organisatoren
nicht leicht gemacht, aber nun ist es geschafft.
Alle Bereiche vom Sozialkaufhaus
„Wertvoll“ sind von Bilk nach Wersten umgezogen.
An der Harffstraße 40 kann man nun
preisgünstige Waren für Haushalt, Hobby
und Beruf kaufen. „Alle Artikel sind Spenden
von Privatbürgern, zum Beispiel nach Wohnungsauflösungen“,
sagt Christian Ellmann,
der das Kaufhaus Wertvoll mit seinem Team
führt. Es würden sich auch Firmen an ihn
wenden, um zum Beispiel Büromöbel abzugeben,
fügt der 44-Jährige hinzu.
Gestaltet ist die 798 Quadratmeter große
Verkaufsfläche nach den Vorbildern kommerzieller
Kauf- und Möbelhäuser. Die
Waren sind in Wohneinheiten und kleinen
Abteilungen gruppiert. Zum Beispiel gibt es
mehrere hohe Regale mit Geschirr, Töpfen
und anderen Haushaltswaren wie auch Elektrokleingeräte,
Kinderspielzeug und Bücher
für Leser jeden Alters. Auch einige hundert
CDs, DVDs und Schallplatten können durchgestöbert
werden.
Für den Wohnbereich sind Lampen, Sessel,
Stühle sowie Teppiche und Regale zu
Ausstellungszimmern kombiniert, zudem
können Wasch- und Spülmaschinen ausgesucht
werden. Und wer sich neu einkleiden
will, hat im „Wertvoll“ alle Möglichkeiten:
Die vollen Regale mit Schuhen, Jeanshosen,
Hemden, Anzügen und Blusen brauchen den
Vergleich mit kommerziellen Händlern kaum
zu scheuen. Anders als bei Floh- oder Trödelmärkten
wird jeder Artikel im Kaufhaus
Wertvoll aufwändig auf Qualität, Sicherheit
und Sauberkeit geprüft. Kleidung wird
sortiert, gebügelt und gewaschen; in Elektronikgeräten
wird jedes Kabel kontrolliert.
Computer sowie Mobiltelefone bekommen
eine digitale Reinigung, so dass jeder Datenspeicher
wieder frisch ist und von seinen
neuen Besitzern gefüllt werden kann.
Im Angebot sind auch viele Waren, die ganz
individuell in den Verkauf kommen. In der
Schneiderei zum Beispiel arbeitet Ursula
Eschbach an ihren Nähmaschinen an neuen
Taschen und Kleidungsstücken – meist aus
Christian Ellmann führt gemeinsam mit
seinem Team das Kaufhaus Wertvoll
gebrauchten Stoffen, kombiniert mit neuen
Knöpfen, Reißverschlüssen und Henkeln.
„Das ist klassisches Upcycling“, sagt die
Schneiderin. „Wir schmeißen nichts weg,
sondern machen aus alten Sachen etwas
Neues.“ Und wenn mal eine Bluse zu weit
oder eine ausgesuchte Hose zu lang ist, ist
es für Ursula Eschbach eine leichte Aufgabe,
diese Sachen für die neuen Besitzer
passend zu machen. Kreativ geht es auch in
der Schreinerei zu. Tischlermeister Michael
Kehnen und seine Gesellen begutachten
die gespendeten Möbel, bauen sie um und
reparieren sie. Schränke, Sofas, Kücheneinrichtungen
und Schreibtische: Durch
die Fleißarbeit der Schreinerei können die
Kunden schier ihre ganze Wohnung neu
einrichten.
Schneiderin Ursula Eschbach
Bei der großen Auswahl gebrauchter Kleidung ist für jeden etwas dabei.
8 HAUSPOST 3/2021